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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Torwarttraining: Bambinis bis E-Jugend - die absoluten Grundlagen



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Steffen
21.11.2007, 14:54
Leute, es wird immer wieder gesagt, und trotzdem danach gefragt:

Torwarttraining beginnt erst ab der D-Jugend.
Warum? Erst dann ist der kindliche Körper soweit gereift, daß hoch komplexe Bewegungformen erlernt und verinnerlicht werden können, erst dann beginnen Kraft, und Ausdauerübungen wirklich zu ziehen.

Trotzdem, die Frage bleibt im Raum: Was machen wir mit Kleineren, die da sind und auch Spaß am Training haben?

Ich habe dieses mit den Leuten des Landespsortbundes Hessen während meiner Übungsleiterausbildung mal erörtert. Die klare Gegenfrage war: "wenn die Kinder es wollen, warum es dann nicht anbieten?"

Somit stellt sich nun für einen Torwarttrainer wie mich die Frage, was tun.. Der Jugendtorwartrainer im Verein stellt sich klar auf die Schiene, dis ich bis vor kurzem ebenso vertreten habe: Torwarttraining erst ab der D-Jugend. Damit hat er Recht und doch Unrecht. Sicher, es ist mühsam mit den Kleinsten zu arbeiten, Sie fordern mehr Einfühlungsvermögen, brauchen komplexe Hilfestelluingen und können z.B. nicht mit Bildern etwas anfangen, dafür aber mit Filmen und Vorgemachten Dingen. Auch ist es Ihnen nicht möglich, komplexe Bewegungsabläufe zu erlernen UND zu behalten.
Kindertraining erfordert daher eher die Grundzüge einer angeleiteten Bewegungsstunde, die man schön bunt als "Torwarttraining" verpackt.

Ich möchte hier mal ein paar Beispiele geben, was man machen kann, und was man nicht tun sollte.
Zunächst mal, was machen wir nicht: Sämtliche Kraftübungen, die über das eigene Körpergewicht hinausgehen, wie Hanteltraining, etc. Medizinbälle und so Scherze sind schlicht verboten. Auch sollte man die Kleinen nicht Liegestützen und SitUps bolzen lassen, auch das verboten.
Verboten ist auch, komplexe Technikschulung und das Ermutigen b zw. Auffordern dazu, bestimmte Techniken auszuführen. Es muß alles freiwillig passieren und sollte nicht erzwungen werden.
Verboten ist jede Art der Demotivation, Verboten auch, Griesgrämigkeit und Langeweile....
Verboten ist auch Langzeitausdauer. Somit ist das übliche Rundenlaufen vieler Mannschaften im Bereich der Bambini, F- und E-Jugend schlicht falsch und gehört unter Strafe gestellt, da die Kleinen noch mit dem Laktatabbau Probleme haben.
Verboten ist auch extreme Spitzenbelastung von Muskeln: Kinder wollen überzeugen und kennen keine Grenze, sie überschreiten daher rascher solche Grenzen, die Folgen können Muskulaturschäden sein, daher sollte man so etwas vermeiden, bzw. nicht machen.

Das mal vorweg. Man sieht, wie eingeschränkt man ist, doch betrachtet man das Spielfeld genau, dann erkennt man schnell, daß innerhalb dieser Grenzen durchaus Raum für ein sinnvolles und schönes Torwarttraining dieser Alterkalssen ist, und erste Versuche stoßen bei dem Übungsleiterlehrgang auf nicht nur Zuspruch, sondern auf großes Lob. Denn es ist genau was man erreichen will: Gezieltes und klares Bewegen von Kindern, Beschäftigung mit Sport und unter viel Freude und Spaß.
Fakt ist: Das von vielen so vehement geforderte Rotieren der Spieler im Tor in den Kindermannschaften ist nicht nur bei vielen Trainern unerwünscht, sondern auch bei den Kindern selbst. Und kein Kind sollte gegen sein Willen im Tor spielen, oder gegen seinen Willen aus dem Tor müssen. Dem kleinen Torhüter muß nur klar sein, das er ggf. auch seinen Torwartfreunden mal Platz machen muß und das diese dann spielen. Auch sollte kein Trainer Gram sein, wenn sein Torwart keine Lust mehr hat und ins Feld will, das ist für Kinder normal und sollte einfach akzeptiert werden. Auch akzeptiert werden sollte, wenn der kleine Torwart partout nicht ins Feld will, dann sollte man auch unterlassen, Ihn dazu zu zwingen. Übungen der Feldspieler kann man auch gut so einfließen lassen, anstelle Ihn in das Feldspieler Trikot zu zwängen.
Und ein kleiner Torwart kommt meist von ganz allein auf die Idee auch mal ein oder mehr Spiele im Feld spielen zu wollen, jeglicher Zwang ist ja verboten und gilt auch hier.
Schon daher sind Forderungen nach Rotation oder im Feld spielen müssen nicht kindgerecht und gehören in die Steinzeit der Trainerausbildung.

Somit fangen wir mal an:

Kinder sollten aufgewärmt werden. Bitte, unterlasst dabei das Rundenlaufen, es ist schlicht langweilig. Spielformen gibt es zu Hauf, doch sollte man sich in den ersten 7-10 Minuten nicht im Spurt bewegen. Daher ist Laufen in Ordnung, aber die Notwendigkeit von noch schnelleren Gangarten sollte unterbunden werden.
Wer hier Formen braucht, ich habe nette Ideen dafür.
Dann sollten die Gelenke gelockert werden. Denn im Kindesalter sind diese oft noch sehr biegsam und das sollte man erhalten. Da die Muskulatur im erwärmten Zustand diese ein wenig mehr zusammen zieht, muß man zunächst mobilisieren. Daher große Bewegungen ausführen, die Gelenke im möglichst maximalen Bewegungsradius bewegen lassen, ohne das dies mit zuviel Schwung passiert.
Dann Dehnen. Kinder werden sich die Übungen nicht behalten, aber wenn der Trainer vor macht, und mitmacht, machen die Kinder nach und richtiges Dehnen ist dann kein Hexenwerk, denn es erhält die hohe Beweglichkeit der Kinder. Sie bleiben so Flexibel und Geschmeidig.

Jetzt kann man die Kinder 'aktivieren', also ein Spielchen machen, wo diese sich rascher bewegen müssen, damit das durch Mobilisierung und Dehnen leicht abgesackte Herz-Kreislauf-System wieder in Schwung kommt, und auch die Durchblutung der Muskulatur neu angeregt wird.
Hier können schon erste Übungen eingebaut werden, die etwas mit Torwarttraining zu tun haben. Also mal ins Tor gehen und lockere gerollte Bälle halten und zurück rollen, wobei die Kinder sich möglichst viel hin und her, vor und zurück bewegen sollten. Es bietet sich hier an, ggf. auch die Fußarbeit zu trainieren. Wir spielen z.B. einen Pass neben ein Hütchen. Der Torwart nimmt den Ball an. Als Beispiel spielen wir den Ball auf die vom Torwart aus gesehen rechte Seite, der Torwart sollte nun mit rechts stoppen, den Ball mit rechts am Hütchen vorbei führen, und mit links den Ball zum Trainer spielen. Dann kommt der Ball nach links, der Torhüter stoppt links, führt mit Links nach Rechts hinter dem Hütchen vorbei und passt mit Rechts...
Zudem bieten sich Spielformen an, wie z.B. an Tor aufgehängte Ringe und Reifen. Wer schafft es, den Ball durch den Reifen zu werfen, mit beiden Händen und mit einer Hand?
Wer schafft es, den Ball durch den Reifen zu schießen, aus der Hand oder vom Boden?
Schießen und Werfen ohne Ziele sind einfach langweilig, ein im Tor aufgehängter Reifen animiert förmlich dazu, es zu probieren! Die Erwachsenen machen Lattenschießen um das Bier am Abend.. hängt denen doch auch mal einen Reifen unter die Querlatte, und dann schaut zu... glaubt mir: Wie Kinder!!!
Hier braucht Ihr Phantasie.
Erklärt den Kindern aber auch, wie man es macht. Warum ist das wichtig?
Nicht nur, damit diese die Technik korrekt ausführen, neinm, es gibt den Kindern auch eine Pause. Sie können mal innehalten, ausschnaufen und wieder ein wenig runterkommen. Diese Pausen sind wichtig, und es sollte nicht 60 Minuten Volldampf geben. Gebt den Kindern eine Chance, zu trinken, lasst diese auch mal träumen, unterbrecht häufiger intensive Sachen oder Sachen wo Ihr spürt, daß die Kinder sich regelrecht reinsteigern, nehmt so den Druck raus und schafft Oasen der Ruhe, es ist wichtig, um die Belastung nicht zu hart werden zu lassen. Daher sind Erklärungspausen, und ggf. mal langsame Übungsformen super!

Dann machen wir Techniken! Wir lassen die Kinder bitte nicht Fliegen, Hechjten oder sich gezielt werfen. Das machen die Kinder schon allein, animiert diese nicht dazu, lasst es einfach passieren und gut. Es zu korrigieren wäre schon zuviel, akzeptiert es einfach und schaut, daß die Techniken die wirklich kindgerecht sind, in Ordnung sind.
Das ist der untere Umarmungsgriff, also wo man den Ball unter Bauch/Brust begräbt. Für Kinder ist dies eine bereits völlig ausreichende Technik, und daher kann man damit gut arbeiten.
Flache gerollte Bälle, leichte Schüsse, zunächst vor den Torhüter, dann leicht seitlich, damit der Torhüter zu Nachstellschritten animiert wird. Kritisiert nicht, lobt. Hier ist jegliche Kritik fehl am Platz, lobt und wenn Ihr korrigiert, dann nur um gutes besser zu machen. Das Kind sollte das Gefühl haben, es richtig zu machen, auch wenn es falsch war. Denn es wird bestrebt sein, euch alles gerecht und richtig zu machen und wenn es dann 'versagt', es wird das Kind zerbrechen. Denkt also daran: Lobt!
Seit ein guter Schauspieler! Macht den Clown. Tut als würdet Ihr einen Knaller ablassen, und wenn der Kleine/die Kleine das Ding sicher hält, ärgert Euch in Grund und Boden und bittet um eine weitere Chance... Ihr werdet diese bekommen und wenn Ihr ein Tor macht, freut Euch, als hättet Ihr Oliver Kahn bezwungen, und findet gleich einen Grund, warum das Tor nicht zählt und es eine Wiederholung geben muß....
Beherrscht das Kind den unteren Umarmungsgriff, ist verdamt viel gewonnen!
Denn die meisten Schüsse der Kids sind doch eher Flach und lassen sich so optimal kontrollieren, der kleine Torhüter spürt diese Sicherheit und das ist toll. Freut Euch mit Ihm darüber, denn er möchte am liebsten Sofort mit Olli Kahn, Robert Enke oder Jens Lehmmann tauschen und selbst im Olympastation Berlin das Endspiel bestreiten!
Gebt Ihm daher das Gefühl, auf dem besten Wege zu sein.

Dann machen wir hohe Bälle. Hoher Bälle erfordern viel Koordination. Nehmt Euch daher Zeit, denn Fangen will wie Werfen ebenso gelernt sein. Das geht nicht von heute auf morgen. Seit froh und stolz, wenn es dennoch gut klappt und nicht ärgerlich, wenn es nach 3 Wochen immer noch nicht sitzt. Betont die kleinen Fortschritte und übt immer noch mit viel Freude, aber nicht verbissen.
Haltet den Ball hoch, lasst den kleinen Schlumpf zunächst gegen den Ball laufen, der Ball fällt aus Euren Händen und der Kleine Torwart sichert diesen im unteren Umarmungsgriff.
Dann versucht ein paar locker geworfene Bälle, Ihr werdet sehen, auch das klappt nach einiger Zeit. Bringt dem Torwart bei, den Ball mit beiden Händen nicht abzuklatschen, also nach dem Ball zu schlagen, sondern nur die Hände hinter den Ball zu nehmen. So pluimpst der Ball vor die Füsse zu Boden und der KleineSuperTorwaret kann wieder im unteren Umarmungsgriff sichern. Das ist dann ein Gefühl...
Ja, und wenn das geht, dann versucht, mal den Ball über der Armreichweite zu halten und lasst das Kind mit etwas Anlauf hochspringen. Ball berühren oder greifen, egal. Der Ball geht zu Boden, Sicherung wie gehabt.
Das ist anstrenmgend, haltet inne, erklärt immer wieder, spielt den großen Trainer, lasst Euch den Ball zuwerfen und macht es vor... das Kind wird erkennen und nachahmen.... und damit noch mehr Spaß finden. zudem ist diese Pause wieder wichtig.
Dann spielt Flanken, werft den Ball in den Torraum und lasst den Kleinen/die Kleine ausprobieren, ob es schon geht. Lob allein jeden Versuch.
Zum Schluß geht auch mal 1:1 .. Schaut, oder der Torhüter unerschrocken zum Ball geht und diesen im Umarmungsgriff sichert. Macht ihm keinen Mut, sondern wenn er sich nicht traut, dann schießt einfach so, daß er halten kann, bei den Mutigen lasst Euch den Ball vom Fuß nehmen.. Ärgert Euch... Denkt euch Namen der Großen Idole aus, die nun auf das tor stürmen. Packt es in eine Geschichte, gebt Ihnen die Phantasie, jetzt, und genau jetzt im Tor der Bundesliga Elf zu stehen, und ein großer Stürmerstar wie Podolski läuft auf das Tor von Robert Enke zu.... Die Kinder werden genau das empfinden und genau das sein.... Freut euch daher über jedes Tor, lobt den Torwart für seine Technik und wenn er hält, worauf Ihr ja spekuliert und es so hinbiegt, dann ärgert Euch wieder....

Zum Schluß, ein Elferspielchen.. Spielt und so etwas ist eine Idee.
Ihr habt 5 Elfer, das Torhüter hat fünf Elfer.. Wer wird dem anderen mehr reinhauen.
Zeiht die Show ab. Springt über den Ball, hopst in die falsche Ecke.. Egal.
Lasst es 1:5 ausgehen oder 3:4.... Egal, die Kleinen gewinnen, immer....
so etwas kann zum Ritual werden, und die Torhüter wissen, das danach Schluß ist. Wichtig, ein Ende finden.... und hier hat so ein Ritual klare Signalwirkung, und wird einfach akzeptiert....


So, na? Was denkt Ihr?

Ich habe noch anderes auf Lager, also wenn Ihr wollt, und Bedarf seht, ich habe noch mehr. Sehr zum Leidwesen einiger Jugendtorwarttrainer ;)

Bela.B
21.11.2007, 15:18
Ja wie immer ein Supertext.. Hast du das alles selber geschrieben?
Respekt und Danke dass du uns in dem Forum mit deinem Torwarttrainingwissen beeindruckst

BTT: Es ist wichtig, dass junge Torhüter erst mal die Grundtechniken des Fußballs können. Schießen, passen etc.
da es in den Juniorenteams noch oft Positionswechsel gibt.
Wichtig ist
auch die Falltecnik.
An der Falltechnik muss man so früh wie möglich anfangen
zu arbeiten. Da es viele auch bei den B-Junioren noch nicht richtig können.

vom Clown spielen halte ich nichts, da man seinen TW-Trainer ernst nehmen sollte.

Steffen
21.11.2007, 16:52
An der Falltechnik muss man so früh wie möglich anfangen
zu arbeiten. Da es viele auch bei den B-Junioren noch nicht richtig können.

Klar kann man mit Falltechnik anfangen, aber wert darauf legen würde ich nicht.... Denn die Kleinen fallen noch so intuitiv, meist passiert da wenig.
Aber man kann immer wieder Falltechniken machen, nur sollte man nicht verbohrt darauf sein. Das wird einfach in dem Alter noch nichts, oft zu komplex.
Das wird einfach nicht verinnerlicht. Das muß dann später gemacht werden.


vom Clown spielen halte ich nichts, da man seinen TW-Trainer ernst nehmen sollte.

Bela, im Alter ist das was anderes. Bei den Jungen geht auch der Respekt nicht flöten, wenn man mal rumalbert!!! Das ist sogar wichtig, es lockert auf.
Denn Langweile ist das Grauen jeder Bewegungseinheit....

Brille
21.11.2007, 17:27
Super Steffen, ich hab schon viel von Dir im Forum gelesen, immer wieder interessant und eine Hilfe.

Bela.B
21.11.2007, 18:47
Bela, im Alter ist das was anderes. Bei den Jungen geht auch der Respekt nicht flöten, wenn man mal rumalbert!!! Das ist sogar wichtig, es lockert auf.
Denn Langweile ist das Grauen jeder Bewegungseinheit....

Ja natürlich muss es locker und Funny sein
aber von der Idee absichtlich gegentore reinlassen.
Mal in Ordnung aber owie ds geschrieben hast, ist es so rübergekommen, dass dus immer machen würdest.

Es ist doch besser, wenn du deinen Tw zeigst, wie gut du bist und dass man kein Olli Kahn sein muss um Bälle zu halten.

Wenn die Person weiss, wie gut ihr Torwarttrainer ist, desto besser.

Steffen
21.11.2007, 19:42
Bela, alles was du schreibst, ist erfolgorientiert.
Das hat in so einer Trainingseinheit gar nicht zu suchen, man könnte es als 'verboten' bezeichnen.
Erfolgsorientierte Trainer gibt es in den den Jugendbereichen bis zur E-Jugend genug, obwohl die meisten Mannschaften völlig ausser Konkurrenz kicken.
Daher gibt es den Erfolgsdruck früh genug...
Das musste dann im TW Training ganz bestimmt nicht haben... die Kleinen wollen von ganz allein gut sein, daß muß man nicht noch forcieren.
Denn das geht rasch nach hinten los, denn wenn es schief läuft, aus dem Loch rettest du kaum ein Kind!

Das ist die Essenz des Übungsleiterlehrgangs.... Also, bloß keinen Druck! Nicht um des Erfolgwillen zu viel machen, bringt nichts. die sind ehrgeizig genug und brauchen echt nicht noch von aussen....
Und daher muß ich mich auch nicht beweisen... Warum denn?
Die wissen das, denn die vertrauen einem! Das ist etwas, wovon sich mal ältere was abschneiden können.
Die interpretieren es noch anders... Die sehen die Technik, die sehen dein Fallen, die sehen dein Greifen... das reicht vollkommen. Deren Messlatte ich nicht so hoch, und das ist gut so.
Denn ein Trainer, der muß nicht besser sein als sein Schüler! Das ist falsches Denken. Er muß die Fähigkeit besitzen, die Fehler seines/seiner Schüler zu erkennen und abstellen zu können.
Und das ist die große Kunst des Trainers... also oft hat man Leute, die sind einfach herausragend gut, besser wie man selbst je hätte sein können und man selbst hat die Aufgebe, diese noch besser zu machen.
Das ist die Wahre Messlatte, aber das geht!

Olaf
30.11.2007, 21:24
Hallo wollte mich mal einmischen und zwar finde Ich alles richtig wie Ihr das sagt ohne druck-Spielend usw...
Ich trainiere seit 2,5 jahren einen 7 Jahre alten Jungen der nichts anderes als Torwart sein möchte (ehrlich),er ist meines erachtens auch ein riesen Talent und trainiert gerne , auch Grundtechniken ,Fallübungen usw.. nun darf er weil er beim F jugend hallentunier sehr stark gehalten hatt sogar am wochenende in der E jugend spielen und er freut sich riesig, nun meine frage soll Ich Ihn spielen lassen oder lieber nicht. mfg. Olaf

Steffen
30.11.2007, 22:25
Das kann man nicht mit Ja und nicht mit Nein beantworten.
Es komtm auf den Kleinen an. Die E-Jugend ist richtig Stress und ein ganzes Turnier könnte den Kleinen überfordern. Ein Spiel, wahrscheinlich kein Thema, ein Turnier zwei Klassen höher schon....
Daher, du kannst Ihn mitnehmen, aber das Risko, das der Kleine es nicht aushält, die Lust verliert und auch den Stress nicht verkraftet ist sehr hoch, und wenn man dann auch noch Forderungen stellt, dann passiert das schlimmste was man einem Kind antuen kann...

Denn meist ist es nicht der Trainer, das Kind selbst möcht die Leistung bringen und der Mannschaft gefallen, und packt es nicht. Frust und Versagenspanik stellt sich ein, und wenn dann einer von der Mannschaft noch was sagt, ist Ende!
Daher, mein Tipp: Nicht machen.

Steffen
14.12.2007, 15:38
Nun will ich aber auch mal ein paar Bilder einstellen, einfach, weil die Arbeit mit den Kleinen viel Spaß macht.
Es ist ja wie gesagt kein Training, sondern eher ein Spiel. Ziel gibt es nur wenige, wie Angst vor dem Fallen verlieren, Angst vor Ball und Gegenspieler abbauen, Timing und Fangtechnik zu verbessern... also eher grundlegende Sachen... Das dabei dann natürlich nur die 'spekatulären' Dinge im Bild festgehalten sind, liegt einfach daran, daß Ball stoppen, und Pass-Spiel nicht so fotogen ist.... :D

http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/DerFloh1.JPG
http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/DerFloh2.JPG
Schön die Bildfolge seitlich zum Ball. Nicht auf den Ellenbogen fallen zählt zu den essentiellen Dingen, die man hier lernt und worauf ich achte.

http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/DerFloh3.JPG
http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/DerFloh4.JPG
Ja, und das finde ich die wichtigste Technik. Selten muß ein Bambini/F/E-Jugend Torwart wirklich fliegen, eher sind es flache, rollende Schüsse auf das Tor, die der Torwart mit der Technik des tiefen Umarmungsgriffs und der Sicherung klar festhalten kann.
Auch hier gilt es: Nicht auf die Knie brechen und nicht auf den Ellenbogen krachen!


http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/DerFloh5.JPG
Klar, die wollen auch Spaß haben. Halbhohe und hohe Bälle für eine richtige Parade müssen sein, doch auch hier erkennt man, einen Ansatz von Technik und schön zu sehen, wie beide Hände klar zum Ball gehen. Der ist zum Fangen viel zu groß, aber der ansatz ist gut und alles andere hat Jahre Zeit.
Man beachte aber immer den Gesichtsausdruck, das ist das Beste finde ich!

http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/DerFloh6.JPG
Na klar, hohe Bälle zum Hechten, daß ist ab und an ein Muß. Sonst ist es kein 'richtiges' Training, und mit spaß fliegt man zum Ball. Ob er gehalten wird, oder nicht, völlig egal, hauptsache man tut mal, was man vom TV her kennt... und mal so einer eingestreut... bestens.

cora
14.12.2007, 16:23
steffen das sind schöne bilder udn gute erklärungen

Steffen
14.12.2007, 21:03
Hallo Cora,
es sollte ja auch nur ein Beispiel sein, daß man etwas mit den Zwergen machen kann.... da diese eben nicht nur dröge einfach im Tor rumstehen oder simpel mitkicken, sondern auch für deren Gefühl 'richtiges' Training bekommen.... und das mit dem Ziel Sapß....

Paulianer
14.12.2007, 21:06
Tolle Bilder! In dem Alter kann man einen wichtigen Grundstein für eine spätere "Karriere" legen. Damit will ich nicht sagen, dass dies das Ziel sein sollte, aber im jungen Alter lernt man halt am schnellsten. Wenn ich früher nicht immer nur im Tor gestanden hätte, könnte ich nun vielleicht auch einen Ball weit und platziert schießen ;)

Plizi
20.12.2007, 23:21
Hi Steffen, ich finde es richtig toll das du den Kleinen trainierst. Ich selber trainiere meine kleine Schwester und es macht ihr auch großen Spaß. Sie ist in einen Verein, aber die machen da nie ein richtiges Torwarttraining, deswegen habe ich die Sache in die Hand genommen. Sie ist schon richtig gut.
Heute hatten die wieder ein Hallenspiel, aber leider haben sie 6:4 verloren, obwohl sie in der ersten Halbzeit 3:1 führten. Die Anderen hatten auf einmal keine Lust mehr. Mit ihren 8 Jahren hat sie aber tolle Dinger rausgeholt. Vieleicht kann ich mal ein paar Bilder reinstellen.

Aber ich bekomme es nicht richtig hin die Falltechniken richtig beizubringen, sie kracht sehr oft auf die Ellenbogen und Knien. Ich wollte dich Fragen ob du ein paar Tipps hast.

Mathias77
21.12.2007, 05:53
Hallo Plizi,

versuch deiner Schwester einfach beizubringen, dass sie mit den Händen zum Ball (dem Ball entgegengeht) sowie auf dem 5. Bild, dann kann sie nicht mehr auf die Ellenbogen fallen.

Torhüter die auf die Knie fallen, fallen im allgemeinen auch auf den Bauch und sind deshalb zu langsam. Hier musst du darauf achten, dass die entgegengesetzte Schulter hinten bleibt. Entgegengesetzte Schulter heisst, wenn sie nach links fällt muss es die Rechte sein.

Um meinen Torhüter die richtige Fall- und Abrolltechnik beizubringen, lass ich diese im Kniestand die flache Bälle halten.
Die Übung sieht dabei wie folgt aus. Der Torhüter steht im Kniestand, dabei ist wichtig, dass er nicht auf den Füssen sitzt, sondern aufrecht auf den Knien steht. Jetzt rollt der Trainer den Ball seitlich auf den Torhüter zu.
Ich erläutere den Bewegungsablauf jetzt mal für die rechte Seite des Torwartes. Kommt der Ball rechts vom Torwart heisst dass, er setzt das rechte Knie nach vorn, schiebt die Hüfte nach um einen Impuls zu bekommen und rollt jetzt über die Körperseite (Hüfte, seitliches Knie) ab. Wichtig ist dabei er Impuls mit der Hüfte (Hüfte nach vorn schieben), kommt der nicht fällt deine Schwester nach hinten und ein Torwart soll dem Ball immer entgegengehen (fallen).

Probier es mal aus. Bei meinen Torhütern (meistens Torfrauen) hat es funktioniert.

Matze

Steffen
21.12.2007, 06:29
Plizi,
es ist schwer es Dir zu erklären, zumal bei einem 8 jährigen Kind nicht unb edingt sonderlich viel hängen bleibt ;-)
Sicher, es ist kritisch wenn die auf die Gelenke krachen, aber man muß daran immer arbeiten. Kinder z.B. können mit Bildern nichts anfangen, aber Bewegungen die diese sehen, kopieren und nachahmen. Daher ist Vormachen und ggf. ein Video ideal.

Siehmal, der Kleine auf den Bildern fällt auch oft noch auf die Knie, aber er lernt, weil es in der Halle weh tut, von ganz allein den korrekten Bewegungsablauf:
Anstelle sich wie auf der Wiese auf die Knie fallen zu lassen und dann den Umarmungsgriff zu tun, setzt er nun einen Fuß dem Ball entgegen nach vorn und fängt sich so ab... Er roll also auf den Ball und lernt damit absolut korrekt die richtige Technik. Das ist, was man den Kleinen beibringen muß, die richtige Bewegung. Nicht bloß einmal, sondern andauernd. Ich gebe zu, es klingt nach nichts, aber das ist eine Menge. Denn man muß dieses Bewegungslernen immer wieder in neue Formen und Spiele packen, damit es Spaß macht und die Kleinen damit erneut und immer wieder am gleichen Stück knabbern.
Auch seitlich ist die Fallschule wichtig.
Ich nehmen meine Kleinen dazu auf eine Linie, dort nehmen diese die Grundstellung des Torhüters ein. Meist spinnen wir uns einen vor und ich sage einfach, daß wir in einem riesigen Stadion sind, und dann laufen Stürmer an, die den Ball ins Toreck schieben wollen, von Poldi bis Luca Toni waren alle schon da ;)
Dann rolle ich den Ball dem Torwart zu, leicht seitlich, damit dieser zur Seite fallen muß. Er soll dabei zuallererst den Popo runter bekommen, also die Hüfte absenken. Was meiste wie die Kickern, wenn der Trainer sagt: "Der Ar... muß runter!" Kraftausdrücke sind ja verboten, aber im Training, da ist das ab und an mal erlaubt und unser Geheimnis. (Unter uns: Mamas und Papas wissen das, denn ich frage vorher nach, ob die Kleinen solche Worte kennen, und bei den meisten ist das schon drinne!)
Also die Hüfte wird abgesenkt, und der Fuß, der näher zum Ball ist, geht einen kleinen Schritt nach vorn. Nun ist die hüfte nahe dem Boden und der torwart verschiebt sich in Richtung Ball mit dem Oberkörper, sieht man auf dem 1. Bild ganz nett. Dabei muß er das Knie des vorderen Fußes stärker anwinkeln, dann beginnt die Kippbewegung, die damit beginnt, daß sich die Aussenkante des Unterschenkels dem Boden nähert, dabei die Hüfte mit zu Boden zieht, so berühren in rascher Folge Unterschenkel, Oberschenkel und Hüfte den Boden und der Oberkörper liegt dabei bereits nach vorn, dem Ball entgegen seitlich, bevor nun die Rollbewegung über die Körperseite, vom Bauch über die Rippen zur Schulter passiert. Dabei sind die Arme dem Ball entgegen gestreckt, so daß die Ellenbogen nicht unter die Rippen kommen.
Dabei schwingt der Körper nun mit dne Beinen nach oben und im 2. Bild kann man gut erkennen, wie der Körper eine Bogenspannung bekommt. Der Bub rollt dabei auf die Schulter, dann schwingt er zurück. Bei den gGroßen ist das der Bewegungsablauf zur Wippe, zum Schnellen Aufstehen aus dieser Schwungbewegung, bei dn Kleinen lasse ich das weg.
Hier fallen dann die Füsse schlaff zu Boden und ich bin zufrieden.
Wir prüfen dann, ob der Ball vor der Linie gehalten wurde, was meistens der Fall ist, ja und dann?
Dann hat doch so ein Seppl gerade wieder einen Freistoß provoziert, also muß mein torwart wieder auf die Linie zurück und ein anderer darf sein Glück versuchen, in die gleiche Ecke....
Ja, und wenn die Übung bekannt ist, Du wirst lachen, dann mußte Dir nicht mal mehr eine Story ausdenken, dann geht es auch so und dann wollen die sogar diese Übung machen. Es gibt ein Gefühl der Sicherheit, denn die Bewegung fühlt sich gut an, ist rund, tut nicht weh... und wenn das so ist, dann ist alles in Ordnung....
Erst später, wenn diese Bewegung wirklich 100%ig sitzt, dann gehe ich darauf ein, das man sich in dieser Bewegung mit dem vorgestellten Bein abdrücken kann, und so eine ganze Armlänge mehr rausholen kann. Doch diese Form des Werfens, also die Kombination Werfen mit Hechten lasse ich aus. Ist zu komplex, daß bekommen ja selbst einige C-Jugend-Keeper nicht hin.
Letztendlich ist der Grundablauf wichtig und muß einstzudiert werden:
Der Ballnahe Fuß ein Stück vor, Hüfte absenken, Unterschenken seitlich zu Boden, gefolgt von Oberschenkel und Hüfte und dann dem Ball entgegen rollen über die Körperseite vom Bauch über die seitlichen Rippen hoch zur Schulter, Arme dem Ball entgegen....
Und wenn man das so übt, dann fällt auch der Kleinste nicht auf die Ellenbogen und auf die Knie bei dieser Form schon gar nicht

Sina
05.02.2008, 10:13
Hallo Leute, ich hab mal zu einem meiner Bambinis eine Frage, vllt könnt ihr mir da weiterhelfen. Es handelt sich um eine 2. E-Jugend (also jüngerer Jahrgang '98) und gewissermaßen auch um die 1. E (älterer Jahrgang '97).
In dem '98 spielen zwei recht talentierte Torhüter, die ich bis vor kurzem noch unter meinen Fittichen hatte. Nun hat es seit September, arbeits- und platzmäßig, nicht mehr hingehauen mit dem Training. Und da rede ich mit dem TRainer und den Eltern und mir wird gesagt dass "der bessere" der beiden Jüngeren von August bis Dezember regelmäßig in der 1. E ausgeholfen hat. Solange er das physisch und psychisch verkraftet, hatte ich nichts dagegen, da ich immer gegenüber den Eltern betont hatte, das er Spaß an der Sache haben muss und bei Überforderung solle er da bitte aussetzen.
Nun habe ich mal bei mehrern TW-Trainings der 1. E zugesehen und muss sagen, ich war schlichtweg entsetzt. Der trietz seinen vorhanden Torwart richtig und leider turnte da auch der Kleine ab und an mit rum. Nicht nur, das er richtig einen auf Training machte (mancher B-Junior trainiert nicht so hart), sondern er brachte auch beiden die falsche Technik bei, was ich dann leider auch in meinen Stunden merkte.
Als ich den Trainer darauf ansprach, wurde mir nur gesagt, das die Mannschaft und er keinen Wert mehr darauf legen, das ich "seinen" Keeper trainiere.
Nun stehe ich da, sehe, wie einem Kind Stück für Stück die Lust am TW Dasein genommen wird und wie sich permanent Fehler geleistet werden, auf Kosten beider Kinder (da der Kleine da leider auch mit rumturnt).
Dem '97er kann ich wohl nicht mehr helfen, aber wie bringe ich dem '98er bei, das er nicht unbedingt alles machen sollte, was ihm "der andere Erwachsene" sagt?

Steffen
05.02.2008, 12:23
Sina,
so leid es mir tut, aber Du kannst nichts machen! Das ist das schlimme! Man kann den Trainer darauf hinweisen, doch im Endeffekt ist es oft ein Witz. :(

Lass dir mal zwei Erlebnisse erzählen, denn durch das Forum komme ich ja doch gut rum, bzw. bekomme viel mit:


Bei einem Verein in Franken teilen sich zwei TW-Trainer den Job. Der eine, mit dem ich in Kontakt stand, war nur für die 1. Mannschaft zuständig, der andere war nur für den Jugendbereich zuständig. Dabei machte er nur Training ab der D-Jugend, wobei er eine Stunde D und C Jugend einmal pro Woche trainiert und im Anschluß eine Stunde für die A-Jungend Training anbietet.
Jetzt beschwerte sich der E-Jugend Trainer und auch der F-Jugendtrainer und auch die Bambinis wollten gern mal wie Jens Lehmann sein... Der Jugend-TwT weigerte sich und gab bekannt, daß man bitte bis zur D-Jugend keinen festen Torwart machen soll, sondern immer mal wieder einen anderen ins Tor stellen möge. Also ein Appell an die Trainer. Er würde aber kein Training unter D-Jugend machen.

Es war also ein Credo, dem ich auch lange folgte, bis eben zu meinem Übungsleiter Lehrgang, wo man mir für diese Einstellung den Kopf wusch! Denn wenn sich Kinder bewegen wollen, dann soll man dies unterstützen.
Man sollte keinen Leistungsdruck ausüben oder große Leistungen abverlangen, aber Wettkampf, Leistungssteigerung durch Selbsteinsatz und auch selbst erbrachte Mehrleistungen bei Kindern sind durchaus erlaubt. Es darf nur nie Zwang oder übertriebenes Training geben.

Das habe ich beherzigt und bei mir im Verein angefangen.


So kam es dann auch nach Franken, wo dann der 1. Mannschaftstrainer dann sich dieses Beispiel abguggte und seit dem mit seinen F-Jugend und E-Jugendtorhütern trainiert. Auch der Bambini Torwart ist dabei, allerdings ist er nicht fest, da er mal im Feld, mal im Tor spielt, je nach Laune. Aber ein F-Jugend Torwart ist dabei, der geht nicht vom Platz, bis er mindestens dreimal richtig 'geflogen' ist, für Ihn gehört das dazu, er fordert es ein, und dann darf es gemacht werden.
So wird nun diesen Kleinen eine optimale Falltechnik beigebracht, Rollen, Abfangen und dann eben auch Ballkontrolle. Bewußt wird der Bewegungsreiz der Kinder genutzt und in die korrekten Bahnen gelenkt und bewußt steht der Spaß im Vordergrund.

Nur was meiste, was in Franken nun ein Theater ist, weil sich die E-Jugendlichen unter dem Training des 1. Mannschaftstorwarttrainer anders verhalten, als die D-Jugendkeeper und auch die älteren E-Jugendkeeper nun in der D-Jugend ein ganz anderes Trainingsverhalten an den Tag legen, und dies dann im Jugendtorwarttraining mit dem Jugendtorwarttrainer an den Tag legen?
Und das ist nicht der einzige Reibungspunkt! Die A-Jugendlichen kommen aus dem Jugendtorwarttraining und müssen sich ein völlig anderes Training gefallen lassen, als bisher. Es gibt nur wenig Überschneidungspunkte.
So achtet der 1. Mannschafts TwT stark auf eine saubere Technik, der Jugend TwT mehr darauf, daß die Jungs sich nicht weh tun beim Fallen und auch im richtigen Winkel zum Ball gehen... aber auch Kraft- und spezielle Kraft- Koordinationsübungen scheinen den A-Jugendlichen zum Leidwesen des Senioren TwT völlig unbekannt zu sein, was die Kluft zwischen Jugend Twt und Senioren Twt noch verstärkt.... Nun können beide nicht miteinander, und wer ist der Leidtragende?
Klar, die Kinder und Jugendlichen....

Anderes Beispiel:


Ich war mit beim Turnier der JSG Oberau/Höchst (http://www.jugendamball.de). Es ist ein wunderbares Hallenturnier, mit Mannschaften wie SV 06 Griesheim, SV Waldhof Mannheim und der SG Rosenhöhe am Start, also auch anspruchvoll. Die Turnierleitung ist für ein tolles und lockeres Turnierverhalten bekannt, kindgerecht eben.
Alle Kinder bekommen eine Teilnahmemedaille, egal ob letzter oder erster. Klar, die ersten bekommen eine Goldmedaille, aber es geht jeder mit etwas nach Hause. Eine Geste, die für viele Kinder einfach zählt. Man hat etwas gewonnen! Wie bei den Bundesjugendspielen, es gab nur Siegerurkunden und für die richtig Guten eben Ehrenurkunden, aber es gab keine Verlierer!
So spielte dann auch "mein" Bambini Torwart mit. Er wurde, sehr zu meinem Stolz, zum besten Torwart des Turniers gewählt. Trotzdem standen mir wieder die Haare zu Berge:
Bei einer Konkurrenzmannschaft in einer anderen Gruppe war ein Knirps im Tor. Sicherlich stand er gern im Tor, doch was der Betreuer, oder Vater mit dem Kleinen abzog, daß würde ich nicht mal im Training so machen.
Mein Bambini Torwart steht im Tor, geht was schief, wird erklärt, woran es gelegen hat und getröstet. Geht etwas gut, wird gelobt und eines ist immer gegeben: Egal was, die abgegebene Leistung ist immer gut!
Ich stelle mich also nicht neben das Tor, und korrigiere, gebe Anweisungen, nein, er soll selbst seine Entscheidungen treffen und Erfahrungen sammeln. Ich finde, er macht es hervorragend und ich bin immer wieder gefesselt, wie gut er es macht. Trotzdem, der Spaß steht im Vordergrund.
Anders dann in der anderen Mannschaft. Der Betreuer/Vater stand neben dem Tor, hat ständig Anweisungen gegeben und auf den Kleinen eingewirkt.
Er wurde mit Schüssen warm gemacht, die keine Sicherheit geben, sondern eher die Schwächen aufzeigten. Der Mann schob dem Knirps den Ball in die lange Ecke und brüllte diesen mit einem "Hepp!" an, daß es nur so schallte und dann zeigte er, in einer Art und Weise, wie es zu machen wäre, daß, wenn es so mein Torwart machen würde, ich diesen sofort in Krankenhaus schicken müßte. Völlig falsche Ansprüche und Erwartungen an den kleinen Mann, der gezwungen lächelte und sich größte Mühe gab, zu gefallen.
Im Spiel stand der Kleine nervös im Tor, wenn dann der Gegner auf sein Tor zukam, sank der kleine Torwart auf sein rechtes Knie, hielt eine Hand abwehrend nach vorn und eine Hand schützend vor seine Stirn. Die ganze Geste sprach für mich Bände: Unsicherheit, ja Angst! Und es war keiner da, der den Kleinen mal einfach in Arm nahm, tröstete und aufbaute.. Er war vollkommen allein und sollte einfach funktionieren! Die Mannschaft hat die Vorrunde nicht überlebt.
Meine Bambini Torwart ist mit seiner Truppe erst im Viertelfinale gescheitert. dDoch wenn man überlegt, daß der Gegner, der PSV Blau Gelb Frankfurt, vorher seine Gegner mit 6:0 und 4:0 zum Teil richtig deklassiert hatte, war das Mühevolle 1:0 gegen meinen Bambini Keeper schwer erkämpft. soll ich da kritisieren? Im Gegenteil: Stolz bin ich!
Waldhof Mannheim fertigte Großauheim 9:0 ab, SV 06 Griesheim gegen Großauheim 6:0... Die Bambinis von uns dann mit 0:1 gegen Griesheim und nur 0:3 gegen Waldhof, eine Spitzenleistung von torwart und Abwehr, etwas, was sich sehen läßt.
Warum quält man daher dann einen Keeper auf so eine Art und Wiese, wo es doch nur das Gegenteil dessen bewirkt, was man erreichen will?

Sina, Du verstehst? Du kannst nichts machen, ausser in eine Ecke gehen und jämmerlich weinen. Denn Du weißt wie ich: Dieser Leistungsgedanke macht die Kleinen kaputt! Da wo keine Leistung gefragt ist, setzen viele schon die Leistungsklammer an. Wie soll das nach Jahren werden? Einst ein aufgehender Stern, nach 4 Jahren gebolze, Gebrüll und Leistungsgedreschen hat er keine Lust mehr und geht einfach. Was habe ich als Verein davon?
Du kannst höchstens deinen Jugendwart oder Jugendleiter mal darauf aufmerksam machen, doch in der Regel ist auch hier kein durchkommen, denn man ist doch froh wenn man jemanden hat, der sich engagiert und einsetzt. Denn andere haben in der heutigen Zeit, keine Zeit mehr für so einen Job und so ein Amt.
Und da müssen wir alle uns an die Nase fassen! Denn jeder von uns, sollte nach der Schule, nach der Lehre Zeit finden, ggf. den Kindern bei zu stehen und eine Mannschaft zu übernehmen und zu zeigen wie es besser geht.. doch wer tut es?
Trainer C wollen viele werden, und deren Gedanke ist dann nur noch: Sie wollen nun als Trainer den Erfolg erreichen, den sie selbst als Spieler nie hatten, und übertragen dieses Ziel auf die Kleinsten. Mit dem Erfolg, eigentlich alles falsch zu machen, was nur geht.

Das allerletzte, was man tun kann, Sina, ist es auf die Eltern und Kinder selbst zuzugehen. Sich selbst in die Waagschale zu werfen und zu sagen: "Leute, ich bin da! Wenn Ihr keinen Bock auf das andere Training habt, ich bin da!" Erklärt den Eltern, wo Ihr die Defizite seht, erklärt was Ihr denkt und bietet Hilfe an... Ihr werdet sehen, wer kommt und wer nicht... Trauere nicht um die, die nicht kommen, sondern freue Dich um die, die kommen! Hier hast du eine Chance, einen Gegenpol zu schaffen und meist gelingt es. Denn Kinder sind in der Lage, ein schlechtes Training zu erkennen, sie fühlen es. Sie vergessen daher solche Sachen schnell, und würden daher in einer alternativ angebotenen Stunde lernen, wenn dieses Spaß und Freude macht. somit würde dein Training, wenn es denn dies bewirkt, sich letztendlich in Technik und Fertigkeiten durchsetzen, denn so sind Kinder!
Problem dabei: Du läufst vollen Konfrontationskurs.

Du mußt daher wissen, wie weit Du gehen kannst und wie sicher und anerkannt deine Leistung im Verein ist.
Denn Du mußt Fehler klar ersichtlich und erkenntlich machen und auch belegen können, damit sich bei einer Konfrontation ggf. etwas ändert... Ist aber der Leistungsgedanke bei allen getragen, dann wirst Du untergehen und damit auch deine ehemals Kleinsten werden in diesen Strudel gezogen, viel zu früh und viel zu unreif.
Kindertraining ist nie ein abgeschwächtes Erwachsenentraining....

Wußtest Du, daß ein 400 Meter Spurt Kinder im Alter von 6-8 Jahren innerhalb weniger Minuten ruinieren kann?
Es reichert sich durch die anaerobe Belastung soviel Laktat im Blut an, daß die Kinder bis zu 36 Stunden brauche, dies wieder abzubauen.
Dagegen wäre ein 3000 Meter Ausdauerlauf, alles locker und im aeroben Bereich kein Thema...
Daher, auch beim Tw-Training: Genug Pausen geben, und nie zu sehr auf die Spitze gehen. Im wieder Belastung drosseln.
Leistungsgebolze ist in der Alterklasse allein schon aufgrund des Stoffwechsels und Energiestoffwechsels, also Laktatabbaus, eine sehr komplexe Sache.

Steffen
05.02.2008, 12:40
Sina, eins noch...

und das sollten viele Trainer sich immer und immer wieder zu Herzen nehmen, egal wie das Ergebnis vom letzten Spieltag war.
Wie sollten Kinder im Training aussehen?

http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/Line.jpg

Genau so! Kinder können verlieren, das Ergebniss ist nicht schlimm, wichtig ist das Kinder nie den Spaß verlieren, denn das sind die 3 Punkte nicht wert.
Daher, schaut Ihnen ins Gesucht, und glückliche Kinder bedeuten gutes Training. Erfolg kommt dann von ganz allein, Stück für Stück.
Es ist nichts, was man in 6 Monaten erreichen kann, nichts was man in einem Jahr erreichen kann... Es dauert länger, aber wenn Ihr lange genug dabei seit, und letztendlich die Kinder Euch wieder an der Hand nehmen und Euch in das Land wieder mitnehmen, welches Ihr schon fast vergessen hattet, dann wird sich Erfolg von allein einstellen und sie werden wie von allein alles geben, und dann auch siegen.... Forciert es daher nicht, sondern habt Spaß, Spaß mit und an Kindern!

Sina
08.02.2008, 09:21
Schade. Ich hatte gehofft, das es außer der Konfrontation noch einen anderen Kurs gibt; denn diesen bin ich mehr oder minder schon gefahren. :(
Da der "andere TW-Trainer" (er hat nie im Tor gespielt, keine "Ausbildung in dem Bereich") sich über die Kinder profiliert, wird es nicht besser. Mit dem Jugendleiter habe ich schon gesprochen, auch er heißt das nicht gut, was dort geschied. Doch wie du schon sagtest: Gutes Training erkennen die Kinder selbst: Die Mannschaft der 1. E hat ständige Abgänge, der Torhüter, der davor da gespielt hat und mit dem ich gut und gerne gearbeitet habe, ist auch seit Oktober weg. NAch einigen GEsprächen mit ihm und den Eltern, habe ich ihn wenigstens davon abhalten können, ganz mit dem Fußball aufzuhören.

Ein Sieg beim Spiel ist für mich nicht wichtig, wichtig ist mir, das "mein" Torwart Spaß am Spiel hatte und sich evtl in ein, zwei Szenen zeigt, das er doch ein bissl was mitgenommen hat :) Klar, Kinder siegen gerne, doch eine Niederlage sollte nicht bedeuten, das mein Torwart dann Angst vorm nächsten Training hat.
Ich habe mich mit den Kiddies immer hingesetzt und mir erzählen lassen, wie das letzte Spiel war, was ihnen gut gefallen hat und was nicht. Auch ich lerne dadurch, genauer hinzuschauen, auf was die Knirpse wert legen.

Das alles wird bei der 1. E vernachlässigt und so bleibt mir wahrlich wohl nicht anderes übrig, als in eine Ecke gehen und jämmerlich weinen. :(

Steffen
09.02.2008, 17:52
Sina,
so ist es leider und leider ist es Standard in vielen Vereinen *taschentuchrüberreicht*

Ich habe mir gestern eine CD angesehen, wo es um Torwarttrianing ging. Vertieben wird es über den Hessischen Fußballverband. Völlig http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/Smilies/pieppiep.gif
Des es nur Übungen waren, wie sich ein Torwart mit dem Ball selbst beschäftigt hat mich noch nicht mal am meisten gestört. Viel schlimmer war, daß die Techniken des Torwart nicht sauber gezeigt und vorgestellt wurden und dann auch C und B Jugendliche diese Übungen vorgemacht haben und nicht darauf hingewiesen wurden, die Sie auf en Ellenbogen gefallen waren, den Ellenbogen unter der Körperseite hatten (wer mal drauf fällt, hat einen netten Hustenanfall oder sogar eine Rippenprellung!) Wurscht... Es war also ein CD, die das Geld nicht wert ist.
Wenn meine TorwarttrainerAusbildng im Mai so aussieht, dann bekomme ich das http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/Smilies/kotz.gif....
Denn ich erwarte von so einer CD und einer ausbldung, daß man nicht bloß den Korbgriff gezeigt bekommt, sondern sauber die TW-Technik und deren Knackpunkte, also worauf man achten muß und wo ggf. Fehler sind.

So wie auf der CD, da ist es kein Wunder, daß es in Vereinen so aussieht! Dann ist die Sache ein kalter und mich wundert nichts mehr.
Fakt ist: gutes Training hängt vom ÜL ab und wenn der ÜL über das Ziel hinaus schießt, Sina, hat man kaum Möglichkeiten.
Wahrscheinlich ist man bei Dir im Verein ebenso froh, daß überhaupt einer das Training für die Kids macht, besser schlecht als gar nicht....
Hier bleibt nur der Konfrontationskus oder eben: Jugendleiter macht eine Sitzung, und Du machst da einen Vortrag zum Thema "Richtig Torwarttraining" und das ist alles.
Ändern wird es kaum was... Leider. Denn viele Trainer wollten dne Erfolg und identifizieren sich darüber, sie sonnen sich im Erfolg und was mit den Kids passiert ist Wurscht. Erfolg ist was zählt.... Schei..e das!

Steffen
27.02.2008, 12:07
Hallo,
mal kurz ein Zwischenstand zum TW-Training.
Wie man ja lesen kann, gibt es auch in meinem Verein leichte Diskrepanzen zwischen Jugend-TWT und mir.
Der Jugend TWT steht immer noch auf dem Standpunkt, daß es erst ab der D-Jugend Torwarttraining gibt, und alle die ich bisher gefragt habe, egal ob es nun Tw-Trainer anderer Vereine sind, oder eben Dozenten der Übungsleiterlehrgänge vertreten den Punkt: Wen es nicht unter Leistungsbebolze läuft sondern Spaß und Bewegung im Vordergrund steht, es positive Auswirkungen hat, dann so früh anfangen wie die Kinder möchten!

So hatte ich letztes Mal einen E-Jugendlichen dabei. Der stellte profan die Behauptung auf: "Ich war bei der Deutschen Torwartschule und die haben gesagt, ich muß nur noch drei Wochen nachholen, dann bin ich so gut wie alle anderen!" Training war dann von Ihm ignoriert worden. Klar, daß nun der Jugend TWT sagt: Training erst ab der D-Jugend, aber im Sommer macht er vieleicht einmal im Monat extra was für die E-Jugend
Meine Reaktion darauf war dann nur: :D
Wenn ein Kind eine Bewegung nicht lernen will, werde ich diese zwar immer wieder einfodern, aber nicht darauf pochen.
Nur wenn ein Kind ins Tw-Training kommt, sich seitlich wirft und dann auf den Ellenbogen fällt, daß mandeutlich hört, daß die Rippen gequetscht werden, weil aus dem Mund des Kindes beim Aufschlag (!!) auf den Boden ein "Ürps" entfährt, muß man eingreifen!
Leider jedoch entschied sich der kleine TW mit obiger Aussage dazu, es zu ignorieren und bleibt nur dem Training fern.

Alle anderen aber, 1 Bambini TW, ein F-Jugend Torhüter und eine E-Jugend Torhüterin sind weiterhin voll dabei und nehmen jede Trainingseinheit mit.
Dabei ist auffällig, wie sich das TW-Training beim Jüngesten abzeichnet:
Dreimal wurde er zum besten Torwart eines Turniers gekrönt, und das, weil er nur die TW-Techniken verinnerlich und ausführt.
Sicher, es sind Fehler vorhanden und nicht immer klappt alles, doch das muß man nicht korrigieren, s ist ist einfach gut so. Trotzdem: Er liebt es, und will auch.
Dieser Wille läßt Ihn von ganz allein besser werden. Er springt inzwischen höher und weiter, fällt runder und weicher, und wird immer sicherer.
Im ersten Spiel war er noch ein Nervenbündel, im letzten Spiel ist er cool und clever! Dabei zeigen sich deutlich seine Erfahrung und sein Training.

Wir haben letzthin ein Wettspiel gemacht: Der torwart im Tor, 4 Meter vor der Linie ein Ball, vier Meter vom Ball ein Stürmer.... Auf die Plätze fertig los und wer zuerst am Ball ist. Die älteren zögern hier, haben Angst vor dem Stürmer, der kleinste nicht. Er vertraut auf die Technik und darauf das er es kann, und mäht um was da kommt.
Er ist im antritt aufgrund der kurzen Beine um einen Schritt schneller als ein E-Jugendlicher, die Übersetzung macht es, und geht aus vollem Lauf in den tiefen Umarmungsgriff und rollt den Kopf ein... der herannahende Stürmer hat keine Chance und die, welche dennoch den Ball treffen, können diesen nicht bewegen und fallen meist über den kleinen Schlumpf der triumphierend mit Ball aufsteht... Ausspruch eines zuschauenden D-Jugend Torwarts: "Boah, so gut wie der Furzi wäre ich auch mal gern!"

Dch nicht nur hier sind Fortschritte zu erkennen, nein, auch bei den Ältern. Fallen die meisten noch auf den Bauch, ist deutlich eine Tendenz zum Fallen auf die Seite vorhanden. Dies kann aufgrund der nassen Witterung und kalten Temperaturen nicht so ausgebaut und geübt werden wie im Sommer, aber die Anlagen sind da.
Auch der tiefe Umarmungsgriff, der bei dem F-Jugendkeeper erst vor vier Wochen erstmalig gelehrt wurde, zeigt Früchte: Sie bekommen Selbstsicherheit, Selbstvertrauen und werden lockerer. Anspannung weicht, und läßt diese im Spiel lichter und sicherer agieren. Denn das Gefühl, einen Ball sicher zu haben und zu kontrollieren, wirkt sich mehr als positiv auf.
Die Fortschritte sind daher nicht minimal, sie sind individuell aber deutlich.
Der Kleinste scheitert dabei an der Größe und der Koordination, also das Abpassen von Absprung und Ballflugbahn stimmt noch überhaupt nicht, was das größte derzeitige Problem ist. Ball also, die geflogen kommen werden oft nicht erreicht, weil zu früh oder zu spät gesprungen wird, der Ball geht über den TW. Ist nicht schlimm, dies ist eine Erfahrungsache und braucht nur immer und immer wieder geübt zu werden, damit es funktioniert, daß Gehirn lernt es von ganz allein. Da muß man nicht schimpfen, nicht bolzen, einfach regelmäßig wiederholen. Denn man hat ja Zeit.
Die E-Jugendliche setzte das schon besser um, die Koordination ist ausgefeilter, doch sie vertraut nicht so sehr auf sich selbst und zögert... trotzdem ist der Spaß da, weshalb hier keine Kritik statt findet.
Beim F-Jugend Torwart klappt das Fangen hoher Bälle auch besser, aber er schlägt nach dem Ball. Eine Angewohnheit, die Ihm sein Trainer beigebacht hat und jetzt seine Schwäche ist, denn er löffelt den Ball aus dem Tor, wirft diesen damit aber völlig unkontrolliert in den Strafraum, für Ihn und eine Ballkontrolle unerreichbar.
Hier hilft ein klärendes Gespräch. Der kleine Mensch möchte es ja gut machen, so daß man auch hier nicht schimpfen braucht. Statt dessen fungiert ein Torwart als Stürmer, der nun einfach mal nachsetzt... und auf einmal funktioniert es auch hier. Denn die Erfahrung ist was, Kinder lernen läßt.
Das eine Herdplatte heiß ist, wissen alle Kinder, und das heiß weh tut, wissen Kinder auch. Doch trotzdem fassen Kinder immer mal wieder auf die Herdplatte.. Warum? Nicht weil diese Dumm sind, sondern weil Sie vergessen. Nicht schimpfen, denn was nun passiert ist, ist schlimm genug. Das Eltern schimpfen, ist aber auch egal, doch das trösten muß im Vordergrund stehen. Denn in dem Augenblick, wo der Schmerzen den kleinen Körper durchzuckt, kommt die Erinnerung Herdplatte = heiß! Gut, die Folge ist das wegziehen der Hand, doch anstelle das es nun zu Ende ist, kommt eine neue Erfahrung dazu: Es bleibt Heiß an der Hand und tut weiter weh!!!!! Dieses grauenhafte Erlebnis ist prägsam und verknüpft nun zu Herdplatte = heiß noch einen Beisatz Herdplatte = heiß+lange Aua
Und ab dann, faßt kein Kind mehr auf die Herdplatte.. normalerweise (Kinder vergessen, auch schon vergessen? :D )
So verknüpft der Torwart zwar mit Hohem Ball dne Sprung und die Bewegung den Ball nicht ins Tor zu lassen, aber die Verknüpfung mit der Kontrolle die fehlt. Und diese sollte man nicht durch schimpfen und bolzen herbei führen, sondern durch Erfahrung. Daher schaut der F-Jugendkeeper gern zu, wenn der Bambini Torwart die Übung macht. Denn sein Bewegungablauf ist ideales Training. Er stiehlt mit den Augen, und das sollte man nie vergessen: Auch das ist Training. Kinder ahmen nach.Wenn sie dabei von anderen nachahmen, ums besser, denn dies können Sie besser umsetzen, als Bewegung Erwachsener...
Und so gelingt es dem F-Jugend Torwart inzwischen immer öfter, die Hände hinter den Ball zu bekommen, den Ball damit vor seine Füsse fallen zu lassen und dann sicher im Nachfassen unter sich zu begraben.
Das zeigt sich dann auch in Spielen und die Erfolge die er damit hat, den Stolz den er gewinnt sind phänomenal.
Schwierig ist nach Wochen nun immer noch die Seitliche Falltechnik. Die Wetterlage läßt hier kein gutes und gründliches Techniktraining zu, aber dennoch läuft die Unterweisung zum Thema Judo Rolle, seitliche Fallschule und Torwartwippe recht gut. Sind die Kinder bisher geplumpst, wird mehr und mehr ein rollendes, weiches Bewegen erkennbar, und die Kinder verlieren die Angst, auf die Seite zu fallen. Auch hier kann aufgrund der Anlagen im Sommer oder bei besserem Wetter in einigen Wochen sicherlich mal hier und da die Technik vorgemacht und dann gründlich geübt werden.
Mit genügend Wiederholung läßt sich dies auch hier mit Erfolg verknüpfen und ein Verstehen und Verinnerlichen fördern. Nicht vergessen: Kinder vergessen, daher nicht schimpfen wenn es nicht gut war, vorsichtig korrigieren und auf ein Neues.

Wir machen auch viele Spielformen, so stehen die TW an einem Torpfosten und sollen einen Ball zum anderen Torpfosten halten... die einen laufen komplett und stoppen den Ball mit Fuß, die anderen hechten in die Ecke, was das Zeug hält... Dabei geht es im Leben. Der Trainer hat 15 Leben, jeder Torwart nur 5 Leben. Macht der Trainer einen rein, verliert der Torwart ein Leben, hält der Torwart, bekommt der Trainer ein Leben abgezogen.
Die Belastung solcher Einheiten ist maximal, mehr sollten die Kinder nicht bekommen. Aber es ist ein Wettspiel und macht entsprechend Spaß.
Andere Spielformen sind das Hütchen schießen! Der Torwart hat hinter sich 3 bis fünf Hütchen und der Trainer hat 10 Schuß.. wieviele Hütchen kann der Torwart retten und wieviele schaffen seine Torwartfreunde?

Dann üben wir auch Abschlag... wir stellen uns vor das Tor und versuchen, denn Ball über das Tor zum Fangzaun zu schießen. Gut, wenn der Ball gegen den Fangzaun fliegt, schlecht wenn der nur über das tor geht und dann zu Boden fällt.... Was wird geschauftet, den wenn es einer / eine schafft, wollen die anderen auch.

Wir üben das Passspiel, indem wie Scharfschütze spielen. Wir stellen auch hier Ziele auf, Flaschen, Holzkegeloder ähnliches... Wer schafft es, die Ziele umzuschießen? Wir variieren Anzahl der Schüsse, Distanz und natürlich Möglichkeiten.... Später kann man dann auch Hindernisse, die überspielt werden müssen, hinzu nehmen.
Gleiches dann mit Abrollen und Abwerfen... Es ist für Kinder eine Herausforderung, einen Ball durch einen Ring ins Tor zu werfen... auch hier fehlt die Koordination... Daher muß mit anderen Zielen Befriedigung und Erfolgserlebnis her, wie eine große Flasche die man von einem bestimmten Startpunkt aus umkegeln muß... von ganz allein gehen die Kinder, wie magisch angezogen zum Tor und dem darin hängenden Ring zurück, und versuchen es immer und immer wieder... Motivation? Unnötig, es geht von allein.
Oder mal ein Sprung und Laufparcours?
Auf einen umgedrehten Wasserkasten hüpfen, davon runter springen und einen Ball halten, über Hürden hopsen und nach einem im Tor aufgehängen Ball boxen... auch hier sind so viele Möglichkeiten, und die Kinder rennen und tollen über den Platz.
All dies ist Torwarttraining!

Und wer nun denkt: Hey, die Kinder brauchen Kondition, lass diese rennen!
Aber klar doch!
Dann spielen wir Autorennen und nach 30 Minuten mag kein Auto mehr, denn solche Autorennen, dagegen ist NasCar Racing was für Weicheier!

Erfolge? Sie sind für mich da, für die Kinder ist es der Spaß.
Ich bin daher um meine drei, vier manchmal fünf Leutchen sehr,sehr glücklich... Denn ich bin mir sicher: Wenn die in der D-Jugend beim Jugend TwT ankommen, werden die lächeln über das, was da kommt.... nicht weil es schwerer wird oder anstrengender, nein, weil vieles davon einfach schon da ist, und das spielerisch erlernt.... und wenn ich ehrlich bin:
Ich hätte gern in der D-Jugend mal so "gespielt" äh, trainiert... :)

Becks-Keeper
27.02.2008, 13:21
Echt ein Klasse Text Steffen!!!
Du hasst mir wieder gute Anreize für mein TW-Training gegeben, werde mich nachher hinsetzen und das TW-Training für morgen planen:D. Freue mich schon wieder zu sehen wie es den Kleinen Spass macht;).
Gruss Becks

TW-kratzi
08.03.2008, 10:54
Finde super Klasse das du uns so einen tiefen einblick gewährst super klasse wirklich mach weiter so ich bin torwart in einem verein hab zwar gerade eine pause wegen einer stauchung und kapselriss im rechten Ringfinger ... naja auf jeden fall toll wie du uns das alles erklährst ganz großes kompliment !! also schön so weiter machen möchte auch gerne als trainer anfangen in unserem verein (twtrainer hauptsächlich ) und wenn ich es dann erreicht habe ;-) dann sind es klasse tipps von dir danke !! :)

Moritz30
08.03.2008, 15:45
boah bin ich kaputt vom vilen Lesen, aber supr bericht.........:D

Bela.B
08.03.2008, 19:45
steffen, hattest du auch mal einen so kompetnten Tw-Trainer von dem du Sachen übernomen hast oder alles selber erarbeitet

Steffen
10.03.2008, 14:26
Hallo Bela,
ich hatte in der C-Jugend das erste Mal Torwarttraining... Zweimal, dann war unser Trainer wieder da, und Stani, so hier der Erste Mann, war einfach besser..... ich hätte damals Training gebraucht, habe es aber dann nie mehr bekommen.... in der B-Jugend wechselte ich den Verein und ab dann war regelmäßig Torwarttraining angesagt.
Jürgen hat es damals toll gemacht, wenn vielleicht er nicht die Technik so korrigieren konnte, es nötig gewesen wäre. Ich bin nicht unbedingt Autodidakt, aber ich mußte mir die Technik eben selbst beibringen.... und das ging auch ganz gut. Denn die Korrektur, die bekam ich dann von Erfolg und Mißerfolg im Tw-Training. Wichtig war für mich damals die Synthese der Fallschule aus dem Judo und den Torwart-Techniken.
Ja, in der A-Jugend bekam ich dann richtiges Tw-Training und es wurde alles leichter und besser und dann in der 1. Mannschaft hatten wir auch einen Tw-Trainer. Der ist es heute noch bei Weiß-Blau Frankfurt (http://www.scweissblaufrankfurt.de). Das war schon alles in allem ein gutes Torwarttraining, aber ich habe und wollte mich, nachdem ich den "Job" übernommen hatte, weiter entwickeln. Zunächst habe ich ja noch aktiv bei Weiß-Blau gespielt, zwar nur Nummer 3, doch beim SV 07 Kritel (http://www.sv07kriftel.de/) fand ich die ersten Erfahrungen im Kinder und Jugendtraining. Ich begann mit 5 Kindern, am Ende waren alle Jugendlichen bei mir... dann schaffte ich es zeitlich nicht mehr, hörte auf, doch stieg ich dann beim SV 07 Viktoria Preussen wieder ein, damals unter Trainer Rino Taschler. Es war eine geile Zeit und ich fand viel, was mich weiter brachte. Wo andere Plyometrische Übungen nicht mal schreiben konnten, haben es meine Torleute schon gemacht. wo andere grußlos auf die Hütte gebolzt haben, habe ich Doppelballübungen ausprobiert.... Ich habe mich immer versucht weiter zu entwickeln und nie stehen zu bleiben. Damals trainierte ich die Jugendlichen bei Preussen und hätte mit dem 1,95 Meter hohen Torwart der B/A Jugend namens Wolf Schacht eigentlich jemand gehabt, der über den FSV Frankfurt zur Eintracht hätte wechseln können, er hat es nie gemacht... in der B-Jugend rechnete niemand mit Wolf Schacht, doch Anfang der A-Jugend war er so gut, ich war mehr als stolz. Das war mein Parade-Torwart, mein 'Ausstellungstück'... von Null auf 1... dann kam der Einbruch, und ich bin wieder zu Kriftel gewechselt, nachdem ich eine tolle Zeit mit C. Mahneke und Marco Häfner hatte.... dort habe ich dann über 7 Jahre den Torwart Marcel Levin trainiert und mit Stolz habe ich viele spiele verfolg, wo mein Training Früchte getragen hat... ich erinnere mich gut an das 8:2 gegen Eddersheim, wo er allein die klar überlegenen Aufsteiger in die Bezirksoberliga davon abhielt, Kriftel zweistellig nach Hause zu schicken.
Ihm hatte ich einen Aufsteig gewünscht.... doch dazu kam es leider nicht.
Weil die Mannschaft plötzlich austickte, keinen Fußball mehr spielte, ich mehr und mehr zum Torwartpsychater wurde, anstelle zum Torwarttrainer legte ich mein Amt nieder und kehrte zu Preussen zurück, wo ich dann den Abstieg begleitete und damit auch mein eigenes Verhältnis zum Sport neu ordnen mußte.... so kam es, daß ich erneut Leute suchte, um neue Ideen für das TwTraining zu bekommen... Die Eintracht hat nicht reagiert, obwohl ich gern mal mit dem Herrn Menger ein paar Worte getauscht hätte, beim FSV habe ich zugesehen, doch Spaß hat mir gemacht, daß ich dann beim 1. FFC hospitieren durfte und der Torwartrainer hat auch viel erzählt... Man vergleicht ja dann sofort und stellt fest: Soviel Anders ist das nicht!
Da lenrte ich dann auch Mathias Bolz von Rot Weiß Frankfurt kennen, der bei dem Oberligisten TwT ist und tauschte mich mit Ihm aus....
Es zeigte sich, daß ich auch hier nette Ideen bekommen kann, aber im Endeffekt: Man ist sich nicht so unterschiedlich wie man denkt, aber das miteinander reden, dass hilft sehr.

Das Kindertraining wird ja lange, lange schon seitens des DFB abgelehnt, auch unser Jugend TwT hält nichts davon. Der Landessportbund Hessen, wo ich meinen ÜL gemacht habe, der hingegen sagt: "Wenn es Kinder wollen, dann gib Ihnen! Nur: Es gibt Einschränkungen!"
Diese Einschränkungen habe ich genannt, und seit dem mache ich das Kinder Torwarttraining und die Erfolge sind sichtbar.
Bekannt, je berüchtigt ist die "Blaue Mauer"

http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/DerFloh7.JPG

Er wurde über Torwart.de ausgerüstet und spielt seitdem mit noch mehr Herz. Dank seines blauen Trikots ist er als "Blaue Mauer" bekannt und in seiner Mannschaft beliebt, und eigentlich möchte der Jugend TwT, daß man den torwart immer wieder mal wechselt, also jeder Truppe mal dort spielen soll oder muß, bei den Bambinis ist das anders! Dort ist die "Blaue Mauer2 gesetzt, nicht vom Trainer, nein, die Mannschaft will es so. Und da gibt es nichts zu rütteln. Er möchte Tw-Training haben und hat viel, viel Freude daran... und hier sammle ich meine Erfahrungen und meine Ideen, denke mir immer wieder was neues aus, wennich mit Cedric, Caroline, Alexander, Raphael und vielleicht anderen mal wieder Spaß habe....

Daher, Bela, es kommt alles von und aus mir.... und das finde ich sehr wichtig.... gern würde ich mal zwei drei Wochen höherklassig wieder was machen, auch gern im Jugendbereich, nur leider: In meiner Klasse und meinem Bereich sind TwT weniger gefragt....

Bela.B
10.03.2008, 16:30
Daher, Bela, es kommt alles von und aus mir.... und das finde ich sehr wichtig.... gern würde ich mal zwei drei Wochen höherklassig wieder was machen, auch gern im Jugendbereich, nur leider: In meiner Klasse und meinem Bereich sind TwT weniger gefragt....

Ich wünsch dir viel Glück mal höher zu trainieren und danke für den kompetenten Beitrag

Steffen
10.03.2008, 19:09
Bela,
ich will Dir mal ein paar Impressionen der "Blauen Mauer" geben, wie das im Spiel aussieht.
Da wir ja ausschließlich Falltechnik und ein wenig Fangtechnik machen, ist es daher immer schön, wenn die Leute von dem Knirps begeistert sind, weil er sich bewegt wie ein "Großer" und mit seinen Paraden einfach Leute fasziniert:

Der Eingang zum Tiefen Umarmungsgriff, wir üben dies regelmäßig und immer und immer wieder, denn es ist die wichtigste Technik der kleinen Torleute.

http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/DerFloh8.JPG

Ja klar und dann mal zwei Paraden, jeweils nach rechts (links klappt nicht so gut, aber das ist auch nicht wichtig), man beachte die recht optimale Falltechnik, denn darauf achte ich: Bloß nicht auf den Ellenbogen fallen!

http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/DerFloh9.JPG

Leider sieht das super aus, aber den Schuß konnte er nicht festhalten und daher ging der dann doch zum 1:3 ins Tor. War aber Wurscht, die Technik und der Einsatz stimmt.
Man sieht es gut, die Falltechnik geht schon in die richtige Richtung, also die Arme zum Ball. Das das untere Bein nicht gestreckt ist, ist normal, da wir keinen Absprung trainieren.

http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/DerFloh10.JPG

Das sieht zwar aus als ginge der rein, aber den hat er sicher geholt und festgehalten.
Auch fallen die Knipse oft noch eher schräg nach hinten als schräg nach vorn, aber auch das korrigieren wir erst später....
Erst ist verletzungsfreies Fallen und keine Angst vor Ball und Gegenspieler wichtig.

Denny
10.03.2008, 19:14
Echt tolle Bilder. Würde mich freuen, evtl. mal mehrere Bilder von ihm zu sehen. Wenn du magst, kannst du mir gerne ein paar per email schicken.

Steffen
10.03.2008, 19:20
Denny,
ich werde immer mal wieder hier Bilder und Videos einstellen. Platz dafür habe ich.... ;)
Daher muß ich die nicht per Mail schicken.

Und bitte, lösche deine e-Mail Adresse im Klartext Feld. Für so etwas gibt es PN...
Gruß,

Stef

Denny
10.03.2008, 19:25
Alles klar, trotzdem danke ;)

Steffen
10.03.2008, 19:39
keine Ursache

Robert
10.03.2008, 20:08
Der Kleine errinert mich immer an meine Zeit wo ich so Klein war! Immer wenn ich vorm Training bei ihm beim Torwarttraining zu gucke, sieht man jede Woche aufs neue seine Freude und alles!!! Der Kleine wird mal ein richtig guter, auch durch Steffen sein Training....................

Bela.B
11.03.2008, 15:27
Steffen ich wäre froh wenn ich (egal ob damls oder heute) einen kompetenten TW-Trainer wie dich hätte.

Auf der einen Seite ist es natürlich gut so früh Torwarttraining zu bekommen.
Man sollte als Tw so früh wie möglich die Grundkenntnisse leren ( Korbgriff zum Beispiel) und desto früher man an der Falltechnik arbeitet desto besser.

Steffen, ist das TW-Training paralell zum normalen Traing oder extra, denn es ist wichtig dass man früh auch die anderen Techniken ( wie Stoppen. Schießen ohne Pcke passen etc. lent)

denn
1. Der moderne Torwart wird immer wichtiger
2. Zwischen DJugend und C-Jugend finden viele Wechsel zwischen torwart und Feldspieler statt, desahlb ist es wichtig die Grundtechniken der Feldspieler zu können.



Wenn ich früher nicht immer nur im Tor gestanden hätte, könnte ich nun vielleicht auch einen Ball weit und platziert schießen ;)

Wie sieht es bei der blauen Mauer mit den fußballerischen Fäfigkeitenaus?
In dem Alter ist es meiner Meinung nach wichtig Torwarttraining und Techniktraing versuchen unter einem Hut zu bekommen oder Steffen?

Steffen
12.03.2008, 06:50
Bela,
danke für die Blumen. Sollte mal einer von Euch bei mir aufschlagen, ich nehme den gern zu einer Einheit mit... den nmein Wissen gebe ich gern weiter.

das Tw Training für die Kleinen ist extra. Das Resultiert auch daher, weil der Jugend TwT nur einmal im Monat etwas für die Kinder unter D-Jugend macht, ansonsten immer Montags nur eine Stunde sich für die D/C Jugend und eine Stunde B/A Jugend Zeit nimmt. Wie ich darüber denke, anderes Thema und nicht hier. Bei Älteren würde ich z.B. nicht fußballerisches Grundtechnik und Grundvermögen einstudieren lassen, auch im Bereich der 1. Mannschaft mache ich das nicht. Dafür gehen die Leutz dann zu Freistellspielen, dem 4:2 (5:2) oder Gammeleck und müssen dort eben Ballkontrolle und Passspiel anwenden. Das muß man üben und dafür sind diese Formen ideal.
Und das kann man dann optimal im normalen Mannschaftstraining unterbringen und 'meine' zumeist knapp bemessene Zeit für das eigentliche Tw Training leidet nicht ;)

Die "Blaue Mauer" spielt gern mal bei der E-Jugend mit. Dabei spielt er dann im Feld und ist für seine Kondition und auch seine Unerschrockenheit bekannt und daher kann er schon einen Pass spielen.
Ball stoppen geht auch schon, nur das muß sich eben alles weiter entwickeln. Ich erwarte nun bestimmt auch hier nicht, die Volley Brustannahme mit einer Volley Weiterleitung, oder eine Volley Ballannahme seitlich mit dem Innenrist. Das wäre verfrüht. Aber mal einen Schuß, daß sollte man verlangen, Abstoß gibt es noch nicht, es werden nur Abschläge gemacht. Das üben wir, und versuchen es zu Perfektionieren... aber auch hier ist kein Druck dahinter.
Die "Blaue Mauer" lernt also normales Fußballspielen ebenso, wie die speziellen Torwarttechniken, und das alles ohne Druck und Spielerisch, eben Kindgerecht.
Würde man es anders machen und jetzt zu sehr forcieren, weil man einen 'Torwart' züchten will, dann haste später ein Problem! Denk daran, Paulianer ist heute knapp über 20 Jahre alt, im Besten Alter. In seiner Jugend hat man Torwarttraining ignoriert, er müßte also eigentlich besser Fußball spielen können, denn wenn ich an meine Jugend denke, wir haben mehr Zeit ausserhalb des Tors verbracht, als darinnen. Trotzdem: Bei uns hat man ebenso wenig auf eine gute Technik geachtet, wie bei meinen Mannschaftskameraden. Der eine konnte es, der andere nicht... nach dem Laufen und dem Gekicke kam Torschuß und das war unser Training!
Was Bela, was wenn die "Blaue Mauer" mal so alt ist? Wie sieht dann das Torwartspiel aus?
Kann ich das jetzt schon sagen?
Das er Fußballspielen können sollte, ohne Frage, aber ob es dann noch so vordringlich und wichtig ist, wie zur Zeit, Bela, daß ist viel zu früh.
Und man kann heute etwas anzüchten, was der Knips später nicht mehr braucht und dann wwar es sinnlose Quälerei und vergeudete Zeit.

Bela, in dem Alter ist Techniktraining Blödsinn, sie lernen zwar gut, sind aber nicht immer in der Lage es koordinativ und gezeilt umzusetzen.
Lernen ja, Wissen ja, aber bitte: bloß keine Bolzerei! Es ist Sport und es ist Spaß. Letzteres ist umso wichtiger!
Wenn Du also zu sehr auf Technik drückst, und darauf das Knirpsi das Fußballtechnik und Torwarttechniklehrbuch Band 1 bis 13 beherrscht, dann geht der Spaß verloren und in der C Jugend isser weg...

Daher beginnt das eigentliche Training auch erst ab der D-Jugend, in der C-Jugend kommt dann der Schlif und in der B-Jugend kommen die Kirschen oben drauf. So muß bei mit kein C-Jugendtorwart unbedingt das Übergreifen beherrschen, doch in der B-Jugend da bringt man es Ihm bei. In der A-Jugend muß der Keeper fertig sein und hier bekommt er die Politur: spiel Theorie, Spielaufbau, Strategie, Taktik.. hier lernt er das Spiel zu lesen, und kommt dann in die 1. Mannschaft, wo Raffinesse, Spielwitz und Geschwindigkeit sich von einem Tag auf den Anderen verdoppelt... Auch hier braucht er drei vier Jahre um sich daran zu gewöhnen, und steht dann mit 21 bzw. 22 Jahren als gefestigter Mann zwischen den Pfosten...
Bela, daß ist das weite Ziel, das ist soweit weg....
Daher, lassen wir die Kinder in der Jugend Bambini bis E-Jugend noch Kinder sein. Geben wir Ihnen Spaß am Torwarttraining, vermitteln Falltechnik und Grundtechnik... so wie der normale Trainer eigentlich den Spielern (dazu gehört auch der torwart) im normalen Training die Fußballerischen Grundlagen beizubringen hat.... Leider und das ist meine klare Feststellung: Viele Jugendtrainer sind das, was ich das Grauen bezeichnen möchte. Sie versuchen mit den Kindenr auf Teufel komm raus das zu erreichen, was Ihnen selbst vergönnt war und dann geht die Leistungsbolzerei los. Wenn von 20 Kindern in der Mannschaft, Samstags nur die 10 Besten mitgenommen werden und nur 8 spielen, dann habe ich 10 Minderwertige, die sich nur mangelhaft entwickeln. Als Trainer bin ich dann gut, wenn ich alle einsetze und alle entwickle, denn das ist meine Aufgabe. Schau Dir an, wie das wahrgenommen wird und wer es tut...
Öfters möchte ich bei vielen Trainern einfach mal hingegen, den Ball wegnehmen und den Trainer ohrfeigen. Denn was da gemacht wird, kann in einer Bauernliga auf einem dorf in der Südtaiga in Ordnung sein, doch hier ist es nicht mal im Bereich Senioren angebracht, der Mensch tut es aber mit Kindern, und das ist dann schon fast Kindesmißhandlung. Oft nicht unbedingt körperlich, aber seelisch und geistig.
Und das Bela, ist die große Gefahr! Kinder wollen gefallen, alles richtig machen! Wenn wir also hier Fordern, sie werden versuchen dem gerecht zu werden und damit macht man aus kleinen Herzen wahre Mödergruben.
Wer bitte vermittelt Fairness? Was ist Teamgeist?
All das gehört auch zum Training und muß JETZT beigebracht werden, denn das geht in dem Alter besser als später. Konkurrenzdenken ist daher jetzt nicht immer richtig, und strenge Konkurrenz ist Schwachsinn. Denn damit züchtet man einen Mörder heran, der mag zwar gut sein, aber man hat ein Ar...loch im Tor... Ist das das Ziel?
Daher: Fußballerische Technik ist nun erst einmal weniger wichtig, als Spaß, Teamgeist, Fairness und auch das Ausbilden bestimmter anderer Fertigkeiten, wie Respekt vor dem Gegner, Verantwortung für das eigene Tun und Handeln, Abbau von Berührungsängsten, Abbau von Angst vor dem Ball, Selbstvertrauen und selbstbewußtsein zu den eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Und das sind Dinge, die füllen ganze Wochentrainingspläne...

Daher Bela, ich hoffe Du verstehst, daß Training mehr ist, als Ballstoppen, einen Pass für 2 Meter oder 20 Meter anzubringen, der Korbgriff oder Umarmungsgriff, eine Fallschule nach recht oder links... all das tritt manchmal in den Hintergrund, denn es gibt auch andere Dinge, die wichtig sind. Wichtiger vielleicht, als alles körperliche, denn für mein Dafürhalten habe ich zu viele Mörder und arrogante Schnicker auf dem Platz, anstelle Leute, die fähig sind, ein Team zu bilden und einen Gegner zu kontrollieren!
Und ich seh es als meine Aufgabe an, etwas gegen diesen Trend zu tun, denn so wurde mir das beigebracht.
Wieviele trainieren eine Mannschaft, weil diese gute Schnicker sind, haben weder eine Schulung, noch pädagogische Grundausbildung? Wer von den Bolzern hat Ahnung von Teamgeist und strukturiertem Trainingsaufbau? Schau Sie Dir an.... und das am Besten, nachdem Du Dich Wochenendslang durch einen Übungsleiter C / Trainer C für Kinder und Jugendliche gekämpft hast!

Also, kurzum: Das Fußballerische kommt nicht zu kurz, auch das Torwarttechnische nicht.... doch das alles ist nicht immer vorrangig und vielleicht auch JETZT gar nicht so wichtig.

marie
13.03.2008, 18:06
Hallo Steffen, dazu fällt mir auch spontan was ein. Mein kleiner Torwart ist noch in der E-Jugend, allerdings U11, also ab Sommer D-Jugend. ICH für meinen Teil habe einen Trainerschein in einer anderen Sportart. Und mir wurde, wie dir wohl auch, gelehrt, keine Spezialisierung vor der U16. Tja und Torwart ist nun doch sehr speziell und du bist speziell immer der Arsch, wenn es nicht klappt. Mein Kleiner ist also in Ermangelung von Alternativen mit 6,5 Jahren zu den Bambinis gestolpert, nicht sonderlich talentiert, aber recht gute Reflexe damals schon. Was haben wir gestritten, getobt, gebrüllt uns gegenseitig wehgetan was das Thema Torwart anbelangt hat. Ich habe einen recht blöden Fehler damals gemacht, ich habe ihm gedroht ihn ganz aus dem Fußball zu nehmen, wenn er Torwart werden will. Ich habe gesehen, wie sie in seinem Team zwei Torwarte nacheinander "verschlissen" haben. Wie die Feldspieler die angemacht haben, wie sie öfters mit über 10 Toren unterschied verloren hatten. Das wollte ich meinem Sohn nun überhaupt nicht antun. Tja, so gingen die Jahre ins Land. Der kleine ist nie ein besonders guter Fußballer geworden. Spielte auf jeder Position und nirgendwo. War auch eher nicht beim Spiel dabei, gehörte eher zu deinen oben zitierten zweiten 10.

Sein Herz schien am Fußball zu hängen, er ging fleißig weiterhin zweimal die Woche ins Training. Immer stand er als zweiter Mann im Tor, wenn sie im Training mit zwei Mannschaften gespielt hatten. Immer wieder hörte ich: dein Sohn ist echt gut im Tor. Inzwischen hatte das Team aber schon einen superguten Torwart gefunden. Mein Veto zur TW Postion bestand weiterhin, da ich mitgekriegt habe, wie dieser andere Junge im Prinzip seit den Bambinis im Tor stand, niemals aufs Feld durfte, nie ein besonderes Training bekam, aber immer von ihm verlangt wurde gut zu sein. Das wollte ich alles für MEIN Kind nicht haben. Ich glaub ich war echt ziemlich gemein. Da sein kleiner Bruder irgendwann in die Jugendmusikschule ging, bot ich das dem größeren auch an. Der lehnte ab, forderte aber, dass ich ihn dafür in einen Fußballschule gehen lasse. Auch das lief mir anfangs zuwieder, zu sehr mit Vorurteilen behaftet. Inzwischen habe ich kapiert, dass es dort nicht nur um Leistung geht, sondern dass die Kinder individuell gefördert werden und eine Menge Spaß haben, mehr eigentlich als im richtigen Vereinstraining, da es in der Fußballschule nicht drum geht sich seinen Platz für das Spiel am WE zu erkämpfen. Über die Fußballschule landete er dann im Torwarttraining, erst von einem Feldspieler trainiert, später Wechsel zu einem richtigen Torwarttrainer. Naja, das war ungefähr im Juni letzten Jahres.

Mir tut es inzwischen leid, dass ich ihn so lange Jahre irgendwie geblockt habe. Inzwischen ist die TW Position vergeben. Wenn sie Turniere melden ist es zwar inzwischen so, dass sie oft mit 2 Teams spielen, weil sie gemerkt haben, dass auch ihr Ersatztorwart inzwischen richtig gut geworden ist (oder: naja, sagen wir: ganz ordentlich... ;-), man soll das eigene Kind ja nicht so loben). Ab und an darf er auch mal eine Halbzeit spielen in einem Rundenspiel. Kürzlich war er mal ganz stolz, da ist er von seinen Gegnern sehr gelobt worden (vom gegnerischen Trainer). Weil sein Tor wie vernagelt gewesen sei. Was sagt er: Ach, ich bin nur der Ersatztorwart...

Sorry, bin grad etwas ins Erzählen gekommen, ich wollte eigentlich nur Steffen unterstützen darin, dass man das Spezialisieren nicht völlig verteufeln soll. Ich weiß heute, dass mein Kind niemals mit Herz und Seele ein Feldspieler werden wird. Ihm hat es sicher gut getan so viele Jahre Feldspieler gewesen zu sein, er kann nämlich den Ball auch gut mit dem Fuß annehmen (wie sein Vater, der selber lange Jahre TW war, erstaunt bemerkte), aber glücklich war er dabei nicht. Nach seinen Vorbildern gefragt kam nicht Mario Gomez oder Lukas Podolski sondern Timo Hildebrand und Jens Lehmann. Warum soll man also weiterhin ein Kind davon abhalten Torwart zu werden, was mit aller Macht und aller Hingabe genau nur das eine will?

In diesem Sinne, einen schönen Abend Euch allen!
LG
Marie

Steffen
14.03.2008, 09:44
Hallo marie,
ja, eigentlich sollte bis zur D-Jugend, also U11 keine Spezialisierung erfolgen. Sagt man so.
Doch viele Sportarten spezialisieren schon aufgrund Ihres Feldes: Judo, Ringen, Karate und andere.
Zwar kann sich ein Judoka später noch spezialisieren, doch dies meist erst Ü16, wenn er das Grundprogramm verstanden hat. Dann geht er zum Bodentechniker, Standtechniker, Kata, oder ähnlich über...
Dies ist mit dem Fußball nicht zu vergleichen.
Auch im Turnen ist erst nach der Grundschule eine Spezialisierung erwünscht, weil erst dann gezielt auf ein Gerät, oder eine Geräteauswahl hingearbeitet wird... auch beim Schwimmen müssen alle Grundtechniken erlent sein, bevor sich der Schwimmer auf eine Distanz und einen Stil als Schwerpunkt einstimmen sollte.
Trotzdem sieht man schon bei Kindern bestimmte Vorzüge, die man dann ruhig unterstützen kann und sollte. Nur sollte man die Kindr nicht krampfhaft dabei halten.
Sprich: Wenn heute die "Blaue Mauer" nicht ins Tor will, dann stellt man diese nicht. Ebenso sollte man kein Kind ins Tor zwingen, denn das wäre auch eine zwanghafte Spezialisierung, die man nie machen sollte. Ausprobieren kann man im Training und da sollte man es ruhig zulassen.
sprich ich nehme auch immer mal wieder einen Jungen Kicker zum Tw-Training dazu, wenn er denkt, daß er das mal ausprobieren möchte.
Da es mehr Spiel und spaß ist, ist das eine Sache, die jemand jederzeit mitmachen kann, solange er möchte und Spaß daran hat.

Aber nie sollte man ein Kind zwingend. Wenn also ein Kind nicht ins Feld will, sondern Torwart sein will und möchte, dann ist es das Kind solange es möchte. Allerdings, und das ist dann die Vermittlungskunst des Trainers, sollten alle Torleute auch immer und immer wieder Feldspieler Erfahrungen machen, denn sie müssen verstehen, wie das im Feld ist und sich auch so spielerisch die Feldspielertechniken aneigenen.
Das daher auch ab und an mal ein Feldspieler in tor geht, ist auch klar, denn gerade die, die den Torwart anmeckern dürfen ruhig mal so eine Sache als Belehrung bekommen, einfach um am eigenen Leib zu erfahren, wie das als Torwart ist.
Dafür ist Training da. Spiel ist nun Wettkampf.
Hier stellt man ein Team! Wenn nun das Team die "Blaue Mauer" fordert, und der Ersatztorwart auch lieber Libero spielt, warum dann hier gegen das Team arbeiten?
So schweißt sich ein Team selbst zusammen! Es wächst aus der eigenen inneren Stärke heraus und es bildet sich aus, was einst gesagt wurde: "11 Freunde müßt Ihr sein!"
Die "wilden Kerle" kennt jeder der Kicker... doch viele begreifen nicht, daß es gerade dabei um Teamgeist, Freundschaft und das miteinander wachsen geht! Fußball ist das nur Mittel zum Zweck, eine Leiter, die man gemeinsam erklimmt.
Somit stellt der Trainer die Leute auf Positionen und es wird sich im Fußball schnell zeigen, wer der Stürmer ist und wer dann doch eher Verteidiger, wer vielleicht ein Allrounder ist und wer dann doch vielleicht gar nicht so der Fußballer ist. All diese Leute muß man im Team unterbringen und einbinden.
Denn selbst die, die nicht wirklich Fußball spielen können, werden mit Training, Kondition und auch der Erfahrung trotzdem für die ein oder andere Sitation genau der Richtige sein und das muß man diesen klar machen. Wenn ich z.B. einen habe, der nicht Fußball spielen kann, zwei Linke Füsse hat, aber 40 Minuten ununterbrochen rennen kann, auf keinen Trick reinfällt, und immer irgendwie den Ball wegkicken kann, dann mache ich daraus einen Manndecker, einen richtigen Kettenhund!
Das ist etwas, was man Kindern dann auch gern als Aufgabe erklären kann und sehen kann, ob Sie die Nische, die sich auftut auch ausfüllen wollen.
Einige lernen es nie, und weil sie die Nische nicht füllen wollen, bleiben diese immer eine graue Nummer und spielen später eher selten oder geben es auf, doch andere sehen und begreifen die Chance und füllen diese aus, mit Leidenschaft und Hingabe, wie es nur Kindern eigenen ist. Und dann habe ich jemand, der auf der Bank sitzt, und nur darauf wartet, von der Kette gelassen zu werden, der Spaß daran hat, einen gegnerischen Spieler auszuschalten und zur Verzweiflung zu bringen. Und der damit sich im Team auch eine Position erarbeitet hat, der dem Team nützlich ist... und dann lernt das Team auch, wie Veränderungen das Team stärken oder schwächen können.
Es lernt, Respekt und Toleranz, es lernt Verantwortung und Vertrauen!

Alles Dinge, die ich jemand mitgeben muß, gerade in dem Alter.

Daher: Man macht keine Spezialisierung aufgrund von bestimmten Dingen, also stellt den Dicken oder Langen ins Tor! Das ist falsch.
Aber man fördert die Wünsche und Passionen der Kinder, ohne dabei die Breite des Sports aus den Augen zu verlieren.
Somit kann ein Kind in eine Spezialisierung hineinwachsen, aber jederzeit auch die Sache wieder verlassen!

Obigens Beispiel zeigt gut, das man hier gegen den Willen des Kindes gearbeitet hat, und damit eine Nische sich schloss.... Etwas, was das Kind mit allem Herzblut und aller Hingabe wollte, hat sich nicht erfüllt, weil es nicht gefördert, sondern in seiner eigenen, ureigenen Entwicklung, die aus sich selbst heraus kam, behindert wurde.
Dies ist leider auch nicht richtig.

Jeglicher Zwang ist daher abzulehnen und das wird dann oft als mißinterpretiert, daß man nicht 'spezialisieren' darf.... Das ist nicht korrekt, denn wenn es ein Kind will, warum dann nicht?
Ich kann kein Kind zwingen vom 5 Meter Turm zu springen, aber wenn es der ureigene Wille des Kindes ist, es zu tun, dann sollte man sehen, daß man dem nachgibt, und wenn man erst vom Beckenrand mit der Sprunghaltung anfangen muß: Egal! Das Kind hat für sich ein Ziel, und der Weg dorthin ist meine Aufgabe.
Merkt das Kind auf dem Weg, daß es nicht in Ordnung ist, dann prima! Ich habe auch meinen Job als Trainer/Übungsleiter erfüllt. Ich habe dem Kind den Rückhalt gegeben, und es die nötigen Erfahrungen für einen eigenständigen Entschluss machen lassen. Es ist gut so, denn das Kind lernt sich einzuschätzen, sich zu vertrauen.
Arbeitet das Kind aber trotzdem weiter, geht vom Einer zum Dreier über, dann ist das Prima. Will es dann dennoch vom Fünfer nicht springen, auch wenn es es einst wollte: Auch gut! Die Entscheidung ist auch hier aufgrund der Erfahrung gefallen, die eigenen Grenzen sind dem Kind bekannt und ich habe dem Kind Sicherheit und Möglichkeit gegeben, diese Grenze selbst zu erfahren. Auch hier habe ich meinen Auftrag vollkommen und kindgerecht erfüllt.
Besteigt es aber dann doch den Fünfer, können 20 Leute zu früh und falsch schreien: Ich habe dem Kind mit dem Weg vom Beckenrand, über Einer und Dreier die Erfahrung, die Technik und die Sicherheit gegeben, warum dann es nicht zulassen?
Es wird dann springen, denn es ist der ureigene Will des Kindes und meine Aufgabe ist es, für die Sicherheit zu sorgen, aber auch der Rückhalt für den Willen zu sein, ohne dabei zu forcieren oder zu beeinflussen.
Wenn es denn also oben an der Kante steht, darf ich nicht rufen: "Spring schon! Du kannst es!" Das wäre falsch, sondern ich muß ruhig abwarten.. zeigen das ich da bin, und wenn das Kind nun den Willen hat, in sich selbst ruht und auf sich vertraut, wird es den letzten Schritt tun, und springen! Es wird die Angst überwinden, und seinem Willen nachgeben, und eine neue Erfahrung machen.
Und dann mit dem Übungsleiter nach dem Sprung oder auch nach der Entscheidung nicht zu springen, diese Sache verarbeiten wollen.
Dafür muß man da sein, die Entscheidung zu akzeptieren, nicht zu verurteilen, nicht zu forcieren, sondern auch wieder das Selbstwertgefühl zu steigern...
Und wenn es dann vom Fünfger gesprungen ist, es nicht forcieren weiter zu machen, sondern zu sehen, ob es es nur getan hat, der Erfahrung und Grenzerfahrung wegen, oder weil es darin Gefallen findet und daher nun weiter gehen möchte...

So ist es dann auch im Fußballtor!
Ich forciere nicht, wer ins Tor geht, noch wann jemand das Tor verläßt. Ich ermutige niemand, ins Tor zu gehen, noch das Tor zu verlassen.
Selbst wenn ein Kind im Tor eine Perspektive hätte und hat: Ich werde es im Tw Training vielleicht informieren, wie gut es ist und daher diese Nische aufzeigen, aber es ist der Willen des Kindes, wie und ob es diese Nische ausfüllen möchte.
Somit ist mir egal wer ins Tw Training kommt, von den Kleinen. Alle sind willkommen und alle können nach der Übungsstunde auch sagen, daß sie wieder kommen oder nicht wieder kommen. Es ist egal!
Denn die Kinder, die von allein wiederkommen, die haben Gefallen daran und fühlen sich wohl! Das gilt es zu fördern, alles andere ist unwichtig.

Auch ein Trainer, der zwanghaft dies oder das verbessert haben will, der ist bei mir fehl! Dies ist nicht meine Aufgabe in der Alterklasse.
Meine Aufgabe ist es, Verletzungen durch eine saubere Technik zu vermeiden, Grundlagen zu vermitteln, mit Ängsten vertraut zu machen, Gefahren spielerisch aufzuzeigen und so Kinder an Ihre Grenzen zu führen, mit der Sicherheit, daß nichts passieren kann. Sie müssen erkennen wo Sie stehen, aber auch die Möglichkeit haben, Neuland zu erschließen.
Dafür gibt es Übungen und Spiele, und es gibt keinen Erfolg oder Mißerfolg... Es gibt nur gut gemacht! Wertungsfrei... ich als Trainer ziehe eine Wertung, ja, aber ich wirke nicht auf Änderung ein.... das kommt erst später.

@Marie: Wenn er der bessere ist, wird es sich trotzdem noch entwickeln und auch durchsetzen.... Lass Ihn daher ruhig laufen. Sei bei Erfolgen und Miessrfolgen einfach da, aber wertfrei und trage Entscheidungen deiner Kinder beratend mit.... so werden Kinder stark!

marie
14.03.2008, 19:19
Hallo Steffen,

danke für die ausführlichen Infos. Ich komme eben aus der Sportart mit dem orangefarbenen Ball ;-). Und ich habe früher mal einen ziemlichen Fehler gemacht. Ich habe einen Aufbauspieler ausgebildet und spezialisiert (vor dem Trainerschein). Der war echt winzig und ich dachte: der kann nur Aufbau. Tja, inzwischen ist der kleine Aufbauspieler fast 2m groß geworden. Inzwischen könnten wir ihn als Centerspieler gut brauchen. Hat er nie gelernt, wollte er nicht spielen. Inzwischen hat er leider ganz aufgehört.

Um auf meinem Sohn zurückzukommen: ich glaube nicht, dass er besser ist als der TW, der an Nummer 1 spielt in seinem Team. Aber er ist sicher besser als manch anderer TW den ich schon bei diversen Spielen gesehen habe. Ich bin gespannt auf morgen. Morgen wird er spielen. Leider wissen wir noch nicht ob als Feldspieler oder als TW. Egal, hauptsache er darf spielen. Das schon alleine freut ihn. Natürlich wird er seine TW Hose einpacken und die Handschuhe.

LG und vielen Dank
Marie

Steffen
17.03.2008, 09:29
Mari,
sicherlich hast Du mit dem Basketballer recht. Eine solche frühe Spezialisierung ist nicht günstig.
Es ist daher so, daß unsere "blaue Mauer" immer und immer wieder daher im Feld mitspielen muß und auch will, einfach weil Fußball mehr ist, als nur im Tor stehen.
Im Moment kommt aber aus tiefstem inneren Beweggrund heraus das Verlangen nach Torwarttraining und dem "Torwart sein", welches hier nicht unterdrückt, sondenr einfach gefördert wird.
Sollte dies in ein zwei oder mehr Jahren versiegen, ist es nicht schlimm. Viele Torhüter haben sich im Laufe der Zeit aus dem Tor ins Feld begeben und waren erfolgreich, weil diese Fußballspielen gelernt und angewandt haben. Es geht nicht allen Torleuten wie mir, die man ins Tor stellt, weil diese im Feld nicht zu gebrauchen sind :D
Daher ist die Spezialisierung auch nicht so vordringlich oder einprägsam, weil man nicht auf ein Ziel hinarbeitet, sondern einfach nur einem Verlangen nachgibt, ohne dabei einen eine tiefe Prägung einzustempeln.
Deshalb dürfen solche kleinen Torleute auch Fehler machen, die man bei größeren nicht dulden würde oder abstellen müßte/sollte.
Daher wird nur auf Verletzungsprävention durch saubere Fang- und Falltechnik geachtet. Es ist im normalen Leben, als später in vielen Sportarten von Vorteil, wenn man Fangen kann und auch weiß, wie man richtig und verletzungsfrei fällt.
Viele Verletzungen der Radfahrer, Akateboarder und Inline Skater würden sich mit einer sauberen Falltechnik wesentlich vermindern oder ganz vermeiden lassen, wenn diese auch nur einmal in Ihrem LEben das richtige Fallen gelernt und sich angeeignet hätten.
Auch Fangen von Gegenständen ist ein essentielles Ding, welches alle Kinder beherrschen sollten, weshalb also auch hier der eigentliche Vorgang ruhig gefördert werden kann, und auch daher jedem Feldspieler beigebracht werden sollte, auch wenn er vielleicht nie im Tor stehen wird.
Hilfreich sind auch hier bei Kindern Alternativsportangebote oder Ausgleichssportarten. Hier bieten sich Formen an, um klar und zielgerichtet das Körperbewußtsein und Körperkontrolle, und somit die eigene Grenz- und Körpererfahrung zu stärken. Dies sind Angebote zum Kinderturnen mit häufigen Geräte Erfahrungsmöglichkeiten (reine Boden- und "Renn"-Turnstunden sind so sinnvoll, wie Sand in die Wüste zu fahren!), Kampfsportarten mit Körperkontakt, sowie Naturerlebnisaktionen, wie Klettern, Bergsteigen oder richtige Pfadfinderspiele. Auch Schwimmen kann hier so gesehen werden, auch wenn es wesentlich weniger Kontakt und Körpererfahrung im Vergleich liefert.
Früh schon sollte der natürliche Bewegungs- und Erfahrungsdrang der Kinder gefördert und auch auch unterstützt werden, indem Eltern stelle mit dem Auto mit dem Fahrrad oder zu Fuß bestimmte Ziele erreichen, mit den Kindern sich bewegen und den Kindern Möglichkeiten geben, sich immer und frei zu bewegen, zu klettern, zu toben, zu balancieren, im Dreck zu gaben, einen Staudamm bauen... All dies ist Ausgleich zum Sport, fördert aber dennoch die sportliche Leistungsfähigkeit...
Somit Marie, es ist komplexer... aber ganz bestimmt nicht, ist das Tw-Training für Bambinis bis zur E-Jugend eine strenge Spezialisierung.

Denn es kann immer wieder passieren, daß ein Kind die Lust am Sport verliert und einen ganz anderen Sport machen möchte, als bisher. Auch dies ist nicht tragisch und muß einfach zugestanden werden. Es sind Kinder, die sich um jede Erfahrung körperlich reißen. Und daher, nicht zwanghaft spezialisieren, sondern einfach nach und nach die Entwicklung fördern, ohne den Spaß und eigenen Antrieb des Kindes zu brechen....

marie
17.03.2008, 17:15
So, Steffen, jetzt kontere ich nochmal ketzerisch: Fußball an sich ist ja schon Spezialisierung. Was dann also erstmal das TW-Training?

Fakt: keiner kann auf Verbandebene im Basketball bis U14 einen Titel erreichen ohne Leichtatlethik, Schwimmen und Geschicklichkeitsparcours. Keine Spezialisierung bedeutet doch eigentlich, so lehrt man es in meiner Sportart noch bis heute, den Breitensportgedanken aufrechterhalten.

Da bin ich auch sehr lange dahintergestanden. ABER: durch das Trainieren von kleinen Jugendmannschaften ist mir auch aufgegangen, dass das so nicht wirklich funktioniert. Dazu fehlen meistens schon die Örtlichkeiten. Du kannst solche Turniere auf Verbandsebene vielleicht durchführen, aber unten, auf Kreis- und Bezirksebene kannst du das fünfmal erden. Welcher Verein, der BB anbietet, hat eine Laufbahn und womöglich noch eine Schwimmhalle? Also bei uns im Südwesten sind diese Vereine rar gesäht. AUSSERDEM: die Kiddies, die in die Halle kommen wollen BB spielen und nicht irgendwas anderers.

Ich sehe mich selber noch als A-Jugend Spielerin. Meine Güte, war ich immer geladen, wenn der Trainer meinten einen Ausflug in eine andere Sportart machen zu müssen.

Und wenn ich jetzt die Fußball E-Jugend sehe, die haben auch keine Lust drauf Basketball zu spielen oder Weitsprung zu machen. Wenn man diesen Breitensportgedanken aufrechterhalten wollte, dann müßte man heute ganz anders arbeiten. Sprich: solche Dinge spielerisch mit einfließen zu lassen. Das kommt aber meines Erachtens viel zu selten vor.

Ist auch die Frage ob das immer noch zeitgemäß ist. In einer Zeit in der man im BB für die U14 Deutsche Meisterschaften ausruft. Ist da überhaupt noch Platz für den Breitensportgedanken? Und dann muss ich ja auch noch gleich nochmal auf die Fußballer draufhauen: Da ihr ja so früh mit dem Fußball anfangt, werden wir anderen Sportarten ja auch gezwungen früher anzufangen. Im BB mit 4 Jahren anzufangen ist aber eher eine Lachplatte. Da kann man aber Ballspielgruppen anbieten. Das wäre schön und zweckmäßig und es wäre sinnvoll dies Sportartenübergreifend anzubieten. Aber jeder hat Angst, dass ihm die guten Leute weglaufen. Wir haben im BB oft das Problem, dass wir diejenigen bekommen, die im Fußball nicht Fuß fassen konnten und mit denen können wir dann auch nicht wirklich viel anfangen meistens.

Das ist jetzt alles sehr ketzerisch dahingeschrieben und bei weitem nicht so gemeint, wie es klingt. Aber ich habe im eigenen Verband schon zu hören bekommen: du kannst doch keine Ballsportartübergreifende Gruppe anbieten. Nachher gehen die Kinder alle ins Fußball, weil sie dort früher spielen können. Ja, wir Basketballer haben echte Probleme mit euch Fußballern.

Jetzt wieder auf Euch Fußballer zurückzukommen: für mich war Torwart einfach die Spezialisierung der Spezialisierungen. Ich hoffe du kannst meine Beweggründe jetzt nachvollziehen? Auch ich bin noch lernfähig. Selbst wenn ich dies jetzt an meinem eigenen Kind etwas verbockt habe.

LG
Marie

Steffen
17.03.2008, 19:27
So, Steffen, jetzt kontere ich nochmal ketzerisch: Fußball an sich ist ja schon Spezialisierung. Was dann also erstmal das TW-Training?

*lachen* Wieso ketzerisch? Du hast doch Recht.
Jede Sportart an sich ist bei Kindern eine Spezialisierung...


Fakt: keiner kann auf Verbandebene im Basketball bis U14 einen Titel erreichen ohne Leichtatlethik, Schwimmen und Geschicklichkeitsparcours. Keine Spezialisierung bedeutet doch eigentlich, so lehrt man es in meiner Sportart noch bis heute, den Breitensportgedanken aufrechterhalten.

*lachen* Ist das aufgrund des Trainingseffektes der anderen Sportarten, oder eher aufgrund Reglement?
Wenn ich das im Fußball mal so sehe, dann denke ich, für viele Mannschaften wären auch Alternativen im Sport sehr dienlich, weil diese einfach andere Aspekte vermitteln, die aber wichtig sind.
Und du hast Recht, viele vergessen den Breitensportgedanken.
Und damit steht Erfolg vollständig im Hintergrund. Trotzdem kannst Du Dir die Jugendtrainer bis zur E-Jugend ansehen, die wollen alle möglichst viel Erfolg rausholen. Schei..e nenne ich das!
Es sind Kinder!!!
Da ist ein Zitat, eines F-Jugend Trainers:

"Was soll ich den zu Euch sagen! Da müssen viele von Euch wohl demnächst den Verein verlassen. Ihr könnt ja gar nichts. Ihr könnt nicht mal den Ball 10 Mal hochhalten. Das ist doch das mindeste, was ein Fußballer können muß!"

Hä? Das sind F-Jugendliche, viele gerade mal ein Jahr im Verein und im Fußball überhaupt und sollen, ohne Aufdozen dazwischen, den Ball 10 mal hochhalten mit dem Fuß.
Der Mann ist Lehrer.... jetzt kommst Du!

Ich sage Dir, ich wäre für ein viel strengeres Reglement, denn was zum Teil in Vereinen mit Kindern gemacht wird, ist weder gesund noch kindgerecht, es ist einfach zum http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/Smilies/kotz.gif
Und der Fußballverein ist keine Ausnahme, denn welcher Trainer will ständig verlieren, der will Erfolg haben und bei einigen ist es sogar scheinbar ein MUSS. Übel, sag ich!


ABER: durch das Trainieren von kleinen Jugendmannschaften ist mir auch aufgegangen, dass das so nicht wirklich funktioniert. Dazu fehlen meistens schon die Örtlichkeiten.

Nix aber! Das funktioniert, nur muß der Verein das auch wollen. Problem ist: Schwimmen! Ohne Rettungsschwimmer, bei Kindern sogar zwei bei einer bestimmten Gruppengröße, ist das sogar eine grobe Verletzung der Aufsichtspflicht oder Grob-Fahrlässig.
Alles andere ist meist möglich, nur man muß es machen und wollen.
Sprich: Wenn der Trainer kommt und will mit den Kiddies zum Klettern in eine Kletterhalle gehen, sollte der Verein es unterstützen, anstelle es ablehnen.
Die meisten Vereine müssen da nicht mal was zuzahlen, denn bei uns im Verein würde das die Mannschaftskasse tragen, und wenn der Verein noch dahinter steht und über den Verein was ausgemacht wird, wird es sogar günstiger....
Auch eine Turnhalle ist leicht zu bekommen, inklusive Geräten... man kann also auch hier eine Gerätelandschaft aufbauen und sogar das mit Fußball kombinieren.
Will aber auch keiner, denn das ist ja Stuß.... kennste sicherlich, solche aussagen.
Daran liegt es, und nicht an Möglichkeiten!

Und Leichtathletik muß nicht langweilig auf der Laufbahn statt finden, denn auch die Fußballer dürfen und müssen rennen und laufen, und das möglichst ohne das es

Langweilig
im Kreis herum
unkreativ

ist... Das ist schon eine Aufgabe und das muß man toll verpacken.... und das geht!
Denn 50 Meter kann man fast überall laufen und es geht nicht um Zeit, sondern um die Strecke ;)
Für was anderes ist die Tartanbahn absolut unnötig....


Die Kiddies, die in die Halle kommen wollen BB spielen und nicht irgendwas anderers

Sorry, das ist nicht ganz richtig. Die werden Dir um den Hals fallen, wenn mal was anderes gemacht wird.
Ich war einmal mit Jugendtorleuten in einer Kletterhalle... die haben gebohrt und gebohrt um wieder hinzukommen.
Wir waren auch mal beim Judo, und auch hier wären die gern wieder hingegangen... nur der Verein, der sah das ein wenig anders.
Für die Jugendlichen war es wichtig und brachte auch was, nur ich bin es leid, es zu begründen.
Ich schreibst hier, kann mein Verein gern lesen, glaub aber nicht, daß da jemand überhaupt mitliest :D



Ich sehe mich selber noch als A-Jugend Spielerin. Meine Güte, war ich immer geladen, wenn der Trainer meinten einen Ausflug in eine andere Sportart machen zu müssen.

Echt? Kommt immer darauf an, wie man es verkauft. Vielleicht sind ja die "Affenballer" anders als die Torleute.... Also, die "blaue Mauer" würde sofort (!!!) klettern gehen.
Und ich bin sicher, auch andere.... und zum Judo bekommt man die auch, ganz sicher ;) Ganz ganz sicher....


Und wenn ich jetzt die Fußball E-Jugend sehe, die haben auch keine Lust drauf Basketball zu spielen oder Weitsprung zu machen. Wenn man diesen Breitensportgedanken aufrechterhalten wollte, dann müßte man heute ganz anders arbeiten. Sprich: solche Dinge spielerisch mit einfließen zu lassen. Das kommt aber meines Erachtens viel zu selten vor.

Das ist richtig. Schaue ich mir meine Sportanlage an, fehlt hier eine Sandgrube. Die die wir haben, ist hinter dem Zaun in der letzten Ecke.
Verdreckt, nicht mehr mit Sand voll, ungepflegt, voller Katzenkot....
Nichts wo man trainieren kann.
Also hupfen wir anders.... aber wir hupfen....


Ist auch die Frage ob das immer noch zeitgemäß ist. In einer Zeit in der man im BB für die U14 Deutsche Meisterschaften ausruft. Ist da überhaupt noch Platz für den Breitensportgedanken?

Naja, U14 Meisterschaften find ich jetzt nicht wild, U12 fänd ich schlimmer.
Aber es stimmt schon, oft fehlt der Breitensportgedanken. Da bin ich froh, das es inzwischen seitens des DFB scheinbar ein Umdenken gibt...


Da ihr ja so früh mit dem Fußball anfangt, werden wir anderen Sportarten ja auch gezwungen früher anzufangen. Im BB mit 4 Jahren anzufangen ist aber eher eine Lachplatte. Da kann man aber Ballspielgruppen anbieten. Das wäre schön und zweckmäßig und es wäre sinnvoll dies Sportartenübergreifend anzubieten.

Hallo, hallo. Wer denkt hier an 4 Jahre! Was soll der Müll?
Ab 6 geht es los, frühstens. Dann die G2 Junioren, also die kleinen Bambinies.
Die G1-Junioren sind Stapellauf 2001, und damit 7 Jahre alt.
Im Judo dürfen die Kinder schon mit 5,5 Jahren bei entsprechender Motorik mitmachen, dürften aber erst mit 7 den ersten Gürtel ablegen. Das ist eher Lachplatte!
Und wie Sportartenübergreifend agiert wird, hängt nicht an der Sportart, es hängt am Trainer.
Und das ist der Hauptpunkt!
Wenn ich könnte, der Verein mitmachen würde, dann wären meine Kinder nur auf Achse für andere Sportarten. Einfach um da was zu lernen, was man im Fußball gebrauchen kann....


Aber jeder hat Angst, dass ihm die guten Leute weglaufen. Wir haben im BB oft das Problem, dass wir diejenigen bekommen, die im Fußball nicht Fuß fassen konnten und mit denen können wir dann auch nicht wirklich viel anfangen meistens.

Stuß! Da läuft keiner weg... Kinder entscheiden sich oft nicht aus eigenem Willen für einen Sport. Oft sind es die Eltern. Die die aber sich selbst entschieden haben, die laufen nicht weg, die bleiben dabei.
Und dann ist schon wieder der Trainer und seine art etwas zu machen, der Punkt.


Das ist jetzt alles sehr ketzerisch dahingeschrieben und bei weitem nicht so gemeint, wie es klingt.

Ooch, findsch jetzt nedd so!


Aber ich habe im eigenen Verband schon zu hören bekommen: du kannst doch keine Ballsportartübergreifende Gruppe anbieten. Nachher gehen die Kinder alle ins Fußball, weil sie dort früher spielen können.

Komischer Verband das... scheinbar so Rückständig wie der DJB oder einige seiner Landesverbände... kommt fast vor, als hätten da einige Angst um Ansehen und Posten. :D
Ich bin ganz froh, daß die Fußballer langsam umdenken. Es ist nämlich wichtig, die Kinder zu bewegen und in Bewegung zu halten.



Ja, wir Basketballer haben echte Probleme mit euch Fußballern.

Ach Marie, daß stimmt doch gar nicht. Ich habe vor meiner ÜL ausbildung auch die Judo Leute beneidet, so von wegen Ganzkörper und vieler Spielmöglichkeiten... Doch ich habe lernen müssen, daß es nicht so ist.
Sondern das es an mir liegt!
Marie, besuch doch mal einen Übungsleiterlehrgang Breitensport... auch wenn Du schon einen für den Korbball hast, der ÜL Breitensport vermittelt eben diese Sportartübergreifende Sicht...


Jetzt wieder auf Euch Fußballer zurückzukommen: für mich war Torwart einfach die Spezialisierung der Spezialisierungen.

Das ist ja auch richtig. Aber hier habe ich die Chance, es ein wenig Ganzheitlicher zu gestalten und ich hoffe irgendwann, daß ich noch mehr kann und darf. Denn wenn man mich lassen und unterstützen würde, ich hätte viel, was ich mit Kindern/Jugendlichen machen würde, um Ihnen etwas für Ihren gewählten Sport zusätzlich zu vermitteln...


Ich hoffe du kannst meine Beweggründe jetzt nachvollziehen? Auch ich bin noch lernfähig. Selbst wenn ich dies jetzt an meinem eigenen Kind etwas verbockt habe.

Das ist mal das wichtigste! Wir dürfen nie stehen bleiben und daher bin ich immer gern unterwegs, um anderen beim Training zuzuschauen und ich selbst habe erst vor einem Jahr mal wieder intensiv Judo betrieben (ich kann es nach), habe auch andere Sportarten reingerochen und einen guten Draht zu einigen 'Fitness-Trainern' der üblichen Mucki-Buden... ich versuche einfach nicht stehen zu bleiben.
Aber es gibt Verbände, die achten zu sehr auf Etikette und Regeln, so daß der Breitensportgedanke völlig versagt.... denn da darf man nicht nur zum Spaß mitmachen, sondern da muß man ganz oder gar nicht.
Aber lass mal, irgendwann findet sich eine Lösung. Und wenn man die Hoffnung aufgibt, ist eh alles vorbei....

Steffen
20.03.2008, 22:53
Hallo,
mal ein paar Impressionen aus dem Training der Kleinsten.
Das Problem ist hier deutlich zu sehen.
Der E-Jugend Torwart ist erst seit kurzem im Training. Hier sieht man, was versäumt wurde.
Denn es wurde versäumt, dem jungen Torwart ein Midestmaß an Technik bei zu bringen.
Zwar stellt sein Trainer hohe Ansprüche an seine Fertigkeiten und fordert diese auch ein, ABER wie soll er diese erbringen, wenn er diese nicht erlernen kann, weil er diese nicht gezeigt bekommt?

Deutlich ist zu erkennen, daß er den tiefen Umarmungsgriff nicht sauber beherrscht.


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Er kracht auf die Knie, der Ball geht direkt in Richtung Genitalbereich und die Hände haben keine dämpfende Funktion, auch die Handhaltung ist nicht in Ordnung.
Diese Technik kann und darf so nicht bleiben, denn Sie ist gefährlich, sie birgt ein Verletzungsrisiko mit Spätfolgen für die Knie und auch die Genitalien.
Daher wurde Sie im Training etwas gemildet und vorsichtig in die richtige Richtung gedrückt:


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Man sieht nun deutlich, daß die Hände zuerst hinter den Ball gehen, der Aufprall wird gedämpft und er kracht nicht mehr auf die Knie.
Auch hier zeigt sich, daß man in dem Alter mit ein wenig Technikschulung das Verletzungsrisiko für die Kinder gesenkt werden kann und ein Grundstein für einen späteren Aufbau der Technik gelegt werden kann.
Leider ist der Torwart schon in der E-Jugend und die Schulung solcher Bewegungsformen kann schon früher beginnen, wenn die Kinder es fordern und mitmachen wollen.


Dies sieht man an der "Blauen Mauer":

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Hier sieht man, wie die Hände hinter den Ball kommen, und das Gewicht durch absenken der Hüfte dem Boden näher gebracht wird. Leider fällt die "Blaue Mauer" noch ein wenig zu stark auf die Knie.
Aber der Ansatz zur korrekten Technik ist gelegt, der Druck auf die Knie ist in Ordnung. Die Hände sind hinter dem Ball, und die Beine verhindern das Druchrutschen, er ist locker und entspannt....
Wenn er die E-Jugend erreicht, man kann sich vorstellen, wie es dann aussehen wird, wenn die "Blaue Mauer" weiter so beständig dabei bleibt. Hier sieht man, daß Techniktraining auch in diesem Alter Früchte tragen kann...

Die "Blaue Mauer" kann aber auch seitlich sehr gut Fallen, und auch hier wird auf eine möglichst runde Falltechnik geachtet:

<object width="425" height="350"> <param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/mzRAfs2D5DQ"> </param> <embed src="http://www.youtube.com/v/mzRAfs2D5DQ" type="application/x-shockwave-flash" width="425" height="350"> </embed> </object>


Man sieht gut, daß die Knie nicht mit Druck zu Boden gehen und der Ellenbogen vor dem Körper ist und nicht unter dem Körper begraben wird... das hier trotzdem in der Armhaltung und auch bei weiteren Bällen noch Technikbedarf besteht.. aber es hat Zeit.
Die runde Falltechnik steht im Vordergrund und wird daher hier Stück für Stück verinnerlicht.
Toll trotzdem wie sicher, die Bälle zum Teil schon kontrolliert werden....
Da er dies in Spielen auch so tut, und recht unerschrocken auch in 1gg1 Situationen geht, bekam er aufgrund seines blauen Trikots den Spitznamen "Blaue Mauer",,, denn wie eine Mauer ist er für seine Mannschaft ein sicherer Rückhalt.

Trotzdem muß man immer damit rechnen, daß er vielleicht doch nicht Torwart werden will, sondern sein Heil im Feld sucht, weshalb er auch Fußball spielen lernt. Und man muß sich gewahr sein, daß er schon morgen keine Lust mehr auf Fußball haben könnte und etwas anderes machen möchte... auch hier muß man nachgeben. Denn Zwang ist in diesem Alter untersagt....


So, daß waren ein paar aktuelle Eindrücke aus dem Kinder-Torwarttraining.

marie
22.03.2008, 14:19
Hallo Steffen,

danke für die tollen Videos. Es ist sehr beeindruckend das richtig anzuschauen. Beim ersten TW dachte ich nämlich zuerst: sieht doch gar nicht schlecht aus, aber ich komme ja aus der falschen Sportart. Ich finde es super, dass du dir die Mühe mit den Videos machst.

Aber hör mal: es ist KEIN Witz, dass die Fußballer (vielleicht nicth bei Dir) mit 4 Jahren anfangen. Manchmal noch früher. Mein Sohn geht ja in eine Fußballschule und war da bei einem Camp. Genug Zeit also mit anderen Elternteilen beim Warten zu labbern. Und Fakt ist, dass MEINER der älteste war als er mit dem kicken angefangen hat. Er war 6,5 Jahre alt. Andere haben mit DREI Jahren bei den Bambinis begonnen. Im Vergleich: bei den Basketballern sagen wir im VEREIN (ich sag jetzt mal absichtlich nicht im Verband, weil da sind wir wieder anders drauf, aber das eine ist Fun, das andere Job), die Kinder nicht vor NEUN zu uns schicken. Weil die Durststrecke bis zum ersten Spiel sonst zu lang ist. Im Verband gibt es natürlich auch eine U10. Die U10 spielt aber zumindest in unsererem LV nicht in Punkterunden. Große Vereine fangen natürlich auch mit 4 oder 5 Jahren an oder mit einer U8. Aber in unserem LV gibt es davon vielleicht ein oder zwei Teams, die auch nicht am Spielbetrieb teilnehmen (die Frage wäre ja schon an welchem).

Ja, den Breitensport-ÜL-Schein zu machen wäre sicher kein dummer Gedanken. Und ehe ich wieder eine Mannschaft übernehmen werde ich mir darüber auch Gedanken machen. Andererseits spiele ich im Moment mit dem Gedanken mich irgendwie Richtung Ausdauer fortzubilden, weil es mich völlig ankotzt, wie unsere Jungs beim Fußball im Kreis rum traben müssen. Ich selber laufe sehr gerne, hatte jetzt allerdings ein paar Monate verletzungsbedingt Auszeit. Mal schauen...

Noch kurz zum TW Camp das mein Sohn besucht hat: ich fands gut. Morgens war quasi TW Training, nachmittags normales Fußballtraining, einschließlich des erlernens von irgendwelchen Finten. Und ich merke zunehmend, dass es Kinder (wie mein Kleiner) gibt, die sich ohnehin nach einer gewissen Zeit nicht mehr konzentrieren können. So ist es in der Schule, so ist es im Fußball. Bloß schade eigentlich, wenn man TW werden will und die Konzentration mitten im Spiel auf Null zurückgefahren wird... *seufz*... auch hier besteht echt noch Handlungsbedarf. Und ich will fast behaupten, das ist nicht einmal nur die Aufgabe der Eltern zu Hause, da es nicht nur mein eigenes Kind betrifft an dem ich dies bestens beobachten kann. Da wäre z.B. die Frage: was tut ein E-Jugend TW wenn das Spiel grad auf der Gegenseite läuft? Ich meine: außer an seinen Handschuhen rumnagen und gelangweilt in der Gegend rumgucken. Sag jetzt bitte nicht, dass die kleinen Torleute die ganze Zeit hochkonzentriert sind. Dann habe ich nämlich schon viele Anti-Torleute getroffen. Ich weiß, es gibt den Trick das Spiel zu kommentieren oder so. Mal schauen, ob ich das meinem Kind irgendwie nahebringen kann. Aber im Fußball darf ich nicht viel sagen, das ist ja seine und nicht meine Sportart ;-).

Zum BB noch einmal kurz zurück: nein, leider ist das mit dem Breitensportgedanke eine Reglementsache. Auf Bezirks- oder kreisebene ist das oft nicht umzusetzen als zwingender Bestandteil eines Spieltages. Wie du richtig erwähntest schon auf Grund der fehlenden ÜL fürs Schwimmen. Da gehen wir gleich noch weiter: also ich kenne zumindest zwei Kinder aus unserer U12 die sind NICHTschwimmer. Ehrlich, die können gar nicht schwimmen. Dann darf ich sie also auch nicht mit zum Basketball nehmen? So ein Blödsinn.

Es gibt noch andere Bereiche: Fairness z.B. Da seid ihr Fußballer eigentlcih bei weitem weiter, auch wenn das in meinem Verband keiner hören will. Bei Euch gibt es zumindest soetwas wie Mediationen etc. Davon sind wir weit entfernt. Wir wollten als Zwangsmaßnahme mal zwei schlägernde Mannschaften zu so einer Maßnahme "zwingen" und waren mit dem zuständigen LV im Fußball auch soweit einig, dass die bei der nächsten Maßnahme mit anrücken dürfen. Alleine: unser Reglement gibt dies nicht her, wir können sie nicht zwingen. Also sind sie alle so davongekommen um im Folgejahr gleich wieder negativ aufzufallen. Und wir sprechen hier noch immer von KINDERN. *seufz*.... Es gäbe so viel zu tun. Und es wäre so schön, wenn die Sportarten über ihren Tellerrand hinausblicken könnten.

Und Euch Torleute finde ich ohnehin richtig cool! Da hat sich meine Sichtweise im Laufe der Jahre echt um 180 Grad gedreht.

Mach weiter so, Steffen, ich lese Deine Beiträge voller Begeisterung!

LG
Marie

Steffen
23.03.2008, 13:37
sieht doch gar nicht schlecht aus, aber ich komme ja aus der falschen Sportart.

Es ist auch nicht schlecht! Hier geht es nur darum, dem Torwart etwas frühzeitig abzugewöhnen, damit er sich nicht verletzt, und dieses auf die Knie stürzen ist eine stark und nicht zu unterschätzende Punktbelastung des Tibiakopf und kann daher zu Folgeschäden und chronischen Knieprellung, bis hin zu einer chronischen Schleimbeutelentzündung führen.
Daher gilt es, dieses Verhalten, was sich sicherlich auch im Alltag anders zeigt, abzustellen.
Man muß Bewegungsalternativen lehren.


Aber hör mal: es ist KEIN Witz, dass die Fußballer (vielleicht nicth bei Dir) mit 4 Jahren anfangen. Manchmal noch früher.

Sorry, es mag ja sein, aber es gibt einfach Grenzen. Ich habe als Übungsleiter keinen Bock, Kinder mit Fußball zu quälen, wenn diese besser in einer allgemeinen Übungsstunde aufgehoben wären, wo mit Geräten und Spielen Gruppendynamik, kollektive Intelligenz, Selbstbewußtsein, Gleichgewicht und Körperbewegung in Vielfältigster Form vermittelt wird.
Meist sind es die Eltern, die Ihr "Talent" so früh in eine Sportart schicken, unwissend, was Sie dem Kind damit antun! Es sind Eltern, die Ihr Kind damit meist quälen, anstelle Ihm die richtige Entwicklung im Sport und der Bewegung angedeihen zu lassen...


Mein Sohn geht ja in eine Fußballschule und war da bei einem Camp. Genug Zeit also mit anderen Elternteilen beim Warten zu labbern. Und Fakt ist, dass MEINER der älteste war als er mit dem kicken angefangen hat. Er war 6,5 Jahre alt. Andere haben mit DREI Jahren bei den Bambinis begonnen.

Vergleiche bitte nicht eine "Fußballschule" mit einem Verein! Eine Fußballschule hat immer ein kommerzielles Denken und bei vielen rückt dann auch der Gedanke, was für ein Alter entsprechend besser wäre, also der Breitensportgedanke, völlig in den Hintergrund.
Und die eltern, die Ihr Kind mit 3 Jahren in eine Fußballschule schicken, denen sollte man einfach nur mit Kopfschütteln begegnen... die Kinder lernen nicht klettern, sie lernen nicht balancieren, sie lernen nicht hüpfen... sie bekommen reinen Fußballdrill und das ist eine Fehlentwicklung... Schon mit 6 Jahren, und da gebe ich Dir Recht, ist dies in gewisser Hinsicht ein Problem. Doch hier kann man nur an die Eltern appellieren, Ihr Kind in einen Ausgleichsport zu entsenden, um einfach körperliche Einseitigkeit vorzubeugen und Bewegungsvielfalt zu erhalten!!
Es sind die Eltern, die in Ihrem Sohn, den nächsten Ballack oder Klose sehen... oder vielmehr sehen wollen und alles dafür tun, damit es so wird. Und da Kinder gefallen wollen, versuchen sie dies zu erlangen... was daraus werden kann, später...


Im Vergleich: bei den Basketballern sagen wir im VEREIN (ich sag jetzt mal absichtlich nicht im Verband, weil da sind wir wieder anders drauf, aber das eine ist Fun, das andere Job), die Kinder nicht vor NEUN zu uns schicken.

ich glaube, es ist Sportartabhängig. Im Judo dürfen die Kinder auch erst ab 7 eine Prüfung ablegen und mitmachen, Körpermotorisch sind diese aber oft mit 5 Jahren schon so weit. Hier könnte der Verband sich also auch noch bewegen, was sich bei den eingefahrenen Strukturen wahrscheinlich nicht tut...
Bei vielen Verbänden habe ich den Eindruck, hier geht es nicht um das Wohl des Sport und der Ausübenden, sondern rein um Postenschiebereien... und damit ein recht egozentrisches Reviergebaren!


Weil die Durststrecke bis zum ersten Spiel sonst zu lang ist. Im Verband gibt es natürlich auch eine U10. Die U10 spielt aber zumindest in unsererem LV nicht in Punkterunden.

*lachen* Die Fußballer spielen eigentlich bis zur E-Jugend ausser Konkurrenz, haben also keine "Punktspiele".. Doch Trainer, Rundenleitung und viele Eltern werden nicht müde, so etwas zu führen und anzuschlagen.
Die Eltern und Trainer stecken daher die Kinder in eine Konkurrenz, die nicht wirklich nötig, gewollt oder wichtig wäre.
Es sind Eltern und Trainer, die den Vergleich wollen und brauchen, nicht die Kinder.
So etwas ist daher auch abzulehnen.
Und im Basketball gäbe es sicherlich auch Möglichkeiten , mit einer U8 zu arbeiten und das ohne dem üblichen Basketball, wenn es Kastenball oder ähnlich ist, kann man in solchen Spielformen die Kinder sinnvoll bewegen und auch diese an einen Sport heranführen....
und dieses heranführen wird in vielen Vereinen nicht gelebt. Hier erwartet man schon bereits perfektes Sportverständnis und Fertigkeiten, daß Heranführen und Ausbilden macht man nicht mehr.


Große Vereine fangen natürlich auch mit 4 oder 5 Jahren an oder mit einer U8. Aber in unserem LV gibt es davon vielleicht ein oder zwei Teams, die auch nicht am Spielbetrieb teilnehmen (die Frage wäre ja schon an welchem).

Wie gesagt, es ist nicht sinnvoll....


Ja, den Breitensport-ÜL-Schein zu machen wäre sicher kein dummer Gedanken. Und ehe ich wieder eine Mannschaft übernehmen werde ich mir darüber auch Gedanken machen.

Breitensport ist der Bewegungsgrund, es ist die Förderung natürlichen Bewegungsdrangs und Erhalt der Bewegungsvielfalt und dann auch Kindgerechte Entwicklung... daher wäre es für viele Trainer im Bereich Kinder sehr wichtig, daß zu begreifen und zu verstehen, doch scheinbar wird das in der Trainerausbildung nicht berücksichtigt....


Andererseits spiele ich im Moment mit dem Gedanken mich irgendwie Richtung Ausdauer fortzubilden, weil es mich völlig ankotzt, wie unsere Jungs beim Fußball im Kreis rum traben müssen. Ich selber laufe sehr gerne, hatte jetzt allerdings ein paar Monate verletzungsbedingt Auszeit. Mal schauen...

*schallendesgelächter* Das ist doch auch wieder etwas, was am Trainer nicht am Sport selbst liegt.
Denn Ausdauer kann man bei Kindern auch ohne Rundenlaufen schulen, und dazu muß es kein Ausdauerfortbildungslehrgang sein ;)
Kinder brauchen nicht unbedingt einen Ausdauerdrill...2 mal 20 Minuten sind bei den Bambinis etwas, was gut funktioniert.
Und das läßt sich mit dem normalen Bewegungstraining und Bewegungsschulung im Training gut abfangen...
Zumal viele Kinder in keinster Weise körperlich in der Lage sind, Langstreckenausdauer zu gehen! Ein 400 Meter Spurt ist für viele Kinder absoluter Schwachsinn und ein Marathon zwar denkbar, aber zumeist nicht für Kinder mit Spaß verknüpft...
Daher kann man Ausdauer anders schulen, als mit dem Rundendrehen.


Noch kurz zum TW Camp das mein Sohn besucht hat: ich fands gut. Morgens war quasi TW Training, nachmittags normales Fußballtraining, einschließlich des erlernens von irgendwelchen Finten. Und ich merke zunehmend, dass es Kinder (wie mein Kleiner) gibt, die sich ohnehin nach einer gewissen Zeit nicht mehr konzentrieren können.

Völlig normal, daß nach einiger Zeit die Luft raus ist, nur (!!) auch hier müßte man dem Alter Rechnung tragen, und das Training ggf. anders aufbauen...


So ist es in der Schule, so ist es im Fußball. Bloß schade eigentlich, wenn man TW werden will und die Konzentration mitten im Spiel auf Null zurückgefahren wird... *seufz*... auch hier besteht echt noch Handlungsbedarf.

Oh Marie, Du klingst schon wie viele Eltern.... Der muß sich konzentrieren, der muß durchhalten.
Völliger Schwachsinn!

De Konzentration ist eine Sache von Erfahrung, und dann natürlich Training.
Bitte, lasse daher den Kindern die Zeit... und Konzentration geht meist gegen Null, wenn es eher langweilig wird.


Da wäre z.B. die Frage: was tut ein E-Jugend TW wenn das Spiel grad auf der Gegenseite läuft? Ich meine: außer an seinen Handschuhen rumnagen und gelangweilt in der Gegend rumgucken. Sag jetzt bitte nicht, dass die kleinen Torleute die ganze Zeit hochkonzentriert sind.

Lass es doch! Mensch, lass Ihn ein wenig kaspern und sich mit seinem Abwehrspieler unterhalten.


Mal schauen, ob ich das meinem Kind irgendwie nahebringen kann.

Aber warum denn? Gib Ihm die Möglichkeit, wirklich hier zu entspannen, seinen Kopf frei zu bekommen! Entspannung ist wichtig, damit man danach wieder im Kopf volle Konzentration erreichen kann.
aber wenn Du das nun besser weißt, werde ich alle Diskussion hier abbrechen, denn ich diskutiere nicht mit Eltern, die für Ihr Kind alles besser wissen und Entscheidungen einem Trainer nicht nur abnehmen, sondern förmlich vorhalten.
Daher: Dein Kind darf das, und fertig.

Also, poche nicht zuviel auf bestimme Dinge und Gepflogenheiten, stehe Kindern noch ein wenig Kind sein zu..... und dazu gehört auch Unkonzentriertheit...

marie
25.03.2008, 12:39
Ja, du hast recht... ich will nicht klingen wie andere Eltern *heul*..., ich habe einfach nur manchmal Probleme mit dem was ich SEHE...

8 Fehler im 120 Wörter Diktat in den letzten 2 Sätzen... oder "ich habe leider verpaßt, dass der GEgenangriff läuft"... - ja, ja du hast recht. Ich muss ihn natürlich lassen. Es ist nur verdammt schwer die Fehler zu sehen und einfach nur hinzunehmen. Ja, auch in der E-Jugend ist man noch ein Kind. Es ist nur einfach so, dass dieses Kind mein größtest Kind ist und ich wohl von klein auf schon immer irgendwie größer gesehen habe als er ist. Man überschätzt sein ältestes Kind leider zu oft. Das hat aber hier im Thread eigentlich nichts verloren. Ich denke einfach oft: Mensch, der ist doch schon so GROSS und so viele Dinge laufen falsch. Warum sehe ich ihn so groß? Klar, weil seine anderen Geschwister eben noch kleiner sind. Er war für mich mit 4 schon groß. Sein jüngstes Geschwisterchen ist jetzt vier und ich denke immer: wie klein es noch ist...

Noch was: natürlich habe ich mein Kind nicht mit 6,5 zur FUSSBALLSCHULE geschickt sondern ins Fußballtraining. Er hatte damals grad das Seepferdchen beendet, Kinderturnen gab es bei uns damals im Verein nicht. Ich hatte nur die Alternative Fußball oder Fußball, wenn ich meinem Kind irgendwelche Sport-Vereins-Bewegungsalternativen anbieten wollte. Mein Kind ist inzwischen aber (Breitensportgedanken-Mama) im Turnen (allerdings ist dies kein LEISTUNGS-turnen sondern bietet einfach die Gelegenheit im Winter an Geräten und im Sommer draußen ein bißchen Leichtathletik zu machen, alles ohne Wettkampf, wenn man mal vom deutschen Sportabzeichen absieht) und im Basketball. Auf Grund des G8 Zugs werden wir das aber wohl gehörig zurückschrauben müssen. Ich find's zum Kotzen, weil grad DIESES Kind einen wahnsinnigen Bewegungsdrang hat (wieso dann in aller Welt TW????) und völlig unausgeglichen ist, wenn es sich nicht ausreichend bewegen kann.

ICH, Steffen, finde es ausgesprochen wichtig, dass der Breitensportgedanke hochgehalten wird. Ich finde es nur ätzend, dass ich mein Kind dazu in mehrere Sportarten schicken muss.

Und das mit dem Ausdrauertraining liegt NATÜRLICH am Trainer. Aber ich kann schließlich nicht immer nur motzen. Daher mein Gedanke mich erstmal selber irgendwie weiterzubilden um dann vielleicht etwas ändern zu können.

Übrigens noch so eine Lachplatte: im Schwimmen darf man das Goldabzeichen erst mit 10 Jahren machen. Ich Unmutter schicke ja meine Kinder in den Sommerferien immer in einen FerienSCHWIMMKURS, weil ich finde es einfach klasse, dass das angeboten wird und es kommt dem Breitensportgedanken wieder ein Stück näher. Mein großer hat sich dann das Silberabzeichen gemacht, ist aber, gemeinsam mit einer Freundin bei dem einen "Goldkandidaten" mitgeschwommen. Mein Sohn hat es dann um 17 Sekunden auf der Langstrecke nicht geschafft, was aber auch völlig egal war, weil er ja nur mitgeschwommen ist, dass das nicht das eine Kind ganz alleine schwimmen muss. Allerdings die Freundin meines Sohnes hat völlig überragend alle Goldprüfungen bestanden. Das Abzeichen hat sie nicht bekommen, sie war zu dem Zeitpunkt erst 8 Jahre alt. So ein Schwachsinn, da hätte ich mich ja echt auch aufregen können.

Du sagst also der Ehrgeiz wird von den Eltern hineingetragen in den Sport. Beim Fußball kann ich das absolut bestätigen. Leider. Und offensichtlich werde ich ja auch schon zu ehrgeizig für mein Kind (s. deine Kritik oben)...

Andererseits : ist ein gewisser Ehrgeiz (allerdings von Seiten der KINDER) nicht auch irgendwie wichtig?

Wieso schreibst du kein Buch zum Thema TW-Training im Verein? Oder du könntest doch auch irgendwelche Übungen zusammenstellen, die man den Trainern an die Hand geben kann. Denn wenn ich mir deine Erklärung ansehe (mit Verletzung bei falschen Bewegungen etc.), dann verstehe ich, dass du es wichtig findest, dass die richtige Technik beigebracht werden sollte.

LG
Marie

Steffen
26.03.2008, 22:46
Ja, du hast recht... ich will nicht klingen wie andere Eltern *heul*..., ich habe einfach nur manchmal Probleme mit dem was ich SEHE...


*lächel* die haben andere auch, aber man muß es trennen und strikt auch mal laufen lassen.


8 Fehler im 120 Wörter Diktat in den letzten 2 Sätzen... oder "ich habe leider verpaßt, dass der GEgenangriff läuft"... - ja, ja du hast recht. Ich muss ihn natürlich lassen. Es ist nur verdammt schwer die Fehler zu sehen und einfach nur hinzunehmen.

Schei..e, Marie! Was ist Dir wichtiger, daß er im Diktat eine 1 hat, oder das er in der E-Jugend alle Bälle hält und ständig hochkonzentriert ist!
Schau mal, ein Dikat wie das deines Sohnes zeigt deutlich, daß er sich sehr gut konzentrieren kann, aber diese Sache nicht so lange aufrecht erhalten kann.
Wenn man das nun weiß, kann man entsprechend trainieren! Denn auch so etwas ist eine Trainingssache! Da muß man dran bleiben und ohne Druck wird es dann besser und besser. Denn Konzentrationskondition entwickelt sich auch mit Training.
Das ist auch beim Computerspielen so: Je länger die Kinder zocken, desto besser werden sie, aber die Zeit die sie sich konzentrieren können, wird nur langsam länger.. daher wird bei längerem Computerspielen auch die Fehlerquote höher und es mißlingt.
Es ist daher auch hier sinnvoll, die Zeit zu beschränken.

Daher, lass Ihm Zeit! Er braucht diese um eben die Kondition, auch in der Konzentration Ausdauer aufzubauen...
Hier helfen Brettspiele, hier helfen Abwechslung im Training.. so daß man sich immer wieder neu konzentrieren muß...


Ja, auch in der E-Jugend ist man noch ein Kind. Es ist nur einfach so, dass dieses Kind mein größtest Kind ist und ich wohl von klein auf schon immer irgendwie größer gesehen habe als er ist. Man überschätzt sein ältestes Kind leider zu oft.

Wenn du es weißt, dann mach es doch nicht! Lass es laufen, gerade im Sport! Achte auf die Schule, sein Benehmen, seine Freizeit... das kannst und sollst du kontrollieren. Sport hingegen ist in der Jugend von vielen zu streng und eng gesehen. Lächerlich!
Lass es laufen.. es ist nicht wichtig. Er wird es lernen, von ganz allein.


Mein Kind ist inzwischen aber (Breitensportgedanken-Mama) im Turnen (allerdings ist dies kein LEISTUNGS-turnen sondern bietet einfach die Gelegenheit im Winter an Geräten und im Sommer draußen ein bißchen Leichtathletik zu machen, alles ohne Wettkampf, wenn man mal vom deutschen Sportabzeichen absieht) und im Basketball.


*lachen* Hat dein Kind auch Zeit für etwas anderes, als Sport?
Ich mein es sind drei Mal die Woche Sport... und immer geregelt.
Also draussen stumpfsinniges Rennen und Sandkiste hüppen, dann Korbball und dann Fußball?
Wo ist Klettern, wo ist Fangen spielen, wo ist Toben, wo ist Lernen von und mit der Natur?
Wo ist Matsch pampen? Wo ist Pfützen springen?
Ich mein, kein Wettkampf, daß macht die Sache nicht besser, daß hier einfach Kontrolle herrscht und damit der Breitensportgedanken doch abgestumpft wird.. denn Breitensport heißt: Entwicklung von Koordination, Körperbewußtsein, Selbstbewußtsein.. eben den Dingen, die grundlegend in der Entwicklung für Kinder sind.
Sprich man muß einem Kind auch beibringen, wie man einen Ball wirft, aber auch wie man klettert und man muß es dem Kind auch freistellen, wie hoch und wie weit es klettert... man sieht hier gut, daß an Kletterwänden mit Kindern man sieht, welche Kinder risikobereiter sind, und welche Kinder nicht, und wie Kinder in andere vertrauen und wie diese in sich selbst vertrauen...


...DIESES Kind einen wahnsinnigen Bewegungsdrang hat und völlig unausgeglichen ist, wenn es sich nicht ausreichend bewegen kann.

Du, da würde ich mir keinen Kopf machen. Bewegung heißt nicht gleich Sportverein. Bewegung heißt auch: Raus in den Wald, Pilze sammeln, am Bach Staudamm bauen, im Wald Hütte bauen....
Bewegung heißt nicht, im Sportverein sein, Bewegung kann auch anders sein , und hier hilft es vielleicht auch den Fokus anders zu setzen. Denn wenn ich z.B. in einem Trainingslager Ausdauer trainieren sollte, ich würde ganz bestimmt keinen Marathonlauf machen lassen! Ich würde die Kinder Aufgaben erledigen lassen!
z.B. eine Schnitzeljagd.... und es gibt 18 Stationen mit 18 Fragen, oder auch weniger oder mehr... und die Fragen müssen in einer bestimmten Zeit beantwortet werden, inklusive des Sammelns der Fragen.
Was meinste was die Kinder rennen, um die Fragen zu bekommen!
Oder lass Die Kinder doch mal Hütte bauen oder einen Staudamm bauen!
Verdammt, da werden die größten Felsen bewegt. Abend sind alle völlig fertig, Muskeln sind am Ende... das war Krafttraining Kinder-like!
Und das kann man Kindern sogar als Aufgabe geben und es wird durchgezogen!
Auch das ist Training, daß ist Sport.
Und? Kann und darf er das?


(wieso dann in aller Welt TW????)

Warum den nicht?
Ein Torwart ist ein Ganzkörpertraining. Springen, Laufen, Rennen, Fallen, Rollen, Fangen, Werfen, Greifen, Boxen... Da ist eigentlich alles drinne, es wird nur zu selten so gesehen und trainiert.


ICH, Steffen, finde es ausgesprochen wichtig, dass der Breitensportgedanke hochgehalten wird. Ich finde es nur ätzend, dass ich mein Kind dazu in mehrere Sportarten schicken muss.

*lachen* Muss man gar nicht! Man muß nur einen tollen Spielplatz ausfindig machen. Und diesen häufiger besuchen...
Dann passiert eine Menge. Schon mal an eine Art Abenteuerurlaub gedacht?


Und das mit dem Ausdrauertraining liegt NATÜRLICH am Trainer. Aber ich kann schließlich nicht immer nur motzen. Daher mein Gedanke mich erstmal selber irgendwie weiterzubilden um dann vielleicht etwas ändern zu können.

Ja na klar.. und dann wissen wir es wieder besser und meinen es wieder nur gut für das Kind, und im Endeffekt geht es nach hinten los, weil das Kind gefallen will, nicht kann, und weil wir es besser wissen, belasten wir das Kind noch mehr....
Lass es doch einfach!
Ausdauer lernt man nicht indem man dann 5 Stunden rennen kann!
Du brauchst Ausdauer in der Konzentration und nicht im Rennen!


Du sagst also der Ehrgeiz wird von den Eltern hineingetragen in den Sport. Beim Fußball kann ich das absolut bestätigen. Leider. Und offensichtlich werde ich ja auch schon zu ehrgeizig für mein Kind (s. deine Kritik oben)...

Hmja, leider!
sorry, du bist alt genug, aber ich finde, dein Kind muß mehr Kind sein dürfen.
Also nicht auf dem Sportplatz sein...
Schau mal, wenn ich in den Luisenpark in Mannheim gehe, dann sehe ich meine Kinder nur, wenn die Hunger haben, ich ein Eis ausgebe oder Durst die Kinder quält.. die restliche Zeit wird Fußball gespielt... mit wem? Wurscht, es wird Fußball gespielt... Es wird gerutscht, geklettert, gerannt, getobt... dreimal um den Park gelaufen, viermal die Hängebrücke gelaufen, dreimal über den Bach balanciert (einmal reinfallen inclusive!), es wird Sandloch gebaggert, 30 Eimer Wasser geschleppt, 100 Mal berg auf bergab gerannt.. Was denkst Du, wie die Abends sind?
Andere Kinder können besser Fußball spielen, doch die bekommen meine Kinder in den anderen Disziplinen nicht, denn hier fehlt Selbstbewußtsein, Balancesinn und viel mehr...

Wie ist dein Kind auf so einem Areal?
Wenn es so ist wie meine Kinder, warum es dann in einen Sport zwingen?


Andererseits : ist ein gewisser Ehrgeiz (allerdings von Seiten der KINDER) nicht auch irgendwie wichtig?

Kinder entwicklen Ehrgeiz von sich heraus! Im Vergleich des Spiels, miteinander.... das sieht man dann an der Kletterwand. Die Mutigsten sind sofort oben, neigen aber zur Selbstüberschätzung... und die Vorsichtigen guggen erst zu, können sich aber gut einschätzen und die anderen, die schauen, guggen und dann auf einmal erst vorsichtig, später fast wagemutig gehen diese die Wand hoch!
Meine Tochter zum Beispiel, die sah sich die Kletterwand an, beobachtete andere und entschloß sich dann es auch zu tun. Nicht mit dem Ding, schneller zu sein, sondern einfach hoch zu kommen.
Das sie dann die Schnellste war.... war Nebensache. Sie hat es geschafft.
Später kam Sie nochmals an die Wand, sah einen Jungen der da wie ein Affe hochstieg und das brachte Sie so in Harnisch, daß Sie den Kettergurt sofort eroberte, anzog und schnell oben an der Glocke war, als der Sichernde ihr überhaupt erklären konnte, was wie zu machen ist, nicht mal Griffe mußte er Ihr zurufen, sie ging die Wand wie ein Gecko hoch!
Ehrgeiz trainieren? Unnötig, kommt von allein.
Dein Beispiel vom Schwimmen zeigt, wie Training ablaufen kann und wie Ehrgeiz kommt... denn allein das Mitschwimmen ist Training und Ehrgeiz kommt dann schon im Vergleich... selbst wenn das Besser nicht zählt.


Wieso schreibst du kein Buch zum Thema TW-Training im Verein? Oder du könntest doch auch irgendwelche Übungen zusammenstellen, die man den Trainern an die Hand geben kann. Denn wenn ich mir deine Erklärung ansehe (mit Verletzung bei falschen Bewegungen etc.), dann verstehe ich, dass du es wichtig findest, dass die richtige Technik beigebracht werden sollte.

Warum sollte ein Verlag mich nehmen.. ich habe keine Reputation.. andere Trainer haben diese, weil diese beim DFB sind, weil diese eine Tw-Schule haben, weil diese Hochklassig gespielt haben... all dies kann ich nicht vorweisen, und daher nimmt mich kein Verlag.
Wenn aber ein Verlag fragen würde, ich würde es schreiben, auch wenn ich denke das es dafür bessere gibt... ;)

Cotrainer
27.03.2008, 16:14
Da ich zum 1. mal hier schreibe, habe ich eure Ausführungen mit viel Interesse gelesen.
Mein Sohn ist 97er Jahrgang und spielt bei einem Verein, der auch schon bessere Zeiten erlebt hat.
Trotzdem scheint die Jugendarbeit immer wieder Früchte zu tragen, da fast alle Jugendmannschaften in den jeweiligen höchsten Ligen spielen.
Da es für den 97er Bereich ja noch keine Leistungsklassen gibt hat man sich der sogenannten Reviercup-runde (www.rscrunde.de (http://www.rscrunde.de)) angeschlossen.

Hier spielen zum größten Teil unter tausenden gescouteten Kindern die Besten gegeneinander.
Es zählt also Leistung, Leistung und Leistung...
Mein Sohn ist Torwart und fordert Training, Training und Training....

Natürlich bin ich Stolz, wenn ein ehemaliger Profi mit Championsleagueerfahrung sich zu dem Kommentar hinreißen lässt:
"In diesem Alter war ich noch lange nicht so weit",
aber muß ich nicht auch auf die Bremse treten.
Wie schütze ich mein Kind vor sich selbst, denn wenn es nach Ihm gehen würde, gäbe es kein Tag ohne Training.
Ich bekomme das Gefühl der Ehrgeiz frißt ihn auf.

Steffen
28.03.2008, 00:26
Hallo,
wir tritt man auf die Bremse.. nunja, eben indem man nicht jeden Tag Fußball tut!
Läßt Du es zu, passiert es und dann ist vielleicht auch die Enttäuschung groß... denn richtig los geht es erst ab der D-Jugend... Daher hat das jetzt noch ein wenig Zeit, und sind wir ehrlich: Wenn es tausende gescoutete sind, was bleibt am Ende über?
Daher, lass es laufen.... Bremse, achte auf die Noten in der Schule, achte auch darauf, daß er anderes tut, also Ausgleich hat, und den Rest Fußball, lass laufen. Wenn er dann doch hoch kommt, lass es auch laufen....
Wichtig ist, dass er nie das eigentliche Leben, also alles Abseits Fußball, aus den Augen verliert....
Auch das muß er lernen, denn Fußball kann jemand ernähren, aber was wenn der Fußball nicht mehr ist, z.B.aufgrund einer Verletzung?
Dann muß eine Rückfallebene da sein, also Schule, Ausbildung und Abschluß....

marie
28.03.2008, 18:22
Jo, ich gebe mich geschlagen...

Allerdings, lieber Steffen, leider finden sich eben genau DIESE Kinderoasen immer weniger in unserer Welt. Natürlich spielen die Kinder draußen auf der STraße Fußball. Einen Spielplatz gibt es hier weit und breit nicht. Wir leben in einer Welt die keine Kinder haben will. So sieht es am Ende doch leider aus. Und deine tolle Ideen in allen Ehren, nicht jeder hat die Möglichkeit an einem solchen Ort zu wohnen wo es einen Park gibt an dem Kinder geduldet sind und spielen können. Bei uns gibt es in der Nähe zwar einen Bolzplatz, aber da darf viel öfter NICHT gespielt werden, als gespielt werden darf. Regelmäßig verscheucht man die Kinder dort, weil es eben kurz nach 17:30 ist oder weil es Samstag oder Sonntag ist. Keine Ahnung. Sie gehen schon gar nicht mehr hin. So sieht die Realität doch aus. Und die Spielplätze, wenn schonmal irgendwo welche sind: Lachplatten. Nix für 10 Jährige. Und wenn, dann will man die dort nicht haben, weil sie die kleinen stören.

Reglementiert ist bei uns im Übrigen gar nix. Er muss weder ins Turnen noch ins Basketball gehen. Noch nichtmal ins Fußball. Wenn es nach ihm ginge wäre er den ganzen Tag beim Verein und würde da alle Sportangebote mitmachen die so kommen. Und oft hängen sie einfach auch auf den Vereinsanlagen rum und kicken dort. Dort dürfen sie es wenigstens.

Mit diesen Beispielen von Schule und Gegenangriff wollte ich doch eigentlich nur verdeutlichen, dass ich mich ein wenig machtlos fühle angesichts der mangelnden Konzentration. Da kommt doch von allen Seiten dann Druck: Lehrer, Trainer, Mitspieler. "Du hast geschlafen!".

Sorry, ich wollte das nur nciht alles ganz unkommentiert dastehen lassen. Diese Kinderparadiese die es in unserer Jugend vielleicht noch gab sind einfach selten geworden in unserer Welt. Und genau hier wird auch die Aufgabe des Sportvereins wichtiger. Bei uns ums Eck ist eine Unterführung. Dort sitzen die Kiddies, ein zwei Jahre älter als mein Sohn und SAUFEN... so sieht unsere Welt doch aus. Da sehe ich mein Kind lieber beim Sportverein. Reglemntiert oder nicht...

LG
Marie

Steffen
28.03.2008, 22:04
Marie,
wir Erwachsenen machen diese Welt!
Wir müssen also Kindern die Möglichkeiten geben.
Wir Eltern müssen uns zusammen raufen, wir müssen tun. Denn wenn Neubaugebiete Kinderfeindlich werden, hängt es an der Planung, und dann sind wir gefragt. Im Ortsbeirat solche Dinge anmahnen und die Politik darauf aufmerksam machen.... und Parkanlagen gezielt ansteuern.
Wir müssen uns auch Zeit für unsere Kinder nehmen und nicht hoffen, oder glauben, es reicht die Kinder vor die Tür zu treten!
Denn ich bin ein Stadtkind, groß geworden zwischen Slum und Hauptstrasse, zwischen Bahngleisen und Kneipenviertel, zwischen mit Müll verunrateten Spielplatzruinen und tristen Parkanlagen.... und trotzdem, ich hatte Spielplätze.
Bei meiner Oma in den Auen des Flusses, oder im Park mit seinen Spielplätzen, wo meine Eltern mit mir hingegangen sind...
Heute bin ich Eltern, heute muß ich also meine Kinder an solche Orte bringen und Ihnen diese Chancen verschaffen.
Denn meine Kinder wachsen so auf, wie ich, und daher muß ich dafür Sorge tragen, daß Ihnen diese Freiheiten gegeben werden.. und die Chancen sind da...

Es ist daher gut, daß Du Dich machtlos fühlst, denn wenn Du die Macht hättest, du würdest den Druck verstärken, anstelle diesen zu mindern. Denn Du willst etwas ändern was vielleicht eher Zeichen eine Überbelastung, ja einer Überforderung in der Situation ist....
Und jetzt würde sogar Mama daran schrauben... Mama, die eigentlich dafür Sorgen müßte, diesen Druck zu nehmen und dem Kind andere möglichkeiten zu verschaffen.
Das diese Welt nicht für Kinder gemacht ist, nicht auf Kinder baut, ist eine andere Sache.
Duetlich zeigt mir, daß aber Wir es sind, die diese Welt gesachaffen haben und heute jeder die Schuld bei anderen sucht.
Wir haben den Leistungegedanken um jeden Preis in den Sport und den Kindersport getragen, wir haben Ideale gemacht, die Kinder zu erfüllen haben und wir geben vor, was Kinder erreichen müssen! Wir geben aber nicht mehr vor, wie Freiheit aussieht, wir stellen Grenzen nicht mehr klar, wir legen die Füsse hoch und lassen andere tun!
Ich sehe es deutlich um mich herum, und das schlimme ist, jeder schaut mich an uns sagt: "Wow, was deine Kinder alles mitmachen, also meine würden das nie tun!"
Falsch!!
Sie würden es tun, wenn man sie mitnimmt, mitmachen läßt. Aber Mama kommt von der Arbeit nach Hause, setzt sich und legt die Füsse hoch, muß sich entspannen.... keine Zeit jetzt mit Kind in den Park zu fahren.
Dafür fahren diese Eltern dreimal mit Kindern in den Urlaub und 5 mal in Zenterparks.. Dort legen sie die Eltern in den Sand und 'relaxen', die Kinder spielen am Strand oder in der Betreuung...
Tja, und wie sehen andere Eltern aus?
Die fahren nach Bayern, besuchen alte Wassermühlen, fahren mit der Dampfeisenbahn, gehen in den Klettergarten, besuchen das Deutsche Museum, fahren ins Freilichtmuseum, besuchen Neu-Schwanstein, wandern durch die Marienklamm, machen ein Picknick auf einer Almwiese....
Und die Zenterpark-Eltern und Strandurlauber rufen aus: "Das ist doch kein Urlaub! Das ist doch Stress!"
Sicher, für Eltern ist das vielleicht nicht Ruhe, nicht die totale Entspannung, aber für die Kinder ist es Abenteuer, ist es Toben, Spielen und Lernen...

Und daher.... es liegt an uns!
Und wenn ich ehrlich bin, bei vielen Kindern ist es mir langsam Wurscht. Denn die Kinder, die kann ich beeinflussen, nicht aber die Eltern. Es sind Eltern, die Kinder lieber 5 mal im Jahr in die Fußballschule schicken und teuer Geld bezahlen, als zweimal pro Woche auf dem Fußballplatz das Tw-Training abzuwarten. Denn auf dem Fußballplatz macht es ein Niemand, in der Fußballschule ein Ex-Profi... und der Sohn soll was werden, also muß es teueer sein und Mama kann Sohn in der Fußballschule abgeben!!!
Da ich nun diese Eltern, die versuchen einen kleinen Lehmann zu züchten nicht beinflussen kann und will, ist mir egal, daß diese Kinder dann Stundenlang Playstation zocken, eine Amsel nur als Vogel identifizieren, 5 verschiedene Bäume nicht kennen und nicht ein einziges Mal an einem Bachlauf einen Staudamm gebaut haben... Es sind Kinder, die eingesperrt sind, oder sich selbst überlassen sind, in der so gut gemeinten Freiheit...
Wenn heute meine Tochter von der Spitze des Klettergerüstes im Herzogenriedpark ein lautes "Paaapaa, hier ooooben!" brüllt, dann weil Sie sich überwunden hat, dort oben zu sein, und weiß: Der Papa, der kommt auch hier hoch, denn der kann es heute noch!
Und wenn der Sohn mit der Schaufel im Sand steht, und Eimer um Eimer füllt, dann weiß er, daß es oft passiert, daß er mit Papa die tollste Sandburg baut, weil der Papa auch dafür Phantasie und noch Zeit hat.

Weißte, Umgang mit Kindern ist nicht, daß man weiß was für Kinder gut ist, sondern das man selbst noch Kind ist....
Beispiel: Wir planten eine Nachwanderung... hatten eine tolle Eiche über dem Tal ausgesucht für die Gruselgeschichte, doch Hr. Hochpädagoge meinte es besser zu können!
Er kaufte eine Karte und dann rannte er mit den Kindern los.... nach 2 Stunden die erste Frage: "Wo sind wir nun eigentlich und wo geht es weiter?"
Nach weiteren 2 Stunden auf einer Licht mit Futterkrippe festgestellt, daß es Sackgasse ist... und die Kinder verließ der Mut... doch dann nahmen wir die Kinder an der Hand, erklärten, daß wir nun auf der Strasse laufen müssen, 500 Meter.... und keines der Kinder war ohne Disziplin und Kontrolle. Die Gefahr in der Nacht auf einer Landstrasse war bewußt und klar... dann erklärten wir den Kindern: "Hört Ihr die Bahn?" Und sie hörten den Güterzug. Nun kamen wir an eine Strassengabelung, recht zu einer Örtlichkeit, links in einen Wald. Die Führenden beschlossen nun, man geht in den Ort und läßt sich abholen, denn man war nun 7 Stunden unterwegs, ohne Orientierung. Doch wir drehten nach links ab und die Kinder trafen Entscheidung: "Wir gehen mit Euch!2 so ging die Führung in den Ort und wir gingen in den Wald, dabei fanden wir Zeit für Abenteuergeschichten, für Nachttiere und dann für das Morgengrauen... und nach 8 Stunden erreichten wir den Treffpunkt und die schlafenden Busfahrer... die Führungsriege haben wir nach 9 Stunden im Dorf weiter abgeholt, wo diese vergeblich eine Telefonzelle suchten....
Marie, warum gingen diese Kinder mit uns?
Wir strahlten etwas aus... und diese Ausstrahlung macht, ob Kinder mit Dir durch die Hölle gehen würden, oder sich lieber an den Strand legen!
Und das ist dann auch beim Fußballtraining wichtig.. man muß nicht gewinnen, aber man muß mit Kindern gehen, Teil der Mannschaft sein, nicht der Trainer, nicht der Anführer, nicht der Chef. Man muß sich diese Rolle erarbeiten und verdienen. Allein weil man der Größte und Stärkste ist, wird man es nicht. Aber wir sind Teil der Mannschaft und erarbeiten uns die Position des Trainers, indem wir führen, indem wir zeigen, wo was geht.... wir sind nicht Trainer, weil der Verein es will, wir sind Trainer, weil die Kinder uns akzeptieren!
Und daher ist es unsere Aufgabe, Kindern auch die anderen Teile des Lebens zu zeigen, und das ist Aufgabe der Eltern...
Wir Trainer begleiten nur einen kleinen Teil im Sport... und dabei müssen wir auch begleiten und zeigen, das Sport nicht immer nur gewinnen ist. Wir müssen auch loslassen.... wir müssen zeigen, daß verlieren auch Teil ist und vormachen, daß der Sieg nicht alles ist, sondern das es mehr ist, was den Sport ausmacht...

TW-kratzi
16.04.2008, 21:32
Ich finde es super klasse das Steffen sich so eine Mühe in diesem Forum gibt und uns immer diese tollen texte schickt !!! 1A wirklich !! Danke Danke Danke ich kann hier echt viel lernen:)

penaltykiller
03.05.2008, 22:06
Für die E-Jugend gibt es ein eigenes Thema, da steht es meines Wissens drinne.
Ansonsten: E-Jugend ist der Bogenflug deutlich verfrüht, da beginnt man ab der 2. Hälfte D-Jugend, denn zuerst muß die Falltechnik des Werfens sitzen, blind und im Schlaf.

Viele Trainer aber, legen Ehrgeiz über alles, und 'züchten' förmlich Torleute.
Die schinden die Kinder kaputt, im wahrsten Sinn des Wortes, denn die wenigsten davon haben etwas im Alter davon.
Daher ist das deutlich, sehr deutlich zu früh.

Ich hab jetzt nen TW fürs Training bekommen (ist noch F kommt aber im Sommer in die E), also ich muss sagen der Kerl ist ein Phänomen. Der beherrscht die Techniken mittlerweile fast perfekt, Sidesteps, Abrollen, Tauchen alles richtig sauber ausgeführt, ich war total baff als ich den das erste mal gesehen habe. Ist es da zu empfehlen mal den Bogenflug zu trainieren ? Als Hinderniss evtl nur nen Ball, mehr nicht

BlackEagLe
03.05.2008, 23:12
und wie macht sich der Marco so? xD

penaltykiller
04.05.2008, 00:16
und wie macht sich der Marco so? xD

wird schon wird schon :)

aber ab und zu packt ihn anscheinend die faulheit ;)

Steffen
04.05.2008, 19:09
Ich zitiere mich ungern selbst:


Für die E-Jugend gibt es ein eigenes Thema, da steht es meines Wissens drinne.
Ansonsten: E-Jugend ist der Bogenflug deutlich verfrüht, da beginnt man ab der 2. Hälfte D-Jugend, denn zuerst muß die Falltechnik des Werfens sitzen, blind und im Schlaf.

Viele Trainer aber, legen Ehrgeiz über alles, und 'züchten' förmlich Torleute.
Die schinden die Kinder kaputt, im wahrsten Sinn des Wortes, denn die wenigsten davon haben etwas im Alter davon.
Daher ist das deutlich, sehr deutlich zu früh.

penaltykiller, selbst wenn der die restlichen Sachen beherrscht, es ist zu früh!
Denn der Bogenflug ist sehr komplex, und das ist für die F/E Jungend einfach noch zu früh. Ich vermute, er ist in jungen Jahren schon 'gekloppt' worden.
Die "Blaue Mauer" kann zwar viele Dinge auch schon, und er springt und hechtet damit auch schon, aber es wird nicht trainiert oder gezielt geübt. Es ist zu früh und daher bleibt Ihm hier ein eigener Freiraum.
Denn die "Blaue Mauer" z.B. muß noch genug grundlegende Fußballtechniken lernen und auch im Spiel anwenden.
Denn ein Torwart muß gerade in diesem Alter auch oft genug draussen spielen und darf sich daher auch diese Techniken aneignen, bevor man so hochkomplexe Sachen macht, die spezieller nicht sein könnten.

Bela.B
04.05.2008, 19:15
I
Denn die "Blaue Mauer" z.B. muß noch genug grundlegende Fußballtechniken lernen und auch im Spiel anwenden.
Denn ein Torwart muß gerade in diesem Alter auch oft genug draussen spielen und darf sich daher auch diese Techniken aneignen, bevor man so hochkomplexe Sachen macht, die spezieller nicht sein könnten.

Dem stimm ich zu!
Besonders in dem Alter werden noch oft die Positionen gewechselt, deshalb sollte man erst mal die fußballerischen Fähigkeiten trainieren!!

penaltykiller
04.05.2008, 20:11
Deswegen frag ich ja ;)

Ich weiß zwar was ich mit nem B oder A-Jugend Goalie anstellen kann aber die "Kleinen Superstars" hab ich erst seit ein paar Wochen und da bin ich für jeden Tipp dankbar.

Steffen
04.05.2008, 20:11
Ja, und man muß den Grundstein für Teamgeist und Miteinander schulen.
Das geht nur, wenn der Torwart auch ab und zu draussen spielen muß, und sei es nur im Training.
Die "Blaue Mauer" ist hier Paradebeispiel, der bei einem Turnier in ein All-Stars Team nominiert wurde, als bester Torwart, sich dort aber dann auch im Feld als Stürmer einen Namen machte und viele gute Vorlagen gab.
Als Verteidiger schreckt er sogar nicht davor zurück, einem E-Jugendspieler mal den Ball abzugrätschen, doch er ist und bleibt mit Leib und Seele Torwart.
Die Mannschaft respektiert und akzeptiert es auch, ja sie fordert Ihn sogar in der Aufstellung als Torwart.
Doch im Training muß er immer wieder im Feld seinen Mann stehen, und diese Erfahrung machen, selbst in Freudschaftsspielen stand er schon im Feld.
In den Punktspielen wollten wir beim Stand von 6:0 gegen einen nicht näher genannten Gegner auch die Ersatztorhüterin ins Tor stellen, und die "Blaue Mauer" herausnehmen, doch keine Chance. Die Ersatztorhüterin meinte nur: "Nö, lass mal. Er ist besser als ich und ich kann so vielleicht auch mal ein Tor schießen, ist mir lieber!" Streifte sich ein Trikot über und ging ins Feld... So blieb es dabei, daß alle "Punkt-Spiele" er bisher im Tor gemacht hat...

Steffen
04.05.2008, 20:21
@penaltykiller:

Hey, dann spiele was... Übe mal zum Witz das Mauer stellen und mach mal den Freistoß-Profi. Schieße der der Kleine halten kann....

Was auch gut geht, sind Übungen zu Kräftigung der Stützmuskulatur... Übungen auch für das Gleichgewicht, Sinneserfahrungen wie Barfußwege, Klettergerüste etc. sind Möglichkeiten.
Beschränkt Euch doch bitte nicht immer auf den Fußballplatz.

Hast du eine große Sandgrube? Fein! Mit der ganzen Mannschaft rein, und spielt mal eine Art entschräftes Rugby. Die werden es lieben und gern raufen, trainiert Beine, Konzentration, Abbau von Berührungsängsten...
Es ist oft uncool den Torwart alleine zu trainieren, jeder der Mannschaft der will, darf mitmachen und ausprobieren!

BvB19_09
04.05.2008, 20:47
Also ich hätte Interesse einen Bambini (F-Jugend) zu trainieren. Glaubst du, Steffen, dass ich noch zu jung dafür bin (1993'er Jahrgang)? Ich spiele nächstes Jahr entweder Niedersachsen- oder BOL. Seit der F-Jugend im Tor, hätte also eigentlich Erfahrung und habe den Großteil deines kompenten Berichtes studiert. Was meinst du?

MfG

Steffen
05.05.2008, 07:54
BvB:
Es nutzt nichts, sich immer bloß den Torwart zu greifen. Wenn man mit dem 30 Minuten macht, zusätzlich zum Training ist das mehr als ausreichend, alles andere wäre noch überzogen.
Die sind eh Bewegungsgeil.

Was ich hier aber jedem ans Hetz legen möchte, BEVOR ihr mit so etwas anfangt:
Macht eine Übungsleiter-Ausbildung.

Denn das gibt Euch das nötige Hintergrundwissen um die Kindliche Entwicklung, um die anatomischen Besonderheiten und auch das pädagogische Werkzeug.
Es ist schlicht für Euch eine Sicherheit zu wissen und zu verstehen:
Was kann ich in der Alterklasse machen? Wie baue ich die Übungseinheit auf? Welche Ziele habe ich und welche Ziele sind überzogen? Und was ist altersgerechtes Verhalten in Konflikt und Problemsituationen?

Das ist viel wichtiger, als sich ein Kind zu schnappen, und damit ein wenig Spaß zu haben. Denn Ihr übernehmt Verantwortung und diese stellt bitte erst einmal auf sichere Füsse. Fachkompetenz, in der Form was Torwarttechnik/Torwartspiel und Fußball angeht, daß habt Ihr sicherlich alle.
Doch das sind in der G- bis E-Jugend nur zwischen 15 bis 50% was das Training ausmacht, der ganze Rest ist ein knallbunter Erlebnisspaß, den man bitte gestalten und leiten muß.
Es ist nicht damit getan, den Knirps zu nehmen und Ihm beizubringen, wie man hechtet, auch wenn er das WILL. Es ist nicht damit getan, Ihm bei der Technik des Werfens die beste und sauberste Technik anzudressieren.....
Es gehört eine Abfolge dazu, etwas, wie ein Überraschungsei. Ihr müßt mehr tun, als nur "Torwarttraining von Groß für Groß" auf den Maßstab der Kleinen zu schrumpfen! Das ist der beliebteste und meist gemachte Fehler. Training für Große ist auch abgeschwächt nichts für Kleine!
Daher sind die TW-Techniken auch nur ein ganz kleiner Anteil... der Löwenanteil ist, eine Stunde lang Bewegung zu machen, Energie der Kleinen zu kanalisieren und dabei die kindgerechte Entwicklung zu fördern... dazu gehört in keinem Fall der Bogenflug über ein Hinderniss als Beispiel. Wer das tut und sich dann noch als zukünftiger Sepp Maier feiern läßt, gehört getreten, daß Ihm die Waden platzen! Es ist pädagogisch und entwicklungsbezogen völliger Schwachsinn.

Daher: Macht einen Übungsleiter und dann sehen wir weiter, bevor Ihr anfangt.

Opti
05.05.2008, 13:12
Da es jetzt feststeht das ich eine Jugendmannschaft mit Beginn der neuen Saison übernehme hab ich ich mich auch direkt zu einem Lehrgang beim Fussballverband Niederrhein angemeldet. Ich bin da total jungfräulich und will, wie Steffen es schon sagte, einfach wissen was ich den Kleinen zumuten kann und vor allem WIE.
Aber vor allemm brauch ich wahrscheinlich nen Lehrgang wie ich mit den Eltern umgehen soll die cholerisch keifend an der Seitelinie langtitschen.:D;)

Man sollte sich vor Augen halten das wir mit dem grössten Gut unserer Gesellschaft umgehen und das sind Kinder nun einmal. Und sie haben eine bestmögliche Betreuung verdient.
Da ist es egal ob man eine ganze Mannschaft trainiert oder nur den Torwartrainer macht.

Steffen
05.05.2008, 13:17
Opti,
ich hatte Glück, in meinem ÜL einen Dozenten des Hessischen Fußballverbandes zu haben, der sich just und genau mit diesem Konfliktpunkt auseinander setzt und dazu Lehrgänge abhält.
Eine Anfrage an den HFV kannst du ruhig mal absenden, denn diese Konfliktmanagment Kurse sind der Knaller! Sehr zu empfehlen.

Denn das zieht auch die Kinder runter, und letztendlich ist es besser, wenn nur der Trainer ruft, und nicht die Eltern.

Torhütchen
05.05.2008, 14:15
Wichtig ist
auch die Falltecnik.
An der Falltechnik muss man so früh wie möglich anfangen
zu arbeiten. Da es viele auch bei den B-Junioren noch nicht richtig können.


aber wie soll man die falltechniken üben wenn man sich nicht hechtet?=:confused:

penaltykiller
05.05.2008, 16:03
@penaltykiller:

Hey, dann spiele was... Übe mal zum Witz das Mauer stellen und mach mal den Freistoß-Profi. Schieße der der Kleine halten kann....


Hab ich bereits gemacht aber trotzdem danke. Vor allem macht das den Jungs richtig Spass wenn man den "Fußballkomentator" raushängen lässt, ich sag nur: Ribery läuft an, klasse Parade von Enke (zum Beispiel) aber ich glaube dass hast du oben eh irgendwo so in der Art geschrieben.




Hast du eine große Sandgrube? Fein! Mit der ganzen Mannschaft rein, und spielt mal eine Art entschräftes Rugby. Die werden es lieben und gern raufen, trainiert Beine, Konzentration, Abbau von Berührungsängsten...
Es ist oft uncool den Torwart alleine zu trainieren, jeder der Mannschaft der will, darf mitmachen und ausprobieren!

Eine große leider nicht, aber eine kleine, sollte doch mit 4 Torhütern auch Spass machen oder? 2on2 in der Sandgrube ;)

Steffen
05.05.2008, 16:36
Wichtig ist
auch die Falltecnik.
An der Falltechnik muss man so früh wie möglich anfangen
zu arbeiten. Da es viele auch bei den B-Junioren noch nicht richtig können.

Ja und? soll ich 8 Jahre früher anfangen, damit in der B-Jugend etwas geht? :confused:
Sorry, knicken!


aber wie soll man die falltechniken üben wenn man sich nicht hechtet?=:confused:

Ich verspreche Dir, es braucht keine Jahre, um die Falltechnik zu lernen, es braucht ein paar Wochen sehr intensiver Arbeit, dann passt es.
somit muß man nicht mit dem Hechten in der G-Jugend anfangen, nur damit es in der B-Jugend sitzt.. das ist falsch.
Ich bringe einem B-Jugend Keeper auch rasch den Bogenflug bei, wenn ich muß. Das ist sogar einfacher, weil er komplexe Dinger besser versteht und umsetzen kann, als ein 7 jähriger Knirps.
Will man etwas dafür tun, übe Radschlagen und Handstand...
Aber es gibt genug andere Falltechniken, denn es gibt genug Torleute, die nicht mal stürzen können, oder eine einfache Rolle beherrschen.



Hab ich bereits gemacht aber trotzdem danke. Vor allem macht das den Jungs richtig Spass wenn man den "Fußballkomentator" raushängen lässt, ich sag nur: Ribery läuft an, klasse Parade von Enke (zum Beispiel) aber ich glaube dass hast du oben eh irgendwo so in der Art geschrieben.

Klar, denn die Kleinen sind dann nicht ein Abbild von Enke, die sind es.
Wenn ein Erwachsener sich in die Mitte legt und viele Kinder drumherum, und der ÜL sagt: "Schaut mal, da liegt ein Riese.." dann liegt dort ein Riese.
Dann ist das kein Mensch, kein Erwachsener mehr, sondern es ist ein Riese, ein Monster.
Kinder sind noch so eng in der Phantasiewelt, da gibt es keine Trennwand.
wenn man also sagt, Ribery läuft an, dann ist es auch so.
Das darf man dabei nie vergessen!
Es läuft also niemand an, der so tut als wäre er Ribery, nein es ist Ribery!!!



Eine große leider nicht, aber eine kleine, sollte doch mit 4 Torhütern auch Spass machen oder? 2on2 in der Sandgrube ;)

Warum nicht? Ausprobieren. Es kann nur keinen Spaß machen, dann muß man eine Alternative haben.

WW-Keeper
06.05.2008, 18:16
warum sagst du dem Jungen nicht, dass er auf seine Knie aufpassen soll
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Steffen
06.05.2008, 18:43
Weil wir im Training sind und weil er E-Jugend ist!
Er hat das erste halbe Jahr nun Training, da kann und will ich es nicht über die Kante brechen.
Schau doch mal, nach der Korrektur sieht es so aus:

<object width="425" height="355"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/o7BmwnZVNSc&hl=en"></param><param name="wmode" value="transparent"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/o7BmwnZVNSc&hl=en" type="application/x-shockwave-flash" wmode="transparent" width="425" height="355"></embed></object>


Wie Du siehst, es ist bereits deutlich besser geworden, aber es muß weiter trainiert und geübt werden....
Und ich könnte sogar schlimmere Videos einstellen, wo junge Torleute auf die Ellenbogen fallen, wo diese den Ball falsch fangen, wo diese die Knie verdrehen...
Wo soll ich anfangen?
Ich habe hier für meinen Verein einfach mal dargestellt, was Torwarttraining bringt und wie groß die "Erfolge" innerhalb einer Trainingseinheit sind.
Daher ist das erste Video, welches du eingestellt hast *grinsen* logischerweise 'falsch', denn ich habe den Ist-Zustand dokumentiert.
Dabei sollte man als Trainer nie den Fehler machen, und einen Torwart runterputzen. Alles was er macht, ist richtig! Erst ab der D-Jugend würde ich strenger kontrollieren und korrigieren.
So lobe ich, lasse die Bewegung ausführen... und dann stoppe ich, zeige es, lasse es langsam üben und dann nochmals in der Übungsform wie im Video zu sehen, ausführen.
Dabei achte ich schon drauf, daß ich davon weg komme, daß er auf seine Knie fällt, aber das ist nicht innerhalb von wenigen Minuten zu machen, und schon gar nicht, indem man den Kerl anschreit "Fall nicht auf die Knie, wie oft soll ich es dir noch sagen!"
Denn das trägt keine Früchte und es ist schlimm genug, daß es viele Jugendtrainer machen.
Denn in dem Alter ist das, zum Glück, noch nicht so tragisch. Man sollte es nur jetzt schon abstellen. Doch das dauert... und daher hilft auch hier nur, das regelmäßige Üben...

Und bitte, poste doch im passenden Thema....

Torhütchen
11.05.2008, 11:12
Steffen ich bin aber auch E-Jugend Torwart. Bei mir schießen unsere Spieler
die bälle hoch und in die Nähe des Winkels.Und die spieler von SV Dessau 05
schießen die Bälle schon fast ab der Mittellienie in den Winkel.:confused:

Torhütchen
11.05.2008, 11:19
Ja und? soll ich 8 Jahre früher anfangen, damit in der B-Jugend etwas geht? :confused:
Sorry, knicken!



Ich verspreche Dir, es braucht keine Jahre, um die Falltechnik zu lernen, es braucht ein paar Wochen sehr intensiver Arbeit, dann passt es.
somit muß man nicht mit dem Hechten in der G-Jugend anfangen, nur damit es in der B-Jugend sitzt.. das ist falsch.
Ich bringe einem B-Jugend Keeper auch rasch den Bogenflug bei, wenn ich muß. Das ist sogar einfacher, weil er komplexe Dinger besser versteht und umsetzen kann, als ein 7 jähriger Knirps.
Will man etwas dafür tun, übe Radschlagen und Handstand...
Aber es gibt genug andere Falltechniken, denn es gibt genug Torleute, die nicht mal stürzen können, oder eine einfache Rolle beherrschen.

ich bin aber E-Jugend.und niemand (zumindest nicht ich) hat was von g-jugend gesagt.ich weiß aber auch nicht von e-jugend

Steffen
11.05.2008, 20:13
Steffen ich bin aber auch E-Jugend Torwart. Bei mir schießen unsere Spieler
die bälle hoch und in die Nähe des Winkels.Und die spieler von SV Dessau 05
schießen die Bälle schon fast ab der Mittellienie in den Winkel.:confused:

Torhütchen, dann lerne mal laufen. Schnell und rasch seitwärts laufen.
Das ist für einen Torwart das wichtigste!
Denn wer meint, mit Hechten gut zu sein, der irrt sich.
Ein guter Torwart muß schnell laufen können!
Also, Hechten unwichtig. Kommt später.
Und wenn dir einer von der Mittellionie die Dinger reinmachst und Du direkt unter dem Ball stehen kannst und nicht dran kommst, nutzt auch hier hechten und fallen gar nichts.
Das ist einfach so, mußte hinnehmen.
Wichtig ist aber, bei solchen langen Bällen, daß Du dich seitlich rasch bewegst und so unter und hinter den Ball kommst, um diesen mit dem oberen Korbgriff zu sichern.
Das ist der Kniff.
Wenn Du dich aber im Tor nicht bewegst, sondern der "Flieger" machen willst, würde ich Dir als Tw-Trainer die Ohren lang ziehen!
Bei mir, und das sagte schon mein B-Jugend Trainer, muß ein Torwart schnell laufen können!



ich bin aber E-Jugend.und niemand (zumindest nicht ich) hat was von g-jugend gesagt.ich weiß aber auch nicht von e-jugend

*lachen* Also, G/F/E Jugend ist vom Tw-Programm sehr ähnlich!
Nur ein E-Jugendlicher bekommt schon ein wenig mehr Fangtechnik beigebracht, der er aufgrund der anatomischen Handgröße schon einen Korbgriff anwenden kann. Und das lernt er.
Ein E-Jugend Torhüter muß also die Techniken der vorangegangenen Einheiten mit Fangen und Fassen im Korbgriff lernen.
Wo der G-Jugend Torwart überhaupt lernen muß, die Hand hinter den Ball zu bekommen, lernt der F-Jugend Torwart den Ball abtropfen zu lassen und im Nachfassen zu sichern, am besten im tiefen Umarmungsgriff. In der E-Jugend kommt dann Umarmungsgriff im Stehen, "Ansaugen" im Stehen und der obere Korbgriff, und dann auch Ballsichern im Korbgriff beim seitlichen Fallen und auch Werfen.
Aber von Hechten steht auch da nichts auf dem Programm, weil es nicht unbedingt notwendig ist. Das kommt also erst später....

Torhütchen
15.05.2008, 08:33
Ok jetzt hab ichs kapiert.
einwunder das ich das über haupt tu:D

fragsiN
03.07.2008, 15:12
Ich weiß nicht du es hier schon erwähnt hast, zu dem Thema gibt es ein sehr gutes Buch von Gerd Thissen "Torwartschule für Kinder- und Jugendfußballer".

Britta
13.07.2008, 00:58
Hallo Steffen!
ich hab da ein Problem... Ich bin Bambinitrainerin und ich habe einen spieler, ich gebe zu als feldspieler (noch) nicht sonderlich begabt, der UNBEDINGT Torwart werden wollte. Also haben wir ihm seinen wunsch erfüllt und ihn ins tor gestelle. Trotz mangelder Begabung ist er dort glücklich. Leider zeigt er noch keinerlei Talent und wenn wir etwas üben im training wie z.B. falltechnik oder ganz einfach wie man sicher einen ball fängt, dann scheint er das im nächsten training trotz 10 maliger wiederholungen immer wieder vergessen zu haben. Undim spiel erinnert er sich an garnichts was ich ihm je beigebracht habe. was kann ich tun um es ihm ein bisschen leichter zu machen? denn seine wunschposition will ich ihm ungerne nehmen, er fühlt sich im tor wirklich wohl und freut sich auch immer auf das TW-Training und so... GIbt es spezielle übungen wie ich ihm helfen kann?

Gruß, Britta

das Tier im Tor
13.07.2008, 08:37
Hallo Britta
Bambini ist ja ein dehnbarer Begriff. Wie alt ist denn Dein Torhüter?

Britta
15.07.2008, 10:34
Der kleine ist jetzt 6,5 jahre, aber auch noch relativ klein uns auch etwas langsam (also nicht tempo sondern im begreifen und merken) für sein alter!

Paulianer
15.07.2008, 10:36
Nun stellt sich erstmal die Frage, inwiefern Torwarttraining bei einem Sechsjährigen Sinn macht... Ich bin eh der Meinung, dass in diesem Alter noch viel rotiert werden sollte, damit jedes Kind irgendwann selbst entscheiden kann, auf welcher Position es "fest" spielen möchte.

Britta
15.07.2008, 10:52
Hmm... wir machen auch noch kein richtiges Torwarttraining, nur immer mal wieder machen wir ne halbe stunde Fang- und Fallübungen. Da keiner der anderen ins Tor will erfüllen wir wir dem kleinen seinen wunsch und lassen ihn ins tor.

Stetti
15.07.2008, 12:35
Dann würde ich ihn auch im Tor spielen lassen. Wenn es sein Wunsch ist und er sich fest entschieden hat, dann ist es meiner Meinung nach auch das beste, wenn man nicht versucht ihn davon abzubringen.

Ich glaube auch nicht, dass es unnormal ist, dass ein 6jähriger nicht alle Falltechniken merken und ausführen kann. Ich würde ihn einfach im Tor spielen lassen, wenn er daran Spaß hat und darum geht es ja auch. In 2-3 Jahren kann man dann richtig an der Technik arbeiten.

Britta
15.07.2008, 12:50
ja klar soweit... ich wollte nur wissen ob es übungen gibt wie ich ihm das ganze ein bisschen erleichtern kann, da der kleine nach jedem spiel sehr deprimiert ist wenn er vermeindlich leichte bälle (ich sagen nich dass sie für den kleinen nicht schwer sind!) kassiert. Oder meint ihr das kommt von ganz alleine in ein paar jahren?

Steffen
20.07.2008, 22:37
Britta,
sehr wichtig ist, daß der Kleine oder die Kleine nicht nur im Tor spielt.

Er muß lernen, Fußball zu spielen, das Spiel verstehen... Er muß lernen, wie man vor das tor kommt, sich frei läuft.. all dies ist Torwarttraining.
Er ist Torspieler, kein Torbewacher. Torwart sein ist mehr, als im Strafraum Faxen machen.
Die Torwartschule ist dann simples Pauken und Erlernen der Fallschule. Diese muß der Trainer vormachen und korrigieren können.
Mit Kindern ist die Idividualarbeit, nie Standard und immer schwer. Einfühlungsvermögen muß man haben, und man muß als Trainer in der Lage sein, eine Bewegung auch mehrfach vorzumachen.
Hier muß man einfach die Grundschule beherrschen und entsprechend Gebetmühlenartig immer und immer wieder vormachen und nachmachen lassen.
Zur Not auch in kleinen Schritten, aus dem Sitzen, aus dem Kniestand, aus dem Knien heraus... so tastet man sich an den Stand heran und lernt Stück für Stück das richtige Fallen und das korrekte Abrollen, sowie die Ballsicherung.
Das muß man so tun, und hat mit Talent nichts zu tun.... Talent ist dann eher Reaktionsschnelligkeit, schnelles Lernen, Spielerkennen und entsprechend tolle Musulatur, daß kommt aber alles erst später....

Und wichtig ist: Im Tor muß der Torwart auch wissen, das der Sturm immer einen mehr schießen muß, als hinten im Netz reingeht.
Denn der Torwart kann nicht gewinnen, nur eine Niederlage helfen zu verhindern. Aber allein gelassen von Abwehr und dem Rest der Mannschaft, kann auch er allein nichts machen.
Auch das muß er lernen zu verstehen und es ist ganz wichtig, daß dies auch der Rest der Mannschaft begreift und versteht, was nur geht, wenn ab und an ein Anderer im Tor steht, und sei es nur im Trainingsspiel.
Daher soll ja rotiert werden, damit die Mannschaft begreift, was der Torwart leistet und just darum spielen die Kleinsten ausser Konkurrenz, also es sind keine Punktspiele.
Und jeder Trainer, der seine Jungs hier so ran nimmt, als ginge es um wirklich etwas, gehört eigentlich seines Amtes entbunden :mad:

Aber wenn er sich im Tor wohl fühlt, entsprechend keine Angst vor dem Ball hat, selbstsicher und selbstbewußt in der Menge agiert, sich behaupten kann, ist das Erlernen der Techniken nur eine Frage der Zeit....

Britta
21.07.2008, 14:21
vielen dank für eure antworten! des problem ist ich bin "nur" co-trainerin und der trainer, ein etwas konservativer vater zweier spieler ist der meinung dass es am besten ist wenn wir immer mit einem festen torwart spielen weil er sich dann einspielt und wir keine streitereien im team haben. wie kann ich ihm das am besten ausreden? ich habs schonmal vesucht, bin aber nicht weit gekommen... kann mir da vllt jemad sagen mit welchen argumenten ich es mal versuchen könnte?

Steffen
21.07.2008, 16:22
Hallo Britta,
nicht ausreden ;)
Wenn Du einen Torwart hast, der es mit Leib und Seele sein will, dann ist das in Ordnung. Achte nur darauf, der er lernt. Lernt Fußball zu spielen, daß Spiel zu verstehen... Er muß mit dem Ball am Fuß so gut umgehen können wie ein Feldspieler, sprich er muß auch mal dribbeln können, muß einen Pass spielen oder annehmen können. Er muß Kopfballstark sein, darf Brust und Oberschenkelannahme beherrschen.... Sprich: Er muß ein Fußballer sein.

Das darf man ihm keinesfalls verwehren und muß er mit den anderen Spielern erlernen, er muß also Fußballspielen erlernen, wie alle anderen auch.
Das ist das Wichtigste....

Alles andere ist Torwart-spezifisches Training, und nur das, ausschließlich das, macht dann den Torwart aus dem Spieler...

Britta
21.07.2008, 16:38
Hallo Britta,
nicht ausreden ;)


hmm... das hatte nichts mit ausreden zu tun, ich wollte ne ernsthafte antwort da ich wirklich diese schwierigkeit habe. dieses "altmodische" denken äußert sich auch z.B. trikotfarbe (in vereinsfarben...) und anderem, aber das hat mit diesem thema nicht viel zu tun... und ich will dem kleinen helfen dass er später mal ein guter torwart wird, dehalb hab ich gefragt! gibt es schlagkräftige argumente die ich bringen kann? oder hilft es wenn ich die forumsbeiträge ausdruck und mitnehm?

Stetti
21.07.2008, 17:15
Ich denke, dass es nicht nötig ist, mit ihm darüber zu reden, bzw. Forumsausdrucke mitzunehmen. Das ganze kann man einfach "heimlich" ins Training integrieren. Man kann ja Übungen zur Ballannahme machen, wo er ja dann auch mitmacht, Spiel auch die kleinen 1m-Trainingstore, wo dann natürlich kein Torwart im Tor steht. So wird er auch lernen Fußball zu spielen und nicht nur sein Tor zu bewachen. Bei mir war es anfangs ähnlich. Ich wollte auch immer nur im Tor stehen. Aber wenn ich mit Freunden draußen kicken war, wollte ich nicht ins Tor, weil da überall Asphalt war und ich mich nicht hinschmeißen wollte. Einfach nur im Tor zu stehen machte für mich keinen Spaß, also habe ich mich nicht ins Tor gestellt. Darüber habe ich eben auch einiges an Ballbeherrschung, Ballannahme, Schusstechnik und -härte, usw. gelernt.

keeper93
30.07.2008, 21:25
Hi Steffen,
ich hätte eine kleine/große Bitte.Würdest du mir ein paar "Übungen" für meinen Cousen (9) geben.

Wäre echt nett,ich will auch kein richtiges Torwartraining machen.Nur ihn mal ein bisschen beibringen das er nicht immer auf die kniee fällt.

gruß

keeper93
31.07.2008, 22:13
Aso noch etwas...wie lange sollte ich mit ihm am besten trainieren und wie oft?

gruß

Steffen
01.08.2008, 15:14
Am Besten solltest Du einen Übungsleiter Schein machen und einen Kurs besuchen.
Denn von anderen kopieren, wird nie ausreichend sein.
Um mit Kindern zu arbeiten, muß man wissen, wie Kinder lernen und wie diese Ihre Welt wahrnehmen, muß lernen zu verstehen, daß diese ganz anders ticken und anders sind, als wir.
Erzählt man z.B. Kindergartenkindern, daß ein Betreuer in der Mitte ein Riese ist, dann liegt dort nicht mehr der Betreuer, es ist ein Riese. Fertig.
Der Brückenschlag Phantasie/Realität setzt da aus und die Kinder nehmen die Realität nicht mehr wahr. Was glaubst Du, wenn der Riese nun aufwacht?
Blanke Panik....
So sind Kinder...

Und ein paar Übungen geben. Ähm, was kann dein Cousin, was kann er nicht?
Mit 9 Jahren sollte er Fußballspielen lernen, also Ball stoppen, Pass Spielen, Brust, Oberschenkel, und Innenrist Annahme, Kopfballspiel.
Er muß dann Fallen lernen und die richtige Ballsicherung, also auch den Korbgriff verinnerlichen...
Und da gibt es keine Übungen, sondern das Training ist sehr, sehr individuell, was von einem Trainer unheimlich viel Einfühlungsvermögen und auch Erfahrung verlangt.

Steffen
27.08.2008, 15:03
Warum dürfen dürfen Kinder im Tor nicht hechten?
Seht selbst:

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/vkEiwsKpmK4&hl=en&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/vkEiwsKpmK4&hl=en&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Bei der Blauen Mauer ist es kein Problem, er ist erfahren genug und durch sein langes Kampfsporttraining auch gewohnt zu fallen. Der hochgewachsene und gut frisch abgesandete Rasenplatz läßt dann auch so etwas mal ausnahmsweise zu.
Man sieht also, wie man es NICHT machen sollte und vor allem warum nicht.....
Schaut genau hin, wie oft der Torwart mit den Rippen auf den Ball fällt, wie oft er dabei auf den Bauch sich dreht und auch das er oft mit der anderen Hand sich versucht abzufangen. Zudem hat er das Knie auf der Fallseite angewinkelt, so daß er eigentlich immer auf das Knie fällt und dies sind die größten Schnitzer der Technik, über die Kleinigkeiten will ich gar nicht erst anfangen.
Daher: Junge, unerfahrene Torleute dürfen NICHT Hechten!

Hier ist es eine Ausnahme, und das geht auch nur, weil man den torwart gut kennt und einschätzen kann. Trotzdem macht man es in keinster Weise regelmäßig oder forciert es.
Dafür ist es zu früh!

Knutte
27.08.2008, 15:07
Also ich bin früher immer gehechtet,und soweit ich weiß hab ich mir dabei auch nichts getan...

Steffen
27.08.2008, 15:15
Kleine Torleute wollen behandelt werden wir Große.
Sie fühlen sich nicht klein, unerfahren oder jung.
Es sind richtige "Profis" und schon daher obliegt es dem TwT, die Kinder vor sich selbst zu schützen.
Trotzdem möchten die Kleinen dennoch Training wie die "Großen" haben. Daher habe ich nach Rücksprache mit meinen Ausbildern vom Landessportbund einige Übungen besprochen, die man ruhig auch bei Kindern schon tun kann, sofern man keinen Wert auf Leistung und korrekte Ausführung legt, dabei darauf achtet, daß die Kinder nicht zu sehr in feste Muster und Geschwindigkeitsvorgaben gepresst sind. Der Erfolg und das Gefühl gut zu sein, steht im Vordergrund und so eine Übung ist daher mehr Erlebnis als Training, auch wenn es wie hier, Koordination und Kondition fördert.

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/qEg8TxlXEmI&hl=en&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/qEg8TxlXEmI&hl=en&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Problem ist dabei, daß im Bewegungsmuster viele Fehler enthalten sind, die gerade hier schön sichtbar werden.
Diese müssen dann im Einzeltraining und in präziser Technikschulung langsam und nachhaltig abgestellt werden.
Trotzdem ist es für die Kinder ein Erlebnis, mal eine 'richtige' Torwarttrainingsübung zu machen, die diese aus dem Training der Erwachsenen kennen und fühlen sich damit eben respektiert und geachtet.
Hier kann man nun auch gut die Kinder zusammen holen und erklären, warum man nun wieder Technilk langsam übt, weil eben hier man Dinge festgestellt hat, die nicht in Ordnung sind.
Wichtig:
Ein Trainer sollte die Fehler vormachen können und auch die korrekte Ausführung demonstrieren können. Kinder lernen vom Zusehen und können mit Bilder, ich sagte es bereits, nichts anfangen.

Daher folgt auf obiges Video dann wieder eine klare Fehleranalyse der einzelnen Punkt und dann muß da wieder ein wenig, oft mit Spaß und ohne Zwang und Ernst, gearbeitet werden. Notfalls mit Luftballons oder im Sommer auch mal mit Wasserbomben...

Steffen
27.08.2008, 15:21
Jaja, es ist schwer.
Viele Mädchen trauen sich nicht wirklich ins Tor, und wenn dann doch, kommen diese oft später zum Fußball als die Jungs.
So ist die Torhüterin hier erst einige Monate regelmäßig im Training und nimmt daher auch erst kurz am Torwarttraining teil.
Hier ist Grundlagenarbeit, E-Jugend, gerechtgefragt.
Das beginnt mit dem Üben von Abschlägen und Abstößen, die mal noch gar nicht funktionieren wollen, und geht dann über Fallschule (Sie fällt sehr gern auf die Knie) mit der Technikschulung weiter.
Der Rückstand zu den kleineren Torleuten, die aber länger im Training sind, ist sichtbar, doch mit Geduld und Trainingsarbeit, Sapß und auch der nötigen Portion Ruhe, kann man viel erreichen.

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/OqFLmX6XZaE&hl=en&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/OqFLmX6XZaE&hl=en&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

die im Film hart klingenden Kommentare sind extra so, damit man diese im Film auch akustisch wahrnimmt.
Typisch für das im Film gezeigte Mädchen ist es, am Ende Gesicht wegzudrehen und damit den Körper in eine Haltung zu nötigen, die dem Ball beim durchrutschen nahezu freien Weg ins Tor gestattet.
Hier ist noch viel Arbeit erforderlich und auch deutlich zu erkennen, aber der erste Schritt und der mut, überhaupt ins Tor zu gehen, ist schon lobenswert.
Vor allem weil das Kind freiwillig zum Training kommt, und trotz Größe und Alter immer im Schatten der Jungs erst einmal steht...

Steffen
27.08.2008, 15:26
Hier nun das Werfen der kleinen Torfrau.
Auch hier ist oft zu erkennen, wie Sie auf das Knie fällt, oder am Ende anstelle das Gewicht nach vorn zum Ball zu halten, auf den Rücken sich dreht.
Diese kleinen Fehler sind es, die im Spiel dann zu Verletzungen führen können, wenn z.B. ein Spieler über den Ball auf die Torhüterin fällt, und diese daher eine große Fläche anbietet...

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/lTVMHuaD1Yc&hl=en&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/lTVMHuaD1Yc&hl=en&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Der Vergleich mit dem G-Jugend Torhüter ist daher hier zulässig, zeigt aber, wieviel Arbeit hier noch gemacht werden muß, um die richtige Fallschule und Bewegung in die Torfrau einzuprägen, und warum dann in diesem Alter ein regelmäßiges Training schon richtig sein kann und auch darf.
Wichtig:

kein Zwang!

Das Mädchen kommt freiwillig und liebt inzwischen die Position des Torwarts. Das Jahr im Feld brachte Ihr grundlegende Fußballerische Fähigkeiten bei, die aber ebenso wie die Torwarttechniken weiter vervollkommnet und erlernt werden müssen.

Franky Sunday
27.08.2008, 17:45
Super Videos Steffen! Nur sind die letzten beiden, glaube ich identisch? ;)
btw...die blaue Mauer ist für mich ein Phänomen und hat definitiv mehr Technik drauf als ich...das könnt einem ja peinlich sein:o

Paulianer
27.08.2008, 21:00
Ja, beeindruckend. Aber mit so einem verständnisvollen und fachkundigen Trainer wie Steffen, hat der Junge sicherlich viel Spaß daran. Und das ist der Weg zum Erfolg.

McClane
27.08.2008, 21:16
E-Junioren, wie genial. Wir haben auch in der E-Jugend zum ersten Mal "richtiges" Torwarttraining gehabt, leider nicht mit so nem tollen Trainer. War damals ein alter Herr, der schon seit 10 Jahren in Pension war und den Großteil der Technik schon wieder vergessen hatte. Ganz abgesehen von de Tatsache, dass unsere neumodischen Handschuhe ja nur unnötiger Schnickschnack waren. *g*

Aber ich finde es wirklich super, dass man auch auf dem Video vom "Kniefaller" sieht, wie schnell die Kleinen lernen. Von dem her gibt es echt nichts Besseres, als Torwarttraining wirklich von einem richtigen TW-Trainer machen zu lassen. Denn wenn man die Technik erstmal falsch drinhat, wird's glaube ich schwer.

Jedenfalls - super Videos und ich finde es toll, dass die Kleine freiwillig ins Tor geht - gibt es selten, was ziemlich schade ist und dann dafür sorgt, dass es in den Damenmannschaften häufig nur eine Torfrau gibt.

Steffen
27.08.2008, 21:32
Super Videos Steffen! Nur sind die letzten beiden, glaube ich identisch? ;)

:o Uuups, Du hast recht. Habbsch gleich mal geändert. Sorry... :o


...die blaue Mauer ist für mich ein Phänomen und hat definitiv mehr Technik drauf als ich...das könnt einem ja peinlich sein:o

Stuss! Er hat eben das Glück, Training zu bekommen. Ob gut oder schlecht will ich für mich nicht entscheiden.
Aber er lernt zumindest ein bissi was und kann so in die Rolle, die er sich ausgesucht hat, reinwachsen... sollte er morgen keinen Bock mehr haben, war es nicht umsonst, auch nicht vergeblich, aber er trifft seine Entscheidungen und wird darin zumindest ein wenig unterstützt.

Mal ein O-Ton der "Blauen Mauer" vom letzten Spieltag:



So, und heute mach ich's wie der Lehmann. Der kaut auch immer Kaugummi!

und matschte hörbar auf seinem Kaugummi rum, sprach es, und ging raus, über die Strafraumgrenze hinaus, um einem ranstürmenden Spieler den Ball vom Fuß zu nehmen, spielte dann einen lockeren Pass ins Mittelfeld. In der nächsten Aktion vor dem Strafraum ist er raus und hat sogar denn Ball dem Stürmer der Gegner weggegrätscht.
Wie der Lehmann eben, weniger im Tor, aber eben präsent...

Franky Sunday
28.08.2008, 14:28
Ah da ist ja nun das andere Video, die "Kleine" scheint ja echt nen Drang haben, zum Tor zu schauen, hab ich bisher noch nie so gesehen, aber das gibt sich sicherlich mit der Zeit und du sagst es ihr ja auch immer, wodurch sie sicher mehr und mehr verbessert.
Aber das mit dem letzten Spiel von der blauen Mauer, das nenne ich mal was...klingt ja fast wie nen kleines Märchen! Schon beeindruckend wie ich finde!:D

Steffen
30.08.2008, 22:57
Eine kleine Impression aus dem Spielbetrieb:
die Blaue Mauer ist von mir immer angehalten, mit der abwehr zu kommunizieren, was man im folgenden Video des Spiels gut hören kann, auch sieht man, wie die Abwehr reagiert.

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/3E4ttE8MDZg&hl=en&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/3E4ttE8MDZg&hl=en&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Solche Videos helfen mir, mein Training zu optimieren und auch, wenn man es den Kleinen zeigt, Ihnen zu zeigen, wo der Fehler lag und zu demonstrieren, was man von ihnen verlangt.
Sie verstehen Bilder nicht, Bilderserien können diese nicht zu einer Bewegung oder Abfolge verknüpfen, aber ein Film, daß wird klar verstanden.
Daher mache ich das ab und an ganz gern.

P.S. Der Torwart im Video wurde ausgerüstet durch Torwart.de - Alles für die Nummer 1 (http://shop.torwart.de)

Steffen
08.09.2008, 10:41
So, da nun die Blaue Mauer wieder einmal im Spiel mit der Grundtechnik den Erfolg retten konnte, haben wir Freitag ein kleines Video gemacht, denn wir wollen auch anderen Torleuten und Torwarttrainern die Möglichkeit geben, Torwarttraining für die Kleinsten anzubieten und durchzuführen.

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/KOyYKBgvK_w&hl=en&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/KOyYKBgvK_w&hl=en&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Durch kontinuierliches Training werden kleine Fehler abgestellt, wie eben das auf die Knie fallen, oder das Warten auf den Ball.
Hier sieht man nun deutlich, wie die Blaue Mauer sich auf den Ball zubewegt, dabei in die Knie geht und den Ball schon wesentlich geschickter sichert, als noch vor einem Jahr. (http://de.youtube.com/watch?v=mzRAfs2D5DQ)
Auch wenn diese Übung für die Torleute langweilig ist, sieht man doch die Fortschritte, die diese machen und wenn man nun die Möglichkeit hat, kann man solche Videos auch den Kindern zeigen, die Ihre eigenen Fortschritte sehr wohl erkennen und auch verstehen. Dies ermutigt, weiter zu machen und sich zu üben, wobei man weiter auf kleinere Fehler hinweisen und diese nach und nach herausarbeiten kann.
Sitzt erst einmal diese Grundtechnik, kann man diese dann mehr in Bewegung einstudieren und mehr und mehr situationsbedingt schulen.
Doch für unsere Kleinen, ist diese Technik eine der Techniken, die wie ein Ritus benutzt werden kann, darauf einzustimmen, daß es jetzt los geht.

Steffen
08.09.2008, 10:48
Wir bei Torwart.de sind gefragt worden, ob wir nicht mal was zum Thema "Grundstellung des Torwarts" machen können.
Die Blaue Mauer war natürlich sofort bereit, und wir haben daher ein kleines Video zum Thema Grundstellung erstellt.

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/7voETJVCls0&hl=en&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/7voETJVCls0&hl=en&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Denkt bitte daran, daß diese Grundstellung von Trainer zu Trainer ein wenig anders aussieht und aussehen darf, auch das diese Stellung nicht zwanghaft eingenommen wird, noch das ganze Spiel über der Torwart in dieser Position verharrt.
Vielmehr geht er in diese Position, wenn die Gefahr für das Tor groß ist, also wenn der Torwart bereit sein mu, um eine Aktion zu starten. Er verläßt diese Position und entspannt sich, wenn er nicht wirklich eine Torwartaktion starten muß, kann so frei laufen, sich locker bewegen, ist bereit einen Rückpass anzunehmen, oder auch sich im Stellungsspiel locker zu verschieben.
Erst wenn Gefahr für das Tor droht, geht der Torwart in seine "Bereitsschaftsstellung" über und ist so vorbereitet, aus dieser angespannten Stellung einer Feder gleich, eine Parade zu starten, ja förmlich in so eine Parade zu explodieren!

Den Kleinsten vermitteln wir dies als eine Art "Kampfstellung". Wir zeigen damit an, daß wir bereit sind, den Kampf aufzunehmen und uns zustellen. Wir sind Bereit, den Kampf mit dem Ball und dessen vom Stürmer implantierten Willen, ins Tor zu gehen, aufzunehmen und den Ball zu bezwingen!
Wir kämpfen daher nicht mit einem Gegner, sondern wir kämpfen um und mit dem Ball.
Und Kinder verstehen dies sehr gut, und es kostet ja schließlich auch Mut, dem Ball entgegen zu treten und dieses rasch fliegende Monster zu bändigen und sicher unter Kontrolle zu bringen.
Doch dafür sind wir da, und mit Grundstellung und unserer Technik, haben wir alles an der Hand, um eben diese Aufgabe zu erfüllen.

Alexikon
08.09.2008, 14:13
Mal wieder ein tolles Video Steffen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Grosse Klasse.....

Steffen
15.09.2008, 19:26
Viele Torwarttrainer, ja ganze Fußballverbände schließen die kleinsten torleute vom Torwarttraining aus. Sie beginnen erst ab der D-Jugend mit dem Training, in der Meinung, daß Ballgewöhnung und fußballerische Grundfertigkeiten in den ersten Jahren des Fußballdaseins vermittelt werden sollten.
Auch das Rotieren der Torleute im Tor wird dabei gern empfohlen.
Die Praxis zeigt aber oft deutliche Unterschiede zu diesen Ideen, da oft Kinder sich schon früh für das Tor entscheiden und auch im Tor spielen wollen.
So läßt sich im normalen Training gut die Ballgewöhnung und Fußballerische Grundschule den Kindern zu Teil werden lassen, im Torwarttraining kann dann die Torwartgrundschule vermittelt werden.
Dabei steht eindeutig im Vordergrund, den Kindern reine Grundschule angedeihen zu lassen und diese zu verinnerlichen. Kinder lernen sehr langsam, daher müssen diese Techniken immer und immer wieder wiederholt und trainiert werden.
Insbesondere bei bestimmten Techniken, wo die Fallschule im Vordergrund steht.. Dabei bauen dann später andere Techniken auf diesen Grundtechniken auf, so daß gerade bei der seitlichen Technik diese Fallschule das Hauptaugenmerk in Anspruch nehmen sollte.
Da hier nun die Fallschule und damit Verletzungsfreiheit im Vordergrund steht, ist damit der Widerspruch zu obiger Regel zu suchen, denn mit einer Fallschule kann man eigentlich nicht zu früh beginnen und damit Verletzungen vorbeugen.
Es ist dann einfacher, Kindern oder Jugendlichen, die im sicheren und verletzungsfreien Fallen geschult sind, höhere Techniken beizubringen.
Wie man nun diese Falltechnik einem Kind angedeihen lassen kann, soll das folgende Video ein wenig beschreiben.

<object width="425" height="350"> <param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/iM_B69IDnn4"> </param> <embed src="http://www.youtube.com/v/iM_B69IDnn4" type="application/x-shockwave-flash" width="425" height="350"> </embed> </object>

Britta
16.09.2008, 13:55
Super Viseo, sowas such ich schon lange für meinen kleinen Torwart! :) Vielen Dank Steffen!

Steffen
16.09.2008, 15:13
Hallo Britta,
für bessere Qualität, bitte Marcel Schäfer ansprechen, er hat die Rohdaten, um diese dann in ein schöne Präsentation für Tw.de einzustellen.
Ein Ding hat er als Beispiel schon fertig, und doch sieht für Forum und Internet gut aus.... So peus a peus soll dann immer mal wieder etwas folgen....
Kinder lernen nicht mit Bildern, Kinder lernen durch vormachen und nachmachen, oder eben vom Video und dann nachmachen.....

Britta
16.09.2008, 16:06
Hallo Britta,
für bessere Qualität, bitte Marcel Schäfer ansprechen, er hat die Rohdaten, um diese dann in ein schöne Präsentation für Tw.de einzustellen.
Ein Ding hat er als Beispiel schon fertig, und doch sieht für Forum und Internet gut aus.... So peus a peus soll dann immer mal wieder etwas folgen....
Kinder lernen nicht mit Bildern, Kinder lernen durch vormachen und nachmachen, oder eben vom Video und dann nachmachen.....

:D Meine eher des Video war gut für mich damit ich weis wie ichs meinem Kleinen beibringen kann ;) Die Qualität is ok, danke! Finds echt gut des so mit Videos anschaulich zu machen!

Claus
25.10.2008, 16:53
Hallo Steffen,

bin seit 2006 Trainer einer G- und jetzt F-Junioren-Mannschaft und habe mich auf die Suche nach ein paar Tipps zum Torwarttraining gemacht (mein Sohn, 7 Jahre, steht selber im Tor).

Wirklich toll, dass ich gleich diese Seite mit den Tipps und Filmen gefunden habe. Vielen Dank für die Mühe die Du Dir machst!

Grüße,
Claus

Casillas171193
25.10.2008, 17:23
Viele Torwarttrainer, ja ganze Fußballverbände schließen die kleinsten torleute vom Torwarttraining aus. Sie beginnen erst ab der D-Jugend mit dem Training, in der Meinung, daß Ballgewöhnung und fußballerische Grundfertigkeiten in den ersten Jahren des Fußballdaseins vermittelt werden sollten.
Auch das Rotieren der Torleute im Tor wird dabei gern empfohlen.
Die Praxis zeigt aber oft deutliche Unterschiede zu diesen Ideen, da oft Kinder sich schon früh für das Tor entscheiden und auch im Tor spielen wollen.
So läßt sich im normalen Training gut die Ballgewöhnung und Fußballerische Grundschule den Kindern zu Teil werden lassen, im Torwarttraining kann dann die Torwartgrundschule vermittelt werden.
Dabei steht eindeutig im Vordergrund, den Kindern reine Grundschule angedeihen zu lassen und diese zu verinnerlichen. Kinder lernen sehr langsam, daher müssen diese Techniken immer und immer wieder wiederholt und trainiert werden.
Insbesondere bei bestimmten Techniken, wo die Fallschule im Vordergrund steht.. Dabei bauen dann später andere Techniken auf diesen Grundtechniken auf, so daß gerade bei der seitlichen Technik diese Fallschule das Hauptaugenmerk in Anspruch nehmen sollte.
Da hier nun die Fallschule und damit Verletzungsfreiheit im Vordergrund steht, ist damit der Widerspruch zu obiger Regel zu suchen, denn mit einer Fallschule kann man eigentlich nicht zu früh beginnen und damit Verletzungen vorbeugen.
Es ist dann einfacher, Kindern oder Jugendlichen, die im sicheren und verletzungsfreien Fallen geschult sind, höhere Techniken beizubringen.
Wie man nun diese Falltechnik einem Kind angedeihen lassen kann, soll das folgende Video ein wenig beschreiben.

<object width="425" height="350">
<embed src="http://www.youtube.com/v/iM_B69IDnn4" type="application/x-shockwave-flash" width="425" height="350"> </object>

Die Videos hab ich mir schon Alles Angekuckt sie sind echt Klasse! Respekt Steffen!

Bela.B
25.10.2008, 17:32
Ich hab Steffen ja bei Youtube abonniert und seh wenn was neues kommt und stelle es dann sofort on.

Dies hab ich gefunden , aber schon 2 wochen alt

http://de.youtube.com/watch?v=rYqFyIgSy4o
http://de.youtube.com/watch?v=CXr5cdc-tHA

Hier ist sein Kanal (Steffen hatte mir erlaubt, die Links on zustellen)

http://de.youtube.com/profile?user=SteffenReichel&view=videos

Dort sind aber auch noch andere Videos, deshalb emfehle ich Steffen (wenn er Zeit hat) eine Playlist anzufertigen, wo nur Videos der blauen M:Dauer sind

Luke
22.12.2008, 13:20
Also ich habe gestern ein Angebot von unseren E-Jugend Trainern erhalten, ob ich ein bisschen mit den Torhütern was machen wollte. Diese haben nämlich noch einige Probleme, bei Grundtechniken beispielsweise dem tiefen Umarmungsgriff. Ich versuche anhand, der klasse Beiträge in dem Thread heute eine kleine "Einheit" durchzuführen. Allerdings versuche ich das, wie Steffen am Anfang geschildert hat, eher spielerisch und nicht zu erfolgsorientiert. Die blaue Mauer, Steffen, ist ja richtig gut!!!
Ich werde euch heute abend mal schildern, wie es heute so gelaufen ist.

Luke
22.12.2008, 17:33
So fertig :D

Toll wars. Hatte heute eine halbstündige Einheit mit einer Torhüterin, Name Julia Alter 9 oder 10, hab ich vergessen....

Hab einfach mal etwas gemacht um sie besser kennenzulernen, also 5 Minuten von allem, damit ich einen kleinen Eindruck habe.

Ihr hat das sehr Spaß gemacht und so wie es ausschaut mache ich das auch öfter. Eventuell mit allen Torhütern der E Jugend.

Sie hat eigentlich keine großen Probleme, ist aber noch etwas fangunsicher. Das müsssen wir einfach üben, ich habe da schon einige Ideen.

Ich hätte aber eine Frage:
Wie organisiere ich eine Einheit mit mehr als 1 Torwart? Also mit 2-3

Wie schaffe ich dass, dass den anderen beiden nicht langweilig wird, wie kann ich die nebenbei beschäftigen?

Bräuchte da bitte ein paar Tipps und bin für jeden dankbar :)

Pepe Reina 95
22.12.2008, 18:28
Die Videos hab ich mir schon Alles Angekuckt sie sind echt Klasse! Respekt Steffen!
Ja ich habe sie mir auch alle angeguckt Spitzenklasse! Und der Rasen ein Traum!

Steffen
22.12.2008, 18:36
Luke,
ein Torwart hat doch viel zu tun. Gib Ihnen Aufgaben...
Also z.B. den Ball zuwerfen, über eine bestimmte Distanz mit dem Torwart typischen Abwurf... oder wie ist das mit "Tor-Passen"?
Torleute stehen ca. 3 bis 5 Meter auseinander, in der Mitte ein Tor aus Hütchen.... und da müssen die Torleute sich den Ball durchpassen. Wer es nicht schafft, denk Dir eine Strafe aus...
Was ist mit Abstoß vom Boden? Muss das nicht geübt werden, während einer in der Übung mit Dir schwitzt?

Zudem Luke, das sind Ideen, auf die man laut einigen Leuten des Forums auch durch Bücher kommen muss, oder durch Nachdenken.
Ich habe diese Formen des Ausprobieren erfahren, aber den Aspekt in der Kleinarbeit meiner ÜbungsleiterSchulung ausgearbeitet...

Luke
22.12.2008, 18:42
Steffen, ich weiß nicht Recht ob in der E-Jugend bereits der Fokus auf Abstoß gerichtet werden sollte. Allerdings hast du mich auf Ideen des gezielten Zurollens gebracht, im Freien auch mit dem Abschlag zu schießen.

Steffen
22.12.2008, 19:35
Sorry,
die jungen Torleute müssen die Grundtechniken des Fussballs erlernen.
Das heißt auch, daß man Wettspiele machen darf, wie Kopfballübungen auf Ziele oder auch Zielschießen...

Ne Menge also, was geht. Und was man dann mit einem Zielschuss auf ein hohes Ziel übt, wird später zum Abstoß umgebaut.
Steht so etwas nicht in Büchern? *frechgrinst*
Schau mal, wenn man weiß, was man machen darf und was nicht, weil man über die Kindliche und altersgerechte Physiologie des Körpers Bescheid weiß, kann man auch dann Übungen raussuchen, und weiß wie was trainiert wird.
Ich z.B. hatte als Beispiel eine 4 stündige Schulung in Wurftechnik. Da denkt man: "Schei..e! Was soll der Kinderkram.. ich kann doch werfen!"
Tja und dann erklärt Dir der Dozent:
"Prima, die Ziele trefft Ihr gut. Nachdem nun jeder mir gezeigt hat, welcher Arm Euer Wurfarm ist, nehmt Ihn nun nur den anderen! Wer mogelt, zahlt heute Abend das Bier!"
Und dann bist Du froh darum, die Grundübungen machen zu dürfen und Schritt für Schritt die Bewegung zu lernen.
Und ich habe für mich erfahren, warum ich einst von Linksfuss auf Rechtsfuss umgestellt, noch heute so Probleme habe...

Daher: Torwarttraining ist mehr, also nur Bälle fangen, sich auf dem Boden ahlen... Torwarttraining heißt auch, animieren, Neues zu machen, Neues zu erfahren und mit ungewöhnlichen Übungen grundlegende Fertigkeiten zu erwerben, zu erhalten und zu verfeinern.
Das heißt Hopsen, Balancieren, Kräftigungsübungen, Koordination und auch z.B. mit Klettern, Schwimmen, Judo oder sonstigem Kram etwas zu vermitteln, was die Kinder durch anderes lernen im Fußball-Tor weiter bringt.
Klettern hat etwas mit Kraft, Kraftausdauer und 4 Glieder Koordination zu tun. Aber auch mit Angstüberwindung und Vertrauen.

Schwimmen ist Koordination, insbesondere Bewegung und Atmung, Konditionsarbeit und auch Beanspruchung anderer Muskeln.

Judo ist Viergliedmaßen Koordination, Reaktion und Aktion, Kraftschulung... aber auch Schulung einer Falltechnik, Instikt und Vertrauen

Luke
22.12.2008, 19:50
Steffen, du weißt ich bin 15, selber also noch in der Ausbildung. Ich will den Torleuten helfen, denn ich hab auch Erfahrung gesammelt. Ab der D Jugend macht das ein andere Torwarttrainer.

Ich will den Torhütern gerne ein paar Tipps geben, kompliziertere Techniken allerdings wie das Übergreifen, kann und will ich gar nicht behandeln. Ich will versuchen, sie darauf vorzubereiten was ab dem Großfeld von ihnen erwartet wird, allerdings ohne Druck. Ich hab heute glaube ich die hälfte der Zeit nur gelobt. Und ich hab gemerkt, dass braucht der Torwart, respektive die Torwärterin, auch. Und wie ich mir aus diesem thread angelesen habe, immer mal wieder den Drcuk rausgenommen, eine Pause gemacht. Natürlich hat heute nicht alles gepasst, so wollte ich mir heute nur ein Bild machen und werde mir nun überlegen, was ich zuerst angreifen möchte und wie. Dabei hilft mir der Thread sehr und ich würe mich über regelmäßige Erneuerungen und Aktualisierungen sehr freuen.

Steffen
22.12.2008, 22:49
Torschusstraining in der Halle, es wird gern von den Kleinen gemacht und auch die Blaue Mauer liebt es... Warum ist Falltechnik so essentiell?
Hier fällt der Torwart in der Halle auf einen Boden, der Hart ist und keinerlei wirklich Dämpfung aufweist.
Daher schaut man als Torwarttrainer hier gern fünfmal hin, denn gilt es hier nicht auf Knie und Ellenbogen zu fallen.
Instinktiv wendet die Blaue Mauer das Gelernte richtig an, fällt daher nicht auf die Knie und auch nicht auf den Ellenbogen.
Auf den YouTube Videos sieht man das so nicht, doch in der Zeitlupe des OriginalVideos erkennt man es....

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/PR9WoR0YYG4&color1=0xb1b1b1&color2=0xcfcfcf&hl=en&feature=player_embedded&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/PR9WoR0YYG4&color1=0xb1b1b1&color2=0xcfcfcf&hl=en&feature=player_embedded&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Wir nutzen daher die Halle voll aus, auch um die Falltechnik weiter zu optimieren und die Beweglichkeit des Torwarts zu fördern.
Da die Halle ermöglicht, auch ggf. auf weicheren Böden zu trainieren, kann dies im Training zu Optimierung der Fallschule bei nicht so sicheren und erfahrenen Torleuten angewandt werden. Zumal längere Pausen nicht zu einer argen Abkühlung des Torwarts führen und die Witterung nicht gegen ein Training verlaufen kann.
Daher kann die Halle für ein Kinder Training nur empfohlen werden.


Steffen, du weißt ich bin 15, selber also noch in der Ausbildung. Ich will den Torleuten helfen, denn ich hab auch Erfahrung gesammelt.

Das weiß ich. Und daher will Euch auch in die Verantwortung nehmen.


Ich will den Torhütern gerne ein paar Tipps geben, kompliziertere Techniken allerdings wie das Übergreifen, kann und will ich gar nicht behandeln.

Das wäre auch viel zu früh. Denn mit dem Hechten, als Sachen wie dem Bogenflug, sollte man erst ab der D-Jugend anfangen, einfach weil vorher die Gelenke zu schwer belastet werden.
Tun es die Kleinen von allein, ist es nicht schlimm. Aber man sollte nicht darauf trainieren, weil das eine gezielte, intensive Belastung ist.
Focus daher auf Werfen, Abrollen, tiefer Umarmungsgriff, hohe Bälle, Schulung der Anfänge zum Korbgriff...


Ich will versuchen, sie darauf vorzubereiten was ab dem Großfeld von ihnen erwartet wird, allerdings ohne Druck.

Schei.. drauf! Großfeld oder Kleinfeld, völlig Wurscht! Die Torleute stört das nicht, solange die Trainer keinen Erfolgsdruck ausüben oder diesen als Fahne tragen. Denn egal ob Kleinfeld oder Großfeld: Gewinnen wollen alle, auch die kleinen Spieler. Nur beim Erfolgsdruck, da ist es gräßlich und führt zu Bolzen, die man kaum kitten kann.
Daher muss man die G/F/E Jugendlichen nicht darauf vorbereiten, das geht von ganz allein.


Ich hab heute glaube ich die hälfte der Zeit nur gelobt. Und ich hab gemerkt, dass braucht der Torwart, respektive die Torwärterin, auch.

Naja, man muß und darf auch Kritisieren. Ein hartes Wort ist manchmal wichtig, denn das bereitet wirklich auf später vor.
Aber man lob auch später eigentlich mehr als man doof anmacht oder rumbrüllt.
Weißte, ich lob dann, wenn etwas richtig gemacht wurde und einfach um die Torleute zu motivieren, aber ich Kritisiere auch,deutlich und energisch.
Denn ich verlange schließlich etwas, und es hat Gründe warum. Die Gründe zeige ich auf, denn auch das ist Training.



Und wie ich mir aus diesem thread angelesen habe, immer mal wieder den Drcuk rausgenommen, eine Pause gemacht. Natürlich hat heute nicht alles gepasst, so wollte ich mir heute nur ein Bild machen und werde mir nun überlegen, was ich zuerst angreifen möchte und wie.

Nutze die Pausen, lass die Kleinen trinken. Gewöhne Ihnen an, regelmäßig immer mal wieder einen Schluck zu nehmen. Auch das ist Training.
In den Pausen erkläre und mache vor. Kinder lernen durch vormachen und je besser deine Technik ist und je Besser Du es vormachen kannst, desto krasser und schneller werden die Vorschritte sein. Kinder kopieren dich und daher kannst Du an diesen erkennen, was Du selbst falsch machst.. nutze dies.


Dabei hilft mir der Thread sehr und ich würe mich über regelmäßige Erneuerungen und Aktualisierungen sehr freuen.

Naja, Aktualisierungen sind so eine Sache. Im Moment kann ich die Kamera nicht aufbauen, die Blaue Mauer hat Pause und das Licht ist nicht gerade optimal, auch in der Halle ist es recht dunkel...
Was ich tue, ist einfach eine Sache, die vom Verband so nicht wirklich gewünscht und gefördert wird, für mich aber sehr, sehr wichtig ist, insbesondere um Verletzungen zu vermeiden.
Volker Piekarski, der seitens des HFV die Torwartausbildung leitet, hat hier eben eine andere Ansicht unf ich wünschte, er würde diese korrigieren.
Denn die meisten Vereine leben es anders, also trainieren auch Torleute unterhalb der D-Jugend.
Ich kann verstehen, wenn ich das Training der Kleinen bei anderen Vereinen verfolge, warum Volker Piekarski anderer Meinung ist und diese vertritt. Es ist nicht kindgerecht!!!
Doch denke ich, wenn Volker Piekarski einfach vorgeben würde, auch in der Ausbildung in Grünberg, wie Kleine Torleute zu trainieren sind, gäbe es hier eine Möglichkeit auch die Kleinsten zu fördern.

Luke und just hier liegt für Dich der Knackpunkt: Verlange nicht zuviel von den Kleinen, verlange Mögliches und habe Geduld, damit diese es erreichen können.
Es ist z.B. Stuss von einem G-Jungend Torwart zu verlangen, die Querlatte zu erreichen, oder diesen mit Sprungkraftübungen darauf zu drillen. Schau Dir die Spiele an.
Die Blaue Mauer hat in 12 Hallenspielen nur 3 Gegentore durch überheben kassiert, und ebenso selten wie die Großen es bei einem Torwart schaffen, schaffen es die Kleinen. Also warum sollte ich darauf bolzen, selbst weil er kleiner ist, wie andere?
Gib Ihnen daher Zeit, Zeit auch, Fußball zu spielen, als aktiv im Training die Grundtechniken am Ball zu erlernen und im Spiel anzuwenden. Also einen Rückpass annehmen, und mit dem Innenrist passen zu können, oder mit dem Span den Ball wegzuschlagen... Sie müssen ein Auge für den freien Spieler ebenso entwickeln, wie ein Feldspieler und daher sollte der kleine Torwart auch eben die Grundtechniken ebenso sicher beherrschen. Das ist genug Programm und daher ist das Torwarttraining hier etwas, wo man vielleicht dem Herzenswunsch nach Sonderbehandlung des Kleinen "Nationaltorwarts" nachgibt, und eben Torwarttraining macht.
Daher liegt hier der Focus nicht allein auf eben den Tw-Techniken, sondern man schult diese dann auch in den anderen Techniken, weil diese Kleinen Torleute eben mehr Anforderungen haben und daher diese gesonderte Ausbildung einfach brauchen, um die volle Bandbreite des Torwartspiels zu verstehen.

Daher Luke, nicht zuviel Torwart.. gönne Pausen und mache Wiederholungen, einfach damit der Druck gering bleibt und klein Stress entsteht.

Tom33
23.12.2008, 12:44
Danke Steffen, dass du dich hier mit Torwartraining für die "kleinen" beschäftigst. Ich schreibe grade an meiner Facharbeit über "Modernes Torwartraining" und habr in den meisten Büchern vergeblich nach guten Übungen für F und E-Jugend gesucht. Echt eine super Sache!:)

Luke
23.12.2008, 13:09
Ok Steffen, ich versuche natürlich mein Bestes, habe aber verstanden dass alles seine Zeit braucht und ich versuch das alles eben zu berücksichtigen.

Steffen
23.12.2008, 17:41
Luke, ich bin mir sicher, daß Du dein Bestes gibst.
Es geht nur darum, daß Du einfach Kindgerechtes Training machst.
Schau mal.. ich nehme so oft es geht an den Spielen meiner Torleute teil. Ich schaue mir an, wie diese spielen und wie Sie sich im Spiel verhalten.
Schaut man sich die "Blaue Mauer" an, fällt auf, daß er viel tut, von sich aus, was andere nicht tun.
"Blaue Mauer" verläßt sein Tor, steht nicht auf der Linie, erkennt 1gg1 Situationen und geht aktiv in Diese hinein. Was jedoch generell zu sehen ist, sind die Schwächen der Kleinsten in der Raum-Zeit-Orientierung und der Einschätzungsfähigkeit von Bewegungen, insbesondere der Ball-Flugbahn.
Da kann man trainieren bis zum Abwinken, diese Schwäche gibt sich erst spät, so ab 10-12 Jahren.
Daher sind Kinder im Strassenverkehr so kritisch und gefährdet, ein Kind kann ein herannahendes Auto weder in der Distanz, noch in der Annäherung richtig einschätzen.
Nun ist es auch so, daß nun die Kinder daher Steilpässe, den Laufweg eines Spielers oder Mitspielers, aber auch die Flugbahn eines Balles kaum und nur schwer einschätzen können.
Daher werden kleine Torleute so oft überhoben, es ist diesen nahezu unmöglich, die Flugbahn des Balles, die eigene Sprunghöhe und die eigene Position korrekt einzuschätzen und so sich korrekt zum Ball zu positionieren.
Da fragt sich so mancher Vater, warum der Kleine nicht drei vier Schritte gemacht hat, um den Ball zu erreichen... das ist einfach das Unverständnis der Ungeschulten Leute, die einfach über die Entwicklungsstufen der Kinder nicht Bescheid wissen und zudem es beim eigenen Kind nicht wahrnehmen...
Was hilft hier?
Logisch: Kopfballtraining.
Für die Kleinen ist es geil, macht Spaß und schult just diese Sache.
Das macht den Torwart damit nicht besser, geht aber mal in die richtige Richtung, auch wenn nach Wochen der Kleine sich immer noch nicht korrekt zu Ball positionieren kann, kann er dann doch aktiv den Kopf hinhalten, wenn der Ball da mal hinkommt ;)

Luke, Kindgerechtes Torwarttraining ist unheimlich schwer.
Daher lege ich gern Fokus auf wenig.. Also wenige Technik, wobei ich da einfach Wert auf die Fallschule lege, dafür eben viel Spaß und Abwechslung.
Klar gröhlen die Kleinen auch mal nach Training zum Hechten. Sollte man eigentlich nicht machen, doch wenn die Kleinen es wollen, freiwillig mitmachen, dann nur zu.
Von der Seite in die Sandkiste hechten, die Kleinen vergöttern es. Bewußt kann man das dann als Belohnung oder Höhepunkt einsetzen. Dabei kritisiert man aber nicht, Korrektur nur, damit sich die Kleinen nicht verletzen... doch letztendlich ist das eine Übung, die die Kleinen nicht korrekt ausführen können, es ist zu komplex. Also kann man es machen, aber nicht trainieren.
Trainieren sollte man die Bewegungen zum Ball, das Fußballspielen, den tiefen Umarmungsgriff, das seitliche Fallen und damit die Technik des Werfens. Auch hohe Bälle kann man angehen, doch dann bitte, gegen einen statischen Ball, einfach die Kinder so hoch springen lassen, das Objekt greifen und sichern lassen.
Einen Flugball auf das Tor, Luke, das wäre für das Training der hohen Bälle wieder völlig sinnlos, wie oben erklärt.
Daher: Hole Dir ruhig Hilfe.
Deine Jugendsportverbände bieten regelmäßig Schulungen an, Basis Schulungen als Jugendleiter bilden den ersten Schritt zum Übungsleiter. Mach Dich also schlau und lasse Dir wirklich auch mal von Profis in Form einer Schulung helfen. Macht Spaß und bringt so manchen Aha Effekt.

Luke
23.12.2008, 20:35
Was hätte ich getan wenn ich diesen Thread nicht gelesen hätte? Konditionsgebolze, Hütchen Übungen etc...

Inzwischen hab ich mir viel aufgeschrieben und nun eine ganze Reihe an Ideen fürs TWT.
Ich werde mir für die nächste Einheit einige Dinge überlegen und das denke ich geht sehr gut, da die Torhüter toll mitmachen und auch mit Freude dabei sind.

Ein bisschen planlos war bei mir das Aufwärmen. Ich wollte auf dieses auf- und ablaufen verzichten, so bin ich mit der Keeperin auf und ab gelaufen und habe ihr dabei den Ball zugeworfen, Dies auch rückwärts und seitwärts.
Danach kam bei mir das Dehnen, hab ich auch bisschen verplant.

Der sog. Hauptteil läuft bei mir gut, ebenso der Schluss, das Problem die "Einleitung".

Wie beginne ich, also wie mache ich den Torwart warm?

Ich hatte mir gedacht vielleicht mit einem kleinen Ball ein bisschen zuwerfen oder so, aber insgesamt bin ich da überfordert...

Steffen
23.12.2008, 21:25
Luke ;)
Wie macht man einen Torwart warm.
Also, geh an die Sache mit Methode heran!

Es soll Spaß machen
gesteigertes Tempo aber keine Hochbelastung, z.B. keine Spurts
Es sollte 7-10 Minuten dauern


So, und was fällt uns da ein? Logisch, es darf mit Laufen zu tun haben. Prima ist z.B. ein paar Minuten einfach das übliche Warmmachen zu machen, also Bahnen auf und ab zu laufen, damit keine Langeweile aufkommt, einfach eine Bahn rauf, eine runter und dann macht man eine Übung, z.B. ein paar Hampelmänner. Dann eine Bahn rauf im Hopserlauf, runter im Trap, Übung z.B. ein paar lockere Strecksprünge...
Mach es witzig, z.B. ein paar Karten, eine als Laufübung rauf, eine andere Laufübung runter, dann eine Karte zur Übung.
Spielerisch wird sich warm gemacht.
Ansonsten geht gut, kleine Zweikampfspiele....
Nimm mal zwei Kunststofbälle, wie zwei 1,5 Kilo Medizinbälle. Für Kinder ungeeignet, für Jugendliche prima. Bei den Kindern nehmen wir normale Bälle... Stelle ein Hütchen Viereck auf, und dann geht es los. Jeder hat 3 Leben, und man verliert ein Leben, wenn der Ball zu Boden fällt... und dann wird geboxt.... Die Bewegungen sind etwas hastiger, aber es gibt aufgrund des geringen Raums keine Möglichkeit zum Spurt, aber man muss sich schnell und flott Bewegen, den Stößen ausweichen und selbst versuchen, mit dem Ball einen Treffer zu landen.
Auch gut geht: Mache ein Hütchen-Viereck, Torwart rein... und dann wirf Bälle ins Viereck. Der Torwart muss sich mit dem Körper hinter dem Ball positionieren und den Ball versuchen zu fangen. Da er hinter sich ein Tor hat ;) kann man klar vermitteln warum er/sie das tun soll. Tempo bestimmt nun der Trainer und das kann man nun steuern. Wichtig: Kind sollte hier nicht fallen, sondern laufen!

*lachen* Und Luke, hey, nimms locker. Wenn die Kinder nicht 100%ig aufgewärmt sind, es ist nicht schlimm, dann macht man erst einmal eine Übung zum Fußballspielen, da läuft Kind von ganz allein.
Also Dribbelübungen durch Hütchen... Da kann man nicht sprinten.
Doppelpassübung durch Hütchentore mit dem Trainer, auch da kann man nicht sprinten.... und die Zeit vergeht mit kleinen Übungen zur Körperertüchtigung, wie Liegestützen, Hampelmännchen etc. wie im Flug.
Locker Dehnen, wobei hier wirklich essentiell ist, daß jede Dehnungsübung 100%ig korrekt gemacht wird.
Dann kann man endlich mit TwT anfangen.. und Luke, locker bleiben. Du machst das sicherlich ganz prima.

Mörv1992
23.12.2008, 21:50
Dann kann man endlich mit TwT anfangen.. und Luke, locker bleiben. Du machst das sicherlich ganz prima.Davon bin ich auch überzeugt. Ich habe selbst mal die kleinen trainiert und habe am Anfangden Fehler gemacht, dass ich zu hohe Ziele gesteckt habe. Sowohl für mich, als auch für die Kleinen. Aber wenn man nciht zu viel von ihnen verlangt, können sie am Ende mehr. Denn in dem Alter soll Sport Spaß machen...allerdings mit einem kleinen Schuss Ehrgeiz dabei.
Also viel Glück und Spaß!;):)

Steffen
23.12.2008, 22:38
Mörv,
Ehrgeiz ist völlig fehl am Platz, denn den haben die Kleinen für sich schon ganz allein. Da versagt man auf einem Turnier und es herrscht Weltuntergangsstimmung in der Kabine, dabei ist z.B. 4ter von 8 Mannschaften doch gar nicht mal so schlecht

Daher keinen Ehrgeiz, das brauchen die Kleinen nicht.

Luke
12.01.2009, 17:01
Komme gerade von einer Einheit mit meinen Schützlingen. Bislang betreue ich 3 (!) Keeper, am Mittwoch kommt noch einer dazu. Eine kurze Darstellung:

E2 Torhüterin Julia, gute Fanghaltung und sehr schöne Umarmungsgriffansätze. - Einige Fehler beim seitlichen Fallen

E3 Torhüter Antonio, sehr fangsicher, guter Umarmungsgriff (tief und hoch). - Da Übergewicht Probleme beim seitlichen Fall und schnellen Reagieren. Schlechte Fanghaltung trotz Fangsicherheit

E3 Spaß Torhüter Lukas, sehr beweglich und reaktionsschnell.- Schlechte Fanghaltung und viel zu großes Selbstbewusstsein.

Werde mir nun für jeden Torhüter Übungen aufschreiben, die man durchführen kann. Nächsten Montag werde ich mit Antonio und Lukas trainieren. Mir fehlen ein bisschen die Anhaltspunkte für Training mit 2 Torhütern in der Halle. Der Platz ist nicht gerade groß, aber ich möchte keinen vernachlässigen. Habt ihr für mich vielleicht einige Anregungen?

Schnapper82
12.01.2009, 18:16
Mir fehlen ein bisschen die Anhaltspunkte für Training mit 2 Torhütern in der Halle. Der Platz ist nicht gerade groß, aber ich möchte keinen vernachlässigen. Habt ihr für mich vielleicht einige Anregungen?

In der Halle würde ich ganz lockere TW-TRaining machen, wenn überhaupt.
Eher Spielformen mit Fangübungen usw.
Nichts groß auf Technik oder ähnliches!

Luke
12.01.2009, 19:04
Schnapper, ich finde es von großer Bedeutung, dass gerade in der Halle das richtige Fallen geübt wird...

An was für Spielformen denkst du da?
Ich sitze mit so spielerischen Formen gerade auf dem Schlauch...

Britta
12.01.2009, 19:21
An was für Spielformen denkst du da?
Ich sitze mit so spielerischen Formen gerade auf dem Schlauch...

Wir hatten da letztes Jahr so ein Lehrgang wo gerade das TW Training in der Halle erklärt wurde. Da waren eininge schöne Spiele dabei, die besten fand ich:

1. Die Kinder laufen in einem abgegrenzten Viereck durcheinander und wennd er Trainer Stop sagt müssen sich alle in die "Torwart-Position" stellen. Der letzte bekommt irgendeine "Strafe". Man kann hier auch sagen sie spielen Fange (je nachdem wie viele es sind) und dann nach dem Brückenfangprinzip muss sich der Gefangene in der Torwartposition hinstellen bis im einer durch die Beine krabbelt... Es gibt viele Variationen, da kannst kreativ sein ;)

2. Die Kinder werfen sich die Bälle auch im Viereck laufend gegenseitig zu und müssen sie dann mit den verschiedenen Fangtechniken fangen. Hier gibt es auch einige Variationen, z.B. können sich die Kinder den Ball auch zurollen für den tiefen Umarmungsgriff oder so...

Das gute an diesen Übungen ist wie ich finde dass man sie sowohl mit nur 3 oder 4 Torhütern machen kann, aber auch in der F-Jugend mit allen, da ja hier fast jeder mal im Tor steht und die Fang - und Werfübungen auch allen gut tun!

Gruß

Luke
12.01.2009, 19:24
Danke Britta, das eignet sich wunderbar als Einstieg, vielen Dank!

Sina
12.01.2009, 19:45
Luke, manchmal ist das gar nicht so schwierig, mehrere kleine Keeper zu beschäftigen. Obwohl ich gestehen muss, das ich am Anfang auch viel auf Hilfe angewiesen war bzw. viel Zeit für die Trainingsgestaltung gebraucht habe.
Ich habe mit der Zeit zusammen mit den Keepern ein Lieblingsspiel in der Halle entwickelt, was ich gerne weiterempfehle. Da wir damals auch eine Halle ohne Tore hatten, waren wir viel auf Spielchen angewiesen.
Mal schauen: Also du teilst die Halle quasi in 2 Felder, wie bspw. das Volleyballfeld. Du stellst 2 Bänke in die Mitte, um dies für die Keeper zu visualisieren. Dann teilst du 2 Teams ein. Jetzt geht es quasi ein bissl wie Ball über die Schnur. Die Kinder versuchen, den Ball im gegnerischen Feld 2x aufkommen zu lassen (die Zahl des auftitschens kann man verändern). Dann achtet man darauf, das die Kinder den Ball sauber fangen und den Ball mit einem Ruf "Torwart" sichern.
Wenn Interesse besteht, erklär ich noch mehr, ich muss jetzt leider los.

Luke
12.01.2009, 19:48
Interesse an genauerer Ausführung besteht zweifellos. Super Anregungen, echt toll, danke schonmal!

Schnapper82
12.01.2009, 21:13
Die genannten Übungen sind genau solche, wie ich meinte Luke.
Super erklärt von meinen Vorrednern.
Die Kleinen sollen Spass haben und nicht ein steifes Technik Training in der Halle absolvieren.
Die Technik kannst du nach und nach dann im freien trainieren.

Steffen
13.01.2009, 06:33
Nicht immer so phantasielos!
Vergesst doch mal das es einen Fußball gibt... Spielt Feuer, Wasser, Erde....
Lasst die Kinder balancieren....
Mensch, vergesst, daß die Kinder Torleute sind! Es sind Kinder und in der Halle, versucht nicht krampfhaft Fußball zu spielen oder was mit Fußball zu machen.
Ein Torwart braucht Greifkraft, die wird durch Klettern gestärkt. Ein Torwart braucht eine gute Stützmuskulatur, diese wird durch anspruchsvolle Übungen gekräftig, ein Torwart braucht Spurtstärke, die man in Wettspielen stärken kann, ein Torwart braucht Balance, die man mit Balncierübungen forcieren kann....
Und was tut Ihr? Ihr bringt Ihnen bei, daß alles ohne Ball kein Training ist.

Was bietet die Halle für Möglichkeiten?
Wie wäre es mit einer Rollbretter Ralley?
Was wäre mit einer spannenden Querfeldein Ralley?
Gibt es Judomatten, wenn ja, warum dann nicht mal "Raufen"?
Oder haben wie Material für einen tollen Biathlon?
Haben wir genug Bälle für einen Fußball Biathlon?
Wie wäre es mit einer Spaß-Olympiade?

Vergesst doch einmal, daß es Torleute sind und trainiert dann genau das, was Ihr auf dem Platz so häufig vernachlässigt. Trainiert das, was aus dem Platz nicht geht und ergreift endlich die Chance, die sich bietet, anstelle euren Blickwinkel so eng zu lassen und nur "Fußball, Fußball, Fußball" zu denken...
Erweitert endlich Euer Training und bleibt nicht auf den festen Pfaden. Ein Torwart braucht mehr als Bälle zum Fangen und Torwarttechnik.

Denn sonst könnt Ihr ab der B-Jugend auch zum Bolzen vom 16er aus als Torwarttraining übergehen...

Sina
13.01.2009, 20:58
So Luke, ich versuch mal, es noch zu erläutern. Du hast wie gesagt zwei Tams, ein geteiltes Feld und die Kinder versuchen halt, den Ball zweimal im gegnerische Feld aufticken zu lassen - dabei dürfen sie sich innerhalb des Teams den Ball so oft zuwerfen, wie sie mögen. Gefangen werden sollte der Ball mit Technik und Sicherung und am besten auch mit Rufen: Meine haben immer die ganze Halle zusammengebrüllt ;) Das haben die endlos gespielt :)
Es fördert Fangtechnik, Selbstsicherheit und die "Fähigkeit, das Spiel zu lesen" ^^
Desweiteren habe ich mit ihnen auch gerne Fangspiele gemacht. Kennst du das, wenn einer fängt und die Gefangenen sich breitbeinig hinstellen oder hinhocken müssen? Dann können die anderen Kinder sie wieder befreien, indem sie durch die Beine rutschen oder drüberhocken.
Ein weiteres war ein kompletter Parcour, den ich ihnen aufgebaut habe: Balancieren auf einer umgedrehten Bank, durch eine "Röhre" kriechen, auf einen Kasten springen, um Kegel laufen, einen Purzelbaum machen, etc. War für die Koordination gedacht und hat mir auch geholfen, einzuschätzen, was ich koordinativ von den Jungs erwarten kann und was ich noch mit ihnen machen musste.
Verdammt, ich wollt eben noch was schreiben, aber es ist mir entfallen.

Steffen, deine Ansätze löblich und in allen Ehren, aber: Ich konnte froh sein, damals überhaupt eine Halle zu bekommen und das als dämlicher Torwarttrainer! Diese Hallen sind mit nichts ausgestattet, ich kann mir vorstellen, das es Luke vllt ähnlich geht. Da is nix mit klettern, mit Rollbrettrallyes, etc. Und ich persönlich finde, irgendwie gehört immer n Ball mit rein, egal, was für einer, aber der sollte mindestens 10 Minuten dabei gewesen sein.

Steffen
14.01.2009, 06:20
Sina,
eine unausgestattete Halle gibt es nicht. Wenn man eine Halle bekommt, sollte man daher auch zusehen die Schlüssel für die "Geräteschuppen" zu bekommen, logischerweise gegen Ehrenwort und Unterschrift, daß nichts verschwindet.
Und schon hast Du es.

Begründe mir bitte mal, warum immer unbedingt ein Ball dabei sein muss?
Ist Fußball so wichtig, daß Trainingseinheiten ohne Ball ein absolutes No go sind?
Dann darf ich Dich enttäuschen, weil es genügend Gegenbeispiele aus dem Profi-Fußball gibt, wo selbst drei Einheiten hintereinander die Spieler und der Torwart keinen einzigen Ball zu Gesicht bekommen.

Oft finde ich, daß die meisten von uns zu wenig über den Tellerrand schauen, und auch nicht die Bereitschaft mitbringen wirklich selbst Änderungen mitzugehen.
Schau Dich hier um!
Alles will Krafttraining, daher gehen diese in die Muckibude oder bolzen zu Hause an der Kettler Foltermaschine. Ausgleichssport und damit natürliche Muskelertüchtigung - Fehlanzeige.
Dann kommen hier die Fragen von wegen mir fehlt dies, mir fehlt das....
Klar logisch, denn wir Trainer haben die Kinder geprägt und wir prägen diese JETZT und worauf prägen wir diese? Klar:
Ugah, ugah, ich Torwart, Du geben Ball, ugah

Ich bin daher der Meinung, wenn man schon Kinder betreut, ja Trainiert, dann sollte man den Ball ruhig immer mal weglassen und die anderen, essentiellen Dinge fördern: Balance, Selbstbewußtsein, Selbsteinschätzung, Risikobereitschaft, Teamfähigkeit und eine natürliche Körperertüchtigung durch ein breites Bewegungsangebot.

Aber nein, daß ist nicht gefragt, es muss ein Ball dabei sein.
Sina, wenn ich könnte, also der Verein es mittragen würde, meine Torleute würden 3 mal die Woche etwas tun und davon nur 1,5 Einheiten den Ball sehen. Denn für Kraft brauche ich den Ball nicht, für Reaktion und Antizipationseinheiten bauche ich auch keinen Ball....

Und ich, mit meiner Erfahrung, wehre mich vehement dagegen, daß man Kinder nun im Fußballtraining ständig und unablässig mit dem Ball traktiert, anstelle deren Bewußtsein und Körperschulung für mehr zu eröffnen. Wir züchten so doch nur kranke Sportler, die mit links stehen und mit rechte kicken können. Hohl im Kopp und nur bereit, sich auf ein Training mit Ball einzulassen - was soll später dann werden?
Gebt endlich diese alte Schule auf, beginnt etwas, was Ihr nie hattet und gebt auch hier Erfarungen weiter. Habt Ihr keine, dann zum Donner noch mal ist es Eure Pflicht und Eure Aufgabe als Torwarttrainer für Kinder daß Ihr es Euch besorgt.
Besucht andere Sportarten, schaut was Euch hilft und weiter bringt, besucht Lehrgänge der Sportfördereinrichtungen.... aber bitte, macht nicht so einen Schrott und lasst die Kinder sich auf den Ball fixiert wissen.
Hört also auf mit dem alten Schrott, denn dann könnt Ihr wirklich vom 16er auf die Hütte blasen als Torwarttraining schön reden...

Ihr seit auf Kinder losgelassen worden, dann macht etwas, was die Kinder weiter bringt, anstelle diese auf Fußball und eingeschränkte Bewegungsmuster zu fixieren.

Sina
14.01.2009, 06:45
Steffen, ich habe nicht gesagt, was man mit dem Ball machne muss. Ob dies jetzt ein Fußball, ein Tennisball oder gar ein Flummi ist und ob man mit diesem jetzt abwerfen, Zombie oder halt Fußball spielt, lasse ich dahingestellt. Und meine Jungs haben damit kein Problem gehabt, viel mitzumachen und auszuprobieren, dennoch wäre ich schief angeguckt worden, wenn nicht wenigstens irgendwie mal ein Ball vorkommt und ich unterstütze das einfach. Wie gesagt, was du alles machen möchtest in Ehren, aber manchmal geht es halt nicht.
Natürlich gibt es unausgestattete Hallen - da besteht die Ausrüstung aus einem Korb weicher Bälle und alten Springseilen; selber schon so erlebt. Und n Schlüssel hatte ich für den Geräteraum, ich bin ja nicht ganz blöd.
Manche Sachen kann man einfach nicht unterbringen; schön, wenn du das kannst Steffen. Aber deswegen alle anderen so n bissl trottelig hinzustellen: Schade eigentlich.
Ich habe mir mit den Jungs weiß Gott Mühe gegeben, ihnen mal was anderes zu präsentieren und die Rückmeldungen waren immer positiv. Auch, wenn ich nicht gleich die Kletterwand aufgebaut oder ihnen auch n Fußball gegeben habe (klingt in deinem Text so n bissl, als wäre das verpöhnt).

ICh weiß, das du für die Kinder nur das Beste möchtest, doch bedenke, die sich engagieren, möchten das meist auch, vor allem, wenn sie sich sogar hier informieren. Da muss man nicht laufen wiederholen, was man mit ihnen noch alles machen könnte... ich weiß, du meinst es nur gut, aber halt auch irgendwie in jedem dritten Beitrag über dies Thema das Gleiche.
Ich möchte dich nich persönlich oder deine Kompetenz angreifen, aber würde mir wünschen, das du nicht immer von deinen anscheinend optimalen Bedingungen ausgehst und uns selber auch mal zugestehst, nicht alle Dinge zu wissen, jeddoch sich schon informiert zu haben.

Luke, jetzt isses mir wieder eingefallen: Ich habe die Weichbodenmatte, die in der Halle stand, einfahc mal genutzt - fliegen, schmeißen, kugeln: Was auch immer, die Jungs hatten Riesenspaß :)

Steffen
14.01.2009, 08:51
Sina,
wie trainiert man Balance? Oder braucht diese ein Fußballer nicht?
Wozu trainiert man Arme und Oberkörper, wenn der Fußballer doch nur mit dem Fuß Ball spielt?
Was nutzt eine Stützmuskulatur, wenn der Fußballer nur über den Platz rennt und den Ball tritt?

Ihr wollt sicherlich das Beste für die Kinder, aber geht dann den Weg des geringsten Widerstandes!
Leider bin ich nicht im Jugendbereich so integriert wie ich gern wollte, glaub mir, die Jungs dürften sich warm anziehen.

Hallentraining ist doch: 2 wählen, ein Team nimmt die Leibchen, Du und du ins Tor, Ball in die Mitte und los.
So machen es über ein Dreiviertel aller Trainer.
Über ein Dreiviertel aller Torwarttrainer kennen das Core Programm von Marc Verstegen nur vom Hören Sagen, ein Dreiviertel aller Torwarttrainer kennen nicht mal Dehnungsübungen für die Hände...
Sina, ich will niemand über einen Kamm scheren, aber was soll ich tun?
Luke sucht Hilfe für ein Training, und was kommt: Ball, Ball, Ball!

Warum nicht mal die Seile nehmen und klettern lassen? später, und das Forum zeigt es doch, sucht jeder nach Übungen wie man das verbessern kann, damit man mehr Kraft in die Hände und Arme bekommt. Und dann?
Es wird aber den Kindern schon verwehrt... den Kindern, die später dann diese Fragen stellen, weil der torwarttrainer diesen es nicht beigebracht hat, sondern Sie hat werfen, Fliegen und hechten lassen, aber den Rest einfach nicht gemacht hat.
Sina, wozu braucht den der Torwart Kraft in Armen und Händen? Und glaubst Du echt, der Torwart lernt das allein, indem er die ganze Zeit Bälle fängt, hechtet und lustig ist?
Und ich bin ehrlich: Mir ist Wurscht, daß Du angepi..t bist. Denn ich rüttle an diesem Käfig, weil ich sehe, das es nötig ist.
Habe ich eine Halle ohne Material, ja mein Gott, trotzdem kann ich Dinge ohne Ball machen, um andere Bereiche, die für das fußball nicht minder wichtig sind, zu trainieren.
Und ich muss mir keine Sorgen machen, denn wenn ich das m Herbst oder Frühjahr draussen mache, holen sich die Kinder den Tod, im Winter in der Halle muss keiner frieren und dann kann ich das machen!

Da kann man mit wenig Aufwand dinge tun, die auch Spaß machen. Und das Zeug kann jeder mitbringen. Tennisbälle bekommt man bei Tennisclub ausgeliefen, einen alten Socken vom Papa gibt es auch und schon hat man mit wenig Aufwand ein 1A Wurfgeschoss.
Und so Sina, läßt sich viel tun...
Mich haben schon Trainer angesprochen, weil diese keinen Bodengrund hatten und daher CoreÜbungen nicht machen konnten. Ausrede huste ich da nur.. 2 große Badetücher und schon habe ich eine Unterlage, muss halt jeder mitbringen, aber es geht. Und schon kann ich loslegen, Core Übungen.
Und dann, dann habe ich ein Handtuch und kann damit über den Boden rutschen.
Und kann so auch eine Ralley machen, ohne Rollbretter. Hindernisse finden sich, ein Besen, ein paar Markierungshütchen, Stühle, Tische, Bänke....

Es geht so viel, wenn man eben bereit ist, es zu tun.

aber von mir aus, ich kann auch die Beiträge zu fragen der Stützmuskulatur und des Bauch, Beine, Po Trainings demnächst löschen!
Denn das wird schon im Kindesalter verbockt.

Andreas Köpke und Hans Leitert sind der Auffassung, daß ein Torwart mehr Balance braucht. Sag ehrlich Sina, wann hast Du das letze Mal Balanceübungen im Training gemacht?
Ein Torwart braucht Kraft und irgendwo Muskulatur um sich selbst zu schützen. Wann habt Ihr mit Euren Kindern mal eine Einheit nur Kräftigungsübungen gemacht?

Aber Sina, mir ist es Wurscht.
Ich werde mich zu dem Thema nicht mehr äussern, wozu auch. Ich habt die Leere Halle, da kann man nur Fußball spielen, und dann los.

Sina
14.01.2009, 12:44
Wer von uns beiden ist jetzt angepi..t? Ich habe deutlich gesagt, das ich dich und deine Kompetenz nicht in Frage stelle, denn darin bist du mir wahrscheinlich haushoch überlegen. Kindergarten, jetzt mit Löschung der Beiträge zu drohen...

Was ich einfach angeregt habe, ist, das nicht alles, was man mit dem Ball macht, schlecht ist - nicht mehr, nicht weniger. Das natürlich vorrangig Übungen mit einem Ball aufgezeigt werden, wenn nach Übungen für Torhüter gefragt wird, ist für mich das Normalste und Verständlichste der Welt. Denn wer von uns hat es anders gelernt? Als Trainer holt man sich aber nicht nur eine Meinung ein, man kann sich überall informieren, ist halt abhängig vom Engagement, wieviel man investiert.

Zu deiner Frage, wann ich das letzte Mal Balanceübungen mit meinen Kiddies gemacht habe: In der Halle mit Parcour, dies war aber letztes Jahr, weil ich danach leider aufhören musste. Nie hieß es für mich in der Halle: So, und heute wird nur Fußball gespielt.

Ich finde es gut, das du darauf hinweist, was man alles machen kann; aber dann vieles andere als unnötig hinzustellen - sry, da habe ich grade kein Verständnis für. Denn im GRudne möchten wir doch das Gleiche: Das die Kinder eine möglichst umfassende Ausbildung bekommen. Und mit Ausbildung meine ich die Koordinative Seite, ebenso wie alle anderen Aspekte.

Auch, wenn ich jetzt gerade zu Tode beleidigt klingen mag: Ich hatte gedacht, das man gerade mit dir über so etwas diskutieren kann.

Luke
14.01.2009, 13:33
Mensch jetzt fühle ich mich richtig schuldig! Dabei wollte ich nur verschiedene Anregungen haben:(

Generell helfen mir alle Post von euch weiter, doch dass ihr dann "rumzickt" nur weil ein anderer andere Methoden benützt, wozu? Sind wir denn hier im Kindergarten?

Stellt euch vor, 2 Torwarttrainer sollen zusammen die Kinder trainieren. Eine Philosophie like Sina, die andere wie Steffen. Man könnte so tolle Sachen machen, aber es wird gar nicht über Kompromisse und Möglichkeiten nachgedacht, nein jeder beharrt stur auf seiner Philosophie, methoder oder was auch immer.

Ich hab in einer Stunde E1 Training, da werde ich diese hilfreichen Tipps ausprobieren! Danke dafür.

Würde mich aber doch freuen, wenn ihr beide akzeptiert, dass es 2 Meinungen geben kann. Wieso denn auch nicht?!

Luke
14.01.2009, 16:31
Komme nun gerade vom E1 Training. Wieder merkte ich, dass mir die Ideen ausgegangen sind, was aber nicht so schlimm war, da ich heute erst einmal einen überblick über den E1 Keeper wollte. Den habe ich bekommen. Nun kenne ich von jedem Torwart die Stärken/ Schwäche, weiß aber nicht genau wie ich denn eine Trainingseinheit füllen kann. Aufwärmen geht noch, das problem ist die Vielfalt in den Übungen.

In der Halle schnappe ich mir einen Torhüter und gehe mit ihm auf ein Tor. Wir haben ungefähr 1/3 der Halle. Geräte wie Bänke und Matten wären möglich; Ich betreue meistens 1 oder 2 Torhüter, nie 3 oder 4 auf einmal!
Schussübungen:
Was kann ich denn für abwechslungsreiche Schussübungen machen, mit zwei keepern? Habe da eben diese Standard Übung: Jeder abwechselnd...

Doch in der Vielfalt geht das nicht...

Das Herauslaufen habe ich mir vorgenommen fürs Nächstemal, da weiß ich schon einiges. Mit einer Weichboden Matte habe ich mir auch was ausgedacht:
Beide Torhüter stehen etwas neben dem Pfosten. Die Matte liegt einige Meter davor. Der erste Torwart läuft auf die Matte zu und macht einen Purzelbaum (Rolle vorwärts) darüber, geht anschließend ins Tor und fängt den Ball... Dann der andere.

Aber irgendwie weiß ich nichts für Schussübungen! Wie denn die Fangtechnik schulen mit zwei Keepern und auch noch abwechslungsreich?

(Mehr heute Abend, nun muss ich zunächst Latein Hausaufgabe machen...)

Steffen
14.01.2009, 17:40
Luke, schau, daß ist was ich meine.
Es ist sehr fixiert darauf, Torwarttraining in der Halle zu machen.

Weißte, ich trenne oft die Keeper in der Halle nicht von der Mannschaft, wozu auch. Dafür versuche ich einfach mal komplett eine Trainingseinheit zu übernehmen, also die ganze Bande.
Dann fahren wir eine tolle Ralley... oder wir gegen zu einem Biathlon.
Ja, wir hatten auch schon Olympische Spiele...
Das hat dann mit Fussball nichts zu tun, doch die Kinder, die leben darin.
Voller Bolzen und voller Spaß.

Abgewandelt kann man dann Fußball Olympiade spielen oder Fußball Biathlon... wenn es unbedingt ein Fußball sein muss. Und dann ist es vollständig und komplett und man hat alles drinne, was wichtig ist...
Glaub mir, bei solchen Dingen musst Du nicht schinden, die schinden sich freiwillig, weil Sie gewinnen wollen.
Ich habe schon Ralley veranstaltet, wo am Ende der "Fahrer" völlig am Ende war, und mehr für Kondition, Kraft und Beweglichkeit gemacht hat, als er je trocken im Training machen würde... 45 Minuten Vollgas, und das meine ich Ernst. Ohne das ich antreiben musste.

Zum Torwarttraining: Nunja, ich wandele in der Halle kaum etwas um. Denn was der Torwart im Alter Bambini bis E-Jugend im Feld macht und braucht, taugt ungebremst für die Halle.
Das dabei mal ein Torwart dusselig rumsteht, das ist nun einmal so.
Schaut man sich an, wie es beim Tw.de Camp war, so war die Hauptsache, daß Torleute auf Ihre Übung gewartet haben.
Sorry, so ist Tw-Training nun einmal. Spiele, wo man drei vier Torleute beschäftigen kann gibt es, doch diese sind, was Training angeht, eher zum Schluss angesagt.

Ich würde mal Bretterwand spielen.
Lege mal eine Bank so, daß diese im 45 Grad Winkel vom Tor zu Dir zeigt, und Du stehst seitlich neben dem Tor, also im 90 Grad Winkel zum Tor. Und von dort hämmerst Du flache Bälle gegen die Bank, die von dort zurückprallen, in Richtung Tor... Hei, da kommt Freude auf.
Ist aber für die Kinder eher Spaß, kein Training. Weil das die Kinder nicht berechnen können. Bei der E-Jugend kann das zum Teil schon gehen, aber Aussetzer und Mißerfolge sind da nicht selten.
Die Fangtechnik ist reine Technikschulung, also Ball zuwerfen, Torwart fängt, stoppen, kontrollieren, korrigieren und von vorn. Reiner Drill, eher öde.
Daher Wettspiel an der Wand: Wer kann die meisten Bälle gegen die Wand prellen, ohne Ditschen und zielgenau in ein dort angebrachtes Ziel?
Das heißt Fangen, Festhalten, Zielen, Werfen, Zählen, Fangen, Festhalten, neu zielen, werfen....

Das mit der Weichbodenmatte... Luke, was soll es bringen? Auch Kinder brauchen ein Ziel, und die Frage: "Was bringt die Übung, bzw. was soll diese Verbessern?" sollte man sich immer stellen. Also Luke, was soll diese Übung verbessern?
Rollen ist schon okay, sollte ein Torwart können. Also vormachen, Kindern auf Turnmatten beibringen. Geht das, dann kann man mit Spaß diese Rolle perfektionieren: Beim Rollen ein Tuch ergreifen und aufheben, beim Rollen einen Ball in den Händen halten und behalten, beim Rollen einen Ball ergreifen und so aufheben... Über ein Hinderniss rollen, über ein Hinderniss springen und "ab"rollen, über ein Hinderniss auf den Weichboden springen und rollen, wer sich traut eine Hechtrolle machen... Schauen, wer am weitesten kommt....

Zum Herauslaufen ist wichtig, daß die Jungs ohne Furcht zum Ball gehen.
Also, zwei Hütchen und in die Mitte der Linie zwischen den Hütchen legt man den Ball. An jedem Hütchen steht ein Torwart. Nun ruft der Trainer 1 oder 2 und der am entsprechend nummerierten Hütchen muss loslaufen und dann versuchen, gegen den Torwart zu bestehen. Der Torwart muss versuchen eher am Ball zu sein und mit den Händen den Ball zu angeln und zu sichern, aber in jedem Fall wenn er etwas später kommt, sich davor werfen und versuchen, denn Ball also dem Stürmer vom Fuß zu nehmen.
So wird das ab der D-Jugend versucht.
Für die Kinder darunter, da ist es nicht so wichtig.
Hier mogelt man, der Torwart steht im Tor, der andere ist "Stürmer"... Dabei muss der Stürmer rund 6 Meter zum Ball gehen, der Torwart nur 4 oder 5... So hat der Torwart eine höhere Chance, trotzdem sollte man wenn der Torwart zögert es einfach zulassen... Es ist schwer, daß mit Kindern zu machen, weil einfach Kinder von Wesen aus, die meisten jedenfalls,nicht auf solche Konfrontation aus sind und hier meist zögern.
Sie gewöhnen sich zwar daran, aber die Angst meist erst in der D-Jugend wirklich bezwungen werden.

Und ich würde mal vom "normalen" Torwarttraining weggehen, und etwas unnormales machen. Also lass Sie doch mal einen Biathlon machen...
Wichtig ist, schule auch die Fußballerische Grundlagenschule, Brustannahme, Kopfball... Beim Kopfball kann man Flugkopfbälle auf den Weichboden machen und das finden eigentlich alle toll... Seitfallstoß, auch das kann man dann machen, auch das macht Spaß.

Wie gesagt, mir ist in der Halle eher wichtig, daß man Dinge ohne Ball macht, denn das macht man das ganze Jahr über und vernachläßigt einfach den Rest... und in der Halle, wo keiner friert, da kann man solche Sachen machen.

Luke
14.01.2009, 17:48
Steffen, ich trainiere die Mannschaft ja nicht als Trainer, sondern eben bin nur manchmal da, für die Torhüter.

Was mich erschreckt, fast schon bedrückt hat, ist eine soziale Sache:

Die E-Jugend Spieler sind ja so ziemlich alle 4.Klasse; Die haben da eine Artikulation drauf, da musste ich erst mal schlucken: Da wird der Trainer (ist auch erst 17) mit "Hey Alda, die Bälle sind ..................e" angeredet, da kommen Äußerungen "Zum Glück bin ich nicht schwarz" oder sowas...
Ist Fußball in so jungen Jahren nicht auch wichtig, um den Kindern einen Hub zu geben? Hey, so geht das, so geht man mit Leuten um!
Ein dickerer Torwart hat mit mir trainiert, Pause, Spieler kommt zu mir "Hey Alda, der fette kann doch nix".

*Schluck*

Was macht man denn da? Ich war erst einmal richtig baff..

Chrischi
14.01.2009, 18:52
Ich hätte mir den mal zur Brust genommen und ihn ein bisschen mittrainieren lassen und bei ihm EXTRA die Bälle mit ein bisschen mehr geschwindigkeit geschossen, damit er merkt wie schwer das ist und für das nächste mal solche Kommentare unterlässt...

Britta
14.01.2009, 19:10
Also bei uns gibts für sowas "Strafbank". Derjenige darf sich für das nächste Spiel, die nächste Übung oder für eine bestimmte Zeit auf die Bank setzen und zuschaun!

Schnapper82
15.01.2009, 07:40
Steffen, ich trainiere die Mannschaft ja nicht als Trainer, sondern eben bin nur manchmal da, für die Torhüter.

Was mich erschreckt, fast schon bedrückt hat, ist eine soziale Sache:

Die E-Jugend Spieler sind ja so ziemlich alle 4.Klasse; Die haben da eine Artikulation drauf, da musste ich erst mal schlucken: Da wird der Trainer (ist auch erst 17) mit "Hey Alda, die Bälle sind ..................e" angeredet, da kommen Äußerungen "Zum Glück bin ich nicht schwarz" oder sowas...
Ist Fußball in so jungen Jahren nicht auch wichtig, um den Kindern einen Hub zu geben? Hey, so geht das, so geht man mit Leuten um!
Ein dickerer Torwart hat mit mir trainiert, Pause, Spieler kommt zu mir "Hey Alda, der fette kann doch nix".

*Schluck*

Was macht man denn da? Ich war erst einmal richtig baff..

Das ist meiner Meinung nach eine Frage der Authorität. Da muss man als Trainer auch mal böse werden und den Kids die Grenzen aufzeigen, denn sonst kann so etwas auch mal eskalieren.
Ausschluss vom Training oder Spiel ist auf jeden Fall eine Sache, die man machen kann, wenn der Spieler sich nicht ändert.
Die Spieler, die solche Klamotten von sich geben vergiften nur das Klima in der Mannschaft.

Steffen
15.01.2009, 09:50
Tja, das Problem kenne ich auch.
Luke, lass dich nicht irre machen, wichtig ist: Die Dicken nicht dünn machen, sondern die Dicken fit machen.
Wenn der Pummelige im Tor die Fitness eines gleichwertigen Stürmers oder besser Mittelfeldspielers hat und die Durchschlagskraft einer kleinen Kernschmelze hat, dann bekommt er von ganz allein die Waffen in die Hand, um es sportlich mit solchen Spokolozos aufzunehmen.

Schon deshalb sind andere motorische Erfahrungen angebracht, einfach, damit die Jungs mal sehen, daß große Fresse nicht immer Macht bedeutet.
Hier kann ein Balancierparcours wahre Wunder wirken, wenn man plötzlich in 2 Meter Höhe balancieren soll.... und alle zusehen. Da kann man nicht JoeCool raushängen lassen, wenn Mopel nicht runtergefallen ist, JoeCool es aber nicht mal bis zur Mitte schafft, weil er Null Körperbewußtsein hat.
Schon aus diesem Grund st es wichtig, mehr als nur "Torwarttraining" zu machen.
Hier muss dringend dann rann an die Gesamtfitness. Der Kerl muss dann nicht nur Bälle halten können, sondern er muss einfach fit genug sein, um es sportlich auch mit den anderen aufnehmen zu können.
Das ist Arbeit für einen Torwarttrainer, harte Arbeit, die aber letztendlich belohnt wird.... man muß Vertrauen geben, Vertrauen schenken und daran arbeiten, das die Gegenseite dieses Vertrauen auch dann zurück geben kann.
Und das macht den Torwart stark.

Daher Luke, dringend an körperlicher Fitness arbeiten, damit Erfolge rascher und besser sichtbar werden. Und dann ist egal ob Dick oder Dünn... er wird den Konflikt sportlich suchen, sich messen und die Messlatte für alle neu stecken!

Luke
15.01.2009, 19:02
Ja, das habe ich mir auch vorgenommen;
Ich kann natürlich da nicht so viel machen (Strafzeiten, etc.), deswegen habe ich mich erstmal mit dem E2 Trainer unterhalten. Dieser hat darauf hingewiesen, dass es meist nur E1 Spieler seien, deswegen werd ich mich mit dem Trainer der E1 in Verbindung setzen...
Fürs Training habe ich mir nun einiges, auch sehr spaßiges vorgenommen, ich habe auch sehr von den tollen Anregungen profitiert und werde weiter von meinen Erfahrungen berichten!

Steffen
17.01.2009, 15:03
So, und nun schaut Euch das mal an, äussert Eure Meinungen dazu.
Es ist daher eine Aufgabe an Euch, die Torwarttrainer, hier Kritik zu üben und was verbessert werden soll.
Analysiert die Videos und stellt Euch vor, Ihr schaut Euch diese zusammen mit dem Trainer an. Was müßt Ihr als Torwarttrainer verbessern, bzw. am Spiel des Torwarts verändern und woraus hat der Trainer zu achten?

Ich werde von einem anderen Spiel heute Abend noch zwei andere Videos zur Diskussion stellen....

Aber erst einmal die Blaue Mauer, die heute einen schwarzen Tag hatte, oder doch nicht?
Entscheidet selbst.... ich werde mich erst später dazu äussern... Ihr sollt es Euch ansehen und selbst versuchen, mal Trainer und Torwarttrainer zu sein.

Video1:
<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/2nV8fiJevJk&hl=de&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/2nV8fiJevJk&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Video2:
<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/wYPL8NCOvHg&hl=de&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/wYPL8NCOvHg&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Video3:
<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/rhKg_atSjzI&hl=de&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/rhKg_atSjzI&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Ich bedauere, daß es keine Zeitlupe für Euch gibt, denn gerade im letzten Video sieht man, was alles in der 1. Sekunde passiert, wenn man das Video Bild für Bild auslaufen läßt... Versucht mal, die drei gravierenden Torwart-Fehler im letzten Video zu entdecken, die letztendlich zum Tor führen...

Achja, ich habe auch andere Videos hochgeladen, wo man mal schauen kann, hier stelle ich nur die "Problemanalyse" zur Verfügung...

Paulianer
17.01.2009, 15:11
Nun male mal nicht den Teufel an die Wand :) Dein Junge ist noch so jung. Solche Fehler passieren selbst den Profis mal, kein Grund zur Unruhe.

Die Fehler im letzten Video (übrigens ein strammer Schuss für Jungs in diesem Alter) sind klar, zumindest zwei:

1. Stellungsfehler
2. Rückwärtsbewegung
3. Er fällt nicht richtig

Auch beim ersten Video ist die kurze Ecke viel zu offen.

Chrischi
17.01.2009, 15:18
Bei dem zweiten Video:
1. Kurze Ecke ist offen (evt. täuscht auch die Perspektive)
2. Er fällt auf die Knie
3. Er versucht den Ball mit den Handflächen wegzufausten

Das sind die Sachen die mir aufgefallen sind.

Steffen
17.01.2009, 17:07
Hallo Paulianer, hallo Chrischi,
Pauli, über den Rest reden wir in der Lounge...

Aber korrigiert doch auch mal... Ich sehr die Fehler, gut, doch was hätte der Torwart besser machen sollen?
Fehler sehen ist nur der halbe Schritt...

@Chrischi: Punkt 3 ist nicht richtig, sieht man aber bei der YouTube Qualität nicht, Punkt 2 ist eine Folge weil er den Ball nicht sauber zu fassen bekommt, aber ein Vorwärtsmoment hat...
Definitv versucht er den Ball zu greifen, denn Fausten kann die Blaue Mauer nicht... und Ball wegschlagen kann die Blaue Mauer so auch nicht ;)
Können schon, macht'se aber nicht...

Britta
17.01.2009, 17:07
Also ich finde im ersten Video will er den freistehenden Spieler decken und macht dafür die kurze Ecke auf. Bei allen Dreien ist mir aufgefallen dass er ein wenig zu weit vorne stand (meiner Meinung nach) und dann Probleme in der Rückwärtsbewegung hatte.

Steffen
18.01.2009, 20:21
@Bitta:
Was hätte er besser machen sollen?
Denkt daran, Ihr sollte nicht nur die Fehler sehen und feststellen, sondern Ihr sollt auch Ideen entwickeln, wie man diese abstellt oder vermeidet... Ihr dürft mal meinen Job machen... wichtig für Euch, um einfach auch Euch selbst zu verstehen...

Wie versprochen, hier noch zwei Videos.

Video 4:

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/nG7uYuSk3SI&hl=de&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/nG7uYuSk3SI&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Video 5:

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/YZE9-kqEbjI&hl=de&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/YZE9-kqEbjI&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

die Szenen zeigen nun die Alternative, also einen anderen Torwart im Tor, anstelle der Blauen Mauer....

Schnapper82
18.01.2009, 20:25
@ Steffen: Ich glaube die "blaue Mauer" wollte auf Teufel komm raus mitspielen und hat dabei die Hauptaufgabe des Tor hütens etwas vernachlässigt. Hast du vor dem Turnier mit ihm gesprochen und gesagt, er soll viel Wert auf das Mitspielen legen?
Es war definitiv zuviel und eine Einladung für den Gegner, dadurch, dass er zu viel wollte. Schwer für so einen Kurzen das zu dosieren.

Steffen
18.01.2009, 20:41
*lachen* Schnapper, endlich.
Nein, ich habe die Blaue Mauer dazu animiert, nicht das Tor zu bewachen und daher mehr auch sich vor dem Tor anzubieten und damit auch den Gegner bei Passspielen ggf. zu attackieren.
Das hat im Turnier bei Frankfurter Berg wunderbar geklappt. Da ist er aus dem Torraum raus, 5 Meter vor der Mittellinie stoppt er einen langen Pass des Gegners astrein mit der Brust, vernascht einen Gegenspieler und spielt einen Pass in die Spitze.
Wie gut er im Feld ist, sieht man auch auf YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=BfaquCnyhBs)...
Das er in dem Turnier das ganze auf die Spitze treibt, nun... hat nun die Blaue Mauer einen Fehler gemacht oder ich?

Danke daher Schnapper, endlich einer, der es korrekt sieht. Der Trainer, in diesem Fall ICH habe einen Fehler gemacht, ich hätte die Blaue Mauer noch mehr an die Kette legen müssen, doch ich habe es laufen lassen.
Doch leider... ich habe es versäumt.

Schnapper, es ist nur so, daß die Ergebnisse der Turniere eine Sprache sprechen: Tordifferenz aus 5 Spielen des Turniers: 2:6 davon gehen 4 auf die Blaue Mauer in vier Spielen.
Ich bin also recht zufrieden...
Doch im Falle der drei Videos, klar, habe ich versagt.
Doch schau Dir auch die anderen Videos an.. Warum versucht die Blaue Mauer einen Spieler zu decken und bei dem strittigen Tor, was macht der Gegenspieler im Torraum im Vordergrund?
Die Abwehr war nicht bei den Männern und die Tormaschine, also Mittelfeldspieler und Sturm haben ebenfalls eine Arbeit geleistet, die herausragend war...
Doch wer war schuld? Klar, die Blaue Mauer, denn der stand zu weit vor dem Tor...

Schnapper82
18.01.2009, 20:52
Stell deine Methoden nicht in Frage. So etwas passiert und in dem Alter, da muss so etwas passieren. Nur aus so etwas kann die blaue Mauer lernen. So ist es halt...man bezahlt Lehrgeld, aber glaub mir der Weg ist der richtige.

Wenn dann alle sagen, dass der Keeper schuld war, dann soll das ablenken von der Leistung der anderen Spieler.

Steffen
18.01.2009, 21:08
*seufz* Für mich ist nicht so wichtig, ob mein Weg richtig oder falsch ist, ich sehe meinen Weg als diesen an und gehe diesen....
Schlimmer ist eher, daß man dann... eben die Methode an sich in Frage stellt und so mich Frage stellt

Schnapper82
18.01.2009, 21:11
Auch da gibt es einen Unterschied, denn du musst differenzieren von wem etwas in Frage gestellt wird.
Nicht von hochdekorierten Fachmännern, sondern von Eltern oder Trainern, die in Sachen TW-Spiel soviel Ahnung haben, wie Bush vom Weltfrieden.
Schlechter Vergleich, aber ich bin selber durch diese TW-Schule gegangen, die einfach auch mal zu Fehlern führt, aber danach ist man gestärkt.
Das dauert nicht Wochen oder Monate, sondern Jahre und wenn es dann automatisch abläuft, ohne dass man nachdenken muss, dann ist es nunmal das TW-Spiel von heute.
Ich bewege mich mehr als mancher Spieler auf dem Platz. Das ist sicher.
Stellungsspiel ist mehr als die halbe Miete.

übergreifer
19.01.2009, 10:18
*seufz* Für mich ist nicht so wichtig, ob mein Weg richtig oder falsch ist, ich sehe meinen Weg als diesen an und gehe diesen....
Schlimmer ist eher, daß man dann... eben die Methode an sich in Frage stellt und so mich Frage stellt

Was dich aber sowieso ein .....................dreck interessiert, was auch gut ist. Du arbeitest daran einen guten und mitspielenden Torwart zu entwickeln. Das ist ein Prozess, der ein wenig länger dauert. Das kommt nicht von Heute auf Morgen. Für die kleinen ist das natürlich am Anfang mit erheblichen Timingsproblemen verbunden. Das kommt mit der Zeit, und du weißt es. Zudem sollen sich einige in Erinnerung rufen, dass die Aufgabe darin besteht die Spieler vernünftig zu entwickeln (nicht nur spielerisch, sondern auch sozial), und nicht sich ein schönes Erlebnis zu bescheren, weil die kleinen mit tollem Turniersieg ihre Eltern glücklich gemacht haben. Man bildet, verdammt noch mal, die Jugendlichen aus. Und kurzfristige Erfolge sind überhaupt nicht wichtig, sondern ausschließlich die langfristige Entwicklung der Spieler. Es ist leider so, dass viele Erwachsene ihre Kinder dafür benutzen von ihrer eigenen Erbärmlichkeit und Minderwertigkeit abzulenken. Das weißt du, und dir ist das völlig egal. Du gehst deinen Weg, und lässt dich von niemanden davon abbringen. Schauen wir uns mal die Gegenalternative an, sprich den anderen Keeper: Soll das gut sein? Dem wurde nicht mal beigebracht den Winkel zu verkürzen. Dieser Keeper wird später reifen, und die Fehler, die blaue Mauer jetzt macht erst später machen, und dadurch später kapieren was das Torwartspiel eigentlich ist. Wenn dieser die Grundlagen etwas mehr verinnerlicht, und sich womöglich sogar autodidaktisch und aus eigener Erfahrung instinktiv verbessern wird, wird die blaue Mauer schon längst zu einer "chinesischen Mauer" werden, die man vor dem Strafraum aufbauen wird, und nicht auf der Linie. Ich bin ja selbst noch aktiver Spieler, könnte dadurch zeitlich bedingt nur sporadisch mal als TwT auftreten. Ich bin mir auch sicher, dass ich mich auch prima zum missverstandenen und seltsam beäugten "Querdenker" eigne. Und wenn du faktisch sog. "Richtigdenker" betrachtest, dann weißt du auch, dass du der Richtigdenker bist, und die anderen nur ahnungslose ............en, die in ihrer Durchschnittlichkeit und Ahnungslosigkeit versinken. Wenn ich sowas lese, kann ich mich schon gut auf meine Zeit nach der aktiven Laufbahn vorbereiten. Du hättest ihn vielleicht an die Kette legen sollen, aber muss das wirklich sein? Das ist doch nur ein Kinderspiel, da geht es nicht um Leben oder Tod, und die Zukunft wird dir recht geben. Nur darum geht es. Er sucht halt in dieser Phase nach vernünftigem Stellungsspiel, und er wird es dadurch schneller finden als die meisten anderen. Da bin ich mir ganz sicher. Ein Bambini oder F-Jugend Spieler hat mal schlecht in der Halle ausgesehen, und in Paraguay ist ein Sack Getreidemehl umgekippt. Mehr ist wirklich nicht passiert.

Steffen
19.01.2009, 16:45
Es tut aber trotzdem gut, darüber zu reden, und vor allem, auch auf die Videos zu schauen und zu überlegen, was und wo liegen die Fehler.
Denn ich als TwT sehe ja nicht nur "meinen" Torwart, sondern auch die Abwehr damit und sitze nun mit dem Trainer zusammen. Was am Torwart zu verbessern wäre, ist längst notiert und kann wahrscheinlich nicht in 3-4-5 Wochen abgestellt werden. Warum auch?

Die Phrase: Er steht zu weit vor dem Tor.. ist etwas was mich stört und keiner kann es begrünen warum es gesagt wird. Wie weit darf ein Torwart vor dem Tor stehen, wie weit muss ein Torwart vor dem Tor stehen?
antworten gibt es keine, aber er gehört keinesfalls auf die Torlinie, insbesondere dann nicht, wenn es einfach brennt und keiner von der Abwehr löschen kommt...
auf der Linie warten, bis der Ball einschlägt, halte ich für die schlechteste alternative zu, rausgehen und im offenen Duell Mann gegen Mann versuchen zu retten, was zu retten ist. Und wenn meine Abwehr 20 Meter vor dem Tor steht, der Gegner aber schon auf 12 Meter ran ist, dann sollte ich mich mal als Torwart fragen, ob ich nicht auch hätte 8 Meter aufrücken sollen, einfach damit ich den Pass ggf. dann erwische, bevor der Gegner diesen kontrollieren kann. Denn von meiner Abwehr kann niemand mehr eingreifen und wird auch nicht... Also brennt Rom bereits, und ich kann den Untergang vielleicht verhindern, aber bestimmt nicht den Brand verhindern...


Ein Bambini oder F-Jugend Spieler hat mal schlecht in der Halle ausgesehen, und in Paraguay ist ein Sack Getreidemehl umgekippt. Mehr ist wirklich nicht passiert.

Danke, aber es tut gut darüber zu reden und andere Meinungen zu hören, aber auch Gründe und was man ändern sollte. Also das wie machen es die Anderen ist mir immer wichtig... denn auch ich lerne, und muss es...

Chrischi
19.01.2009, 16:59
@Chrischi: Punkt 3 ist nicht richtig, sieht man aber bei der YouTube Qualität nicht, Punkt 2 ist eine Folge weil er den Ball nicht sauber zu fassen bekommt, aber ein Vorwärtsmoment hat...
Definitv versucht er den Ball zu greifen, denn Fausten kann die Blaue Mauer nicht... und Ball wegschlagen kann die Blaue Mauer so auch nicht ;)
Können schon, macht'se aber nicht...
Auf die Idee mit dem "fausten" bin ich nur gekommen, weil ich mir öfter Turniere von E-Jugenden angucke.
Da sieht man manchmal, das die Torhüter versuchen den Ball mit den Handflächen wegzuboxen...

Mal ne andere Frage...
Trainierst du mit der Blauen Mauer dann eigentlich fausten?

Steffen
19.01.2009, 19:39
Chrischi,
ich stimme Dir zu, nur ist das kein "Wegfausten", sondern schau Dir die Torleute an. Ich kann nicht von jedem ein Video machen und veröffentlichen.
Von dem E-Jugendtorwart, den ich gefilmt habe und der bei YouTube zu sehen ist, da darf ich das... von anderen, ist es strittig.
Natürlich hast du recht, daß dies häufiger passiert.
Aber schau dir diese Bewegung und die Körperhaltung dazu mal an. Der Torwart dreht den Kopf meist weg, knickt in den Knien ein, nimmt den Oberkörper zurück.
Seine Hände schlagen den Ball weg, ja, aber nicht um zu fausten, sondern um eine herannahende Gefahr abzuwehren...
Das unterscheidet bei Kinden oft die Keeper.. die einen haben (noch) Angst vor dem Ball, die anderen könnten die Pille nicht greifen und versuchen den Ball abzuklatschen um im Nachfassen zu sichern...
Chrischi,
ich empfinde es als Esentiell, einem Torwart das Fangen beizubringen. Also wie sichert man einen Ball?
Oft geht das gar nicht so einfach, haben einige Torleute Hände, die kleiner als Handschuhgröße 4 sind.. wie will man damit einen Korbgriff machen?
Wie sichert man damit einen hohen Ball?
Für einen Umarmungsgriff sind die Ärmchen zu kurz...
Was tun?

Nun, tue was Kinder können.. Also brachte ich den Kleinsten bei die Hände hinter den Ball zu nehmen, der Ball wird so gebremst und eine Fangbewegung erfolgt meist mit Reflex, dann den Ball nicht festhalten, sondern vor den Füssen dotzen lassen und im tiefen Umarmungsgriff sichern.
Ball von vorn... Umarmungsgriff geht ja noch nicht, also Hände entgegen strecken, Wucht nehmen, vor die Füsse dotzen lassen, im tiefen Umarmungsgriff sichern...
Und das ist, was die Blaue Mauer da tut...
Übrigens ist es für viele der Kleinsten ein gängiges Übel trotz allen Training immer und immer wieder mal auf die Knie zu fallen, was laut meinen Ausbildern der ÜbungsleiterAusbildungen erst einmal nicht so schlimm ist, aber man darauf achten sollte, daß die Kinder immer und immer wieder lernen, daß Sie es nicht tun. Also langsam lernen...
Ich muss eben jetzt bei der E-Jugend vermehrt und verstärkt darauf achten, und auch hier nun den Umarmungsgriff mehr und intensiver schulen.
Aber Fausten, Chrischi, das sollte jeder gute Twt erst dann lernen, wenn der Torwart hohe Bälle sicher im Korbgriff ergreifen und pflücken kann, also Ende D-Jugend, Anfang C Jugend halte ich für realistisch, damit anzufangen... Denn man muss den Vorgang des Ballerobern im Luftraum, also Abfangen von Flanken und Eckbällen entsprechend beherrschen und im spiel ausführen können.
Erst dann geht man zum Fausten über...

Sina
19.01.2009, 22:01
Zu dem Fausten der Kleinsten habe ich nur kurze Frage: Du hast ja schon gesagt, die meisten möchten nur die Gefahr abwehren - ist es für die Kleinen theoretisch überhaupt möglich, in dem Alter richtig fausten zu lernen? Davon mal abgesehen, ob das nötig ist, interessiert mich einfach mal...

Mörv1992
19.01.2009, 23:03
Ich denke zumindest die Grundlage kann man ihnen antrainieren, sodass zumindest die Technik halbwegs stimmt.
Das größte Problem sehe ich allerdings beim Kraftmoment. Dieser ist nicht ausreichend um den Ball weit wegzubeschleunigen.

Steffen
20.01.2009, 10:56
Sina,
das kommt darauf an.
Also Kinder haben bis ca. 10 Jahre ein Problem, Bewegung in Relationen zu setzen.
Daher isnd Kinder im Strassenverkehr so gefährdet, weil diese einfach die Distanz des Autos nicht einschätzen können, noch die Geschwindigkeit der Annäherung in eine Relation dazu bringen können und so kurz vor dem Auto auf die Strasse rennen...
Ein Ball kommt daher auf ein Kind zu und schau dir an, wie die meisten Kinder auf einen geworfenen Ball reagieren... es ist schwer für diese, Höhe, Annäherung, Geschwindigkeit und eigene Position so in Einklang zu bringen, daß diese den Ball erreichen.
Das muß man im Torwarttraining berücksichtigen, daher sind 1 gegen 1 Situationen mit Steilpässen für viele Kinder ein großes Problem, weil Sie hierfür gar kein Timing entwickeln.
Das habe ich mal mit der Blauen Mauer ausprobiert... Zwar entscheidet die Blaue Mauer die meisten Situationen für sich, doch das Timing ist mal besser und mal schlechter, oft aber alles andere als Optimal... Es ist daher schwer, für einen jungen Torwart, sich dem spielerischen Anspruch zu stellen.
Trotzdem darf man das mit rollenden Bällen und auch geworfenen Bällen trainieren, wobei man hier die Bälle auf das Tor zuwirft. Ein seitlicher Ball ,vielleicht mit Schnitt, das bekommt kaum ein Torwart hin und wie man an der Blauen Mauer gut erkennen kann: Das geht gar nicht!
Das ist kein Fehler, es ist einfach eine biologische Sache, die mit dem Alter reift und Erfahrung nötig macht.
Daher mit geworfenen und gerollten Bällen auf den Torwart zu helfen, Erfahrungen zu machen und es zu entwickeln, aber keinerlei Erwartungen generieren. Hier braucht der eine länger, der andere weniger und es ist bis eben ca. 10 Jahr kein Maßstab möglich.

Das ist also die Grundlage.
Nun Sina, wenn als allein die Position des kleinen Torwarts zum Ball diesen schon vor eine riesen Herausforderung stellt, wie bitte Ihm nun das Fausten beibringen? Die Trefferfläche ist mit den kleinen Händen so gering, der Ball so riesig...
Und für Bälle die von vorn kommen, ist es dann doch besser, man unterrichtet das Fangen und Sichern, anstelle den Torwart in seiner Entwicklung zu verleiten, die alleinige Abwehr mit der Faust zu tun... und schon daher ist das Fausten für Kinder ein no go, weil es die Entwicklung des Fangprozesses hemmt als auch die Entwicklung der korrekten Antizipation zum Ball, für ein sicheres Fangen desselben später...
Daher kann man Fausten sicher ganz spät erst einsetzen, ein Torwart soll Sicherheit erlangen, und keine Technik in Relation zu einer anderen setzen müssen, die seine Sicherheit einschränkt.
Also wenn ein 12 jähriger versucht, in Sekundenbruchteilen zu entscheiden, ob er nun fangen oder fausten soll, vergehen da einfach zu viele Sekunden, so lernt er rein sich auf das Fangen zu konzentrieren, was im Fehlerfall zumindest ein Ablenken des Balles beinhaltet, als nun zu versuchen eine Faustabwehr hinzulegen, die unsicherer und auch von der Reichweite her meistens schlechter ist.
Denn Sina, viele Trainer vergessen das, doch bei einer Faustabwehr ist meine Reichweite um ein vielfaches kürzer als mit dem Prozess des Fangens. Ich muss mich zum Fausten daher viel effektiver und präziser Positionieren, als zum Fangen.
Denn ich muss ein Moment auf den Ball übertragen, sprich die Reichweite meiner Arme ist nicht der gestreckte Arm, sondern ein ca. 80° bis 60° gebeugter Arm im Ellenbogengelenk, denn nur dann habe ich genug Streckvermögen, um ein ausreichendes Moment auf den Ball zu übertragen.
Bedenke, welche Reichweite ich damit verschenke, wo bei den Kleinsten noch jeder Centimeter zählt...

Daher ist Fausten lernen bei Kindern schwer, aufgrund der Entwicklung, und zudem die Reichweitenverkürzung oft nicht hinnehmbar, als auch die Entscheidung in der Spielsituation Fausten oder Fangen zuviel....

War die das ausreichend genug, warum man das Fausten so spät erst erlernen soll?

Sina
20.01.2009, 15:47
Schon wieder viel zu viel ;) *schmunzel*
Mich hat, wie gesagt, nur interessiert, ob es theoretisch überhaupt möglich ist, weil ich halt das vor Augen hatte, was du geschrieben hast: Viele Kinder haben Probleme überhaupt mit der Einschätzung der Bälle... und ob da das dann überhaupt möglich gewesen wäre. Abe r leuchtet natürlich ein.

Steffen
20.01.2009, 15:50
Sina,
ich mach es lieber ausführlich, als das ich zu knapp bin...

Sina
20.01.2009, 15:52
Sina,
ich mach es lieber ausführlich, als das ich zu knapp bin...

Du siehst ja meinen Smiley dahinter... :)

Steffen
20.01.2009, 15:58
Ich habbin gesehen, aber ich bin noch von Samstag angestochen, sorry... :-(

Luke
20.01.2009, 19:24
Mensch Steffen, du bist mit Leib und Seele Torwarttrainer! Echt Wahnsinn, dass dir so ein paar Fehler bei einem Hallenturnier so nahe gehen...
Denk daran, aus Fehlern soll man doch lernen ;) Besser ging es jetzt schief, als im Meisterschaftsspiel, ne?

Schnapper82
20.01.2009, 20:20
Mensch Steffen, du bist mit Leib und Seele Torwarttrainer! Echt Wahnsinn, dass dir so ein paar Fehler bei einem Hallenturnier so nahe gehen...
Denk daran, aus Fehlern soll man doch lernen ;) Besser ging es jetzt schief, als im Meisterschaftsspiel, ne?

Luke, Steffen geht es nicht um die Fehler, die die blaue Mauer gemacht hat, sondern um die Kommentare des Trainers, Co-TRainers und einiger Zuschauer.
Hier wurde Steffens Kompetenz angezweifelt und das nagt an ihm verständlicher Weise.
Die blaue Mauer wird noch 100te von Fehlern machen, bis er in die Senioren kommt. Das ist normal und gehört zum Reifeprozess dazu...

Steffen
20.01.2009, 20:58
Wenn ich jeden Fehler der Blauen Mauer, oder überhaupt meiner Torleute so verfolgen würde, oder diese mich, dann wäre ich schon amok gelaufen ;)

Aber nee, Fehler werden gemacht, es ist normal und ich bin dafür das, mich erst einmal vor die Torleute zu stellen, den Ärger der anderen zu fressen, und dann meinen Torwart zu nehmen und diese Fehler zu analysieren.
Das geht sogar mit der Blauen Mauer und er liebt dieses, denn er lebt für sein Torwartsein...

Aber echt, wenn man dann als Trainer angegriffen wird, weil man angeblich keine Ahnung hat... nunja, Tiefschläge tun weh...

Tkrauti
20.01.2009, 21:49
Aber echt, wenn man dann als Trainer angegriffen wird, weil man angeblich keine Ahnung hat... nunja, Tiefschläge tun weh...

Tja, so kann leider das Trainergeschäft auch sein. Wenn es nicht so läuft, wie es sich einige Eltern oder Zuschauer vorstellen, ist der Trainer immer schnell der "Unfähige". Daher ist einzig entscheidend, wie der Verein zu Einem steht. Und wenn da ein gutes Team vorhanden ist, umso besser!

Steffen
31.01.2009, 22:01
Zum Glück ist das Thema gegessen, denn heute hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, einen Torwart zu haben, der nicht sein Tor bewacht. Sicherlich wird sein Spiel immer wieder Diskussionen verursachen und es wird immer wieder zu Fehlern kommen... doch die Blaue Mauer zeigt einfach, wie Torleute im Spiel agieren sollten.

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Beide Videos sind bei einem Hallenturnier in einer Soccerhalle entstanden. Das Spiel mit der Bande stellt die Kinder eindeutig vor eine Herausforderung, denn die meisten verstehen nicht, wenn man den Ball an die Bande spielt, wohin dieser zurück springt.
Zwar macht es den Torleuten einen Höllenspaß, aber es ist auch etwas, was die Kinder so nur schwer erfassen oder berechnen können, und daher ist solch ein Turnier in einem Käfig voller Banden Stress pur und sieht oft weniger nach Fußball aus, als man es gewohnt ist.
Für einen Torhüter heißt es da, daß er bloß nicht das Tor bewachen soll. Zwar ist in en großen Turnieren in solchen umbandeten Räumen es meist dem Torwart verboten, seinen Torraum zu verlassen, doch hier war es erlaubt und die Blaue Mauer dient hier als Beispiel, warum die Fußballerische Entwicklung für einen Torwart essentiell ist und im Kindesalter nicht vernachlässigt werden darf...
Über 80% der Torchancen wurden im Spiel vor dem Torraum vereitelt, und nicht mit einer torwart-typischen Parade.
So war die Technik mit dem Ball am Fuss wichtig, insbesondere das Wegschlagen des Balls und der direkte Zweikampf.
Die beiden Szenen zeigen nur einen kleinen Ausschnitt aus allen Szenen, die die Kamera nicht erfassen konnte.
Viele der kleinen Torleute bewachten das Tor, doch im Falle der Blauen Mauer stand so ein fünfter Mann auf dem Platz, der in der Verteidigung beste Dienste leistete.

So ist es wichtig, daß die jungen Torleute lernen, einen Ball mit dem Kopf zu spielen, mit der Brust anzunehmen, einen Zweikampf ohne Hände zu entscheiden und auch mutig diesen zu suchen. Sie müssen lernen, einen Ball zu schlagen, einen Pass anzunehmen und zu spielen. Das läßt sich am Besten im Mannschaftstraining mit Freistellspielen oder Spielen auf Kleintore erreichen, wobei Techniktraining Ballsicherheit und die Grundtechniken vermitteln soll.
Im Torwarttraining können diese Techniken dann situationsbedingt und Spielerisch abgerufen und vertieft werden.
Rückpass und Pass auf Ziele nach Punkten sind solche Möglichkeiten, dies spielerisch im Training umzusetzen....

Aber: Ich möchte hier dazu animieren, daß junge Torleute bitte nicht das Tor bewachen, sondern früh lernen sollen, das Tor auch zu verlassen, und im Offensivspiel der eigenen Mannschaft mit der Vorwärtsbewegung mit zu schwimmen und sich dann in der Defensive auch wieder langsam zurück zu ziehen... ich möchte dazu animieren, daß junge Torleute auch vor dem Strafraum in die Lage versetzt werden sollten, einen Pass anzunehmen, und einen Mit-Spieler anzuspielen, oder einen Gegenspieler auch im Zweikampf zu bezwingen.
Das Mitspielen des Torhüters ist essentiell, und läßt die Kinder etwas erlernen, was diese später nur schwer erlernen. Jetzt, wo es wenig Konsequenzen gibt, also kein Aufstieg in Gefahr ist, kein Abstieg droht, keine Tabelle den Verein Erfolge mahnen läßt, jetzt wo kein Druck da ist, da sollte man diesen Grundstein legen und den Kindern die Chance geben, hier das Gefühl und auch den Mut und das Selbstvertrauen zu entwickeln.
Sie brauchen dies später und dann fällt es nicht so leicht.

Daher, wenn Ihr trainiert, denkt daran, animiert und ermutigt Eure Torleute dazu, das Heil nicht allein in der Torverhinderung zu suchen, mit tollen Paraden, sondern auch fußballerisch vor dem Torraum Torchancen zu vereiteln und so wichtige Erfahrungen zu sammeln.
Animiert die Kinder dazu, Torwart nicht nur als Mensch zu verstehen, der das Tor bewacht, sondern auch ein Fußballspieler ist, der aktiv am Spiel Teil nimmt und auch wenn es nötig ist eingreift.
Lasst daher die Torleute in Spielen auch mal im Feld spielen, damit er dies versteht, ein Auge für das Spiel entwickelt und keine Furcht vor Zweikämpfen hat, das er lernt zu passen und sich frei zu laufen.
Animiert diese dazu, durch Spielformen, es auch im Training häufiger zu machen, also Feldspieler zu sein, und animiert diese dazu, im Spiel dann auch sich anzubieten und mit der Mannschaft sich auf und ab zu bewegen und ggf. früh einzugreifen... Fußballspielen muß man lernen... und das geht nur, wenn man auch Fehler zuläßt, eingesteht und diese dann langsam korrigiert.
Nicht anschreinen, nicht brüllen, nicht schimpfen. Aus Fehlern muss man lernen, wer nur Erfolge hat, lernt nichts.
Also animiert daher, die Torleute zu spielen...

Cycoco
31.01.2009, 22:21
Die blaue Mauer...^^

Ich soll bald wieder "Torwarttraining" bei der F-Jugend meines Vereins durchführen.
Habe da auch schon ein Buch von u.A. Volker Pikarski "Kinder- und Jugendtraining",
da stehen schon einige Übungen drin.

Trotzdem hätte ich gerne noch ein paar andere Übungen...

Was mir allerdings bei den kleinen aufgefallen ist, dass sie schnell die Konzentration verlieren. Hab das aber durch das Einbauen von kleinen lustigen Spielformen in den Griff bekommen.

Hat da draußen in der weiten Welt, speziell du Steffen, ein paar Übungen für mich,
die auch gut für F-Jugend Torhüter geeignet sind.

Luke
01.02.2009, 16:15
Ich bin zwar nicht der Steffen, trainiere aber zurzeit 4 E-Jugend Torhüter ;)

Spiele sind super, gerade in der Halle sollte man mehr auf die Beweglichkeit, als auf die Technik gehen. Die Halle soll für die kinder Abwechslung sein und da sind lustige Parcours genau das Richtige.

Immer darauf achten:
Viel Loben... die kleinen wachsen dadurch förmlich. Aber ruhig auch mal kritisieren und auf die Schwächen hinweisen, das sind so grundsätzliche Regeln.

Ansonsten machst du dir erstmal einen Überblick, schreibst dir vielleicht raus, was dir für Schwächen auffallen und so weiter

Steffen
09.03.2009, 20:35
Was total cool kommt, sind Videos der Kleinen zu machen und gemeinsam diese anzusehen.
Ruhig dabei fragen was wo nicht korrekt gelaufen ist, die Kleinen sind sehr sehr selbstkritisch und können gut damit um. Denn werden Sie nicht kritisiert, sondern sind selbst mal in der Rolle des Trainers und das zockt voll.

Die Blaue Mauer hat inzwischen ein Auge für die eigenen Fehler und stellt daher im Training schon richtig Forderungen.

Trotzdem, ich halte es auch wichtig, den Torwart immer mal wieder dazu zu animieren, im Feld zu spielen. Bei der Blauen Mauer fällt es nicht schwer, er tut es im Training sehr gern, tut es auch in Freundschaftsspielen. Was bringt es?
Seht:

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/AW14CUgA0Fo&hl=de&fs=1&rel=0"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/AW14CUgA0Fo&hl=de&fs=1&rel=0" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Man sieht deutlich: Es schult das Auge, es trainiert die Fertigkeiten, die man als Torhüter auch braucht, z.B. einen Rückpass anzunehmen oder einen Pass abzulaufen.
Deutlich sieht man es in der 2. Szene, wo er den Querpass unterbindet, und so den Einschussbereiten, völlig ungedecken Aussen eiskalt erwischt, der es nicht gewohnt ist, daß ein Torwart so reagiert und daher hier völlig verdutzt ist.
Es gab auf dem Turnier eine junge Torhüterin, die wirklich sensationell war. Da hätte die Blaue Mauer was Technik und Reaktion angeht, nicht unbedingt leichtes Spiel und würde es wahrscheinlich auch verlieren, die war gigantisch. Aber die Torhüterin hatte diese spielerische Seite nicht.

Daher gliedert die Torhüter in Freistellspielen ein, macht nicht Torwarttraining während des normalen Mannschaftstrainings, sondern gesondert davon. Ein Torhüter sollte, um ein "modernes Torwartspiel" zu erwerben, oft in jungen Jahren einfach mal im Feld spielen. Und wenn es nur im Training ist, egal... achtet aber ruhig auf Freunschaftspiele, und lass hier die Nummer 2 ran und stellt die Nummer 1 ins Feld. Sie dürfen es ruhig lernen und verstehen und sollen sich im Feld neben Kondition auch den "Riecher" für bestimmte Spielsituation holen, einfach um auch das Gefühl für eine Situation zu bekommen, um dann im Tor eine Entscheidung zu treffen.

Wir haben daher im Hallentraining Bretterwand gespielt, wobei auf Ansage der Ball gehalten werden musste (Reaktion) oder eben gestoppt und gespielt werden musste... auch haben wir mit kleinen Hütchentoren gespielt und wir haben Turniere gemacht, 2 gegen 2. Bei diesen Turnieren spielt jeder mit und gegen jeden, man braucht viele Augen, was die Eltern gern übernehmen:
Pass zum Tor gibt 1 Punkt, Tor gibt 2 Punkte, Sieg gibt 3 Punkte, Unentschieden 1 Punkt...
Das gibt eine Hölle Punkte, aber man spielt nur 3 Minuten pro Turnier...

Achtet also auch auf die spielerischen Fertigkeiten

Steffen
22.04.2009, 12:02
...was ist also da schöner, als jetzt mal zu kicken?
Doch kicken, so ein Spielchen, daß geht immer.

Im Training darf es auch mal was besonderes sein.
so gibt es das DFB/McDonalds Fußballabzeichen (http://fussballabzeichen.dfb.de/index.html) mit 5 Stationen (http://fussballabzeichen.dfb.de/spielfeldaufbau.html).
Das ist schon mal klasse, und jeder kann sich da melden und dann die Sache auch angeben, aber es ist kostenlos.
Anstelle eines Spiels, ist das an einem sonnigen Samstag mal eine Sache, die man vielleicht mit ein, zwei, drei Teams gut machen kann und viel Spaß macht.


Leider kommen die Torleute recht kurz, und ein DFB Torhüter Abzeichen gibt es leider nicht, wäre aber mal eine Idee.
Kennt jemand vielllicht den Bundes TwT persönlich, daß man hier mal diese Anregung geben könnte?? ;)
die Idee, den Kurs zu variieren habe ich auch.... Wenn Bedarf besteht, dann stelle ich die 5 Stationen gern mal ein, die da heißen:

Reaktionsmonster
Elfmeterkiller
Koordinationskünstler
Abschlagkaiser
Tortiger

Stetti
25.06.2009, 11:57
Hi,
ich werde demnächst unsere E2-Jugend (dann E1) als Trainer übernehmen. Zusammen mit einem weiteren Spieler aus meiner Mannschaft (demnächst A-Jugend). Auf der Trainersitzung wurde dann auch das Thema Torwarttraining angesprochen, wo ich mich dann bereit erklärt habe, dem jetzigen E1-Keeper (demnächst dann D-Jugend) etwas Training zu geben, da der ehemalige Keeper aufhört oder nicht mehr ins Tor will; auf jeden Fall ist er nicht mehr in der Mannschaft.

Am Dienstag hatte ich dann die erste Einheit, sofern man dabei in der E1-Jugend von einer wirklichen Einheit sprechen kann. Aber ich hatte was vorbereitet, um mit ihm ein paar Sachen zu machen.

Zuerst habe ich mit ihm was geredet, um ihn kennenzulernen. Er heißt auch Simon, will unbedingt ins Tor, stand bisher aber immer nur in manchen Trainings und zuhause im Garten im Tor.

Am Anfang etwas warmmachen (nebeneinanderlaufen mit Sidesteps, ein wenig die Bälle zuwerfen), ein wenig was für das Ballgefühl machen (Ball immer mit der einen Hand hinter den Rücken führen, der anderen Hand übergeben, vor Bauch/Brust dann wieder an die 1. Hand übergeben und diese wieder hinter den Rücken, usw. - ihr wisst, wie ich das meine).

Dann ein paar Bälle hoch auf Mann, um ihm die Fanghaltung beizubringen.

Dann ein paar Bälle flach, ein paar seitlich neben den Körper, damit ich mir anschauen konnte, wie er die Bälle aufnimmt und fällt.

Was ich direkt bemerkt habe war, dass er, wie viele jüngere Keeper, bei flachen Bälle auf Mann auf beide Knie fällt. Dies macht er auch manchmal bei seitlichen Bälle, wo dann der Körper nicht hinter dem Ball ist.

Habe ihm dann gezeigt, wie es geht und nochmal ein paar Bälle geschossen/gerollt. Und dann natürlich immer wieder korrigiert, aber auch gelobt und ihm verdeutlicht, wie es geht, indem ich dann zum Beispiel gesagt habe: "Bleib mal so liegen, wie du jetzt gefallen bist - so ist es richtig, die eine Hand ist hinter dem Ball, die andere auf dem Ball, du bist nicht auf den Knien gelandet und hast beim Fallen das obere Bein ein wenig mitgezogen - so ist es gut!"

Was wirklich schön zu sehen war, war, dass er am Ende wirklich immer versuchte, es richtig zu machen, auch wenn es natürlich teilweise etwas unkoordiniert war. Für die erste Einheit aber schon besser, als ich am Anfang gedacht hatte.

Vor alllem: Schon bevor ich etwas sagen konnte, kamen von ihm Kommentare wie "Oh, da war ich auf dem linken Knie" oder "Oh, da hab ich mich jetzt mit der Hand abgesützt und die nicht hinter den Ball gebracht", usw., was ich wirklich klasse fand, da es mir gezeigt hat, dass er es absolut verstanden hat, wie ich versucht habe, es ihm zu erklären.

Nächsten Dienstag werde ich das Ganze wieder machen, eventuell etwas abgewandelt und auf jeden Fall etwas ergänzt, da es ja auch sonst langweilig wird.
Trotzdem muss die Technik auf jeden Fall rein und immer wieder wiederholt werden. Dass er nach der ersten Einheit nicht alles beherrscht, ist mir klar. Ich weiß auch, dass es sein kann, dass er nächsten Dienstag wieder alles falsch macht, weil der Bewegungsablauf halt noch nicht automatisiert ist und dieser Prozess Wochen und Monate dauert.

Trotzdem freue ich mich aufs nächste Training. Hätte gar nicht gedacht, dass es mir selbst so viel Spaß machen kann, einen jungen Keeper zu trainieren, ihm was zu zeigen und beizubringen und dann zu sehen, dass er es versteht und versucht umzusetzen, weil er auch mit Spaß dabei ist und sich freut, "mal richtiges Torwarttraining" zu bekommen:)

Bob
25.06.2009, 12:44
Habe letztens auch ein Torwarttraining in unserer E-Jugend gemacht und bei mir war es ähnlich. Die Kleinen machen halt noch enorm viele Technikfehler aber man muss halt gezeigt bekommen wie es geht. Hat richtig Spass gemacht zu sehen wie sie sich geärgert haben wenn sie gemerkt haben, dass es falsch war und es sofort ohne zu Murren gleich nochmal machen wollten. Nach 1 Stunde Training wollten sie immer noch weitermachen und haben gesagt ich soll mein Training doch sausen lassen und mit ihnen trainieren.
Wenn unsere Vorbereitung vorbei ist und der normale Trainingsbetrieb wieder läuft werd ich das wohl auch öfters machen.

Steffen
25.06.2009, 15:26
Wichtig ist nur:

In meiner Übungleiterschulung wurde gesagt: "Wenn die Kinder den Bedarf haben, und auch wirklich wollen, dann bietet es an! Macht es nur Kindgerecht!"

So ist dies:

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/qEg8TxlXEmI&hl=de&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/qEg8TxlXEmI&hl=de&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

KEIN Torwarttraining, denn das ist Torwart schinden.
Warum habe ich es gemacht?

Nun, alle drei haben es gesehen. Denn mein 1. Mannschaftstorwart macht das sehr gern einmal, um sich ein wenig auszupowern, den Tag zu vergessen, runter zu kommen, und als Konditionseinheit ist das dann tolerierbar. Es ist also kein Torwarttraining, sondern eine Art Konditionseinheit, nicht mal eine gute.

Man sieht es im Video auch recht gut, wie schnell die Konzentration nachläßt und die Fehler sich häufen. Daher ist diese Einheit im Kinder Training also wirklich eine Sache, für den spaß ja, aber bitte: Das ist etwas was man tunlichst vermeiden sollte. Gebt Pausen.

Lustiges Spiel? Klar habbich da einen!

Die Kinder stehen vor einem Hütchen. Der Schuss kommt seitlich auf zwei größere Pylone. Diese müssen wie Kegel leicht umzuschießen sein.
Der erste Pylone ist so aufgestellt, daß der Torwart den Ball in dessen Richtung leicht halten kann, indem er eigentlich nur umfällt.
beim zweiten Pylone muss der Stellschritt gemacht werden, sonst ist die Reichweite nicht in Ordnung.
Der Trainer steht nun 5 Meter zirka weg, auch hier ein Hütchen.
Vereinbarung, der Torwart steht am Hütchen un Grundstellung. Trainer schießt, Torwart soll halten.
Trifft der Trainer, bekommt er für das erste, nähere Hütchen 20 Punkte, für das entfernte Hütchen nur 10 Punkte. Trifft er beide, so zählt nur das weniger wertvolle.
Für jeden gehaltenen Ball bekommt der Torwart 15 Punkte. Abgelenke Bälle zählen nicht, läßt der Torwart zum Trainer prallen oder faustet, gibt es auch keine Punkte - bei größeren Torleuten habe ich hier mit 5 Punkten für den Trainer gearbeitet.

So, fünf Schüsse pro Torhüter... schaut mal, wer gewinnt...

Gebt dem Torwart Zeit und nach jedem Schuss korrigiert auch. Macht nicht zuviel Druck oder Speed. Hier soll die Technik auf einer Seite praxisnahe angewandt werden, daß ist schon schwer genug, und mit den Punkten ist genug Leistungsdruck da...

Achja: Ihr könnt die Torleute auch etwas gewinnen lassen. z.B. eine Übung nach Wunsch (deshalb musste ich mit der Blauen Mauer auch schon in der Sandkiste üben gehen!)

Desweiteren fördert auch die spielerische Fertigkeit des Torwarts, der braucht das mehr als die Feldspieler.. Also nicht nur laufen, und Ball zuwerfen.
Locker links und rechts laufen und dabei Ball auf links mit links annehmen, nach recht auflegen, spielen. Ball rechts annehmen, nach links legen, links spielen usw.

Auch das ist aufwärmen und macht die Torleute einfach auch vom Focus her damit vertraut, Bälle mit dem Fuss zu spielen.... Arbeitet mit Kopfball, denn davor haben Spieler Angst. Angst mit Gesicht und Nase zu treffen, ein Torwart hingegen, der soll auch später die Nase hinhalten, also ist das Ideal, hier mal gezielt den Kopfball zu üben, einfach damit die Angst vor dem Ball relativiert wird.
Und dann macht immer wieder die gleichen Bewegungsabläufe in 100tern und 1000enden Variationen, kindgerecht, einfach und immer locker.
Bringt einen Ryhthmus rein.
Ich z.B. mache effektiv nur 1 bis 2 Übungen pro Trainingseinheit. Mehr braucht es nicht.
Dafür gebe ich jedem Torwart zum Warmen 5 Bälle vor die Füsse, damit der Bewegungsablauf des tiefen Umarmungsgriff sitzt.
Dann 3 links und drei rechts flach, damit das Werfen geübt und geschult wird.
Dann 5 Stück hoch, damit hier es locker mit Srpingen und Rufen koordiniert wird.
Dann noch 3-5 zum "Ansaugen"...
Letztendlich bin ich dann dabei, ab und mal ein paar Halbhohe seitlich zum "Umfallen" zu machen, also 3 links und drei rechts... Locker, einfach um das Fallen zu schulen.
Oder ich mache ein paar 1 gg 1, wobei ich da auch immer mal wieder Übungen zu mache, so daß ich eigentlich einen Ritus habe, der durchgeht, bis es endlich mit einer Übung losgeht. In diesem Ritus sind alle essentiellen Techniken verbaut, werden gemacht und korrigiert, so daß der Torwart 100%ig aufgewärmt ist und seine Techniken neu 'eingeschliffen' hat.
Dieser Ritus ist, was Automatisieren bedeutet. Für die Torleute ist es warm machen, für mich wichtig, weil ich hier einfach die Technik immer und immer wieder schule, als Pflichtprogramm absolviere, die Übung ist dann Kür und gar nicht mehr so wichtig....

Achja, und wenn alles gut geht, gibt es bald neue Videos... virtuelles Torwarttraining ;) Also auch neue Ideen.

Basti
25.06.2009, 16:36
Also ich selber trainierte dieses Jahr einen Bambini Torwart mit dem ich dann in die F jugend hoch gehe zur neuen Saison.
Und ich versuche das Training locker zu gestalten und ih nicht zu überfordern(nicht zu schwere Übungen, Übungen die Spass machen, nicht zu viele Wiederholungen etc.)
Gibt es denn bestimmte Übungen die für dieses ALter ein "No-Go" sind oder bestimmte Übungen die man als einige wenige überhaupt machen kann?
Würde auch gerne mal posten welche Übungen ich im EInzelnen wie mache und mich dann von euch kritisieren lassen, sofern es recht ist.

Mörv1992
25.06.2009, 17:23
Für mich ist Krafttraining in dem Alter total tabu, generell Übungen mit hoher Verletzungswahrscheinlichkeit sollten gemieden werden.
Die Übungen sind natürlich dem Können des Kindes anzupassen.
Wenn ich das sehe: Vater XY hat gesehen, dass Manuel Neuer übergreift, wird dann natürlich direkt an Kind YZ in der F-Jugend weitergegeben.

Gruß

Steffen
25.06.2009, 18:31
Wobei man sagen muss: Hechten, und das ist ja die Grundlage des Übergreifens ist in der F-Jugend als auch bis zur E-Jugend ein Tabu, aufgrund koordinativer Entwicklung der Kinder.

Was ist ansonsten ein No-Go?
Sämtliche anaeroben Belastungen, also z.B. 200 Meter Spurt und mehr... Es ist völliger Mumpitz Kinder also mit einem Spurt über den Platz zu quälen und dies in ggf. 6-7 Wiederholungen, weil damit die Laktatwerte über Tage im roten Bereich sind.
Der Laktat Zyklus ist bei Kindern nicht so leistungsfähig entwickelt, wie bei erwachsenen.
Obiges Video mit den 10 Bällen in die Ecken ist daher schon aus diesem Grund ein Problem, weil es eine anaerobe Belastung darstellen kann.
Somit ist alles, was Spitzenbelastungen sind, eigentlich problematisch.
Wenn es mal auftritt, kein Thema, aber nicht forciert oder gezielt.

Kondition und Kraft schult man erst, wenn die Kindliche Entwicklung abgeschlossen ist und das Jugendstadium beginnt, also ab ca. D-Jugend.
Vorher ist Balance wichtig, Koordination, Beidseitigkeit, spielerisch Reaktion, Grundtechnik, Fallschule und generell Spaß am Sport.

Somit ist die Leistung, die ein solcher Torwart im Training abliefert eigentlich Wurscht. Hauptsache es macht Spaß.
Nur darf man Spaß dann auch nicht mit Rumhampeln verwechseln... Es darf und sollte schon einen Sinn haben und die Kinder dürfen ruhig auch konzentriert arbeiten...

konsti
25.06.2009, 18:49
@Steffen, ich habe mal eine Frage an dich=)

du sagst ja das man ab der D- Jugend anfangen kann mit ein bisschen Kondition und Kraft.

Kann ich also ohne bedenken ihn am Anfang der Übung z.B. 3-5 Liegestütze machen lassen bzw. Sitzups dann geht er hoch, dann z.B. beidbeinig über 2-3 Hürden dann Grundstellung + Schuss links bzw. rechts. Maximal 3-5 Wiederholungen. Kann so eine Übungseinheit aussehen?

Würde dies bei einem 1 Jahr D-Jugend Torwart gehen? Oder ist das schon zu viel belastung aufeinmal?

Vielen Dank schonmal im vorraus.

Mörv1992
25.06.2009, 18:51
Soetwas habe ich auch in dem Alter gemacht.
Die Liegestützen würde ich persönlich aber weg lassen, weil einfach kein Ball dabei ist.
Da gibts soviel anderes mit gleichem Effekt mit Ball:).

LG

Steffen
25.06.2009, 19:02
Konsti,
die Frage ist doch: Was willst Du erreichen?
Willst Du Krafttraining machen, dann mach es gezielt, und kombiniere nicht zu sehr.
Also lieber 5 Liegestützen aber richtig, als 20 falsche.

Ich würde also Kraft und Hürden Arbeit getrennt machen, auch nicht 2-3 Hürden nehmen, sondern erst einmal eine, wenn ich danach einen Ball spiele.
Für Sprungkraft kann ich dann auch mit 2-3-4 Hürden in einer Art Parcours arbeiten, ohne Ball.
Viel im Tw-Training ist ohne Ball und das kann ruhig so bleiben.

Mörv1992
25.06.2009, 19:04
Wenn der Ball weg war, habe ich früher immer die Lust verloren.

Steffen
25.06.2009, 19:15
Dann hattest Du blöde Übungen :D
Turner schaffen es auch ohne Ball und haben Spaß.. und Leichtathletik, das ist Laufen ohne Ball und geht auch...

konsti
25.06.2009, 19:28
Ok, ich werden dann Krafttraining und Technik etc. getrennt machen. Danke für den Tipp.

Ach bei meinem Torhüter ist das eigentlich so, das er alles mitmacht und wieso auch immer, an allem Spaß hat - mit so einem Torhüter ist es schön und "leicht" sag ich mal zu trainiern.


@Mörv klar du hast Recht, aber mich haben solche Übungen früher einfach Fit gemacht, weil da für mich alles dabei ist. Ich muss pumpen, Hürdenspringen und dann natürlich noch einen Ball halten. Wenn man das mit einer gewissen intensität macht - kommt auch was dabei raus ! Bei mir zu mind.

Mörv1992
25.06.2009, 19:29
Ich bin Torwart und kein Leichtathlet oder Turner.

Inzwischen weiß ich, dass Übungen ohne Ball nicht vermeidbar sind,
aber früher habe ich es gehasst.
Wenn Du den Kindern das mit Spaß vermitteln kannst, ist ja alles prima.
Ich war da eher stur.


LG

Basti
26.06.2009, 13:52
Was haltet ihr eigentlich von folgender Übung.

Also ich stehe vor meinem auf dem boden hockenden Torwart.
Und lasse einen der beiden Bällen die ich in beiden Händen hab fallen er hat noch vorne in die Knie zu gehen unterm Ball zu fangen und den Körper drauf fallen zu lassen.
Er macht das ziemlich gut und seine Reflexe sind dadurch schon deutlich besser geworden, was dafür spricht, dass der kleine was drauf hat mit 7 Jahren.
Meint ihr die Übung ist tauglich für diese Altersklasse?

Stetti
30.06.2009, 22:09
Habe heute wieder mit unserem E-Jugend-Keeper etwas Training gemacht. Da die E1-Jugend wohl komplett in die D-Jugend geht, der Keeper aber noch jüngerer Jahrgang ist, wird er vielleicht in die E-Jugend gehen, die ich jetzt als Trainer übernehme. Wäre klasse.

Sind heute auf die paar Quadratmeter Rasen gegangen, die neben unserem Platz liegen. Die Asche war heute relativ hart und auf dem Rasen war etwas Schatten.

Ich war erstaunt, wieviel er behalten hat. Haben heute wieder etwas Falltechnik gemacht. Flache Bälle in die Ecken und auf Mann, habe ihm den korrekten Unterarmgriff bei flachen Bällen, die zentral auf den Keeper kommen, gezeigt. Auch habe ich heute von ihm gefordert, dass er Bällen, die er nicht fängt, direkt nachgeht und sie sichert. Dann mal ein paar Bälle, die nicht mit großer Pause sondern in kürzerem Abstand hintereinander geschossen werden (wie bei Steffens Video oben) und schließlich auch etwas 1vs1. Das machte er wirklich richtig klasse. Hätte nicht gedacht, dass er da so schnell so viel richtig macht. Er hatte die richtige Körperhaltung, kam recht gut raus und verkürzte den Winkel somit gut. Auch hatte er keine Angst sich in den Ball zu werfen, wenn ich dann den Ball an ihm vorbeilegen wollte (bin natürlich sehr langsam auf ihn zugekommen und habe den Ball einen halben Meter vorgelegt - soll ja erstmal nur Technikvermittlung sein).

Am Ende noch ein paar Abschläge aus der Hand und die Einheit war auch schon wieder zu Ende.

Macht wirklich richtig Spaß mit ihm zu trainieren. Er will lernen, er sagt, dass es ihm Spaß macht und er lernt ziemlich schnell. Schade, dass jetzt erstmal Pause ist wegen Ferien...

Steffen
01.07.2009, 05:56
Was haltet ihr eigentlich von folgender Übung.
....
Meint ihr die Übung ist tauglich für diese Altersklasse?

Tauglich schon, sinnvoll nein.

Es ist eine Reaktionsübung, die man tut.
Bei den Kleinen ist Reaktion recht gut ausgebildet, jedoch ist diese Übung etwas, was man machen kann, aber mit Ihr eigentlich nichts erreicht.
Denn es ist keine Übung für eine Technik, sondern ausschließlich für die Koordination, Auge-Bewegung
Das kann man ab und zu mal machen, sollte es jedoch mit anderen Übungen abwechseln, einfach, weil diese Übung in dem Alter keinen großen Sinn macht. Da gäbe es Übungen aus natürlicheren Körperhaltungen, wo einfach Reaktion gefördert wird und der Torwart sich spielnahe bewegen muss.
Das ist wichtig.

Diese Sache mit der Hocke ist ein nettes Spielchen, aber eben nicht gerade sinnvoll, auch später bei den Erwachsenen nicht... Zumal wenn man es begriffen hat, man einfach weiß, wie man tricksen kann...

Basti
01.07.2009, 11:37
Okay also diese Übung mach ich mit ihm ein mal im Monat, weil es ihm halt spaß macht.
Ansonsten will ich im Moment auf sein ,,Fallen´´ achten.

olli77hajnal
01.07.2009, 15:36
Hallo, ich werde nächste Saison für die Bambini bis D2-Torhüter das Training übernehmen(alle 14 Tage) ich selber spiele erst in der D-Jugend, aber mein Trainer meinte , dass sei kein Problem. Jetzt ist meine Frage:
-Kann man 4-13 Jährige zusammen trainieren, natürlich mit etwas verschiedenen Übungen und
-was wären da so die Top 3 Übungen?

Sina
01.07.2009, 15:45
Hallo, ich werde nächste Saison für die Bambini bis D2-Torhüter das Training übernehmen(alle 14 Tage) ich selber spiele erst in der D-Jugend, aber mein Trainer meinte , dass sei kein Problem. Jetzt ist meine Frage:
-Kann man 4-13 Jährige zusammen trainieren, natürlich mit etwas verschiedenen Übungen und
-was wären da so die Top 3 Übungen?

ICh denke nicht, das es sinnvoll wäre, die 4-13jährigen zusammen zu trainieren, da sie einfach völlig andere Schwerpunkte in ihrem Training brauchen. Vom richtigen Alter fürs TWT einmal abgesehen, 4jährigen, die müssen erstmal das Objekt Ball kennen lernen, während die 13jährigen ganz andere Ansprüche haben.

Ansonsten (ist nicht bös gemeint), solltest du vllt überlegen, ob es für dich wirklich sinnvoll ist, ebenfalls D-jugend zu trainieren, wnen du selber dort auch spielst. Ich habe es immer so gehandhabt, nur jüngere Keeper (als ich zu dem Zeitpunkt war) zu trainieren...

olli77hajnal
01.07.2009, 15:50
Ja, ich weiß nicht mal, ob wir nächstes Jahr einen 2.Tw haben, ich glaub eher nicht, daher wäre es dann nur 4-10....aber ich glaube auch das es sinvoller ist, die Gruppen zu trennen, wobei es bei uns teilweise so ist, dass ein 7-jähriger um einiges besser ist, als ein 10-jähriger...aber man könnte die Gruppen ja nach Leistung einteilen:)

Sina
01.07.2009, 15:57
Ich habe meine Kinder damals strikt nach Alter aufgeteilt. Warum?
Weil die Kinder sich einfach in diesem Bereich bewegen, sie kennen sie, sie spielen vllt sogar in der gleichen Mannschaft - das schafft nicht nur Teamgeist, sondern auch Freundschaften. Warum habe ich es noch so gemacht?
Kinder entwickeln sich unterschiedlich und bringen unterschiedliche Fähigkeiten mit. Wenn ich jetzt 4 8Jährige habe, dann habe ich zumeist auch 4 unterschiedliche Talente da. Und die stacheln sich gegenseitig einfach an. Sie lernen Rücksichtnahme, unterstützen sich gegenseitig, feuern sich an. Da gibt der Beste der Gruppe sein "Wissen" gerne weiter, und der Schwächste, der hat ein Vorbild, der ihm vllt sogar hilft. Natürlich gibt es zwischendurch auch Spiele, wo der Schwächste der Beste ist und zeigt, das er auch was kann. Und wenn der Beste mal wieder überheblich gegenüber den anderen wird, dann macht man mal 2-3 Bälle, die er gar nicht kann (natürlich spricht man danach mit ihm darüber) und schon ist wieder Ruhe im Karton ;)

Ich habe nicht nach Leistung eingeteilt, denn schnell merken die Kinder, wer die schwache und wer die starke Gruppe ist. Und ich bin der Meinung, das es auf Dauer auch nicht sinnvoll ist, Gruppen mit einem zu hohen altersunterschied zusammen trainieren zu lassen.

Bob
02.07.2009, 07:36
Sehe das wie Sina. In dem jungen Alter sollen die Kinder doch ihren Spass am Fußball spielen haben und ich glaube kaum, dass es einem 10jährigen Spass macht mit anderen 5jährigen zusammen zu spielen nur weil die genauso gut sind. In manchen Spielformen kann man alle mal unter einen Hut bringen aber ansonsten sollte man auf jedenfall die Kinder dem Alter nach trennen.

Steffen
19.08.2009, 06:37
Die Sommerpause ist vorrüber, das Training beginnt wieder.
Es ist für viele Trainer "erschreckend", welche Verluste an Kondition und auch Technik die Kinder an den Tag legen, dabei ist dies völlig normal.
Auf dem Bolzplatz und mit Freunden gelten andere Regeln, wird anders Fußball gespielt. Kinder lernen durch Ausführen und Anpassen. So schleifen sich dann in den 6 Wochen Pause leider auch wieder Fehler ein, die zum normalen FeldFußball gar nicht passen wollen.
Auch in der Winterpause und der Hallenrunde ist dies zu bemerken:
Einem Ball in Richtung Aus geht man nicht hinterher, denn in der Halle prallt dieser von der Bande ab und kann weiter gespielt werden. Es dauert einige Spiele, bis dies draussen aus den Köpfen heraus ist, daß da eben keine Wand mehr ist.
Auch ist in der Halle alles enger, kürzer. Da werden die Laufwege nicht mehr gegangen, man spielt drei vier schnelle Pässe und ist vor dem Tor, auf dem Spielfeld ist man dann oft gerade vor der Mittellinie und bis zum gegnerischen Tor erstreckt sich eine nahezu endlose Distanz. Auch hier dauert es, bis wieder im Kopf die Laufwege und Laufbereitschaft verankert ist und der normale Spielfluss aufkommt.

Nach der Sommerpause stellen wir daher oft auch bei unseren Torleuen fest, daß diese meist auf den "Schuhtoren", "Mülleimerpfosten" oder Bolzplatztoren das richtige Stellungsspiel für das normale Feldtor aufgegeben haben. Zudem die Technik sich von lang, zu kurz und knackig verändert hat.
Galt es im Spiel einen Ball um den Pfosten herumzudrehen, genügte auf dem Bolzplatz oft einfach im Weg zu stehen.
Die Parallelen zur Halle werden sichtbar. Der Torwart wird zu einer lebendigen Wand, von der Schüsse abprallen, aber die Fertigkeit, den Ball zu halten, die wurde aufgegeben.

So steht nach der Sommerpause auch erneut die saubere und richtige Fallschule in den ersten Wochen auf dem Programm. Eben die technische Grundschule. Wieder das Gefühl zu bekommen und auch dann, sich an die Technik zu erinnern und sich zu erinnert: "Da war doch was!" und es zu tun.
Anstelle mit hochkomplexen Übungen sollte also hier der Torwart wieder an das "große" Tor und das aktive Mitspielen auf dem "großen" Feld gewöhnt werden. Er muss also wieder Stellungsspiel, aktiven Ballangriff und vor allem Sicherung des Balles erlernen, als die jüngeren auch wieder an die Fallschule und das runde Fallen gewöhnt werden müssen. Denn auf Asphalt oder Splitt wirft sich der Torwart nicht gern, was auf dem Bolzplatz zudem recht selten nötig ist.
Doch auf dem "großen" Tor im Feld, kommt dies häufiger vor und da der Torwart es dann auch wieder macht, stellt man technische Schwächen fest, da im Kopf ein "kleines" Tor "berechnet" wird. Anstelle also einen Stemmschritt zu machen, wirft der Torwart die Beine weg und verliert Reichweite.
Anstelle auf den Stürmer "drauf zu schieben" und so eine Torverkleinerung zu machen, läßt sich unser Torwart auf die Linie drücken.

Der Torwarttrainer ist also hier erneut gefordert, denn er muss dies verstehen. Verstehen aber auch, woher es kommt. Er kann nicht erwarten, daß die Kinder mit dem Stand und den Fertigkeiten von vor 6 Wochen auf der Höhe der Runde ins Training kommen. Das Gegenteil ist der Fall und gerade hier ist dann vermehrt dafür Sorge zu tragen, daß diese wieder Spaß am große Tor und Spaß an der richtigen Technik finden.
Erfolge müssen vermittelt werden und es muss zudem die alte Sicherheit wieder geschenkt werden.
So sind diese ersten Wochen dann oft Wochen, die technisch geprägt sind, weil es wichtig ist. Denn nur so kann die nötige Falltechnik eingeschliffen werden, damit wieder verletzungsfrei auch auf den Hartplätzen gespielt werden kann.
Und die Umstellung auf das "große" Tor geht so Hand in Hand, da sich der Torwart an alte Bewegungsmuster erinnert und darauf wieder intuitiv zurück greift.
Wichtig sind auch hier wieder gerade bei den Kleineren oder Jüngeren die Rituale.
Also bestimmte, überschaubare Abfolgen die sich wiederholen.

z.B. der Beginn das Trainings sind 5 Schüsse flach vor den Torwart, es folgen 5 Schüsse flach links, dann 5 flach rechts, 5 Stück zum 'Ansaugen', dann 5 geworfene hohe und halbhohe Bälle.
Solch ein "Aufwärmritual" vor dem eigentlichen Training nach der spielerischen körperlichen Erwärmung sind wichtig, das es sich einprägt und der Torwart damit immer verknüpft: "Jetzt geht es los!"
Und damit auch mental sich auf Training oder Spiel einstellt, für Kinder ein unheimlich wichtiger Schritt, denn diese Rituale helfen. Sie geben Sicherheit, sie helfen den Kindern auch, aus einer Rolle in eine andere zu schlüpfen und auch so einen neuen Focus aufzubauen.

6 Wochen Sommerpause neigen sich dem Ende zu.... beginnen wir, langsam und mit Verständnis für die Welt der Kinder.

Steffen
23.08.2009, 18:43
35° Grad Hitze, es ist kaum auszuhalten.
Trotzdem: Torwarttraining wird abgehalten.

Ein wenig Grundtechnik, daß reicht. Für mehr, ist kaum Zeit und Raum, weil jetzt mit viel Aktion, daß geht in der Hitze gar nicht und wäre für die Kinder reine Folter.

So ist dann ein neues Video entstanden

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Dann war heute das erste Turnier auf Normalfeld, und man sieht deutlich, daß die Kinder sich ersteinmal wieder daran gewöhnen müssen, zusammen zu spielen und zusammen auch zu siegen.
Und auch die Väter müssen wieder lernen, daß auch die Besten der Besten Fehler machen und dies kein Weltuntergang ist.
Die Blaue Mauer konnte jedenfalls wieder reichlich Erfahrung sammeln, und auch ab und sich auszeichnen.
Mit stolz nimmt dann ein Torwarttrainer zur Kenntnis, wenn ein anderer Trainer kommt und sagt: "Mann, Ihr habt ja da einen richtigen Torwart im Tor. Der ist klasse"
Er leidet unter seiner Körpergröße, aber sein Herz und seine Leidenschaft machen es in der Alterklasse noch wett.

Marius
23.08.2009, 18:51
Habe deinen Standpunkt zum "Rollen" nun verstanden. Und kann dir da auch nur zustimmen.
Was passiert allerdings, wenn der Torwart den Ball nicht sicher hat und trotzdem in diese Rollbewegung reinkommt?
Du hattest ja gesagt, dass man in der tiefen Position sowieso kaum einen Überblick über das Spiel bekommt. Allerdings weiss man beim Halten ohne Rollbewegung wenigstens wo der Ball ist. Oder sehe ich das jetzt völlig falsch?

Edit:
Schönes Video. Und klasse Vorstellung der Blauen Mauer.

Kenji 101
23.08.2009, 19:36
Klasse Video. :)

Diese Technik war mir gar nicht bewusst, sodass ich jetzt mehr auf meinem Bewegungsablauf achten kann. ;)

LG

strigletti
23.08.2009, 20:01
Klasse Video, Steffen!

Zum Inhalt:

Das erste, was mir positiv aufgefallen ist, ist dass dein Torwart weder Schuhe noch Handschuhe getragen hat.

Als Zweites will ich dir sagen, dass auch ich ein Anhänger dieser Rolltechnik bin und es auch in meinen Augen absolut egal ist, wenn der Keeper kurzzeitig keinen Blickkontakt zum Feld hat. Das wichtigste was es auf dem Feld zu sehen gibt, ist der Ball und den hat er selbst...insofern egal. Ausserdem, halte ich gerade diesen Moment als für einen Torwart sehr wichtig, denn er kann diesen sehr gut zu mentalen Zwecken nutzen.

Steffen
02.10.2009, 07:22
So, nun kommt mal ein Video mit einer anderen Frage.

Die Frage die man sich stellt ist, warum so viele Trainer im Jugendbereich, wo wirklich das Ergebniss überhaupt keinen Einfluss nimmt, wo es um nichts geht, ausser um Spaß zu haben und sich an einen regelmäßigen Spielbetrieb zu gewöhnen... warum stehen die meisten Torhüter da im Tor???
Dazu vielleicht einmal zwei Bilder eines Jugendtorhüters der E-Jugend:
http://mitglied.lycos.de/Reichel/pictures/Fussball/E3-1.jpg
http://mitglied.lycos.de/Reichel/pictures/Fussball/E3-2.jpg
Ich denke, es wird klar, was ich meine mit der Aussage im Tor stehen!
Dies ist kein Einzelfall, ja wird auf den Jugendturnieren sogar von Fortuna Köln, Eintracht Frankfurt, Rot-Weiß-Frankfurt, Mainz 05 und vielen anderen Hochklassischen Vereinen, dessen Aktive Herrenmannschaft in den höheren Ligen spielt, so praktiziert.
Spätestens in er D-Jugend soll dann aufeinmal ein Torwart die Fähigkeit haben, vor dem Tor zu stehen, hinter der Viererkette zu operieren, eine Art Libero und Anspielstation sein. Auch bei Schüssen soll er eine aktive Torverkleinerung machen...
Ich frage mich immer, wie das gehen soll, wenn man über 4 bis 6 Jahre einen Torwart nicht dazu animiert hat.
Das es geht, zeigen meine beiden Torleute:
http://mitglied.lycos.de/Reichel/pictures/Fussball/Moehrchen.jpg
http://mitglied.lycos.de/Reichel/pictures/Fussball/BlaueMauer.jpg
Ein Torwart muss und soll nicht die Spieldauer im Tor verbringen, sondern soll aktiv mit seiner Mannschaft agieren. Sein Tor wird hinter ihm nicht von irgendjemand weggetragen, geklaut oder wird sich in Luft auflösen.
Es besteht daher kein Grund, dies zu bewachen.
Viel wichtiger ist es daher, die Bewegung mit der Mannschaft mitzumachen. Dazu muss ein Trainer seinen Torwart regelmäßig und immer wieder animieren, Kinder neigen zum Vergessen.
Das Nicht Tor bewachen ist fester Bestandteil meiner Ausbildung im jüngeren Jugendbereich und wird durch direkte Betreuung bei den Spielen entsprechend verinnerlicht. Dazu kommt dann das Lernen des Verschiebens zum Ball, mit einer Art Radius zum Tormittelpunkt, um einfach hier auch aktiv die Torverkleinerung zu erlernen und so zu verinnerlichen.
Nur so kann der Torwart höchst mögliche Torbreite durch seinen Körper abdecken und nur so hat der Torwart aus der Distanz überhaupt eine Chance.
Doch viele Trainer haben Angst. Angst vor dem tödlichen Heber....
Selbst wenn der Torwart auf der Torlinie steht, die meisten haben Null Chance, einen hohen Ball korrekt einzuschätzen und damit diesen auch zu halten.
Allein die Eltern... da geht ein Torwart, der in der F-Jugend jüngerer Jahrgang dann im Tor steht, weil er das möchte, wir von Eltern der Gegner angelacht.
Er steht nicht im Tor, weil er der Größte ist, sondern weil er der mit der Passion zum Torwartspiel ist und daher mit Spaß und Freude alles gibt.
Trotzdem sind dann Kommentare von aussen:


Mensch, ist der klein. Da brauchste nur hoch zu schießen, und dann ist der drinn, den hält der nie!

Nun, das Spiel wurde zwar 2:3 verloren, doch wenn man auf einem Turnier nur 20 Minuten Zeit hat und diese 20 Minuten vielleicht 4 Minuten durch Konter nutzt und 2:1 führt und dann nur noch unter Druck steht, der weiß, wovon ich rede. Da verliert man gegen starke Gegner auch mal unglücklich.
Doch schauen wir uns ein paar Strafraumszenen an:

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/gpWOj_V6jEk&hl=de&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/gpWOj_V6jEk&hl=de&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Das nenne ich aktives Torwartspiel. Wer genau hinhört, wird den obig zitierten Vater hören, wie er ruft "Hoher Ball, hoher Ball" und der hohe Ball kommt nicht. Denn es ist selbst für technisch starke Spieler aufgrund des visuellen Sehvermögens in diesem Alter kaum möglich, all dies zu erfassen und einzuschätzen. Und selbst wenn der hohe Ball kommt, man achte wie nah zu Teil der Torwart ist und was für eine Bogenlampe nötig wäre, den Torwart zu überheben.
Wie oft ist er einfach weit vor dem Tor, und erstickt Toraktionen einfach im Keim.
Nicht weil er dies genetisch bedingt beherrscht, sondern weil er von Anfang an nie im Tor festgekettet wurde, sondern immer und immer wieder animiert wurde, aktiv am Spielgeschehen teil zu nehmen, sich zu verschieben, vorwärts und rückwärts mit den Bewegungen der Abwehr mitzuschwimmen und sich immer zum Ball zu positionieren.
Ein Torwart, der dies lernen darf, kann und wird es sehr wahrscheinlich später leichter haben, dieses moderne Torwartspiel hinter einer Viererkette zu verstehen und mitspielen zu können.
Auch beim Schusstraining stellen wir die Torleute nicht ins Tor!
Es gibt keinen Grund. Denn im Spiel muss der Abschluss durch eine Gasse aus Verteidigern kommen, das Tor hat daher oft nur eine Breite von 4-5 Metern, so daß Schusstraining auf ein freies Tor mal gar nicht der Realität und Spielnähe entspricht.
Für einen Torwart ist dies völlig Mumpitz, da er nicht den Hauch einer Chance hat.
Daher muss er auch dort dann lernen, sich aktiv zum Ball zu verschieben, die Torverkleinerungung zu machen, indem er aktiv dem Stürmer weit entgegen geht, und dann auch rechtzeitig fertig ist, als zum Stillstand gelangt um so in Balance zu sein und seine Aktion aus stabilem Stand starten zu können.

Wie wichtig dies aber ist, erklärt dann Hans Leitert, Autor des Buches Die Kunst des Torwartspiels (http://shop.torwart.de/search.php?sid=444401254464476&action=exec&ret=c0&scope=text_and_artnr&pattern=Leitert&x=0&y=0) und ermutigt die Jugendtrainer definitiv, dem Torwart ein solches Aktives Torverkleinern angedeihen zu lassen und diese dazu zu ermutigen.

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/MpYXHLZJMtI&hl=de&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/MpYXHLZJMtI&hl=de&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

strigletti
02.10.2009, 08:57
Tja Steffen, da hast du wieder einmal völlig recht.

Ich frage mich, warum es immer noch Leute gibt, die einen Nachwuchstorhüter auf die Linie fesseln. Wer dies macht, raubt einem Torwart einen großen teil seiner Möglichkeiten und macht ihn bei vielen bällen nahezu wehrlos. Etwas härter fomuliert "Wer seinen Torwart auf die Linie zwingt kastriert ihn bevor er zum Mann werden kann".

Der Gedanke, dass der Torwart im Tor stehen muss, hat sich derart in die Köpfe vieler Leute hineingefressen, daß man schon von einem generellen Mißverständnis des torwartspiels sprechen muß. Das richtige Stellungsspiel ist für einen Torwart Grundvoraussetzung, um seine Techniken überhaupt bis zum Ball zu bringen und von daher sollte es von Anfang an Bestandteil der Torhüterausbildung sein. Diesen elementaren Bestandteil des Torwartspiels nur wegen der Gefahr eines Hebers, den in dieser Altersklasse ohnehin fast niemand wirklich beherrscht, zu opfern ist sowohl kurzfristig als auch erst recht langfrigstig grob fahrlässig und der Ahnungslosigkeit der Verantwortlichen, insbesondere auch der Eltern, zu verdanken.

Komischerweise glaubt jeder, der in der Lage ist, nach einem Ball zu treten oder ihn einigermaßen unfallfrei drei Meter zu tragen, er habe Ahnung vom Torwartspiel. Ich bin auch in der Lage die Tasten eines Klaviers zu drücken und diesem Teil Töne zu entlocken, aber deswegen habe ich trotzdem keine Ahnung vom Klavierspielen und führe erst Recht keine Diskussion mit einem Klavierlehrer - aber auf dem Fußballplatz ist das alles ganz anderst; leider zum Schaden all derer, die sich ernsthaft mit dem Torwartspiel auseinandersetzen und den jungen Torleuten, die Grundlagen dieses wunderbaren Spiels vermitteln wollen. Denn der Spaß am Spiel hängt gerade auch in diesem Alter von dem Erfolgserlebnis "Bälle halten" ab und der Spaß ist die Grundlage für das weitere Training.

Steffen
08.10.2009, 17:01
Wie wichtig ist Torwarttraining in der Jugend?

Nunja, ich formuliere es hier schon seit Wochen, wie wichtig Torwarttraining und eine fundierte Ausbildung ist. Ganz wichtig dabei ist auch, daß ein Torwart ins tor geht, weil er dort Spaß hat und nicht, weil er sich dort wenig bewegt oder weil die Eltern meinen, er habe dafür Talent.

Ich habe daher in zwei Videos einen Towartvergleich aus der E-Jugend (http://www.youtube.com/view_play_list?p=8EBE89916939339A) erstellt.

<object width="480" height="385"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/p/8EBE89916939339A&hl=de&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/p/8EBE89916939339A&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" width="480" height="385" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></embed></object>

Diesen kann man sich ruhig ansehen.
Ich denke, ich brauche nicht zu erklären, wer gern ins Torwarttraining kommt, wer mehr Spaß im Tor hat und vor allem wo mehr Potential zunächst zu erkennen ist.
Der Vorsprung von 2 Jahren Torwarttraining ist überdeutlich, selbst wenn das, was passiert noch weit weg davon ist, als gut durchzugehen.
Doch sind Anlagen da.... es ist nicht der ständige Blick zum Trainer, der ständige Blick zu den Eltern.. es geht langsam von allein und dann auch mehr und mehr mit dem richtigen Einsatz.

Aber wie man ja in einem Thema lesen kann (http://www.torwart.de/forum/showthread.php?t=66673), geht es nicht darum, was der Kerl kann, sondern wie störend er im Feld operiert. So scheint es... ich stehe als Trainer für das Gegenteil ein, entdecke aber zu oft, wie die Trainer den Torwart
1. gar nicht einschätzen können
2. als Trainer die korrekte Technik zum Ball und mit dem Spiel nicht erkennen können
3. der Spaß am Spiel im Tor nicht gefördert wird
4. einen Torwart oft als Feindbild betrachten, wenn er nicht unbedingt Bundesliga Niveau hat

Im Jugendbereich ist es völlig fatal und viele Torwarttrainer weigern sich, Kinder auszubilden, angeblich weil darunter deren Fußballerische Fertigkeiten leiden.
Bullsh.t!
Diese Torwart-Trainer sollten sich ein Herz nehmen, und sich endlich um die passionierten kleinen Torleute kümmern, denn diese sind mit Herz, Spaß und Willen dabei, ohne Furcht und bringen daher oft etwas mit, was anderen fehlt... und mit dem richtigen Training werden es gute Fußballer, mehr aber noch richtig gute Torleute.
Dies muss man nur machen... und wenn nicht:
Es schadet nicht, wenn ein G-, F, oder E-Jugend Spieler im Tor weiß, wie er zu fallen hat, ohne sich zu verletzen oder seinem Körper auf Dauer zu schaden!

coffeinho
08.10.2009, 17:41
echt krass, was man hier alles lesen kann:)

ich trainier u.a. 2 e-jugend-torhüter, haben zwar noch einige technische mängel. ich versuche meine schwerkunkte auf technische und koordinative elemente zu setzten, klappt auch teilwiese ganz gut, auch im rauslaufen, kleine difizite sind aber gerade im fangverhalten noch

welche übungen sind empfehlenswert um gerade richtiges fallen zu üben bzw. damit verbunden sauberes "ball-festhalten"?

strigletti
08.10.2009, 17:46
Diese Torwart-Trainer sollten sich ein Herz nehmen, und sich endlich um die passionierten kleinen Torleute kümmern, denn diese sind mit Herz, Spaß und Willen dabei, ohne Furcht und bringen daher oft etwas mit, was anderen fehlt... und mit dem richtigen Training werden es gute Fußballer, mehr aber noch richtig gute Torleute.


Wo muss ich unterschreiben?:)

Du hast ja Recht Steffen, aber ich frage mich, warum es bei uns im Land der Torhüter, sowenig TwT gibt. Das ist im Seniorenbereich schon kritisch, im höheren Jugendbereich schon überkritisch und im frühen Jugendbereich absolut unterirdisch.

Das läuft doch genau falsch herum, denn die wenigen TwT in Deutschland plagen sich damit herum, den Älteren die Fehler wieder auszutreiben, die in der frühen Jugend entstanden sind und die dort absolut einfach zu vermeiden gewesen wären.

Believer
08.10.2009, 18:39
Wieder ein sehr guter, leider wie immer kritischer Beitrag von dir. Ich wünschte du wärst diesbezüglich zumindest ein Weilchen "arbeitslos". ;) Aber es gibt ja Gründe, die Kritik nötig machen. Das ist leider so.


Das läuft doch genau falsch herum, denn die wenigen TwT in Deutschland plagen sich damit herum, den Älteren die Fehler wieder auszutreiben, die in der frühen Jugend entstanden sind und die dort absolut einfach zu vermeiden gewesen wären.

Definitiv, strigletti. So ist es. Dies hat, glaube ich, - wenn ich das "Ältere" mal auf den Bereich Frauen-Männer-C,B,A-Jugend beziehe - auch jeder 2. schon gemerkt, wie es ist, wenn nach Jahren des Feldspielertrainings oder der unzureichenenden Torwartausbildung vor einem kompetenten Torwarttrainer steht. Das wohl noch für viele User aktuellste Erlebnis war in diesem Zusammenhang auch das Camp. Da hätte man sich mal unsere "Juniors" angucken müssen.

coffeinho
08.10.2009, 19:00
sehe das genauso

hab auch 3 c-jugendtorhüter, da hat man manchmal noch mit fehlern zu tun die es eigentlich in diesem alter nich geben dürfte

Believer
08.10.2009, 19:10
Wenn du einen C-Torhüter hast, dann ist das ja - für unsere heutigen Verhältnisse - noch relativ früh. Ich werde immer damit konfrontiert, dass frühestens im A-Jugendalter (bzw. bei uns B-Mädchen/Frauen) die ersten Kontakte mit den - ich nenne sie einmal so - wahren Prinzipien des Torwartspiels hergestellt werden, also den Quintessenzen. Das sind aber nur meine Erfahrungen im Bezug auf Frauenfußball. Im Männerbereich läuft bei uns ja alles professionell bis in die Haarspitzen ab - könnte man zumindest meinen.

coffeinho
08.10.2009, 19:50
naja in der a-jugend sollte man das schon alles sicher beherrschen

Tkrauti
08.10.2009, 19:54
Wo muss ich unterschreiben?:)

Du hast ja Recht Steffen, aber ich frage mich, warum es bei uns im Land der Torhüter, sowenig TwT gibt. Das ist im Seniorenbereich schon kritisch, im höheren Jugendbereich schon überkritisch und im frühen Jugendbereich absolut unterirdisch.

Ich möchte mal die Problematik von einer anderen Seite angehen. Aus meinen Erfahrungen heraus ist es ja nicht immer das einzige Problem, das ein Torwarttrainer fehlt. Wollen wirklich alle Teamtrainer auch mit einem Torwarttrainer zusammenarbeiten?

Ich denke, dass auch viele Teamtrainer hinsichtlich der Torwartausbildung dazulernen müssen :(.

Believer
08.10.2009, 20:31
Definitiv, TKrauti. Das ist nochmal eine andere Kategorie. Bei einem funktionierenden Trainergespann wird oft diese Wissenslücke des Chef- bzw. Co-Trainers durch die Koorperation mit dem Torwarttrainer zumindest gestopft. Dieses funktionierende Trainergespann ist allerdings seltener. Gerade im der letzten Saison tat sich in meinem aktuellen eine solche Situation auf, in der das Trainergespann erhebliche Wissenlücken (wirklich gravierende) aufwies, gleichzeitig aber den Torwarttrainer zum notwendigen Übel degradierten und somit keinerlei torhüterbezogene Kompetenz mehr in diesem Konstrukt vorhanden war. Da sehen wir: Selbst wenn der von vielen Vereinen heiß ersehnte Torwarttrainer da ist, ist es noch einmal eine andere Frage, wie das Trainer (evt. mit Co-Trainern) annehmen. Es ist immer eine Frage der "Philosophie" des Trainers, seines Führungsstils im Bezug auf die Mannschaft und genau dieser muss, in einer Situation wie oben beschrieben, hinterfragt werden.


naja in der a-jugend sollte man das schon alles sicher beherrschen

Aber du merkst selbst, dass du auch den Konjunktiv benutzt.

strigletti
08.10.2009, 21:04
Definitiv, TKrauti. Das ist nochmal eine andere Kategorie. Bei einem funktionierenden Trainergespann wird oft diese Wissenslücke des Chef- bzw. Co-Trainers durch die Koorperation mit dem Torwarttrainer zumindest gestopft. Dieses funktionierende Trainergespann ist allerdings seltener. Gerade im der letzten Saison tat sich in meinem aktuellen eine solche Situation auf, in der das Trainergespann erhebliche Wissenlücken (wirklich gravierende) aufwies, gleichzeitig aber den Torwarttrainer zum notwendigen Übel degradierten und somit keinerlei torhüterbezogene Kompetenz mehr in diesem Konstrukt vorhanden war. Da sehen wir: Selbst wenn der von vielen Vereinen heiß ersehnte Torwarttrainer da ist, ist es noch einmal eine andere Frage, wie das Trainer (evt. mit Co-Trainern) annehmen. Es ist immer eine Frage der "Philosophie" des Trainers, seines Führungsstils im Bezug auf die Mannschaft und genau dieser muss, in einer Situation wie oben beschrieben, hinterfragt werden.


Sicher hat da jeder Trainer seine eigene Philosphie, aber wer sich als Torwarttrainer zu einem notwendigen Übel degradieren lässt, führt sich selbst ad absurdum. Ein Torwarttrainer will gute Torleute ausbilden und alles was dem im Wege steht, gilt es zu überwinden. Im Interesse der Sache und damit der Torhüter.

Tkrauti
08.10.2009, 21:28
Sicher hat da jeder Trainer seine eigene Philosphie, aber wer sich als Torwarttrainer zu einem notwendigen Übel degradieren lässt, führt sich selbst ad absurdum. Ein Torwarttrainer will gute Torleute ausbilden und alles was dem im Wege steht, gilt es zu überwinden. Im Interesse der Sache und damit der Torhüter.

Darum geht es doch gar nicht, ob man sich als Torwarttrainer degradieren läßt. Wenn z.B. meine Keeper 4x Woche Mannschaftstraining haben, wäre es z.B. schon wichtig, dass man vom Teamtrainer Freiräume eingeräumt bekommt, um ca. 2-3 Mal TWT anbieten zu können. Es gibt jedoch eine Menge Trainer, die die Keeper immer um sich rum haben wollen, weil es wichtig ist, bei jeder Übung einen Statisten im Tor zu haben.
Um das Beispiel weiter zu spinnen, trainiert also ein Feldspieler und ein Torwart 4x Woche. Und jetzt kommt die Frage auf, auf welchen Spielertyp (Feldspieler/ Torwart) entfallen welche Trainingsschwerpunkte? Wer erhält wieviele sinnvolle Korrekturen? usw usw...

Ich könnte noch stundenlang darüber schreiben, aber dann bekomme ich wieder schlechte Laune (hehe). Aber es gibt auch Aussagen, wie ich selber bereits erleben durfte und dann macht die tägliche Arbeit richtig viel Bock!!!

Believer
08.10.2009, 21:31
Und was in dieser Situation tun, strigletti? Die Torhüter im Stich lassen und den Verein verlassen? So wie ich das sehe, liegt der längere Hebel da nicht unbedingt beim Torwarttrainer. Ich will nicht sagen, dass der Torwarttrainer nun den Launen des Trainers ausgeliefert ist - auf keinen Fall! Ich frage mich nur, wie er die Kompetenzen zugesprochen bekommen will, die ihm verweigert werden.

Ich grüble auch, wie diese Konstellation so bei uns damals zu stande kommen konnte, aber meine Torwarttrainerin hatte es sich anscheinend einfach auf die Fahnen geschrieben, den Torhüterinnen zu helfen, um welchen Preis auch immer.

strigletti
08.10.2009, 21:38
Ich weiss schon auf was ihr rauswollt, aber in meinem Selbstverständnis bin ich nicht da, um eine fröhliche Kinderspielstunde zu gestalten, sondern um meine Torleute weiterzubringen und dazu gehört es eben auch, dass man als TwT weiss, wie man sich durchsetzen muss.

Leute, ein TwT bildet Torhüter aus und da gehtes nicht nur um den Schönheitspreis beim Übergreifen, sondern auch darum, den Jungs ein vorbild in Sachen Kampf und Durchsetzungsvermögen zu sein. Klar kann es da auch schon mal krachen, aber normalerweise lässt sich mit etwas Diplomatie ein vernünftiges Arbeitsklima im Sinne der jungen Sportler erreichen. Und ganz ehrlich, da wo das nicht möglich ist, ja da sehe ich keinen Sinn und auch keine Zukunft für meine Arbeit.

Klar kann man das jetzt als "im Stich lassen" bezeichnen, aber auch ich als TwT habe Ziele, die ich erreichen will.

Believer
08.10.2009, 21:46
Mh. Ich verstehe dich, strigletti. Ich wollte ja auch nur ansprechen, dass es zwar erstmal ein Problem ist, einen Torwarttrainer zu finden, aber es dann nochmal eine andere Sache ist, wie dieser sich in den Verein einbringen kann und wieviele Möglichkeiten ihm gelassen werden bzw. wieviele er sich erarbeiten/erkämpfen kann. Wie gesagt: Genau das ist bei uns vor einem halben Jahr schief gegangen.

Tkrauti
08.10.2009, 21:46
Ich weiss schon auf was ihr rauswollt, aber in meinem Selbstverständnis bin ich nicht da, um eine fröhliche Kinderspielstunde zu gestalten, sondern um meine Torleute weiterzubringen.

Sehe ich genauso, daher 100% Zustimmung.


Klar kann man das jetzt als "im Stich lassen" bezeichnen, aber auch ich als TwT habe Ziele, die ich erreichen will.

Auch da gebe ich dir Recht. Auch wir Torwarttrainer müssen auch mal an unsere eigene "Karriere" denken.

zooropa28
08.10.2009, 21:54
Hallo Steffen. Hab gerade das video vom pfingsttunier (war wohl in heddernheim) gesehen. Ich hab selten so gestaunt. Was ich da gesehen habe, hab ich bisher so noch nie gesehen. Ganz spontan dachte ich, der kleine könnte es mal weit bringen! Wer in dem alter schon so mitspielt und im richtigen moment die richtigen aktionen einsetzt....respekt. Gut, manchmal war er vielleicht ein klein wenig zu ungestühm heraus gelaufen, aber ich finde, immer noch besser als es nie zu tun.

Also....immer weiter so.

Steffen
09.10.2009, 13:45
Hallo Matthias,
vielen Dank. Die Blaue Mauer hat aufgrund deines Lobes immer noch rote Ohren und das gewisse Glitzern in den Augen. :)
Er hat sich irre gefreut.

Es ist nur schwer, einem Torwart diesen Spielweg aufzuzeigen. Es gehört auch Mut dazu, und ein Trainer, der aufgrund der Spielweise auch mal Gegentreffer akzeptiert, die ein "Liniensteher" vielleicht nicht bekommt.
Dafür kann er so eben Torverkleinerung erfahren und durch tun begreifen, kann die Kontrolle und Beherrschung des Strafraumes ausloten.. Was man dann nach 2 Jahren solcher Freiheit und Ermutigung entsteht, zeigt das Video.
Dies ist kein Dauerzustand :D aber es ist die ideale Spielweise der Blauen Mauer gegen starke Gegner.
Dazu ist aber eine entsprechende Tagesform nötig, denn in der F-Jugend... da gibt es keine Konstanz. Dies wird gern erwartet, ist aber in dem Alter nicht wirklich zu erwarten.
Da sind Kleinigkeiten oft wichtig... oft reicht aus, daß der beste Fußballkumpel nicht da ist, schon wird mit weniger Spaß gekickt und das sieht man sofort... ist dann die Mannschaft vollzählig, die Laune ist super, dann gibt es meist die tollsten Spiele...

Schon daher ist Torwarttraining in der G-/F- und E-Jugend etwas, wo Spaß und gute Laune im Vordergrund stehen.
Und dann kann man auch mal, vor allem wenn man die Torleute kennt im Training richtigen Schwachsinn verzapfen.

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So ein Powerjoint ist echt "Torwart Lutschen"... also da wird eigentlich der Torwart nur müd gemacht, aber für Technik und so einen Kram ist das mal gar nichts.
Man sieht hier im Video auch, wie rasch die Konzentration und Leistung nachläßt... damit häufen sich die Fehler und auch das Verletzungsrisiko.

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/2HFR9C6ZYQA&hl=de&fs=1&rel=0"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/2HFR9C6ZYQA&hl=de&fs=1&rel=0" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Selbst wenn man die Belastung reduziert, also dem Torwart mehr Zeit gibt und nicht so hetzt, ist die Belastung immer noch so hoch, daß einfach das Fehlerpotential unheimlich hoch ist...
Es ist im Training zwar wichtig, die Kinder durch Fehler lernen zu lassen, so daß es unheimlich wichtig ist, auch eine gewisse Fehlerquote im Training zu erreichen, aber dies sollte nie auf Kosten von Verletzungen gehen... daher ist dies im Kindesalter unheimlich schwer.

Und so etwas, das geht gar nicht:

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/vkEiwsKpmK4&hl=de&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/vkEiwsKpmK4&hl=de&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Hier sieht man recht rasch, wie schnell der kleine Torhüter an seine Konzentrationsgrenze kommt und damit das Fehlerpotential einfach sehr hoch ist, und damit der Torwart ein hoher Verletzungsrisiko besteht, denn das Fallen auf den Ball oder das Falsche Fallen begünstigt nun einmal Verletzungen immens....
Daher sind solche Übungen etwas, was man zeigen kann, wie und was man nicht machen sollte.
Hier ist einfach die Belastung und die Übung nicht altersgerecht, auch wenn diese dem Torwart unheimlichen Spaß gemacht hat...

Daher: Es soll Spaß machen, doch solche Übungen kann man dann auch anders gestalten und wenn es dann ans Hechten gehen soll, weil sich die Bande das sooo sehr wünscht, dann nimmt man z.B. Softbälle und geht in die Sandgrube... und das macht ebenso viel Spaß und das Verletzungsrisiko ist gegen Null....

strigletti
09.10.2009, 15:04
Du hast jaaaaaa so recht, Steffen; in diesem Alter kann man keine Konzentration über längere Zeit erwarten. Konzentration für ein paar Bälle ja, aber mehr ist nicht drin und das muss man respektieren. Wer an dieser Stelle die falschen Ansprüche stellt, vermindert nicht nur nachhaltig den Spass, sondern erhöht auch unnötigerweise das Verletzungsrisiko.

Abwechslung ist in diesem Alter alles und es ist nicht immer einfach ständig neue Reize zu schaffen, um Lust an und Konzentration für die Sache aufrecht zu erhalten.

Aber wer sich das Spielverhalten der "Blauen Mauer" ansieht, weiss was erfolgreiche TwT-Arbeit alles möglich macht. Ich denke, dass es unsinnig ist in diesem Alter Fehlerlosigkeit zu erwarten; schliesslich beschäftigen wir uns in anderen Treads genug mit dem Thema Konzentration. Letztendlich bringt einen so jungen Torhüter nur die Freude und der Spass an Training und Spiel weiter.

zooropa28
09.10.2009, 17:55
Laß dem kleinen mehr zeit sich auf die technik zu konzentrieren. Alles andere ist kontraproduktiv. Es macht ausserdem effektiv keinen sinn ihn in diesem alter so zu belasten. Du musst weiterhin darauf achten das seine ausgangsstellung immer noch zu breit ist.

EnverGüvec1
09.10.2009, 19:47
Ich trainiere seit ein paar Wochen einen Bambini (E-Jugend)
Doch dessen Trainer meinte ich solle mit ihm an der Sprungkraft arbeiten

Was soll ich tun?

Luke
09.10.2009, 19:52
In der E-jugend an Sprungkraft arbeiten.... manche Trainer haben einfach keinen Plan ...

Sprich doch mal mit ihm, was er sich genau vorstellt...

Ich denke, man sollte in dem Alter auf keinen Fall schon zu sehr darauf versteift sein, Dinge wie Sprungkraft zu trainieren.
Viel wichtiger sind doch erstmal die richtige Falltechnik und der Spaß...

Believer
09.10.2009, 20:49
So sehe ich das auch.

Ich habe schon in einem Trainingslager am Wannsee erlebt, wie der Trainer einer Handballmannschaft (ca. Kinder im Alter der E-Jugend im Fußball) seine "Schützlinge" mindestens eine dreiviertel Stunde die steilen und nebenbei sehr gefährlichen, da mit unebenen Stufen versehenen, Holztreppen am Hügel hochjagte. Wirklich erschreckend auch mit welcher autoritären Art er diese Übungen geleitet hat...

Steffen
09.10.2009, 20:55
Vollkommener Blödsinn.
Was gut geht, sind Übungen für Halte und Stützkraft, Balance und Vier Gliedmaßen Koordination, eigentlich alle Koordinationsübungen... also Sehen, Hören, Schmecken.. etc.

Aber alle Kraftübungen in diesem Bereich, sind völliger Mumpitz und entsprechen nicht der Trainingslehre für diese Alterstufe

zooropa28
09.10.2009, 21:48
Den trainer fragen ob er nen nassen hut auf hat? (Sprachgebrauch: Alle tassen im schrank)



Ich trainiere seit ein paar Wochen einen Bambini (E-Jugend)
Doch dessen Trainer meinte ich solle mit ihm an der Sprungkraft arbeiten

Was soll ich tun?

Steffen
10.10.2009, 22:16
Du kannst auch schreiben: Nicht alle Latten am Zaun, nicht alle Glocken im Turm, nicht alle Nieten im Blech.... :D

Wenn ich ehrlich bin, frage ich mich, was so mache Trainer von den Kindern erwarten und sich erhoffen...

Matthias,
heute hättest Du deinen Spaß gehabt... Blaue Mauer gegen eine gut befreundete E-Jugend... wie er wieder abgegangen ist. Wir hatten soviel Spaß.

Luke
11.10.2009, 10:51
Du kannst auch schreiben: Nicht alle Latten am Zaun, nicht alle Glocken im Turm, nicht alle Nieten im Blech.... :D

Wenn ich ehrlich bin, frage ich mich, was so mache Trainer von den Kindern erwarten und sich erhoffen...

Matthias,
heute hättest Du deinen Spaß gehabt... Blaue Mauer gegen eine gut befreundete E-Jugend... wie er wieder abgegangen ist. Wir hatten soviel Spaß.


...Alle Nadeln an der Tanne ;)


Steffen, hast du Videos gemacht :)?

Sina
11.10.2009, 11:14
Ich finde es fast schon bedenklich, wenn ein E-Jugendtrainer fordert, dass sein Keeper mehr Sprungkraft braucht. Das zeigt mir, das er eigentlich nicht verstanden hat, was für Bedürfnisse Kinder in diesem Alter haben. Er fordert eine Leistung ein, die in diesem Alter nicht gewünscht ist. Nicht nur nicht gewünscht, sonder sogar fast schädlich.
Fehlt nur noch, das er ihn dann über Hürden schickt oder in der Sandgrube Kondition bolzen lässt...

Sprech ihn doch mal frag, wenn du meinst, mit diesem Traine rkann man noch reden. Frag ihn, warum er meint, das grade Sprungkraft verbessert werden müsste - vllt. kannst du ihn dann darauf hinweisen (ich weiß ja nicht, was dein Keeper an Talent und Freude zeigt), das du erstmal möchtest, das der Kleine sich nicht verletzt, bevor du ihn mit völlig unsinnigen Forderungen überforderst.

Steffen
12.10.2009, 20:23
Steffen, hast du Videos gemacht :)?

Es war zu regnerisch.. Wasser auf der Linse macht sich nicht sonderlich gut.
Habe daher nur die Szenen des zweiten Drittels eingestellt, für den Rest passte das Licht einfach nicht. Ist verwischt und unscharf...


....das er ihn dann über Hürden schickt oder in der Sandgrube Kondition bolzen lässt...


Sina, Hürden sind nicht mal schlimm. Denn Springen ist für Kinder irre wichtig, denn damit schult man auch den Balancesinn und natürlich auch die Koordination. Wichtig dabei ist, Hürdenhöhe anpassen und natürlich auch die Intensität entsprechend dosieren.
Das Schlimme ist eher das Hürden bolzen, also viele Hürden an der maximalen Sprunghöhe und dann mit vielen Wiederholungen zu arbeiten.
Das geht gar nicht. Aber mal über Hürden hopsen, ist völlig Kindgerecht und in Ordnung.
Sina, nicht vergessen: Das sieht aus und fühlt sich an wie "richtiges" Torwarttraining und begeistert daher die Kleinen ganz besonders... und damit ist das wieder optimal, wenn man eben die Hürden und die Intensität entsprechend "eingestellt" wird...

Und Sandgrube... Sina, auch da gibt es richtig tolle Spiele und die sind ebenfalls Kindgerecht. Macht man das im Sommer und dann Barfuss, schult man ebenfalls Gleichgewichtssinn, Koordination und Geschicklichkeit.
Ein kleines Staffelspiel im Sand ist daher durchaus erlaubt, wenn man es auch hier nicht übertreibt.
Kindertraining ist halt kein "abgeschwächtes" Erwachsenentraining, sondern es sieht dem oft ähnlich, ist aber völlig anders aufgebaut und strukturiert.
Aber das schließt eben nicht aus, daß man auch mit Hürden und in der Sandgrube arbeitet...

Schau mal Sina... ich habe die Blaue Mauer hechten lassen.
Dieses Video hat es bis zur Torwartausbildung des Niederrhein und nach Hessen geschafft... als schlechtes Beispiel.
Natürlich ist dies richtig, aber da sieht man: Videobeschreibungen werden oft nicht gelesen, denn da steht: So sollte man es nicht machen.
Es war von mir als Beispiel gemacht worden, wie Torwarttraining nicht aussehen sollte, und es oft dennoch so gemacht wird. Wie will man Fehler anprangern, wenn man diese nicht zeigen kann?
Die Blaue Mauer ist da beste Grundlage, auch so etwas zu machen, ohne Risiko zu gehen, denn den kann ich am Besten einschätzen und er hat das Potential, so etwas auch mal durchzustehen, ohne danach völlig runter zu sein... das weiß man aber in Hessen nicht und auch nicht am Niederrhein.
Den was das Video nicht zeigt, ist, wie man die Kinder hechten lassen kann.
Ziel des Kindertraining ist es auch, Kindern etwas zu ermöglichen und mit eigenen Ängsten und eigenen Erfahrungen sich neu zu definieren.
Also Kinder ruhig klettern lassen. Die Kinder mit viel Mut, findet man ganz oben, die schon mal runter gefallen sind, sitzen in der Mitte und warnen die anderen, die mit Angst schauen es sich von unten an.
Alles nicht schlimm, wenn man die Kinder nicht auf die Spitze hetzt, also Formulierung einsetzt: "Du musst da hoch!"
Ist es hingegen z.B. ein hohes Klettergerüst und man macht ein Spiel, könnten die Kinder eine Forschertruppe sein. Nun gilt es, den Berg zu erforschen und die Forscher dürfen einen Trupp entsenden, der den Berg erkundet.. andere machen was anderes.
Glaub mir, viele mutige Kinder helfen dann den ängstlicheren Kindern und hilft Ihnen so, wenn auch oft etwas ruppig, die eigene Angst zu überwinden und dann stolz auf die eigene Leistung zu sein.
Daher ist das Hechten an sich verboten... doch was nun, wenn die Kinder wollen?
Die Aufgabe des Übungsleiter ist es dann doch, dies zu ermöglichen. Also, hechten die Kids in die Sandgrube.
Wir ziehen den Sand glatt und studieren dann die Abdrücke gemeinsam. Wo war der Ellenbogen, wo die Knie... ist das Bauch oder Oberschenkel? Wo lag der Ball und ist der Kopf in den Sand geditscht?
Die Belastung ist also sehr gering und die "Spurensicherung" ist verdammt spannend. Wir fordern nicht Weite, nicht Sicherheit, nicht Perfektion. Wir lassen die Kinder nach einem Ball hechten und es sich anfühlen, wie richtiges "Erwachsenentorwarttraining", und das ohne große Belastung und mit einem minimalen Risiko. Mitmachen darf jeder, es muss aber keiner...
Verstehst Du?

Sina
12.10.2009, 21:05
Ich verstehe dich.
Meine Warnung war, wie du schon sagst, kein abgeschwächtes Erwachsenentraining zu machen. Ich hab bei meinen Kleinen auch mal die Hürde rausgeholt, aber dann ist das eine Höhe gewesen, die für die Kinder machbar ist udn nicht maximale Belastung fordert. Und so wie ich bei den Hürden an mein "Training" dachte, so war mein Bezug auf die Sandgrube auch der eines Erwachsenen.
Das mit den Abdrücken ist eine schöne Idee, aber ich glaube, in den Sandkasten für die ganz Kleinen hätten wir nicht gedurft ;)
Ich habe auch immer jedem Keeper freigestellt, bei einem spiel oder einer Übung teilzunehmen, wenn er sich diese (warum auch immer) nicht getraut hat. Und es ist so gut wie immer der Fall gewesen, das es keine 2 Minuten gedauert hat und der Lütte war mittendrin. Sei es von selbst, weil er gesehen hat, wieviel Spaß die anderen hatten oder weil die Größeren ihn ermutigt haben.

strigletti
13.10.2009, 12:19
Und schon wieder ein toller Beitrag von dir, Steffen.

Ich bin das Thema bis jetzt immer unter dem Aspekt Spielen, im Sinne von freudiger Beschäftigung, angegangen.

Darunter verstehe ich, dass man nicht gezielt die Belastungsgrenzen sucht, sondern Spass durch Bewegung produziert, wobei die Bewegungsabläufe den allgemeinen körperlichen Grundlagen und torhüterspezifischen Bewegungsabläufen dienen. Von daher bin ich der Auffassung, dass die allgemeinen motorischen und koordinativen Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen sollten und so ganz nebenbei Torwarttraining "gespielt" wird.

Nach meiner Erfahrung haben die Kleinen einen Höllenspass, wenn wir die "Gerätschaften der Grossen" aus dem Geräteschuppen holen, denn letztendlich sind die "Grossen" ja auch ihre Vorbilder, denen sie gerne nacheifern.

Steffen
13.10.2009, 14:38
Sina,
eigentlich habe ich nicht an Dir gezweifelt, nur dein Beitrag ließ diesen Punkt eben offen, ob man generall nicht in den Sand geht und generell nicht mit Hürden arbeiten darf, oder ob das nicht-altergerechte Training mit den Gerätschaften gemeint sind.
Wie man aber lesen kann, meinen wir beide das gleiche, also das nicht altersgerechte Training an solchen Gerätschaften.
Also, alles in Ordnung, man sollte es nur klar stellen, das Thema hat so eine Art "Vorbildcharakter" und ist für mich auch die deutliche Aufforderung: Lasset die Kinder Torwarttraining haben!

Dabei geht es mir nicht darum, Torleute zu züchten, sondern die wo wollen, es versuchen möchten, mitmachen wollen, die dürfen es mal probieren und schauen, ob es Ihnen gefällt. Kinder entdecken durch das Tun schon von allein, ob es passt oder nicht.. und wenn diese es gut und toll finden, bleiben diese von ganz allein dabei... ist es aber eher nicht passend, bleiben diese auch von ganz allein der Sache fern. Ein Zwang, der ist völlig unnötig, ja zum Großteil kontraproduktiv...
Mit Spaß aber, da lernt es sich leicht...

strigletti,
der Höllenspaß ist, was die kleinen bewegt. Glaub mir, die Blaue Mauer würde sofort beim 1. FFC neben Nadine Angerer ins Tor gehen und mitmischen. Das geht nicht von Groß zu Klein, nein, daß ist von Gleich auf Gleich! Er betrachtet sich dabei nicht als Konkurrenz, sondern nur als gleichwertiger "Mittorwart" vom Lieblingstorwarttrainer Matthias Bolz (Sein Torwarttrainer Idol Andreas Köpke ist ja leider immer verhindert ;) daher hat Matthias den Titel 'geerbt', auf dem Tw.de-Camp 2009 )...
Somit ist der Geräteschuppen, den man ruhig wie bei den Großen Folterkammer nennen darf, schon allein genial. Allein die Mission Geräteschuppen, wo es nach Schweiß, Angst, 30 Jahren Fußballplatz riecht, ja man die Anstrengung und das Seufzen von hundert Torwartvorgängern förmlich hören kann.. schon allein das ist Spannend.
Und wenn man dann "droht", ein total "brutales" Training in der Sandgrube zu machen, glaub mir, die Kleinen, sie sind sofort Feuer und Flamme. Endlich, "richtiges" Training...
Da wird man auch mal angebrüllt, da wird man auch mal nieder gemacht....
So ein Torwarttrainer, der sich nicht aufregt, nur weil der Knirps einen festgehalten hat, das gibt es doch gar nicht. Und der muss dann auch mal den Torwart anschreien, wenn der ins Eck getaucht ist und einen raus geholt hat.. Wie sich ein Torwart nur so etwas erlauben kann, den besten Schuss des Trainers zu halten - geht gar nicht :D
Schon ist Motivation maximal, Konzentration am TopLimit, jetzt nur nicht die Belastung zu hoch nehmen...
Ganz wichtig ist, einen Höllenspaß zu haben.
Ich wärme meine Torleute im Training und vor dem Spiel nahezu identisch auf.
Nach der allgemeinen Erwärmung durch Laufen dehnen sich die Größeren auf meine Anleitung. Die Kleinen brauchen es nicht, können aber sich daran gewöhnen.
Dann kommen flache Schüsse vor die Füsse für den tiefen Umarmungsgriff, dann drei Links und drei Rechts flach, dann 2 bis 3 links und 2 bis 3 rechts halbhoch zum "umfallen", 3 bis 5 Bälle zum "Ansaugen" und dann 5 Bälle hoch.
Ja.... vor dem Spiel kommen dann noch 3 bis 5 Bälle 1 gegen 1 und im Training gehen wir dann zur Übung über, wovon ich nur 1 bis 3 Übungen insgesamt mache, denn ich möchte, daß diese richtig ausgeführt wird.
Allein die ständige Wiederholung der Sachen, der Grundübungen, sie machen dann eigentlich das Training aus. Die Übung ist also eher Spiel, wo wir bestimmte Techniken nochmals versuchen und ggf. auch ein wenig "Zug" dahinter einsetzen. Das sind dann Wettspiele, oder Aufmerksamkeitsspiele... Wir spielen dabei um Leben, wie auf dem Schulhof und ich achte schon darauf, daß kein Torwart zu früh "stirbt", sondern kann so geschickt eine Pause dosieren.
Und wenn man dann einen Aufbau macht, wo die Kleinen an das Torwarttraining der Großen erinnert werden (eeeee, das kenn ich doch schon. Das hast Du gestern Abend auch mit dem Klaus aus der 1. Mannschaft gemacht!) aber dann behauptet, man habe es für die ein wenig schwieriger gemacht, weil diese jünger sind, obwohl man es vereinfacht hat, dann geht es los.
Wichtig ist mir immer: Einfache Übungen, die Entschluss und Entscheidung des Torwarts möglichst spielnahe, also ohne langes Nachdenken, bedürfen...
Wichtig empfinde ich auch: Man sollte es vormachen können.

Was nutzt es, jemand einen Bogenflug erklären zu können, aber nicht vormachen zu können, wie man es gern hätte?
Was nutzt es, den Kleinen zu erklären wie man fällt, wenn man es nicht selbst diesen vormacht und Ihnen damit beibringt, wie die Bewegung geht. Kinder lernen nur so.....

Und das ist ein Problem, denn auch in der D-Jugend ist alleiniges Erklären völlig Banane und Frust, denn auch dort lernen viele der angehenden Jugendlichen immer noch durch zuschauen und nachahmen, und nicht durch erklären und probieren.
Daher sind viele Torwarttrainer Schulungen, wo über 80% der Teilnehmer nicht aktiv mitmachen, für mich verlorene Sache. Diese Trainer "lernen" dabei nichts.
Die Blaue Mauer weiß, daß auf hartem Boden fallen nicht weh tut. Warum?
Selbst ausprobiert, nachdem der Trainer es vorgemacht hat. Denn wenn der Trainer es kann, dann scheint es zu funktionieren.
Kinder denken in völlig einfachen Bahnen.

Wenn ich 1 gegen 1 gehe, dann "kommentiere" ich auch mal wie im Fernsehen. Da läuft dann schon mal Miroslav Klose allein auf das Tor zu... oder Lukas Podolski hat sich den Ball im Mittelfeld erobert und bricht durch. Dann ist es, und das darf man nie vergessen im Kopf für die Kinder nicht mehr der Torwarttrainer. Es ist wirklich Miroslav Klose der da nun auf das Tor zurennt.
Wenn ein Kind ein Affe sein soll, dann spielt das Kind nicht Affe, nein es ist Affe.
Es ist daher wichtig, ein Kind auch aus solchen Rollen zu befreien.
Wenn man also sagt, Miroslav Klose geht auf das Tor zu, dann wird aus dem Spieler im Kopf des Kindes der Gegenspieler zu Miroslav Klose. Das ist wie echt...
Das darf man nicht unterschätzen.

Und so kann man im Alter zwischen 8 und 12 Jahren viel in der Richtung machen...

Ganz wichtig ist daher auch: Im winter, in der Sporthalle. Baut mal eine Gerätelandschaft auf. Vergesst Fußball, seit mal Piraten, die vom Schiff auf die Schatzinsel schwingen, Krokodilgräben überqueren müssen, hohe Berge besteigen, wackelige Hängebrücken überqueren müssen...
Schult in der Gerätelandschaft Greifkraft, Stütz- und Haltekraft, Stabilität.. Konfrontiert Kinder mit Höhe, mit Tiefe... Schult so Balance und Koordination.
Es wird auch dann auf dem Platz auffallen, wie viel das für die Bewegung und im Zweikampf bringt. Denn wer im Winter gegen Krokodile und Riesen gekämpft hat, der hat auch vor Holzbein Kiel keine Angst, fährt auch furchtlos zu Bayern Wünschen und stellt sich Meins 05....
Wir Großen, wir machen Core Übungen, bolzen im Fitness-Studio, um dies hinzubekommen, aber im Winter in der Halle verweigern wir es unseren Kindern... werfen einen Ball in die Mitte und lassen Fußball spielen. Pfui Spinne. Das ist auch nicht Kindgerecht.
Denn da haben wir die Zeit und diese gilt es zu nutzen, also machen wir dann, wo die Ältern Core brauchen, die Fitnessbude und McMucki, da machen wir spielerisch mit riesigen Abenteuern und entsprechenden Spielen genau das gleiche, nur eben absolut kindgerecht...
Und siehe da, der Erfolg dieses Trainings, der wird nicht auf sich warten lassen...

Steffen
21.10.2009, 01:26
Neue Impressionen aus und für das Training.
Technik, das "Ansaugen":
<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/fHS6UPYOTF0&hl=de&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/fHS6UPYOTF0&hl=de&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Das Ansaugen soll dem Torwart Sicherheit geben. Er soll lernen, einen Ball vor sich im Korbgriff zu sichern. Nur wenige Torleute haben die entsprechende Handgröße um den Korbgriff direkt anwenden zu können, so daß man hier einen Kompromiss eingehen muss. Man muss daher den Torleuten angewöhnen, die Hände hinter und leicht über den Ball zu bekommen, die Finger zu spreizen und den Ball sauber zu sichern. Der Ball sollte nicht weggeschlagen werden, sondern mehr und mehr sollte der Torwart lernen, den Ball durch dämpfen an den Körper heranzuziehen und so den Ball förmlich "Anzusaugen"... so also Schub und Aufprall heraus zu nehmen und den Ball so letztendlich direkt zu sichern. Hier jedoch muss der Ball abtropfen und noch im tiefen Umarmungsgriff danach gesichert werden, nicht immer optimal ausgeführt, doch der Weg ist klar, wohin es gehen soll.
Daran gilt es, abhängig vom Alter, Wachstum und geistiger Entwicklung zu arbeiten und entsprechend die Techniken zu vertiefen.
Doch hier ist die Grundlage, auf welcher dann das Training aufbaut. Es ist die Grundlage, die wir den Kleinsten im Training angedeihen lassen.
Intensität, also Wiederholrate und Wucht, ist eine Sache, die völlig abhängig vom Torwart eingestellt werden sollte.

Übungsformen, Eins gegen Eins:
<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/_Yyw5cBTssE&hl=de&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/_Yyw5cBTssE&hl=de&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>

Eins gegen Eins ist eine schwierige Sache für Torleute. Die Hemmung, sich vor die Füsse des Gegners zu werfen, mit den Händen dorthin zu gehen, wo wesentlich kräftigere Beine mit mehr Wucht agieren, ist nicht angeboren, noch Talent. Es ist eine Sache, die Mut erfordert. Diesen Mut zu entwickeln, und auch die Technik zu entwickeln, im Eins gegen Eins zu bestehen, ist Aufgabe des Trainings. Man führt daher den Torwart langsam an die direkte Konfrontation des Eins gegen Eins heran. Dies beginnt mit Abstand und geht dann zu weniger Abstand über. Der geringere Abstand hat dann, je nach Entwicklung und Erfahrung des Torwart, auch Wucht und Geschwindigkeit mal mehr oder weniger. Erst zum Schluss gehen man an die direkte Eins gegen Eins Situation, man ist langsam, und steigert Tempo und Anspruch mit der Erfahrung und Sicherheit des Torwart.
Denn im Eins gegen Eins gibt es kein Rezept. Es ist die Vielfalt der Techniken, die der Torwart hier intuitiv zu komplexen Mustern verknüpfen muss, die dem Torwart das Bestehen und Kontrollieren der Situation ermöglichen. Es ist also eine Sache der Erfahrung.
Je mehr Erfahrung der Torwart im Spiel und im Training mit solchen Situationen hat, desto sicherer und klarer werden seine Aktionen im 1 gegen 1 werden.
Daher sind solche Übungsformen wichtig, um einfach auch hier Grundlagen zu schaffen und dem Torwart so mehr und mehr Sicherheit auch im Spiel bei solchen Situationen zu geben und Ihn so zu befähigen, auch hier aktiv Tore zu verhindern.

strigletti
21.10.2009, 07:55
Erstmal mein Dank an Steffen und seinen grossartigen Assistenten "Blaue Mauer".

Jetzt aber zum Erlernen des "Ansaugens". Wie Steffen richtig ausführt, sind im Bereich F- und E-Jugend oftmals die Hände zu klein, um einen sauberen Griff zu gewährleisten. Daher spricht Steffen auch von einer Übergangslösung die erstens gefunden und zweitens auch trainiert werden muss.

Dazu gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Die eine wäre, dem Torwart eine veränderte und somit falsche Fangtechnik beizubringen, die vielleicht dafür sorgt, dass er im Moment mehr Bälle festhält, aber im Gegenzug später wieder mühsam verändert werden muss. Die andere Lösung ist, dem jungen Torwart gleich die richtige Technik zu vermitteln, wohlwissend, dass es dem Torwart kaum gelingen wird, die Bälle direkt mittels Ansaugen zu sichern und einfach abwarten bis die Hände gross genug werden, damit das ganze sicher vonstatten geht.

Ich unterstütze die zweite Variante, da der Torwart dabei zwar nicht den Ball festhält, aber bereits frühzeitig lernt, den Druck aus dem Ball zu nehmen, damit er ihn -nach dem "Abklatschen"- im tiefen Umarmungsgriff sichern kann. Dies hat den Vorteil, dass der Torwart gleichzeitig permanent die "Rettungsaktion Nachfassen" trainiert, was zusätzlich die Konzentration, Reaktion und Koordination schult. Ausserdem hat der Torwart die "Action", die ihm doch auch Spass macht.

Ich denke, bei einem Torwart in dieser Altersgruppe, sollte nicht das unmittelbare Halten der Bälle, sondern die Grundlage für die Zukunft gelegt werden, auch wenn dies vielleicht eher ein leichter Nachteil für das jetztige Spiel bedeutet. Es ist mit Sicherheit für den Trainer häufig schwierig diese Position gegenüber einem leistungsgeilen Umfeld zu vertreten, letztendlich ist es aber im Interersse des Torwarts.

strigletti
25.11.2009, 09:15
Was es nicht alles gibt: Eltern wollten für ihren 7-jährigen Sohn Torwarttraining durch den Verein einklagen.


Kein spezielles Torwarttrainig für Siebenjährigen

Eltern unterliegen vor Gericht

Die Richter des Amtsgericht Grevenbroich haben die Klage der Eltern eines siebenjährigen Jungen abgewiesen, die ein spezielles Torwarrtraining für ihren Sohn seitens des Verein erzwingen wollten. Hintergrund des Rechtsstreits war die Auseinandersetzung zwischen den Eltern und dem F-Jugendtrainer des FC Kapellen über dessen Trainingsstil.
weiterlesen (http://www.torwart.de/Newsdetails.56+M5abdacf1c58.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=2945)
Quelle: torwart.de

Ich bin sprachlos...und das kommt bei mir sehr selten vor:mad:

Steffen
25.11.2009, 10:52
Strigletti,
ich muss da schon ein wenig grinsen.
Warum?

Nun, an der Sache sind wohl beide Seiten gleich Schuld.
Ersteinmal der Korrektheit halber der Link auf die Seite der Eltern von Leon (http://dastrainingistabgesagt.de/index.php)...

Wie es nun wirklich abgelaufen ist, darüber können wir nur spekulieren.
Fakt ist aber, daß aufgrund des räumlichen Wahrnehmungsvermögens, der unzureichenden Ausbildung von Gelenken und auch knöcherner Struktur von einem Torwarttraining im herkömmlichen Sinne sicherlich abzuraten ist.
Darauf stützt sich die DFB Empfehlung - zu Recht

Denn letztendlich sieht man immer wieder, wie kleine Torleute ein Torwarttraining bekommen, was alles, nur nicht kindgerecht ist. Also so etwas wie hier (http://www.youtube.com/watch?v=vkEiwsKpmK4) oder auch in diesem Clip (http://www.youtube.com/watch?v=qEg8TxlXEmI) zu sehen, ist nun einmal nicht kindgerecht.
Jetzt fragt alles:

Du hast es gemacht, sagst, es ist nicht kindgerecht. Warum hast Du es dann überhaupt gemacht?
Ganz einfach: Damit man sehen kenn, wie es nicht aussehen sollte. Wenn es mal vorkommt, weil die Kinder darauf Lust haben, geht es, doch dann bitte nicht so wie im Video. Locker bleiben, es muss auch Videos geben, wo man eben Fehler sehen kann, sonst nutzt das alles nichts und daher ist es schon gut, wenn man einen Torwart, wie die Blaue Mauer hat, den man mal so belasten kann, ohne Angst haben zu müssen, diesen schwer zu schädigen oder ihn durch so eine "Stümperei" zu verletzen.

Somit ist die DFB Empfehlung sicherlich in Ordnung und gut so.
Denn letztendlich: Schaut man sich die Ausbildung an, so fällt auf, daß der Übungsleiter C eigentlich auch für eine G/F/E Jugend leicht überdimensioniert ist und in einer DFB B Lizenz geht man ebenfalls auch recht wenig auf die Kinder ein, der Leistungssport und die Trainingslehre stehen da im Vordergrund.
Der Grund liegt auf der Hand: Die jungen Jahrgänge sind Heranführung an den Leistungsfussball und nichts anderes. Daher trennt der DFB ja auch seine C Lizenz in Leistungsfussball und Breitensport.
Letztere Lizenz ist nahezu gleich mit der Übungsleiter C Lizenz Breitensport für den allgemeinen Sport, oder Verbandsübergreifenden Übungsleiter.
Somit ist diese Lizenzstufe für die G/F/E Jugend völlig ausreichend, denn da geht es nicht um Leistung, sondern im Spaß... Spaß am Sport, aber auch Spaß am Wettkampf.
Kinder messen sich bereits früh, im Wettrennen, im Wettklettern, im Aufzählen von Schimpfworten... der Gewinner ist in Ordnung, der Verlierer ebenso, denn er hat mitgemacht, daher ist der Ansporn des gewinnen wollens, des besser sein wollens gegeben, aber verlieren hat keinerlei Auswirkungen noch Nachteile...
Also spielt man Fußball, um Spaß zu haben. Man trifft sich auf dem Platz und spielt gegen andere, einfach damit man miteinander Spaß hat, aber auch sich messen kann und darf.
In der F-Jugend, so auch die Durchführungsbestimmungen der Landesverbände, sind alle Spiele Freundschaftsspiele, eine Ergebnisliste wird nicht geführt, oder muss nicht geführt werden.
In der E-Jugend hingegen schon, so daß hier der Brückenschlag zum Leistungssport vollzogen wird... zwei Jahre hat eine Mannschaft Zeit, sich vom Spaßfußball auf ergebnisorientierten Leistungsfussball umzustellen und auch zu verstehen, was dies bedeutet.
Eine pädagogisch schwere Zeit, denn man muss Kindern nun das eigene Tun und Handeln aufzeigen, man muss Ihnen Ergebnis und Tabelle verständlich machen und auch die Kinder auf die Drucksituation durch Verantwortung und Tun im Spiel vorbereiten. Zwei Jahre sind dafür eine lange Zeit und diese ist in Ordnung... denn gerade in dieser Zeit muss viel mental mit den Kindern gearbeitet werden, um diese dann auf das Leistungsorientierte Prinzip der D-Jugend "loslassen" zu können.
Daher sehe ich den Anspruch an die Trainer im Bereich G/F/E Jugend als verdammt hoch an.
Oft sind es aber x-beliebige Väter, oder auch Trainer, die völlig mit der kindlichen Welt und dem kindlichen Verstehen überfordert sind.
Ein 7 jähriger, dessen räumliches Wahrnehmungsvermögen gerade eine Armspann einnimmt, und für den daher 5 Meter und 10 Meter eigentlich nur 1 cm auseinander sind, der noch an einen Frosch im Ball glaubt, wenn man Ihm erzählt, der Ball springt, weil ein solcher darinnen ist, wie soll dieser dann einen Flankenball punktgenau hereinschlagen oder der Verteidiger diesen mit dem Kopf abwehren?
Dies muss ein Trainer nicht nur wissen, nein, er muss es auch verstehen und hinnehmen, denn es ist einfach, selbst durch hartes Training nicht änderbar.
Auch in der Stoffwechselphysiologie gibt es Unterschiede. Wenn ein Kind einen 400 Meter Spurt gemacht hat, bleiben die Lakatwerte oft Tagelang im roten Bereich, daß die Verstoffwechselung dieser Abbauprodukte nicht wie bei einem Erwachsenen funktioniert.
Intervallspurttraining über bestimmte Zeiträume sind daher ebenso unmöglich, wie Übungen im Bereich hoher Belastungen mit mangelhafter Atemfrequenz.
Hingegen sind Dauerläufe entsprechend dem eigenen Tempo gut möglich, da Kinder eine große Grundkondition mitbringen, doch ist die Monotonie dieser Läufe meist dann der Grund, warum Kinder solche Übungen nicht mitmachen - Langweile ist Gift für das Kindliche Gemüt und den Kindlichen Geist. Er ist schenlllebig, hat eine blitzartige Auffassungsgabe, der man als Trainer gerecht werden muss.
Auch erklären bei Kindern muss und will gelernt sein... Es reicht daher nicht, einem Kind zu erklären, was es zu tun hat, nein, man muss es vormachen. Ein Kind lernt nicht durch erklären und zuhören (Darum wird in der Grundschule auch so viel mit Anfassen, Erspielen und Erarbeiten gemacht!), sondern indem es die Bewegung sieht und nachahmt.
Wenn ich also eine Torwarttechnik von den Kindern verlange, bedeutet dies für mich als Trainer, daß ich dies vormachen muss. Und dabei sollte ich dies so vormachen können, wie ich es von den Kleinen verlange.

Man merkt also deutlich, warum der DFB diese Empfehlung herausgibt: Die Unterschiede zum normalen Fußballtraining sind einfach zu groß. Man müßte als für diese Altergruppe ein völlig anderes Konzept und Rahmen zum Torwarttraining entwickeln.
Da nun aber diese Mannschaften in der G/F/E Jugend in der Findung- und Heranführungsphase sich befinden, wäre also ein solch gezielter und abgesteckter Trainingsrahmen völlig an der Grundsatzidee vorbei, weil man hier einfach schon den Torwart 'isoliert', was im Zuge des Teambuildung nicht gerade günstig ist, zudem einfach auch die Trainer schlicht überfordert.

Wichtig ist für mich hingegen, daß ein Trainer nun einmal eine Pädagogische Grundschulung erhalten hat und weiß, wie er mit Kindern umzugehen hat.
Desweitern würde ich mir oft seitens des DFB und seiner Landesverbände wünschen, daß diese auch mal Training hospitieren und so Weiterbildung und Anregungen in die Vereine bringen.
Kurzschulungen sind der erste Weg, doch leider nehmen immer noch zu wenige Trainer daran teil, und damit sieht in vielen Vereinen Kindertraining auch immer wie abgespecktes Erwachsenentraining aus, oder schlicht: Macht zwei Mannschaften, zwei Tore Ball in die Mitte, viel Spaß.
Weder das eine, noch das andere ist kindgerecht und in Ordnung.
Wenn jetzt noch ein Trainer bereits in diesen Alterstufen dann Leistungsorientiert arbeitet, ja die Kinder auf Leistung 'drillt' und sein Training daher eher D-Jugend/C-Jugend gerecht aufbaut, läuft so eine Sache völlig verquer.
Dies bekommt man seitens der Vereine nur in den Griff, wenn sowohl der Verein, als auch die Eltern (!!!) der Kinder verstanden haben, worum es geht.
Denn was nutzt ein Trainer, der Kindgerechtes Training macht, die Eltern aber dann dem Trainer "Feuer machen", weil er nicht "alles aus den Kindern herausholt"...
Und bitte nicht lachen: Solche Eltern sind eher häufig, als selten.
Es sind daher die Eltern, die Kinder in einen Verein stecken und seitens der Eltern an den Vereins der Wunsch herangetragen wird, mehr Leistung und mehr Leistungsorientiert Fußball zu spielen...
Kein Kind kann sich dieser Zange und diesem Druck entziehen und seitens des DFB und der Landesverbände müßte hier viel mehr die Fair ist mehr-Aktion des DFB (http://www.dfb.de/index.php?id=507782) beworben und unterstützt werden.
Auch müßten die Eltern durch mehr Informationsmaterial (http://www.dfb.de/fileadmin/user_upload/2008-07/Flyer_Fair_bleiben.pdf) um die Gegebenheiten und die Ziele seitens der Landesverbände und des Dachverbandes informiert werden. Man kann es Vereinen vielleicht nicht verbieten, Tabellen zu führen und aufzuzeigen, aber man sollte dies härter verurteilen und vielleicht sollte man solche Sachen dann doch über die Landesverbände mit Strafen belegen. Es verschwindet dann vieleicht aus der Öffentlichkeit, aber hier ist noch viel Arbeit nötig, den Leistungsgedanken aus den Köpfen der Trainer und vieler Eltern in der Alterklasse G- und F-Jugend völlig zu streichen und für die E-Jugend abgemildert stehen zu lassen.

Daher ist wohl hier seitens des Vereins und des Trainers hier etwas schief gelaufen, denn ein Leistungsgedanke ist in der Jugend völliger Mumpitz und wird auch nicht seitens des DFB getragen oder empfohlen!

Zurück zum Torwarttraining:
Sicherlich ist ein solches Training aufgrund der DFB Empfehlung nicht einklagbar. Zu Recht.
Sicherlich ist es aber dennoch möglich, kindgerechtes Torwarttraining durch entsprechend geschulte Torwarttrainer anzubieten. Deren Wissen und Fertigkeiten müssen daher über das normaler Torwarttrainer hinaus gehen, denn diese müssen Torwarttraining Kind- und altersgerecht veranstalten, und dies ohne die Leistungskriterien die man im normalen Torwarttraining anlegt, oder auch die Belastungen und Geschwindigkeiten.
Dies gibt auch Hans Leitert in seinem Buch zu bedenken, wo auch er meint, daß Kinder kein Torwarttraining erhalten sollten, ausser es wird von entsprechenden, ausgebildeten Trainern kindgerecht abgehalten.

Somit ist die generelle Empfehlung seitens des DFB völlig in Ordnung, die Ausnahme stellt dann sicherlich ein kind- und Altersgerechtes Torwarttraining durch entsprechend geschulte Trainer und Übungsleiter dar, die eben hier sehr wohl so etwas anbieten und durchführen können, ohne dabei die Rahmenvorgaben für die Alterstufen zu sprengen oder zu verletzen.

Desweitern, und dies ist wohl auch der Hauptgrund: Es sollte niemand das Recht haben, ein Torwarttraining, egal in welcher Alterklasse einklagen zu können.
Dies wäre für viele Vereine einfach nicht zu leisten, oder würde schlicht auch zu einer Klageflut gegen meist ehrenamtlich aufgebaute und strukturierte Vereinsstrukturen führen, die das normale Vereinsleben empfindlich stören, ja unmöglich machen würden.

Also, alles beim Alten.. und hier haben für mich eindeutig beide Seiten Fehler gemacht...

strigletti
25.11.2009, 11:50
Strigletti,
ich muss da schon ein wenig grinsen.
Warum?

Nun, an der Sache sind wohl beide Seiten gleich Schuld.
Ersteinmal der Korrektheit halber der Link auf die Seite der Eltern von Leon (http://dastrainingistabgesagt.de/index.php)...
.....
Also, alles beim Alten.. und hier haben für mich eindeutig beide Seiten Fehler gemacht...

Grinsen....Ja, Steffen, das kann ich auch nachvollziehen. Aber - mich kotzt es gelinde gesagt an, wenn man meint, diese Diskussion auf dem Rücken eines Kindes vor Gericht führen zu müssen. Im Interesse der Folgen, bin ich über das Urteil froh; über den Prozeß mit Sicherheit nicht. Inhaltlich denke ich, hast du alles gesagt, was gesagt werden musste.

Steffen
29.12.2009, 13:56
Daher denke ich, daß dies ein Fehler der Eltern war. Man kann nichts einklagen, was es eigentlich nicht gibt.
Es gibt, seitens des DFB und der Landesverbände kein Torwarttraining für Kinder. Was also will man einklagen? Das man seine Kinder zu Leistung drillen möchte?

Allein der Gedanke schaudert mich, auch wenn die Eltern sicherlich das Beste für Ihr Kind wollten... doch hier sollte man dann ggf. vielleicht sich auch mal kundig machen.
Logisch ist es vom Verein auch nicht fair oder günstig, für die einen Kinder das Training anzubieten, für die anderen Kinder nicht...
Ich konnte mich damals im eigenen Verein damit entschuldigen, daß es eigene Kinder waren, bzw. bei anderen auf "Honorar-Basis" statt gefunden hat, denn offiziell gab es in meinem Verein auch kein Kinder Torwarttraining.
Was es aber bewirken kann, es ist einfach der Sache, macht man es richtig, förderlich!

Das schreibt auch Hans Leitert in seinem Buch.
Daher meine Aussage, daß beide Seiten hier Fehler gemacht haben... Gelitten hat leider wieder einmal das Kind...

tom67tom
01.02.2010, 17:18
Abgemeldet

olli77hajnal
02.02.2010, 15:46
Ich denke, du solltest nochmal mit dem Trainer , dem Vorstand oder dem Jugendleiter reden, evtl. das Einschießen selbst übernehmen, falls der Verein aber auf deine Bitten nicht eingeht, würde ich deinen Sohn wechseln lassen. Wichtig für den neuen Verein sit eben, dass er regelmäßig spielt, das Training abwechslungsreich ist, er in dem verein Spaß am Fußball hat und Bestenfalls noch Tw-training kriegt.
Schau dich doch einfach mal in der Umgebung um, guck mit deinem Sohn mal beim Training bei einem Verein zu, lasse in selber mal mittrainieren.

Steffen
02.02.2010, 17:34
Hallo Hr. Thomsen,
in Foren ist das Du üblich, daher möchte ich hiermit die Ettikete beenden und zum Du übergehen.
Also Tom,
es gibt da ein deutliches Problem. Dieses ist, daß laut DFB, und damit auch den Landesverbänden Torwarttrainer erst ab U12/U13 angeboten werden soll, also erst ab D-Jugend.
Somit ist es für einen letztes Halbjahr F-Jugendspieler oder frischen E-Jugend Spieler hier ohne jegliche Grundlage das es Torwarttraining gibt.
Sprich es ist eine rein freiwillige Leistung, die auch nicht gern vom DFB gesehen ist. Warum, daß merkst Du gerade selbst... Es gibt hier also Null Grundlage und damit auch für Dich keinerlei Möglichkeiten der Handlung.
Das es pädagogisch nicht korrekt durchgeführt wird, scheint zunächst offensichtlich, aber wir wissen es nicht.
Fakt ist, daß es keinerlei Möglichkeiten und Grundlagen gibt, hier direkt etwas zu ändern, sondern es ein völlig freiwilliges Angebot gibt.
Die Auswirkungen für Kind und Training, kannst Du ab Beitrag 241 (http://www.torwart.de/forum/showpost.php?p=860913&postcount=241) lesen, und ich rate gut, es zu tun.

Was bleibt also? Logisch. Sich selbst fortbilden und einen Übungsleiterschein machen und darauf aufbauend dann Torwarttrainer werden. Erwarten aber, daß es für diese Altersklasse viele ausgebildete Trainer gibt, ist oft reine Utopie. Die meisten Vereine sind froh, wenn es überhaupt jemand macht.
Das ist zwar auch nicht komform den Vorgaben von DFB/DSOB und Landesverbänden, aber besser, als wenn es gar nicht statt findet und daher drückt man hier die Augen zu.

Es bleibt also nur, es zu tolerieren wie es ist, oder eben zu prüfen, wo und ob es besser ist.
Über die Deutsche Torwartschule Nr.1 kann ich nichts sagen, ich wollte dort mal hospitieren gehen. Aber inzwischen... ob und wie das Konzept aufgeht oder aufgegangen ist, ich weiß es nicht. Aber: Nicht immer muss dies bedeuten, daß das Training dann in Ordnung ist. Denn auch dies hängt sehr vom Trainer und seiner Einstellung ab.
Ich kenne genügend Torwartschulen, wo ich als Trainer kein Kind hinschicken wollte, bei anderen jedoch eher bedenkenlos.

Es bleibt also nur, sich andere Vereine anzusehen und zu schauen, wie es im Training zugeht. Frage ist dann aber, ob er dort Torwarttraining bekommt...
Denn in der Alterklasse sind Torleute eben in vielen Vereinen einfach nicht gut aufgehoben, weil Torwarttraining für Kinder - es ist einfach Neuland und bei vielen wird es eben in einer Art und Weise gelebt, die nicht immer förderlich ist.
ich nehme mich da nicht aus, denn es kann einfach keiner sagen, ob es wirklich richtig ist.

Daher orientiere ich mich an den Kindern und vor allem: Wenn diese freiwillig und mit Spaß kommen, dann stimmt zumindest die Richtung.

Und eine Warnung möchte ich Dir auf den Weg mitgeben - Er mag ein guter sein, löse Dich nur davon, daß dies so bleibt oder eine Grundlage ist. Daß weiß keiner... und es lohnt auch nicht, Torleute zu züchten, denn so etwas geht meist absolut und voll nach hinten los.
Wichtig ist daher nicht, ob er Torwarttraining bekommt, sondern ob es Ihm Spaß macht... alles andere ist völlig unwichtig.

tom67tom
02.02.2010, 21:58
Abgemeldet

Steffen
03.02.2010, 07:27
Schau mal, viele Eltern sind unheimlich ehrgeizig.
Das ist das große Problem im Kinderfussball. Warum glaubst Du, werden im DFBnet oder den Landesverbänden keine Ergebnisslisten für Bambini und F-Jugend geführt und auch in der E-Jugend nur unter Duldung?
Klar, es ist ein Heranführen der Kinder an den Sport.
Kinder haben in diesem Alter Null Gefühl und Orientierungsvermögen für den Raum. Klar gibt es Kinder, die da schon fortgeschritten sind, aber Schwächen haben diese. Das merkt man als Trainer bei hohen und natürlich auch Bällen, die man den Kindern zuspielt. Vorausschauendes Spiel ist ebenfalls in diesem Alter unmöglich, wenn nicht sogar eingeschränkt.
Ein Kinder-Fussball Training hat daher wenig mit einem normalen Fussballtraining zu tun. Hier steht einzig und allein der Spaß am Sport, als der Spaß am Kicken im Vordergrund.

Doch schau Dich um und greife bitte auch selbst an die eigene Nase... Wie gut sind wir Eltern?
Können wir tolerieren, daß es gegen einen 'schwachen Gegner' mal gar nicht läuft, unser Kind mehr geträumt und mehr Fehler gemacht hat?
Oft geht das gar nicht. Wir fiebern mit und wir Eltern sind es zumeist, die einen nicht unerheblichen Druck auf unsere Kinder ausüben.
Schaut man sich die Eltern bei vielen Vereinen an, ist der Druck von den Eltern auf die Kinder unvorstellbar, ja oft ist was passiert schon Mobbing und wäre arbeitsrechtlich völlig inakzeptabel. Doch es unterbindet keiner, die Eltern tolerieren sich und sind nicht in der Lage, über den eigenen Schatten zu springen und Ergebnis und Leistungsgedanken zu vergessen. Wir Eltern legen daher zumeist unsere Maßstäbe an unsere Kinder an, die gar nicht in diesen Maßstäben leben, noch wirklich diese erfüllen können, ja es nicht einmal verstehen.
Kinder leben völlig anders und wir Eltern, die wir alle nur das Beste wollen, machen das Schlimmste daraus.
Dabei sind wir es. Wir sind in diesen Momenten die Hölle auf Erden für unsere Kinder. Wir können nicht emotionslos sein, wir erwarten Leistung.
Dabei wäre es für die Entwicklung unserer Kinder so wichtig, loszulassen, zuzusehen. Und egal was passiert, es für toll und gut zu heißen. Sicher, man muss z.B. ein Foul kritisieren, aber nicht beständig. Man sollte überlegen, wie man motiviert und warum. Und ganz sicher sollte man nicht Dauermotivator und Ständigjubler sein. Man freut sich über ein Tor, sicher, man freut sich über ein tolles Tackling... aber man muss nicht ständig antreiben und anpeitschen, auch wenn es motivierend ist.
Man sollte eher trösten, nach dem Spiel einfach sich mal doof stellen und das Kind erzählen lassen, wie das Spiel war. Und so wie das Kind es empfunden hat, so tröstet und muntert man kurz auf. Sprich wenn Kind sagt: "Heute war ich nicht so gut!" dann hakt man hier nicht nach oder ein, sondern man motiviert, muntert auf und spendiert trotzdem vielleicht ein Bonbon oder einen süssen Riegel, als klares Signal: "Ich bin Dir nicht böse, es ist alles in Ordnung!"
Wenn Kind aber erzählt, wie toll und klasse alles war, erzählen lassen, ruhig auch zu Hause dann noch anderen, Stolz auf eine eigene Leistung sein braucht keinen zusätzlichen Antrieb. Aber ruhig auch die Kinder bremsen. Nie vergessen - es spielt nicht allein. Darauf aufmerksam machen, wer den tollen Pass zum Tor gegeben hat, wer in der Abwehr heute die Gegner am meisten gestört und aufgehalten hat. Bewußtsein schaffen, daß man selbst auch nur Teil der Gemeinschaft ist. Freude so auf die Gemeinscaft und das miteinander lenken.
Hand auf's Herz, wer kann und tut das so?

Oft übergehen die Eltern sogar den Trainer. Der Trainer stellt die Kinder, z.B. den kleinen Luis nach hinten. Nicht weil er wie sonst im Sturm hervorragend war, sondern weil er von allein keinem Zweikampf aus dem Wege geht und sich auch vor Größeren nicht fürchtet, schnell und Ballsicher ist. Leider ist heute Sergej ausgefallen, der sonst dort spielt und so muss Luis nach hinten, weil der Trainer weiß: Der ist dort der Aufgabe gewachsen. Der lange, leicht tolpatschige Rodrigo muss nun in den Sturm, wo er wohl überfordert sein wird, weil er das koordinativ nicht so auf die Reihe bekommt, aber dort vorn ist er für die Gesamtheit der Mannschaft eher förderlich als hinten.
Nun peitscht aber der Papa von Luis seinen Kleinen immer wieder an. Er soll mit dem Ball nach vorn gehen, er müsse doch Tore machen und für jedes Tor gäbe es doch von der Oma einen Euro... der kleine Luis, der Papa gefallen möchte, dribbelt also immer mit dem Ball über den ganzen Platz.
Der Trainer hat bald Fussel am Mund und letztendlich flippt er bald aus, weil Luis alles macht, nur nicht seine Aufgabe - weil er Papa gefallen will - und nach 10 Minuten konditionell völlig am Ende ist. Thomas wird eingewechselt, der völlig überfordert ist und ängstlich ist und damit den kleinen, schnellen Stürmer von Schienbein 02 nicht halten kann. Dieser macht 3 Tore und man verliert, weil ein Papa meinte, sein Kind peitschen zu müssen.
Dies hat Konsequenzen und der Papa versteht die Welt nicht mehr, dabei war es nicht sein Sohn, sein Kind welches schlecht war, sondern Papa hat alles verdorben. Ja und Papa ist lernresistent und uneinsichtig.
Die Instanz des Trainers ist es. Sie ist die Macht auf dem Feld und die Eltern müssen es akzeptieren, ob es gefällt oder nicht.
Nicht die Eltern stellen die Mannschaft, der Trainer tut es und der Erfolg ist alles andere als wichtig.

Und nun, da wir soviel über Eltern gesprochen haben, denke mal, welche Anforderungen hier an einen Trainer einer solchen Kindermanschaft gestellt werden und welcher Maßstab ein solcher Trainer zu erfüllen hat.
Schauen wir aber dann, so sind viele Trainer jedoch die gleiche Hölle wie der ehrgeizige Papa. Sie können nicht verlieren, sie gängeln die Kinder.
Motivation bedeutet beschimpfen und schreien. Oft wird wenig Rücksicht auf die Kinder genommen, der Teamgeist ist nutzlos. "Spiel den Ball endlich Josef zu!" Und Josef muss alles allein machen, hinten und vorn. Er ist alles, wonach sich die Mannschaft richtet, Josef, Josef, Josef.
Dann geht Josef weg und die Mannschaft bricht zusammen - das Verfehlen des Trainers wird sichtbar. Anstelle eine Mannschaft zu formen, formte er nur einen einzigen Spieler und machte alle anderen zu willenlosen Zuträgern dieses Spielers. Die Mannschaft wird eine Klatsche nach der anderen bekommen und alles jammert Josef hinterher... auch der Trainer. Potential und Fertigkeiten der anderen erkennt er nicht und hat er nicht ausgebildet.
Was also erwarten wir von einem Trainer?
Oft ist der Maßstab der Eltern unmöglich, denn jeder glaubt, daß sein Kind das Beste und Tollste ist. Wenn es aber wie bei Josef ein Typ ist, der anderen den Ball abnimmt, alles alleine machen will, ist er zwar gut, aber für das Team nicht tragbar. Auch hier muss der Trainer reagieren und nun muss man die Eltern mal hören... "Wie sollen wir ohne Josef gewinnen?" "Warum spielt Josef nicht?" "Mein Josef ist der Beste, warum wurde er zum Spiel nicht eingeladen, man sieht doch was dann passiert!"
Dabei ist Josef für das Team eine Behinderung, er unterdrückt die Mannschaftsbildung und Teamfähigkeit. Doch erklärt Trainer es den Eltern, wird er beschimpft.
Auch hier sind wieder die Eltern ein Problem.
Dann kommt, daß Kindertraining sehr früh statt findet. Welcher Jugendliche mag sich wirklich nach der stressigen Schule mit 15 lärmenden Kindern herumschlagen?
Obwohl dies für seine eigene fussballerische Entwicklung wichtig wäre, es macht keiner.
Wer macht es? Logisch, irgendein Papa oder 1. Mannschaftsspieler... meistens haben diese Zeit, sind aber kaum in der Lage, ein Training kind- und vor allem Altersgerecht durchzuführen.
Da werden fünf 200 Meter Spurts angesetzt, zudem 10 Bahnen auslaufen.
Motivation mit den Vorgaben und Maßstäben erwachsener Menschen.... Tom, Du merkst es schon... es ist schwer, hier wirklich gerecht und klar zu sein.
Was ist also wichtig?

Rede mit deinem Kind.
Setzt euch zusammen und redet über Fussball. Rede und frage, wie er sich ein Training vorstellt, was für Ihn wichtig ist.
Dann besucht andere Vereine. Ruhig 3 bis vier Trainingseinheiten hier, dann dort.. Wo sind Freunde, wo ein toller Trainer.. wo fühlt er sich wohl, und wo nicht?

Und das wichtigste: Wo macht es ihm einfach Spaß?
Das muss dein Kind entscheiden und nicht Du...

Zur Torwarttrainer Ausbildung kann ich nicht viel sagen, da ich nicht weiß, was dabei heraus kommt.
Ich für meinen Teil denke, daß für Dich eine Übungsleiter Ausbildung Breitensport für Kinder und Jugendliche, wie diese von allen Landessportverbänden abgehalten wird, der bessere und sichere Weg ist. Es ist eine anerkannte Lizenz, und damit auch nicht in Frage zu stellen.
Und natürlich: Leute wie Du, sie haben dann die Chance, direkt und unverblümt auch mal mit einem Dozenten Abends das Gespräch zu suchen und so nach Lösungen zu suchen. Besser, als sich gleich auf ein Ziel und eine Form festzulegen.
Und Du bleibt auch später bei Golf, Speedstacking oder Tennis jemand, der beruhigt auf seinem Übungsleiter aufbauen kann.

Steffen
03.02.2010, 07:28
Schau mal, viele Eltern sind unheimlich ehrgeizig.
Das ist das große Problem im Kinderfussball. Warum glaubst Du, werden im DFBnet oder den Landesverbänden keine Ergebnisslisten für Bambini und F-Jugend geführt und auch in der E-Jugend nur unter Duldung?
Klar, es ist ein Heranführen der Kinder an den Sport.
Kinder haben in diesem Alter Null Gefühl und Orientierungsvermögen für den Raum. Klar gibt es Kinder, die da schon fortgeschritten sind, aber Schwächen haben diese. Das merkt man als Trainer bei hohen und natürlich auch Bällen, die man den Kindern zuspielt. Vorausschauendes Spiel ist ebenfalls in diesem Alter unmöglich, wenn nicht sogar eingeschränkt.
Ein Kinder-Fussball Training hat daher wenig mit einem normalen Fussballtraining zu tun. Hier steht einzig und allein der Spaß am Sport, als der Spaß am Kicken im Vordergrund.

Doch schau Dich um und greife bitte auch selbst an die eigene Nase... Wie gut sind wir Eltern?
Können wir tolerieren, daß es gegen einen 'schwachen Gegner' mal gar nicht läuft, unser Kind mehr geträumt und mehr Fehler gemacht hat?
Oft geht das gar nicht. Wir fiebern mit und wir Eltern sind es zumeist, die einen nicht unerheblichen Druck auf unsere Kinder ausüben.
Schaut man sich die Eltern bei vielen Vereinen an, ist der Druck von den Eltern auf die Kinder unvorstellbar, ja oft ist was passiert schon Mobbing und wäre arbeitsrechtlich völlig inakzeptabel. Doch es unterbindet keiner, die Eltern tolerieren sich und sind nicht in der Lage, über den eigenen Schatten zu springen und Ergebnis und Leistungsgedanken zu vergessen. Wir Eltern legen daher zumeist unsere Maßstäbe an unsere Kinder an, die gar nicht in diesen Maßstäben leben, noch wirklich diese erfüllen können, ja es nicht einmal verstehen.
Kinder leben völlig anders und wir Eltern, die wir alle nur das Beste wollen, machen das Schlimmste daraus.
Dabei sind wir es. Wir sind in diesen Momenten die Hölle auf Erden für unsere Kinder. Wir können nicht emotionslos sein, wir erwarten Leistung.
Dabei wäre es für die Entwicklung unserer Kinder so wichtig, loszulassen, zuzusehen. Und egal was passiert, es für toll und gut zu heißen. Sicher, man muss z.B. ein Foul kritisieren, aber nicht beständig. Man sollte überlegen, wie man motiviert und warum. Und ganz sicher sollte man nicht Dauermotivator und Ständigjubler sein. Man freut sich über ein Tor, sicher, man freut sich über ein tolles Tackling... aber man muss nicht ständig antreiben und anpeitschen, auch wenn es motivierend ist.
Man sollte eher trösten, nach dem Spiel einfach sich mal doof stellen und das Kind erzählen lassen, wie das Spiel war. Und so wie das Kind es empfunden hat, so tröstet und muntert man kurz auf. Sprich wenn Kind sagt: "Heute war ich nicht so gut!" dann hakt man hier nicht nach oder ein, sondern man motiviert, muntert auf und spendiert trotzdem vielleicht ein Bonbon oder einen süssen Riegel, als klares Signal: "Ich bin Dir nicht böse, es ist alles in Ordnung!"
Wenn Kind aber erzählt, wie toll und klasse alles war, erzählen lassen, ruhig auch zu Hause dann noch anderen, Stolz auf eine eigene Leistung sein braucht keinen zusätzlichen Antrieb. Aber ruhig auch die Kinder bremsen. Nie vergessen - es spielt nicht allein. Darauf aufmerksam machen, wer den tollen Pass zum Tor gegeben hat, wer in der Abwehr heute die Gegner am meisten gestört und aufgehalten hat. Bewußtsein schaffen, daß man selbst auch nur Teil der Gemeinschaft ist. Freude so auf die Gemeinscaft und das miteinander lenken.
Hand auf's Herz, wer kann und tut das so?

Oft übergehen die Eltern sogar den Trainer. Der Trainer stellt die Kinder, z.B. den kleinen Luis nach hinten. Nicht weil er wie sonst im Sturm hervorragend war, sondern weil er von allein keinem Zweikampf aus dem Wege geht und sich auch vor Größeren nicht fürchtet, schnell und Ballsicher ist. Leider ist heute Sergej ausgefallen, der sonst dort spielt und so muss Luis nach hinten, weil der Trainer weiß: Der ist dort der Aufgabe gewachsen. Der lange, leicht tolpatschige Rodrigo muss nun in den Sturm, wo er wohl überfordert sein wird, weil er das koordinativ nicht so auf die Reihe bekommt, aber dort vorn ist er für die Gesamtheit der Mannschaft eher förderlich als hinten.
Nun peitscht aber der Papa von Luis seinen Kleinen immer wieder an. Er soll mit dem Ball nach vorn gehen, er müsse doch Tore machen und für jedes Tor gäbe es doch von der Oma einen Euro... der kleine Luis, der Papa gefallen möchte, dribbelt also immer mit dem Ball über den ganzen Platz.
Der Trainer hat bald Fussel am Mund und letztendlich flippt er bald aus, weil Luis alles macht, nur nicht seine Aufgabe - weil er Papa gefallen will - und nach 10 Minuten konditionell völlig am Ende ist. Thomas wird eingewechselt, der völlig überfordert ist und ängstlich ist und damit den kleinen, schnellen Stürmer von Schienbein 02 nicht halten kann. Dieser macht 3 Tore und man verliert, weil ein Papa meinte, sein Kind peitschen zu müssen.
Dies hat Konsequenzen und der Papa versteht die Welt nicht mehr, dabei war es nicht sein Sohn, sein Kind welches schlecht war, sondern Papa hat alles verdorben. Ja und Papa ist lernresistent und uneinsichtig.
Die Instanz des Trainers ist es. Sie ist die Macht auf dem Feld und die Eltern müssen es akzeptieren, ob es gefällt oder nicht.
Nicht die Eltern stellen die Mannschaft, der Trainer tut es und der Erfolg ist alles andere als wichtig.

Und nun, da wir soviel über Eltern gesprochen haben, denke mal, welche Anforderungen hier an einen Trainer einer solchen Kindermanschaft gestellt werden und welcher Maßstab ein solcher Trainer zu erfüllen hat.
Schauen wir aber dann, so sind viele Trainer jedoch die gleiche Hölle wie der ehrgeizige Papa. Sie können nicht verlieren, sie gängeln die Kinder.
Motivation bedeutet beschimpfen und schreien. Oft wird wenig Rücksicht auf die Kinder genommen, der Teamgeist ist nutzlos. "Spiel den Ball endlich Josef zu!" Und Josef muss alles allein machen, hinten und vorn. Er ist alles, wonach sich die Mannschaft richtet, Josef, Josef, Josef.
Dann geht Josef weg und die Mannschaft bricht zusammen - das Verfehlen des Trainers wird sichtbar. Anstelle eine Mannschaft zu formen, formte er nur einen einzigen Spieler und machte alle anderen zu willenlosen Zuträgern dieses Spielers. Die Mannschaft wird eine Klatsche nach der anderen bekommen und alles jammert Josef hinterher... auch der Trainer. Potential und Fertigkeiten der anderen erkennt er nicht und hat er nicht ausgebildet.
Was also erwarten wir von einem Trainer?
Oft ist der Maßstab der Eltern unmöglich, denn jeder glaubt, daß sein Kind das Beste und Tollste ist. Wenn es aber wie bei Josef ein Typ ist, der anderen den Ball abnimmt, alles alleine machen will, ist er zwar gut, aber für das Team nicht tragbar. Auch hier muss der Trainer reagieren und nun muss man die Eltern mal hören... "Wie sollen wir ohne Josef gewinnen?" "Warum spielt Josef nicht?" "Mein Josef ist der Beste, warum wurde er zum Spiel nicht eingeladen, man sieht doch was dann passiert!"
Dabei ist Josef für das Team eine Behinderung, er unterdrückt die Mannschaftsbildung und Teamfähigkeit. Doch erklärt Trainer es den Eltern, wird er beschimpft.
Auch hier sind wieder die Eltern ein Problem.
Dann kommt, daß Kindertraining sehr früh statt findet. Welcher Jugendliche mag sich wirklich nach der stressigen Schule mit 15 lärmenden Kindern herumschlagen?
Obwohl dies für seine eigene fussballerische Entwicklung wichtig wäre, es macht keiner.
Wer macht es? Logisch, irgendein Papa oder 1. Mannschaftsspieler... meistens haben diese Zeit, sind aber kaum in der Lage, ein Training kind- und vor allem Altersgerecht durchzuführen.
Da werden fünf 200 Meter Spurts angesetzt, zudem 10 Bahnen auslaufen.
Motivation mit den Vorgaben und Maßstäben erwachsener Menschen.... Tom, Du merkst es schon... es ist schwer, hier wirklich gerecht und klar zu sein.
Was ist also wichtig?

Rede mit deinem Kind.
Setzt euch zusammen und redet über Fussball. Rede und frage, wie er sich ein Training vorstellt, was für Ihn wichtig ist.
Dann besucht andere Vereine. Ruhig 3 bis vier Trainingseinheiten hier, dann dort.. Wo sind Freunde, wo ein toller Trainer.. wo fühlt er sich wohl, und wo nicht?

Und das wichtigste: Wo macht es ihm einfach Spaß?
Das muss dein Kind entscheiden und nicht Du...

Zur Torwarttrainer Ausbildung kann ich nicht viel sagen, da ich nicht weiß, was dabei heraus kommt.
Ich für meinen Teil denke, daß für Dich eine Übungsleiter Ausbildung Breitensport für Kinder und Jugendliche, wie diese von allen Landessportverbänden abgehalten wird, der bessere und sichere Weg ist. Es ist eine anerkannte Lizenz, und damit auch nicht in Frage zu stellen.
Und natürlich: Leute wie Du, sie haben dann die Chance, direkt und unverblümt auch mal mit einem Dozenten Abends das Gespräch zu suchen und so nach Lösungen zu suchen. Besser, als sich gleich auf ein Ziel und eine Form festzulegen.
Und Du bleibt auch später bei Golf, Speedstacking oder Tennis jemand, der beruhigt auf seinem Übungsleiter aufbauen kann.