So, schon gestern später Nachmittag war es vorbei. Der 1. Torwarttag der FFH Fussballschule in Zusammenarbeit mit dem FSV Frankfurt.
Statt gefunden hat dies natürlich am Leistungszentrum des FSV Frankfurt direkt am Stadion "Bornheimer Hang" oder besser als Volksbank Stadion bekannt.
Die Blaue Mauer hat ausgiebig getestet und am gestrigen Abend haben wir zusammen Resümee gezogen. Und diese Zeilen sollen Euch helfen, einzuschätzen, ob oder ob nicht.

Natürlich war und ist es ein Torwart Camp gewesen, wie viele andere auch. Letztendlich geht es dabei nicht wirklich im Tw Training, sondern um Spaß. Und das besondere war, das die gesamte Camp Dauer Patric Klandt vom FSV Frankfurt und sein Tw Trainer Norbert Lorz anwesend war.
Diese sind dann von Station zu Station gewandet, haben diese geleitet oder auch den Teilnehmern Tipps und Hinweise gegeben - was schlicht den meisten Teilnehmern sehr, sehr gefallen hat.

Kurz die Übersicht der Stationen:
1. Reaktion mit verschiedenen Bällen und dem Reboundnetz, sowie dem Tennisschläger. Letzteres ist gerade dermaßen angesagt, daß macht irgendwie gerade jeder.
2. Reaktion mit dem Rückprallnetz und der Rückprallwand
3. Koordination mit Leitern und Kistchen - Grundtechniken
4. Ballpendel, Fangen und Fausten hoher Bälle - Grundlagen
5. Fangen hoher Bälle, Abwurf, Abschlag und Abstoß - Spieleröffnung Grundlagen
6. Flanken mit AirBodies, seitliche hohe und halbhohe Hereingaben - Abwehren und Spielfortsetzung einleiten
7. Hechten

80 Euro rund kostete der Spaß - und Spaß war es wirklich. Es gab keinen Torwart, der hier nicht Spaß hatte.
Denn ehrlich gesagt, man kann nicht an einem Tag einen Torwart alles erklären, es muss über kontinuierliches Einschleifen der Bewegungen gemacht werden. Und dazu fehlte einfach, wie auf den meisten Camps, schlicht die notwendige Zeit, gerade individuelle Fehler anzusprechend und abzustellen.

Letztendlich muss man aber sagen: Es wäre toll gewesen, wenn die Trainer alle zumindest vom Stand der Ausbildung her schlicht wirklich Erfahrung auf diesem Gebiet mitgebracht hätten.
Denn hier waren doch oft Probleme anzumerken, denn es ist zwar toll für ein Kind nach einem Hechter gelobt zu werden, doch ist ein "Bauchplatscher" selbst auf einem Weichboden etwas, was man nicht loben sollte, sondern vorsichtig und konstrukltiv kritisieren sollte, denn sonst ist auf harten Böden die Verletzungsgefahr extrem.
Auch andere dogmatische Grundlagen sind bei solchen Camps dann lustige Stilblüten.

Beispiel: Es wurde darauf hingeweisen, daß die Bälle nach dem Sichern an die Brust gezogen werden sollten. Das steht so in keiner Regel und Schutz ist es auch nicht, denn wenn der Stürmer reintritt tut er das und ob es der Schiri pfieft, weiß man so oder so nicht. Problem beim rangezogenen Ball ist immer, daß ggf. Kopf in und andere Teile situationsbedingt entblößt werden, hier muss ich das Ballsichern eben genauer schulen - und vor allem vermitteln.
So sind dann Kinder dabei, die diesen Satz sich so verinnerlichen, daß diese dann kleine Bälle mit beiden Händen fangen, aber nur mit einer Hand mit einer Wischbewegung an die Brust "ziehen".. Das dabei dann drei vier Mal der Ball runter und richtung Tor fällt, ist egal - Hauptsache Ball an die Brust.
Automatismen schleifen sich so ein und werden zu einer Angewohnheit, leider auch zu schlechten Angewohnheiten.

Dies kann man auf Camps nicht individuell schulen, aber dann muss man bestimmte Dinge schlicht belassen.

Trotzdem, 80 Euro sind zwar ein teuerer Tag Freizeitpark - aber es macht in jedem Fall Spaß und viel Stimmung und das Gesamtpaket stimmte.

Empfehlung, mit der Einschränkung, daß solche Veranstaltungen halt keinen Torwart formen können und werden.

Wir stellten daher fest, daß auf dem Torwart.de Camp viel professioneller gearbeitet wurde und wird, ja sogar ein Torwat.de Camp mobil eine tolle Sache wäre, denn die FFH Fussballschule wird natürlich so eine Sache auch an deren "Stützpunkten" anbieten, hingegen das Torwart.de Camp bisher weniger 'mobil' unterwegs ist und z.B. sich nicht als Event buchen läßt.
Man darf aber feststellen, daß allein die Arbeiten und Ausführungen von Christian Lasch, Simon Panter, Mathias Bolz, Urs Bösch, Eberhard Trautner, Carsten Merz, Phil Walker und all den anderen Trainern, hier deutlich in Qualität und Intensität höher liegen.
Sicherlich ist es für D/E/F Jugendliche toll, an einer Station auf Weichböden mal so richtig ohne Angst hechten zu können. Das macht Spaß, natürlich, auch den Älteren. Doch letztendlich vermittelt diese Station dann leider gar nichts. Denn weder wurde der Weg zum Ball korrekt vorgestellt und von den Torleuten eingehalten, noch war die Falltechnik von Relevanz. Bauchplatscher sah man dann bis hinauf in die C-Jugend, ja sogar unfähige C-Jugend Torleute, die nicht mal einen 2 Meter hoch fliegenden Ball erhechten konnten.
Auf dem Torwart.de Camp wurde hingegen z.B. das Zonenspiel tiefgreifend erläutert und den Torleuten nahe gebracht, wir haben Reaktion und LifeKinetic immer sehr ausführlich dargestellt, als auch z.B. Mathias Bolz die Grundlagenschule zum seitlichen Werfen zu flachen Bällen immer und immer wieder haarklein ausgearbeitet und mit den Teilnehmern durchgegangen ist.
Auch Ballangriff wurde durch Simon Panter dargestellt und erarbeitet, ebenso dann Eins gegen Eins, Spieleröffnung, Hechten und Fallen oft das Programm beeinflusste und detailreich behandelt wurde.
Der Vergleich zum Torwart.de Camp kann daher so nicht gezogen werden, Struktur und Anspruch sind deutlich unterschiedlich.

Aber nichtsdestotrotz - der 1. Torwarttag der FFH Fussballschule war und ist für Teilnehmer einfach Spaß. Ob Preis Leistung in einem guten Verhältnis stehen, kann man nur mit Ja beantworten, denn 80 Euro ist, verglichen für andere Tagescamps - günstig. Teuer aber legt man es im Verhältnis zu Mehrtagesveranstaltungen an, wo dann neben der Verköstigung noch die Übernachtungskosten anfallen würden. Denn für ein Miteinander hatten die Teilnehmer einfach nicht wirklich Zeit.
Trotzdem: Es ist nicht schlecht, bietet viel Spaß und ist daher gerade für jüngere Torleute, die in den Vereinen keinerlei Förderungen erfahren, wirklich ein toller Tag, wo die Position des torhüter endlich gewürdigt und ausschließlich behandelt wird.