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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erste Hilfe nach stumpfen Sportverletzungen



Steffen
10.06.2008, 13:43
Weil es immer wieder kommt, und immer wieder passiert:

Was ist nach einer stumpfen Sportverletzung zu tun?
Stumpfe Sportverletzungen sind alle nicht blutenden Verletzungen, wobei ich es weiter einschränke, nämlich auch, daß der Verunfallte diese Aktionen mit sich machen läßt und als angenehm empfindet.
Ich habe daher Euch aus meiner Übungsleiter Ausbildung Euch eine Seite heraus gelöst, die das PECH Verfahren euch näher bringen soll.

Man kann diese hier (http://mitglied.lycos.de/Reichel/PECH.pdf) herunterladen!

Und bitte, denkt daran: Wie im Dokument zu lesen, geht immer zum Arzt!...

Timo H.
25.07.2008, 17:48
Also das versteh ich nicht ganz. Unten steht, dass man vor der Dauer-Eisanwendung Kompressionen verwenden soll. Das Verfahren (s.o.) beschreibt es aber doch genau anders herum.

iceman
25.07.2008, 19:08
Medizinisch gesehen macht man es folgendermaßen:
als erstes kühlst du sofort mittels Kältespray oder Hot-Ice. Sollte das nicht ausreichen (z.B. Muskelverletzung), dann komprimierst du das ganze mit einer Binde (idealerweise Kurzzug). Diese Binde durchnässt du und packst dann Eis drauf. Man macht das mit der Kompression als unterste Schicht, weil es oft schwer ist mit einem Eisbeutel oder Ähnlichem unter der binde eine adäquate Kompression zu erreichen. Du durchnässt dann am besten den ganzen Verband immer wieder mit Eiswasser.
Es gibt übrigens mittlerweile ein oder zwei Studien, die sagen, dass man nach 30 min aufhören sollte zu Kühlen, weil man damit das körpereigene Reparaturprogramm stört, das unter Wärme abläuft.

das Tier im Tor
25.07.2008, 20:01
Hätte man nicht besser erklären können! :)

Steffen
25.07.2008, 23:24
Medizinisch gesehen macht man es folgendermaßen:
als erstes kühlst du sofort mittels Kältespray ...


Bitte, Bitte, kein Kältespray. Es hat echt Null Tiefenwirkung und die meisten können es nicht anwenden.
Daher Hot-Ice. Wer nicht weiß was das ist: Nichts anderes als ein Beutel mit zerkleinerten Eiswürfeln. Der Barkeeper nennt es 'Crushed Ice'...
Diese Beutel kommen dann in die Kühlbox.
Besser ist es, die Kühlbox mit Eiswasser zu füllen. Also Wasser einen Tag vor dem Spiel in das Gemüsefach des Kühlschranks, dann dieses Wasser in die Kühlbox, Eiswürfel dazu, und da rein zwei drei kleine Schwämme.
Bestes Hot-Ice wo gibt...

Übrignes: In dieses Wasser legt man die die Kühlschrank aufbewahrten Kompressionsbinden, damit man einfach mit der Kompression eine kalte und mit Eiswasser gesättigte Binde hat.... und diese Binde kann man dann mit dme Schwamm immer wieder kühlen.
Aber nach 30 Minuten echt aufhören, alles danach bringt nichts mehr.... da sollte dann der Arzt eigentlich ggf. mit anderen Methoden eingreifen.... insbesondere wenn es dann immer noch gnadenlos weh tut :)

iceman
26.07.2008, 09:25
Also wenn du einen kleinen Tritt vors Schienbein kriegst und da unbedingt behandelt werden musst, dann ist Kältespray genauso eine Behandlung für die Psyche wie Hot-Ice. Du erreichst mit Kältespray eine leichte Lokalanästhesie mit Hot-Ice eher weniger, da das Wasser einfach wärmer ist als Kältespray und daher weniger Wärmeenergie aufnehmen, sprich kühlen kann. Hot-Ice ist einfach auf eine nachhaltige Kühlung ausgelegt nicht auf kurze Schmerbekämpfung.

Dass viele mit Kältespray nicht umgehen können stimmt absolut. Aber wenn man die betroffene Stelle vorher mit kalten Wasser behandelt und dann mit Kältespray angemessen sprüht, hat man die bessere Kühlwirkung als mit Hot-Ice aber nicht das Risiko von Erfrierungen.

Was aber generell ein Problem ist mit dem Hot-Ice. Wieviele Vereine haben denn beim Training, immer den Eiskoffer dabei??
Und bei den meisten steckt da für Spiele auch nur eine Gelkompresse drin.

Bei der Trainerausbildung kommt der medizinische Bereich was Verletzungen angeht eindeutig zu kurz.

Steffen
26.07.2008, 12:01
Iceman,
Du sprichst gerade aus, warum ich sagte: Bitte, bitte, kein Kältespray!

Wie sieht es denn am Sportplatz aus? Hot-Ice? Fehlanzeige (okay, in meinem Verein ist das am Platz!), meist nur ein oller Koffer mit dem Kühlspray drinne und vielleicht einer ollen Binde, vielleicht noch ein wenig Verbandsmaterial, Tape und Pflaster, eine stumpfe Schere und das war es schon...
Was passiert also?
Der Spieler bekommt seine Verletzung, er humpelt an die Seitenauslinie und jammert "Eis, Eis" und grabbelt sich das Kühlspray raus... da damit keiner umgehen kann, wird es sinnlos auf die Stelle gesprüht....
Wie oft kann man das beobachten, der der Spieler sich selbst oder durch einen Betreuer völlig sinnlos mit dem Kühlspray behandelt wird, also das Kältespray in einer wahren Nebelwolke auf die Fläche aufgetragen wird, nach dem Motte: Viel hilft viel....

Das ein Kühlspray nach einem Pferdekuss oder einem leichten Schlag vor das Schienbein als psychischer Klicker wichtig ist, andere Diskussion. Doch dann muß ich einfach wissen, wie man damit umgeht,
Und witzigerweise: Wenn ich es weiß, dann habe ich ein Problem, denn dann wirkt das Kühlspray bei mir nicht mehr, weil meine Psyche schon anders programmiert ist, aber was dann gut funktioniert, ist eben so ein Schwämmchen, welches ich mir dann mal kurz 'wohinklemme'.... ;)

Britta
27.07.2008, 11:02
... und wenn man zu viel eisspray benutzt "verbrennt" man die haut - hab da auf nem turnier mit nem übereifrigen sani so meine erfahrungen gemacht!

Hab mal ne frage. Was genau ist denn hot-ice?

Felix_2
27.07.2008, 11:05
... und wenn man zu viel eisspray benutzt "verbrennt" man die haut - hab da auf nem turnier mit nem übereifrigen sani so meine erfahrungen gemacht!

Ja das war bei mir auch mal jetzt habe ich dadurch eine Narbe an der Wade.

Finsinga
27.07.2008, 12:44
Hab leider so nen Fall. Gestern beim Spiel war ich unkonzentriert und bin beim Hechten sau blöd auf die rechte Seite gefallen. Schmerzen hab ich an der rechten Muskelseite des Rückens/Gesäß/Hüfte. Knochen hat´s zum Glück nicht erwischt. Geh mal davon aus, dass es eingeblutet ist. Hab´s gestern nachm Spiel gekühlt, allerdings ohne Kompression, weil das an der Stelle um den Bauch einfach nicht geht.
Soll ich aber jetzt immer noch kühlen oder lieber wärmen? Hab nächste Woche eh zufällig einen Arzttermin...

Knutte
27.07.2008, 12:51
... und wenn man zu viel eisspray benutzt "verbrennt" man die haut - hab da auf nem turnier mit nem übereifrigen sani so meine erfahrungen gemacht!

Hab mal ne frage. Was genau ist denn hot-ice?

Was HOT-ICE ist,steht in Beitrag Nr. 5 von Steffen:)

Markus Miller Jr.
28.07.2008, 00:19
Wir benutzen bei spielen diese kurzzeit kühlungsdinger.
Also ich mein solche silbernen kleinen "pads" auf die man drücken muss und dan werden die für 10 min. kalt. ist ja im prinzip das gleiche wie Hot-Ice oder?

heartkeeper
28.07.2008, 01:21
Ich habe einmal gehört, wie ein Helfer übereifrig Kühlspray in Massen auf ein Knie vom Spieler sprühte, und das ziemlich lang.Als der Spieler dann wieder loslaufen wollte, schnaggelte es im Knie und er hatte einen Bänderriss.Man geht davon aus, das die Bänder zu kalt wurden durch das Spray.

CG1
28.07.2008, 08:51
Ich habe einmal gehört, wie ein Helfer übereifrig Kühlspray in Massen auf ein Knie vom Spieler sprühte, und das ziemlich lang.Als der Spieler dann wieder loslaufen wollte, schnaggelte es im Knie und er hatte einen Bänderriss.Man geht davon aus, das die Bänder zu kalt wurden durch das Spray.

Im Ernst?! Derbe...
Vllt hat er das Eisspray ja mit Stickstoff verwechselt... :p

Ich halte auch nix von dem Zeug aus der Dose. Es geht nix über den guten alten nassen (kalten) Schwamm... Ich hab auch gehört, daß das Eisspray derbst die Hautzellen schädigen kann. Auch weniger Gesund... :)

das Tier im Tor
28.07.2008, 16:39
Wir benutzen bei spielen diese kurzzeit kühlungsdinger.
Also ich mein solche silbernen kleinen "pads" auf die man drücken muss und dan werden die für 10 min. kalt.

Ui, sowas such ich seit einiger Zeit für den äussersten Notfall wenn ich mit meinen Kiddies draussen unterwegs bin und logischerweise weder Kühlschrank noch sonstwas ähnliches dabeihab. Kannst Du mir sagen, wo Ihr die Dinger herhabt? Danke

Markus Miller Jr.
28.07.2008, 17:03
Also wir habensaus nem katalog "Sport Böckmann" soweit ich weiß kriegt man das aber auch in der apotheke.

das Tier im Tor
28.07.2008, 20:31
Gut zu wissen, danke! :)

Markus Miller Jr.
28.07.2008, 20:42
kein Ding

iceman
31.07.2008, 20:02
Grundsätzlich sind die Instant-ice-packs auch gut. Allerdings solltest du den Verband mit dem du das Pack anwickelst um zu komprimieren auch regelmässig nässen, damit er überall kühlt.
Der Vorteil eines Schwammes mit Hot Ice ist einfach, das du ihn viel besser auf die Verletzung drücken kannst mit dem Verband. Beispiel Sprunggelenk, du erreichst eien bessere Kompression, denn das instant Pack verfestigt sich wenn es aktiviert ist etwas und lässt sich dann nicht so gut modellieren um Hohlräume zu vermeiden in die es einbluten kann.

Kickschuh
02.09.2008, 15:16
aus physiotherapeutischer sicht is eis mit vorsicht zu genießen
jedoch gleich danch die pech formel anwenden is gut und es muss net imemr hot-ice sein, es reicht auch wenns normales eis is. solange man immer zwischen haut und eis nen verband oder notfalls den stutzen bindet passt das. und ma ganz ehrlich zum thema eisspray: solange man den schweiß,sagen wir ma vom scheinbein, abwischt und ungefähr seine 30cm abstand hält zum bein und nicht zu lange draufsprüht kann man das im akut zustand auch benutzen, den eis nimmt den schmerz erstmal und dann kann man immer noch die pech formel anwenden
p.s. was total geil is sind retterspitzwickel in verbindung mit crushed eis!!!

das Tier im Tor
02.09.2008, 22:14
Hey, Deinen Text kann man mit Verlaub kaum lesen. Wenn Du ein paar Satzzeichen brauchst musst nur bescheid sagen. Für alle Fälle hier ein kleiner Vorschuss:

.......... ,,,,,,,,,,,,, ?????? !!!!!

Sollte noch Bedarf sein, dann melde Dich!

Ach, und ab und zu die Shift-Taste zu bemühen wäre auch nicht von Nachteil... ;)

Hannes
11.08.2009, 11:52
Ein Kumpel von mir hat mir neulich von http://www.apomio.de/suche.html?query=Traumeel erzählt. Er meinte das ist super. Ich selber habe es aber noch nicht ausprobiert. Hatte in letzter Zeit, Gott sei dank, keine Verletzungen.

Anna-Lisa
05.12.2009, 20:37
So, da ich mich in letzter Zeit ein bischen mehr mit dem Thema Sportveletzungen beschäftigt habe, muss ich hierzu jetzt auch mal meinen Senf abgeben.

I.Anatomie
Generell unterscheidet man Muskel-, Sehnen- und Bänderverletzungen.
Um zu verstehen, wie verschiedene Verlezungen zu Stande kommen muss man sich als erstes einmal mit der Anatomie auseinandersetzen.

Anatomie Muskeln:

Muskeln bestehen aus Bündeln einzelner Muskelfasern
etwa 10-50 Muskelfasern bilden ein Faserbündel
die Länge von Muskelfaser kann wenige Millimeter bis 15cm (z.B. M. Sartorius) betragen
der Durchmesser berägt 10Mikrometer-100Mikrometer
am Ende jeder Muskelfaser befindet sich eine Sehne; die Sehnen der einzelnen Muskelfasern verbinden sich zu einer einheitlichen Sehe des Muskelbündels; die Sehnen der verschiedenen Bündel verbinden sich zur eigentlichen Sehne des Muskels
Zwischen den einzelnen Muskelfaserbündeln liegen Blutgefäße und Nerven (deshalb kann es bei Muskelfaserrissen zu Einblutungen in den Muskel kommen, die je nach größe evtl. operativ entfern werden müssen)
Muskeln sind durch Sehen an Knochen befestigt
Funktion: dienen zur Bewegung
Muskeln arbeiten nach dem Gegenspielerprinzip, d.h. ein Muskel kann sich selbst nur zusammenziehen

http://img521.imageshack.us/img521/2545/muskelnallgemein.jpg (http://img521.imageshack.us/i/muskelnallgemein.jpg/)http://img521.imageshack.us/img521/muskelnallgemein.jpg/1/w320.png (http://g.imageshack.us/img521/muskelnallgemein.jpg/1/)

Anatomie Sehnen:

Aufbau: paralell gebündelte in Zugrichtung angeordnete Kollagenfasern, welche der Sehne eine beachtlich Zugfähigkeit von 50-100N/mm² (!) verleihen
besitzen ähnlich wie Muskel bindegewebige Hüllsysteme
spärliche Gefäßversorgung
die Kraft eines Muskels und die Dicke seiner Sehe sind aufeinander abgestimmt
Verbindung der Sehe mit dem jeweiligen Skeletteil erfolgt durch Sehnenfasern, die sich immer weiter aufspalten, bis sie dann letztendlich praktisch mit dem Knochen verwachsen (die Kontinuierlichkeit dieses Fasersystems ist der Grund für das klinische Phänomen, das bei Überlastung nie Konchen, Sehen oder Muskeln voneinander abreißen. Es erfolgt immer nur eine Verletzung eines der Glieder dieser Kette)
Funktion; verankern Musklen am Knochen


Anatomie Bänder:

Aufbau: wie bei Sehnen (parallel angeordnete Kollagenfasern)
Bänder sind meist in Gelenkkapseln eingewebt (was zur Folge hat, das im Falle einer Bänderverletzung auch eine Kapselverletzung auftritt)
Funktion: verbinden Knochen und sind somit ein wichtiger Bestandteil sämtlicher Gelenke
Aufgaben von Bändern: sichern die Führung der Gelenke während einer Bewegung; begrenzen die Gelenkkursionen; hemmen übermäßige Gelenkausschläge in bestimmte Richtungen


II.Mögliche Verletzungen
Generell kann man die möglichen Verletzungen in 3Grade unterteilen (1. Überdehnung, Teilrupturen, komplette Ruptur)

Muskelverletzungen: Muskelzerrung; Muskelfaserriss; Muskelriss
Sehnenverletzungen: Sehnenzerrung; Sehnenfaserriss; Sehnenriss
Bänderverletzungen: Bänderzerrung; Bänderteilriss; Bänderriss

Allgemeine Ursache: Überbelastung z.B. durch

Gewalteinwirkung (z.B. wenn einen beim Fußball jemand umgrätscht)
schnelles Abstoppen und schnelle Richtungswechsel (z.B. Ursache für Achillessehnenriss)
Verdrehen von Gelenken (z.B. Ursache für Seitenbänder- und Kreuzbandrupturen)
Umknicken nach außen (z.B. Ursache für Außenbandruptur am Fuß)



III. Allgemeine Erste Hilfe
Da der Grad und die Art der Verletzung für den medizinischen Laien nicht feststellbar ist (dafür sind klinische Untersuchungen notwendig), gibt es ein allgemeines Handlungschema für Sportverletzungen, das PECH-Schema:
P ause (>> Entlastung)
E is (>> durch Kältenanwendung kommt es zu einer Verengung der Blutgefäße, was das Ausmaß von Einblutungen uns Scwellungen reduziert)
C ompression (>> Kompression verhindert das Anschwellen)
H ochlagern (Lagerung über Herzhöhe >> Beschleunigung des venösen Rückflusses und Behinderung des arteriellen Zuflusses, was Schwellungen entgegen wirkt)

für die Leute, die es interessiert: auf Englisch heißt das ganze RICE-Treatment (Rest; Ice; Compression; Elevation


IV.Weiterbehandlung und Heilungsdauer
Die Weiterbahandlung und die Heilungsdauer hängen immer von Ort und Ausmaß der Verletzung, sowie von den Anspruchen an z.B die Stabilität eines Gelenks ab
Patienten mit einem hohen Operationsrisiko werden generell konservativ ohne OP behandelt
einmal verletzte Muskeln, Sehnen oder Bänder werden nie wieder so stabil wie vor der Verletzung (auch bei Einsatz von Transplantaten nicht)
Zu frühe Belastung hat meist eine Arthrose zur Folge.
Auch wenn die Weiterbehandlung und Heilungsdauer sich meist von Patient zu Patient unterscheiden, gibt es Durchschnittsangaben:

Zerrungen jeder Art heilen von alleine (Hailungsdauer: 1-2Wochen)
Muskelfaserrisse werden, sollang weniger als 2/3 des Querschnitts gerissen sind konservativ behandelt (Heilungsdauer: ca. 5Wochen)
Bänderrisse werden nur manchmal operiert (Heilungsdauer: ca. 4-6Wochen)
Achillessehnenrisse werden meist operiert (Heilungsdauer: ca. 3Monate)
komplette Muskelrisse und große Musklefaserrisse werden oparativ behandelt (Heilungsdauer: ca. 8-10Wochen)
Kreuzbandrisse werden operiert (Heilungsdauer: 8-10Monate !)


Alles in Allem kan ich euch nur raten, vermeidet möglichst jede Art von Verletzungen, die tun alle sch*** weh und die Heilung ist langwierig
...aber wenn doch mal was passiert, dann sorgt für eine gute Erstversorgung und Belastet nich zu früh wieder voll, und: Kopf hoch, das wird schon wieder! :D

So, soviel von mir zu dem Thema...

Believer
05.12.2009, 20:44
Da hat jemand Sporttheorie in der Schule. ;) Allerdings muss dazu gesagt werden, dass das eine provisorische, wenig individuelle Angabe der Heilungsdauer bei den Verletzungen ist, die von Sportler zu Sportler unterschiedlich sind und deswegen auch individuell auftretende Komplikationen hervorrufen können nach Art des Unfalls und Heilungsverlaufs. So als kleine Ergänzung.
Aber ein informativer Beitrag, danke.

Anna-Lisa
05.12.2009, 20:47
Da hat jemand Sporttheorie in der Schule. ;)


Ne, aber einen Vortrag beim BRK gehalten ;)

Steffen
05.12.2009, 22:05
Ich hoffe, Du hattest vorher mein PECH Dokument gelesen und die Anmerkung, daß man eigentlich PCEH zu verfahren hat, in deinem Vortrag angemerkt.

Bei den Muskeln gibt es, im Gegensatz zu den Bändern und Sehen 5 Grade.
Bei einer Zerrung nimmt man nur an, daß die Elemente, die das Zusammenziehen des Muskels ausführen, ausgeklinkt sind... und es daher einen Moment braucht, bis diese wieder 'greifen' können.
Dann kommt der Muskelkater.... oh ja!
Der Muskelkater wird inzwischen als kleinste Fissuren der Muskelfasern angesehen. Diese kleinen Verletzungen sorgen daher auch für eine minimierte Belastbarkeit der Muskulatur und zum Teil heftige Schmerzen. Man geht davon aus, daß Milchsäurekristalle für diese Verletzungen verantwortlich sind, weil diese sich dort eingelagert haben und nicht rechtzeitig abgebaut und ausgeschwemmt werden konnten.
Somit ist ein Muskelkater alles andere als "harmlos", sondern erst zu nehmen, auch wenn es flott verheilt.
Dann ist der Faserriss dran. Das ist nun wirklich eine Verletzung... und die setzt einen Muskel mit heftigen, krampfartigen Schmerzen (auch bei völlig entspannten Muskeln) wirklich ausser Gefecht. Da geht gar nichts mehr.
Dann kommt der Bündelriss. Einige Fasern sind nochmals von einer Gewebeschicht umgeben und zu Strängen oder Bündeln zusammen gefasst. Reist so ein Bündel, daß ist mit einem sehr heftigen Hämatom verbunden, absolut schockierenden krampfartigen Schmerzen und absoluter Belastungsunfähigkeit des betroffenen Muskels...
Tja, und der Gipfel ist der Muskelriss. Dies ist eine heftige Verletzung mit großen inneren Blutungen, da auch die größeren Versorgungsgefässe des Muskels mit verletzt werden. Meist steht der Betroffene unter Schock und es bedarf meist einer ärztlichen Versorgung, die sogar sehr dringlich ist.
Der Betroffene wird sich kaum bewegen lassen, und vor Schmerzen kaum in der Lage sein, das Gliedmaß von allein zu bewegen, was in die Zugrichtung des betroffenen Muskels gar nicht geht.
Mit den Fingern kann man deutlich die Rissstelle ertasten. Man macht keine großen Unterschiede zwischen einer Teilruptur oder einer vollständigen Ruptur des Muskels. Ausser die Teilruptur betrifft nur einen kleinen Teil, der dann als Bündelriss eingestuft wird.

Und nicht alle Kreuzbandrisse werden operiert, es gibt heute immer mehr Ärzte die zur Heilung ohne Operation tendieren.
Ich persönlich würde aber, schon aus Stabilitätsgründen zu einer Operations raten, denn durch die chirurgische Wiederherstellung und ggf. Plastik des Bandes ist meist die Stabilität besser.

Das zu frühe Belastung zu Arthrose führt, ist eine These, aber nicht immer Wirklichkeit. Die Ursachen von Arthrose sind vielfältig und daher nicht immer so einfach

Believer
05.12.2009, 23:05
Übrigens ist man entgegen der Traditionsansicht, dass Zerrungen nicht gedehnt werden dürfen, jetzt der Meinung, dass Zerrungen vorsichtig gedehnt werden sollen. Das heißt bei leichten Zerrungen und Überdehnungen: Wenn möglich (also wenn es die Verletzung ohne große Schmerzen zulässt) leichtes Austraben und sehr vorsichtiges (!) Andehnen. PCEH-Regel anwenden. Im weiteren Verlauf der ersten Woche Kälte auf die betreffende Stelle und nach dieser Kälteperiode dreiphasiges sehr vorsichtiges kurzes Dehnen.
Damit bin ich bei vielen Physiotherapeuten und einem sehr kompetenten Sportarzt jetzt in Berührung gekommen und habe gute Erfahrungen gemacht.

Steffen
06.12.2009, 10:28
Genau Believer,
dann so versucht man, die "ausgeklinkten" Muskelbestandteile wieder zum Eingriff zu bewegen. Wenn man jetzt zu stark dehnt, entklinkt man wieder die Muskelbestandteile und die Zerrung bleibt bestehen, ja verschlimmert sich.
Wer also nicht richtig dehnen kann, sollte sich dehnen lassen, oder eben es einfach lassen.

Man kann sich das wie zwei gegeneinander erschiebbare Leisten vorstellen, die mit Ecken besetzt sind. In Bewegungsrichtung ist die Flanke der Ecke wenig steil und die untere Ecke kann einfach noch oben gleiten. An der Spitze fällt nun die Kante steil ab, und verhindert nun, daß die darüber geglittene Ecke zurück gleiten kann.
Sperrklinke nennt sich so etwas.
Bei einer Zerrung sind nun die Ecken nicht mehr aufeinander, können also nicht mehr aufeinander gleiten, und müssen erst wieder aufeinander gebracht werden.
Also dehnt man leicht, was nun wie bei einem Gummiband beim Auflösen der Dehnung passieren soll, daß die Faserbestandteile zusammen gezogen werden und so wieder in Eingriff kommen...
Verständlich? Oder muss ich was malen?

Doro
06.12.2009, 13:43
Verständlich? Oder muss ich was malen?

Ich würde eine Zeichnung begrüßen, also wegen mir darft du malen, musst natürlich nicht!;)

Und noch eine Frage: Während dem Ausheilen einer Zerrungen soll jetzt doch leicht gedehen werden, um was zu verhindern oder zu erreichen?
Ich habe zur Zeit das Problem, dass ich nach einer Bänderzerrung im Sprungkelenk den Fuß nicht komplett strecken kann. Mein Arzt meinte nach dem ganzen Ruhigstellen und Schienentrage hat sich da eine Sehne verkürzt.
Ist das der Grund warum man jetzt anfängt doch zu Dehnen?

Gruß
Doro

Steffen
06.12.2009, 17:04
Doro,
eine Muskelzerrung ist was anderes als eine Bänder- oder Sehenzerrung.
Eine Bänderzerrung ist eine schwere Verletzung. Denn hier gab es im Band feine Risse und damit ist das Band geschwächt und geschädigt.
Beim Muskel ist dies anders.

Schau mal, so ungefähr stellen sich viele Forscher die Muskelfunktion vor:
http://www.steffenreichel.homepage.t-online.de/pictures/Muskelfunktion.jpg

Also, der innere Teil bewegt sich, rutscht über die flache Flanke der äusseren Muskelfaserhülle, und nach rückwärts geht es nicht, weil die steile Flanke dies verhindert. So verkürzt sich diese Faser.
Wie genau das funktioniert, wissen die Forscher immer noch nicht, aber das Modell erklärt gut, warum der Muskel nur in eine Richtung arbeiten kann.
Bei einer Zerrung sind nun diese Sägeblattförmigen Sperrklinken nicht mehr im Eingriff, sondern das rote Teil ist ganz am Ende (in Pfeilrichtung)... damit kann sich der Muskel in diesem Bereich nicht mehr zusammen ziehen und ist funktionslos. Eine Zerrung.
So hilft daher auch dehnen, denn man setzt bei einer Zerrung so vorsichtig den gezerrten Strang gegen die steilen Flanken zurück, so daß er vorsichtig auf Grundstellung gestellt wird...
Dann funktioniert er wieder...

Believer
06.12.2009, 17:09
Ich bin zwar nicht so medizinisch versiert wie Steffen, versuche dir aber trotzdem zu antworten. Also die Logik verrät dir schon, dass deine Annahme richtig ist. Verkürzte Sehnen müssen gedehnt werden, um wieder eine bessere Dehnleistung zu erreichen. Ob die alte Dehnleistung wieder hergestellt werden kann, weiß ich nicht, aber zumindest kann ein Teil davon wieder abgerufen werden.
Im Falle der Muskeln macht man diese Dehntherapie, wenn es nach einem kleineren Muskelfaserriss (strenggenommen also auch eine Zerrung) zu einer Narbenbildung kommt und der Muskel dies mit Schmerzen signalisiert. In dem Fall wird die betreffende Stelle eine halbe Stunde gewärmt und dann je nach Heilungsphase unterschiedlich stark und lange gedehnt.
Die Vorgehensweise bei Zerrungen, die die Sehnen betreffen kann ich dir nicht sagen.

Anna-Lisa
06.12.2009, 17:29
@ Steffen & Believer:
das ich in meinem Vortrag nicht alles 100%ig vertieft habe (z.B. das es bei Muskleverletzungen 5Grade gibt) liegt hauptsächlich daran, das ich unter meinen Zuhörern auch zwei 6.Klässler und drei 7.Klässler hatte und für die wäre das ganze dann zu komplex gewesen wenn ich alles noch genauer erklärt hätte. So hab ich allen Beteiligten einen groben Überblick verschafft und diejenigen, die sich dafür mehr interessieren recherchieren dann halt selber bzw. ham das beim RS alles schon genauer gemacht und für die war's dann ne grobe wiederholung...der ersthelfer kann ja generell sowieso keine genauere Diagnose stellen, da reicht dann das allgemeine Vorgehen...aber ist ja auch egal, ihr zwei habt natürlich auf jeden Fall Recht, ich hab manche Sachen sehr ungenau und zu allgemein beschrieben...

Believer
06.12.2009, 17:41
Nike-Freak, das war mehr Ergänzung als Kritik. Mach dir also deswegen keinen Kopf. :)
Es bleibt hier nur so im Forum stehen und deswegen ist man stets bemüht die Dinge korrekt auf den Punkt zu bringen.

Anna-Lisa
06.12.2009, 17:44
...is ja auch ok, ich hab da kein Problem mit :)

Steffen
06.12.2009, 18:21
Nee, Kritik ist es nicht.

Aber man muss eben hier im Forum halt auch klarstellen. Denn das Forum wird täglich von hunderten Suchmaschinen durchforstet und damit nun einfach die Sache mit der fachlichen Tiefe und Qualität gewahrt bleibt, sind solche Anmerkungen wichtig.

aber ich finde klasse, daß es solche Leute hier gibt.. darum gab es ja auch eine Bewertung entsprechend :D und ich bin damit sehr sparsam

Anna-Lisa
06.12.2009, 18:27
dankeschön :D

Steffen
06.12.2009, 19:18
Keine Ursache.
Wer verdient, bekommt Belohnungen.... ich versuche damit meine Meinungen auszudrücken.

das Tier im Tor
06.12.2009, 22:29
Verkürzte Sehnen müssen gedehnt werden, um wieder eine bessere Dehnleistung zu erreichen.

Sorry, aber Sehnen verkürzen nicht. Ich hab grad leider keine Zeit, in dem Zusammenhang ausführlicher zu werden. Is schon spät und ich komm grad erst heim, aber vielleicht schaff ichs ja bis nächstes WE ein bisschen Ordnung in einige Eurer wilden Theorien zu bekommen. Es ist ne Menge Richtiges dabei, das einfach etwas besser strukturiert gehört und was man garnicht so kompliziert darstellen muss, aber auch ein paar "Klassiker" unter den Falschannahmen. Eben die, dass Sehnen verkürzen, aber auch Aussagen, die inzwischen weiterentwickelt oder schlicht überholt sind.
Wenn ich nicht dran denk, bitte erinnert mich nochmal.
Greetz
dTiT

Believer
07.12.2009, 05:17
Gut, dann freue ich mich auf deine Richtigstellung. :)

Steffen
07.12.2009, 07:22
Believer,
dTiT hat schon recht: Sehnen kann man sich wie ein Stück Seil vorstellen. Es verkürzt sich nicht.
Was passiert ist, daß die Muskulatur nicht mehr so geschmeidig und dehnfähig wird... Da muss man dann wieder ran. Also Aufwärmen, Kräftigen und dann entsprechend Dehnen und die Sache so wieder flexibilisieren.

Wer mit 16 Jahren einen Spagat geschafft hat, kann das mit 61 auch noch, wenn er seine Muskulatur entsprechend flexibel und geschmeidig hält. Wenn nicht, kann es durch Training auch wieder erreicht werden.

Doro
07.12.2009, 16:02
Danke für die Zeichnung und die sonstigen Erklärungen!

Sehnen verkürzen sich also nicht... da bin ich ja beruhigt. Mir kam das schon irgendwie komisch vor als mein Arzt mir erzählte an meinen Fuß ist jetzt was kürzer geworden vom bloßen Nichtbewegen.

Believer
07.12.2009, 16:04
Danke Steffen. Es geht dabei also um die Muskulatur drum rum.

das Tier im Tor
07.12.2009, 17:59
Beim Nichtbewegen leidet langfristig die Muskulatur. Und je nachdem wie sehr man sich nicht bewegt nadere Strukturen auch noch. Heisst, wenn aus welchen Gründen auch immer ein Gelenk ruhiggestellt wurde, entstehen sogenannte Immobilisationsschäden. Die Gelenkkapsel schrumpft ein und wird unflexibel und der Knorpel wird nicht mehr ernährt. Man muss sich das vorstellen wie die Kette eines Fahrrads, das lange im feuchten Keller gestanden ist. Da muss erstmal wieder Schmeirstoff dran und ein bisschen durchbewegt werden, bevor wieder alles so läuft wie es soll. Deshalb gibt es ja auch heutzutage Funktionsschienen, um Gelenke trotz Verletzung beweglich zu halten. Leider haben das aber noch nicht alle Ärzte begriffen, bzw. wissen sie nicht sinnvoll einzusetzen.

Steffen
07.12.2009, 18:26
Tja, und früher, da wurde man, wenn die Sache zu lala verheilt war, man dann zur Physio geschickt wurde.
Da wurde nicht belastet, aber eben bewegt und so einfach dieser Problematik optimal vorgebeugt.
Mein Knie z.B. hatte viele Wochen Gips, erst eine komplette Röhre, dann eine Schiene. Als die Röhre abkam, durfte ich nicht belasten und auch nicht aktiv bewegen... aber ich war beim Physio und dort wurde es dann durchbewegt. Und ich bin sicher, daß ist auch heute das beste Mittel... Nur unsere Medizinale Politik will lieber Krankheiten behandeln, als Krankheiten vorbeugen.
Nichts gegen diesen Punkt, Krank wird jeder... doch Vorbeugemaßnahmen sollten dringend in den Katalog aufgenommen werden.

Südpfalz
07.12.2009, 19:10
Hi, hab mal eine Frage. Wegen meinem Muskelfaserriss (
http://www.torwart.de/forum/showthread.php?t=67035 (http://www.torwart.de/forum/showthread.php?t=67035)) kann ich momentan nicht am Sportunterricht teilnehmen, weshalb ich eine schriftliche Ausarbeitung machen muss, der Lehrer muss ja auch zu Noten kommen, verstehe ich auch.
Deshalb befasse ich mich momentan intensiv mit dem Thema Muskelfaserriss und lese im Internet fast nur, dass ein plötzlich auftretender stechender Schmerz kommt.
Das ist bis jetzt mein 2.Muskelfaserriss. Bei meinem ersten war alles sehr "sauber". Bin in der Pause beim Blödsinn machen im Boden hängen geblieben, zack, wars passiert, tat dann aber nicht mehr so furchtbar weh, hab sogar danach noch im Sportunterricht mitgemacht (Wusste ja beim ersten mal nicht, was es ist, dachte erst an einen Krampf) und kam mit Krücken klar, tat fast gar nicht weh.
Mein aktueller tut immer noch etwas weh, und jetzt zur eigentlichen Frage:
Was kann diese "Verkantung" gewesen sein, die im anderen Thema beschrieben wird? Bei meinem ersten Faserriss habe ich so etwas nicht gehabt, und nochmal zur Info, der aktuelle befindet sich am Übergang zw. Hüfte und Oberschnekel rechts.

Gruß

Steffen
07.12.2009, 19:56
Also definitiv spürt man einen Muskelfaserriss und Sport ist danach definitiv nicht mehr möglich.
Daher denke ich, daß es beim ersten Mal sicherlich keiner war.

Ich hatte noch nie einen Muskelfaserriss und wußte nicht, wie es sich anfühlt.
Es war die Zeit wie jetzt, also letztes Jahr, letztes Training. 5 Minuten vor Schluss, ich mache einen schnellen Schritt und... es gibt ein Geräusch, als würde man eine Sektflasche aufmachen. Plopp!
Es war ein sofortiger Schmerz. Nicht stechend, sondern als hätte ich einen Wadenkrampf. Ich konnte kaum laufen, humpelte aus dem Tor und setzte mich. Der Krampf bliebt und beim Tasten spürte ich, daß die Wade völlig entspannt war. Ich konnte den Fuss auch bewegen, was aber die Krampfartigen Schmerzen verstärkte.
Eis hat geholfen und den Schmerz gelindert, an Laufen war gar nicht zu denken und ich war mit dem Fahrrad im Training.... zum Glück hat meine Frau mich abholen können.
Zu Hause erst einmal ein Schmerzmittel, denn ich hatte vor Schmerzen Schüttelfrost...

Und das war ein simpler Muskelfaserriss, kein Bündelriss.. danke hat gereicht.
Wer also erklärt, einen Faserriss zu haben, danach aber Sport machen kann, der hat alles, aber keinen Muskelfaserriss.
Zudem sieht man es auch: Es gibt aufgrund der Einblutung eine deutliche Schwellung.

Achja: Ich habe bis nach Hause gut durchgehalten, denn dank Eis war es kein Thema mit den Schmerzen und eine elastische Binde aus dem Eisfach sorgte dann für die Kompression, so daß man schön weiter kühlen konnte und die Kompression war sehr angenehm... nur eben im Bett... man kann ja nicht kühlen bis zum Umfallen. Also bleibt nur ein Schmerzmittel.
Der Ortophäde am nächsten Morgen hat nur gelacht... ein Finger breit tiefer und wahrscheinlich wäre der Muskel an der Sehne eingerissen.

Südpfalz
07.12.2009, 20:37
Ja es hat natürlich wehgetan, aber es wurde auch mit Ultraschall danach geguckt, vielleicht war das ja ein kleiner, jedenfalls tats auch noch 3 Wochen danach weh. Trotzdem würde mich mal interessíeren, was diese "Verkantung" gewesen sein könnte.

Believer
08.12.2009, 08:32
Also ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass dein Muskelfaserriss wenn schon, dann nur ein winziger war. Ich hatte auch einen Muskelfaserriss, der - laut Arzt - noch ein verhältnismäßig kleiner war. Ich habe zwar dummerweise die letzten 10 Minuten des Trainingsspiels im Feld immer noch gespielt, allerdings waren die Schmerzen heftig und ein richtiges Spielen und Passen kaum möglich. Danach ging das Laufen auch nur unter Schmerzen. Also danach noch eine STunde Sportunterricht so locker flockig - das kann ich mir selbst mit einem kleineren Muskelfaserriss nicht vorstellen.

Goalie81
18.12.2009, 17:17
Also mein Arzt hatte bei mir auch einen "kleinen" Faserriss diagnostiziert.
Oberschenkel Rückseite, tat höllisch weh und es war keine fließende Bewegung mehr möglich.

zero
18.12.2009, 19:44
Klassiker: Wir haben letzte Woche mit der Jugendmannschaft ein Hallenturnier gespielt, bei dem der Veranstalter drei Sanis angeheuert hatte. Die waren richtig professionell in voller Montur und mit riesigem Koffer am Start, sind bei der kleinsten Kleinigkeit sofort zu dritt aufs Parkett und haben erstmal noch auf dem Spielfeld alles untersuchen müssen, was jedes Mal lockere 5 Minuten gedauert hat, statt die Jungs (10-12) runter zu tragen und dann zu gucken.

Alles schön und gut, aber das Highlight: Die hatten die absolut GAR NICHTS zum kühlen dabei. Nach der ersten etwas heftigeren Verletzung (einer der Jungs war umgeknickt, hatte Schmerzen im Knöchel) standen sie erstmal ratlos rum, bis sie sich dann in alle Richtungen zerstreut haben um bei den teilnehmenden Mannschaften nachzufragen ob die vielleicht Kühlbeutel/Eisspray hätten. Nichtmal nach richtigem Eis gefragt, sondern nach Kühlbeutel oder Eisspray. Ich war selten so kurz davor die Beherrschung zu verlieren...Das war ganz großes Kino.

Steffen
18.12.2009, 20:13
Tja, das kommt in den besten Familien vor....
Viele Sanitäter haben, was akute Sportverletzungsprophylaxe angeht, wenig Erfahrung...
Dabei ist es so einfach... Hot-Ice mit Schwämmchen und eingelegten Kompressionsbinden... und schon kann man nichts falsch machen

Believer
18.12.2009, 23:21
Das ist bei Hallenturnieren oft der Fall. Da sind keine Sanis anwesend und obendrein haben die Mannschaften auch keine halbwegs ordentlich ausgestatteten Kühlkoffer dabei. Von erste Hilfe Material mal ganz zu schweigen...

Steffen
18.12.2009, 23:56
Ich meine, bei Erwachsenen und Jugendlichen finde ich das geht noch, die können ggf. auch mal die Zähne zusammen beissen, auch wenn es für die Erstversorgung völlig Beschi..en ist.
Aber bei Kindern, also Alter bis 12 Jahre, da gehört es sich einfach, das man eine Eisbox am Spielfeldrand dabei hat.
Wie oft sehe ich Trainer, die über den Kopf streicheln, ein bissi in den Arm nehmen, und das Kind wieder auf's Feld jagen.
Bei schlimmen Verletzungen sitzt dann meist das Kind ohne Erstversorgung heulend am Rand, und wie Fliegen um Aas schwirren entsetzte Eltern und Betreuer drumherum...

Dabei ist es für Kinder so einfach:
Eisbox, Schwämmchen und Hot-Ice sind Pflicht. Dazu dann eben die Komprssionsbinden
Ganz sichtig ist aber dann ein Erfrischungsspray. Ich will keine Werbung für eine Marke machen, doch diese Erfrischungssprays kühlen ganz leicht, sind aber keine Kühl- oder Eissprays.
So ein Spray ist wichtig!

Die Kids guggen TV, die sehen immer die Behandlung mit Eispray. Wird man gefoult, kommt das Kind zum Rand, der Trainer holt die aus dem Fernsehen bekannte Kiste, untersucht die Stelle (stellt fest das nichts ist) und greift nun zum Spray. Es wird ein wenig Kühl und der Effekt greift sofort. Kind ist behandelt worden! Es wirkt nahezu sofort und mit durchschlagender Wirkung. Das Kind prüft wie ein Profi, wie es sich anfühlt, sprüht die Kühle und ist wirklich einsatzbereit.
Das sich intensiv um das Kind kümmern, aber auch das aktive Behandeln ist der wesentlichste Effekt einer guten Erstversorgung, auch im ggf. subjektive Schmerzen wirksam zu kontrollieren.
Das ist besser, als alles trösten.

Gleiches gilt für Pflaster.. kleine Wunde, etwas Blut, daß Geschrei ist riesig. Kein Arzt würde wirklich eine solche Lappalie behandeln, doch jeder Arzt weiß: Ein Pflaster ist Behandlung, ist Kümmern, ist einfach optischer und spürbarer Reiz, eine solche Sache wirklich in den Griff zu bekommen.
Über 50% aller kleinen Verletzungen heilen aufgrund dieses Effektes besser, als unbehandelt, allein aufgrund der Tatsache, daß sich das Kind 'behandelt' fühlt.

Trotzdem: In Hallenturnieren, auch in der Hallenrunde... es gehören Eisbox mit entsprechendem Inhalt einfach zur Mannschaft dazu. Bei Erwachsenen wegen der kompenten Erstversorgung, bei den Kindern weil es einfach wichtig ist.
Da wollen viele Trainer professionell arbeiten, trainieren Kinder und Erwachsene nach neusten Erkenntnissen, ja zum Teil wird viel verlangt... doch bei Spielen und Turnieren fehlt dann diese Professionalität...

Ich will daher den Sanis nicht die Schuld zuschieben, aber viele Vereine haben auch hier einfach Lücken.

Goalie81
19.12.2009, 08:23
Das sind halt meistens freiwillige die nach dem olympischen Moto anwesend sind.
Wenn man jemand professionelles haben will kostet es Geld, und das bezahlt keiner gern.

Steffen
19.12.2009, 11:52
Egal, ob freiwillig oder nicht.
Ich sehe ich hier Mannschaften, deren Trainer und Betreuer in der Pflicht.

Doch das ist wie immer: Vor 20 Jahren Trainerschein gemacht und der hält ein Leben lang. Damals hat man auch 4 Stunden nichts getrunken, weil das gut so war.
Damals hat man kein Pflaster genommen, sondern Spucke drauf gemacht und es war gut.
Damals spielte man nicht mit dem Hallenball, sondern mit der Ledernen Kanonenkugel, die noch vor dem Spiel gut gefettet wurde.
Damals trugen die Torleute keine Handschuhe und wenn man umgeknickt war, machte man nicht rum, sondern schnürte die Schuhe fester, biss die Zähne zusammen und hat weiter gekickt...

Und genau in dieser Zeit spielt die Erstversorgung und das sich um verletzte Spieler kümmern bei vielen Vereinen.... das hat man damals nicht gebraucht, damals nicht gehabt, so nutzlos ist das heute...
Achja: Wenn man damals Glück hatte, war der Arzt vielleicht in 2 Stunden da, ansonsten hat der Veterinär sich um den Kram gekümmert und auch das war gut.

nik1904
21.12.2009, 12:35
Ohne unserem Mannschaftsbetreuer zu nahe zu treten: der Mann ist halt vollkommen uninteressiert, sich hier weiterzubilden. Da geht es mehr ums Trikotwaschen und "Catering", als darum, Spieler erstzuversorgen. Das Beste ist zweifelsohne ein ausgebildeter (Sport-) Physio (mal davon ausgehend, dass sich die wenigstens Amateurvereine einen Sportmediziner leisten können). Unser Physio ist prima, kann allerdings diese Saison aus familiären Gründen und wegen Fortbildungen kaum mal beim Spiel da sein. Ersatz zu beschaffen, der bezahlbar ist, ist schwer und wir wollen ja auch nicht darauf verzichten, dass er uns die ganze Woche über abends zur Verfügung steht. Unser Eis-Koffer ist durch die Vorgaben des Physios immerhin gut bestückt: Hot-Cold-Kissen, Eisspray, Kühlsalbe, kaltes Wasser, Waschlappen, Schwamm). Und ich habe meine Notfallapotheke dabei, wenn z.B. beim Training was passiert. Neben Tapes etc, was ich eh brauche, ist darin: Traumel-Tropfen, Arnica-Kügelchen (als Vater weiß man so was :)), Kompressionsbinden, Erste-Hilfe-Kühlpack (einfach schütteln, schon kalt), Schwamm. Kleiner Tipp für Leute, die nach Prellungen, Stauchungen o.ä. dazu neigen, dass die Stellen schnell "vollbluten": schon eine Stunde vor dem Training/Spiel 30 Tropfen Traumel nehmen. Schadet nicht und ist eine gute Propylaxe, um die Regenerationszeit erheblich zu verkürzen.

Steffen
21.12.2009, 13:24
Traumel-Tropfen, Arnica-Kügelchen

Auweia.. und Samuell Hannemann rotiert mit 3000 U/min in seinem Grabe.
Traumeel S und Arnica Kügelchen... das passt gar nicht zusammen, jedenfalls geht Kräutermedizin und Homöopathie nicht zusammen, jedenfalls nicht in der Form.. und es zeigt, daß die meisten Leute auch viel zu desinformiert sind um dies zu erkennen, ja zu verstehen.

das Tier im Tor
21.12.2009, 19:49
Ihr spielt Kreisliga und habt einen eigenen Physio? Welch Luxus!! So hätte ich mir das auch gern vorgestellt, als ich im Sommer die Handschuhe an den berühmten Nagel gehängt hab. Mich um das Training meiner Nachfolger im Tor kümmern (und da sind ein paar sehr interessante Talente dabei) und die Betreuung der Mannschaft als Sportphysio übernehmen, an der Seitenlinie und beim Athletiktraining. Für das TW-Training würde ich schlappe €5 (nein, dasist kein Tipfehler!) die TE bekommen, im Trainingslager war ich auf eigene Kosten dabei, aus reinem Idealismus, weil ich mich bei der Mannschaft für eine tolle Zeit bedanken wollte, und wenn ich mich hin und wieder bei einem Spiel blicken lasse und dann auch an der Seitenlinie aushelfe, bekomme ich keinen müden Cent für evtl. verbrauchtes Tape- und Verbandsmaterial. Und das ganze bei einer nicht ganz schlechten Mannschaft in der BOL mit Ambitionen für Landes- oder langfristig auch Bayernliga. Soviel mal dazu. Dafür zahlt dann der Verein seiner defizitären Leichtathletikabteilung einmal in der Woche ein Winter-Hallentraining für zehn Hanseln im Wert von €180. PRO TRAININGSEINHEIT!!! Der Wahnsinn! Sorry, aber ich muste mich an dieser Stelle jetzt echt mal auskotzen, sowas nervt komplett!

Steffen
21.12.2009, 20:08
Pah... ich habe Zeit meines Lebens für die Trainingseinheit selbst nie etwas bekommen.. ich habe nur mal 7 Jahre lang das Spritgeld bekommen, aber ich habe nie wirklich Geld eingesackt, denn ich wollte nie käuflich sein, und vor allem ich bin Idealist!

das Tier im Tor
21.12.2009, 21:08
Kleiner Unterschied: das ist mein Job, Deiner nicht...

Anna-Lisa
21.12.2009, 21:34
auch wenn das jetzt off-topic ist: ich hatte mal eine CO-Trainerin, die sich mit dem bisschen Geld, was sie fürs trainieren bekommen hat, einen Teil ihres Studiums finanziert hat :D...

nik1904
21.12.2009, 22:54
Auweia.. und Samuell Hannemann rotiert mit 3000 U/min in seinem Grabe.
Traumeel S und Arnica Kügelchen... das passt gar nicht zusammen, jedenfalls geht Kräutermedizin und Homöopathie nicht zusammen, jedenfalls nicht in der Form.. und es zeigt, daß die meisten Leute auch viel zu desinformiert sind um dies zu erkennen, ja zu verstehen.

Immer mit der Ruhe! Ich verwende das Zeug je nach Verletzungsgrad und selbstredend nach entsprechender Information. Prellung am Finger = Arnica, richtig einen mitbekommen = Traumel. Trotzdem ich Deine Fachkenntnis sehr achte und Dir das ja auch schon per Email mitgeteilt habe, glaube ich nicht, dass Du meinen intellektuellen Hintergrund und Informationsstand gut genug beurteilen kannst, um so was rauszuhauen. Mein Schwager ist Sportmediziner und Orthopäde und hat mir entsprechende Anleitung gegeben. Wenn es als Warnung von Dir gemeint ist, weil ich versäumt habe, darauf hinzuweisen, dass man selbstredend Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker nehmen sollte, dann ist das meinetwegen ein gut gemeinter Aufschrei. Aber sonst... Das kenne ich ja gar nicht von Deinen bisherigen Kommentaren, dass Du so aus der Hose gehst.

Steffen
21.12.2009, 23:43
Sorry.
Aber!!!!

Samuel Hannemann begründete die Homöopathie damit, daß er das Ursachenprinzip benutzte um dann in einer hohen Verdünnung gegen diese Ursache wirksam zu sein.
Also, wenn Quecksilber Schwindel und Orientierungsstörungen auslöst, wenn man es einnimmt, so folgerte Samuel Hannemann, daß dies in Verdünnung gegen Schwindel und Orientierungsprobleme hilft.
Das ist der Grundansatz der Homöopathie.

Arnika ist aus der Kräutermedizin bekannt. Tinkturen und Auszüge helfen bei Hämatomen und anderen Verletzungen. Jetzt schluckt man das Zeug in Homöopathischer Dosis... wie geht dies mit dem Hannemannschen Grundsatz der Homöopathie zusammen?
Denn hier ist das Hannemannsche Ursachen Prinzip in keinster Weise gegeben und man macht sogar das Gegenteil: Was hilft, muss in Homöopathischer Dosis noch besser sein... Hä?
Aufgrund welcher Arbeiten? Auf Hannemann kann man sich hier nicht stützen.
Bei Traumeel ist das ähnlich... aber Ringelblumen Extrakte scheinen dem Ursachenprinzip nahe zu kommen, auch der Eisenhut und das Johanniskraut... aber Kamille und Beinwell passen da auch nicht rein...
Es ist immer komisch, was die Leute sich alles einfallen lassen... und natürlich sind Ärzte begeistert. Denn auch Ärzte kennen das Potential der Selbstheilung.

Kümmert sich ein Arzt sehr gut um den Patienten, stimuliert dies schon die Selbstheilung. Man wird also bei einem Arzt gesund, der sich intensiv um einen kümmert. Tut er das nicht, dauert die Heilung länger...
Und bei Medikationen ist ein Salbe nahezu unwirksam, ein Saft kommt gut an, besser sind aber Tabletten, doch nichts toppt die Spritze!
Injektionen mit einer isotonischen Salzwasserlösung halfen bei den ungewöhnlichsten Problemen sagenhaft... auch wenn diese keinerlei medizinisch belegbaren Effekt hätten haben dürfen.
Somit helfen also Globuli wirklich ganz gut... aber es entspricht nicht dem Ursachenprinzip von Hannemann, gerade die so beliebten Arnica Globuli entsprechen Null dem Hannemannschen Ursachenprinzip, der Grundlage der Homöopathie.

Und dies stört einfach und daher wenn jemand dies schreibt, dann ist das einfach Unwissen und Falschwissen... denn die Arnica Globuli sind einfach nicht nach Hannemann, wie die standartisierten Produkte auch nicht der homöopathischen Grundidee stimmen.
Doch die Homöopathie musste sich in den letzten Jahren auch mehr und mehr der allgemein Medizin öffnen, und fand mit diesen modernen Methoden neue "Kunden".
So poppte der Markt damit auf, wie Meditonsin und andere Produkte... und die Leute glauben das es hilft, keiner erklärt Ihnen, daß es mit der Ideologie des Homöopathiebegründers Hannemann nichts mehr zu tun hat.
Das ist ein Bruch, so krass, als würde man nun die Christen plötzlich auffordern, Satan anzubeten...
Denn laut der Hannemannschen Arbeit sind die Mischungen und Empfehlungen präzise für jeden Patient anzufertigen, oder anzugeben... also eigentlich wird kein Patient mit der gleichen Medikation nach homöopathischer Grundregel behandelt... Heute macht man dies, denn damit läßt sich auch auf dem freien Markt mehr Geld verdienen...

Zudem fragt kaum jemand, ob diese Stoffe nun wirklich bei der Person einsetzbar und hilfreich sind. Es gilt das Wort des Herstellers und das Behandlungsprinzip der Homöopathie wird damit nun völlig torpediert.
Die Ärzte finden es klasse, denn man schreibt etwas auf, der Patient fühlt sich behandelt...
Warum muss man die Leute bei solchen Sachen immer gleich mit Globuli oder solchen Produkten vollstopfen?

Ich bin nach asiatischer Medizin ein Tiger. Bei mir sollten solche Produkte nicht angewandt werden, hingegen wirken diese bei Drachen hervorragend...
Also, wer stellt bei solchen "Behandlungen" fest, ob dies auch wirklich günstig ist?

Die PECH Formel sollte für alle ausreichend sein, für den Rest sollte man eine fundierte und vor allem gefestigte Physiotherapeutsiche Ausbildung und einen Heilpraktiker haben.
Und gerade Homöopathie hat sich sehr, sehr weit von dem entfernt, was früher gut und wichtig war... heute ist es oft ein sinnloses Gefasel.

Hannemann meinte, daß in der Verdünnung die Informationen im molekularen Gebilde des Wassers erhalten bleiben und der Körper darauf reagiert.

Jetzt gibt es Heilpraktiker, die plötzlich dazu raten, keine Kartoffeln mehr zu essen. Auch wenn Strychnin nicht in der Knolle vorkommt, so deren Aussage, sind die Informationen darin gespeichert und dies mache krank.
Super... wenn man diese Theorie, die eigentlich mal erdacht war, Hannemann zu widerlegen, weiter spinnt, dann finden sich in Bier Informationen des Hopfen, der ebenfalls nicht ungefährlich ist, es können sich Informationen des Mutterkorn Pilzes im Bier befinden...
Das Glas wurde ggf. gespült, so daß sich im Getränk nun plötzlich Informationen der meist recht giftigen Tenside wiederfinden, oder in Tomaten dann auch wieder tödliche Gifte wie in der Kartoffel. Also kein Ketchup mehr, oder tomatisierte Saucen.
Und wer dann raucht, nunja, der nimmt ja dann die Informationen des Nicotin direkt über die Schleimhäute auf, nicht auszudenken...

Also, wie man sieht, daß ist ein übles Thema und daher würde ich das hier völlig ausklammern, denn es ist alles, nur nicht mehr richtige Homöopathie und selbst mit dem ansatz der Kräutermedizin entbehrt es wirklich der Grundlage, denn diese ist nie in der Homöopathie verankert gewesen, da diese ganz anders wirkt.
Kräutermedizin ist Tiger, Homöopathie wäre Drache....

Also, bitte. Und auch wenn dein Schwager hier Sportmediziner ist, es geht einfach nicht zusammen, auch wenn es gemacht wird.
Und was Homöopathie angeht, bin ich ein Hardliner, der immer die neuen Strömungen der Homöopathie abgelehnt hat, weil diese eben nicht nach dem Hannemannschen Prinzip sind.

Aber es ist ja gerade modern, aus allem Homöopathische Dosen zu machen und das dann teuer zu verticken. Arnica ist gerade dick drinne und ich persönlich warte nun darauf, daß man es mit anderen Pflanzenwirkstoffen, wie Aloe auch macht.
Denn noch vor zwei Jahren galt Aloe Extrakt als Heilmittel gegen Verdauungsprobleme, gegen Hautprobleme, Verbrennungen, Wunden und so weiter.. es war sogar beim Abnehmen hilfreich und sollte Sportlern sogar bei der Regeneration nach der sportlichen Belastung helfen. Als Extrakt in Salbe und bei der Einnahme des Extraktes...
Wann kommt es jetzt zur Homöopatischen Dosierung zu gleichen Dingen?
Auch da dreht sich Hannemann im Grabe rum... und das dann auch mit 3000 U/min...
Und wer das nicht versteht, nun für den ist Hannemann nur noch Werbeträger, nicht aber Begründer einer alternativen Behandlungsmethode.

Was ich aber geil finden würde, wäre wenn der Behandler am Spielfeldrand nun eigene, selbst hergestellt Notfall "Medikamente" vorrätig hätte.
Ein guter Apotheker kann hier aus verschiedenen Stoffe etwas herstellen und damit "Medikamente" gegen Schmerzen, Schwellungen und natürlich auch Hämatome herstellen. Auch gegen Unruhe und Nervosität kann man hier etwas 'zaubern'...
Und das wäre dann auch kein Konflikt mit Hannemann, man hätte damit nicht vielleicht so viele Anhänger unter sich, aber die Grundlage auf der man arbeitet, ist besser untersucht und sicherer, als die modernen Strömungen der Pseudo-Homöopathie...
Und mit tollen Verpackungen, etwas Farbe und dann helfen die Dinger richtig klasse, auch wenn diese von den Inhaltstoffen völlig Banane sind.

nik1904
22.12.2009, 09:52
Jetzt würde ich wahrlich gerne ausführlicher antworten, als ich das kurz vor Weihnachten an einem stressigen Vormittag kann...

In Kürze: Ich kann Dir ja schlechterdings absprechen, dass Deine Ausführungen begründet sind. In der Eindimensionalität und Psyche des Menschen spielt es allerdings die übergeordnete Rolle, ob eine Wirkung zu spüren oder sogar zu sehen ist. Wenn ich zu wissen glaube, dass mein Körper mit Prellungen etc. deutlich besser klarkommt, wenn ich ein Tütchen mit zehn Arnica-Kügelchen neben dem Tor liegen habe und sie sofort nach dem "Einschlag" einnehme (weil man mir sagte, dass der Zeitfaktor eine große Rolle spielt), dann reicht mir in dem Fall durchaus auch, dass ich mir das Wissen einbilden könnte. Gleiches gilt, wenn ich sehe, dass Traumel-Salbe einen positiven Effekt hat, wenn meine Tochter mit dem Laufrad einen Stunt hingelegt hat. Ob das nun nach dem Tiger- und Drachen-Prinzip stimmig ist und Hannemann sich im Grabe umdreht, ist für mich dann eher eine akademische Diskussion.

Ich habe damit gute Erfahrungen gesammelt und mir wurde von ärztlicher Seite dazu geraten. In Folge meines Bandscheibenvorfalls und der sogenannten Schmerzerinnerung habe ich durchaus gelernt, mir meine eigenen Ansichten z.B. zum Thema psychosomatisch und somatopsychisch zu bilden. Doch in diesem Fall besteht ein positives Verhältnis zwischen dem, was mir gesagt wurde, und dem, welche Wirkung es auf mich hat. Das ist für mich dann kein Grund, die Wirksamkeit auf ihre theoretsiche Möglichkeit hin zu hinterfragen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Für alle: Natürlich bitte informieren, bevor Ihr was einnehmt! Und hinsichtlich der anderen Dinge, die Steffen als sinnvoll für den Erste-Hilfe-Koffer ansieht: das sollte in jedem Fall vorhanden sein und genutzt werden.

Steffen
22.12.2009, 11:20
Ich kann Dir ja schlechterdings absprechen, dass Deine Ausführungen begründet sind.

Danke...


In der Eindimensionalität und Psyche des Menschen spielt es allerdings die übergeordnete Rolle, ob eine Wirkung zu spüren oder sogar zu sehen ist. Wenn ich zu wissen glaube ... Hannemann sich im Grabe umdreht, ist für mich dann eher eine akademische Diskussion.

Siehst Du.
In der heutigen Zeit ist aufgrund der schwer dominanten Schulmedizin mit Ihren unübersichtlichen Möglichkeiten, die auf uns oft erschreckend wirken, schon immer oft ein Vorbehalt gegeben.
Die Ärzte haben kaum mehr Zeit und das Grundprinzip, daß sich um einen Patienten kümmern, geht verloren und begründet damit die trägen Erfolge der Schulmedizin. Auch die Abkehr der Schulmedizin, mit dem Physiotherapeuten Hand in Hand zu arbeiten, und so Pflege und Mobilisierung zu verlagern, trägt sicherlich dazu bei, daß heute Rückschritte in der Rekonvaleszenz der Patienten zu verbuchen sind, und das öfter als man gemein denkt.
Unsere Schulmedizin beugt weniger vor, als das diese nur noch behandelt.
Hier kommen die neuen Strömungen der Alternativen Medizin auf den Markt.
Und kein Mensch spricht Dir ab, daß die Sachen bei Dir hilfreich sind.
Es sind aber eben deine Erfahrungen, die man bitte nicht auf alle anderen übertragen sollte.


Ich habe damit gute Erfahrungen gesammelt und mir wurde von ärztlicher Seite dazu geraten.

Das ist nicht nur dein Gutes Recht, Du bist damit sicherlich auch nicht allein.
Ich z.B. kann von Vertigo Heel kilos einnehmen, und es hilft nichts.
Was mir dann aber immer hilft, sind die "Rosskuren"... aber was ich sehr gut und wirklich für mich sinnvoll empfinde ist: Shiatsu, Keipp-Kuren, Kräuter Infusen und eben das mehr Physische der alternativen Medizin.
Und hier spiegelt sich wieder, was so wichtig ist:
Ein gutes Verhältnis Patient-Arzt


In Folge meines Bandscheibenvorfalls und der sogenannten Schmerzerinnerung habe ich durchaus gelernt, mir meine eigenen Ansichten z.B. zum Thema psychosomatisch und somatopsychisch zu bilden.

Dein gutes Recht. Aber immer daran denken: Vieles läßt sich übertragen auf andere, anderes dann gar nicht.
Und der Witz daran ist: Das macht oft auch aus, warum der eine Heilpraktiker / Physiotherapeut dem einen helfen kann, dem anderen nicht.
Bei bestimmten Methoden gibt es da kaum Unterschiede, doch bei anderen Dingen sind schon Kleinigkeiten gravierend.
Und daher gilt auch hier: Die Leute sollten für sich herausfinden, was Ihnen gut tut und ihnen klasse hilft....


Doch in diesem Fall besteht ein positives Verhältnis zwischen dem, was mir gesagt wurde, und dem, welche Wirkung es auf mich hat.

Das ist völlig in Ordnung und gut so.
Nur nicht erschrecken, wenn es Leute gibt, wo das nicht zusammen geht...


Das ist für mich dann kein Grund, die Wirksamkeit auf ihre theoretsiche Möglichkeit hin zu hinterfragen.Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Für mich immer!
Denn ich habe auch gelernt, daß was mir gut tut oder auch anderen Leuten gut tut, für andere ein völliger Fehlschlag sein kann, ja sogar negativ sein kann.
Und dies macht es für mich dann aus, und damit kommt man der chinesischen Medizin nahe, dem Grundprinzip der Homöopathie und vielen anderen alternativen Grundregeln: Die Behandlung und die Methoden einzig und allein an den Patienten anpassen.



Für alle: Natürlich bitte informieren, bevor Ihr was einnehmt!

Ganz wichtig und nicht enttäuscht sein, wenn es nicht passt.
Es gibt immer andere Möglichkeiten

nik1904
22.12.2009, 17:05
Dann haben wir beide den vorweihnachtlichen Frieden ja wieder hergestellt :)

manu13
30.12.2014, 23:58
Klassiker: Wir haben letzte Woche mit der Jugendmannschaft ein Hallenturnier gespielt, bei dem der Veranstalter drei Sanis angeheuert hatte. Die waren richtig professionell in voller Montur und mit riesigem Koffer am Start, sind bei der kleinsten Kleinigkeit sofort zu dritt aufs Parkett und haben erstmal noch auf dem Spielfeld alles untersuchen müssen, was jedes Mal lockere 5 Minuten gedauert hat, statt die Jungs (10-12) runter zu tragen und dann zu gucken.

Alles schön und gut, aber das Highlight: Die hatten die absolut GAR NICHTS zum kühlen dabei. Nach der ersten etwas heftigeren Verletzung (einer der Jungs war umgeknickt, hatte Schmerzen im Knöchel) standen sie erstmal ratlos rum, bis sie sich dann in alle Richtungen zerstreut haben um bei den teilnehmenden Mannschaften nachzufragen ob die vielleicht Kühlbeutel/Eisspray hätten. Nichtmal nach richtigem Eis gefragt, sondern nach Kühlbeutel oder einem guten Eisspray (https://www.teamsportbedarf.de/fragen/wie-gut-ist-der-einsatz-von-eisspray-im-sport/)!. Ich war selten so kurz davor die Beherrschung zu verlieren...Das war ganz großes Kino.

Wo soll der Unterschied zwischen normalem Eis und Eisspray? Die Wirkung ist doch die gleiche...

Anna-Lisa
31.12.2014, 09:50
Wo soll der Unterschied zwischen normalem Eis und Eisspray? Die Wirkung ist doch die gleiche...

Nein, da gibt es Unterschiede.

Nach aktuellem wissenschaftlichen Stand wird die Verwendung von Crush-Eis empfohlen.



[...] Fazit: Crush-Eis für den Ernstfall
Nach einer Verletzung verfolgen Sportphysiotherapeuten mit einer Kühlung diesen Ansatz: Wärme aus dem Verletzungsgebiet abziehen mit klinischem Nutzen wie Begrenzen des Verletzungsausmaßes durch verringerten Gewebestoffwechsel mit Abnahme der sekundären Zelluntergänge, Analgesie und Unterstützung der Rehabilitation [5]. Dass Eis nach einer Verletzung schmerzlindernd wirkt, ist klar belegt. Vieles spricht dafür, dass Crush-Eis die beste Applikationsform ist. Es erreicht die Temperaturschwelle für die Analgesie am schnellsten.
Obwohl Eis einen signifikanten Effekt auf wichtige zelluläre und physiologische Abläufe im Entzündungsgeschehen hat, kann es im klinischen Setting durch die oberflächliche Applikation meist keinen ausreichenden Temperaturrückgang im geschädigten Zielgewebe erreichen. In klinischen Situationen beschränkt sich der Nutzen einer Eisanwendung eher auf die Analgesie. Dies gilt vor allem für Patienten mit höherem Körperfettanteil, einer Weichteilverletzung in der Tiefe oder wenn postoperativ zusätzlich isolierende Schichten vorliegen. Die mit der Kühlung verbundenen neuromuskulären Effekte fördern die effektive Wiederherstellung. Sie bahnen die Schmerzlinderung und muskuläre Aktivierungsmuster.[...]

Bahnschranke18
02.02.2015, 13:01
Ich hab mir gestern bei nem Hallentunier den rechten Oberarm (weiß den fachmedizinischen Begriff nicht) gezerrt.
Weiß jemand wie lange ich da aufs Torhüten/Sport verzichten muss ?

(Der Arzt hat mich für eine Woche krankgeschrieben aber zum Fußball (obwohl er mich bestens kennt) wollte er sich nicht klar äußern.)

Kevlitz
02.02.2015, 13:12
Zerrungen dauern meist 5-7 Tage wenn ich mich nicht irre. Ich würde dir empfehlen eine Woche zu pausieren. Kann aber auch schneller gehen. Solltest auf jeden Fall am anfang noch ruhig angehen lassen um evtl. eine längere Verletzung im Arm zu vermeiden...

Bahnschranke18
17.08.2016, 16:16
Gestern beim Abschlusspiel kam ein flacher harter schuss in mein rechtes Eck. Ich pariere den Ball mit der rechten Handfläche. Darauf schmerzt mein Ellenbogen. Da ich flach abgesprungen mit, würde ich ausschließen, dass ich blöd hingefallen bin. Den Rest vom Training bzw des Abends spür ich den Ellenbogen kaum noch. Erst wieder beim aufwachen.
Er fühlt sich hart und sperrig an. Halte ich meine Arme locker, spür ich nichts. Nur wenn den Arm durchstrecke.

Es ist im Moment etwas besser, aber mich würde es intressieren was ich da hab :D (Verstauchung, Prellung etc. ? )

Neuling
19.08.2016, 06:59
Ich kenn das, wenn ich einen harten Ball aus kürzerer Distanz abwehre und nicht genug Körperspannung dabei hab. Dabei entsteht das Gefühl, dass der Ellbogen nach hinten "durchknickt". Was das genau ist kann ich dir gar nicht sagen, aber die Beschwerden die du beschreibst sind die gleichen.

Denke es könnte eine Überdehnung/Zerrung der Kapsel sein - bin aber kein Arzt ;)
Wenn es nicht zeitnah besser wird, solltest du vielleicht beim Doc nachschaun lassen und dir u.U. eine Ellbogenbandage holen, bis die Reizung wieder weg ist.

Bahnschranke18
19.08.2016, 09:03
Ich vermute es ist eine Überdehnung vom Gefühl her. Aber heute ist es schon so gut wie weg :)

AdventureBob
17.10.2016, 13:02
Da kann ich dir nur zustimmen. Ich mache eine Ausbildung zum Physiotherapeuten in einer Reha-Klinik (http://www.pflegehilfe.org/ambulante-pflegedienste) und wir haben da hauptsächlich Sportler, die sich überschätzen.