Stetti
06.04.2007, 13:06
Hi,
ich spiele seit 10 Jahren bei unserem Verein, seit 8 Jahren im Tor. Nach einem halben Jahr im Mittelfeld und 1,5 Jahren in der Abwehr wollte ich unbedingt ins Tor.
Natürlich war ich nicht direkt der große Rückhalt, aber ich habe eigentlich sehr schnell gelernt und wurde immer besser und besser. Nach ca. 1-2 Jahren im tor bekam ich dann erste Konkurrenz. Nach einem halben Jahr Rotation entschied ich den Kampf für mich, der Ersatztorhüter ging ins Feld. Natürlich stieg da das Serlbstvertrauen.
Unser Trainer damals war ein harter Hund, aber eigentlich ganz ok. Die eine oder andere Meinungsverschiedenheit mit ihm hatte ich schon, aber ich kam gut mit ihm klar.
Dann, ich glaube so mit ungefähr 8-10 Jahren kam ein Trainerwechsel. Unser neuer Trainer war super nett, ich wurde immer besser im Tor. Das lag auch daran, dass er das Training mit viel Spaß gestaltete. Wir gewannen einige Spiele, hatten einen recht großen Zusammenhalt.
Als ich ungefähr 12 war hatte ich dann meine beste Zeit. Es waren die letzten beiden Saisons auf halben Feld und Jugendtoren. Es war genial, ich hatte unglaublich viel Spaß bei der Sache, einen unbedingten Siegeswillen und viel Selbstvertrauen. Nach jedem Spiel wurde ich gelobt, Mannschaft und Trainer standen hinter mir. Es lief (fast perfekt).
Dann kam der Umstieg aufs große Tor. Andere Mannschaften hatten schon fast 1 Jahr Erfahrung übers ganze Feld zu spielen. Wir wurden zweistellig vom Platz gefegt, ich hatte den ein oder anderen Patzer, was aber, glaube ich, normal ist. Ich hatte aber auch teilweise wieder richtig starke Szenen dabei, vor allem im 1 gegen 1 hielt ich viele Bälle und machte viele Großchancen zunichte, ich stand öfters im Mittelpunkt.
Aber irgendwie lief es schon da nicht mehr so, wie wir alle wollten. Ein paar Spieler aus der starken Vorsaison waren weg und wir waren taktisch und konditionell noch nicht auf den großen Platz angepasst. Nach 2 weiteren Saisons voller Enttäuschungen und Niederlagen mussten wir uns schließlich aus der Staffel zurückziehen, da wir nicht mehr genügend Spieler hatten, weil sie verletzt waren, nicht kamen oder ganz aufgehört hatten.
Schließlich ging auch unser Trainer, aber nicht wegen uns, sondern aus anderen Gründen.
Von unseren Spielern blieben letztendlich noch genau 4 Leute übrig. 2 davon waren nicht immer anwesen, also blieben noch ein Spieler, der auch schon seit den Bambinis dabei war und ich.
Uns 4 wurde dann die Frage gestellt - weitermachen oder aufhören/wechseln?
Wir waren alle schon länger im Verein und wollten auf jeden Fall weitermachen.
Also mobilisierten wird so viele Leute wie wir konnten, sprachen Freunde an, Klassenkameraden, egal ob die kicken konnten oder nicht, wir wollten einfach nur Fußball spielen.
Wir fanden dann auch noch ein paar Mann und es kamen auch immer alle zum Training. Wir trainierten dann den Rest der Saison nur noch. Es ging aber aufwärts.
Zur neuen Saison hatten wir genügend Spieler und Lust am Fußball spielen. Das wurde aber leider nichts, wieder nur Niederlagen. Im Sommer letzten Jahres dann, kamen noch 3 spieler aus unserer jetzigen C-Jugend zu uns, die auch noch unseren Jahrgang hatten. Die Mannschaft blieb zusammen und es war trotz der verkorksten Saison eine ganz angenehme Atmoshphäre in der Mannschaft.
Manche Spieler gingen zwar. Unser 13-Mann-Kader war zwischenzeitlich auf 8-9 Mann verkleinert worden, aber es kamen viele neue Spieler, die charakterlich top sind und eine echte Verstärkung waren und immer noch sind.
Ich persönlich habe mir aber seit der Umstellung aufs große Tor gefragt, wo plötzlich meine Reflexe, meine Stärke im 1 gegen 1, meine Sicherheit, mein Selbstvertrauen geblieben waren.
Die letzte Saison lief dann ganz ok an. Wir verloren zwar, aber es war nicht so schlimm. 1:4 das erste spiel, ich selber spielte eine gute Partie, ich bekam wieder Selbstvertrauen. Danach war ich super motiviert - übermotiviert, wie ich heute glaube. Das nächste Spiel war gegen einen ehemaligen Sonderliga-Verein. Wir gingen 1:14 unter. Spiel abgehakt, die Saison wurde zwar nur mit Niederlagen beendet, aber auch manchen Lichtblicken, wie z.B. einer 2:0 Führung bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit. Leider gings dann noch mit 2:1 in die Kabine und wir verloren schließlich 3:6.
Es gab natürlich immer einige wenige Spieler in der Mannschaft, die dann kritisierten, meinten unsere Trainerin könne keine Kritik üben, usw. Ehrlich gesagt - das kann sie auch nicht wirklich:D
Das letzte Spiel der Saison konnte man vergessen. Schlussstrich drunter. Es war unsere erste Saison mit dieser Mannschaft und den richtig guten Neuzugängen. Wir hatten eine starke Gruppe zugeteilt bekommen, obwohl der Staffelleiter wusste, dass wir eine neu zusammengesetzte Mannschaft waren.
Wir sagten uns, dass wir so langsam eingespielt sind, das eine spiel mit der zwischenzeitlichen Führung hatte das ja gezeigt und dass wir in der nächsten Saison richtig angreifen.
Ich war froh über diese Einstellung, hatte den gleichen Willen und doch war ich nicht wirklich froh über meine Leistungen.
Ich zog mir im letzten Saisonspiel im November eine Knieverletzung zu, die ich mit viel Hektik, Stress und hin und her, bis Mitte Februar auskurieren musste.
Danach machten wir das eine oder andere Testspiel, welche wir natürlich alle verloren. Ich war wieder nicht zufrieden mit mir.
Wir waren alle heiß auf das erste Saisonspiel, ich besonders. Ich wollte endlich an meine Leistungen anknüpfen, die mal bringen konnte.
Daraus wurde leider nichts. Ich wurde am Vortag krank und zerrte mir zudem die Schulter, dass ein Einsatz undenkbar war.
Unser Ersatzkeeper ging ins tor. Er machte keine sehr glückliche Figur, dazu wurde die eine oder andere strittige Entscheidung gegen uns gemacht und wir verloren 2:4.
Trotzdem eine ordentliche Leistung.
Danach fielen in den nächsten 2 Wochen die Spiele aus. Ich wollte unbedingt spielen, so bringt man natürlich keine Konstanz rein, dachte ich mir.
Endlich kam im März dann auch mein Weihnachtsgeschenk - der neue Reusch Highbury. Ich fühlte mich im Training viel sicherer. War konzentrierter, da ich mir das Trikot nicht immer wieder in die Hose stecken musste, alles rutsche oder ich mir Gedanken machen musste, ob die Polster auch an der richtigen Stelle saßen.
Ich spielte im Trainingsspiel super, ok, wir haben auf halbes Feld und Jugendtore gespielt. Ich konnte wieder bei 1 gegen 1 Situationen glänzen und mit Reflexen bei schüssen aus kurzer Distanz, so wie ich es bei den Jugendtoren immer getan habe. Wie gesagt, seit der Umstellung aufs große Tor ging gar nichts mehr.
Schließlich war es am vorletzten Samstag soweit - mein erstes Meisterschaftsspiel seit November. Ich wusste, dass ich nicht zu übermotiviert sein durfte, ging hochkonzentriert, locker und mit riesigem Ehrgeiz in die Partie.
Wir vergaben 2 hundertprozentige Torchance, verschossen einen Elfmeter und bekamen kurz vor der Pause ein Gegentor bei einer 1 gegen 1 Situation. Der Kunstrasen war nass, ich frage mich heute noch, warum ich 1-2 Meter vor dem Gegenspieler stehen geblieben bin und nicht auf ihn zugerutscht bin. Ich bin mir fast sicher, ich hätte den Ball gehabt. So schoss er der Ball genau in den Winkel ins lange Eck.
Keine Chance meinten alle zu mir, doch ich war wieder unzufrieden, sauer, wütend auf mich selbst. Und blieb trotzdem nach außen hin locker, so wie ich es eigentlich immer bin.
Schließlich bekam ich etwa 15 Minuten vor Schluss die rote Karte wegen einer angeblichen Notbreme - zu Unrecht, wie selbst die Gegner feststellten.
Wir verloren mit 0:2, ich bin für 4 Wochen gesperrt, was aber eigentlich egal ist, da wir sowieso 4 Wochen Spielpause haben, wegen Osterferien und den Samstag danach haben wir spielfrei.
Außerdem habe ich die Weißheitszähne am Montag gezogen bekommen und darf jetzt 4 Wochen kein Sport machen - kommt genau hin, ich muss kein spiel pausieren.
Trotzdem ist das wieder eine Zeit, in der ich kein Fußball spielen darf, wie in der Zeit vom November bis Februar.
So bekommst du natürlich keine Konstanz rein, du wirst nicht sicherer - im Gegenteil.
Hinzu kommt, dass ich mich seit der Verletzung nicht austrainiert fühle - sowohl konditionell als auch athlethisch.
Ich habe mal ein halbes Jahr Torwarttraining bekommen, wo ich viel gelernt habe. Es war super anstrengend, da ich als C-Jugend-Spieler beim Torwarttraining der B-Jugend mitmachen musste. Aber mir gefiel es.
Das ganze ist schon mind. 1 Jahr her. Unser Training ist zu lasch, aber wir müssen es so machen, dass auch der konditionell schlechteste mitziehen kann.
Jetzt haben wir einen neuen Co-Trainer, gleichzeitig Spieler der ersten Mannschaft. Ich hoffe, dass ich in Zukunft vll. auch mal Torwarttraining bekomme, darüber habe ich schon mit unserer Trainerin geredet, obwohl weder sie, noch der neue Co sich irgendwie damit auskennt.
Und ich bin weiter auf der Suche nach meiner Form, meiner Sicherheit, meiner Konstanz und meinem Selbstvertrauen.
Sicher kommt das, wenn wir wieder öfters und vor allem regelmäßig spielen, was ja zuletzt nicht der Fall war. Aber auch im letzten Jahr hatten wir regelmäßig Spiele und ich war mit mir nicht zufrieden.
Vielleicht habe ich auch zu hohe Anforderungen an mich selbst. Ich hinterfrage mich bei fast jedem Ball, ob ich etwas hätte machen können und komme fast immer zu dem Entschluss, dass ich ihn doch vielleicht gehabt haben könnte, wenn...
Im Spiel beschäftigt mich das nicht, aber danach. Mich regt jetzt noch das Gegentor aus der 1 gegen 1 situation vor 2 Wochen auf. Wenn ich doch nur richtig auf den Ball gegangen wäre...
Wenn ihr irgendwelche Tipps habt, lasst es mir bitte hören und schonmal danke an alle, die sich zumindest einen Teil davon durchgelesen haben, was ich hier geschrieben habe, es ist ja schon fast eine halbe Biographie geworden:)
Danke schonmal
Stetti
ich spiele seit 10 Jahren bei unserem Verein, seit 8 Jahren im Tor. Nach einem halben Jahr im Mittelfeld und 1,5 Jahren in der Abwehr wollte ich unbedingt ins Tor.
Natürlich war ich nicht direkt der große Rückhalt, aber ich habe eigentlich sehr schnell gelernt und wurde immer besser und besser. Nach ca. 1-2 Jahren im tor bekam ich dann erste Konkurrenz. Nach einem halben Jahr Rotation entschied ich den Kampf für mich, der Ersatztorhüter ging ins Feld. Natürlich stieg da das Serlbstvertrauen.
Unser Trainer damals war ein harter Hund, aber eigentlich ganz ok. Die eine oder andere Meinungsverschiedenheit mit ihm hatte ich schon, aber ich kam gut mit ihm klar.
Dann, ich glaube so mit ungefähr 8-10 Jahren kam ein Trainerwechsel. Unser neuer Trainer war super nett, ich wurde immer besser im Tor. Das lag auch daran, dass er das Training mit viel Spaß gestaltete. Wir gewannen einige Spiele, hatten einen recht großen Zusammenhalt.
Als ich ungefähr 12 war hatte ich dann meine beste Zeit. Es waren die letzten beiden Saisons auf halben Feld und Jugendtoren. Es war genial, ich hatte unglaublich viel Spaß bei der Sache, einen unbedingten Siegeswillen und viel Selbstvertrauen. Nach jedem Spiel wurde ich gelobt, Mannschaft und Trainer standen hinter mir. Es lief (fast perfekt).
Dann kam der Umstieg aufs große Tor. Andere Mannschaften hatten schon fast 1 Jahr Erfahrung übers ganze Feld zu spielen. Wir wurden zweistellig vom Platz gefegt, ich hatte den ein oder anderen Patzer, was aber, glaube ich, normal ist. Ich hatte aber auch teilweise wieder richtig starke Szenen dabei, vor allem im 1 gegen 1 hielt ich viele Bälle und machte viele Großchancen zunichte, ich stand öfters im Mittelpunkt.
Aber irgendwie lief es schon da nicht mehr so, wie wir alle wollten. Ein paar Spieler aus der starken Vorsaison waren weg und wir waren taktisch und konditionell noch nicht auf den großen Platz angepasst. Nach 2 weiteren Saisons voller Enttäuschungen und Niederlagen mussten wir uns schließlich aus der Staffel zurückziehen, da wir nicht mehr genügend Spieler hatten, weil sie verletzt waren, nicht kamen oder ganz aufgehört hatten.
Schließlich ging auch unser Trainer, aber nicht wegen uns, sondern aus anderen Gründen.
Von unseren Spielern blieben letztendlich noch genau 4 Leute übrig. 2 davon waren nicht immer anwesen, also blieben noch ein Spieler, der auch schon seit den Bambinis dabei war und ich.
Uns 4 wurde dann die Frage gestellt - weitermachen oder aufhören/wechseln?
Wir waren alle schon länger im Verein und wollten auf jeden Fall weitermachen.
Also mobilisierten wird so viele Leute wie wir konnten, sprachen Freunde an, Klassenkameraden, egal ob die kicken konnten oder nicht, wir wollten einfach nur Fußball spielen.
Wir fanden dann auch noch ein paar Mann und es kamen auch immer alle zum Training. Wir trainierten dann den Rest der Saison nur noch. Es ging aber aufwärts.
Zur neuen Saison hatten wir genügend Spieler und Lust am Fußball spielen. Das wurde aber leider nichts, wieder nur Niederlagen. Im Sommer letzten Jahres dann, kamen noch 3 spieler aus unserer jetzigen C-Jugend zu uns, die auch noch unseren Jahrgang hatten. Die Mannschaft blieb zusammen und es war trotz der verkorksten Saison eine ganz angenehme Atmoshphäre in der Mannschaft.
Manche Spieler gingen zwar. Unser 13-Mann-Kader war zwischenzeitlich auf 8-9 Mann verkleinert worden, aber es kamen viele neue Spieler, die charakterlich top sind und eine echte Verstärkung waren und immer noch sind.
Ich persönlich habe mir aber seit der Umstellung aufs große Tor gefragt, wo plötzlich meine Reflexe, meine Stärke im 1 gegen 1, meine Sicherheit, mein Selbstvertrauen geblieben waren.
Die letzte Saison lief dann ganz ok an. Wir verloren zwar, aber es war nicht so schlimm. 1:4 das erste spiel, ich selber spielte eine gute Partie, ich bekam wieder Selbstvertrauen. Danach war ich super motiviert - übermotiviert, wie ich heute glaube. Das nächste Spiel war gegen einen ehemaligen Sonderliga-Verein. Wir gingen 1:14 unter. Spiel abgehakt, die Saison wurde zwar nur mit Niederlagen beendet, aber auch manchen Lichtblicken, wie z.B. einer 2:0 Führung bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit. Leider gings dann noch mit 2:1 in die Kabine und wir verloren schließlich 3:6.
Es gab natürlich immer einige wenige Spieler in der Mannschaft, die dann kritisierten, meinten unsere Trainerin könne keine Kritik üben, usw. Ehrlich gesagt - das kann sie auch nicht wirklich:D
Das letzte Spiel der Saison konnte man vergessen. Schlussstrich drunter. Es war unsere erste Saison mit dieser Mannschaft und den richtig guten Neuzugängen. Wir hatten eine starke Gruppe zugeteilt bekommen, obwohl der Staffelleiter wusste, dass wir eine neu zusammengesetzte Mannschaft waren.
Wir sagten uns, dass wir so langsam eingespielt sind, das eine spiel mit der zwischenzeitlichen Führung hatte das ja gezeigt und dass wir in der nächsten Saison richtig angreifen.
Ich war froh über diese Einstellung, hatte den gleichen Willen und doch war ich nicht wirklich froh über meine Leistungen.
Ich zog mir im letzten Saisonspiel im November eine Knieverletzung zu, die ich mit viel Hektik, Stress und hin und her, bis Mitte Februar auskurieren musste.
Danach machten wir das eine oder andere Testspiel, welche wir natürlich alle verloren. Ich war wieder nicht zufrieden mit mir.
Wir waren alle heiß auf das erste Saisonspiel, ich besonders. Ich wollte endlich an meine Leistungen anknüpfen, die mal bringen konnte.
Daraus wurde leider nichts. Ich wurde am Vortag krank und zerrte mir zudem die Schulter, dass ein Einsatz undenkbar war.
Unser Ersatzkeeper ging ins tor. Er machte keine sehr glückliche Figur, dazu wurde die eine oder andere strittige Entscheidung gegen uns gemacht und wir verloren 2:4.
Trotzdem eine ordentliche Leistung.
Danach fielen in den nächsten 2 Wochen die Spiele aus. Ich wollte unbedingt spielen, so bringt man natürlich keine Konstanz rein, dachte ich mir.
Endlich kam im März dann auch mein Weihnachtsgeschenk - der neue Reusch Highbury. Ich fühlte mich im Training viel sicherer. War konzentrierter, da ich mir das Trikot nicht immer wieder in die Hose stecken musste, alles rutsche oder ich mir Gedanken machen musste, ob die Polster auch an der richtigen Stelle saßen.
Ich spielte im Trainingsspiel super, ok, wir haben auf halbes Feld und Jugendtore gespielt. Ich konnte wieder bei 1 gegen 1 Situationen glänzen und mit Reflexen bei schüssen aus kurzer Distanz, so wie ich es bei den Jugendtoren immer getan habe. Wie gesagt, seit der Umstellung aufs große Tor ging gar nichts mehr.
Schließlich war es am vorletzten Samstag soweit - mein erstes Meisterschaftsspiel seit November. Ich wusste, dass ich nicht zu übermotiviert sein durfte, ging hochkonzentriert, locker und mit riesigem Ehrgeiz in die Partie.
Wir vergaben 2 hundertprozentige Torchance, verschossen einen Elfmeter und bekamen kurz vor der Pause ein Gegentor bei einer 1 gegen 1 Situation. Der Kunstrasen war nass, ich frage mich heute noch, warum ich 1-2 Meter vor dem Gegenspieler stehen geblieben bin und nicht auf ihn zugerutscht bin. Ich bin mir fast sicher, ich hätte den Ball gehabt. So schoss er der Ball genau in den Winkel ins lange Eck.
Keine Chance meinten alle zu mir, doch ich war wieder unzufrieden, sauer, wütend auf mich selbst. Und blieb trotzdem nach außen hin locker, so wie ich es eigentlich immer bin.
Schließlich bekam ich etwa 15 Minuten vor Schluss die rote Karte wegen einer angeblichen Notbreme - zu Unrecht, wie selbst die Gegner feststellten.
Wir verloren mit 0:2, ich bin für 4 Wochen gesperrt, was aber eigentlich egal ist, da wir sowieso 4 Wochen Spielpause haben, wegen Osterferien und den Samstag danach haben wir spielfrei.
Außerdem habe ich die Weißheitszähne am Montag gezogen bekommen und darf jetzt 4 Wochen kein Sport machen - kommt genau hin, ich muss kein spiel pausieren.
Trotzdem ist das wieder eine Zeit, in der ich kein Fußball spielen darf, wie in der Zeit vom November bis Februar.
So bekommst du natürlich keine Konstanz rein, du wirst nicht sicherer - im Gegenteil.
Hinzu kommt, dass ich mich seit der Verletzung nicht austrainiert fühle - sowohl konditionell als auch athlethisch.
Ich habe mal ein halbes Jahr Torwarttraining bekommen, wo ich viel gelernt habe. Es war super anstrengend, da ich als C-Jugend-Spieler beim Torwarttraining der B-Jugend mitmachen musste. Aber mir gefiel es.
Das ganze ist schon mind. 1 Jahr her. Unser Training ist zu lasch, aber wir müssen es so machen, dass auch der konditionell schlechteste mitziehen kann.
Jetzt haben wir einen neuen Co-Trainer, gleichzeitig Spieler der ersten Mannschaft. Ich hoffe, dass ich in Zukunft vll. auch mal Torwarttraining bekomme, darüber habe ich schon mit unserer Trainerin geredet, obwohl weder sie, noch der neue Co sich irgendwie damit auskennt.
Und ich bin weiter auf der Suche nach meiner Form, meiner Sicherheit, meiner Konstanz und meinem Selbstvertrauen.
Sicher kommt das, wenn wir wieder öfters und vor allem regelmäßig spielen, was ja zuletzt nicht der Fall war. Aber auch im letzten Jahr hatten wir regelmäßig Spiele und ich war mit mir nicht zufrieden.
Vielleicht habe ich auch zu hohe Anforderungen an mich selbst. Ich hinterfrage mich bei fast jedem Ball, ob ich etwas hätte machen können und komme fast immer zu dem Entschluss, dass ich ihn doch vielleicht gehabt haben könnte, wenn...
Im Spiel beschäftigt mich das nicht, aber danach. Mich regt jetzt noch das Gegentor aus der 1 gegen 1 situation vor 2 Wochen auf. Wenn ich doch nur richtig auf den Ball gegangen wäre...
Wenn ihr irgendwelche Tipps habt, lasst es mir bitte hören und schonmal danke an alle, die sich zumindest einen Teil davon durchgelesen haben, was ich hier geschrieben habe, es ist ja schon fast eine halbe Biographie geworden:)
Danke schonmal
Stetti