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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angst vor dem 1 gegen 1



FC Bayern
28.06.2009, 17:38
Hallo zusammen!
Das ist mein erster Beitrag und schon ein Problem:

Bei 1 gegen 1 Situationen bekomme ich immer angst, wenn der gegner
ungefähr 5 Meter vor mir steht und dann einen Schuss antäuscht oder dann auch wirklich schießt!
Dann drehe ich mich irgendwie immer mit dem Gesicht in richtung Tor,
oder springe hoch und drehe mich dann!
Ich hoffe jemand weiß wie man das "beseitigt"!
Ich brauche dringend Hilfe weil ich momentan noch Feldspieler bin und versuche Torwart zu werden. Die Entscheidung meines Trainers könnte davon abhängen.

Basti
29.06.2009, 07:22
Dabei würde ich mich langsam herantasten. Z.b. erst mit deinem Trainer oder sonst wem solche Situationen üben. Dein Trainer sollte nur flache Schüsse abgeben und irgendwann wirst du das Hochspringen ,,weghaben´´. Wenn du weiter trainierst denke ich wirst du irgendwann abschätzen wann du dazwischen hauen musst und wann du anstatt zu agieren besser reagieren solltest.
Das mit der Drehung des Kopfes sollte sich bei dieser Übung auch einstellen lassen.
Nur muss ich sagen, dass ich bei manchen Situationen den Kopf mit drehe wenn z.B. ein spitzer Winkel für den Schützen vorliegt, das ist aber eher Instinkt bei mir.
Ich hoffe es wird dir etwas helfen bin aber selber auch auf weiteres gespannt.

Berichte uns;)

Steffen
29.06.2009, 08:05
Angst im 1 gg 1 macht einen Torwart aus, die einen haben es, die anderen Nicht.
Die es nicht haben, bringen mehr Potential mit, die anderen müssen daran arbeiten, schaffen Sie es nicht, vergeuden Sie hier Möglichkeiten.
Auch im Profibereich sieht man hier Torleute mit deutlichen Defiziten.

Bei Dir ist es die Angst vor Schmerzen. Davor den Ball auf die Nase zu bekommen, ja ein Klotz abgezogen aus kurzer Distanz auf den Gesichtserker zu bekommen.
Angst, die sich nicht halten läßt, denn ein Ball braucht auch einen bestimmten Weg um Höchstgeschwindigkeit zu erreichen, und dies ist bei 5 Metern meist weniger schlimm, wie bei 10 oder 15 Metern, denn dann hat die Kugel die Beschleunigung meist ausgereizt, und fliegt am schnellsten.
Daher ist ein Strafstoss ein Problem, weil die Murmel mit der größte Gewschwindigkeit einschlägt, und nicht schon langsamer wird, oder noch beschleunigt.
So bleibt hier nur: Ran an den Feind.
Entweder du lernst es, oder du schafft es nie mehr.

Übungen für 1 gegen 1 sollten hier helfen, aber es gibt keine Übung gegen das Kopfwegdrehen, oder gegen die Angst

Du musst Dich der Sache selbst stellen und mit Erfolgen, aus Training und Praxis einfach ein Gefühl der Sicherheit bekommen.
Dann wird aus der Angst bald eine Art Nervosität, aber es ist einfach auch genug Sicherheit da, die Situation meistern zu können.
Je mehr Erfahrung, desto cooler wird man, und je mehr Mut man hat, desto abgezockter ist man.

Bob
29.06.2009, 09:48
Es ist nicht leicht die Angst zu überwinden. Ich hatte da und hab in manchen Situationen auch noch meine Probleme aber wenn man energisch dem Spieler entgegen und Spannung auf dem Körper hat dann bleibt man auch in der Haltung und dreht sich nicht zur Seite.

Rocky
29.06.2009, 09:51
Spielt sich nur im Kopf ab, ob du zu hundert Prozent da bist oder nicht. Ich stelle jetzt auch mal meine Behauptung auf und sage, sobald du mal richtig einen Ball aus einer eins gegen eins Situation "abbekommen" hast hälst du danach fast immer den Kopf hin. Du drehst deinen Körper nur noch selten weg, Körperspannung und Wille sind dann erkennbar.

Luke
29.06.2009, 10:44
*lächel*
Mensch, hier passt mein Erlebnis ja perfekt rein...
Aber das wäre eher kontraproduktiv zur Angstbekämpfung im 1gg1...

Steffen
29.06.2009, 13:05
Luke, sei ehrlich:
Hast Du über die Risiken nachgedacht?
Nein

Jetzt wo den Kopf Zeit dafür hat, du irre merkst was passieren kann und vor allem passiert ist, daß ist das klar.. nun kommt darauf an, ob Du es einspeicherst.

Ich mein, der Typ hatte sie nicht mehr alle, und wenn deine Eltern Rechtsschutz haben, könnte man da sogar wegen Tätlichkeit was probieren. Denn Versehen nenne ich das nicht.
Das mag vielleicht nichts sein, wo was rauskommt, den wir Torleute gehen ein 100% Risiko immer und immer wieder ein (leider!) und werden durch die Schiris oft auch noch schlecht geschützt (leider!!!), aber er hat erst einmal Ärger, Frust zu Hause und Erklärungsnotstand.

Und auch das prägt sich in seinem Kopf ein. Isser völlig gestört, und im Rückspiel dabei, tötet er Dich :D Isser aber einigermaßen normal im Kopf, dann zuckt er vielleicht zurück. Und das Risko, darüber haste jetzt genug Zeit nachzudenken. ;)
Was auch bleibt Luke, ganz klar, daß Du im Rückspiel Zeichen setzt.... Souverän wie Cech, lässig und locker dein Ding abziehst und Dich nicht auf diese Stufe begibst....
Damit verliert man wie Cech vielleicht die absolute Spitzenklasse, dafür muss man wohl im Spiel das Herz eines Massenmörders haben, aber in der Regel reicht die Leistung immer noch völlig aus.
Daher finde ich immer noch schlimm was Dir passiert ist und bedauerlich, daß der Typ heute mit seinen Kumpels vielleicht bei McBurger einen fetten ekelhaften Dopple Chilli Cheese ist und dabei sich über Dich schlapp lacht.... wen hier die Verbände, ja Vereine mehr schneid hätten, der Typ würde morgen nicht mehr kicken.
*seufz* Alles lamentieren nutzt nichts.... komm wieder auf die Beine, denk an Cech und schau, ob Du auch so sein kannst.

Luke
29.06.2009, 13:11
Ja Steffen, Rechtsschutz ist so eine Sache, bekam den Tipp mit dem Knie anziehen, war aber kein hoher Ball, also kaum möglich gewesen...
Zunächst möchte ich gesund werden, hoffe dass die Nerven nicht absterben, sodass ich mit "meinen" Zähnen weiterleben darf.
Es wird eine kieferorthopädische Behandlung fällig sein, aber im Moment denke ich nicht ans Fußballspielen, sondern versuche echt total abzuschalten, da mir im Moment alles mögliche im Kopf herumschwirrt und da ist von Aufhören bis zu Feldspielerwerden alles dabei...

FC Bayern
29.06.2009, 13:22
Bei Dir ist es die Angst vor Schmerzen. Davor den Ball auf die Nase zu bekommen, ja ein Klotz abgezogen aus kurzer Distanz auf den Gesichtserker zu bekommen.

Ja du hast recht Steffen!
Ich habe mir schon einmal die Nase gebrochen und zweimal einen Finger verstaucht!
Nochmal danke für die Ratschläge!
Ich werd mich dran halten!;)


Spielt sich nur im Kopf ab, ob du zu hundert Prozent da bist oder nicht. Ich stelle jetzt auch mal meine Behauptung auf und sage, sobald du mal richtig einen Ball aus einer eins gegen eins Situation "abbekommen" hast hälst du danach fast immer den Kopf hin. Du drehst deinen Körper nur noch selten weg, Körperspannung und Wille sind dann erkennbar.
Naja! Bei mir wirkt bewirkt es eigentlich genau umgekehrtes!
Vor allem wenn der Ball fest geschossen war!

Schnapper82
29.06.2009, 13:40
Diese Risiko gehen wir als Keeper in jedem Spiel, in jedem Training ein.
Das weiss man halt vorher. Leider ist es so, dass einige Vollpfosten halt meinen, dass sie komplett durchziehen müssen.
Gerade bei den flachen Bällen in den Raum ist es immer enorm gefährlich für uns Keeper, da der Spieler mit dem Fuß zu erst angeflogen kommt und wir halt mit den Händen hingehen.

Du wirst dich wieder erholen Luke und dann geht es weiter...

Bob
29.06.2009, 14:03
Wichtig ist wenn man in der Bewegung zum Ball ist dann sollte man sie zu 100% durchziehen. Wer da abbricht und doch noch irgendwie zurückziehen will verliert viel Körperspannung und verletzt sich am Ende noch schlimmer.
Hatte bei mir gestern im Training so eine Situation wo ich noch zurückziehen wollte aber dann doch voll durch bin. Es gab nen schönen Pressschlag ( meine Hände gegen Stürmer Schussbein ) ich hatte den Ball sicher und der Stümer hat ne eher unsanftere Landung hingelegt.Hät ich zurückgezogen häts wohl Schmerzen gegeben.

Luke
29.06.2009, 14:04
Wichtig ist wenn man in der Bewegung zum Ball ist dann sollte man sie zu 100% durchziehen. Wer da abbricht und doch noch irgendwie zurückziehen will verliert viel Körperspannung und verletzt sich am Ende noch schlimmer.
Hatte bei mir gestern im Training so eine Situation wo ich noch zurückziehen wollte aber dann doch voll durch bin. Es gab nen schönen Pressschlag ( meine Hände gegen Stürmer Schussbein ) ich hatte den Ball sicher und der Stümer hat ne eher unsanftere Landung hingelegt.Hät ich zurückgezogen häts wohl Schmerzen gegeben.

Prinzipiell richtig, aber Ausnahmen bestätigen die Regel;)

Schnapper82
29.06.2009, 14:04
Wichtig ist wenn man in der Bewegung zum Ball ist dann sollte man sie zu 100% durchziehen. Wer da abbricht und doch noch irgendwie zurückziehen will verliert viel Körperspannung und verletzt sich am Ende noch schlimmer.

Die Körperspannung bringt schon ne Menge. Das stimmt wirklich, aber bei Verletzungen am Kopf bringt die beste Körperspannung nichts. Wenn es da kracht, hast du keine Chance.

Steffen
29.06.2009, 14:33
Ist so... auch einer der Trainer, Carsten, hatte sich im Spiel erst einen Jochbein Bruch zugezogen... Der sah immer noch aus, als hätte er gegen Klitschko im Ring gestanden...

konsti
29.06.2009, 16:45
Oh man ihr macht mir echt gerade Angst. Ich habe mir eigentlich noch nie Gedanken gemacht was für Risikien ich eingeh oder nicht... (spiele seit ca. 13 Jahre Fussball/im Tor) Aber im Spiel bin ich so konzentriert das ich daran nicht denke und voll konzentriert zur Sache gehe. Zum Glück ist auch mir noch nie was passiert - nur meinen Gegner Spielern aber selber Schuld wenn sie zu Bällen gehen wo sie keine Chance mehr haben...(Vom Abstand her oder von der Körpergröße/masse gegen über mir )

Im Training ziehe ich mal hin und wieder den Arm /Fuss / Körperteile ein bzw geh nicht richtig hin, weil ich finde im Training besteht ein riesige Verletzungsgefahr für Feldspieler sowie Torleute - da man nicht immer 100% konzentriert ist. (im Vergleich zum Spiel)

Bsp:
1)
Letzte Sommervorbreitung, wir machen 1gegen1 der Spieler kommt auf mich zu, ich komm raus spring "in" den Ball rein, mein Kollege knickt um und reisst sich die Bänder, er hat nicht damit gerechnet das ich so schnell unten bin...

2)
Ein anderer kommt auf mich zu, Presssschlag -> am Schienbein riesen blauer Fleck, trotzt Schienbeinschoner

UND NEIN, ich gehe nicht wie ein geistesgestörter rein..:D bin zwar manchmal hart aber immer fair !

Naja das ist halt das Risiko. Feldspieler sind jedoch gefährdeter sich zu verletzten, wenn ich manchmal seh wie die sich auf den Knochen rumhacken und verletzt dann rausmüssen, bin ich glücklich das ich im Tor stehe !

@Luke, darf man fragen wie du dich verletzt hast bzw. was du genau hast? Oder per PN, wäre sehr nett von dir !

Luke
29.06.2009, 17:00
Klar kann ich das erzählen.
Ich hab es in den Thread "Wie lief euer letztes Spiel" geschrieben.

FC Bayern
29.06.2009, 17:00
Also heut hab ich noch mal gespielt und es kam zu einer 1 gg 1 Situation!
Schuss voll draufgezogen! Der Ball hat mich voll getroffen und es hat mich schon irgendwie aufgebaut!
Aber auch nur weil die Kugel mich an den Armen getroffen hat!

Luke
29.06.2009, 17:01
Also heut hab ich noch mal gespielt und es kam zu einer 1 gg 1 Situation!
Schuss voll draufgezogen! Der Ball hat mich voll getroffen und es hat mich schon irgendwie aufgebaut!
Aber auch nur weil die Kugel mich an den Armen getroffen hat!

Da ist auch nix bei, manchmal läuft es halt sehr blöd...
Aber sonst gehören 1gg1 Situationen zum Geschäft.

Believer
29.06.2009, 18:34
Aber im Spiel bin ich so konzentriert das ich daran nicht denke und voll konzentriert zur Sache gehe.

Wenn du im Spiel an deine Verletzungen, die du dir zu ziehen könntest, denken würdest, dann wärst du generell im Sport falsch. Dann hättest du schon verloren. Denn meistens passiert dann nämlich genau das, weil du nicht konzentriert bist. Das ist nach einer Verletzung auch meist das größte Hindernis: Die Verletzung aus dem Kopf zu verbannen und befreit spielen zu können. Denn ohne diese Garantie, ist das Betreten des Feldes weniger sinnvoll.


Naja das ist halt das Risiko. Feldspieler sind jedoch gefährdeter sich zu verletzten, wenn ich manchmal seh wie die sich auf den Knochen rumhacken und verletzt dann rausmüssen, bin ich glücklich das ich im Tor stehe!

Kann man, denke ich, so nicht sagen. Natürlich gehen Torhüter weniger Zweikämpfe ein als die Feldspieler und haben damit auch weniger Gelegenheiten sich zu verletzten. Sie dennoch als sicherer zu bezeichnen geht mir zu weit. Oft ist ein Zweikampf, in dem sich der Torwart verletzt ein sehr Verheerender, der auch eine lange Pause nach sich zieht. Denn nicht selten begibt sich der Torwart in eine Opfersituation, also dem Gegenspieler mehr oder weniger ausgeliefert, um ihm z.B. den Ball vom Fuß zu fischen oder angeschossen zu werden oder sich eben noch so in den Ball reinzuwerfen, auf eine bestimmte Situation spekulierend.

Luke
29.06.2009, 18:36
Kann man, denke ich, so nicht sagen. Natürlich gehen Torhüter weniger Zweikämpfe ein als die Feldspieler und haben damit auch weniger Gelegenheiten sich zu verletzten. Sie dennoch als sicherer zu bezeichnen geht mir zu weit. Oft ist ein Zweikampf, in dem sich der Torwart verletzt ein sehr Verheerender, der auch eine lange Pause nach sich zieht. Denn nicht selten begibt sich der Torwart in eine Opfersituation, also dem Gegenspieler mehr oder weniger ausgeliefert, um ihm z.B. den Ball vom Fuß zu fischen oder angeschossen zu werden oder sich eben noch so in den Ball reinzuwerfen, auf eine bestimmte Situation spekulierend.


Volle Zustimmung!

Torhüter verletzen sich seltener, oftmals aber fataler...

konsti
29.06.2009, 19:00
Tut mir leid, ich kann eurer Meinung nicht zu stimmen !

Die meisten Verletzungen die sich Feldspieler zu ziehen, sind Bänderisse oder wenn sich irgendwelche Muskelfaser reissen. Natürlich kann das auch jedem Torhüter passieren aber das sind eher die std. Verletzungen der Spieler (und Prellungen halt)

Was kommt beim Torhüter? Ich hatte bisher keine Verletzung (Gott sei Dank) die über einen geprellten Knöchel oder Finger ausging. Ich würde mir nicht gerne die Bänder reissen und da die Spieler mehr Zweikämpfe haben und mehr Ballkontakte, haben sie mehrere Situationen in einem Spiel sich zu verletzten als ein Torhüter. Natürlich kann ein Torhüter bei einer Flanke umgerannt werden und sich das Genick brechen aber ich spreche jetzt aus meinen eigenen Erfahrungen und Warnehmungen !

Das ist meine Meinung, ihr müsst sie nicht teilen nur verstehen.

Luke
29.06.2009, 19:02
Ich teile sie nicht, aber möchte mich nicht echauffieren, aber das was mir gestern passiert ist, lässt mich anders denken und da verstehe ich solch eine Äußerung absolut nicht!

konsti
29.06.2009, 19:11
Mein Beileid (ernst gemeint). Ich habe gelesen was bei dir passiert ist. Ich hoffe für dich und wünsche dir gute Besserung und das du jemals wieder im Tor stehen kannst. Ich weiß nicht wirklich wie alt du bist aber sowas nimmt einem mit und schreckt einen natürlich ab. Natürlich gibt es auch krasse Ausnahmen aber das ist genau so wie wenn ein Spieler ein Schien/Wadenbeinbruch hat nur, weil irgend ein Klopper reinkrätschen muss als ob es um leben und tot geht. Natürlich ist diese Verletzung und deine nicht zu vergleichen, da du evtl. mit Spätfolgen leben musst. (im Gesicht)

Jedoch brauch der andere seine Beine auch noch zum arbeiten.

Aber man darf nicht immer die Extremfälle vergleichen oder sehen.

Pepe Reina 95
29.06.2009, 19:14
Man kann sich in jeder Situation verletzen das hat nichts mit der Häufigkeit zu tun ich kann mich Luke und Believer da nur anschliessen.

Luke
29.06.2009, 19:18
Mein Beileid (ernst gemeint). Ich habe gelesen was bei dir passiert ist. Ich hoffe für dich und wünsche dir gute Besserung und das du jemals wieder im Tor stehen kannst. Ich weiß nicht wirklich wie alt du bist aber sowas nimmt einem mit und schreckt einen natürlich ab. Natürlich gibt es auch krasse Ausnahmen aber das ist genau so wie wenn ein Spieler ein Schien/Wadenbeinbruch hat nur, weil irgend ein Klopper reinkrätschen muss als ob es um leben und tot geht. Natürlich ist diese Verletzung und deine nicht zu vergleichen, da du evtl. mit Spätfolgen leben musst. (im Gesicht)

Jedoch brauch der andere seine Beine auch noch zum arbeiten.

Aber man darf nicht immer die Extremfälle vergleichen oder sehen.

Danke dir! Ich bin 15.
Ja, klar, ich verstehe auch deine Sicht, aber meine persönlichen Erlebnisse lassen gar keine andere Sicht zu...

Believer
29.06.2009, 19:19
Wenn du von deiner eigenen Erfahrung ausgehst, kann ich deine Meinung nachvollziehen. Beziehst du dies dann aber auf die Allgemeine Situation des Torwarts, wird das ganze für mich etwas schwieriger nachzuvollziehen. Nimm mal die (nicht verheerenden, aber häufigen) Verletzungen an der Hand bzw. den Handgelenken der Torhüter dazu, von denen die Feldspieler weitesgehend verschont bleiben. Sehnenrisse, Kapselrisse, Knochenbrüche und dergleichen in den Fingern sind fast schon an der Tagesordnung und jedem Torhüter schon einmal wiederfahren. Teilweise werden diese Verletzungen schon bagatellisiert, denn es sind ja "nur die Finger". Guck dir einmal Toni Schumachers Hand an, dann siehst du, dass auch das Leben eines Torwarts mindestens genauso gefährlich ist, wie das eines Feldspielers.
Eigentlich ist mir nicht wohl dabei Verletzungen miteinander zu vergleichen und ihre Schwere gegeneinander aufzuwiegen, denn eine Verletzung ist ie schön und für einen Sportler immer schlecht bis wirklich tragisch, aber ich mache es dennoch mal: Sieh dich mal in den letzten Jahren im Profifußball um. Welche schweren Verletzungen haben Feldspieler davongetragen und welche die Torhüter? Da fällt mir spontan Herthas Lucio ein, der sich sein Knie komplett demolierte. Dann diverse Kreuzbandrisse, die schon fast an der Tagesordnung sind. Dann fallen mir auf der anderen Seite Andi Reinke, Petr Cech ein. Solche Verletzungen sind bei Feldspielern eher seltener oder? Okay, Christoph Dabrowski hatte auch einen Trümmerbruch im Gesicht, aber dies ist doch die Seltenheit.
Du sagst auch, man sollte Verletzungen nicht vergleichen, das tust du aber, in dem du sagst, dass Feldspieler sich öfter verletzen und schwerer.

Du darfst eben nicht in der allgemeinen Betrachtung deines Problems diesen persönlichen Bezug dermaßen aufwiegen.

konsti
29.06.2009, 19:20
Ich glaube ihr versteht nicht was ich meine. Betrachtet es doch mal rein statistisch. Wie oft verletzt sich ein Torhüter jetzt z.B. in der Bundesliga und fällt verletzt aus? (Die im Spiel / Training mit Gegner Kontakt passieren !)

Ein Torhüter hat in einem ausgeglichenen Spiel max. 10 Aktionen wo er sich verletzten könnte mit Fremdeinfluss?


Bei einem Feldspieler sind es viel mehr Aktionen. Und deshalb ist die wahrscheinlichkeit größer, dass sich ein Feldspieler eher verletzt als ein Torhüter, klingt logisch oder wollt ihr mich nicht verstehen, weil ihr was gegen mich habt :D

Edit: Das wäre z.B. allgemein Bezogen@Believer.

Edit2: Verletzungen mit FREMDKONTAKT, was hat da eine Fingerprellung zu tun, weil der Torhüter denn Ball unglücklich / im falschen Winkel erwischt? Ich denke mal wir sind aus dem Alter raus wo wir eine Kapselprellung/riss bekommen bei einem zu harten Schuss, wenn doch sollte man evtl auf das Fausten zurückgreifen.

Franky Sunday
29.06.2009, 20:25
Das Problem für den Torhüter ist auch, er braucht eigentlich alles an seinem Körper gleichermaßen, ein Feldspieler kann mit einem gebrochenen Finger locker noch spielen. Hinzu kommt, man hat auch eine leicht "verfälschte" Wahrnehmung sag ich mal bei den Verletzungen. Bei einem Spiel stehen zwei Torspieler im Kasten, aber 20 Feldspieler, da ist die Wahrscheinlichkeit auch automatisch viel größer, dass sich ein Feldspieler verletzt und nicht ein Keeper. Wenn man alle Spieler mal gleich ansieht, ist der Keeper nur ein Zehntel von den Feldspielern und daraus folgt 9,99...% Verletzung von einem Torwart im Vergleich zu 90,000..1% bei einem Feldspieler. Hoffe ihr versteht was ich da rumrechne :D

Pepe Reina 95
29.06.2009, 20:33
Ist das eine Anspielung? Ausserdem war es ohne Fremdeinwirkung :o

Schnapper82
29.06.2009, 20:36
Je mehr man sich über mögliche Verletzungen Gedanken macht, desto wahrscheinlicher ist eine Verletzung. Im Unterbewusstsein verkapselt sich diese "Angst" und schon geht man nicht richtig zum Ball, was die Verletzungsgefahr natürlich in einem direkten Zweikampf erhöht.
Als Torwart muss man halt noch bekloppter sein, als alle Feldspieler und vorallem noch mehr Wert auf Selbstschutz legen. Das kann man trainieren und das muss in Fleisch und Blut über gehen.

konsti
29.06.2009, 20:59
Ja du hast Recht, wobei ich (wenn ich Verletzungsgefahr sehe) "härter" reingehe (wenns keine Ausweichmöglichkeiten gibt) um mich selber mehr zu schützen, ich lege da im ersten Moment kein Wert dadrauf was der andere abbekommt. Seien wir doch mal ehrlich, wann wird es für einen Torhüter gefährlich? Wenn der Stürmer nachgeht ! Natürlich ist das sein Job, aber was soll dieses reingekrätsche mit den Stollen wenn man eh weiß das man ihn nicht mehr bekommt (Butt @Champions League) Sowas hasse ich wie die Pest. Ich hatte diese Saison auch schon so 2-3 spezis die immer reinkrätschen bei einem Steilepass wenn sie ihn auch nicht mehr bekommen und mich um Haaresbreite verfehlt haben. SO einem würde ich direkt auf den Fuss springen (wenn er mich trifft) ! Ich weiß ist zwar ein bisschen assi und komplett unfair und ich hätte die rote Karte verdient (wäre sie mir Wert) aber wenn er meine Gesundheit riskiert , riskiere ich seine ! Ist zwar auch keine Lösung aber damit bin ich immer gut gefahren, ihr sollt das auch nicht als Tipp oder sonstiges ansehen !

@Franky Sunday

Genau so meinte ich das=)

Schnapper82
29.06.2009, 21:01
SO einem würde ich direkt auf den Fuss springen ! Ich weiß ist zwar ein bisschen assi aber wenn er meine Gesundheit riskiert , riskiere ich seine ! Ist zwar auch keine Lösung aber damit bin ich immer gut gefahren, ihr sollt das auch nicht als Tipp oder sonstiges ansehen

Hast du ja Recht mit. Wenn man merkt, dass der Gegenspieler keinerlei Respekt vor der Gesundheit hat, dann bekommt er halt richtig einen mit.
Bevor ich liege, liegt er. So ist es halt und da muss man clever sein.

konsti
29.06.2009, 21:16
Vielen Dank für deinen Zuspruch, ich dachte ich werde hier gleich angemeckert wie ich sowas machen kann und etc. Aber da denkt noch jemand wie ich.

"dass der Gegenspieler keinerlei Respekt vor der Gesundheit hat, dann bekommt er halt richtig einen mit.
Bevor ich liege, liegt er"

Ich hätte es nicht besser sagen können.

@Die jüngeren(ok bin auch erst 18... ) die das lesen nimmt euch kein Beispiel dadran und setzt es genau so um, ihr werdet die Situationen noch kennen lernen und auch lernen damit umzugehen ! Bitte nimmt das nicht als Tipp sondern eher als...."Erfahrungsberichte??".. wir wollen sicherlich keinen Ermutigen seinen Gegenspieler umzutreten ! Aber man darf sich nicht immer alles gefallen lassen

Schnapper82
29.06.2009, 21:20
In erster Linie ist es Selbstschutz.
Ich würde niemals jemanden absichtlich verletzen, wenn ich sehe, dass er schon abbremst oder so. Aber wenn einer meint er muss durchziehen, dann merkt er halt was passiert, wenn man bei rot über die Ampel geht. :rolleyes:

Anadur
29.06.2009, 21:23
Ich seh das alles etwas anders. Es gibt keinen Grund sich das Gesicht wegtreten zu lassen und es macht auch keinen guten Torwart aus, sowas zu akzeptieren oder gar noch zu fördern in dem man mit dem Gesicht vorran in den Gegner springt.
Den Kopf wegzudrehen oder die Augen zu schließen, die Hände vor den Kopf als Schutz zu heben, das alles sind ganz normale Reaktionen, die auch vollkommen in Ordnung sind. Laßt euch da nichts einreden. Im Gegenteil, nutzt diese Schutzreflexe. Trainiert sie und weitet sie aus. Nur dadurch kann man überhaupt auf Bälle auf kürzester Entfernung reagieren. Nur Schutzreflexe sind schnell genug.

Bei Bällen in die Tiefe geht mit den Beinen nach vorne. Nutzt den Schwung den ihr habt aus, wenn ihr runter geht, und bringt die Beine nach vorne vor euren Körper sobald ihr den Ball habt oder wenn euch der Gegner zu nahe kommt. Seid euch auch nicht zu Schade den Ball einfach mit den Füßen nach außen zu klären.

Faustet im Luftkampf den Ball weg, im Notfall mit einer Hand und ohne Druck einfach den Ball ins Aus verlängern und mit der anderen haltet ihr euch den Gegner vom Leib. Das heißt aber nicht das ihr eurem Gegner den Ellbogen ins Gesicht rammen sollt oder das ihr mit zwei Beinen in den Gegner springen sollt wie es gerne von so manchem Idioten gefordert wird. Wir wollen uns selber schützen aber niemanden verletzen.

Geht auch bei jeder Berührung runter und ruft Autsch oder Aua oder sowas in der Art. Redet sofort mit dem Schiedsrichter, wenn ihr angegangen werdet. Laßt auch ruhig eure Betreuer aufs Spielfeld kommen, selbst wenn ihr vielleicht nichts habt.

Ihr helft eurer Mannschaft nicht, wenn ihr mit Rot vom Platz geht, weil ihr euren Gegner umhaut, aber ihr helft ihr ebenfalls nicht, wenn ihr euch verletzt vom Platz treten laßt.

konsti
29.06.2009, 21:32
@Anadur, sehr schöner Text muss man sagen. Alles sehr schön beschrieben aber die Realität sieht jedoch anders aus. Du bekommst als Torhüter den Ellbogen beim Eckball ab. DU wirst bei jeder Flanke ohne Gnade von dem Stürmer mitgenommen. Und wenn du einen 50Jährigen Schiedsrichter hast der sich im 5 Meter Radius um dem Mittelkreis bewegst, bringt das Reklamieren gar nichts und du wirst eher mit der gelben Karte bestraf !

Keiner sagt das du jemanden denn Ellbogen reinrammen sollst oder einen abkrätschen musst oder mit beiden Beinen reinspringen. Aber in dem Moment wo ich eine Stolle abbekomme wo der Stürmer so oder so nicht an Ball kommt krieg er 1) eine Anschiss 2) wenn ich falle kriegt er einfach "ausversehen" halt mal eine mit oder wie auch immer. Klar ist das nicht super und fair aber wann ist denn jemand FAIR ZU DIR?

Wann laufen die Stürmer mal um dich herum und nicht mit beiden Knien im 1gegen1 in dich rein ??? WANN MACHEN DIE DAS?

Ich weiß nicht ob du weißt, was LUKE gerade durch macht aber ich will gar nicht wissen was LUKE ihm tiefen Inneren mit dem Typen nachts in einer dunklen Gasse anstellen würde / will.

Anadur
29.06.2009, 22:23
Und 999999 von 1000000 Aktionen passieren vollkommen ohne Absicht, wie z.B. die Aktion gegen Reinke. In einem Zweikampf gibt es nunmal Körperkontakt. Spieler können ausrutschen, können sich verschätzen oder schlicht falsch reagieren. Das läßt sich manchmal eben nicht vermeiden. Und nein es ist eben nicht normal das die Stürmer durchziehen und dir als Torhüter das Gesicht wegtreten will. Da brauchst du auch garnicht erst versuchen dich zu rechtfertigen. Ein Stürmer muß zum Ball gehen dürfen, genauso wie wir zum Ball gehen dürfen.

Es gibt Idioten, da brauchen wir nicht zu diskutieren und das würde ich nie abstreiten, nur ist das noch lange kein Grund oder gar Rechtfertigung selber zu einem zu werden und seinen Gegner absichtlich zu verletzen. Wer so denkt und handelt hat einfach nichts auf dem Sportplatz zu suchen. Weder als Feldspieler (siehe Eduardo oder Cech) noch als Torhüter (siehe Schuhmacher).

Markus Miller Jr.
30.06.2009, 00:21
1gg1 meiner Meinug nach DIE Königsdiziplin des Torwarts. Schnelligkeit, Konzentration, Coolness, Cleverness, Härte, Reflxe, Körperspannung...
Es wird ALLES von dir gefordert.
Wer hier Angst zeigt hat in meinen Augen verloren. Beim 1gg1 über Veletzung o.ä. nachzudenken ist Tödlich. zeigst du Angst ist das Ding von vornehin drin, kannste gleich drinn bleiben. Kommst du ZU Aggresiv raus ist es genau so schlimm (eigene Erfahrung:o), der Stümer liegt am Boden du hast Rot. Die Mitte zu finden ist schwer. Ich war ZU Aggresiv, Gegenspieler hassten mich weil ich ALLES dransetzen die Kugel zu bekommen ohne Rücksicht auf Verluste.
Nach einem Spiel hab ich meine Schienbeinschoner angeguggt und bekamm Angst... Ohne die Dinger wäre mein Fuß wohl ab.
Danach war es schwer für mich rauszukommen und in den Ball zu springen ich spürte Angst. Jedes mal wenn ich rauskam hab ich zurück gezogen. Trotzdem hab ich mir ne blutige Nase (und das im wahrsten Sinne des Wortes) geholt, sowie Tore am Fließband einschenken lassen.
Kurz darauf hatte ich einen Busunfall. Keine Große Sache aber mir wurde klar das es mich ,egal wie vorsichtig ich bin, erwischen kann. Ob ich jetzt von einem ........................... zusammengetreten werde oder mir beim Schuhe anziehnen das Genick breche. Es kann eintreten oder auch nicht. Daher denk ich in Spielen nicht mehr ans danach sonder Konzentriere mich aufs hier und jetzt.
Ich habe meinen Weg gewfunden mit der Sache umzugehn ein Ptenrezept gibt es nicht!

Luke
30.06.2009, 08:09
Ich stimme euch im Grunde absolut zu!
Wenn du scheu ins 1gg1 gehst, tust du dir mehr weh, als dir lieb ist.
Aber:
Es gibt einfach auch Ausnahmen und einfach Situationen, indenen du als Torwart keine Chance hast. Ein flacher Ball in die Tiefe und du tauchst ab, dann bist du anfällig, vorallem wenn der Stürmer durchzieht. Das hat nichts mit Angst zu tun. Ich bin sicher nicht schüchtern in den Ball gegangen und man braucht darüber nicht zu diskutieren, denn es sind solche Situationen, die einfach den Rahmen sprengen, auch wenn sie kaum auftreten.
Und da hilft keine Grundregel von wegen "keine Angst zeigen", denn das ist prinzipiell richtig, aber für solche Aktionen gibt es kein Patentrezept, welches man anwenden kann, sowas passiert in 1 von 500 1gg1 Situationen!

Bob
30.06.2009, 08:24
Und 999999 von 1000000 Aktionen passieren vollkommen ohne Absicht, wie z.B. die Aktion gegen Reinke. In einem Zweikampf gibt es nunmal Körperkontakt. Spieler können ausrutschen, können sich verschätzen oder schlicht falsch reagieren. Das läßt sich manchmal eben nicht vermeiden. Und nein es ist eben nicht normal das die Stürmer durchziehen und dir als Torhüter das Gesicht wegtreten will. Da brauchst du auch garnicht erst versuchen dich zu rechtfertigen. Ein Stürmer muß zum Ball gehen dürfen, genauso wie wir zum Ball gehen dürfen.

Es gibt Idioten, da brauchen wir nicht zu diskutieren und das würde ich nie abstreiten, nur ist das noch lange kein Grund oder gar Rechtfertigung selber zu einem zu werden und seinen Gegner absichtlich zu verletzen. Wer so denkt und handelt hat einfach nichts auf dem Sportplatz zu suchen. Weder als Feldspieler (siehe Eduardo oder Cech) noch als Torhüter (siehe Schuhmacher).

Seh ich genaus. Viele Spieler gehen hin aber sobald die Chance an den Ball zu kommen vorbei ist ziehen sie zurück. Und dann gibts halt die Idioten die immer drauf hacken. Wenn so Leute sogar bei einer normalen Ballaufnahme drauf rennen wie bekloppt dann wir halt der Ball an die Brust gezogen und die Ellbogen nach vorne gestreckt so dass sie Beim Gegner auf Brust oder Gesicht treffen.

Schnapper82
30.06.2009, 08:30
Und 999999 von 1000000 Aktionen passieren vollkommen ohne Absicht, wie z.B. die Aktion gegen Reinke. In einem Zweikampf gibt es nunmal Körperkontakt. Spieler können ausrutschen, können sich verschätzen oder schlicht falsch reagieren.

Das ist der Punkt. Genau so ist es.
Idioten gibt es überall und das wird auch immer so bleiben.

FC Bayern
30.06.2009, 16:15
Als Torwart muss man halt noch bekloppter sein, als alle Feldspieler und vorallem noch mehr Wert auf Selbstschutz legen. Das kann man trainieren und das muss in Fleisch und Blut über gehen.

Ja aber wie?


Den Kopf wegzudrehen oder die Augen zu schließen, die Hände vor den Kopf als Schutz zu heben, das alles sind ganz normale Reaktionen, die auch vollkommen in Ordnung sind. Laßt euch da nichts einreden. Im Gegenteil, nutzt diese Schutzreflexe. Trainiert sie und weitet sie aus. Nur dadurch kann man überhaupt auf Bälle auf kürzester Entfernung reagieren. Nur Schutzreflexe sind schnell genug.


Ja schon, aber es behindert einen doch wenn man Angst vor dem Ball hat.
Ich falle da immer in so eine Art Schockstarre dann bin ich total angespannt und kann mich kaum mehr bewegen!

---Nicolai---
01.07.2009, 22:41
Hah,
eh wenn ich eine 1gg1 sitaution vor mir habe werde ich immer innerlich so aggressiv, das ich den ball unbedingt halten möchte, da ich entweder noch sauer bin das es dazu kommt vielleicht möglicherweise noch durch einen fehler des feldspielers oder ich werd aggressiv , weiss ich nicht genau:Deinfach so ich will den dann haben und hau alles rein...damit bin ich bisher gut gefahren, das zeichnet mich sogar aus.

Steffen
02.07.2009, 06:00
Ja schon, aber es behindert einen doch wenn man Angst vor dem Ball hat.
Ich falle da immer in so eine Art Schockstarre dann bin ich total angespannt und kann mich kaum mehr bewegen!


Sorry FC Bayern,
aber wenn ich als Torwarttrainer so etwas wie oben lese, dann ist das für mich ein absolutes K.O. Kriterium und damit ein völliges no go im Fußballtor.
Sprich wenn ein Torwart so etwas schreibt, dann spielt er bei mir nicht. Peng, Basta, Ende aus!

Keine Raubkaste der Welt fällt in eine "Schockstarre". Kein tiger erstarrt gegen den mächtigen Wasserbüffel, der Tiger geht darauf zu mutig, sieht der Sache in die Augen und ist bereit zum Überleben zu töten. Er weiß, daß der Wasserbüffel ebenfalls den Tiger töten wird, wenn er einen Fehler macht oder sich eine Blöße gibt, trotzdem, der Tiger geht raus und rein.
Das ist die Situation. Hier geht es nicht um Leben oder Tod, aber um Furchtlosigkeit.
Du hast Angst vor dem Ball, schon allein diese Aussage ist völlig inakzeptabel für mich als Torwarttrainer. Ein Torwart, der das schreibt, der sollte besser ins Feld gehen, denn er wird nie Frei und locker sein, ein solcher Tiger muss verhungern und damit unter gehen.
Mann kann nicht sagen, man hat es oder man hat es nicht. Du stellst Dich aber der Angst nicht, nein Du zelebrierst diese Angst.
Da kann Dir keiner helfen, denn erst muss die Bereitschaft, der Wille da sein etwas zu tun. Und der fehlt hier völlig. Statt dessen eine "Schockstarre"....
Klasse! Wie weit willst Du das auf die Spitze treiben? Bis hin zur Ohnmacht vor Angst?

Sorry, aber wenn Du rausgehst, ins 1 gegen 1, dann gehst Du raus um zu "Töten" und nicht um "Gefangene zu machen"!

Believer
02.07.2009, 06:55
Sorry FC Bayern,
aber wenn ich als Torwarttrainer so etwas wie oben lese, dann ist das für mich ein absolutes K.O. Kriterium und damit ein völliges no go im Fußballtor.
Sprich wenn ein Torwart so etwas schreibt, dann spielt er bei mir nicht. Peng, Basta, Ende aus!

Volle Zustimmung, Steffen.
Furchtlosigkeit vor dem Ball ist doch immer das erste Kriterium, was ein Torwart zum Anfang mitbringt. Den Satz "Na, er hat wenigstens keine Angst vor dem Ball und geht aggressiv raus" hat bestimmt jeder schon einmal über einen anderen Tw gehört.


Sorry, aber wenn Du rausgehst, ins 1 gegen 1, dann gehst Du raus um zu "Töten" und nicht um "Gefangene zu machen"!

Mein Lieblingssatz *Applaus* :)

Bob
02.07.2009, 08:23
Wie wärs wenn du dir nen Spieler schnappst der sich so 5-6 m vor dem Tor hinstellt und dir ein Ding nach dem anderen mit Vollspan aufen Körper zimmert. Sowas mach ich ganz gerne wobei die Bälle dann auch etwas entfernt auf die Kiste kommen um schnelle kurze Bewegungen und Reflexe zu trainieren.

DeDe
02.07.2009, 11:16
Anfangs hatte ich es auch. Hatte immer Angst das ich einen Ball in die Weichteile bekommen könnte, weil ich mich immer ,als der Gegner vor mir stand, direkt hingelegt habe. Es gibt eigentlich einen einfachen Trick. Gehe etwas in die Hocke, Arme dabei nach unten und mit den Beinen oft tippeln. Das verunsichert den Gegenspieler und du kannst so schneller nach unten fals ein flacher Ball kommt. Sollte er dich umspielen wollen, kannst du direkt hinterher und zum Ball hechten.

In dieser Saison habe ich außer ein 1gg1 alles gehalten.

Achja, denk daran die Beine nicht so offen zu lassen. :p

Paulianer
02.07.2009, 11:20
Wenn du im 1 gegen 1 mit den Beinen "tippelst", wirkst du extrem nervös und hast außerdem ständig mit einem Fuß keinen Bodenkontakt, was eher suboptimal ist. Ein fester Stand ist wichtig, gerade im 1 gegen 1.

Wenn du in dieser Saison alle 1 gegen 1 Situationen bis auf eine gehalten hast, spricht das nur bedingt für dich, sondern eher für die fehlende Qualität der Stürmer. Bei mir in der Liga haut dir ein guter Stürmer vier von fünf 1 gegen 1 Situationen rein.

DeDe
02.07.2009, 12:35
Er wird dann auch etwas älter sein als ich ;o)

Paulianer
02.07.2009, 12:37
Ich meinte das nicht auf dich bezogen, sondern generell. Wenn du mehr als 95 Prozent der 1 gegen 1 Situationen entschärfen kannst, habt ihr lausige Stürmer in der Liga. Ein guter Stürmer versenkt einfach vier von fünf solcher Situationen.

Schnapper82
02.07.2009, 12:49
Pauli, ich gebe dir Recht.
Nur gehe ich davon aus, dass DeDe noch in der Jugend spielt.
Da ist einiges anders als im Seniorenbereich.

Paulianer
02.07.2009, 12:57
Klar, im Jugend-Bereich war das 1 gegen 1 noch leichter. Dennoch halte ich es für utopisch, wenn ein Torhüter jede 1 gegen 1 Situation vereitelt.

Schnapper82
02.07.2009, 12:59
Dennoch halte ich es für utopisch, wenn ein Torhüter jede 1 gegen 1 Situation vereitelt.

Das stimmt. Abgesehen davon habe ich das noch nie gezählt und ne Statistik erstellt. ;)

FC Bayern
02.07.2009, 13:08
Ok ihr habt Recht!
Ich gehe vielleicht ein bisschen zu ängstlich an denn Ball!
Ich sollte einfach versuchen das auszublenden!
Nochmal danke für die guten Tipps!

konsti
03.07.2009, 15:05
Wenn du im 1 gegen 1 mit den Beinen "tippelst", wirkst du extrem nervös und hast außerdem ständig mit einem Fuß keinen Bodenkontakt, was eher suboptimal ist. Ein fester Stand ist wichtig, gerade im 1 gegen 1.



Schau dir mal an was Buffon bei 1gegen1 Situationen macht, dass kann man nicht verallgemeinern, man muss einfach seine Technik finden wie es am besten klappt. Das sind deine Erfahrungen. Es gibt keine "richtige" Technik ..

Believer
03.07.2009, 17:10
Schau dir mal an was Buffon bei 1gegen1 Situationen macht, dass kann man nicht verallgemeinern, man muss einfach seine Technik finden wie es am besten klappt. Das sind deine Erfahrungen. Es gibt keine "richtige" Technik ..

Das kann man so nicht sagen, konsti.
Bei mir wurde dieses Tippeln in 1vs1-Situationen im Camp auch "diagnostiziert". Es ist wirklich ganze 3 1/2 Jahre gut gegangen, nur leider gab es dann eine Übung, bei der mir einfach aufgefallen ist, dass das nicht mehr geht. Bei dieser Übung stand der Tw zentral im Tor, vor sich eine Hürde über die er eine beliebige Anzahl an Sprüngen machen musste. Links von ihm ein TwT, rechts von ihm ein TwT. Zum Anfang folgen beliebige Sprünge über die Hürde, auf Kommando läuft der Tw so schnell wie möglich nach rechts, der TwT rechts spielt einen Pass nach links, der Tw geht so schnell wie möglich hinter her, kommt vor dem TwT links zu stehen (wichtig) und versucht den Ball im 1vs1 zu halten. Und eben in jener Situation bekam ich mit dem Tippeln Probleme. Im Gegensatz zum frontalen 1 vs 1 kommt man von rechts und kann durch dieses Tippeln nicht zum Stehen kommen, so dass man, wenn der TwT sofort schießt, aus dem Gleichgewicht kommt. Der Stürmer/TwT kann dich durch diesen Seitenwechsel einfach super ausgucken. Ihm ist es bei mir ganze 3 Male passiert. Ich dachte auch, dass es bis dahin sehr gut ist, aber über eins brauchen wir jetzt nicht mehr diskutieren: Im 1 vs 1 ist ein solider Stand, nach vorn gerichtet damit man nach vorne reagiert und nicht nach hinten fällt, enorm wichtig. Man sieht so etwas öfter, aber im Spiel hast du oben beschriebene Situation eher selten. Wenn es wirklich um eine 2 vs 1 Situation geht, dann locht der 2. TwT doch meistens sofort ein und man kann nur noch spekulieren und in die lange Ecke fliegen.

konsti
03.07.2009, 17:21
Ok, in solch einer Situation muss ich dir vollkommen Recht geben !

Steffen
03.07.2009, 23:04
Kosti,
es ist einfach so, dieses blödsinnige Tippeln ist etwas, was beim Warmmachen in Ordnung ist, in allen anderen Situationen ist es, aufgrund der ständigen Hin- und Herverlagerung des Gleichgewichtes völlig kontraproduktiv.
Ein Torwart muss im Moment der Schussabgabe sicher stehen, basta.
Und im 1 gegen 1 ist der Torwart in Bewegung, es ist daher sehr schwer, hier rechtzeitig zum Stehen zu kommen, und auch das Tor korrekt abzudecken.
Sämtliches Tippeln hier verschärft einfach die Situation und macht es schwerer.

Und das Schlimme ist: Man erklärt es der Jugend.. und was denkst. Logisch! Die wissen alles Besser. Es klappt, ist super....
Schau doch mal, wie oft hier Leute anderen Leuten empfehlen, z.B. eine Ecke anzubieten.
So jemand, den bekomme ich dann aus der A-Jugend in den Seniorenbereich. Sorry, was will ich mit so einer Flachfeile, die seit Jahren das Stellungspiel im 1 gegen 1 nicht sauber beherrscht, weil er sich sich angewöhnt hat, eine Ecke anzubieten.
Im Seniorenbereich wirste da vollkommen und totsicher genascht.
Paulianer hat es erlebt, Believer auch.. und beide haben einem Bundesliga Torwarttrainer, also jemand der seine Vorgaben direkt vom DFB bekommt und damit direkt an aktuellstem Material zu diesen Themen drann ist, Graue Haare wachsen lassen.
Denn es gehört einfach Einsicht dazu, daß man etwas suboptimal macht, wenn man es von einem anderen, vielleicht höheren Standpunkt aus betrachtet.

Ich muss heute, wenn ich Kreisliga B spiele, wohl aufgrund meiner Erfahrung und meines technischen Know-How kaum trainieren. Da wäre ich sau gut....
Doch schon eine Klasse höher darf ich mich strecken und Bezirksliga geht gar nicht mehr.
Nun bedenke, was das heißt...

Wo Du jetzt noch Erfolg hast, kann morgen in einer anderen Spielklasse und/oder Alterklasse jäh Schluss sein und das völlige Versagen bedeuten.

Dann lieber jetzt die Mühe auf sich genommen, den schweren und steinigen, dafür sicheren und hochklassig festen Weg eingeschlagen, als später genascht werden, schmerzlich vorgeführt zu werden und es dann mühsam lernen müssen.

Ein Torwart tippelt nicht.

konsti
04.07.2009, 23:03
Steffen du magst Recht haben, jedoch sollte jeder für sich selber wissen, wie er es am besten kann bzw. machen will... ich habe nie gesagt das ich das Tippeln für gut halte, nur auf einen der besten Torhüter der Welt verwiesen der dies macht und Erfolg damit hat.

Wir brauchen aber darüber nicht zu disskutieren, weil wir uns nicht einig werden, es gibt immer zwei sichtweisen, die auch beide richtig sein können ! Ich will jetzt nicht sagen das du falsch liegst aber auch ich würde nicht behaupten das Tippeln schlecht sein muss ! Ist das nicht immer Situations abhängig..

btt.

Heute habe ich wieder erfahren wie schmerzhaft 1 gegen 1 sein kann.
Wir hatten heute unser ersten Testspielt, direkt im 1 gegen 1 den Ball gegen die Nase bekommen, dass hat mal wieder weh getan:D Naja die Hauptsache war das ich den Ball gehalten habe, egal wie, selbst wenn ich dabei schmerzen ertragen muss....

Mörv1992
04.07.2009, 23:14
konsti grundsätzlich hast du recht, dass 2 Lösungen richtig sein können.
Eine Lösung ist in dem Moment aber falsch, wo sie falsifiziert wird, sprich in diesem Fall ein stichhaltiges Gegenargument wurde gebracht.
Dieses ist nicht zu bestreiten!
Wer mit dem tippeln gut klar kommt, bitteschön...der kanns ja weiter machen.
Er sollte jedoch wissen, dass es noch eine bessere Variante gibt;).

LG

konsti
04.07.2009, 23:24
So meinte ich das gar nicht. Ich denke man sollte beides ausprobieren. Wer momentan Tippelt sollte das andere ausprobieren, wenn es ihm besser gefällt bzw es klappt besser soll er das neue beibehalten. Wer das "normale" macht kann ja mal im Training oder in ein bis zwei Trainingsformen das andere testen und schauen wie der Stürmer/Gegner auf das "andere" reagiert. Es ensteht ein Prozess in den man lernt in welcher Situation, welche Technik angebracht ist bzw. einfach besser klappt (ist natürlich von Torwart zu Torwart verschieden) und wenn man das trainiert ist man (mMn) gut gerüstet !

Ich widerspreche euch ja nicht. Beides hat seine Nach- sowie Vorteile.

Steffen
04.07.2009, 23:25
*grinsen* Sorry, aber wenn man ein Gegenbeispiel bringt, und das auf einen "Welttorhüter" bezieht, heißt es nicht, daß es Richtig ist.
Oliver Kahn konnte z.B. links nicht Übergreifen, oder hat es selten gemacht... ist es also besser, wenn man links nicht übergreift?

Viele Torleute leben mit solchen Fehlern und bringen trotzdem die Leistung, damit wird aber etwas nicht gleich richtig.... und auch wir haben Fehler... nur das immer mit anderen Torleuten zu begründen, wenn wir es ggf. besser machen könnten.

Daher Konsti, Du kannst mir ruhig glauben, so ticken alle Torwarttrainer, selbst Hans Leitert, und der läßt schon viel durchgehen...

Mörv1992
04.07.2009, 23:25
Welche Nachteile hat es nicht zu tippeln?

konsti
04.07.2009, 23:33
*g* Ich glaube ihr denkt, dass ich euch widersprechen will. Ich will euch jedoch nur klarmachen, dass eine gesunde Mischung von beiden auch gut sein kann. Es kommt doch am Ende nicht auf die Technik an, sondern ob der verdammte Ball im Netz zappelt oder nicht. Selbst wenn ich ihn rauskrätsche - gehalten ist gehalten. Oder wenn ich ihn einfach wegschiesse (Wie Neuer z.B.)


Ich Tippel selber nicht, weil ich mit dem anderen besser zu Recht komme nur ich will nicht die jenigen schlecht reden die das machen bzw. der Meinung sind das es besser ist. Es gibt immer zwei Seiten...

Mörv1992
04.07.2009, 23:36
Das bestreitet auch keiner;).
Ich würde trz gerne die Nachteile wissen.

LG

konsti
04.07.2009, 23:39
Mir fallen jetzt bewusst keine ein. Deswegen bevorzuge ich es. Wie oben schon erwähnt.

Aber es gibt nichts im Leben, was keine Nachteile hat...sogar Geld nicht also von daher gibt es schon welche, sonst würden andere nicht das Tippeln oder sonstiges bevorzugen :P

Markus Miller Jr.
05.07.2009, 13:23
Gestern hatten wir ein Freizeit Tunier zu dem Proffesionelle Manschaten kamen und absolute Freizeit Kicker.
War schon lustig beim einem Spiel alle 1gg1 Situationen gewonnen und bei nem anderen Spiel jede 1gg1 Situation verloren.

Fc Ensdorf
06.07.2009, 02:30
Mir fallen jetzt bewusst keine ein. Deswegen bevorzuge ich es. Wie oben schon erwähnt.

Aber es gibt nichts im Leben, was keine Nachteile hat...sogar Geld nicht also von daher gibt es schon welche, sonst würden andere nicht das Tippeln oder sonstiges bevorzugen :P

Ich denke schon das es Dinge im Leben gibt die keine Nachteile haben.
Geld z.b hat meiner Meinung nach keine Nachteile, oder gibt es irgendeinen Grund sich denjenigen die keines haben benachteiligt zu fühlen ?
Ich glaube einige bevorzugen das Tippeln eher weil sie es nicht besser wissen. Und ich bezweifle das man mit Tippeln besser klarkommen kann.

Außerdem denke schon das es auf die Technik ankommt, weil diese die Voraussetzung dafür ist die Bälle auch zu halten ;)

debunix
06.07.2009, 10:22
Generell gilt doch, dass 5-6 m Distanz zum Schützen eh schon suboptimal sind, da der Winkel für den Stürmer hier ziemlich optimal ist.
Der Stürmer, der in der Situation den Ball in Kopfhöhe aufs Tor zimmert, ist meist so unbegabt, dass er keine Hauswand trifft.
In der Regel schiebt der Stürmer an dir vorbei, daher keine Angst.

Und du wirst zudem überrascht sein, wie gut Reflexe sein können, wenn ein Ball kommt.
Das kann man trainieren und hilft eindeutig besser, als sich einen Ball 20x auf die Ömme kloppen zu lassen.
Ich habe zwar auch schon genügend Bälle mit dem Kopf geklärt, aber das gehört dazu und ist meist nicht wirklich schmerzhaft.

Versetz' dich auch einfach mal in die Situation des Stürmers. Geh aggressiv auf ihn drauf, mach' den Winkel spitz, so dass er eigentlich nur noch um dich herumdribbeln kann.
In dieser Situation kann er maximal noch lupfen und diese Schüsse tun definitiv nicht mehr weh.

Ich kann dir aus Erfahrung (immerhin 25 Jahre) sagen, dass bei mir noch nie ein Stürmer im Spiel aus 5 m voll abgezogen hat.

Selbstbewusst und aggressiv rausgehen macht den Stürmer nervöser, als du als Torwart sein musst.
Sieh es ähnlich wie einen Elfer:
als TW kannst du in der Situation eigentlich nur gewinnen!

Schnapper82
06.07.2009, 10:38
Ich kann dir aus Erfahrung (immerhin 25 Jahre) sagen, dass bei mir noch nie ein Stürmer im Spiel aus 5 m voll abgezogen hat.


Da muss ich wiedersprechen.
Ich spiele erst ca. 15 Jahre im Tor und es gibt genug Stürmer, die diese Variante wählen.

Schlimm finde ich es nicht, denn selbst wenn der Ball vor den Kopf kracht, halte ich es für wenig schmerzhaft.
Da muss man halt durch.

Bob
06.07.2009, 10:43
Da gebe ich Schnapper Recht. Wir haben selbst so einen Patienten in der Mannschaft. Hab den noch nie einen Ball reinschieben sehen wenn er allein auf die Kiste geht. Der legt sich den Ball auf den starken Fuß und dann heißt nur noch rin mit dem Ball und am besten der Torwart auch noch, aber ich hab da kein Problem mit. So unüberlegte Gewaltschüsse machen es meist leichter da die sehr unplaziert sind.

Steffen
06.07.2009, 11:40
Zudem regt sich jeder Trainer über solche Flachfeilen auf, weil man dann merkt, daß es leider mit Fußball doch nicht so weit her ist...
Denn in so einer Situation, wir als Torleute wissen es, ist ein Volldrauf-Schuss, die schlechteste Alternative. Besser ist es hier, kurz anzutäuschen und dann vorbei zu schieben, am Besten in einem Fluss.
Wir haben so einen Kicker... Bei dem kannst Du stehen, nur den Ball ansehen.. Der Ball bewegt sich nach links, Du verlagerst nur leicht das Gewicht, und zack geht er rechts knapp am Fuß vorbei, scharf, präzise und nicht als Granate, aber fest genug, daß man einfach nicht mehr rüberkommt...

Bei dem Typ hilft einfach nur: Stehen bleiben, nicht täuschen lassen, nahe rankommen lassen und dann drauf auf die Pille... Ist zwar auch nicht gerade effektiv, aber man hat zumindest den Bruchteil einer Chance...
Bei dem, musste voll abgezockt sein und daher: Wenn es 1 gg 1 geht, ich lasse meine Torleute gern mit dem Typ üben.

debunix
06.07.2009, 13:19
Ehrlich, ich hatte noch keinen von den Vollpfosten, die blind voll druff sind.
Und wenn, dann sind die Dinger dermaßen unplatziert, dass sie beim Football zwar 3 Punkte bringen würden, alle anderen aber zum lachen.

Die abgezockten Jungs sind da richtig heftig. Wenn es einer kann, dann siehste immer ganz alt aus.

Ich hatte als Trainer mal den Typ Stürmer, der auch eher mit dem Kopf durch die Wand wollte.
Also den Jungen gepackt, zusammen mit meinem Torwart, und ihn zwischen die Pfosten gestellt.

Nachdem er dann von 20 Schüssen 18 gefressen hatte (alle nur leicht platziert in eine Ecke geschossen aus 16 - 20 m), hatte auch er kapiert, dass so ein Tor ganz schön groß sein kann :D

Das hat dann super geklappt und er wusste fortan, wie man einlocht.

Believer
10.07.2009, 21:41
Also ich muss leider (natürlich zu unserem Vorteil) auch bestätigen, dass es im Frauenbereich, vor allem in den unteren Klassen, viele Spielerinnen gibt, die einfach versuchen mit vollem Dampf den Ball im Tor unterzubringen. Meist zeugt dies aber nicht von Gewaltigkeit wie bei den Männern (*grins*), sondern eher von Verzweifelung und Unsicherheit.

Mit solchen Stürmerin, die das Wort Abgezocktheit erfunden haben (wenn es denn existiert ;)), habe ich auch schon zu tun gehabt. Wie Steffen es beschrieben hat, machen sie einen Schlenker, der kaum ausgeprägt ist, aber dennoch reicht mit einer kurzen Körpertäuschung und Schnelligkeit an dir vorbei zukommen. Da kannst du dich strecken und strecken wie du willst :rolleyes:

konsti
11.07.2009, 00:25
Wenns gar nicht mehr geht einfach foulen, gelbe Karte kassieren und hoffen das du den 11er hälst..

Spideratze
11.07.2009, 10:42
Das ist ja mal ein ganz abenteuerlicher Rat! Da kannst du ganz schnell auch mal mit einem Platzverweis belohnt werden und darfst die nächsten Spiele zuschauen.

Luke
11.07.2009, 10:50
Ich halte auch nichts von dem Tipp, ist sicherlich nicht zu empfehlen ....

Chalkias
11.07.2009, 11:08
Wenns gar nicht mehr geht einfach foulen, gelbe Karte kassieren und hoffen das du den 11er hälst..

Davon kann ich auch nur abraten. Musste letzte Saison deswegen 2 Spiele aussetzen...

konsti
11.07.2009, 12:13
Es gibt halt Spiele da muss man es riskieren ! Ist halt einfach so...

Bsp.

Ihr seid im Pokalfinale, ihr führt 1:0, 90 Minute,... langer Ball ihr rennt aus, seht das der Spieler an euch vorbei kommen würde ihr foult ihn noch vor dem 16er, ihr kriegt zwar rot aber der Freistoß MUSS NICHT REINGEHEN, kann...da trage ich lieber das Risiko und bin dann halt 2-3-4 Spiele gesperrt und gewinne lieber den Pott ! Natürlich kommt es drauf an ob es a) einen Ersatztorhüter gibt b) Wie man in der Liga darsteht.

Ich würde in manchen Situationen davon NICHT abraten. Nur, weil es unfair ist und ihr evtl. gesperrt werdet heißt es noch lange nicht das es schlecht ist.

Zu dem kommt es immer drauf an, wenn ihr mit dem Körper reinrutscht und den Spieler "ausversehen" sag ich mal erwischt gibt es keine rote Karte, wie oft sieht man das sogar in der Buli, der Torhüter hackt sich mit dem Arm in die Beine des Gegners ein - und was passiert ? Nur Gelb. Ich rede nicht davon das ihr ihn das Bein von hinten stellen sollt... und kommt bitte nicht mit "letzter Mann - Torchance verhindert = immer rot" , dass ist vielleicht bei Feldspielern so aber der Torhüter kommt meistens glücklich wieder raus

Spideratze
11.07.2009, 12:31
1. Wenn dann in deinem Beispiel aber dieser Freistoß reingeht, dann darf man sich auf eine knackige Verlängerung ohne Torwart und mit einem Mann weniger freuen.
2. Natürlich ist es schlecht, wenn der Stammtorwart aus dem Spiel genommen und gesperrt wird! Für den Torhüter selbst ist es natürlich sowieso schlecht, aber für die Mannschaft ist es sicher auch nicht zwingend von Vorteil.
3. Es ist naiv sich darauf zu verlassen, dass man ja nur gelb bekommen würde. Verlassen kannst du dich bei Schiedsrichtern grundsätzlich auf gar nichts!

Luke
11.07.2009, 12:42
Andererseits: Lieber ein Tor reinlassen im Pokalendspiel?

konsti
11.07.2009, 13:39
1. Wenn dann in deinem Beispiel aber dieser Freistoß reingeht, dann darf man sich auf eine knackige Verlängerung ohne Torwart und mit einem Mann weniger freuen.
2. Natürlich ist es schlecht, wenn der Stammtorwart aus dem Spiel genommen und gesperrt wird! Für den Torhüter selbst ist es natürlich sowieso schlecht, aber für die Mannschaft ist es sicher auch nicht zwingend von Vorteil.
3. Es ist naiv sich darauf zu verlassen, dass man ja nur gelb bekommen würde. Verlassen kannst du dich bei Schiedsrichtern grundsätzlich auf gar nichts!

1)

Ersatztorhüter? Dazu gibt es genug Feldspieler die ma wohl einen Ball halten können...dazu muss der Schütze schon extrem gut sein das er in so einer Situation Nervernstärke zeigt und den erstmal reinzimmert !

2)

Ich habe lieber einen Torhüter der sich für den Sieg der Mannschaft mal opfert, was bringt es mir wenn ich Pokal vor Augen habe, aber dann verliere und in der Liga auch nur 8 bin.

Außerdem heißt es nicht gleich das man jedes Spiel verleirt nur, weil der Ersatzkepper drin ist ;)

3)

Das stimmt, aber entweder du zockst und kannst gewinnen oder du hast schon von anfang an "verloren" !

Wir müsse naja nicht dürber weiterdisskutieren , weil wir uns eh nicht einig werden aber ich denke mal wir können alle damit Leben, wenn wir mal sagen das es Situationsabhängig ist !

Mörv1992
11.07.2009, 13:55
Ihr immer mit eurem planen^^.
Ich kann beide Standpunkte von euch durchaus nachvollziehen...in der Theorie alles schön und gut.
Aber ihr wollt mir doch nicht weiß machen, dass man in so einer brenzligen Situation auch nur eine Sekunde über die Theorie nachdenkt.
Da handelt man so, dass der erste "Gedanke" entscheidet.

LG

konsti
11.07.2009, 14:39
Ihr immer mit eurem planen^^.
Ich kann beide Standpunkte von euch durchaus nachvollziehen...in der Theorie alles schön und gut.
Aber ihr wollt mir doch nicht weiß machen, dass man in so einer brenzligen Situation auch nur eine Sekunde über die Theorie nachdenkt.
Da handelt man so, dass der erste "Gedanke" entscheidet.

LG

Eben und ich fälle den Stürmer ;)

Ich bin mir schon im vorraus klar was ich mache und was nicht :P

Believer
11.07.2009, 15:41
Ihr wollt doch jetzt nicht im Ernst diskutieren, was ihr im Pokalfinale in der 90. Min + 1 machen würdet, wenn ein Spieler durchkommt, oder? Am Ende ist es eine situative Entscheidung, wie in jeder Situation und man macht in dem Moment das, was man für richtig hält. Ich versuche den Ball zu halten. Punkt. Wenn das nicht klappt? Das entscheide ich, wenn es so weit ist.

konsti
11.07.2009, 16:04
Hier disskutiert niemand was er im Pokalfinale in der 90. Min + 1 machen würde, dass war nur ein Beispiel zu verdeulichung. Man muss nicht immer gleich alles ins lächerliche ziehen wollen, dass könnte man mit jedem Beispiel machen...manchmal einfach den Kommentar verkneifen.

Schnapper82
11.07.2009, 16:35
Man foult nicht mit Absicht.
Wenn du dich entscheidest rauszugehen, dann ballerst du durch, egal was passiert. Da passiert dann entweder nen Foul oder du klärst.

Wieso sollte es soweit kommen? Das ist eine andere Frage. Ich spiele von der 1. Minute bis zum Ende gleich, was meinen Einsatz im 1 gg 1 angeht. Von daher plane ich sowas nicht. Wenn ich foule, dann weil ich zu spät war oder zu doof. Aber nicht mit Absicht.

Believer
11.07.2009, 16:40
Hier disskutiert niemand was er im Pokalfinale in der 90. Min + 1 machen würde, dass war nur ein Beispiel zu verdeulichung. Man muss nicht immer gleich alles ins lächerliche ziehen wollen, dass könnte man mit jedem Beispiel machen...manchmal einfach den Kommentar verkneifen.

Doch, letztendlich habt ihr das getan. Du wolltest, als du dich diesem Beispiel bedient hast, besondere Maßnahmen mit besonderen Umständen erklären. Genau das halte ich für sinnlos. Ich wollte genau das ausdrücken, was Schnapper hier noch angeführt hat: Es ist alles situativ und passiert in Bruchteilen von Sekunden ohne einen bewussten, kontrollieren Gedanken - rausgehen und willentlich foulen? Nein danke.
Ich wollte deinen Beitrag keineswegs ins Lächerliche ziehen, habe das auch, denke ich, nicht getan. Ich denke einfach, dass dieses Beispiel deine besonderen Maßnahmen rechtfertigen sollte und das tut es nicht. Aber das siehst du sicher anders.

Luke
11.07.2009, 18:04
Eben und ich fälle den Stürmer ;)

Ich bin mir schon im vorraus klar was ich mache und was nicht :P

So, dann komme ich mit einem Argument:
Sagt dir der Begriff
Unsportlichkeit
etwas?

Wenn du das so "planst" finde ich das unsportlich! Spielst du auf so einem hohen Niveau und um so hohe Summen, dass sowas nötig ist? Mit Absicht ein Foul begehen, eventuell verletzt sich der Stürmer blöd....

Wie kann man als Amateur von vornherein sagen, ich hau den Stürmer um?!

Spideratze
11.07.2009, 18:40
Man foult nicht mit Absicht.
Wenn du dich entscheidest rauszugehen, dann ballerst du durch, egal was passiert. Da passiert dann entweder nen Foul oder du klärst.

Wieso sollte es soweit kommen? Das ist eine andere Frage. Ich spiele von der 1. Minute bis zum Ende gleich, was meinen Einsatz im 1 gg 1 angeht. Von daher plane ich sowas nicht. Wenn ich foule, dann weil ich zu spät war oder zu doof. Aber nicht mit Absicht.

Genau so sehe ich das auch. Ich sehe die Option eines taktischen Fouls für einen Torhüter eher nicht alltagstauglich. Als Feldspieler sieht es natürlich anders aus. Aber wir wandeln da permanent auf dem schmalen Grat zum Platzverweis. Ein bewusstes Foul als taktisches Mittel scheidet für mich im Normalfall aus. Wie oft kommen wir schon in eine oben beschriebene Situation? Die meisten in ihrer Karriere sicherlich nie.

Mörv1992
11.07.2009, 19:55
Ich finde es wie gesagt immer noch total sinnlos darüber zu diskutieren, ja auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden.
Mir ist klar, dass ihr alle euren Standpunkt festigen wollt und noch mehr schlagkräftige Argumente hervorbingen wollt.
Aber zu welchem Zweck?!
Die, die es machen, werdens so machen, wenn der Zeitpunkt da ist, weil sie in Sekundenbruchteilen so entscheiden.
Die anderen machen es eben nicht.
Sowas könnt ihr nicht planen...in diesem Moment erinnert ihr euch nicht an den Plan, wenn ihr es doch tut ist die Zeit für die Umsetzung schon lange verstrichen;).

LG

konsti
12.07.2009, 00:44
So, dann komme ich mit einem Argument:
Sagt dir der Begriff
Unsportlichkeit
etwas?

Wenn du das so "planst" finde ich das unsportlich! Spielst du auf so einem hohen Niveau und um so hohe Summen, dass sowas nötig ist? Mit Absicht ein Foul begehen, eventuell verletzt sich der Stürmer blöd....

Wie kann man als Amateur von vornherein sagen, ich hau den Stürmer um?!

Unsportlichkeit interessiert mich nicht, fressen oder gefressen werden so lautet mein Motto auf dem Spielfeld, micht interessiert der Gegner nicht, natürlich springe ich ihn nicht mit den Stollen ins Gesicht vorraus sondern halte ihn vielleicht einfach nur fest, ziehe am Trikot oder sowas damit er nicht zum Torschuss kommt, muss nichts großes sein, wie meine Vorredner gesagt haben ist es jetzt auch egal ;) Ich bin aus diesem Thread raus, ciao...

DaWe
16.08.2009, 14:15
Ich würde mal sagen ein Torwart darf keine Angst haben.
Und wenn er Angst darf er es sich nicht anmerken lassen.
Du wirst ja nicht sterben dabei. Von daher kann dir auch nichts passieren.
Man sagt immer " ein torwart kennt keinen schmerz".
Ich hab mir schon knochen dabei gebrochen. Und?
Ich lebe immer noch. Hau dich einfach in die Bälle rein.

DaWe

Believer
16.08.2009, 14:45
Wenn der Torwart Angst hat, dann ist das Betreten des Feldes bereits unsinnig. Da hilft auch ein Vortäuschen von Mut gar nichts, denn es ist im Kopf drin und wird dich unterbewusst immer an Höchstleistungen hindern, denn das naheliegenste Beispiel wäre hier, dass deine Entscheidungsschnelligkeit genauso wie die Entschlossenheit des Ballangriffs in 1 gg 1 Situationen unter deiner Furcht vor Schmerzen leidet. Furchtlosigkeit ist für den ihn enorm wichtig - sei es vor dem Gegner, dem Ball oder den eigenen Fehlern. (Letzteres ist wohl für die meisten Torhüter am schwierigsten. ;))

Luke
16.08.2009, 15:55
Klar, darf ein Torwart keine Angst haben, das sage ich mir selber oft genug.
Doch kommt ein Spieler mit hohem Tempo auf mich zugeschossen, sei es nur im Training, kommen Bilder hoch... Da passiert im Kopf was, es rattert, ich sehe Bilder, die ich mMn verdrängt hatte... Bilder, von meinem Unfall vor einiger Zeit....
Das folgt meist zu einer unkoordinierten Bewegung oder zum Abbrechen der Aktion...

Diese Angst ist immer im Hinterkopf, vorallem nach solchen Erlebnissen, wie ich hatte...

Ich rede mir ein, dass ich voll durch muss und die Blockade überwinden muss, aber dann schaltet sich mein Unterbewusstsein ein und ruft mir die schrecklichen Bilder wieder in Erinnerung...

Was hilft?
Weitermachen... weiter...immer weiter...

Believer
16.08.2009, 16:26
Angst ist natürlich, Luke. Gerade nach dem, was dir passiert ist! Aber du hast die Antwort selbst schon: Immer weitermachen. Irgendwann werden die Bilder dich, zumindest im Spiel, nicht mehr beeinträchtigen. Gib dir Zeit.

simsalabim
16.08.2009, 17:08
Ich habe das Problem, das ich im Training nie ins 1gg1 will und weiß nicht, wieso...irgendwie verhalt ich mich da immer passiver, als im Spiel.

Believer
16.08.2009, 17:55
Du meinst, dir fehlt im Training die Gewissheit, dass dein Misserfolg Konsequenzen hat?

simsalabim
16.08.2009, 18:36
Nein das nicht, aber ich kann im Training nicht so in den Ball gehen, wie ich es sonst tun würde, weiß nicht wieso.Vllt, weil es eine andere Situation ist, als im Spiel.

Believer
16.08.2009, 18:48
Das meine ich damit. Du hast im Spiel, simpel gesagt, keine andere Wahl als kompromisslos rauszugehen, da dir die Konsequenzen eines Zurückziehens und damit Scheiterns voll bewusst sind. Im Training hast du diese unbedingte Notwendigkeit nicht. Das ist wahrscheinlich bei dir im Kopf so verankert und auch wenn du im Training 100 % geben möchtest: Am Ende kommt dieser eine fehlende Prozentanteil im Spiel durch das Adrenalin und den Erfolgsdruck dazu. Das kennt aber jeder Fußballer. Diese Reaktion wird dir noch nicht einmal in der Situation bewusst sein.

simsalabim
16.08.2009, 18:54
Das meine ich damit. Du hast im Spiel, simpel gesagt, keine andere Wahl als kompromisslos rauszugehen, da dir die Konsequenzen eines Zurückziehens und damit Scheiterns voll bewusst sind. Im Training hast du diese unbedingte Notwendigkeit nicht. Das ist wahrscheinlich bei dir im Kopf so verankert und auch wenn du im Training 100 % geben möchtest: Am Ende kommt dieser eine fehlende Prozentanteil im Spiel durch das Adrenalin und den Erfolgsdruck dazu. Das kennt aber jeder Fußballer. Diese Reaktion wird dir noch nicht einmal in der Situation bewusst sein.
Achso, aber ich will auch im Training auf keinen Fall einen Ball durchlassen...aund wie kann man das Problem beheben?

Believer
16.08.2009, 19:09
Also so etwas ist immer sehr schwer zu beheben. Im Training will man natürlich keinen Ball reinlassen - bewusst willst du das nicht. Aber anscheinend sagt dir dein Unterbewusstsein etwas anderes. Da spielt noch mit hinein, dass du wahrscheinlich deine Mitspieler nicht verletzten willst oder ähnliches. Letzteres kenne ich zumindest von mir.
Hat das Verhalten denn wirklich gravierende Auswirkungen im Training, so dass du in den 1 gg 1 Situationen sehr viel zurückhaltender bist?

simsalabim
16.08.2009, 19:39
Würd ich schon sagen...

Believer
16.08.2009, 20:44
Ein gewisses Maß an Zurückhaltung ist im Training normal, würde ich behaupten. Allerdings sollte sich das nicht so gravierend äußern wie anscheinend bei dir. Du hast da eine Blockade im Kopf, die meistens sehr schwer zu bearbeiten sind. Das wäre eine Aufgabe für deinen Torwarttrainer. Spezielles 1 gg 1 Training wäre eine Möglichkeit, mit dem du mit der Routine auch deine Angst/Hemmung unter Kontrolle kriegen solltest. Allerdings kenne ich dich nicht und es reagiert jeder anders. So richtig "diagnostizieren" kann man so etwas am Besten beim Zusehen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass du das mit deinem Torwarttrainer machst. Hast du eigentlich einen Torwarttrainer, nebenbei gefragt?

simsalabim
16.08.2009, 21:13
Ja, habe ich :) Allerdings bin ich nicht so oft da, weil das TwT nicht an meinen normalen Traingstagen ist und ich noch andere Hobbys habe, welche mir zeitlich dazwischen kommen.Außerdem ist das ja nur im Training, im Spiel hab ich da ja kein Prob mit...

Believer
16.08.2009, 21:26
Wenn es dir wichtig ist, sprich mit deinem TwT. Er wird dir helfen können.

simsalabim
16.08.2009, 21:28
Werd ich machen, danke.

strigletti
16.08.2009, 23:36
Ich will noch kurz eine Übung erwähnen, die dem Angstabbau dient und gleichzeitig die Konzentration und Reaktion schult. Sie stammt aus dem Tw-Training der Handballer und die haben ja vielmehr mit Bällen zu tun, die ins Gesicht gehen als wir.

TwT und Torwart stehen sich im Abstand von 3 Metern gegenüber. Torwart hat die Augen zu und die Hände auf dem Rücken. Auf Kommando des TwT, öffnet der Tw die Augen und fängt den Ball, den der TwT direkt auf das Gesicht des Torwarts wirft. Der Ball sollte bereits unterwegs sein, wenn der Torhüter die Augen öffnet.

Wichtig ist das Timing des Abwurfs, denn es ist beabsichtigt, dass der ein oder andere Ball auch im Gesicht des Torwarts landet, aber bitte ohne dem Torwart ernsthaft weh zu tun.

Believer
17.08.2009, 07:35
Bei dieser Übung kann man sich sehr gut vorstellen, dass sie aus dem Handball kommt. Handballtorhüter sind fast noch schmerzbesessener als wir - könnte man meinen. Ich durfte diesen Job auch schon einmal machen. ;)

La_Chat
17.08.2009, 08:39
@Stringletti
Von dieser Übung halte ich absolut gar nichts. Sie arbeitet nach dem klassischen Bestrafungsprinzip "Versaust du's, tut's weh". Sie schult weniger die Reaktion einen Torhüters als die Angst. Das Resultat einer solchen Übung ist ganz einfach: Der Torhüter wird die Hände im Spiel instinktiv zunächst vor's Gesicht halten, weil sich der Körper gegen den zu erwartenden Schmerz wehrt. Egal ob der Ball auf den Kopf kommt, oder woanders hin. Erst dann wird er zum Ball reagieren. Das Ergebnis ist also kontraproduktiv. Hinzu kommt das extreme Verletzungsrisiko bei einer solchen Übung. Ein Trainer der mit solchen Mitteln arbeitet, hat meiner Meinung nach auf dem Sportplatz nichts zu suchen! Egal ob beim Fußball, oder bei einem anderen Sport. Jeder der einen Handball mal ins Gesicht bekommen hat, weiß wie schmerzhaft das ist.

strigletti
17.08.2009, 09:55
@Stringletti
Von dieser Übung halte ich absolut gar nichts. Sie arbeitet nach dem klassischen Bestrafungsprinzip "Versaust du's, tut's weh".

Es soll eben nicht weh tun, deswegen trägt der TwT bei dieser Übung eine grosse Verantwortung. Würde der Ball im Gesicht weh tun, wäre die Übung sinnlos, weil sich der Angstreflex verstärken würde.



Sie schult weniger die Reaktion einen Torhüters als die Angst. Das Resultat einer solchen Übung ist ganz einfach: Der Torhüter wird die Hände im Spiel instinktiv zunächst vor's Gesicht halten, weil sich der Körper gegen den zu erwartenden Schmerz wehrt.

...und genau das bewirkt, dass der Kopf lernt, dass man sich schützen kann und insofern wird das Angstverhalten von Flucht oder Starre auf Kampf umgeschult. Psychologisch gesehen gibt es nur diese drei Möglichkeiten, wie wir auf Angst reagieren können. Es handelt sich dabei um eine gezielt eingesetzte Konfrontationstherapie, die entsprechend auch bei Angserkrankungen eingesetzt wird.



Egal ob der Ball auf den Kopf kommt, oder woanders hin. Erst dann wird er zum Ball reagieren. Das Ergebnis ist also kontraproduktiv.

Nein, denn unser Gehirn ordnet diesen Schutzreflex nur den Bällen zu, die dem in der Übung erlernten entsprechen. Insofern dient sie dem Verletzungsschutz des Torhüters.


Hinzu kommt das extreme Verletzungsrisiko bei einer solchen Übung. Ein Trainer der mit solchen Mitteln arbeitet, hat meiner Meinung nach auf dem Sportplatz nichts zu suchen! Egal ob beim Fußball, oder bei einem anderen Sport. Jeder der einen Handball mal ins Gesicht bekommen hat, weiß wie schmerzhaft das ist.

Bei richtiger Ausführung ist das Verletzungsrisiko, das durch den Ball versucht wird gleich Null. Ein Trainer der solche Übungen richtig einsetzt, zeigt wie wichtig ihm der Verletzungsschutz seiner Spieler und somit seine Verantwortung dem Torwart gegenüber ist. Im Gegensatz zu Sprüchen nach dem Motto "egal wenn er dir ins Gesicht schiesst, hauptsache der Ball ist nicht drin" gibt ein derartiger Trainer seinem Schützling zusätzliche Hilfestellung.

La_Chat
17.08.2009, 10:10
Sorry Stringletti,
aber mit dieser Art von Übung bin ich dennoch nicht einverstanden. Egal wie feste ich als TwT meinem Schützling den Ball ins Gesicht werfe, so schüre ich dennoch Angst. Und das kann und darf nicht der richtige Weg sein. Dann können wir auch wieder mit der Prügelstrafe arbeiten. Oder gar ein Nagelbrett hinter dem TW legen, damit er lernt nicht nach hinten zu fallen... Angst als Lehrmedium ist und bleibt der falsche Weg. Es gibt für einen TW ein adäquates Mittel sich gegen Verletzungen durch Schüsse ins Gesicht zu schützen - nämlich eine gute und korrekt ausgeführte Technik. Und die bringe ich einen Torspieler nicht bei, indem ich ihm Bälle ins Gesicht werfe! Wenn ein Handball-TW meint, er müsse das unbedingt haben ist das seine Sache. Würde mein Trainer so mit mir arbeiten, hätte ich den Verein sofort verlassen.

Schnapper82
17.08.2009, 10:12
Ich denke, dass es darauf ankommt in welcher Altersklasse man diese Übung macht und wie man sie verkauft.
Man schürt ja nicht die Angst, wie ich finde.

Es gibt sicherlich verschiedene Ansätze, wie man einem Torhüter die Angst nimmt und ich finde die von Strigletti genannte Übung nicht verkehrt. Es kommt halt darauf an, wie feste der Trainer die Bälle wirft und in welcher Alters- und Leistungsklasse diese Übung gemacht wird.

Für den einen Keeper wahrscheinlich sehr förderlich, für einen anderen vielleicht total Kontraproduktiv. Dafür muss man alt TWT ein Gespühr entwickeln.

strigletti
17.08.2009, 10:56
Sorry Stringletti,
aber mit dieser Art von Übung bin ich dennoch nicht einverstanden. Egal wie feste ich als TwT meinem Schützling den Ball ins Gesicht werfe, so schüre ich dennoch Angst. Und das kann und darf nicht der richtige Weg sein. Dann können wir auch wieder mit der Prügelstrafe arbeiten. Oder gar ein Nagelbrett hinter dem TW legen, damit er lernt nicht nach hinten zu fallen... Angst als Lehrmedium ist und bleibt der falsche Weg.

Grundsätzlich ist es so, dass Gegenstände, die auf das Gesicht zufliegen Angst auslösen - bei jedem. Das ist auch sinnvoll, den es dient letztendlich unserer Sicherheit. Unser Gehirn hat drei Verhaltensmuster darauf zu reagieren:
Möglichkeit eins wäre die Flucht: Sicherlich will keiner einen Torwart der davon läuft.
Möglichkeit zwei wäre die Starre: Niemand will einen Torwart der wie angewurzelt steht und sich nicht mehr bewegen kann.
Möglichkeit drei wäre der Kampf: Das ist das was wir wollen, die aktive Auseinandersetzung mit dem heranfliegenden Ball.

Was aber wenn jemand mit einer der ersten beiden Möglichkeiten reagiert? Wie bekommen wir ihn dazu, auf die dritte Variante umzusteigen?
Wie jemand auf seine Angst reagiert ist anerlernt, aber Erlerntes kann eben in manchen Situationen falsch sein und von daher müssen wir das Gehirn desjenigen dazubringen, ein neues Verhaltensmuster zu erlernen. Das geht aber leider nur, wenn ich ihn dieser Angst bewusst aussetze (niemand lernt Englisch wenn ich ihn nur der chinesischen Sprache aussetze). Nur durch den bewussten Umgang mit der Angst, können wir unser unbewusstes Angsschema verändern. Deswegen heisst das ganze ja auch Konfrontation, denn der Torwart weiss (hoffentlich), dass ich ihm nicht schaden will. Ich nutze also sein Vertrauen zu mir, um ihn ganz bewusst seine Angst erleben zulassen (=Konfrontation) und gebe ihm einen neuen Weg vor, mit der Angst umzugehen. Und dieser neue Weg heisst "Kampf".

Das mit dem Nagelbrett und der Prügelstrafe sind - psychologisch gesehen - zwei völlig andere Baustellen und haben nichts, aber auch gar nichts damit zu tun.


Es gibt für einen TW ein adäquates Mittel sich gegen Verletzungen durch Schüsse ins Gesicht zu schützen - nämlich eine gute und korrekt ausgeführte Technik. Und die bringe ich einen Torspieler nicht bei, indem ich ihm Bälle ins Gesicht werfe!

Absolut richtig, La_Chat, aber du kannst sie ihm nur dann beibringen, wenn sein Verhalten auf "Kampf" geschaltet ist...versuch mal jemand eine Technik beizubringen, der sich permanent umdreht, wenn ein Ball auf ihn zukommt, weil er immer mit "Flucht" auf die Situation reagiert. Du würdest immer scheitern, leider.

Es gäbe sogar tatsächlich eine Alternative, um einem Torwart die Angst zu nehmen, aber diese Methode steckt noch in den Kinderschuhen (Ausnutzung der sog. Spiegelneuronen im prämotorischen Zentrum).

La_Chat
17.08.2009, 11:20
Absolut richtig, La_Chat, aber du kannst sie ihm nur dann beibringen, wenn sein Verhalten auf "Kampf" geschaltet ist...versuch mal jemand eine Technik beizubringen, der sich permanent umdreht, wenn ein Ball auf ihn zukommt, weil er immer mit "Flucht" auf die Situation reagiert. Du würdest immer scheitern, leider.

Entschuldige Mal: Wenn jemand sich permanent wegdreht wenn der Ball auf ihn zukommt, dann ist er beim Ballsport vielleicht einfach komplett falsch aufgehoben. Ihn dann durch o.g. Übungen zu "zwingen" seine natürliche Angst zu bekämpfen ist meines Erachtens völlig falsch. Je nachdem wie sehr die Angst vor dem Ball ausgeprägt ist, kann es (psychologisch gesehen) einer Folter gleich kommen. Verglichen mit jemanden mit Arachnophobie, dem man zur "Heilung" eine Spinne auf die Hand setzt.
Nein, ich bleibe dabei. DAS ist nicht der richtige Weg. Einem Spieler der Angst vor dem Ball hat, kann ich nur raten den Sport aufzugeben, oder - wenn er sich der Angst stellen möchte - hart an seiner Technik zu arbeiten. Auch dafür gibt es bessere Wege gegen die Ängste anzukämpfen. Zum Beispiel das Arbeiten mit Schaumstoffbällen, Kunststoffbällen und leichten Fußbällen. Aber NICHT indem ich ihm absichtlich einen Ball (wenn auch nur leicht) ins Gesicht werfe. Das ist ja auch von der Logik her ein falscher Ansatz. Er wird davon sicher nicht lernen, daß der Ball nicht beist. Im Gegenteil. Er lernt: Der Ball im Gesicht tut weh, also dreh ich mich um. (oder aber du erreichst, daß er schnell genug die Hand vor's Gesicht bekommt - aber die Angst nimmst du ihm nicht!) Ein TW mit Angst muß aber lernen, daß er den Ball auch sicher fangen kann, ohne das es weh tut um seine Ängste zu bekämpfen. Also gebe ich ihm die Möglichkeit diese Erfahrung zu machen. Und um ihm die Angst vor Schmerzen zu nehmen, bietet sich ein Schaumstoffball hervorragend an. Denn da sagt der Kopf: "Schaumstoff = weich = keine Schmerzen". Stimmt die Technik sagt der Kopf: "Hey, der Ball kommt gar nicht zum Kopf" und es wird auch mit einem härteren Ball klappen.

Noch ein schöner Vergleich der deiner Übung gleich kommt: Ein TW der Angst vorm Fallen hat. Was machst du denn dann mit dem? Lässt du ihn solange auf ne Betonplatte fallen, bis er die richtige Landetechnik hat? Das wäre dein Prinzip! Lernen durch Schreck und Schmerz. NEIN! Einem solchen TW muß ich das Fallen auf weichem Grund (Sand, Matte, Rasen) beibringen, damit er die Angst verliert und die richtige Technik erlernt. Genau so ist es mit dem Ball und dem Kopf.

strigletti
17.08.2009, 12:04
Entschuldige Mal: Wenn jemand sich permanent wegdreht wenn der Ball auf ihn zukommt, dann ist er beim Ballsport vielleicht einfach komplett falsch aufgehoben. Ihn dann durch o.g. Übungen zu "zwingen" seine natürliche Angst zu bekämpfen ist meines Erachtens völlig falsch. Je nachdem wie sehr die Angst vor dem Ball ausgeprägt ist, kann es (psychologisch gesehen) einer Folter gleich kommen. Verglichen mit jemanden mit Arachnophobie, dem man zur "Heilung" eine Spinne auf die Hand setzt.

Klar, wenn jemand in allen Situationen Angst vor dem Ball hat, dann ist er am falschen Platz. Was aber, wenn die Angst nur in bestimmten Situationen, wie beim 1 gegen 1 auftritt? Dann brauchst du einen Weg, um demjenigen zu helfen. Ich kann die beruhigen, was die Folter angeht, es geht um kontollierte Auseinandersetzung und kein verantwortungsvoller Therapeut wird einem Arachnophobiker, in der ersten Therapiestunde, die Spinne auf die Hand setzen.


Auch dafür gibt es bessere Wege gegen die Ängste anzukämpfen. Zum Beispiel das Arbeiten mit Schaumstoffbällen, Kunststoffbällen und leichten Fußbällen. Aber NICHT indem ich ihm absichtlich einen Ball (wenn auch nur leicht) ins Gesicht werfe. Das ist ja auch von der Logik her ein falscher Ansatz. Er wird davon sicher nicht lernen, daß der Ball nicht beist.

Er soll auch gar nicht lernen, dass der Ball nicht beisst. Denk mal nach was ich jemandem antue, wenn ich ihm beibringe, dass ein Ball im Gesicht nicht weh tut? Sorry, aber warum sollte ich meinen Torwart das beibringen? Das wäre der Gipfel, der Verantwortungslosigkeit!!! Mir wird himmelangst, wenn ich so etwas lese....



Im Gegenteil. Er lernt: Der Ball im Gesicht tut weh, also dreh ich mich um. (oder aber du erreichst, daß er schnell genug die Hand vor's Gesicht bekommt - aber die Angst nimmst du ihm nicht!) Ein TW mit Angst muß aber lernen, daß er den Ball auch sicher fangen kann, ohne das es weh tut um seine Ängste zu bekämpfen. Also gebe ich ihm die Möglichkeit diese Erfahrung zu machen. Und um ihm die Angst vor Schmerzen zu nehmen, bietet sich ein Schaumstoffball hervorragend an.

Ein Ball im Gesicht tut aber meistens weh, zumindest, wenn der Gegenspieler in der 1 gegen 1 Situation mal wirklich durchzieht...und wir wissen beide, dass es sich manchmal nicht vermeiden lässt, dass dieser Ball im Gesicht landet, egal wie gut deine Technik ist. Ist dir eigentlich klar, was du jemandem antust den du so in die Irre führst?


Noch ein schöner Vergleich der deiner Übung gleich kommt: Ein TW der Angst vorm Fallen hat. Was machst du denn dann mit dem? Lässt du ihn solange auf ne Betonplatte fallen, bis er die richtige Landetechnik hat? Das wäre dein Prinzip! Lernen durch Schreck und Schmerz. NEIN! Einem solchen TW muß ich das Fallen auf weichem Grund (Sand, Matte, Rasen) beibringen, damit er die Angst verliert und die richtige Technik erlernt. Genau so ist es mit dem Ball und dem Kopf.

Dein Vergleich funktioniert nicht! Denn Angst vor dem Fallen hat zunächst mal nichts mit der Technik, sondern ausschliesslich mit Angst zu tun. hier musst du genauer sein, denn die Frage ist, hat er Angst vor dem Fallen (ungeklärte Ursache) oder hat er Angst vor dem Fallen, weil aufgrund fehlender Technik das Landen schmerzt. Diese Unterscheidung mag haarspalterisch klingen ist aber, ein riesiger Unterschied.....

La_Chat
17.08.2009, 12:37
Er soll auch gar nicht lernen, dass der Ball nicht beisst. Denk mal nach was ich jemandem antue, wenn ich ihm beibringe, dass ein Ball im Gesicht nicht weh tut? Sorry, aber warum sollte ich meinen Torwart das beibringen? Das wäre der Gipfel, der Verantwortungslosigkeit!!! Mir wird himmelangst, wenn ich so etwas lese....


Wenn du liest, dann solltest du es auch richtig lesen. Es geht nicht darum dem TW zu sagen daß ein Ball im Gesicht nicht weh tut, sondern darum ihm die Angst zu nehmen technisch richtig zum Ball zu gehen. Das immer mal ein Ball durchrutschen kann, ist und bleibt ein Risko das wir tragen müssen. Das wird sicher auch nicht daduch besser, daß ich meinem TW im Training Bälle ins Gesicht schmeiße.




Ein Ball im Gesicht tut aber meistens weh, zumindest, wenn der Gegenspieler in der 1 gegen 1 Situation mal wirklich durchzieht...und wir wissen beide, dass es sich manchmal nicht vermeiden lässt, dass dieser Ball im Gesicht landet, egal wie gut deine Technik ist. Ist dir eigentlich klar, was du jemandem antust den du so in die Irre führst?


Ich führe niemanden in die Irre. Ich gebe meinem TW nur die Möglichkeit erst an seiner Technik zu feilen bevor ich ihn auf dem Platz schicke. Wenn der TW Angst hat, dann nehme ich ihm die beim Training zunächst.
Was glaubst du eigentlich, was du jemanden mit Angst vor Bällen im Gesicht antust, wenn du ihm die Murmel auf die 12 wirfst?



Dein Vergleich funktioniert nicht! Denn Angst vor dem Fallen hat zunächst mal nichts mit der Technik, sondern ausschliesslich mit Angst zu tun. hier musst du genauer sein, denn die Frage ist, hat er Angst vor dem Fallen (ungeklärte Ursache) oder hat er Angst vor dem Fallen, weil aufgrund fehlender Technik das Landen schmerzt. Diese Unterscheidung mag haarspalterisch klingen ist aber, ein riesiger Unterschied.....

Ich denke aus dem Kontext sollte man durchaus entnehmen können, daß es um Angst vom Fallen auf Grund technischer Defizite und daraus resultierenden Schmerzen geht. Und damit ist der Vergleich durchaus zutreffend.

So und nun schalte ich mich aus der Diskussion aus. Wenn du darauf stehst von deinem Trainer Bälle ins Gesicht zu bekommen, kannst du das gern machen und von mir aus auch einen Medizinball nehmen. Sollte ich in meinem Verein jemanden erwischen der so vorgeht, werde ich alles daran setzen, daß diese Person nie wieder jemanden im Umkreis trainieren wird! Und es würde nicht schwer sein das durchzusetzen...

La_Chat Ende

strigletti
17.08.2009, 12:54
Schade, dass du aus der Diskusion aussteigst, La_Chat...

Wir haben eine Diskussion überein Thema geführt, wo das Éis sehr dünn ist. Da liegen minimale Nuancen zwischen richtig und falsch. Es ging hier um eine Problematik, die weit über das Thema Torwart hinausgeht und uns jeder Lebenssituation betrifft, denn ohne Angst gäbe es uns gar nicht ;)

Believer
17.08.2009, 14:15
Also, wenn ich mich kurz einschalten darf?
Ich kann beide Gesichtspunkte sehr gut nachvollziehen, doch langfristig würde ich eher zu striglettis Lösung tendieren. Es geht hier nicht darum ein Kind zu kurieren, dass eine Heidenangst vor Bällen verbunden mit der Assoziation Schmerz hat. So jemanden würdet ihr, mal Hand aufs Herz, nie ins Tor stellen. Ist doch bei den Kindern meist als Erster derjenige im Tor, der keine Angst davor hat, sich hin zu schmeißen oder vom Ball getroffen zu werden. Furchtlosigkeit, also nicht das komplette Überwinden der Angst, sondern eine Grundfurchtlosigkeit ist von größter Bedeutung. Wir reden hier über eine Übung, die einem Torwart die situative Angst nehmen soll (unser Beispiel: 1 gg 1). Diese kann natürlich sowohl aus dem Verletzten des Gegenüber oder aus der eigenen Verletzung in Kontakt mit Gegenspieler und Ball begründet sein. Ich würde es nun als meine Aufgabe als Torwarttrainerin ansehen, meinem Schützling beizubringen, dass Schmerzen manchmal unabdinglich sind und man ihnen durch spezielle Technik oder Entschlossenheit im 1 gg 1 nur bedingt aus dem Weg gehen kann - aber eben zum Teil. Wer hat nicht schon von seinem Trainer gehört, dass man im Zweikampf "unbedingt durchziehen muss". Der Grund dürfte bekanntsein. Bei einem Pressschlag beispielsweise verletzt sich wahrscheinlich derjenige, der passiver zum Ball geht und leicht zurückzieht, weil bei ihm die Muskeln nicht voll angespannt sind. Es ist nur ein Beispiel, wie ich es gelernt habe. Das heißt, ich würde meinem Schützling beibringen, dass jegliches Zögern kontraproduktiv ist und nur zu Schmerzen führen kann, wenn er später als der Gegenspieler am Ball oder eben zum Zeitpunkt des Schusses nicht optimal auf diesen vorbereitet ist. Bei einer optimalen Ausgangsposition ist die Bereitschaft am höchsten und die Reflexe und Reaktionen sehr schnell.

"Oft wird mir angst vor meiner Angstlosigkeit" Toni Schumacher

Ich finde, dass dieses Zitat von Hans Leitert sehr treffend verwendet wurde. Wir Menschen sind ja darauf konzipiert Schmerzen auszuweichen - Beispiele dazu kennt wohl jeder. Torhüter aber nehmen in der Situation der Verteidigung des 16-m-Raumes (z.B. beim Pflücken eines Balles vom Fuß des Gegenspielers) Schmerzen bewusst in Kauf, um bei einer erfolgreichen Aktion diesen Schmerz gegen ein Glücksgefühl eintauschen zu können. Wieso sollte ich meinen Torhüter also lehren, dass ein Ball im Gesicht nicht weh tut? Sicherlich könnte man seinen Schützling so behutsam an das Thema heranführen, aber macht das wirklich Sinn? Irgendwann wird der Keeper unweigerlich mit dem Ball auf eine sehr unsanfte Art und Weise in Berührung kommen.

Der Job eines Torwarttrainers ist es nun, meiner Ansicht nach, den Torwart bestmöglich auf diese Situation vorzubereiten. Der optimale Fall ist es natürlich, von vornherein einen Keeper zu haben, der sich nicht vor einem Zweikampf oder Ballkontakt fürchtet. Wie gesagt, eigentlich ist diese Grundfurchtlosigkeit Vorraussetzung. Haben wir aber einen Keeper, der nur vor 1 gg 1 Situationen Angst hat, dann müssen wir ihm beibringen, den Schmerz zu akzeptieren. Meist schützt ihn die daraus entstehende Furchtlosigkeit auch vor Schmerzen. Ich sage nicht, dass er in jeder Situation auf "Teufel komm raus" durchziehen soll - nicht im Bereich der Unsportlichkeit - sondern, dass er, wenn er den Ball anvisiert und erkennt, dass er ihn sichern kann, bedingungslos zum Ball geht und keine Abstriche macht - nicht für den Gegner, nicht für den Mitspieler, aber auch nicht für sich selbst.
Das ist alles schön und gut gesagt, ich wüsste nicht, wie ich diesen Inhalt richtig mittels Übungen vermitteln könnte. Dazu ist eben nicht jeder zum Torwarttrainer gemacht. Nur halte ich dieses Resultat für das Wichtigste. Die Übung, die Strigletti vorgeschlagen hat ist mit den Einschränkungen, die sowohl er als auch Schnapper angemerkt haben, durchaus gut. Man muss dabei eben als Torwarttrainer sein Fingerspitzengefühl beweisen, weshalb die Übung wahrscheinlich mit einem "Achtungs"-Zeichen versehen werden sollte. Allerdings ist dabei auch das Vertrauen zwischen Torhüter und Trainer sehr wichtig, denn: Wenn ich meinem Trainer vertraue, dass er mir durch diese Übung nicht schaden will, dann fasse ich auch den nötigen Mut mich darauf einzulassen.

strigletti
17.08.2009, 14:43
Believer, Believer,

was eine Klasseleistung, die obige Diskussion so zu analysieren...

Believer
17.08.2009, 14:53
Danke für die Lorbeeren, aber ich fand eure Diskussion wirklich gut. Es ist immer wieder schön im Forum zu erleben. :) Da fällt so etwas nicht schwer. Zusätzlich bin ich zur Zeit wirklich von dem Buch von Hans Leitert inspiriert - ein klasse Werk.

Steffen
17.08.2009, 16:00
*grinsen* Ich kann beide Lager verstehen und beide haben sicherlich Ihre, sehr berechtigte Meinung.
Es ist aber auch so, daß ich, sehe ich mal darauf, daß ich nahezu als einziger in Frankfurt versuche, ein kind- und damit altersgerechtes Torwarttraining einigen Torleuten angedeihen zu lassen, die sonst kein Torwarttraining bekommen würden, ja zum Teil 4 wenn nicht 5 Jahre darauf warten müßten, diesbezüglich etwas zu lernen, weiß, was strigletti meint.

Fakt ist: Jemand der angst vor dem Ball hat, den kann ich kaum kurieren. Diese Leute hören eigentlich früher oder später im Tor auf, spätestens wenn diese mal auf kurzer Distanz die ersten Dinger auf die 12 bekommen haben.
Das damit vielleicht Talente gehen, andere Diskussion, aber auch hier muss maneinfach sagen, daß die natürliche Auslese greift und dies gut so ist.
Fakt aber ist, daß ich z.B. einem Torwart wie der "Blauen Mauer" mehr zumute, als ich z.B. seinem 2 Jahre älteren E-Jugend Torhüter, ganz einfach weil die "Blaue Mauer" ganz anders zum Ball und in eine Situation geht, als der Größere.
Beispiel:
Turnier an Ostern. Stürmer bekommt den Ball 20 Meter vor dem Strafrum, läßt Abwehrspieler stehen und geht allein in Richtung Tor. "Blaue Mauer" zögert nicht eine Sekunde und sucht die Entscheidung. Der Stürmer, der einen so agierenden Torwart nicht kennt, schießt aus kurzer Distanz, bleibt damit mit der Fußspitze am Brustbein der "blauen Mauer" hängen und geht in einem Überschlag über den Torwart, daß ich denke, er bricht sich den Hals.
Stürmer kommt auf, bleibt recht unverletzt, "Blaue Mauer" bleibt mit Ball im Tiefen Umarmungsgriff weinend liegen. Klar, der Treffer an der Brust, er tut weh. Gekühlt, aufgerichtet, sogar Mecker vom gegnerischen Trainer eingesteckt "wie der Torwart auch nur so reingehen könnte"... aber "Blaue Mauer" beißt die Zähne zusammen und spielt weiter.
5 Minuten vor Schluss, gleiche Situation, der gleiche Stürmer. "Blaue Mauer" zögert erneut nicht, sondern geht wieder so hin, der Stürmer sieht das "Blaue Trikot" auf sich zuspurten, gerät sofort ins Stocken, stauchelt, schießt - 20 Meter am Tor vorbei.

Nun, in solch einen Falle kann ich davon ausgehen, daß eine Übung wie die von Strigletti der "Blauen Mauer" keinen Schaden zufügt, aber auch keine Angst verursacht.
Hingegen bei seinem 2 Jahre älteren Torwart, der jetzt erst lernt, in solche Situationen zu gehen und aktiv auch solche Zweikämpfe zu suchen, würde ich das vielleicht erst einmal nicht machen.
Später, wenn er es immer noch tut, kann man ruhig auch solch eine Übung mal machen und dabei mit einem weichen Ball, wie einen normalen Gummiball anfangen.
Denn ein torwart muss verschiedensten Situationen ausgesetzt werden und entsprechend lernen zu reagieren.
Das ist was strigletti meint. La_Chat hat aber durchaus auch Recht, wenn andere Dinge im Vorfeld gemacht werden sollten, daß steht aber denke ich für strigletti ausser Frage.
Dennoch gibt es Lösungwege für eben einen Torwart, um zu lernen, mit dem Reflex, daß Gesicht wegdrehen zu wollen, klar zu kommen und zu lernen, daß eigentlich nichts passiert, wenn man die Hände richtig und rechtzeitig vor das Gesicht bekommt.
Sicherlich: Macht der Torwart einen Fehler, hat er den Ball im Gesicht.
Schon deshalb gilt: Der Torwarttrainer muss seinen Torwart kennen und wissen, ob er Ihm diese Übung nicht nur zumuten kann, sondern auch ob der torwart diese Übung auch absolvieren kann, ohne das danach die Schwäche eher verstärkt wird, als mit dieser Übung an eben dieser mentalen Stärke gearbeitet wird.

Daher haben Beide Recht und beide machen es richtig, und trotzdem gibt es für Beide Überschneidungspunkte, wo der eine vom und mit dem anderen lernen kann.

Was bleibt ist Believers Schluss-Satz, der einfach beide Sichtweisen ausdrückt und unterstreicht, was hier das allerwichtigste ist:

Wenn ich meinem Trainer vertraue, dass er mir durch diese Übung nicht schaden will, dann fasse ich auch den nötigen Mut mich darauf einzulassen.

strigletti
17.08.2009, 16:54
*grinsen*

..das kann ich mir so richtig vorstellen - hast dich wahrscheinlich mal wieder halb kaputt gelacht...gut so

Du Bierbank-Aufsteller;)

Schnapper82
17.08.2009, 17:40
Die wichtigste Frage ist, ob der Torhüter seinem Coach vertraut oder nicht.
Ich habe viele unkonventionelle Übungen gemacht mit meinem ersten Senioren TWT und habe alles hinterfragt. Er hat es mir erklärt, verbildlicht und ich habe ihm vertraut. Auch wenn mal etwas sinnlos vor kam oder weh tat, habe ich es ihm im nachhinein in diversen Situationen gedankt.
Da ist der Punkt...eine Beziehung zwischen einem Torhüter und seinem TWT ist doch ziemlich eng und nicht vergleichbar mit der Beziehung zwischen Spielern und Coach.

Meister
17.08.2009, 18:08
Die wichtigste Frage ist, ob der Torhüter seinem Coach vertraut oder nicht.
Ich habe viele unkonventionelle Übungen gemacht mit meinem ersten Senioren TWT und habe alles hinterfragt. Er hat es mir erklärt, verbildlicht und ich habe ihm vertraut. Auch wenn mal etwas sinnlos vor kam oder weh tat, habe ich es ihm im nachhinein in diversen Situationen gedankt.
Da ist der Punkt...eine Beziehung zwischen einem Torhüter und seinem TWT ist doch ziemlich eng und nicht vergleichbar mit der Beziehung zwischen Spielern und Coach.

Sehe ich ähnlich.
Wenn man einen richtig guten Torwarttrainer hat, dann ist das Verhältnis sehr eng und geht weit über das Sportliche hinaus.

Believer
17.08.2009, 21:56
ist das Verhältnis sehr eng und geht weit über das Sportliche hinaus.

Auf jeden Fall. So eine Beziehung zwischen Torwarttrainer und Schützling ist schon etwas kurioses. Ich erinnere mich da nur an eine Aussage von Paulianer, im Bezug auf das Camp (Steffen hatte bei der Zimmerverteilung u.a. nur die Berücksichtigung von Personen mit eheähnlichen Beziehungen ausgegeben):


Ich habe ja sogar mit einigen Usern eheähnliche Beziehungen ;)

Wenn man das nun als Torwart-Torwart-Beziehung versteht, wie äußert sich dann wohl eine Torwart-Torwarttrainer-Beziehung? ;)

alex91
18.08.2009, 09:53
Ich finde das kann man nicht mit einem TwT trainiern, das kann man nur in Trainingsspielen verbessern! Die devise muss in den meisten Fällen lauten, volle Kanne raus! Dann macht der "Gegner" danach mal große Augen und fragt dich vielleicht ob du verrückt bist, aber wir sind hier ja nicht beim Ballett!
Aber es is halt auch situationsabhängig, denn immer kannst du ja nicht rausstürmen, sondern musst einfach abwarten! Stell dir da einfach vor er steht weiter hinten, es is ja ein ganz normaler Schuss! Wenn einer mir von ein paar Meter auf den Kopf schießt wär ich noch froh, so nen Ball muss man erst mal halten! ;)

Believer
18.08.2009, 10:14
Das ist so nicht richtig. Ein Torwarttrainer kann dir dabei sehr gut helfen. Ohne dieses Training wirst du es in Trainings- oder Ligaspielen nie von allein verbessern. Das Muster wird sich eher noch einprägen, da der Schutzimpuls äußerst stark ist. Das ist ein eingefahrenes Bewegungsmuster, das man durch gezieltes Vorgehen "raustrainieren" muss. Wer kann dir dabei helfen, wenn nicht der Torwarttrainer deines Vertrauens?

alex91
18.08.2009, 10:35
mMn kann man sich da nur selbst überwinden und es hat nichts mit normalem Training zu tun! Denn du kannst ja nicht deinen TwT "vernichtn", sprich ohne Rücksicht auf Verluste auf ihn drauf gehen.

Believer
18.08.2009, 10:41
Du hast eine Blockade im Kopf. Diese ist dafür verantwortlich, dass du in den 1 gg 1-Situationen zögerst oder gar nicht rausgehst. Wenn du auf dich gestellt bist, wird es enorm schwer diese Blockade zu lösen - wenn nicht manchmal zu schwer. Es gibt spezielle Übungen, die dir die Angst nehmen sollen/können. Diese liegen dann im Ermessen des Trainers. Diese Angst kann ja vielschichtig sein und muss ersteinmal richtig analysiert werden. Dazu brauchst du Hilfe. Du kannst dir nicht von einem auf den anderen Tag sagen: "Ich gehe jetzt immer wie ein Berserker raus!". Das kannst du weder mit einem Mitspieler noch einem Torwarttrainer machen. Es gilt nicht um das "Vernichten", sondern um den Ball.

Schnapper82
18.08.2009, 10:44
Du kannst dir nicht von einem auf den anderen Tag sagen: "Ich gehe jetzt immer wie ein Berserker raus!"

Was auch für einen halbwegs guten Stürmer ein gefundenes Fressen wäre... ;)

Du musst einfach verschiedene Techniken erlernen für das 1 gg 1 und diese dann trainieren, damit sie im Spiel einfach passieren, ohne dass du denken musst. Es muss automatisch passieren.

Believer
18.08.2009, 10:45
Was auch für einen halbwegs guten Stürmer ein gefundenes Fressen wäre... ;)

Eindeutig. ;)

alex91
18.08.2009, 10:55
ja ich habe oben eh geschrieben, dass es situationsabhängig ist! und in gewissen situationen ist es das beste mittel!
natürlich wenn ein gegner allein auf dich zurennt, kannst nicht so rausstürmen, da bräuchte er ja nur einen lupfer oder einen kleinen haken machen..

Believer
18.08.2009, 10:59
Richtig. Trotzdem halte ich das Rausstürmen "wie ein Berserker" in allen Situationen für abwegig. Dieser Ausdruck spricht nämlich nicht gerade von Kontrolle und so wirst du deine Angst sicherlich nicht alleine los. Zu mal du, wenn du durch deine Angst gehemmt bist, nicht so rausgehen kannst. Auf keinen Fall. Wenn du dich selber diagnostiziert und dadurch dein Verhalten im 1 gg 1 verbessert hast oder so eine Schwelle überschritten hast ohne jegliche Hilfe - Hut ab.

alex91
18.08.2009, 11:01
Ich denke generell, dass Angst für einen Tw eigentlich ein Fremdwort sein sollte!
Da der Wille zu gewinnen, die "Angst" immer übertreffen sollte...
Ich ordne dem Sieg z.B alles unter..

Believer
18.08.2009, 11:06
Das ist richtig. Nur, was tust du, wenn sie da ist? Das ist ja hier die Frage. Aber ich denke, dass diese Antwort schon gefunden wurde bzw. Lösungsvorschläge gemacht wurden.

La_Chat
18.08.2009, 13:24
Trotzdem halte ich das Rausstürmen "wie ein Berserker" in allen Situationen für abwegig.

Dem schließe ich mich an. Ein Torspieler sollte niemals wie "ein Berserker" agieren. Jede Aktion sollte absolut kontrolliert ablaufen, denn im Ernstfall kann sich eine Situation abrupt ändern und wir müssen uns dann schnell umstellen. Wenn ich einen langgespielten Ball abfangen möchte, dann setze ich zwar zum Sprint an um den Ball zu sichern (selbst dabei muß ich darauf achten, das so ein Ball immer noch verspringen kann!) - das mache ich aber nur, wenn ich mir sicher bin den Ball auch vor dem Gegner zu erreichen. Ansonsten reicht dem Angreifer die Fußspitze um uns ins Leere stürmen zu lassen. Sehe ich, daß ich nicht vor dem Angreifer an den Ball komme, muß ich dosiert in die 1gg1 Situation gehen und mich Klug verhalten. Denke daran: Du kannst nur reagieren, wenn du stehst - also Bodenkontakt hast. Beim "stürmen" hast du keinerlei Reaktionsmöglichkeit mehr. Und das ist für einen Torspieler tödlich!

Schnapper82
18.08.2009, 13:26
Das ist es. Sitzt du einmal auf dem Arsch, bist du tod...

La_Chat
18.08.2009, 14:46
Das ist es. Sitzt du einmal auf dem Arsch, bist du tod...

Ja, das zum einen. Aber auch im Lauf hast du eigentlich keine Reaktionschancen und bist in der Regel erledigt. Du hast ja keinen Bodenkontakt mehr. Da muß der Stürmer schon dämlich genug sein und dich anschießen.

Believer
18.08.2009, 15:00
Wer kann sich schon im Vollsprint breit machen und aufbauen`?

alex91
18.08.2009, 15:03
bei Schnittbällen ist das mMn trotzdem angebracht! Sonst is ja wohl klar, dass man stehen bleiben muss, das ist ja grundsätzlich klar...

Schnapper82
18.08.2009, 15:06
Was sind denn "Schnittbälle"?

La_Chat
18.08.2009, 15:08
Wer kann sich schon im Vollsprint breit machen und aufbauen`?

Och, einige Menschen sind von natur aus breit... :D:D:D

NEIN!!! NICHT DU!!!!!! :p


bei Schnittbällen

Was sind denn bitte schön Schnittbälle?! Meist du Bälle mit Effet? Dann bringt dich ein Sprint aber auch nicht weiter. Gerade diese Bälle (egal ob als Torschuß oder Flanke) müssen extrem genau abgeschätzt werden. Ein Schritt zu viel und du guckst ziemlich dämlich aus der Wäsche.

alex91
18.08.2009, 15:29
sry dieses Wort wird anscheinend nur bei uns verwendet, aber bin ja auch aus Österreich!
Ich meine Bälle wo man von vorneherein schon sieht, dass Tw und Stürmer ziemlich gleichzeitig zum Ball kommen werden!!

strigletti
18.08.2009, 16:16
sry dieses Wort wird anscheinend nur bei uns verwendet, aber bin ja auch aus Österreich!
Ich meine Bälle wo man von vorneherein schon sieht, dass Tw und Stürmer ziemlich gleichzeitig zum Ball kommen werden!!

Dann ist der Fall klar, wenn du die Chance hast vor dem Stürmer an den Ball zukommen, gibts nur eins - Vollgas.

Übrigens, hatte ich immer die Angewohnheit, bei Bällen, von denen ich sicher wusste, dass ich sie locker vor dem Stürmer zu erreiche, etwas langsamer zu laufen, damit der Gegner ganz sicher über mich drüberfliegt...auch so kann man sich Respekt verschaffen und beim nächsten Mal - wo es vielleicht wirklich richtig eng wird, zögert er dann etwas.

Believer
18.08.2009, 22:12
Ach, das habe ich zweimal in fast jedem Spiel. Das lustige dabei ist für mich immer das Reklamieren der Gegner auf Elfmeter oder die aggressiven Kommentare "Man kannst du nicht mal aufpassen, du ***!" Nett, nett. Ich habe mich einmal nach dem Spiel mit so einer Gegenspielerin unterhalten. Ihre Rechtfertigung auf meine Frage, was dieses Getue denn sollte, war:
"Ach, das hab ich doch nur wegen dem Schiedsrichter gemacht. Vielleicht gibt er uns ja Elfmeter! Alles vergessen, oder?"
Tja, den Tritt in die Rippe hatte ich nicht vergessen. Elfmeter - darüber lache ich heute noch, wenn ich mir in Erinnerung rufe, wie ich mit dem Ball in den Händen sicher am Boden lag ;)
Aber das nur nebenbei...

strigletti
18.08.2009, 22:19
Tja, den Tritt in die Rippe hatte ich nicht vergessen. Elfmeter - darüber lache ich heute noch, wenn ich mir in Erinnerung rufe, wie ich mit dem Ball in den Händen sicher am Boden lag ;)
Aber das nur nebenbei...

Tritt in die Rippen...tsssss

Believer
18.08.2009, 22:42
Tritt in die Rippen...tsssss

Na ja. Ich habe sie ja ziemlich böse gefoult, als sie über mich drüber gesaust ist, oder? :rolleyes:

Steffen
19.08.2009, 06:07
Hallo,
ich habe gestern mal striglettis Vorschlag mit dem Werfen des Ball es aus das Gesicht erprobt.
Zwei willige Deliquenten habe ich ja, die zudem ihrem TwT voll vertrauen.

Ergebniss: Nimm man diese Übung als Reaktionsübung auf, sind die meisten Torleute bereit, den Kopf hinzuhalten. mit Gelächter und mit Spaß auch.
Sicher jedoch erfordert es vom Torwarttrainer viel Gefühl, den man merkt rasch, wie schnell man werfen muss, damit der Ball durchschlägt und sollte die Übung dann so steuern, daß es weder einfach, noch unmöglich ist.
Aufgefallen sei aber am Schluss, daß beide den Hals nach hinten biegen, also den Kopf aus der Gefahrenzone bringen, obwohl das Kopf nach vorn, um ggf. einen Kopfball zu machen und nicht an der Nase getroffen zu werden, besser wäre.
Dies klappt dann nicht, der Gefahrenreflex ist dann hier doch zu stark und muss langsam abgestellt werden, trotzdem drehte keiner der beiden Torleute auch nur den Hauch den Kopf zur Seite und beide blieben mit den Augen am und zum Ball gerichtet.

Also, eine Übung, die durchaus sinnvoll sein kann, wenn der TwT nicht versucht, dem Torwart Schmerzen zu bereiten oder es anders übertreibt.
Aber eine Übung, die das Vertrauensverhältnis Tw/TwT bedingt und daher nicht immer und überall eingesetzt werden kann.

strigletti
19.08.2009, 07:04
Hallo,
ich habe gestern mal striglettis Vorschlag mit dem Werfen des Ball es aus das Gesicht erprobt.
Zwei willige Deliquenten habe ich ja, die zudem ihrem TwT voll vertrauen.
....
Aufgefallen sei aber am Schluss, daß beide den Hals nach hinten biegen, also den Kopf aus der Gefahrenzone bringen, obwohl das Kopf nach vorn, um ggf. einen Kopfball zu machen und nicht an der Nase getroffen zu werden, besser wäre.
Dies klappt dann nicht, der Gefahrenreflex ist dann hier doch zu stark und muss langsam abgestellt werden, trotzdem drehte keiner der beiden Torleute auch nur den Hauch den Kopf zur Seite und beide blieben mit den Augen am und zum Ball gerichtet.


Danke fürs Ausprobieren Steffen.


Ist schon mal gut, dass Steffens Torleute mit den Augen am Ball blieben. Viele schliessen anfangs erstmal reflexartig die Augen, wenn ihnen der Ball entgegenkommt. Aber dieser Reflex lässt sich mit der Zeit genauso verändern, wie den Versuch den Kopf aus der "Gefahrenzone" zu bringen.

Denn eins ist klar, bei einem Vollspann aus kürzester Entfernung Richtung Kopf, wird dieser Schuss immer den Kopf treffen, da kriegt man keine Hand mehr dazwischen. Dann aber sollte es zumindest ein Kopfball werden und kein Gesichts- oder Wangentreffer - soviel Zeit ist immer. Und damit dient diese Übung, primär dem Selbstsschutz des Torwarts.

KAHN16-0
19.08.2009, 18:33
man muss sich überlegen...genau überlegen,ob man wirklich ins Tor will...

wenn man im Tor ist, darf man keine Angst vor dem Ball haben...die Mannschaft verlässt sich auf dich...

wenn du Angst vor dem Ball hast(egal welche situation) bist du fehl im Platz...
man sollte sich immer merken... solange der Ball nicht im Tor ist,ist alles gut,egal wie...!