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Marisa
11.01.2001, 16:07
<HTML>Hi!

Weiss einer von euch, welcher Torwart im Spiel Bayern : HSV am 28.2.1987 den Jürgen Wegmann niedergeschlagen hat? Vielleicht kann mir ja einer von euch helfen. *hoff*
Antworten bitte mailen: sabrina_M_wolf@yahoo.de
Danke schon mal im vorraus, Marisa</HTML>

Dieter
11.01.2001, 23:39
<HTML>Hallo Marisa,
das war Uli Stein...lies mal den folgenden Text durch. Da steht einiges zu Uli Stein drin:

Hamburg. 1983 feierte Uli Stein mit dem Hamburger SV
seinen größten Erfolg. 1:0 siegten die Hanseaten im Finale
des Landesmeister-Pokals gegen Juventus Turin. Stein
hatte mit seinen tollen Paraden maßgeblichen Anteil an
dem Triumph. Doch das ist nur die eine Seite des
sturköpfigen Fußballers. Wenn er einen Elfmeter gegen
seine Mannschaft für unberechtigt hielt, ging der heute 44
Jahre alte Keeper schon mal aus dem Tor und stellte sich
stumm protestierend an den Pfosten.

Weniger mundfaul war er allerdings bei der
Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko. Unvergessen
sein "Suppenkasper" gegen den damaligen Teamchef Franz
Beckenbauer. Dem "Kaiser" wollte Stein also eins
auswischen. Das ging gründlich daneben. Die Folge der
"Majestäts-Beleidigung". Kaiser Franz jagte den Störenfried
kurzerhand vom Hof. Beckenbauer und Delegations-Leiter
Egidius Braun, die dem Torwart erst zwei Tage zuvor eine
Geldstrafe von 20 000 Mark aufbrummten, weil er
zusammen mit Augenthaler und Jakobs den Zapfenstreich
überzogen hatte, schickten Stein vorzeitig nach Hause. Am
21. Juni 1986 um 18.10 Uhr hob die Lufthansa-Maschine
vom Flughafen Mexiko-City ab. Die WM war für den
ehrgeizigen Torhüter beendet. Eine Entgleisung, aus der
Stein gelernt hat? Wohl kaum!

Denn der Tiefpunkt seiner Laufbahn stand noch bevor. Stein
sagt heute, dass er als Fußballer etwas von einem Boxer
hatte: "Ich habe ausgeteilt, habe Schläge bekommen, hing
schon mehrmals in den Seilen. Aber ich fiel nie um." Dafür
fielen oft derbe Sprüche und vor allem fiel ein "lästiger"
Gegenspieler. Es geschah am 28. Juli 1987. Stein spielte
mit Pokalsieger HSV gegen Meister Bayern München um
den Supercup. Ein prestigereiches Duell. Der HSV war
hochmotiviert, wollte gleich zu Saisonbeginn zeigen, dass
mit ihm zu rechnen ist. Alles läuft nach Plan. Mit einer
1:0-Führung gehen die Norddeutschen in die Halbzeitpause.
Danach sind die Bayern aber eindeutig besser. Nach einer
Stunde gelingt der Ausgleich. Jürgen Wegmann, die
"Kobra", trifft zum 1:1. Ein Tor, das Stein in Rage bringt.
Seine Reaktion: Er befördert den nächsten Abschlag lustlos
und absichtlich ins Seiten-Aus. Bei ihm ein unverkennbares
Zeichen, dass der Torwart-Vulkan vor Wut kocht und kurz
vor dem Ausbruch steht. Bis zur 87. Spielminute hat sich
Stein weitgehend im Griff. Dann die Explosion. Nachdem
Pflügler einen Rummenigge-Freistoß an den Pfosten köpft,
erwischt die Kobra den Abpraller, rutscht in den Ball und
verlängert ihn zum Siegtreffer der Münchner. Da rastet Stein
aus und schlägt zu. Er rammt seine rechte Faust gegen
das Kinn des am Boden liegenden Wegmanns, der
Bayern-Stürmer krümmt sich und Schiedsrichter Dieter
Pauly zückt sofort die Rote Karte - Platzverweis! Wenige
Augenblicke später ist die Partie zu Ende. Während die
21 000 Zuschauer im Frankfurter Waldstadion schon nach
Hause gehen, hält der HSV im Kabinengang Kriegsrat. Das
Fazit der Beratungen: "Uli Stein ist ein riesiges Problem für
den Verein und die Mannschaft. Sein Verhalten ist mit
nichts zu entschuldigen."

Der Torwart, gerade 32 Jahre alt, spielt nie wieder für den
HSV. Er wird suspendiert und heuert Monate später bei der
Frankfurter Eintracht an. Das Sportgericht des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) verurteilt Stein zuvor aber noch zu
einer Sperre für zehn Pflichtspiele und 3000 Mark
Geldstrafe. Erst Ende 1986 war Stein wegen
Schiedrichter-Beleidigung vom selben Gremium für sechs
Wochen gesperrt worden. Auch hatte er mit Briefen an den
DFB und Teamchef Franz Beckenbauer versucht, ein
Comeback in der Nationalelf vorzubereiten. Doch diese
Chance hatte er sich nun endgültig vermasselt.
DFB-Präsident Hermann Neuberger sagte nach dem
neuerlichen Ausraster von Uli Stein: "Er ist ein Mann, der
sich nicht beherrschen kann. Schade!"</HTML>