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Fußball und wie ich ihn zum Teil erlebe... Eindrücke aus dem Fußballleben und von einen Torwarttrainer

Die Halle macht es offenbar - offenbar wenig gutes Torwarttraining

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Schon lange wollte ich was über Ernährung schreiben, doch letztendlich - es wird doch auch nur ein "Steffens Rantings and Raving about Goalkeeping"... Wisst Ihr, inzwischen muss jeder Torwarttrainer irgendwas über Ernährung schreiben, oder einen tollen Ernährungstipp raushauen.
Dabei ist Ernährung so komplex, oder warum glaubt Ihr, gibt es immer noch Internisten, die Dokotorarbeiten über das Verdauuungssystem schreiben können? Ganz einfach, weil wir bei all den Ionenpumpen, Bakterienkulturen und Kram immer noch nicht ganz genau wissen, wie Ernährung funktioniert.
Der eine kann fressen wie ein Scheunendrescher und wird nicht fett, der andere läuft am Schaufester des Bäckers vorbei und hat 5 Kilo mehr. Und jetzt Hand auf's Herz, wenn das so individuell ist, da nehmt Ihr Euch als Tw Trainer raus, den Jungs was über gesundes Essen erzählen zu wollen?
Wisst Ihr, da stehen Erbährungsberater vor der Menge, faseln was von guten und bösem Zucker, daß sich plötzlich der Diabetis betroffene Sportler abwenden muss, weil der gar nicht so viel essen kann, wie er bei dem gehörten k.tzen möchte. Es wird kaum wo soviel Blödsinn und pseudowissenschaftlicher Schei..dreck erzählt, wie bei Ernährungsberatung. Das geht bei den Mythen los, von rotem Fleisch zwischen euren Eingewieden, von Entgiftungskuren, über Heilfasten bis zu irgendwelchen Tipps zu Himalaya Salz. Bei vielen Dingen möchte man den Ernährungsberatern einfach nur den Gesichtserker ruinieren, und diese in einer Melassegrube ertränken!
Beispiel Himalaya Salz: Wisst Ihr, daß es aus Pakistan kommt und unter schier unmeschlichen Umständen abgebaut wird? Das es tausende von Kilometer transport wird, was nicht gerade ökologisch ist, sich aber kaum vom Meersalz aus der sizilianischen Solarsaline unterscheidet?
Oder das in Steinsalz aus Bad Reichenhall nahezu die gleichen Stoffe enthalten sind, wie in Himalaya Salz?
Aber gut, daß ist also nur einer der Mythen... und man könnte dutzende Weitere aufzählen und widerlegen, die Euch von sogenannten "Ernährungsberatern" oft aufgenötigt werden..
Ja, ich bin ehrlich: Ich unterhalte mich mit Leistungssportlern, wie gesagt, einer davon ist Leichtathlet in der deutschen Junioren Auswahl... und nein, er ernährt sich nicht besonders, sondern eher bewußt. Er darf alles essen, nur sollte er sich nicht einseitig ernähren. Sprich also eine Tiefkühlpizza ist ebenso erlaubt, wie mal FastFood. Das sollte allerdings in Relation stehen, also dass sollte er mit frisch gekochten Dingen abpuffern... frisches Rumpsteak mit Kartoffel und Salat ist dabei absolut top, ebenso wie ein guter Milchreis direkt vor dem Wettkampf. Dazwischen dann ein Salat mit Hühnerbrust, aber auch mal Rostbraten mit Kartoffelstampf und Rotkohl... wsie gesagt, möglichst bunt, abwechslungsreich und immer mit Maßen.
Wenn was nicht stimmt, die regelmäßigen Kontrollen legen es dar und dann wird gegengesteuert. Zu wenig Eisen im Blut? Bitte, etwas mehr Rindfleisch essen - alternativ gäbe es Supplemente, aber natürlich wäre besser. Proteine? Linsen, Bohnen und tierisches Eiweiß werden dann mehr zu sich genommen, hingegen dann mit Obst möglichst täglich für Ballaststoffe, Vitamine und Sekundäre Pflanzenstoffe gesorgt... da wird gar nicht so ein Halles gemacht, wie viele tun... und Ernährung wird schon gar nicht zur Religion erhoben, wie das viele so gern sehen würden... gerade das Gegenteil ist eher der Fall.
Es gibt keine SuperDiät oder SuperFood... denn wir sind viel zu individuell.


Die Halle.... Gott, was habe ich das früher eigentlich gehasst. Wenn ich als Tw mal spielen durfte, dann eher dann, wenn es um nix mehr ging. Denn zu meiner Zeit, hat man ja noch ohne torwart gespielt sondern lieber einen Feldspieler ins Tor gestellt. Lieber vorn einen mehr machen als man hinten bekommt.
Dann kam die Hallenregel und plötzlich durfte der Torwart nicht mehr mitspielen. Das ist schon ein wenig schizophren, denn in der Runde soll und muss der Torwart heute hinter der Kette fast den Libero ersetzen, soll also als Feldspieler aktiv dabei sein, und dann kommt die Halle und der Torwart darf nix mehr.
Das gipfelt jetzt darin, daß man immer mehr versucht, das die Feldfussballer im Winter plötzlich Futsal kicken sollen. Da hat man Schiedsrichter, die keinen Plan vom Futsal haben, dann aber Futsal pfeifen sollen. So mit kumulierten Fouls, Sekundenzählen etc... das gibt bloß Chaos und der ehemals schnelle, offensive Hallenfussball verkommt zu etwas, weder Frau noch Mann. Denn ein Großfeldfussballer ist kein Futsalspieler, ebenso wie eben ein Falcao kein Großfeldfussballstar ist, sondern Futsal Spieler.
Schlimmer dann eben, wenn die Spieler krampfhaft versuchen, Hallenfussball nach Futsalregeln zu spielen und die Schiris alles pfeifen, nur kein Futsal, aber es eigentlich tun sollen. Furchtbar.

Wo ist er also hin, der schöne Hallenfussball? Keine Sorge: Er hat überlebt. Mehr und mehr Turniere finden inzwischen mit Rundumbande statt. Zwar darf der torwart da immer noch nicht ausserhalb des Strafraums mitspielen, aber - daß ist wenigstens Hallenfussball. Schnell, entschlossen und in der Regel auch für 90% der Großfeldfussballer beherrschbar.
Klar, viele Trainer haben Angst, denn wenn es körperlich wird - nicht selten kommt es zu recht heftigen Verletzungen. Die Halle verzeiht nicht so leicht. Auch bei den Profis gabe es in den großen Hallenturnieren immer wieder fruchtbare Verletzungen, meistens Bänderrisse in Knie und Knöchel.
Doch letztendlich, Halle.. das hat auch was für sich. Viele mögen es und als Tw Trainer muss man sich natürlich auch der Halle stellen.
Nur, was mache ich mit einem Torwart aus dem Großfeld auf die Schnelle, damit er in der Halle....
Leute, wo ist das Problem? Wir spielen auf ein 5 Meter Jugendtor mit Rundumbande. Hier sind Reaktionen gefragt, die man allgemein als Reflexe bezeichnet. Dafür gibt es Eimerweise tolle Übungen. Doch im technischen Bereich muss ich ebenso gar nix besonderes machen, sondern ich muss Techniken von Kippen und Tauchen forcieren, muss diese schnell anwenden lassen und gerade die Eins gegen Eins Techniken nachschärfen. Denn viel kann der torhüter ausgleichen, wenn er Druck auf den Stürmer macht und dann mit der Blockstellung einfach den Einschlag verhindert.

Doch da sind Sie wieder, meine typischen "Rantings" - das sind alles Dinge, die man auf den Hallenturnieren kam bis gar nicht sieht.
Man sieht, wenn ein Verein anrückt, wo es gute Tw Trainer gibt, und man sieht, wo das nicht der Fall ist.

Towart rennt aus dem Tor, springt wie Tim "Wrestling" Wiese mit einer Grätsche in den Gegenspieler.... Abgesehen davon, daß es eigentlich abgepfiffen gehört, die Schiris das aber zumeist laufen lassen (Da sind wir wieder bei den Schiris, aber lassen wir das...), ist diese Technik so etweas von ineffektiv. In den meisten Fällen schiebt der Stürmer den Ball unter dem Gesäss des Torwarts durch, Ball drinne... sieht von aussen gut aus, was der Torwart macht und kaum ein Trainer bemängelt es... ausser eben gute TW Trainer, die sich bei diesen Aktionen die Haare raufen.
Draufschieben, bereit sein, und dann saubere Blockstellung... Doch was sieht man meistens?
Da wird der Tim Wiese gemacht, in der Grätsche 'reinmgefegt', oder aber der Torwart fällt rückwärts auf den Popo und sitzt da... Technik? Fehlanzeige!
Damit meine ich nicht bloß Torleute der unteren Ligen, sondern ich spreche von Landes-, ja sogar Oberliga Torleuten. Leute, mal unter uns Tw Trainern - das ist in meinen Augen ein Armutszeugnis, was die Torleute da abliefern.
Mir ist bewußt, daß eben nicht alle Torleute wirklich in die Profibereich vorstoßen können und werden, aber wenn ein gestandener B-Jugend Landesliga Torwart keine Blockstellung hin bekommt, oder ein Oberliga Torwart auf beide Knie plumpst, dann muss ich mir die Frage stellen, was diesen Torleuten an Ausbildung angediehen wurde!!!!
Nein, die Halle ist kein Maßstab für Torwartleistung und bestimmt würde ich einen Torwart nur wegen guter Leistungen in der Halle nicht als Torwart für das Großfeld feiern wollen - aber wir sprechen von Großfeldtorleuten, die in der Halle eklatante technische Schwächen offenbaren.
Und wir sprechen nicht über Torleute, wo für mich klar ist, daß die meisten das gar nicht können, weil es ihnen nie jemand gezeigt oder beigebracht hat. Ich spreche von Torleuten, wo ich die Erwartung habe, daß die Vereine Augenmerk haben müßten und die Torleute auch entsprechend ausbilden sollten. Doch das Gegenteil ist - wie so oft - leider der Fall.
Wisst Ihr, schon auf dem Großfeld ist, was ich oft sehe, ein Greul. Da stehen Torleute im Tor, die wirklich Null Technik haben. Fragt man die Trainer, stellt man fest, die stehen im Tor weil diese 1,95 Meter groß sind, nicht weil die das können. Der fällt dann im Tor rum wie Falschgeld und die Mannschaften kassieren zum Teil völlig vermeidbare Tore.
Beispiel: Da kommt in einem Freundschaftsspiel der vorderen Wetterau aus einem bekannten starken Jugendverein und einem aufstrebenden Verein der nahen Großstadt der Torwart der Großstadftmannschaft einen Ball auf's Tor. Nichts wildes, wirklich nichts komplexes. Eher eine verunglückte Flanke. Ein "normaler" Torwart greift sich den Ball mit Leichtigkeit, doch der Torwart im Tor, dem man ansieht, daß er wirklich keinerlei Ausbildung hat, greift sich den Ball, wobei die Handhaltung komplett inkorrekt ist und "Flutsch" ist das Ding durch, obwohl es trocken ist, und dotzt ins Tor. Und das war an dem Abend nicht der einzige Lapsus. auch in der Punktrunde sind solche Dinger passiert - und es zeigt, daß die Philosophie der Trainer dieses Vereins dringend eine Korrektur benötigen würde, denn wenn man Spiele wegen solcher Fehler verliert, dann ist da was faul im Denken. Torleute müssen daher nicht körperlich was her machen, sie müssen vor allem eins, sie müssen es können.
Ich kann doch nicht jemand ins Tor stellen, der nicht mal die Grundlagen begriffen hat, ja nicht mal die Grundtechniken der Ballsicherung hat beigebracht bekommen. Das kann ich bei Bambini oder F-Jugend machen, nicht aber in der Gruppenliga, Verbands- oder Landesliga. Sorry, das geht einfach nicht.
Und in der Halle sieht man jetzt, ob die Torleute höhere Weihen empfangen haben. Wenn also ein Torwart nach einem hohen Schuss in der Halle rückwärts mit Übergreifen hechtet, ist da ebenso etwas faul, wie wenn er mit beiden Beinen voraus in den Angreifer fliegt... Wenn ein C-Jugend Torwart zum tiefen Umarmungsgriff auf beide Knie fällt... Was sagt das jetzt aus? Überlegt, was es über den Torwarttrainer und das Torwarttraining aussagt.
Als Tw Trainer ist es meine Aufgabe, zielt mein Training darauf ab, just diese Techniken der sogenannten Zielverteidigung zu schulen, zu lehren und in den Torleuten zu verinnerlichen.
Doch schaue ich jetzt hin, frage ich mich, was oft im Tw Training gemacht wird...

In der Halle sehe ich jetzt Torleute, die eben was eins gegen eins und Reaktion angeht, wiklich nicht oft überzeugen. Nicht vergessen, es gibt Ausnahmen... aber viele Torleute, die ich beobachte haben das eben mal gar nicht. Kiener der Torleute ist sicherlich ohne Potential, aber viele scheinen was Technik angeht, überhaupt nicht gefördert zu werden. Viele werden meiner Meinung nach bewegt, beschäftigt, aber nur ganz wenige werden unterrichtet.
Oder wie ist der "eingesprungene Wiese" zu erklären? Es ist nichts anderes wie blinder Aktionismus, weil man keinerlei anderes Bewegungsmuster kennt oder anwenden kann. Andere Torleute verknappen die Distanz zum Schützen, stehen und dann versuchen diese in der Blockstellung sich anschießen zu lassen. Zielverteidigung auf kurzer Distanz wie es sein soll.. warum also dann die "Wiese Grätsche", wenn andere Möglichkeiten da sind, besser sind?
Wie tickt ein solcher Tw Trainer? Ich meine, daß muss man als Tw Trainer doch sehen und ändern... oder läßt man es durchgehen, weil man es nicht besser kann oder weiß?
Nächstes ist dann das typische Wegdrehen... der Torwart geht ran, dann beginnt er den Oberkörper vom Gegenspieler wegzudrehen, lehnt sich ggf. sogar nach hinten. Anfangs sind die Arme noch breit, doch mit der Drehung rotiert auch der Schultergürtel und dann werden die Arme schmal, beim Abschluss sieht der Torwart nicht mal mehr, wohin der Schütze den Ball schießt. Doch dieses Fehlverhalten wird auch nicht abgestellt...

Was also sehe ich in der Halle?

Nun, ich sehe zum Teil gute Torleute, Torleute mit Potential. Aber ich sehe viele nicht gut ausgebildete Torleute.
Der DFB versucht gerade wieder in die Masse, in die Breite zu kommen - aber er erreicht wieder nur die eigenen tiefsten Punkte, die Stützpunkttrainer. Aber die Arbeiter in den Vereinen, die erreicht er wieder mal nicht.
Und das sieht man jetzt plötzlich. Und in der Halle wird es offensichtlich. Denn hier muss der Torwart nicht Fussball spielen, hier muss er nicht als Libero agieren. Hier gibt es kurz und knackig Zielverteidigung auf ein kleines Tor. Das ist auf das Großfeld in vieler Hinsicht übertragbar, also mal rein auf Zielverteidigung betrachtet. Die Distanzen sind hier eindeutig in den Strafraum zu verlegen, also 11 Meter und geringer, es geht also um schnelle Reaktionen, rasche Aktionen im Kipp Bereich, aber auch und insbesondere eben im Nahbereich des Eins gegen Eins. Und was man da also sieht, sind das schlicht technische Grundlagen einfach fehlen.
Sind nicht vorhanden, sind nicht da. Der Torwart macht also irgendetwas, aber ein klares Bewegungsmuster hat er einfach nicht.
Somit sehe ich also in der Halle wie Ausbildung der Torleute in vielen Vereinen erfolgt. Was ich da aber dann sehe ist, daß dies nicht erfolgt. Es erfolgt in der Masse einfach keine Ausbildung...

Dabei könnte man gerade in der Halle so prima auf Eins gegen Eins schauen, so prima sehen, ob diese Dinge, die man im Eins gegen Eins sehen möchte und umgesetzt werden sollen, auch wirklich gefestigt und damit verinnerlicht sind....
Aber nein... das sieht man leider nicht... und dann kommt hinzu, daß bei einigen Vereinen einfach nur jemand im tor steht, der groß ist. Der muss nicht gut sein, der muss das nicht können, der muss nur aussehen we ein Torwart - und so sieht dann die Leistung aus. Der hält nämlich in der Halle mal gar nix.
Und plötzlich fährt eine gute Mannschaft heim, weil der Keeper einfach nix holt. Er ist nicht flink, nicht koordinativ gut, er ist nicht agil, sondern staksig, wirkt steif, träge und oft in seinen Aktionen nicht abgestimmt.

Torwarttraining in der breiten Masse, auch in der Halle ist davon weniger zu sehen, wie es sollte. Wobei, ich Torwarttraining auf die Ausbildung beziehe... einen Torwart bewegen, daß können echt viele

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