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vitus
06.02.2007, 18:25
US- Milliardäre kaufen den FC Liverpool

London (dpa) - Die englische Premier League wird immer mehr zum Luxus-Hobby milliardenschwerer ausländischer Investoren. Die US-amerikanischen Unternehmer Geroge Gillet und Tom Hicks haben den englischen Rekordmeister FC Liverpool für rund 714 Millionen Euro gekauft.

Auf einer Pressekonferenz bliesen die neuen Besitzer zum Angriff auf den FC Chelsea und Manchester United. Gillet und Hicks kündigten an, neue Stars verpflichten und dafür den traditionsreichen Stadionnamen «Anfield Road» verkaufen zu wollen.

«Wir werden unsere Stammspieler halten, neue Topstars verpflichten und verstärkt auf die Jugend setzen. Wir unterstützen die Pläne von Trainer Rafael Benitez», versprach Hicks. Dazu werden sich die Fans wohl nach über 100 Jahren von der «Anfield Road» trennen müssen. «Wenn wir durch den Verkauf des Stadionnamens pro Jahr einen großen Spieler verpflichten können, dann ist das eine ernst zu nehmende Option», meinte Gillet. Das US-Duo setzte sich in dem Bieterstreit gegen eine Investmentgruppe um Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, das Staatsoberhaupt von Dubai, durch. «Ich glaube, das ist ein großer Schritt nach vorn für Liverpool», sagte der bisherige Vereinschef David Morres, der zum «Ehrenpräsident auf Lebenszeit» ernannt wurde.

Der FC Liverpool, derzeit Tabellendritter in der Liga, ist nach Manchester United und Aston Villa bereits der dritte Premier-League-Club in amerikanischem Besitz. Mit Michael Ballacks Verein FC Chelsea, der dem russischen Öl-Milliardär Roman Abramowitsch gehört, FC Portsmouth (Alexandre Gaydamak/Russland), FC Fulham (Mohamed Al Fayed/Ägypten) und West Ham United (Eggert Magnusson/Island) sind weitere vier Erstliga-Clubs ins ausländischer Hand.

«Liverpool ist ein fantastischer Club mit einer bemerkenswerten Geschichte und einer leidenschaftlichen Fan-Gemeinde», begründeten die neuen Besitzer ihre Investition in den Traditionsverein. Fleischfabrikant Gillet, dem der kanadische NHL-Eishockey-Club Montréal Canadiens gehört, und Hicks, Besitzer der Dallas Stars (NHL) und der Texas Rangers (Basketball), sorgten mit der Übernahme für Euphorie beim FC Liverpool.

«Das ist der Beginn einer Ära», schwärmte Liverpools Vorstandschef Rick Parry. «Dieser Club ist nicht weit davon entfernt, der größte Verein der Welt zu sein», sagte Gillet und kündigte an, «eine dominierende Größe» werden zu wollen. «Schnellstmöglich» wollen die «Reds» das Stadion an der Anfield Road, seit 114 Jahren Heimat des 18fachen Meisters, verlassen. Gillet und Hicks kündigten an, für rund 327 Millionen Euro eine neue Arena mit einem Fassungsvermögen von 60 000 Zuschauern bauen.

Anders als im ursprünglichen Übernahmeangebot vorgesehen, soll das neue Stadion nun doch nicht mit dem Liverpooler Lokalrivalen FC Everton geteilt werden. «Wir wissen, was die Liverpooler Fans wollen», sagte Hicks. Die neuen Besitzer haben mit der Übernahme auch den kompletten Schuldenberg von geschätzten 121 Millionen Euro Schulden beglichen.

Stetti
06.02.2007, 21:48
Das heißt auch Liverpool wird sich demnächst, alte, teure Stars für eine Menge Kohle kaufen, obwohl diese ihren Zenit schon längst überschritten haben?

Tja, Geld regiert die (Fußball-)Welt.

Meister
06.02.2007, 21:54
...

Tja, Geld regiert die (Fußball-)Welt.
Richtig!
bald wird fußball so interessant, wie dem rasen beim wachsen zu schauen, da die reichen vereine alles unter sich aus machen werden und die kleinen auffressen werden. solange niemand etwas dagegen tut, werden fußballclub immer mehr zu freizeitbeschäftigungen von milliarderen, die keine ahnung von fußball haben.
mal abwarten wie lange es noch braucht, bis der ersten bundesligist komplett verkauft wird...

vitus
06.02.2007, 23:48
Und woher kommen die ganzen Multis? aus Ländern wo Fussi noch nen Entwicklungstatus hat Das macht doch keinen Spaß. In Liverpool wird dann vor jedem Spiel die amerikanische Nationalhymne gesungen und das Spiel wird zum Volksfest mit Dr. Peppers Cola und HotDog

Auch verstehe ich nicht das sich der Liverpooler Vorstand so freut das die schöne Tradition den Bach runter geht.

goalie-heiner
07.02.2007, 08:35
Bisher hat eine Übernahme durch einen Multi jeden Verein nach vorne gebracht anstatt zurück. Mal sehen was die kommenden Jahre bringen. Wird bestimmt interessant.

verwunderterBeobachter
07.02.2007, 12:23
Die Lösung wäre vielleicht vom Fernsehen auf den Sportplatz um zu satteln. Amateurfussball schauen, statt Milliardärsgekicke...

vitus
07.02.2007, 12:50
die grossen vereine werden dadurch zwar immer stärker....aber irgendwo bleiben doch die kleinen clubs auf der strecke und die spannung geht verloren!

Stetti
07.02.2007, 14:07
Gerade Liverpool mit dem Stadion, den tollen Fans und der langen Tradition wir verkauft.

Wenn so ein Verein verkauft wird, wird es nicht sehr lange dauern, bis auch die anderen Vereine aufgekauft werden.

Multis, besteigt wieder eure Elefanten und spielt Polo anstatt den Fans den Fußball kaputt zu machen!!!

vitus
07.02.2007, 15:54
ja,nur als fan kann man wohl reichlich wenig dagegen ausrichten!

goalie-heiner
08.02.2007, 08:10
Ich finde es interessant wieviele hier dagegen sind, dass Ölmultis, oder wer auch immer als Großsponsoren von Fussballvereinen fungieren. Auf der anderen Seite aber es für okay und legitim geheißen wird, dass Spieler dem Ruf des Geldes (ich erinnere an den thread zum Thema Wechsel von R. Schäfer) folgen.
Als Tenor aus dem Forum könnte man herauslesen, dass es für den einzelnen legitim ist nach möglichst viel Geld zu starren, aber wenn ein Verein zahlungskräftige Sponsoren an Land zieht ist es ein Verbrechen am Fan und Tradition.
Ich denke da geht die Anspruchsschere auseinander.