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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der neue Aufgabenbereich von Sammer beim DFB



simon
15.10.2006, 15:45
Einige von Euch haben gestern möglicherweise den Auftritt von Mathias Sammer gesehen. Er hat sich einiges für seine neue Aufgabe vorgenommen. Hier mal das ganze zusammengefaßt. Denkt Ihr das ist realistisch?


Sammer will Fußball und Gesellschaft reformieren
Mit einem Bekenntnis zur Eliteförderung und einer groß angelegten Schuloffensive will Sportdirektor Matthias Sammer dem DFB den Boden für eine erfolgreiche Zukunft bereiten.

DFB-Sportdirektor Matthias Sammer hat seine Gedanken zur Förderung des Deutschen Fußballs präsentiert.
Sammer stellte am Freitag dem DFB-Vorstand um Präsident Theo Zwanziger erstmals sein nachhaltig angelegtes Konzept zur Nachwuchsförderung vor und legte mit einem 10-Punkte-Programm ein Hauptaugenmerk auf eine Individualisierung der zukünftigen Spielergenerationen.

Sammer will gesellschaftliche Verantwortung übernehmen„Wir müssen unbedingt an die Elite ran. Wir wollen da als DFB eine Vorreiterrolle übernehmen. Die Wirtschaft wartet schon darauf“, sagte der Europameister von 1996, der mit seinem Projekt vor allem den Schwung der WM 2006 nutzen und die gesellschaftliche Rolle des Fußballs weiter stärken will: „Wenn nicht früh die Grundlagen gelegt werden, kann man die Versäumnisse nie wieder aufholen. Deshalb haben wir uns auf die Fahne geschrieben, sowohl gesellschaftliche als auch fußballerische Verantwortung zu übernehmen.“

DFB-Boss Zwanziger zufrieden
Am Freitagabend präsentierte der Rotschopf sein langfristig angelegtes Projekt und heimste dafür großes Lob vom neuen DFB-Boss Zwanziger ein. „Ich bin sehr angetan von seinem Konzept. Denn er geht das Thema Nachwuchsförderung grundsätzlich an und sieht auch den gesellschaftlichen Kontext, beispielsweise, wenn es um mögliche Initiativen des DFB in Kindergärten und Schulen geht“, meinte Zwanziger, der die Vorstellung des sehr allgemein gehaltenen 10-Punkte-Plans allerdings nur als „eine erste Bestandsaufnahme“ der Situation im Nachwuchsfußball bezeichnete.

Millionen für die Talentförderung
Die Finanzierung der Eliteförderung soll laut Zwanziger kein Problem darstellen. Ein Teil der zehn Millionen Euro, die jährlich in das Talentförderprogramm fließen, werden wohl in das neue Elitekonzept einfließen. Zudem haben bereits große Unternehmen aus der Wirtschaft angekündigt, die Sammer-Kampagne finanziell zu unterstützen.

Lehrer und Trainer in der Verantwortung
In Sammers Schwitzkasten geraten in den kommenden Monaten insbesondere die DFB-Trainer, die für die Umsetzung der Eliteförderung verantwortlich zeichnen. „Die Trainer sind der Schlüssel zum Erfolg des Projekts. Genauso wie die Lehrer in der Schule der Schlüssel sind“, meinte der 39-Jährige. Ziel ist die optimale individuelle Entwicklung der Nachwuchskicker durch eine Dokumentation der Laufbahn eines jeden Spielers von der U15-Nationalmannschaft bis zum A-Team.
Dabei stehen wie unter Ex-Bundestrainer Klinsmann bei der WM-Vorbereitung Videoanalyse und Leistungsdiagnostik im Mittelpunkt.

Sammer-Modell sieht täglichen Schulsport vor
Während die Umstrukturierungen innerhalb des Verbandes bereits anlaufen, beschreiten Sammer und der DFB mit der Schuloffensive einen eher steinigen Weg. „Wir fordern täglichen Schulsport“, meinte Sammer, der auf ein Schweizer Modell hinwies, bei dem täglicher Sport auch zu besseren Schulnoten geführt habe. Zudem ist dem Sachsen ein Dorn im Auge, dass bei Kindern immer mehr Krankheitsbilder festgestellt werden, die vor einigen Jahren frühestens im Erwachsenalter zum Vorschein kamen. „Was mir meine Kinder von Krankheiten ihrer Mitschüler erzählen, ist eine Katastrophe“, meinte Sammer, der bei diesem Vorstoß auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Wissenschaft und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) setzt.


Quelle: arena