karle
13.12.2004, 09:10
Ultimatum an Wiese
Beim 1. FC Kaiserslautern wird ein Torwart-Theater inszeniert
All die Ovationen und Sympathiebekundungen hat Thomas Ernst genossen. Still und leise, wie das die Art eines Torwart ist, der in der Liga als Prototyp des Ersatzmannes gilt. "Aber diese Rolle habe ich mir nie selbst verpasst", sagte Ernst nach dem 1:1 des 1. FC Kaiserslautern bei Werder Bremen, "jetzt habe ich gezeigt, dass ich auch anders kann". Mehr sein, als der Stellvertreter des am Kreuzband verletzten Tim Wiese. Zuvorderst seinem Eingreifen auf der Linie und in der Luft hatten die Pfälzer zu verdanken, "dass eine hervorragende kämpferische Leistung mit einem Punkt belohnt wurde", wie Trainer Kurt Jara sagte. "Er war unser Rückhalt und hat es verdient, weiter das Vertrauen zu erhalten", sagte Abwehrmann Ingo Hertzsch.
Ernst, der einen Tag vor Heiligabend seinen 37. Geburtstag feiert, sieht die Angelegenheit naturgemäß ähnlich: "Ich trete doch nicht freiwillig ins zweite Glied zurück." Doch sein weiterer Saisonverlauf hängt auch davon ab, wie der noch bis Saisonende verletzte Tim Wiese auf das Ultimatum reagiert, das ihm der Club gesetzt hat: Bis Dienstag muss sich das Talent mit Abwanderungsgedanken entscheiden, eine Offerte zur Verlängerung des am 30. Juni 2005 auslaufenden Vertrages anzunehmen. Jara wie Clubboss René C. Jäggi sind gereizt. "Es ist genug taktiert", sagt Jäggi, "wir sind nicht auf einem türkischen Basar." Sein Credo: "Take it or leave it." Und mit einer Spitze an den von Roger Wittmann beratenen Wiese fügt er an: "Den Vertrag kann er auch alleine lesen."
Das Ansinnen von Jäggi ist klar: An den in der Vergangenheit abgeschlossenen überteuerten Kontrakten mit von Wittmann beratenen Spielern wird die einst exorbitante Geschäftspolitik in Kaiserslautern festgemacht; es flossen Gehälter (und Provisionen), die das Budget deutlich überstiegen. Jäggi treibt die Konsolidierung voran - dazu zählt, die Gehaltskosten für den Profi-Kader von derzeit 17 auf 14 Millionen Euro zu drücken. Dazu passt kein millionenschwerer Vertrag mit Wiese, obgleich Jäggi betont, "dass er sehr gut von uns bezahlt würde." Doch die Zeichen stehen auf Trennung.
Wenn sich Wiese (und Wittmann) gegen das vorliegende Angebot entscheiden, erklärt Jara, "wissen wir, wie wir zu reagieren haben." Dann nämlich würde schon zur Winterpause ein Keeper mit Perspektive gesucht. Der erst 22-jährige Karlsruher Markus Miller oder der in Wien auf die Tribüne verbannte Marc Ziegler werden als Kandidaten gehandelt. Obgleich auch Jara nach der Ernst-Gala vom Samstag feststellt: "Er wird mit Thomas Ernst um die Eins kämpfen müssen." Und er wird auf einen Torwart treffen, der seinen Anspruch noch nie deutlicher zu formulieren wusste als auf der Zielgerade seiner Keeper-Karriere. Ernst: "Ich werde mein Tor und meinen Platz jetzt mit Haut und Haaren verteidigen." hel
Was denkt Ihr, wie geht dieses Theater in Kaiserslautern zu Ende ?
Beim 1. FC Kaiserslautern wird ein Torwart-Theater inszeniert
All die Ovationen und Sympathiebekundungen hat Thomas Ernst genossen. Still und leise, wie das die Art eines Torwart ist, der in der Liga als Prototyp des Ersatzmannes gilt. "Aber diese Rolle habe ich mir nie selbst verpasst", sagte Ernst nach dem 1:1 des 1. FC Kaiserslautern bei Werder Bremen, "jetzt habe ich gezeigt, dass ich auch anders kann". Mehr sein, als der Stellvertreter des am Kreuzband verletzten Tim Wiese. Zuvorderst seinem Eingreifen auf der Linie und in der Luft hatten die Pfälzer zu verdanken, "dass eine hervorragende kämpferische Leistung mit einem Punkt belohnt wurde", wie Trainer Kurt Jara sagte. "Er war unser Rückhalt und hat es verdient, weiter das Vertrauen zu erhalten", sagte Abwehrmann Ingo Hertzsch.
Ernst, der einen Tag vor Heiligabend seinen 37. Geburtstag feiert, sieht die Angelegenheit naturgemäß ähnlich: "Ich trete doch nicht freiwillig ins zweite Glied zurück." Doch sein weiterer Saisonverlauf hängt auch davon ab, wie der noch bis Saisonende verletzte Tim Wiese auf das Ultimatum reagiert, das ihm der Club gesetzt hat: Bis Dienstag muss sich das Talent mit Abwanderungsgedanken entscheiden, eine Offerte zur Verlängerung des am 30. Juni 2005 auslaufenden Vertrages anzunehmen. Jara wie Clubboss René C. Jäggi sind gereizt. "Es ist genug taktiert", sagt Jäggi, "wir sind nicht auf einem türkischen Basar." Sein Credo: "Take it or leave it." Und mit einer Spitze an den von Roger Wittmann beratenen Wiese fügt er an: "Den Vertrag kann er auch alleine lesen."
Das Ansinnen von Jäggi ist klar: An den in der Vergangenheit abgeschlossenen überteuerten Kontrakten mit von Wittmann beratenen Spielern wird die einst exorbitante Geschäftspolitik in Kaiserslautern festgemacht; es flossen Gehälter (und Provisionen), die das Budget deutlich überstiegen. Jäggi treibt die Konsolidierung voran - dazu zählt, die Gehaltskosten für den Profi-Kader von derzeit 17 auf 14 Millionen Euro zu drücken. Dazu passt kein millionenschwerer Vertrag mit Wiese, obgleich Jäggi betont, "dass er sehr gut von uns bezahlt würde." Doch die Zeichen stehen auf Trennung.
Wenn sich Wiese (und Wittmann) gegen das vorliegende Angebot entscheiden, erklärt Jara, "wissen wir, wie wir zu reagieren haben." Dann nämlich würde schon zur Winterpause ein Keeper mit Perspektive gesucht. Der erst 22-jährige Karlsruher Markus Miller oder der in Wien auf die Tribüne verbannte Marc Ziegler werden als Kandidaten gehandelt. Obgleich auch Jara nach der Ernst-Gala vom Samstag feststellt: "Er wird mit Thomas Ernst um die Eins kämpfen müssen." Und er wird auf einen Torwart treffen, der seinen Anspruch noch nie deutlicher zu formulieren wusste als auf der Zielgerade seiner Keeper-Karriere. Ernst: "Ich werde mein Tor und meinen Platz jetzt mit Haut und Haaren verteidigen." hel
Was denkt Ihr, wie geht dieses Theater in Kaiserslautern zu Ende ?