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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Technik bei flachem Schuss in die lange Ecke



Paulianer
15.11.2005, 22:03
Hallo,
ich melde mich hier mal mit einem "Problem". Ich sage gleich, dass es wirklich kein riesiges Problem ist, mich aber schon irgendwie belastet. Es geht um flache platzierte Bälle in die lange Ecke (siehe Zeichnung unten). Mein Problem ist, dass ich mich quasi nur "fallenlasse" in die Ecke und deshalb nur weniger Bälle erreiche. Ich bin mir sicher, dass ich mit der richtigen Technik, also wenn ich mich vom Boden abdrücken würde, mehr Bälle halten würde. Dazu gehört natürlich auch, dass man sich dementsprechend abrollen kann, was mir generell bei flachen Bällen in diese Ecke schwerfällt.
Dieses "Problem" tritt nur bei Bällen in die rechte Ecke auf, in die andere Ecke kann ich weitaus weiter und kräftiger springen.

Hier eine Verdeutlichung:

http://home.arcor.de/yame86/schuss.JPG

Habt ihr Tipps zur Technik bei solchen Bällen? Man muss ja relativ flach abspringen und dabei noch mit dem ballnahen Bein sich vom Boden abstoßen. Aufgrund der Tatsache, dass man erstmal die kurze Ecke abdecken muss, ist der Weg in die andere Ecke ziemlich lang und deshalb wohl auch schwerer zu bewältigen.



Nachricht bearbeitet (11-15-05 22:06)

das Tier im Tor
15.11.2005, 23:19
Nach Möglichkeit nicht parallel zur Torlinie springen, sondern rechtwinklig zur schussbahn, dann hast Du schonmal einen wesentlich kürzeren Weg zum Ball. Das hat bei mir früher auch nie geklappt, hab ich eben konsequent geübt, jetzt mach ichs automatisch (bei mir ist auch die rechte Seite die schlechte)

Schattefänger
16.11.2005, 08:51
Das Problem kenn ich - und auch die Lösung. Dabei ist wiederum die Umsetzung das Problem. Ich lass mich im Spiel auch nur fallen, wahrscheinlich so wie du. Und auch parallel zur Torlinie.

Wie das Tier im Tor schon richtig gesagt hat, ist es wichtig, sich möglichst senkrecht zum Schuss zu werfen, wegen der kürzeren Distanz zum Ball. Außerdem ist der Angehschritt mit dem ballnahen Bein (also bei einem Schuss ins rechte Eck mit deinem rechten Bein: Schritt nach schräg vorne) elementar. Wenn du den machst, kommt es erst garnicht zum "Bahnschrankeneffekt" und du hast die Richtung, zumindest schon mal im Ansatz.

Wenn ich trainiere, achte ich immer drauf, dass ich das mache, in der Hoffnung, dass das automatisiert wird (Wird es bei mir wohl nicht mehr; zu alt und zu wenig Fußball gespielt, aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben.) Bei mir im Training achtet außer mir auch keiner darauf, dass es richtig geht, aber wenn du mit nem TW-Trainer arbeitest, sollte der was dazu sagen können.

Außerdem kann ich dir, zur Veranschaulichung der Bewegungsabläufe die reusch TW-Videos "TW-Training" und "Torsperre" empfehlen.

Das Fallen aus dem Angehschritt heraus kann man auch super aus dem Kniestand üben (auch allein).

Hoffe, ich habe dir geholfen

Grüße aus der schönen Pfalz

katzundgold
16.11.2005, 09:14
Nicht wirklich mein Spezialgebiet, derzeit, aus meiner Erfahrung:

Abrollen ist besser wegen des Verschleißes der Kleidung, wenn nicht zu hohe Geschwindigkeiten auftreten (oder man von weit oben mit Geschwindigkeit und eventuell Ball fällt...), kann man auch "rutschen", wobei allerdings auch dabei soetwas wie abrollen passiert, daß man vermeidet, auf zu kleinen flächen zu plötzlich aufzukommen, sondern z.B. mit der Seite vom Unterschenkel anfängt, und den Aufprall kontrolliert gestaltet.
[Profitorwärte sieht man auch einfach "seitlich in die Ecke rutschen" bei ähnlichen Bällen - bei höherer Beschleunigung dann aber Abrollen/Falten...]

Um tatsächlich nicht nur "umzufallen", gibt es einige Möglichkeiten, zu Beschleunigen oder den SChwung aus der Fallbewegung mit in die Waagerechte zu nehmen.
Man kann sich ja abstoßen, oder man benutzt ein Bein als "Hebel", der den Schwung nur weiterträgt (je nach Timing und Entfernung).

Wenn du vor dem tatsächlichen Lösen vom Boden immer noch mindestens einen Fuß am Boden hast, sollte das zusätzlichen Schwung geben, das kann helfen, ist vieleicht so ein "Körperspannungs"-Aspekt (was auch immer genau dann Spannung ist).

Zum Abspringen kannst du natürlich üben, wobei ich sagen würde, daß es hilfreich ist, immer wieder die Beweglichkeit zu prüfen, wenn du in einer anderen Haltung an Bälle rechts gehst, wird auch eine andere "Technik" daraus, aber naja...

Zum tatsächlichen Absprung würde ich (und mache ich auch) eine Mischung aus tatsächlichem Springen und ausnutzen von Schwung (ganze Bewegung).

- fürs abspringen selber habe ich mal probiert, erst im stehen z.B. hochzuspringen (da hat man auch beides mit Schwung und tatsächlch abdrücken).
- dann wenn du lustig bist, noch im stehen, um die Fußgelenke auch auf seitlichere Spannungen zu bringen/testen(ähnlich wie am Boden): "verrückte Junggazellensprünge im Kreis" ... man springt einfach (Arme bleiben unten soweit ich es erinnere, also weniger Schwung Aspekt - auch springt man an der Stelle) nach oben und sorgt aber über die FußGelenke oder Füße für eine Drehung! - daß macht man nacheinander mehrmals (4-15 für eine Richtung) in beide Richtungen - variieren kann man auch die Höhe, Beschleunigung, Schwung und wie weit man dreht (das bringt dann mehr Koordination) - wenn jemand springen kann, dann die Gazellen! [vieleicht machen das auch junge Kühe, aber gut...]

- Übungen am Boden... wie z.B. gebeugte Ausgangsposition - dann Füße an Sprng zur Seite anpassen, tiefer gehen, recht "schräg" - dann abstoßen und auf die Seite schmeißen/rollen ... aber dann das obere Bein hochnehmen, um es dann wieder runter zu bringen (deutlich) daß man Schwung kriegt wieder zur Ausgangsposition zurückzukommen (braucht noch einen SChritt danach) - dabei sollte das recht rund/weich/flüssig ablaufen, man macht mehrere (ca.6-10) zu einer Seite, dann Wechsel, außerdem bleibt man die ganze Zeit recht gebeugt/tief(!) - dabei muß man beim Springen vieleicht das Sprungelenk etwas fixieren (ein/beide, je nach dem), übt aber Schwung, Fallen, und Abspringen - optiumal ist mit Partner, der einfach immer nachdem du die Füße aus der Grundstellung für den Seitlichen Sprung vorbereitet hast, den Ball áuf die entsprechende Ecke schießt (nicht ganz in die Ecke, sondern so daß man üben kann). [vieleicht ist es garnicht so blöd sich etwas wie die DVD "Torsperre - kombiniertes tw-training mit Tcherchessov/Leitenstorper o.ä." anzugucken, die zeigen einiges, vor allem gute Bewegungsabläufe.]

- ergänzend würde ich viel äh wie heißt das "skipping" (?) machen , kurze Schritte/Bein-anheben auf der Stelle (oder auch in Bewegung), ohne den Körper-Schwerpunkt zu verändern.

Naja, richtiges Stellungsspiel zuerst, dann zum Ball bewegen und abspringen (in die Tiefe), das ganze wie schon das TierimTor gesagt hat möglichst rechtwinklig zur Schußbahn (bei geraden SChüßen auf jeden Fall!)...

Paulianer
16.11.2005, 14:21
Wow, mit solch detailieren Antworten hätte ich hier nie gerechnet :) Vielen Dank, ich werde gleich morgen damit anfangen eure Vorschläge umzusetzen.:

Doomsday
16.11.2005, 15:06
@Paulianer: Ist die rechte Seite generell deine schlechtere oder nur in diesem besonderen Fall?

Paulianer
16.11.2005, 15:14
Allgemein gesehen ist sie schon meine schwächere Ecke. Wobei ich normal nicht von einer Schwäche spreche sondern nur davon, dass die andere Ecke besser ist :)

Stefan Wächter
16.11.2005, 15:40
Danke für diesen Beitrag und die Antworten hab nämlich genau das selbe Problem!

TheSchalker
16.11.2005, 15:46
@ Schattefänger

Sind die Videos auch für professionellere Übungen geeignet?

katzundgold
16.11.2005, 16:42
also das "torsperre" Video zeigt Übungen mit/ohne Hilfsmittel (auch einige mit Wand) - natürlich hauptsächlich welche, für die man einen "server" braucht, der einem die Bälle zuspielt.

Das Training hat proffessionellen Anspruch, zeigt weniger Kleinigkeiten, mehr komplette Übungen und worauf man allgemein achten sollte.
Ich finde es sehr gut, auch wenn ich nicht alles machen kann (mangels Trainer/Partner/Hilfsmittel).

Es betont auch ein "kombiniertes Training", wonach verschiedenen Aspekte in den Übungen zum Ausdruck kommen, wie auch eine sinnvolle Reihenfolge beim Torwarttraining.
Zusätzlich gibt es eine Sektion über Training mit Kindern/Jugendlichen.

Die Leitenden sind Stanislav Tchertchessov (ex-russischer 50+ facher NationalKeeper usw...) und (im Hintergrund) Professor Wolfgang Leitenstorfer (Torwarttrainer, Trainerausbilder) -
als Keeper fungieren Profis, Schweizer/Österrreichische Nationalkeeper (2002 etwa) u. andere Profis, auch drei Kinder/Jugendliche von cas.7-14 Jahren +- oder so.


In den Übungen, vor allem der "jungen Sektion" sind natürlich gewisse Details über Grundtechniken vorhanden, aber um die Grundtechniken wirklich detailliert erst zu lernen braucht man andere Hilfsmittel wie Bücher- dieses video zeigt mehr Übungen und Aret und Weise des Übens, als detaillierte Beschreibungen [es sei denn, du bist sehr gut im Abgucken, und im Korrigieren nach abgucken ]

Hilft das zur Einschätzung?
(ich kann das vieleicht bearbeiten oder auf irgendeinen Punkt bringen, später)

Schattefänger
16.11.2005, 17:22
@ The Schalker

katzundgold hat das alles sehr schön gesagt. Ich weiß jetzt nicht, was du mit "professionellen Übungen" meinst, aber ich finde die genannten Titel wirklich gut.

Ich hatte zuerst den Teil 2 des reusch-Videos (Teil 1 war nicht mehr erhältlich) und da wird von Aufwärmübungen bis zu Koordinationsübungen viel erklärt bzw. gezeigt. Der große Vorteil des Videos ist, dass man die Übungen und die *richtigen* Bewegungsabläufe sieht und sie nicht nur beschrieben werden. Langjährige TWs mit TW-Trainer kennen das evtl alles, aber mir hat es sehr geholfen.

Die Torsperre (siehe mein erster Beitrag bzw. katzundgold) enthält ähnliche Übungen wie das 2. TW-Video. Zusätzlich, deshalb habe ich es gekauft, erfährt der Jugend-TW-Trainer etwas über die HowTos von Training mit F-C-Jugend.

Zusammenfassend kann man, glaube ich, sagen, dass die Videos schon professionell sind. Sie stellen eine gute Ergänzung zur Fachliteratur dar und sind, je nach Leistungsstand und Kenntnis des Anwenders, ein gutes Hilfsmittel. Ich glaube, dass sich die Ausgabe lohnt.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

Grüße aus der schönen Pfalz

Möchtegerntorwart
12.07.2006, 13:56
Und wie fängt man diese Bälle? wenn sie jetzt scharf und hart hereinkommen, klappt es bei mir nie, dass ich die festhalten kann, deshalb fauste ich sie weg, was jedoch unbeholfen aussieht. kann mir einer helfen?

nachwuchskeeper
12.07.2006, 14:16
also solche bälle kann man ned immer festhalten. anonsten muss du versuchen den ball anders zu fangen als hoh bäle. bei flachen kommt eine hand hinter den ball und die andere auf den ball, nach dem fangen an den körper ziehen damit du ihn wirklich ganz sicher hast. ich hoffe diese kurze beschreibung hilft dir.

Möchtegerntorwart
12.07.2006, 14:33
ja danke, werde das heute mittag mal versuchen

Schlumpf
12.07.2006, 22:53
Danke für diesen Beitrag und die Antworten hab nämlich genau das selbe Problem!
Ich auch
danke vielmals!!!!!!!!!!

katzundgold
14.07.2006, 14:53
Wegfausten hat man bei der WM auch oft gesehen, das geht zur Sicherheit.

Arbeite doch im Training daran.

Ein Vorschlag wäre, seitliche Bälle ersteinmal seitlich abzulenken, bzw. auch wegzuführen mit einer Hand dran, nahe Bälle mit beiden Händen und ggfls einem Schritt zur Seite, anderes Knie Richtung Boden, aufzunehmen.

Für beides gilt:
- von leicht zu schwer üben!
- erst laschere Schüsse aufnehmen/ablenken, darauf achten, daß alles gut in Muskulatur eingepackt ist, nichts soll starr sein, das einzige, was "stark" sein darf, ist die Hand/das Handgelenk inetwa (vor allem beim Ablenken).

Auf diese Weise prüft man die Grenzen, wo man einen Ball noch weich aufnehmen kann.

Die Bewegungen müssen so sein, daß der Ball natürlich nie durchrutschen kann.

Nicht in eine starre Position verfallen, mindestens, bis du den Ball kontrolliert festhältst, im ganzen Körper sollte Bewegung sein, ein paar quietschende Stellen machen natürlich nicht so viel aus, die gibts immer mal.

Wenn du den Ball fangen willst, ist diese Flexibilität wichtig, deine Arme müssen frei beweglich sein, und gut mit der Rückenmuskulatur gekoppelt sein, sonst wirds bei harten Bällen schwierig.

Wenn du selbst starrer bist prallt der Ball eher ab, wen das kontrolliert zur Seite geht, dann ist es ja ok, sonst fauste besser.

Wenn das Ablenken klappt, das zur Seite Führen auch (mit Hand am Ball, so lange wie möglich (mit einer Hand, um die Mulatur zu prüfen und zu gewöhnen), dann kannst du vielicht sehr gut mit dem Festhalten schnellerer Bälle fortfahren, denn das ist ähnlich zum "zur Seite führen", nur daß man möglichst mit beiden Händen einen gesamt-Griff bildet, der im Rücken und im Körper so fundiert ist, daß die wesentliche Energie aus dem Ball herausgenommen wird, zusätzlich aber technisch so realisiert ist, daß der Griff selbst dazu taugt, die Restenergie des Balles durch Handschuhhaftung oder Einschließen aufzunehmen.

Ein Aspekt bei dem "zur Seite Führen", das man mit einer ganzen Hand+ Finger am Ball durchführt, nicht wie beim Ablenken, mit der härtesten Stelle), ist daß ab einer gewissen Schußstärke der Ball natürlich nur noch abprallen wird. Das ist die Nahtstelle, denn auch härtere Bälle kann man mit beiden Händen festhalten, es muß einem aber klar sein, daß wirklich beide Hände eine spezifische Aufgabe haben:
- eine Hand kann die Energie nicht mehr genügend absorbieren, um den Ball nicht abspringen zu lassen.
- zwei Hände verteilen die Energie auf zwei Arme usw., alleine damit holt man ein bischen heraus, aber nur wenn auch beide Hände trteffen.
- meistens ist es aber so, daß eine Hand die Richtung zum Tor versperrt und den Hauptteil der Energie auffängt, die andere drückt von oben und schließt den Ball beinahe ein, verhindert aber vor allem Rücksprungeffekte. das muß aber alles gut im Körper gefedert sein.

Also wenn es nicht klappt, immer gucken, welche Teile starr waren, und ob der Griff überhaupt etwas getaugt hat, waren die Hände inetwa gleichzeitig am Ball usw., dann versuchen das timingzu verbessern und die Beweglichkeit an den Stellen bereitzustellen.

nummer 2
31.08.2006, 18:28
^So meine ich das wie man das machen sollte

Paulianer
31.08.2006, 18:41
Es ist sicherlich nicht richtig nach hinten zu springen, sondern dem Ball entgegen damit der Winkel kleiner ist.

nummer 2
31.08.2006, 20:09
Danke für den Tipp aber das klap meistens bei mir jedenfals

Bavaria_Zürich
01.09.2006, 08:31
Also ich kann eigentlich noch anfügen, dass du versuchen musst nich zu hoch weg zu springen.

Versuche möglichst auf ca. Kniehöhe abzu springen denn sonst brauchst du zu viel zeit um wieder nach unten zu kommen.
Dabei hilft es sehr, wenn du mit dem ball nahen bein einen schritt schräg nach vorne machst, dass du automatisch nach vorne springst.

Ich hatte genau wie du, früher auch probleme auf die eine Seite (linke) zu "hechten" hab dann mal im TW-Training das genau mit meinem trainer angeschaut und dann ca. 45 min alle möglichen bälle auf der linken seite halten müssen. Ja und heute bin ich links fast noch stärker als rechts...;)

Du solltest natürlich, wenn möglich den weg sehr kurz halten zum ball. Aber wenn er zu scharf ist, geht das nicht. Optimal wäre es wenn nu rechtwinklig zur schusslinie springen würdest. Da du aber dazu meisten die zeit fehlt, musst du einfach versuchen den ball so weit weg vom tor wie möglich unter dir zu begraben...