Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mentales Training: ES hilft!



Steffen
18.08.2008, 17:01
Hallo,
aufgrund der regen Beiteiligung im ThemaTrainingsprobleme und Tage an denen man besser nicht ins Training gegangen wäre... (http://www.torwart.de/forum/showthread.php?t=61260) möchte ich hier nun ein Mental Thema eröffnen.
Es soll Euch ein wenig helfen, Euch selbst ein wenig mental auf die Sprünge zu helfen, Euch bewußt zu werden, daß Training mehr ist, als reine körperliche Arbeit, und es soll ein wenig die Tipps und Tricks aus dem "Frust-Thema" herauslösen und hier für Euch gesammelt und zum schnellen Finden bereitstellen.
aber auch, damit Ihr darüber reden könnt, wie über muskläres oder rein körperliches Training auch.
Ich habe sogar den Titel bewußt zweideutig gewählt, denn mentales Training hilft, daß Ihr besser werdet, doch mentales Training macht auch auch mit etwas vertraut, was Ihr tief in Euch habt, und ich gab diesem Unterbewußten den Namens ES.
Es ist immer besser, wenn eine Sache über die man spricht, nicht viele Namen, sondern einen alleinigen und allbekannten Namen hat. So redet man weniger aneinander vorbei.
Denkt daran, dies ist kein Thema, wo es körperlich wird, es gibt zwar Übungen und Möglichkeiten, doch je mehr Ihr Euch da reinsteigert, desto weniger kann ES euch helfen und umso geringer ist die Chance, daß ES euch hilft.
Lest diese Sätze wo ES drin vor kommt, immer doppelt, einmal, mit der betonung ES und einmal mit der Betonung es... ES steht für etwas, was Ihr ruhig mit einer Art Wesen gleichsetzen könnt, es für etwas allgemeines.
Das schlimme ist, ES ist beides, daher sind diese Sätze nicht einer Bedeutung, sondern doppelt deutig.
Fangen wir daher an, Euch mit mentalem Training vertraut zu machen.

Steffen
18.08.2008, 17:19
Gute Frage: Wann braucht man ES?

Eigentlich immer ;)
ES ist da, immer. ES begleitet uns, ES ist Teil von uns, ES sind wir selbst...
Wann jedoch trägt ein mentales Training nun wirklich Früchte?

Nun, zunächst: Mentales Training dauert viel länger, bis es wirkt, als körperliches Training. Die Erfolge sind kleiner, unbedeutender und schwerer wahrnehmbar, als beim körperlichen Training, dennoch sind beide eng miteinander verknüpft.
Schaut Euch das Interview von Olympia 2008 mit dem Cheftrainer des DSV an.
Der erklärt ohne rot zu werden den massiven Anteil am Erfolg von Britta Steffen zur zweiten Goldmedaille über 50 Meter Freistil durch deren Mentaltrainerin.
Auch viele Torleute haben Mentaltrainer, meist ist es der gleiche wie für andere Spieler auch.

So einen Luxus haben wir nicht, trotzdem kann ES uns helfen!

Wenn wir z.B.

Nervös sind
Etwas verkraften müssen
Bewußt den Focus auf etwas setzen müssen
Bewegungsmuster abrufen wollen, gezielt
wenn Entspannung not tut
wenn wir nicht gut drauf sind
...


Man merkt es schon, eine Riesen Liste könnte man erstellen und wüßte immer noch nicht alle Gründe, wann wir ES brauchen können.
Das Tolle ist: Wir können ES nicht verlieren, wir haben ES immer dabei.

Wir können ES nur verdrängen, indem wir den Willen und unsere körperlichen Fähigkeiten zu sehr in den Vordergrund drängen, wenn wir Kontrolle haben wollen.
Viele werden vielleicht denken, was er da will, nun es ist in ungefähr so, wie man es im Dritten Band der Star Wars Saga lesen kann:
Anakin Skywalker ist mächtig, er greift oft in die Macht hinein, verübt Kontrolle und verändert mit der Macht die Dinge zu seinen Gunsten. Er versucht daher, die Macht zu kontrollieren...
Obi Wan Kenobi ist anders. Als er General Grievous gegenüber tritt, greift er nicht in die Macht, sondern öffnet sich für die Macht.... Er übt keine Kontrolle aus, sondern unterwirft sich anderer Kontrolle...

So ist es auch bei uns. Wenn wir versuchen, jede Situation zu kontrollieren, zu erfassen und zu bestimmen was zu tun ist, wenn wir denken, Fehler sind das schlimmste und mit immer mehr Training und immer mehr Motivation und Spannung etwas gewinnen zu wollen, Enden wir wie Anakin Skywalker:
Wir sinjd nicht mehr wir selbst, sondern wir werden zu einem Ding...

Mentales Training ist also der Weg zurück zu uns selbst, ein Weg, den man gut alleine gehen kann, wie Ob Wan als Ben Kenobi 20 Jahre in der Wüste diesen ging....
Somit liegt der Schlüssel nicht darin, ES finden zu wollen, ES erlangen zu wollen, sondern sich davon finden und erreichen zu lassen.
ES verlangt nicht viel, Es braucht nur Raum, um sich entwickeln zu können.
Obi Wan ließ los. Ihr müßt auch loslassen. Loslassen, beständig die totale Kontrolle haben zu wollen, Total perfekt sein zu müssen, einer überstarken Maschine gleich, fehlerlos sin zu wollen...
Loslassen bedeutet, sich der Angst des Versagens zu stellen, der Nervosität ins Gesicht zu sehen, und darauf zu vertrauen, daß ES helfen wird.
Nicht hoffen, sondern Ihr müßt darauf Vertrauen!

Steffen
18.08.2008, 17:49
Doch, doch!
ES liegt im Atmen, im richtigen Atmen.
Beobachtet Euch doch selbst, wann Ihr wie Atmet.

Bei Angst, atmet Ihr flach, und oft stoßweise aber fast unhörbar. So wie Eurer Herz flieht, so ist Euer Atmen vor Angst kaum in der Lage, nur einen Laut von sich zu geben.
Ihr seit Nervös, schaut, Euer Atmen ist ruckhaft, zögerlich. Er kann sich nicht entscheiden, ob ruhig und tief, oder schnell und hektisch...
Ihr seit entspannt, lest ein Buch und Euer Geist ist bei den Helden, die gerade wieder einmal eine Situation gemeistert haben und sich daher im Sonnenlicht des Erfolges feiern lassen. Euer Atmen ist unhörbar, regelmäßig und tief
Ihr habbs eine Mord-Wut. Ihr könntet gerade einen T-Träger durchbeissen, oder wie ein wildes tier in Raserei verfallen. Euer Atmen ist tief, aber stoßweise. Wie ein Blasebalg das Feuer anfacht, so schürt Euer Atmen die Wut...
Ihr seit verliebt, ein leidenschaftliches Kuss... Euer Atmen ist tief, stoßweise und stockt sogar ab und an, um Euch im Gefühl nicht zu stören. Jeder Atmenzug ist ein Ringen nach mehr Leidenschaft, nach mehr Gefühl und jedes Ausatmen ist Gabe von Leidenschaft und Gefühl...

Merkt Ihr was? Atmen ist mehr als bloß Sauerstoffversorgung, Atmen ist wichtig, Atmen ist Gefühl, Atmen ist der Weg zu Euch... ES atmet!
Wenn Ihr im Training lauft, werdet Euch bewußt, daß Langstreckenläufer einen Atemrhythmus haben. Nur damit gelingt es. Drei Schritte einatmen, drei Schritte ausatmen zum Beispiel.
Ihr müßt Euren ganz persönlichen Rhythmus finden.
Schaut, wie Ihr beim Laufen atmet.... Habt Ihr den Rhythmus gefunden, atmet bewußt nach diesem Rhythmus und konzentriert Euch darauf... langsam wird so mit jedem Üben, Laufen weniger schlimm und ES läuft wie von allein.
Ihr könmnt sogar für Gehen und Spurten eigene Atmenmuster benutzen und für Euch bereitlegen, es hilft ungemein.

Dies ist der erste mentale Schritt, den Kopf frei zu machen, von etwas notwendigem, aber eigentlich ungeliebtem eine Sache zu machen, die mehr ist als reine Ausdauer.

Der zweite Schritt ist, daß ihr Euch auch mal zurück zieht.
Setzt Euch bequem hin, legt ruhig die Füsse hoch, haltet aber den Rücken gerade. Ihr könnt Euch auch hinlegen, doch das Risiko einzuschlafen ist sehr groß, und Einschlafen ist kein Erfolg, sondern ein Problem.
Dann atmet... Bewußt konzentriert Ihr Euch nur auf den Atem. Zählt beim Einatmen langsam bis 9, beim Ausatmen auch. Haltet einen Moment inne, wenn der Atem in Euch ist, und wenn er Euch ganz verlassen hat.
Spürt die Spannung und den Druck der Luft, ebenso wie die Leere und der unbändige Moment, sofort wieder Atem holen zu wollen...
Es werden Bilder auftauchen, unvermeidlich. Beachtet diese nicht, sondern lenkt Eure Gedanken von den Bildern wieder auf den Atem.
Die Bilder sollen für Euch wie bunte, schillernde Luftballons sein, verfolgt keinen davon, hängt keinem nach. Schaut Ihnen eher insgesamt zu, wie diese erscheinen und verschwinden, wie Luftballons im Aufwind. Hängt Ihr zu lange an einem Ballon, brecht ab, und konzentriert Euch erneut auf den Atem...

Stellt Euch einen Wecker... Ca. 10 Minuten solltet Ihr so sitzend üben.. nicht länger, nicht weniger.
Erst wenn die Ballons Euch nicht mehr ablenken, könnt Ihr das länger tun....

rufster24
19.08.2008, 17:16
Mal wieder ein super Beitrag von dir Steffen, Danke!
Ich werde Schritt zweii jetzt demnächst mal probieren und dir dann Feedback geben...

Und wieder einmal bitte ich dich darum, den Thread sticky zu machen? Wäre super!

momo110
19.08.2008, 17:29
Sehr ausfürhlicher Bericht, danke! Ich probiere das unbedingt mal aus, vielleicht hilft es ja um vor allem konstanter zu werden. Gerade so verrückt klingende Sachen sollte man als Torwart mal unter die Lupe nehmen ;)

Kenji 101
19.08.2008, 19:00
Hio Steffen,

sehr gute Beiträge, hoffe das Thema wird weiterhin ausgebaut. :)

Werde mir die Sachen mal durch den Kopf gehen lassen, danke. :)

LG

Lukas Kruse
19.08.2008, 19:44
Wirklich toller Beitrag ( vor allemder Vergleich mit Star Wars:D)

Werde mir die Dinge die du Dort schreibst durch den Kopf gehen lassen:)

Vorallem der Atemrhytmus beim Laufen. Respekt

Knutte
19.08.2008, 20:36
Also mein ES wird hoffentlich bald nicht mehr zu kurz kommen.
Danke für die tollen Beiträge,Steffen:)

Eurostar23
19.08.2008, 22:00
Ihr müßt auch loslassen. Loslassen, beständig die totale Kontrolle haben zu wollen, Total perfekt sein zu müssen, einer überstarken Maschine gleich, fehlerlos sin zu wollen...
Loslassen bedeutet, sich der Angst des Versagens zu stellen, der Nervosität ins Gesicht zu sehen, und darauf zu vertrauen, daß ES helfen wird.
Nicht hoffen, sondern Ihr müßt darauf Vertrauen!


...genau das ist mein Problem, ich will perfekt sein, fehlerlos und ich will die annerkennung bekommen, die mir nach einer perfekten Vorstellung eigentlich zusteht! aber das ist ja nicht möglich außerdem bin ich nie zu 100% zufrieden mit mir und vor jedem Spiel, Ecke oder Schuss ist die Angst des versagens dar! mal mehr, mahl weniger. Ich kann nicht oder besser ich kam noch nicht auf die Idee auf meinen "Freund" ES zu vertrauen!! ich habe vor rund einen halben jahr nach einer verletztung das vertrauen verloren, ich habe 5 monate aussetzten müssen und seit dem immernoch zu große Erwartungshaltung die über mein können hinaus gehen! ich bin noch jung (92) und hoffe das noch weitere kleine übung folgen....:)

Mörv1992
19.08.2008, 23:21
Nach einem Fehler habe auch erstmal das Vertrauen zu ES verloren. Deshalb brauche ich eine Trainingseinheit um wieder Vertrauen zu meinem ES schöpfen zu können.

Steffen
20.08.2008, 11:39
Vielleicht sollte man nicht in ES vertrauen, sondern in sich selbst?

Vielleicht eine kleine Spielerei, die uns bewußt macht, wie ES funktioniert und wie ES mit uns 'verwachsen' ist. Es beruht alles auf simpler Physik und ist erklärbar, hat aber den Touch des Übernatürlichen. Und das macht solche Spielereien einfach "überirdisch" schön.
Also, man braucht dafür einen Partner, jemand dem man vertraut und der einen nicht 'verars.ht'! Also, jemand der das Spiel mitmacht und man sich darauf verlassen kann, daß er es korrekt tut.

Man setzt sich auf einen Stuhl, dr Partner auf einen anderen Stuhl dahinter, so daß er einem mit der Hand ans Ohr fassen kann, ohne sich großartig bewegen zu müssen. Die Stühle sollten in einem ruhigen Raum stehen, wo nicht allzuviel Lärm ist.
Man setzt sich also vor seinen Partner und wenn man bereit ist, hebt man die Hand als Zeichen das es losgehen kann. Zuvor sollte man aber einfach sich seiner selbst bewußt werden, und einfach mit obiger Atemübung ein wenig von den Gedanken des Alltags loslassen. Sich nur auf das Atmen konzentrieren und ruhig werden.
Ist das so, hebt man die Hand....
Der Partner wartet auf dieses Signal und wird nun, sobald man die Hand wieder in Ruhe gelegt hat,sich vorsichtig bewegen und eine Handfläche etwa 5 Centimeter vom Ohr entfernt vor die Ohrmuschel halten. Er darf sich dabei ruhig vorstellen, wie er das Ohr ergreift und es zuhält.
Man selbst läßt nun seine bisher schweifende Aufmerksamkeit auf beide Ohren richten, man setzt einen Fokus, ohne dabei die Atmung als Rhythmus zu vernachlässigen, oder Spannung aufzubauen. Alles ist ruhig und gelassen...
Es kann einen Moment dauern, doch zumeist geht es ganz gut:
Man stellt zunächst ein Gefühl der Wärme auf einem Ohr fest, das Ohr fühlt sich an, als wäre es besser durchblutet, und mit der Wärme nimmt man auf einmal war, daß dieses Ohr in der Wahrnehmung von Geräuschen gedämpft ist.... jetzt hebt man die Hand, auf der Seite welches Ohr eben sich so anfühlt. Der Partner, der unsere Hand erkennt, tippt nun auf die Schulter, auf der Seite wo er das Ohr virtuell zugehalten hat.
Er gibt uns ein paar Atmenzüge Pause und beginnt, ohne unser Zeichen erneut. Dabei ist es wahlfrei, welche Seite er nimmt.
Wir selbst dürfen nicht auf Erfolg aus sein, sondern eher darauf, etwas wahrzunehmen... also den Fokus auf der Atmung belassend dennoch auch Aufmerksamkeit auf das Gefühl zu richten.
Es ist egal, ob man die richtige, oder falsche Seite erwischt.... doch am Ende, überlegt, wie oft Ihr richtig gelegen habt....
Ihr werdet staunen, wie fein unser Gehör und Gespür sein kann, wenn wir es nur zulassen.

Es ist ein schönes Spiel und Ihr werdet es genießen, denn es entspannt Euch, ohne wirklich Entspannung zu sein.
Erzählt, wenn Ihr es versucht habt und was Ihr dabei gespürt und befunden habt, denn das Spiel treiben wir mal weiter....

zewenkeeper1
28.08.2008, 13:28
Ihr müßt auch loslassen. Loslassen, beständig die totale Kontrolle haben zu wollen, Total perfekt sein zu müssen, einer überstarken Maschine gleich, fehlerlos sin zu wollen...



da erkenn ich mich wieder - hatte mir letzte Saison vorgenommen unter 20 Tore zu kassieren und es hat mich vor jedem Spiel sowas von nervoes und unruhig gemacht und was ist passiert hab vielleicht 3 spiele zu null gemacht. Ich war so besessen der beste Torwart der Liga zu sein, das glaubt mir keiner.
Was war im Endeffekt mit 25 kassierten Toren bei 71 geschossenen hatte wir das beste Torverhaeltnis

Sind aufgestiegen und auch Pokalsieger geworden.

aber ich hab gesehen wie mann sich von einem Wunsch "zerfressen" lassen kann.

Becks-Keeper
29.08.2008, 22:19
Hi, Steffen!
Mir ist aufgefallen das es mir sehr schwer fällt mich 100% auf eine Sache zu fokussieren. Im Tor bin ich gefühlt nie 100% bei der Sache.
Wie kann ich mich bessern? Gibt es da bestimmte Übungen, oder helfen auch die, die Du bereits geschrieben hast?

Danke
Viele Grüsse Becks

Paulianer
30.08.2008, 18:28
Becks-Keeper, das kenne ich auch. Bei mir ist es oftmals so, dass ich in der ersten Halbzeit voll bei der Sache bin und dann nach der Pause irgendwie total den Faden verliere, mich manchmal wie in Trance fühle.

Steffen
30.08.2008, 21:25
Nunja, Trance kann 100% Konzentration bedeuten, kann aber auch ein eher schlaffer Zustand zwischen Wachen und Schlafen sein...

Becks-Keeper: Die Kunst ist es, daß man einen Zustand erreicht, wo man eigentlich nie gefühlt 100%ig bei der Sache sein muß, es aber trotzdem ist.
Wir sind beim Autofahren meistens auch irgendwo 85% bei der Sache, gefühlt sind es aber oft nur 50%, sonst wäre die Unterhaltung und das Scherzen mit dem Beifahrer kaum möglich... Fahren wir dann aber mal längere Distanzen mit sehr hohen Geschwindigkeiten, oder sollen schnell eine Kurvenreiche Strecke, wie z.B, einen Kart-Kurs bewältigen, stellen wir fest, wie der Fokus sich ändert und wir auch einmal keine Zeit mehr für diese anderen Aktionen haben, weil wir uns 100% auf das Fahren konzentrieren müssen.
Nun, und das ist nun auch im Tor der Fall, und es kommt einfach auf das Spiel an.
Wer sich also vor dem Spiel zu sehr motiviert und konzentriert, ist nach 45 Minuten oft verbraucht.... Hier hilft Konditionstraining und Konzentrationstrainiung, insbesondere in der Form, daß man die eigene Motivation nicht übertreibt und auch die Konzentration bewußt im Spiel kontrolliert und auch im Spiel mal die Konzentration bewußt drosselt oder sich ablenkt...

incognito
01.09.2008, 09:52
@paulianer: bei mir ist es meist umgekehrt, die erste Halbzeit eher "unkonzentriert" und ab der zweiten Halbzeit dann hellwach. Meistens sagt man ja nach den ersten ballkontakten ist man im Spiel, aber irgendwie schaff ich trotz einiger guter Aktionen trotzdem nicht in den Zustand des "im Spiel drinne seins" zu kommen.
Ich denke es liegt daran dass man entweder zuviel aufwärmt und schon vor dem Spiel zu sehr in diesem Zustand des "Im- Spiel seins" ist oder eben dass man ( wie bei mir ) zu wenig aufwärmt und erst durch die erste Halbzeit einen Teil des Aufwärmens nachholt und dann in den Zustand kommt.
Ich merke halt daß durch lange Traineransprachen und nervige Schiris die früh zum Appel rufen, manchmal höchstens 20 Minuten zum Aufwärmen bleiben, ich habe aber immer gerne eine halbe Stunde... so 10 Minuten machen dann doch viel aus, die ein oder andere Flanke mehr oder weniger...

Abschließend würde ich sagen... Braucht man lange sich zu konzentrieren --> längere Aufwärmphase, Ist man gleich zu beginn konzentriert aber lässt nach --> das Aufwärmen etwas ruhiger aufbauen. das sind meine Erfahrungen

heartkeeper
04.09.2008, 20:31
Wenn ich sehr aufgeregt vor dem Spiel bin, versuche ich durch die Atmung, Rücken an die Wand,Augen zu ruhiger zu werden.Dadurch starte ich das Spiel konzentriert aber ruhig. Habe ich nach der Halbzeit einen Durchhänger und meine Gedanken wollen davon schweifen,hüpfe ich locker auf und ab, schnauf tief durch und bewege mich.(Also nicht gerade bei einem Torangriff auf mein Tor, versteht sich) Dann fokusiere ich erneut den Ball und verfolge das Spiel mit neuer Aufmerksamkeit.:rolleyes:

Becks-Keeper
08.09.2008, 15:04
Hi,
Hab mal ne Frage:
Ist mit "Es" bei dir Steffen das gemeint, was man in der Psychologie Flow nennt?
gruss becks

Markus Miller Jr.
08.09.2008, 16:01
So hier mal ne frage von mir.
Im Trainig hab ich das proplem das ich zu viele patzer mache. Inzwischen habe ich auch den Grund: nämlich ich will perfekt sein, mir keine schwäche,fehler erlauben.Aber je mehr ich das versuche um so mehr geht schief. Im Spiel dagen steh ich einer art trance ich sehe nur das spiel und den Ball, ich fühle auser Wut und freude in diesem Zustand so gut wie nichts. Und da bleiben auch meine Patzer aus.
Meine frage ist wie bekomme ich diese "Trance" auch im traing hin?

Schnapper82
08.09.2008, 17:08
So hier mal ne frage von mir.
Im Trainig hab ich das proplem das ich zu viele patzer mache. Inzwischen habe ich auch den Grund: nämlich ich will perfekt sein, mir keine schwäche,fehler erlauben.Aber je mehr ich das versuche um so mehr geht schief. Im Spiel dagen steh ich einer art trance ich sehe nur das spiel und den Ball, ich fühle auser Wut und freude in diesem Zustand so gut wie nichts. Und da bleiben auch meine Patzer aus.
Meine frage ist wie bekomme ich diese "Trance" auch im traing hin?

Spass haben im Training. Das solltest du mal versuchen. Ein wenig lachen dabei und einfach dran denken, wie schön es ist im Tor zu spielen.
Wenn du dich zu sehr unter Druck setzt ist klar, dass das nach hinten losgeht. Des Weiteren wirst du wohl im Training öfter patzen, da du im Training normalerweise mehr Aktionen hast als in einem Spiel!

Finsinga
08.09.2008, 18:14
Hatte gestern ein super Erlebniss damit!!
Das Spiel stand 2:1 für uns. Dann fünf Minuten vor Schluss Elfmeter gegen uns. Da hab ich kurz die Augen geschlossen und mir vorgestellt, wie ich diesen pariere. Und tatsächlich, richtig die Schusshaltung durchschaut und die richtige Ecke geahnt. Denke schon, dass es etwas bringt!

Markus Miller Jr.
08.09.2008, 18:41
Des Weiteren wirst du wohl im Training öfter patzen, da du im Training normalerweise mehr Aktionen hast als in einem Spiel!
Die patzer sind in leider im Format von leichtem Ball in die mitte und ich schaff es in mir durch die beine zu bringen sachen ie einem im Tor nie passieren!

Mörv1992
08.09.2008, 22:02
Das hatte ich auch mal ein paar Trainingseinheiten nach einer längeren Verletzungspause. Du musst einfach versuchen in diesen Torwartautomatismus wieder reinzukommen. Und das geht nicht, wenn du dich unter Druck setzt, also die ganze Zeit daran "denkst". Als Torwart soll man aber nicht "denken", sondern "instinktiv handeln".
(Ich hoffe du verstehst was ich meine;).)

Luke
09.09.2008, 18:17
Das hatte ich auch mal ein paar Trainingseinheiten nach einer längeren Verletzungspause. Du musst einfach versuchen in diesen Torwartautomatismus wieder reinzukommen. Und das geht nicht, wenn du dich unter Druck setzt, also die ganze Zeit daran "denkst". Als Torwart soll man aber nicht "denken", sondern "instinktiv handeln".
(Ich hoffe du verstehst was ich meine;).)

Das und all diese Beiträge versuche ich mir morgen zu Herzen zu nehmen, denn viel mehr verlieren kann ich ja nicht.

Markus Miller Jr.
10.09.2008, 17:05
Das und all diese Beiträge versuche ich mir morgen zu Herzen zu nehmen, denn viel mehr verlieren kann ich ja nicht.
so mach ichs auch^^

Luke
11.09.2008, 19:27
ES (es) hat geholfen ;) Das letzte Spiel lief wieder besser. Ohne großen Druck hab ich gespielt, einfach um wieder Spaß zu haben. Und es hat Spaß gemacht! Beim 6:1 Sieg musste ich einmal hinter mich greifen. Kein Fehler, nichts...
Hoffe das gelingt morgen beim Saisonauftakt auch :)

Danke an alle für die Tipps und vor allem an Steffen ;)

Markus Miller Jr.
11.09.2008, 20:18
muss sagen es läuft bei mir jetzt besser!
Bin noch nicht zufrieden aber es wird besser!
DANK an alle!

Paulianer
16.09.2008, 12:26
Ich habe einen sehr interessanten Artikel zum Thema "Mentales Training" im Turnen gefunden und finde, dass er sich fast gänzlich auf den Fußballsport übertragen lässt. Ich möchte euch den Artikel natürlich nicht vorenthalten:


Auch der Kopf muss mitspielen

Stellenwert der psychischen Komponente beim Turnen

Um eine erfolgreiche Turnerin oder ein erfolgreicher Turner zu sein, muss ein Sportler viele verschiedene Fähigkeiten aufweisen: Dazu zählen z. B. das Talent für die Durchführung komplexer Bewegungen, Beweglichkeit und eine außerordentlich gute Koordination. Aber auch der Kopf muss „mitspielen“. „Mentale Stärke“ lautet das Stichwort.

Diese ist prinzipiell in allen Sportarten eine der Grundvoraussetzungen, um – speziell auf hohem Niveau – aussichtsreich zu sein. Für das Turnen gilt dies jedoch im Besonderen. Schließlich kommt es hier nicht nur darauf an, eine bestimmte Leistung zu erbringen, sondern diese muss auch – mittels des Körpers – entsprechend dargestellt werden. Der Athlet ist gefordert sich zu präsentieren. „Das hat etwas mit meiner Person zu tun. Ich muss es nach außen ausdrücken können. Dazu muss ich in der Lage sein, alles, was damit zusammenhängt, in meinem Kopf abgespeichert zu haben, um es in der jeweiligen Situation abrufen zu können“, sagt Werner Mickler vom Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln.

Weiterlesen (http://www.turn-team.de/cms/content.php?navId=439&pageId=1&showDetail=article_843)

Quelle: Turn-Team (www.turn-team.de)

heartkeeper
16.09.2008, 14:15
Ich weiß nicht ob das zu Mentalem Training passt aber ich schildere es einfach mal:Wenn ich bei den Herren mittrainiere bin ich am Anfang mindestens so nervös wie vor einem Spiel.Ich bin hippelig, gestresst, mache Patzer...Der Trainer versucht mich dann zu beruhigen und auch ich versuche durch tiefes Atmen und Kaugummi gelassener zu werden.Allmählich habe ich gelernt mit diesem inneren Stress umzugehen, oder es ist nicht mehr so vordergründig.Jedenfalls bin ich jetzt bei den Spielen zwar noch nervös, aber es geht schon besser, da ich dem Gefühl jetzt schon häufiger ausgesetzt bin und es nicht mehr so dominant ist.
Was ich damit meine,ob es nicht Sinn macht im Training oder z.B.durch Freundschaftsspiele sich öfters einer ähnlichen Situation auszusetzen wie bei einem Spiel, durch Wettkämpfe oder so.Versteht ihr was ich meine?:confused:

Paulianer
16.09.2008, 14:22
Klar, dieses "Wettkampftraining" oder auch "Einmaligkeitstraining" ist ein bedeutender Bestandteil des mentalen Trainings. Lies dir dazu einfach mal den von mir geposteten Artikel durch.


Damit die Turnerinnen insbesondere Drucksituationen erfolgreich zu bewältigen lernen, führen Mickler und seine Kollegen mit ihnen sogenannte „Einmaligkeitstrainings“ durch, d.h. an einem bestimmten Tag werden spezielle Übungen abgefordert. Natürlich ist es nie möglich, die Original-Wettkampf-Atmosphäre zu simulieren, jedoch können die Athletinnen so lernen, sich auf einen bestimmten Zeitpunkt zu konzentrieren und genau dann die jeweilige Leistung abzurufen.

Diese Form des Trainings eignet sich natürlich für Sportarten wie das Turnen sehr gut. Im Tor ist es etwas anderes, denn dort muss man in Wettkampfsituationen viel individueller reagieren. Beim Turnen wird quasi ein fest eingeprobtes Programm abgespult und im "Einmaligkeitstraining" geht es dann darum, dieses auf Kommando durchzuführen und danach keinen Versuch mehr zu haben. Es wird also direkt im Anschluss keine Korrekturen oder Übungen einzelner Elemente geben, wodurch der Wettkampfcharakter gut simuliert wird.

Wie schon gesagt, ist diese Form des Trainings im Fußball schwer umzusetzen. Vom Prinzip her ist es so, als ob im Training nur ein einziger Elfmeter geschossen wird und der Stürmer danach - egal wie das Resultat des ersten Schusses war - keine Möglichkeit hat nochmal zu schießen. So wie im Spiel halt.

$en$e
18.09.2008, 13:10
Ja hab ihc auch aber im Training ich nehm mir meistens vorher vor heut machst du alles ganz ruhig, und dann ein guten Ball pariert und schon werd ich unsicher, und denk wenn ein Ball rein geht, mensch den hast du doch sonst immer. Keine Ahnung was da los aber ich versuch jetzt mal vorm traing einfach nicht daran zu denken und mal abschalten im traing einfach zu mir selbst sagen egal komm weiter.

Steffen
18.09.2008, 15:12
Leute, bitte zur Erinnerung!
Hier geht es nicht darum, daß Ihr Eure Probleme vom Spiel schildert, sondern um Hilfen, Ideen und Anregungen zum Mentalen Training...
Bitte seht davon ab, solche Erlebnisse hier einzustellen, die hier nicht wirklich passen.

Finsinga
18.09.2008, 20:53
Was mir gut hilft, ist ein recht fixer Ablauf vor einem Spiel. D.h. frühstücken, Fußball kucken, viertel Stunde Laufen, etc. Während den Besprechungen vor dem Spiel bin ich bereits umgezogen/ziehe ich mich um, damit ich immer der Erste bin, der zum Aufwärmen geht. Währenddessen ich auf den Platz gehe, gehe ich in mich, rufe mir positive Gedanken wie einen gehaltenen Elfer o.ä. vor Augen und wie ich mich präsentieren will, nämlich souverän und stark. Wenn ich mich dann dehne, schließe ich die Augen und halte mir das gleiche nochmals vor Augen.

Und nachdem ich nach mehr als einem Jahr verletzungsbedingt weder trainiert noch gespielt habe, scheint es super zu wirken, da ich von allen Seiten sehr positiven Zuspruch bekomme... ;)

heartkeeper
18.09.2008, 22:31
Ja,ich ziehe mich gerne 1 Stunde vor der Abfahrt zum Treffpunkt zurück, hocke mich irgendwo ins Grüne und denke über alles mögliche nach, natürlich auch übers Spiel.Dabei versuche ich mich aber zu ermutigen und nichts Negatives zu denken.

Luke
17.12.2008, 19:10
Habe mir heute in der Bücherei 4 Fußballratgeber geholt und auch etwas zum mentalen Training gefunden:
Verlag sportinform
Der Autor ist Prof. Dr. Hans Eberspächer und der Titel lutet
Mentales Training
ein handbuch für Trainer und Sportler

Mal sehen was "es" so sagt ;)

Lukas Kruse
17.12.2008, 19:30
Habe mir heute in der Bücherei 4 Fußballratgeber geholt und auch etwas zum mentalen Training gefunden:
Verlag sportinform
Der Autor ist Prof. Dr. Hans Eberspächer und der Titel lutet
Mentales Training
ein handbuch für Trainer und Sportler

Mal sehen was "es" so sagt ;)
Coole Idee. Meine Oma fragt jeden Tag was ich mir wünsche, jetzt habe ich was.:)

Luke
17.12.2008, 19:33
Coole Idee. Meine Oma fragt jeden Tag was ich mir wünsche, jetzt habe ich was.:)

Warte lieber noch, viele solcher Bücher sind nicht besonders hilfreich. ich bemühe mich es schnell durchzulesen und dann ein schnelles Fazit ;)

Lukas Kruse
17.12.2008, 19:34
Warte lieber noch, viele solcher Bücher sind nicht besonders hilfreich. ich bemühe mich es schnell durchzulesen und dann ein schnelles Fazit ;)
Aber die Kurzbeschreibung bei amazon klingt vielversprechend:)

Steffen
17.12.2008, 21:03
*grinsen* Nur werden sich diese Bücher meistens Null mit ES beschäftigen

Schnapper82
17.12.2008, 21:07
Wenn "ES" so einfach in einem Buch zu beschreiben wäre, dann wäre das Leben für viele Sportler einfacher...;)

Mörv1992
17.12.2008, 21:09
Wenn "ES" so einfach in einem Buch zu beschreiben wäre, dann wäre das Leben für viele Sportler einfacher...;)Vielleicht sollten wir mal versuchen ES zu definieren, das würde uns helfen;).
Also: Freiwillige vor;), die anderen ziehen schon mit^^.

Lukas Kruse
17.12.2008, 21:15
*grinsen* Nur werden sich diese Bücher meistens Null mit ES beschäftigen
Man klann ja mal auf nen Voltreffer in dieser Bezieung hoffen:D

Steffen
17.12.2008, 21:26
*lachen*
Naja, Volltreffer sind da selten, denn ES ist nun einmal kein Bestandteil eines normalen Trainings.
Das ES kennen eher Kampfsportler, also Boxer, Kontaktkarate-Leute oder Schützen... im klassischen japanischen Schwertkampf, also dem Ken-jutsu war das Erlangen von ES und das bewußte Kontrollieren desselbigen die höchste Kunst.
Doch dazu muss man ES erst einmal finden und erwecken und Vertrauen dazu finden.

Becks-Keeper
17.12.2008, 22:00
Hi,
ich hab schon einiges über mentales Training gelesen, direkt um "es" ging es jedoch nie! Kann man "es" mit einem Flow-Zustand vergleichen?

Steffen
18.12.2008, 09:07
Nein!

Luke
18.12.2008, 19:57
Dieses Buch dass ich ausgeliehen habe, beschäftigt sich zwar wenig mit ES (naja eig gar nicht), allerdings wollte ich kein eigenes Thema eröffnen.

Mir gefällt das Buch sehr gut, nicht zu wissenschaftlich, allerdings kann man nicht nebenbei lesen, sondern sollte sich dabei konzentrieren und das Ganze bewusst aufnehmen. Bislang gefällts mir sehr gut.

Steffen
18.12.2008, 20:01
Luke,
ich könnte Dir ES sogar zeigen. Zwar mit einem Trick, aber es ist dann so deutlich, was mit ES gemeint ist...

Luke
19.12.2008, 10:38
Luke,
ich könnte Dir ES sogar zeigen. Zwar mit einem Trick, aber es ist dann so deutlich, was mit ES gemeint ist.

Klingt mysteriös ....

Ich habe mich, als ich das letzte Mal Fußball gespielt habe (aufgrund meiner Verletzung länger her), mal beobachtet und bewusst versucht ES hervorzurufen. Dies ist mir aber nur schwer gelungen, da ich mich oft verkrampft habe und auf ES gewartet habe.

Wie meinst du das denn Steffen? Ist dieser Trick nur praktikabel zu veranschaulichen oder geht das auch über das Forum?

Becks-Keeper
20.12.2008, 10:58
Ich bin da auch mal ganz gespannt:) ...

Steffen
20.12.2008, 11:18
Wie meinst du das denn Steffen? Ist dieser Trick nur praktikabel zu veranschaulichen oder geht das auch über das Forum?

Das geht nur praktikabel.... leider.

Becks-Keeper
20.12.2008, 11:27
schade

Luke
22.12.2008, 17:22
Das geht nur praktikabel.... leider.


-->> Torwart.de Camp ;)

Steffen
22.12.2008, 17:26
Ob dafür dann aber die Zeit bleibt, ist abzuwarten.. schon beim ersten Camp gab es einen großen Mangel -> Zeit!!

Luke
22.12.2008, 17:29
Ob dafür dann aber die Zeit bleibt, ist abzuwarten.. schon beim ersten Camp gab es einen großen Mangel -> Zeit!!


Dann machen wa eben Nachtschicht :D

Nein im Ernst du machst mich so neugierig, dass ich am liebsten schnell mal nach Frankfurt rüber will, aber leider kostet das von Augsburg aus mit dem Zug zu viel für einen armen Schüler wie mich ;)

Dauert es denn so lange, den Trick mit ES zu erklären/ zu zeigen/ vorzumachen?

*Neeeeuuuugggiiiiieeeeeeeer*

Steffen
22.12.2008, 18:57
Luke,
ES ist eine Erfahrung... Das kann man nicht erklären oder in ein Video packen.
Das muss man selbst erleben und ausprobieren, spüren... und man braucht jemand, der einen darin anleitet und auch damit bekannt macht.

Ich kann Dir daher auch nur einen Weg dahin zeigen, Dich also mit deinem ES bekannt machen, oder zumindest mit dem Trick klar machen, worum es geht....
Doch Du muss es an Dir selbst fühlen und an Dir selbst spüren und so erfahren.

Luke
22.12.2008, 19:34
*noch mehr Neuugiiieeer* ;)

Deutlich habe ich ES noch nicht wahrgenommen, allerdings wenn ich zurückdenke, dann ist mir ungefähr klar, wie ES eintritt. Hast du ja weiter vorne schon ausführlicher erläutert.

Freue mich jedenfalls, wenn es geht, mein ES zu treffen ;)

Mörv1992
22.12.2008, 20:09
Stell dir vor du gehst in dich und triffst niemanden:eek:;).

Luke
22.12.2008, 20:11
Stell dir vor du gehst in dich und triffst niemanden:eek:;).


Atomwitz.... alle strahlen :P


btT

Steffen
22.12.2008, 23:06
Nee, Mörv hat schon irgendwo Recht.. das ist ja das schrille daran!

Mörv1992
22.12.2008, 23:13
Hey das war ernst gemeint. Weil so ganz bin ich nicht davon überzeugt ES treffen zu können. Aber wenn du es bist, bitte;).

Edit: Puh, doch noch einer anwesend, der mich versteht. Danke Steffen;).

Steffen
22.12.2008, 23:44
Vorsicht Mörv,
auch meine Aussage war berechtigt, denn man kann ES doch irgendwo treffen und ich bin mit 100%ig sicher, alle von uns haben das schon mal gemacht, nur den wenigsten ist es bewußt.
Und dieses sich bewußt machen, ist der Schlüssel....

Schnapper82
23.12.2008, 07:29
Vorsicht Mörv,
auch meine Aussage war berechtigt, denn man kann ES doch irgendwo treffen und ich bin mit 100%ig sicher, alle von uns haben das schon mal gemacht, nur den wenigsten ist es bewußt.
Und dieses sich bewußt machen, ist der Schlüssel....

Da ist der Punkt. Viele von uns lassen das ES handeln, ohne das sie es merken oder wahrnehmen. Wenn man an den Punkt kommt, wo man merkt, dass man von dem sogenannten ES geleitet wurde, dann hat man einen großen Schritt gemacht.

Luke
23.12.2008, 13:19
Klingt alles ziemlich mysteriös, oder nicht? Stellt euch vor irgendeiner schaut hier die Beiträge durch, was denkt er wohl?

Nun, ich werde versuchen, ES wahrzunehmen, bin aber davon überzeugt, dass es sehr schwer ist...

Mörv1992
23.12.2008, 14:36
Klingt alles ziemlich mysteriös, oder nicht? Stellt euch vor irgendeiner schaut hier die Beiträge durch, was denkt er wohl?

Nun, ich werde versuchen, ES wahrzunehmen, bin aber davon überzeugt, dass es sehr schwer ist...Vielleicht ist ES auch einfach unser Unterbewusstsein. Habe dazu im Philo-Thread was geschrieben. Ich füge es an.

Edit:

Als ich letztens beim Training im Tor stand, habe ich mich mit einem F-Jugend Keeper unterhalten. Auf einmal sagte der Junge: "Ball kommt". Ich drehe mich um...Sidestep, Absprung, Ball sichern...
Danach war ich völlig perplex. Denn eigentlich wollte ich den Ball nicht halten, ich war mit etwas anderem beschäftigt.

Will ich wirklich, was ich will?

Denn wenn ich es nicht will, dann bin ich ja nicht ich selbst und denke nicht.
Und was ist dann mit Descart: Ich denke, also bin?
Denn das ist schlichtweg logisch hergeleitet.
Und wenn ich nicht will, was ich will, kann mich keiner mehr für eine Straftat zur Rechenschaft ziehen...

Ich hoffe ihr versteht meine Gedankengänge und habt vielleicht andere Lösungsansätze/ die Lösung/andere Gedankengänge parat. <!-- / message --> <!-- sig --> __________________

Steffen
23.12.2008, 17:10
Du kannst es Unterbewußtsein nennen ;)
ES ist nicht schlimm.
Das Beispiel zeigt gut, wie ES die Kontrolle übernehmen kann und es tut!
Und ES tut es nicht nur dann, ES tut es öfter, als uns auffällt.
Nun könnte man meinen, daß nur bewußtes, kontrolliertes Handeln uns selbst ausmacht. Das ist leider nicht so.
Viel was uns wirklich ausmacht, sind diese unbewußten Handlungen und eben die Fähigkeit der Antizipation, also das Zehren aus Erkennen und Erfahrungen die korrekten und passenden Schlüsse abzuleiten.
Doch allein einfach zu Wissen, daß es das Unterbewußtsein gibt, hilft keinem weiter.... ES gilt daher in vielen Kampfkünsten als höchste Vollkommenheit, wenn der Krieger in der Lage ist, sein Unterbewußtsein bewußt zu kontrollieren.
Mörv, stellt Dir mal vor, Du könntest dein Erlebnis was Du hattest ein und ausschalten, ja sogar bewußt Einfluss darauf nehmen...

Und just darum trainiert man ES in vielen Sportarten sogar gezielt, einfach, um Kontrolle zu verlagern und bestimmte komplexe Funktionen, wie den sogenannten "Beobachter" oder "Überwacher" zu trainieren.
All das liest sich nun furchtbar "esoterisch" oder "parapsychologisch" doch das ist es gar nicht... man muß sich nur seinem anderen Bewußtsein bewußt werden und auch dessen Arbeit zulassen....

Mörv1992
04.01.2009, 02:53
Aber dann habe ich ES doch gefunden?!

Pepe Reina 95
04.01.2009, 14:38
Also Steffen dieser Thread is ja mal so Geil! *unterwerf* Ich habe es sowohl im Training als auch im Turnier angewendet und ausprobiert und es hat mir soooo geholfen! Danke Danke Danke an dich Steffen!

Steffen
04.01.2009, 19:09
Aber dann habe ich ES doch gefunden?!

Das ist eine Sache, die ich Dir nicht beantworten kann.. das kann jeder nur für sich selbst bestimmen. Man kann es testen, wie gesagt mit ein wenig Tricksen, aber man kann es bestimmt nicht allgemeingültig beschließen.

Paulianer
04.01.2009, 22:04
Also Steffen dieser Thread is ja mal so Geil! *unterwerf* Ich habe es sowohl im Training als auch im Turnier angewendet und ausprobiert und es hat mir soooo geholfen! Danke Danke Danke an dich Steffen!

Was genau hast du denn gemacht?

heartkeeper
04.01.2009, 22:29
Was genau hast du denn gemacht?
Also das würde mich jetzt auch echt interressieren.Klingt ja wie ein Wunder,
total Umwandlung.Hab ich irgendetwas verpasst?

Pepe Reina 95
16.01.2009, 21:34
@Pauli ich habe das mit meinem eigenen Atmen-Rhytmus halt gemacht und da bleibt die Nervosität mehr weg und ich habe mich besser Konzentrieren können was im Endeffekt eine geringe aber doch deutlich merkbare Leistungssteigerung von sich gerufen hat!

Giefer1
12.02.2009, 10:07
Hat jemand schonmal was von diesem Buch gehört? Habe letztens in einem Interview mit Roman Weidenfeller davon gelesen, er hat gesagt, dass es ihm sehr weitergeholfen hat im mentalen Bereich.

Die Macht Ihres Unterbewußtseins

Das Buch Die Macht Ihres Unterbewusstseins von Joseph Murphy ist ein Klassiker auf dem Gebiet des positiven Denkens. Es analysiert, wie der Mensch die unermessliche Kraft seines Unterbewusstseins schöpferisch nutzen kann und wie sich Wünsche kraft des Glaubens in Realität umsetzen lassen.
Aufbau: In 20 Kapiteln macht das Buch mit verschiedenen praxiserprobten Techniken vertraut, die ein mit Wohlstand, Gesundheit und inneren Frieden erfülltes Leben versprechen. Am Ende jedes Kapitels erhält der Leser eine kurze Zusammenfassung der vorangegangenen zentralen Aussagen.
Inhalt: Nach Murphy umgibt den Menschen ein unermesslicher Reichtum, wenn er das Auge des Geistes nach innen richtet und tief in seinem Selbst eine unerschöpfliche Schatzkammer entdeckt. Die richtige Erkenntnis dieser Macht des Unterbewusstseins und der damit verbundenen schöpferischen Kräfte bezeichnet Murphy als sichersten und schnellsten Weg, allem inneren und äußeren Mangel ein Ende zu setzen und für den Rest des Lebens in Wohlstand zu leben.
Dass das Unterbewusstsein oft einen ungeahnten Einfluss auf das Leben ausübt, ist zwar eine Binsenweisheit, doch Murphy suggeriert dem Leser, dass er mittels Autosuggestion und stetigen, gebetsartigen Wiederholungen von Sätzen wie »Ich bin eins mit dem unendlichen Reichtum meines Unterbewusstseins« oder »Das Geld strömt mir von unversiegbaren Quellen in reicher Fülle zu« sein Unterbewusstsein selbst dahin steuern kann, dass es seine Kräfte profitabel mobilisiert.

http://www.amazon.de/Macht-Ihres-Unterbewu%C3%9Ftseins-Joseph-Murphy/dp/3720510271 (http://www.amazon.de/Macht-Ihres-Unterbewu%C3%9Ftseins-Joseph-Murphy/dp/3720510271)

Paulianer
12.02.2009, 10:27
Ich habe mir das Buch mal bestellt, kostet ja nicht viel. Bin gespannt :)

Giefer1
12.02.2009, 10:37
Ich habe mir das Buch mal bestellt, kostet ja nicht viel. Bin gespannt :)

Kostet ja nicht viel? 22€? Du musst ja gut verdienen bei deinem Verein ;)

Über Feedback würde ich mich freuen, überlege auch es zu bestellen!

Paulianer
12.02.2009, 10:38
Es gibt auch eine Ausgabe für 5 Euro oder so.

Giefer1
12.02.2009, 10:45
Es gibt auch eine Ausgabe für 5 Euro oder so.

Aso dieses Taschenbuch? Was ist denn ne Affirmation?

Paulianer
12.02.2009, 10:47
Siehe hier (http://de.letmegooglethatforyou.com/?q=Affirmation).

Das ist aber nicht Thema dieses Threads...

Giefer1
18.02.2009, 14:07
@ Paulianer:

Hast du das Buch mittlerweile bekommen bzw angefangen zu lesen?

Paulianer
18.02.2009, 14:30
Ich habe es bekommen, allerdings die teurer Version, da die Version für 5 Euro quasi nur eine Sprüche-Sammlung ist. Zeit zu lesen hatte ich allerdings noch nicht. Am Wochenende vielleicht...

Aschekind
19.02.2009, 09:44
Hallo,

ich hatte Dienstag mal wieder ein Spiel und mir ist "ES" irgendwie aufgefallen.

Ich muss sagen im Spiel wird "ES" bei starken Eigenschaften von mir irgendwie "Eingeschaltet". Spiele seit der F-Jugend im Tor. Ich merke dass ich vor gewissen Situationen, z.B. wenn ich auf der Linie bin und einen Schuss abwehre vom 16er oder, einfach einen Schalter umlege und handle. Heechte, rauslaufe oder was auch immer. Das krasse ist, dass ich mich an die Situationen dann garnicht mehr aktiv erinnere. Dann habe ich ein Tor kassiert, oder gut gehalten und hab nur noch 1 Bild vrm Kopf und der Rest ist weg.

Ich finde das eher wenig optimal weil ich denke ich hole dann nicht alles raus.


Ist das auch sowas wie ES

Mörv1992
19.02.2009, 13:57
Ja das ist ES;). Allgemein würde ich ES als Unterbewusstsein bezeichnen...

Steffen
19.02.2009, 14:13
Allgemein würde ich ES als Unterbewusstsein bezeichnen...

Ja und Nein! Wenn es das Unterbewußtsein wäre, könnte man es nicht bewußt kontrollieren.
Man kann aber lernen, es zu kontrollieren und auch zu beeinflussen.
ES könnte eine Schnittstelle zum Unterbewusstsein sein, verhält sich aber doch eher wie ein sehr eigensinniges Lebewesen in einem selbst.

Mörv1992
19.02.2009, 15:23
Hmm, du hast recht Steffen, meine Aussage war unüberlegt.

Vielleicht nimmt ES ganz viele Informationen auf verarbeitet sie, wird aber bewusst kontrolliert, um dann eigenständig zu arbeiten.

Steffen
19.02.2009, 15:26
Gute Umschreibung... aber wie gesagt, es ist einfach schwer zu sagen, was ES nun wirklich ist und wenn Zeit in Ruit bleibt, ich kann ja dem ein oder anderen mal was zum denken mitgeben...

JSG Titan
28.04.2009, 17:36
Ich habe diesen Thread mal hochgeholt, weil ich mich irgendwie in letzter Zeit blockiert fühle. Bisher habe ich um das viele Gerede um "ES" bisher einen großen Bogen gemacht, weil es doch sehr viel Auseinandersetzung mit sich selber bedeutet und ich will manchmal gar nicht so viel mit mir zu tun haben ;-)

Trotzdem möchte ich mich dem jetzt mal öffnen und möchte vllt Steffen dauz eine Frage stellen: Du beziehst ja ES auch auf unser Torwartsspiel, ich möchte gerne wissen, wie ich ES z.B. am kommenden Sonntag finden kann. Besser gesagt, wie ich mich dem öffne. So wie ich das verstehe, ist ein Weg die Atmung. Du schreibst, dass wir uns auf das Atmen konzentrieren sollen und jeder seinen eigenen Rhytmus finden soll. Ist das vllt der Schlüssel?

Steffen
28.04.2009, 18:18
Ja und Nein.
Schau mal, daß kann man nicht in wenigen Tagen erlangen.
Wenn das so einfach wäre, die ganzen Asiaten würden den Weg benutzen...

Aber Du kannst es mit Atemübungen mal versuchen.
Gerade wenn Du aufgeregt bist, Dich blockiert fühlst, gönne Dir mal eine Pause, atme ganz bewußt ein und aus.... spüre den Atem, spüre den Moment des Strömens von Luft.. schau was passiert.
Schau auch ganz bewußt, wie Du atmest, wenn Du dich freust, wenn Du aufgeregt bist, wenn Du erschrocken bist, wenn Du wütend bist.... und gerade wenn Du im Spiel gehemmt bist, schau wie Du atmest.. und dann, dann konzentriere dich mal darauf, wieder ruhig und gelassen zu atmen...

Und vielleicht ist dazwischen schon etwas, was anders ist, etwas was vorher vielleicht nicht so war....
ES kann man leider nicht mit der Klingel rufen, oder mit einem Schalter an und ausknipsen. Man muss dafür ein Gespür entwickeln, ES auch zulassen.

Sina
28.04.2009, 19:23
Da würd ich gern mal einhaken: Ich hab mir n kleinen Text hier ausm Forum besorgt und dieser wird vor dem Spiel gelesen. Egal, wieviel Zeit ist, egal, wie hektisch alles um mich rum ist, ich nehme mir meine 3 Minuten, lese den Text - dadurch atme ich natürlich gleich ruhiger und entspannter, konzentriere mich auf mich selbst.
Vllt als Anregung, wenn du alleine mit dem Atmen nicht klarkommst, nimm dir etwas, auf das du deinen Fokus lenken kannst.

Steffen
28.04.2009, 20:59
Sina....
auch das ist eine klasse Idee.
Darum beten auch einige Spieler in der Kabine still für sich. Der Focus hat einen Fixpunkt und die Atmung wird im Rhythmus der Worte beruhigt.
Das ist das Geheimnis vieler Gebete und insbesondere der großen asiatischen Mantras

JSG Titan
28.04.2009, 21:11
Sina,
hält denn dann diese "innere Ruhe" die du durch das Lesen bekommst, auch 90 Minuten lang?

Steffen, dann kann man den Sinn des Atmens im Spiel darin umschreiben, die Konzentration während der 90 Minuten zu lockern, sprich nicht total verkrampft zu sein oder?

Sina
28.04.2009, 21:39
Also Konzentration und innere Ruhe unterscheiden sich bei mir. Die Ruhe und GElassenheit nehme ich eigentlich auch wieder aus dem Spiel mit raus und brauche dann auch etwas länger, um wieder ins "hier und jetzt" zurückzufinden. Manche legen mir das negativ als Letarghie aus, doch es ist halt so, das ich dann meine Ruhe gefunden habe und da schon einiges passieren muss, damit ich da rausgebracht werde.

Paulianer
28.04.2009, 22:46
Da würd ich gern mal einhaken: Ich hab mir n kleinen Text hier ausm Forum besorgt und dieser wird vor dem Spiel gelesen. Egal, wieviel Zeit ist, egal, wie hektisch alles um mich rum ist, ich nehme mir meine 3 Minuten, lese den Text - dadurch atme ich natürlich gleich ruhiger und entspannter, konzentriere mich auf mich selbst.
Vllt als Anregung, wenn du alleine mit dem Atmen nicht klarkommst, nimm dir etwas, auf das du deinen Fokus lenken kannst.

Welchen Text hast du dir genommen? :)

Sina
28.04.2009, 23:28
Das bleibt mein kleines Geheimnis ;)

Paulianer
28.04.2009, 23:29
Kannst ruhig sagen, dass du meine Produkttests zum Beruhigen liest ;) So kann man Vertrauen in die Handschuhe, die man trägt, gewinnen ;)

Sina
29.04.2009, 01:27
*lach* Die HS, die du hier vorstellst, kann ich mir gar nich alle leisten... da würd ich dann höchstens ins Träumen geraten ;)

Steffen
29.04.2009, 05:48
JSG Titan:
Ich schaue nicht, wie ich im Spiel atme. Sondern angenommen es kommt ein Knaller auf das Tor, ich halte das Ding und liege auf dem Ball.. dann erst schaue ich auf meine Atmung. Ich genieße, daß ich den Ball sicher habe und beruhige meine Atmung.

Paulianer
29.04.2009, 08:46
Das hat mir auch schon oft geholfen, doch leider vergesse ich dieses Verhalten zu häufig. Es beruhigt aber ungemein und sollte automatisiert werden.

Steffen
29.04.2009, 10:02
Naja, bei dem ganzen Müll den ich schreibe, wird ja wohl ab und an was Vernünftiges dabei gewesen sein :D
Nennt mich Masterspammer ;)

Kenji 101
29.04.2009, 13:43
Ich schaue nicht, wie ich im Spiel atme. Sondern angenommen es kommt ein Knaller auf das Tor, ich halte das Ding und liege auf dem Ball.. dann erst schaue ich auf meine Atmung. Ich genieße, daß ich den Ball sicher habe und beruhige meine Atmung.

Mache ich auch. Gestern haben wir einen 0:2 Rückstand noch ausgleichen können. In den letzten 5 Minuten gab es dann noch zwei brenzlige Situationen:

Die erste war ein Freistoß, der über die Mauer gelüpft wurde. Der gegnerische Stürmer nimmt diesen, will schießen und trifft den Ball nicht optimal. Er trumpft auf und spring unglücklich vor den Pfosten, ich kann aber vor einem anderen Stürmer parieren. Als ich den Ball in den Händen hielt und auf ihm drauflag, habe ich auch erstmal tief durchgeatmet, so wie es Kahn gemacht hat. Das beruhigt ungemein. Leider hat mir dieses "durchatmen " die Abwehr nicht gekönnt. Ich sollte gefälligst schnell wieder aufstehen und den Ball zum Konter einleiten. Habe ich nicht gemacht, sondern langsam aufgestanden, das Spiel erfasst und dann den Abschlag vollzogen... .

Die zweite Situation kurz vor Schluss war ein Konter. Fünf Angreifer gegen zwei Verteidiger. Die Angreifer nehmen die Abwehr aus, dann der Schuss. Ich kann parieren. Eckball. Hoher Ball, ich habe keine Chance rauszukommen um den Ball zu erwischen. Also bleibe ich auf der Torlinie stehen. Dann der Kopfball in Richtung 5 Meterraum. Ich fauste ihn weg. Der Ball kommt durch einen gegnerischen Mittelfeldspieler zurück aufs Tor, ebenfalls per Kopf und ich renne wie ein Bekloppter aus dem Tor und fische ihn mit beiden Händen. Der Strafraum war viel zu voll, um den Ball nach vorne zu spielen. Also nehme ich mir wieder viel Zeit und atme tief durch, diesmal im Stehen. Meine Abwehr hat mein langsames Spielen kritisiert.

Ich wollte doch nur das Ergebniss halten, was wir ja auch geschaft haben.

Das langsame Atmen nach einer Aktion bringt viel mehr Routine in mein Spiel. Mir hat es geholfen.

Leider respektiert es meine Mannschaft noch nicht so, ausgenommen ist das Trainerteam.

LG

Paulianer
29.04.2009, 15:59
In bestimmten Situationen ist es einfach angebracht das Spiel schnell zu machen...

Kenji 101
29.04.2009, 16:01
Ja, ich weiß es. Aber wir haben denn 0:2 Rückstand aufgeholt und es war fraglich, dass wir diesen auch halten. Es waren eh nur noch 3-4 Minuten zu spielen und das Ziel war auszugleichen.

Von daher.

LG

Mörv1992
29.04.2009, 16:14
Ihr holt den Rückstand auf, also ist Gleichstand...und das Ziel war auszugleichen.
Entweder habe ich oder du einen Denkfehler dadrin:confused:;).

LG

Kenji 101
29.04.2009, 16:17
Mein Fehler. :D Danke Mörv. :)

Wir wollten das Unentschieden verwalten. ;)

LG

Mörv1992
29.04.2009, 16:27
Alles klar;).

Passiert jedem mal.

LG

JSG Titan
30.04.2009, 17:55
dann werd ich das bewusste ausatmen am Sonntag versuchen einzusetzen, mal gucken ob es wirklich so viel bringt

Paulianer
30.04.2009, 20:48
Du wirst sicherlich keiner Revolution beiwohnen. Das ist ein langer Prozess und bewusstes Atmen muss erst gelernt werden. Und das dauert eine Weile...

Believer
01.05.2009, 14:15
peace ;)

ich hab mir jetzt den ganzen Thread durchgelesen und finde das alles sehr interessant. Das Phänomen, was man erlebt, wenn ES auftaucht bzw. handelt haben glaube ich schon viele erlebt. Es ist denke ich mal einfach eine Handlung bei der Instinkt, bestimmte Erfahrungen und Reaktion, alle zusammen spielen. Letztendlich ist es meist nach einer solchen Aktion so, wie schon jemand beschrieben hat, dass man auf dem Boden liegt und (entweder den Ball in der Hand hat oder nicht) und alle jubeln aber man selbst nicht weiß was passiert ist ;) Ich hab das schonmal versucht meinen Mitspielerinnen zu erklären, aber die haben mich für komplett verrückt erklärt. Unter dem Motto: "Du musst doch wissen wie du das gemacht hast!" Geht euch das mit dem naja "Vergessen" auch so?

Und zu Steffen:
Sich vorzustellen, man könnte ES bewusst einsetzen wäre natürlich phänomenal. Aber das zu erreichen ist widerrum ein echt langer Weg und denkst du es gibt einen Torwart, der das kann bzw. geschafft hat?

Mörv1992
01.05.2009, 14:25
Wenn das ES im Bewusstsein kontrolliert werden kann, ist es dann noch ES?

Und zu deiner Frage: Ja ich vergesse das auch sehr oft. Nach dem Spiel kommt es dann langsam wieder.

Believer
01.05.2009, 14:57
Ist wirklich etwas philosophisch, das ganze Thema hier ;)

Ja, das hatte ich mich auch gefragt. Denn ES hätte ich so definiert als Zufallskonstante im Augenblick, in dem das Denken bzw. alle bewusst gesteuerten Prozesse ausgesetzt sind und daher der 100%ige Fokus auf der Situation, auf dem Jetzt liegt. So könnte ich mir das erklären und natürlich kommt man ES dann durch mentales Training näher, in dem man immer mehr lernt, diese Leere zu erzeugen, aber kann man es kontrollieren? Ich bezweifle das eher...

Steffen
01.05.2009, 18:00
Ja, ich denke es gibt einige Torleute die das können.
Ich glaube, wenn man Oliver Kahn fragt, ich denke, der konnte das. Denn er war einfach ein Torwart, der über ein Jahrzehnt an der Weltspitze war, also ein wahrer Meister war... ich denke, der konnte es.
Ob er es so genannt hat oder so empfunden hat, ich weiß es nicht, aber allein sein Verhalten und seine oft überirdischen Reaktionen sprechen einfach dafür...
Und lege ich das zu Grunde, fallen mir noch mehr ein.
So glaube ich auch, daß schon jetzt einige der aktuellen Torleute das können. Ob Sie es aber so begreifen oder auch so beschreiben würden, fraglich, aber JA, ich denke die können es.

Witzigerweise: Mir beginnt es langsam auch zu gelingen..

@Mörv: eine interessante Frage, aber ja, ES bleibt. ES wird nicht zum Teil des Intellekts... ES bleibt etwas absonderliches, man kann es halt nur in entsprechende Bahnen lenken, also in bestimmten Grenzen Einfluss auf ES nehmen....
Aber eine vollständige Kontrolle, hey, daß geht ja nicht mal mit dem Intellekt selbst

Believer
01.05.2009, 18:08
Und lege ich das zu Grunde, fallen mir noch mehr ein.
So glaube ich auch, daß schon jetzt einige der aktuellen Torleute das können. Ob Sie es aber so begreifen oder auch so beschreiben würden, fraglich, aber JA, ich denke die können es.

Ich würde Beispiele interessant finden. Rene Adler z.B.? Oder ich denke da an die zwei fast unmenschlichen paraden die Timo Hildebrand in der Meisterschaftssaison des VfB gebracht hat. (Meine Lieblingsparade übrigens die gegen Bremen gegen Borowski).


Witzigerweise: Mir beginnt es langsam zu gelingen..

Worin äußert sich das? Oder ist das auch nur ein Zustand, den man fühlen jedoch nicht beschreiben kann?

JSG Titan
04.05.2009, 20:13
also ich habe mal das Atmen am WE besonders eingesetzt. Ich habe allerdings nicht großartig was gemerkt, wie sich mein Unterbewusstsein geöffnet hat. o.ä. Was ich fühlte, war eine inerre Ruhe und Entspanntheit, gleichzeitig aber hohe Konzentration.

In dem Spiel war ich ziemlich von der Rolle. Das bewusste Atmen habe ich nicht über die 90 Minuten aufrecht erhalten können, vorallem nicht, wenn ich einen Ball gehalten habe, weil ich es schlicht vergessen hatte, mich nach einem gehaltenen Ball auf das Atmen zu konzentrieren.

Ich hatte Momente im Spiel, wo ich z.B. fast wegen einer Notbremse vom PLatz geflogen wäre (Steilpass, ich laufe entgegen und komme schlicht zu spät). Die Entscheidung aus dem Tor dem Ball entegen zu rennen fällt aus dem Moment heraus. Ist sie dann eigentlich bewusst oder unbewusst?

Steffen
05.05.2009, 10:05
Worin äußert sich das? Oder ist das auch nur ein Zustand, den man fühlen jedoch nicht beschreiben kann?

Schau, wenn du etwas was da ist, und funktioniert, versuchst zu ergründen und zu kontrollieren, es aber damit abstellst, blockierst und verdrängst... Glaubst du im ernst, ich würde diesen Weg gehen?
Beispiel heute:

Ich habe ein Problem mit der Lasche im Schuh. Ich bleibe stehen, bücke mich. Plötzlich ein Gefühl. Herrje, denke ich, wenn nun da jemand die Tür aufmacht, ich stehe genau im Bewegungsradius der Tür...
Rasch ziehe ich die Lasche gerade, als sich die Tür öffnet und ich mit einem geschickten Sprung in Sicherheit komme...
Zufall?

Ich glaube nicht mehr an Zufälle, dazu sind diese Dinge zu häufig, zu offensichtlich.
Und es ist auch nun nichts besonders. Es ist einfach eine gesteigerte Aufmerksamkeit auf Dinge, die da sind, und die man sonst gar nicht beachtet...

Anderes Beispiel:
Nachts auf der Autobahn, alle sind ein wenig Müde, mein Wagen ist voll. Mutter, Kinder, Ehefrau, auf dem Heimweg.
Ich bin mit rund 120 unterwegs, als vor mit die Rücklichter eines LKW auftauchen. Blick in die Spiegel, die Autobahn ist leer, hinter mir nur gähnende Dunkelheit. Schaulterblick, Blinker und als ich gerade das Lenkrad bewege ist, als wäre da ein Lichtreflex... Ruckartig reiße ich dn Wagen hinter den LKW und hake in die Bremse.
Schlagartig ist im Wagen alles hellwach, und neben mir rauscht wie ein Gespenst ein BMW Coupe in pechschwarz, völlig unbeleuchtet vorbei....

Zufall? Schutzengel?

Vielleicht habe ich auch nur eine Reflektion meines Blinkers wahrgenommen. Doch allein dieses Wahrnehmen ist, was die nachfolgende Reaktion auslöste und damit schützte.
Sollte ich dies nun verhindern? Sollte ich nun wirklich versuchen, dies zu blockieren?

Es ist nicht anderes, als eine andere Art der Wahrnehmung, als eine besondere Wahrnehmung. Es äussert sich nicht mit etwas, was man nun in Filmen darstellen könnte... nd trotzdem fühlt es sich besonders an.

Aber man muss es entdecken und zulassen... und vor allem: Sich auch bewußt werden, daß wir eine Wahrnehmung haben, die mehr kann, als wir bewußt von Ihr verlangen... wir können das Hören und Fühlen nicht abstellen, es ist immer aktiv. Ebenso das Riechen. Auch Sehen ist immer möglich, wir können zwar die Lider schließen, doch trotzdem sehen wir...
Erst das Bewußtsein filtert aus diesen Eindrücken etwas heraus, und das ist, was wir als unsere Umwelt wahrnehmen. der ganze Rest, der verliert sich...
Würden wir all dies versuchen zu verwerten zu kontrollieren, wir wären heillos überfordert... und trotzdem sind die Infomationen da und werden halt auch bearbeitet, warum also einiges dieser informationen, wenn es für uns richtig ist, nicht zulassen?
Man muss es ja nicht immer unter Kontrolle halten...

Sina
05.05.2009, 11:33
Ich hätte jetzt ein Beispiel für die Überforderung, wenn nicht gefiltert wird, sondern alles als wichtig erachtet wird. Hoffe, ich hake damit jetzt entsprechend ein.
In einer meiner Turngruppe ist ein Junge, der hört nicht gut, wenn ihn jemand anspricht. Nein, er ist nicht schwerhörig oder taub, aber er kann die Geräusche, die er hört, nicht entsprechend filtern. Für ihn ist alles wichtig, das Zwitschern der Vögel ebenso, als wenn ich ihm Achtung zurufen würde. Wenn man ihn ansprechen möchte, ist es am einfachsten, seinen Namen zu sagen und ihn dabei leicht zu berühren.
Ich denke, das zeigt gut auf, wie wichtig filtern eigentlich für uns ist und wie unterbewusst es geschieht.

Lukas Kruse
05.05.2009, 13:34
also ich habe mal das Atmen am WE besonders eingesetzt. Ich habe allerdings nicht großartig was gemerkt, wie sich mein Unterbewusstsein geöffnet hat. o.ä. Was ich fühlte, war eine inerre Ruhe und Entspanntheit, gleichzeitig aber hohe Konzentration.

In dem Spiel war ich ziemlich von der Rolle. Das bewusste Atmen habe ich nicht über die 90 Minuten aufrecht erhalten können, vorallem nicht, wenn ich einen Ball gehalten habe, weil ich es schlicht vergessen hatte, mich nach einem gehaltenen Ball auf das Atmen zu konzentrieren.

Ich hatte Momente im Spiel, wo ich z.B. fast wegen einer Notbremse vom PLatz geflogen wäre (Steilpass, ich laufe entgegen und komme schlicht zu spät). Die Entscheidung aus dem Tor dem Ball entegen zu rennen fällt aus dem Moment heraus. Ist sie dann eigentlich bewusst oder unbewusst?
Ich auch. Ich war total relaxed und nicht so übernervös wie sonst.

Believer
05.05.2009, 15:29
Aber man muss es entdecken und zulassen... und vor allem: Sich auch bewußt werden, daß wir eine Wahrnehmung haben, die mehr kann, als wir bewußt von Ihr verlangen... wir können das Hören und Fühlen nicht abstellen, es ist immer aktiv. Ebenso das Riechen. Auch Sehen ist immer möglich, wir können zwar die Lider schließen, doch trotzdem sehen wir...
Erst das Bewußtsein filtert aus diesen Eindrücken etwas heraus, und das ist, was wir als unsere Umwelt wahrnehmen. der ganze Rest, der verliert sich...
Würden wir all dies versuchen zu verwerten zu kontrollieren, wir wären heillos überfordert... und trotzdem sind die Infomationen da und werden halt auch bearbeitet, warum also einiges dieser informationen, wenn es für uns richtig ist, nicht zulassen?
Man muss es ja nicht immer unter Kontrolle halten...


Ich hätte jetzt ein Beispiel für die Überforderung, wenn nicht gefiltert wird, sondern alles als wichtig erachtet wird. Hoffe, ich hake damit jetzt entsprechend ein.
In einer meiner Turngruppe ist ein Junge, der hört nicht gut, wenn ihn jemand anspricht. Nein, er ist nicht schwerhörig oder taub, aber er kann die Geräusche, die er hört, nicht entsprechend filtern. Für ihn ist alles wichtig, das Zwitschern der Vögel ebenso, als wenn ich ihm Achtung zurufen würde. Wenn man ihn ansprechen möchte, ist es am einfachsten, seinen Namen zu sagen und ihn dabei leicht zu berühren.
Ich denke, das zeigt gut auf, wie wichtig filtern eigentlich für uns ist und wie unterbewusst es geschieht.

Ich denke, was ihr beide ansprecht, hatten viele von uns in der 12. Klasse und nennt man "Reizüberflutung". Und nochmal über die Phänomene, die du angesprochen hast, Steffen: Ich habe sowas auch schon erlebt. Situationen, in denen man denkt, entweder gab es da grad einen Schutzengel oder zumindest jemanden da oben, der ein besonderes Auge auf einen geworfen hat oder man hatte einfach Riesenglück. Mir ist sowas auch passiert. Ist ne Lapalie, aber ich glaube du meinst so etwas:
Meine beste Freundin hat mir mal ein Armband mitgebracht, das aber leider nach kurzem Tragen an den Bändern kaputt gegangen ist, so dass ich es jetzt immer nur noch in meiner Tasche trage, als Glücksbringer. Einen morgen bin ich zur schule gehetzt, am Bahnhof das Fahrrad angeschlossen, die Stufen runtergesprintet, dabei mein Portmonnaie aus der Tasche gezogen und ab in den Bus. Als ich von der Schule wiederkam hatte ich so ein seltsames Gefühl als ich die Stufen nach oben gegangen bin und habe mir, aus einem für mich rätselhaften Grund, jede Stufe einzeln angeguckt während ich sie langsam hochgelaufen bin. Und da lag das Armband. Ich wusste ja nicht mal dass ich es verloren habe. Als ich dann natürlich in meine Tasche sah, war es nicht da. Es hatte in einer Rille zwischen zwei Stufen gelegen, ich hätte es nie gesehen, wäre ich da normal hochgelaufen... aber da war ja dieses Gefühl.

Ich glaube, sowas hat jeder schonmal erlebt. Letztendlich ist es auch irgendwie nicht (mehr) wichtig für mich das zu definieren oder irgendwie zu begreifen. Es ist da und dieses Wissen reicht aus.
Ich habe bewusst versucht am Sonntag, neben dieser Atemübungen und der Übung in der Sitzposition von dir, zu vertrauen. Wirklich zu vertrauen und ich war im Spiel wirklich ruhiger. Es war natürlich die übliche Welle Adrenalin, auf der ich im Spiel geschwommen bin, es war immerhin mein 1. für diesen Traditionsverein und vor ner guten Kulisse, aber es war nicht dieses Gefühl wie sonst: Hoffentlich kommt kein schwerer Ball, hoffentlich mach ich keinen Fehler mehr... sondern ich war mir sicher. Das war neu und wirklich ein seeehr gutes Gefühl :) Wie gesagt: Es reicht, wenn man weiß, das ES (es) da ist :) (mittlerweile meine Überzeugung dazu)
Und du hast Recht: Manchmal zerstört Kontrolle nur. Dafür gibt es mehr Beispiele als wir hier aufzählen könnten.

JSG Titan
18.05.2009, 07:32
Gestern ging ich mit einer sehr lockeren Haltung ins Spiel. Ich habe mich vernünftig aufgewärmt und wollte meine schwache Leistung von vor 2 Wochen revidieren. Die ersten Schüsse aufs Tor parriere ich alle sehr sicher und mit Aktion zu Aktion steigere ich mich. Höhepunkt war das halten eines 11ers. Dank mir haben wir ein 1:1 geholt. Während des Spiels hatte ich bald den Gedanken, heute sehr starkt zu sein, dass es für den Gegner sehr schwer werden würde mich zu bezwingen. Ich weiß nicht in wie vielen Aktion mein Unterbewusstsein dabei war, ich glaub jedoch, dass ich einen Fortschritt gemacht habe. Vor 2 Wochen wollte ich ES bewusst einsetzten. Hat meiner meinung nach nicht geklappt. Gestern alles viel lockerer, vllt war ES ja dabei!? Ich habe mich jedenfalls sehr gut gefüht.

Believer
18.05.2009, 16:11
Wie gesagt: Wahrscheinlich musst du es einfach nur zulassen, dann kommt es von selbst. Hab ich ja auch schon die Erfahrung gemacht mit dem erzwingen :rolleyes:;)

Believer
17.06.2009, 13:49
Eine Frage an Steffen :) Du hast in deinem Thread "Mentales Training - ES hilft!" folgende Worte benutzt:


Denn wir sind noch nicht weit. Noch fühlen wir.. wir haben auch etwas entdeckt. Wir können das ein wenig nutzen, aber wir erkennen nicht dessen Gesamtheit.
Wir werden noch mehr finden, und zusammen entdecken, was sich darauf für uns machen läßt.
Noch sind wir im Training, im Spiel, wir fühlen. Wir verstehen, daß Gefühle wichtig sind, und entdecken, daß wir dies sogar mitnehmen können, aus dem Spiel nach Hause.
Doch wir werden später auch das Spielfeld verlassen und zusammen in Eurem Zimmer trainieren, und dort neue Dinge entdecken.
Daraus schaffen wir ein Päckchen, welches Ihr zum Warmmachen und Spielvorbereitung brauchen könnt, aber auch für das Training. Wir machen uns auch ein Survival-Päckchen, Wir werden versuchen, dahin zu kommen, das Gehirn auf Neutral zu schalten. Ich möchte mal den Zustand mit dem japanischen Ausdruck "Mushin" bezeichnen. Mu heißt kein oder Nichts, shin heißt Herz oder Geist. Es heißt also keinGeist oder besser Nichtdenken.
Diesen Zustand des Nichtdenkens, den wollen wir erreichen, denn mit dieser Neutralstellung im Geist hat ES freie Bahn.

Mich würde interessieren was du mit "im Zimmer trainieren meinst". Ist es diese Übung, die du gleich auf der ersten Seite beschreibst oder steckt da noch etwas anderes dahinter? Danke schonmal :)

Steffen
17.06.2009, 16:09
Nein.
Man beginnt bei der ersten Übung.... Es ist nur so: Das geht ganz gut online...
Nur haben die Leute scheinbar nicht geübt, also ich jedenfalls habe nie wirklich Rückmeldung über Erlebnisse, Erfahrungen und damit den Fortschritt bekommen....
Man muss irgendwo anfangen, und einen Weg gehen... es gibt viele Wege, aber wenn man etwas lernen möchte, tut man es am Besten, indem einer, der den Weg vor einem gegangen ist, dir den Weg beschreibst und Du versuchst, diesen Weg zu gehen, also den voraus gegangenen Mensch auf gleichem Pfad zu erreichen.

Einen Menschen, der Dir den Weg voraus gegangen ist, nennt der Chinese Sifu, der Japaner Sensei...
Beides wird gern mit Lehrer oder Meister übersetzt, ist aber eigentlich philosophisch betrachtet, nicht korrekt.

Believer
17.06.2009, 21:39
Die erste Übung ist das bewusste Atmen nach der Parade und bei anderen Gelegenheiten des Trainings?
Mmh, also ich möchte diese Technik, so weit es eben möglich ist, erlernen. Deshalb würde ich es wirklich schätzen, wenn du mir den ersten Schritt erläutern könntest. Ich gehe davon aus, dass du diesen Weg selbst schon gegangen bist?

Das mit der Rückmeldung versteht sich von selbst.
Leider hat sich das Thema im Thread, wo es begonnen hatte, ein bisschen verfleucht.

konsti
21.06.2009, 21:06
Die erste Übung ist das bewusste Atmen nach der Parade und bei anderen Gelegenheiten des Trainings?
Mmh, also ich möchte diese Technik, so weit es eben möglich ist, erlernen. Deshalb würde ich es wirklich schätzen, wenn du mir den ersten Schritt erläutern könntest. Ich gehe davon aus, dass du diesen Weg selbst schon gegangen bist?

Das mit der Rückmeldung versteht sich von selbst.
Leider hat sich das Thema im Thread, wo es begonnen hatte, ein bisschen verfleucht.


Ich würde mich dem anschliessen, PUSH !
Ich denke mal auch viele andere, denn wenn es wirklich hilft, auch wenn es nur PLACEBO ist, wie manch einer vielleicht behaupten würde, dann ist es trotzdem schön, weil es eben hilft :D

Steffen
29.06.2009, 07:38
Nun,
es ist die Post-Camp-Phase. Alle sind noch geschafft und müde, 1000e von Bildern purzeln noch durch den Kopf, 100e von Erinnerungen wollen verarbeitet werden.
Zeit, sich an Samstag Abend zu erinnern.... War da nicht was mit Bildern, mit Gedanken, mit zur Ruhe zu kommen, mit Survival Pack?
Ist nicht vielleicht jetzt, wo wir ein wenig darüber hinweg sind, eine gute Zeit, darüber zu sprechen und vielleicht auch, mal die Übung zu machen und so vielleicht auch erste Erfahrungen zu transportieren?

Vielleicht sollten die Leute, die Samstag Abend in der recht kleinen Runde dabei waren, ein wenig erzählen....

Believer
30.06.2009, 18:48
Nun, dann werde ich versuchen meine Eindrücke von Samstag zu beschreiben, obwohl ich euch nicht garantieren kann ob das Erfolg hat oder nicht. Ich habe vieles mitgenommen, was man nicht allein durch Worte wiedergeben kann. Ich habe vieles erlebt, was leicht zu verstehen, aber schwer zu vermitteln ist, denn eine solche Gefühlsachterbahn, wie Samstagabend kann man natürlich nicht mit aneinander gereihten Buchstaben erklären und in ihnen fassen.

Diese von Steffen angesprochenen Atemübungen mache ich ja bereits seit 2 Wochen fast täglich (meistens Abends vor dem Schlafen gehen. Bin ich zu diesem Zeitpunkt allerdings zu müde, macht es auch keinen Sinn, denn es soll ja kein "quälen" sondern "entspannen" sein). Vorher habe ich die Übungen nur vereinzelt ohne Stetigkeit durchgeführt. Ich setze mich also fast jeden Abend auf mein Bett in einen Schneidersitz, locker aber aufrecht und schließe die Augen.
Es fällt mir zunehmend leichter einfach befreit ein- und auszuatmen und die Luft durch meinen Körper strömen zu lassen. Ganz locker, nicht gepresst. Dafür habe ein wenig gebraucht. Dann spürt man schon wie mit der Luft auch eine bestimmte Energie durch den Körper strömt und irgendwie Gelassenheit, Ruhe vielleicht Abgeklärtheit vermittelt.
Mit dem Schließen der Augen, meist nach ein paar Sequenzen des Atmens beginnen dann die Bilder. Erinnerungen, meist die des Tages oder Gedanken, die ältere Erinnerungen aufwühlen. Diesen Gedanken versuche ich nicht nachzuhängen, sondern sie durch meinen Kopf nach oben aufsteigen zu lassen. Sie nicht zu unterdrücken, aber dennoch nicht zu fokussieren. Ich versuche sie einfach mit dem Gedankenstrom weitertreiben zu lassen - meist hilft mir hierbei die bewusste Konzentration auf den Atem.
Was mir bei diesen Übungen auffällt ist, dass ich auf jeden Fall ein Gefühl für die Zeit und meine Umgebung verliere. Desweiteren werde ich sehr sensibel für die Reize, die mich tagtäglich umgeben. Das Hören wird intensiver. Ich reagiere auf jeden noch so leisen Laut (meist geschieht dies in der Schlussphase vor dem Klingeln meines Handys). Das Riechen wird bewusster - ich konnte einmal ganz genau den Geruch vom Regen draußen wahrnehmen. Dieser verschwand fast augenblicklich mit dem Weckerklingeln. Das ist natürlich logisch, denn mit dem Ausschalten eines Sinnes (Sehen), werden die Anderen intensiver. Nur, erstaunlich war es trotzdem.

Ich bin nun sehr gespannt in das Camp gegangen in Erwartung dieser ominösen Übung von Steffen, mit der ich "ES" finden sollte. Ich weiß nicht genau, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber es hatte auf jeden Fall in meiner Fantasie etwas mit einem Ball und einem Tor zu tun. So ganz bestätigt wurde dies nicht...
Ich fragte nun am Samstag vor der letzten Trainingseinheit vorsichtig bei Steffen an. Luke leistete mir dann gleich Überredungshilfe, so dass er sich bereit erklärte, uns am Abend diese Übung zu zeigen. Am Samstag saßen wir dann nach der Trainingseinheit etwas zusammen (da ist ja dann auch das schöne Interview entstanden ;)) und amüsierten uns. Irgendwann war Steffen verschwunden, genauso wie Paulianer und Luke, wie mir auffiel. Als ich dann nach draußen trat, fand ich sie zusammen sitzend, Steffen, Bobbles & Luke auf der Steinbank, Paulianer lässig an einem Steinblumenkübel lehnend. Natürlich gesellte ich mich sofort dazu. Meine erste Frage galt nun Luke: "Habe ich etwas verpasst? Man du hättest mich doch holen können!" Die Antwort: "Nein hast du bisher eigentlich nicht. Er erzählt. Hör einfach zu. Sorry, ich wollte dich ja holen, aber ich konnte mich einfach nicht lösen..."
Die darauffolgenden 2 Stunden sollte ich das noch sehr gut verstehen.

Es gab eigentlich keine "Übung" in dem Sinne, die er uns erklärt und an jedem einzelnen durchgeführt hat. Er hat erzählt, uns in den Bann gezogen und einfach nur erzählt. Erzählt, dass Schicksalsschläge geschehen, egal mit welcher Schwere, dass es Situationen geben wird, in denen wir Hilfe brauchen, aber die Hilfe aus unserem Inneren kommen muss. Und wird. Er hat uns Einblick in sein Leben und sein Schlüsselerlebnis gewährt, das ihn damals sensibilisiert hat für die Dankbarkeit auf dem Feld stehen zu dürfen, gesund, fit und voller Erwartungen einer großen Leistung und vielleicht guten Perspektive. Er appellierte nicht nur einmal an uns geduldig zu sein, zu vertrauen - in uns, unsere Fähigkeiten, in "ES" - es nicht zu übertreiben.
Und wir hörten zu.
Er begann darüber zu erzählen, dass er uns ein Survival Pack mitgeben wolle, das wir in jeder Situation, in der wir uns in einem Teufelskreis aus negativen Gedanken, Enttäuschung und Frust zu verlieren drohen, öffnen können und uns in den positiven Flow, der so wichtig im Spiel ist, zurück bringen zu können. Aber wie mir schon während dieses Satzes klar wurde, konnte er uns natürlich nicht eine Tüte geben, viele schöne Erinnerungen hineinfüllen und jedem geben. Nein, das ist unmöglich. Denn welche Erinnerungen sollte er denn nehmen? Welche Erinnerungen braucht denn jeder einzelne von uns in welcher Situation? Und was ist für jeden Einzelnen von uns überhaupt ein glücklicher Gedanke? Was ist eine gute Erfahrung? Ich weiß die Antwort darauf nicht. Ich glaube, dass ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehne, wenn ich sage, dass diese keiner für jeden Mitmenschen kennt.
"Wir wissen doch selbst, was wir am besten brauchen"
Und genau das ist es. Genau da setzte Steffen an. Er gab uns Werkzeug mit dem wir uns im Laufe des Gesprächs eine Kiste bauen konnten, zusammen mit dem 1. Kapitel einer Gebrauchsanweisung, wie man diese benutzt. Unsere selbstgebaute Survivalkiste müssen wir nun füllen, mit positiven Gedanken oder Erinnerungen, die in uns ein Gefühl der Erfüllung, der Leidenschaft, des Erfolgs oder Stolzes geben. Diese nannte er Knopfdruck-Momente. Wann immer wir solch einen erleben, sollten wir ihn sofort einspeichern mittels Knopfdrücken. Er verbildlichte das mit einem imaginären Knopf auf seiner Hand, den er in dieser Situation drücken könne. Doch es ist ebenso wichtig zu dieser Kiste voll mit Positivität, die irgendwo hinter eurem Bewusstsein, den in Schubladen verstauten anderen Erinnerungen zusammen mit den verstaubten Impressionen der letzten Mathematik-Stunde lagert, einen Gegenpart zu haben. Wir müssen uns immer wieder daran erinnern, dass das Stehen auf dem Fußballfeld, das Ausleben der Leidenschaft und das Erfreuen am Bedingungslosen Einsatz, für den wir Belohnung von uns selbst verlangen, eine Dankbarkeit erfordert und im Grunde nicht selbstverständlich ist. Wenn wir im Spiel einen Fehler begehen, können wir es im nächsten Spiel, im nächsten Training doch immer besser machen. Wir haben doch immer die Gelegenheit das alles wieder gerade zu biegen, oder? ... Nicht immer. Dieses Verständnis verleitet zu einer Selbstverständlichkeit, mit der wir aufs Feld gehen und immer mehr wollen, vielleicht durch Lob und Erfolg von Euphorie überflutet. Diese Situationen sind ebenso gefährlich. Also erzählte uns Steffen, dass er immer eine negative Situation, die grundlegend in sein Leben griff und ihn dadurch prägte, für sich behielt und aufbewahrte. Für solche Situationen. Diese holt ihn dann immer auf den Boden zurück, vermittelt wieder Dankbarkeit, vielleicht Geduld. Dies ist für ihn auch ein Knopfdruck-Moment nur eben ein negativer. Sucht euch einfach einen Gegenstand, der euch an solch einen Moment erinnert & ruft die Situation durch das Streichen darüber wieder in euer Gedächtnis zurück.

Das sind jetzt die Informationen, die ich euch aus diesem Gespräch geben kann. Meine Eindrücke kann ich, wie oben erwähnt, schwer schildern.
Ich habe in diesen 2 Stunden etwas in mir entdeckt, was ich bisher nicht kannte. Es ist nicht so, dass ich etwas in mir getroffen habe, mit größeren Ohren und grüneren Augen, welches ich mit einem "Hallo" begrüßte und nun immer in enger Freundschaft bei mir trage. Es ist einfach nur ein Gefühl. Es ist nicht mal ein unbedingt überglückliches Gefühl, aber ein tolles. Ich war einfach da, atmete, fühlte und war glücklich. Irgendwie verstand ich einfach. Etwas in mir. Vielleicht ein bisschen.
Das mag für euch jetzt schwer nachvollziehbar klingen, vielleicht kitschig und overdone.
Gegen Ende hin fragte Steffen mich dann einfach direkt: "Musst du "ES"/es nun ergründen oder verstehen?"
"Nein, so lange es seinen Job macht..."
Das ist es, "ES"/es ist da und macht seinen Job und ich mache meinen & vertraue.

Ich konnte in diesen 2 h einfach nur super verstehen, warum Steffen meinte, dass er uns dies nicht über das Forum zeigen kann. Es geht nicht. Ich habe das gemerkt, als ich vor ihm saß und zuhörte, ihn ansah und mitging. Ich saß einfach da und lauschte, war hin- und hergerissen zwischen Lachen & Weinen, Bewunderung & Verständnis. Es war eine Achterbahnfahrt in der ich ein bisschen das Zeitgefühl verlor. Ich kann nur vermuten, dass ich 23 Uhr dazu gekommen bin, da wir 1 Uhr aufgehört haben. Woraufhin wir uns mit steifen Gliedern (hier die Entschuldigung an dich, Steffen ;)) ins Bett schleppten. Schlaf habe ich in dieser Nacht nicht wirklich gefunden. Das lag nicht daran, dass die Gedanken wie Zirkuskarusselle durch meinen Kopf kreisten, sondern eher am Gegenteil.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich just meinen ersten Knopfdruck-Moment am nächsten Morgen finden werde. Allgemein war das ganze Camp ein einziger Knopfdruck-Moment. :)

Ich weiß, dass es ein langer Weg werden wird, wirklich diese Kiste öffnen zu können und nicht just in der brenzligen Situation den Schlüssel zu ihr in meinem Frust zu verlieren. Aber ich bin gewillt ihn zu gehen :)

Luke
30.06.2009, 19:00
That´s it Believer!
Ich bin mir nicht sicher, ob die anderen User, die das hier nicht miterlebt haben, es nun verstehen, aber es ist schön zusammengefasst und genau das war es! Nochmals hier ein fettes, dickes mega großes Lobe an Steffen! D A N K E

Cycoco
30.06.2009, 19:06
Mhmm...es macht neugierig...hoffe im Camp 2010 findet sich wieder Zeit...

Chrischi
30.06.2009, 19:07
Und ich hoffe das ich dann bei dem Gespräch dabei sein werde...

Believer
30.06.2009, 19:12
That´s it Believer!
Ich bin mir nicht sicher, ob die anderen User, die das hier nicht miterlebt haben, es nun verstehen, aber es ist schön zusammengefasst und genau das war es! Nochmals hier ein fettes, dickes mega großes Lobe an Steffen! D A N K E

Ich habe versucht, die Informationen so pur, wie sie Steffen erklärt hat, hier zu verpacken. Um das ganze nicht nur zu verstehen, sondern wirklich verstehen zu können, muss man wohl dabei gewesen sein und das Werkzeug direkt in die Hand, bekommen haben.

Ich hoffe, in meinem Beitrag konnte man das riesengroße Dankeschön an Steffen zwischen den Zeilen lesen. :)

Steffen
30.06.2009, 20:06
Believer,
vielen Dank für die Ausführung.
Nun denke ich weißt Du, wie es mir geht, über etwas zu erzählen, was da ist, man nicht wirklich erklären kann, und doch jemand nahe bringen soll.
Und es zeigt auch, daß Du eines verstanden hast, daß man ES nicht heute oder morgen entdeckt, sondern es Wochen, Monate ja Jahre dauern kann.
Doch es zeigt auch, daß Du einen Weg gehst, der Dich vorwärts bringen kann und wird.

Wie Du es wieder gegeben hast zeigt mir, daß meine Erklärung bei Dir angekommen ist, Du gleiches entdeckt hast. Ähnliches... und just dies weckte in Dir eine Art Verständnis, weil ich Dir etwas erzählte, worin Du einen Spiegel gefunden hast.

Es gibt da ein japanisches Sprichwort. Dieses besagt, daß wenn man den Mond im Wasser eines klaren Bergsees betrachtet für jeden von uns anders aussieht, obwohl der Mond selbst, der gleiche ist.

Das bedeutet auch, wenn wir ES betrachten, sehen wir ES meist nur im Spiegel, im Spiegel von Erlebnissen und Erfahrungen. ES bleibt aber dennoch unabhängig für uns immer das gleiche und ist bei jedem von uns immer dasselbe.

Es ist schwer, dies hier in Worte zu fassen, vielleicht schreibt Luke ja jetzt noch seine Eindrücke und seine Zusammenfassung, denn dann muss ich Marcel nicht alles erzählen, sondern kann beide Aussagen und ein paar Ergänzungen zusammen fassen, so daß er auch weiß, was wir "gemacht" haben.

Wichtig ist mir auch, daß Ihr verstanden habt, was ich mit Survival Kiste meinte, und Ihr nun ein sehr, sehr mächtiges Werkzeug in Euren Händen haltet... vielleicht noch ein wenig leer und komisch, aber es ist Euer Werkzeug.
Mit meinem könnt Ihr nichts anfangen, zumal einige Teile davon ich so nicht unbedingt so intensiv wieder einbauen würde ;)

Believer
30.06.2009, 20:23
Wie Du es wieder gegeben hast zeigt mir, daß meine Erklärung bei Dir angekommen ist, Du gleiches entdeckt hast. Ähnliches... und just dies weckte in Dir eine Art Verständnis, weil ich Dir etwas erzählte, worin Du einen Spiegel gefunden hast.
Das bedeutet auch, wenn wir ES betrachten, sehen wir ES meist nur im Spiegel, im Spiegel von Erlebnissen und Erfahrungen. ES bleibt aber dennoch unabhängig für uns immer das gleiche und ist bei jedem von uns immer dasselbe.

*Nickend* Ja, ich denke so trifft es den Punkt.


Es ist schwer, dies hier in Worte zu fassen, vielleicht schreibt Luke ja jetzt noch seine Eindrücke und seine Zusammenfassung, denn dann muss ich Marcel nicht alles erzählen, sondern kann beide Aussagen und ein paar Ergänzungen zusammen fassen, so daß er auch weiß, was wir "gemacht" haben.

Ich würde auch ein paar mehr Ausführungen gut finden. Von Paulianer und Bobbles (wenn ich mich nicht recht irre) vielleicht auch, die beide dabei waren. So kann man ja immer gut feststellen, wie es bei den anderen angekommen ist.


Wichtig ist mir auch, daß Ihr verstanden habt, was ich mit Survival Kiste meinte, und Ihr nun ein sehr, sehr mächtiges Werkzeug in Euren Händen haltet... vielleicht noch ein wenig leer und komisch, aber es ist Euer Werkzeug.

Komisch auf jeden Fall. Unbekannt, ungewohnt trifft es auch. Aber die Gewichtigkeit dieser Kiste, kann ich mir gut vorstellen, sollte man diese Technik beherrschen.


Mit meinem könnt Ihr nichts anfangen, zumal einige Teile davon ich so nicht unbedingt so intensiv wieder einbauen würde ;)

Ich muss aber auch sagen, dass gerade das deine Erzählung für mich auch so fesselnd gemacht hat. In dem du etwas von dir preisgegeben hast (und es war nicht gerade wenig und sicher nicht leicht), fiel es mir leichter mich für dieses Thema, die Emotionen und Eindrücke, die damit verbunden sind, zu öffnen. Weil ich in deinen Erfahrungen und Ausführungen auch ein Stück (wie du oben erwähnt hast) mich gefunden habe. Wenn auch, zum Glück muss man sagen, in ähnlicher und abgeschwächter Form, denn für mich war es nur kurz vor 12.

Paulianer
30.06.2009, 20:31
Believer, du triffst genau meine Worte. Mir bliebe also nicht anderes übrig als sie zu wiederholen. Außerdem weiß Steffen, dass ich seine Intuition mittlerweile verstanden habe ;) Auf jeden Fall kann ich mich auch nur bei Steffen für diesen tollen Abend bedanken!

Believer
30.06.2009, 20:34
Believer, du triffst genau meine Worte. Mir bliebe also nicht anderes übrig als sie zu wiederholen. Außerdem weiß Steffen, dass ich seine Intuition mittlerweile verstanden habe ;) Auf jeden Fall kann ich mich auch nur bei Steffen für diesen tollen Abend bedanken!

Es ist mir eine Ehre ;)
Mittlerweile? Hast du diesem Vortrag schon öfter lauschen dürfen? :)

Paulianer
30.06.2009, 21:18
Schriftlich und telefonisch. Zwar nicht exakt mit demselben Inhalt, aber das ist auch kaum möglich, da sich so etwas spontan entwickelt. Von Prinzip her hat mir Steffen die erwähnten Dinge jedoch schon mehrfach auf den Weg gegeben. Und wer meine Situation kennt (wie zum Beispiel Luke123), der wird verstanden haben, das Steffen teilweise genau diese beschrieben hat.

Believer
15.07.2009, 11:39
Ich habe eine erste Erfahrung gemacht. Zwar nicht auf dem Fußballplatz, sondern im Fitnessstudio, dennoch taugt sie etwas :) Also hier kommt die kleine Geschichte:

Es gibt zwei Arten von Zwillingen. Die eine Art von Zwillingen ist die harmonische Sorte. Es wird geteilt, offensichtlich geliebt, der andere Geschwisterteil ist wie eine beste Freundin für diese Art von Zwilling. Und dann gibt es die andere Sorte: Chaotisch, ewig streitend, jegliche Ähnlichkeit verweigernd, doch am Ende lieben sich die beiden Chaoten doch. Meine Schwester und ich gehören zur letzteren Art. Dies sollten wir an diesem Tag wieder einmal eindrucksvoll belegen. Das tollste am Zwillingsdasein: Man hat immer zwei Kleiderschränke ;). Teilen? Klar, aber nur ohne Erlaubnis.

Ich wollte eigentlich nur entspannt zu McFit gehen, mein Vorbereitungsstart. Auf dem Programm stand Splittraining, Beine und Bauch im Fokus. Nichts ahnend wollte ich losgehen, da fällt mir auf: Das Schloss für den Spind fehlt. Oh meine Güte, wie ich es hasse. Meine Schwester hat das Schloss wohl bei ihrem letzten McFit-Gang in ihrer Tasche gelassen. Also: Ab ins Zimmer. Es war schon 22 Uhr und ich wollte eigentlich schon vor einer Stunde losgehen, daher war meine Laune auf einmal unter 0, als ich ihr Zimmer betrat. Da ging es mit dem rumgekeife los. Die Details erspare ich euch, aber es war das typische: "Du hast!" "Nein, ich nicht!" "Doch, du hast es immer" "Nein, ich hab es nie"... Schon fast belustigend, wenn man es Revue passieren lässt. Am Ende haben wir uns über alles und jedes gestritten, meine Mutter schritt ein, versuchte zu schlichten - ein "Mama, Halt dich da raus!" im Einklang half auch nicht weiter. Stocksauer fuhr ich ohne Schloss und mit erheblichem Stimmungsverlust zu McFit. Beim Umziehen wurde alles in den Spind geschleudert, dass es nur so krachte (ab 22 Uhr ist kaum noch eine Frau bei McFit, deswegen hab ich die Umkleide meist für mich). Zur Erwärmung ging es dann in spezieller Form auf den Crosstrainer. Ich konnte mich nicht konzentrieren, im Kopf schwirrten die Bilder vom Streit umher und machten mich immer wütender. Ich verlor zunehmend das Gleichgewicht, kam in meinen Rhythmus nicht rein und musste neu ansetzen, was mich noch rasender machte. Schließlich war ich wütend auf alles und jeden. Warum muss ich denn ins Fitnessstudio? Ich könnte doch auf dem Platz sein, aber nein - es ist ja noch kein Trainingsauftakt - na super!
Am Ende kam mir dann das Camp in den Sinn und ich stieg vom Crosstrainer ab. Knopfdruckmoment? Das wäre jetzt eine perfekte Situation, um den ersten Schritt zu versuchen. Gesagt, getan. Augen geschlossen, auf den Moment und die Gefühle konzentriert, die ich mit dieser Situation verband. Es dauerte ein wenig bis ich sie wie durch meinen Körper strömen lassen konnte. Und dann passierte es: Ein Lächeln. Aufgrund der Erfahrung musste ich, während ich mir diese Erinnerung möglichst bildlich ins Gedächtnis rief, unvermittelt anfangen zu lächeln. Überrascht stellte ich fest, dass meine anfängliche Wut eher einem missbilligendem Seufzen gewichen war und dann fast ganz verpuffte. Offensichtlich hatte dieser "Knopfdruckmoment" zu wenig Platz für meinen Zorn gelassen. Während des folgenden Trainings verschwendete ich keinen Gedanken mehr an den Streit zu Hause und absolvierte konzentriert meine Übungen, fast ein wenig genießend.
Am nächsten Tag war, wie so oft bei uns, der Streit wortlos vergessen.

Ich glaube, dass ich bei dieser Erfahrung vielleicht einen Minischritt nach vorne gemacht habe. Mir wurde die Situation, in der ich mich befinde bewusst, ebenso wie die Maßnahmen, die ich deswegen ergreifen kann. Früher ließ ich es einfach geschehen, ohne mich gegen diese Einstellung aufzulehnen. Im Gegenteil: Meist steigerte ich mich noch mehr hinein bis dieser Zustand, im Fitnessstudio z.B., von allein der Erschöpfung wich, weil ich mich vor lauter Wut ausgepowert hatte. Natürlich ist dieser Streit kaum vergleichbar mit der Situation ein schlimmes Gegentor zu bekommen, denn dann lasten noch selbsterzeugter Erfolgsdruck, die Angst das Team enttäuscht zu haben und das Realisieren der Konsequenzen dieser Aktion auf mir. Dennoch: Das erste Mal ist es mir ansatzweise gelungen meine negativen Gefühle zu ignorieren. Die positive Erinnerung ließ ihnen einfach keinen Platz sich weiter zu entfalten, hatte ich den Eindruck.

Steffen
16.07.2009, 17:16
Believer,
wenn Kistenschreiner Plyometric-Luke nun noch schreiben würde, was er mir gestern erzählt hat, ich glaube Du würdest schon jetzt ein frohes Gesicht machen....
Daher mach eins und warte mal, ob er die Muse findet, zu schreiben...

Kenji 101
16.07.2009, 20:46
Danke, Believer. Kann mir das jetzt etwas mehr vorstellen. :)

Was genau das ES aber genau ist, liegt aber immer noch im Bereich "Fast keine Ahnung". :(

Na ja, vielleicht kommt das noch.

LG

Luke
16.07.2009, 20:47
Believer,
wenn Kistenschreiner Plyometric-Luke nun noch schreiben würde, was er mir gestern erzählt hat, ich glaube Du würdest schon jetzt ein frohes Gesicht machen....
Daher mach eins und warte mal, ob er die Muse findet, zu schreiben...


Ich versuch mich mal....

Ich fuhr ja Sonntag Früh vom Camp nach Hause, trotz schlechter körperlicher Verfassung versuchte ich nochmal meinen ganzen Fokus auf dieses letzte, eine Spiel zu richten!
Doch wie? Ich rief mir Steffens Abendvortrag in den Kopf, verschiedene Passagen kamen mir so vor, als säße er direkt vor mir und hämmerte mir das ins Gehirn.
Dieses mentale Einstimmen geschah während des Umziehens, auch beim Aufwärmen und kurz vor dem Spiel.
Ob ich nun gewappnet war oder nicht, kann ich nicht sagen; ich fühlte mich gestärkt, zwar körperlich nicht 100% fit, mental erschöpft, aber das spielte keine Rolle.
Ich betrat den Platz und los gings. Von Anfang an konzentriert, die Mannschaft geführt!
Dann der so wichtige 1.Ball:
Ein fieser Flatterball, senkt sich genau unter der Latte. Ich parierte den Ball mit Übergreifen und lenkte ihn über den Querbalken.
Als ich wieder aufstand, sofort eine intuitive Reaktion: Ich drückte einen gewissen "Knopf" auf meinem Handschuh und speicherte diese Parade ab.
Ob ihrs glaubt oder nicht, ich spielte das beste Spiel der gesamten Saison. Bei Flanken souverän wie nie, alle guten Aktionen eingespeichert, vor Freistößen oder Angriffen den Knopf gedrückt und es lief scheinbar wie von selbst...

Nach dem Spiel konnte ich leider nicht mehr viel drüber nachdenken, denn in der letzten Aktion, praktisch mit dem Schlusspfiff, verletzte ich mich schwer und musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden, aber das wisst ihr sicherlich schon.

Ich sage nun nochmal:
Danke fürs Camp und vorallem einen großen Dank an Steffen, der mir am Samstag wahnsinnig geholfen hat und mich auch gestern Abend nochmal sehr gestärkt hat! Vielen Dank!

Believer
16.07.2009, 21:07
Luke, es freut mich total für dich, dass es super geklappt hat. :)
Ich durfte diesen... (in Ermanglung eines besseren Wortes) Flow schon einmal in einem Spiel erleben und weiß wie verdammt (entschuldigt mich) geil es ist. Da kommt dir das Spiel auf einmal wie zweimal 10 Minuten vor.

Steffen, ja, ich muss wirklich grinsen. :)


Was genau das ES aber genau ist, liegt aber immer noch im Bereich "Fast keine Ahnung". :(

Na ja, vielleicht kommt das noch.

Mmh... das ist mir im Camp angesichts Steffens Erzählung klar geworden.
Als sich die Ausführung dem Ende zu neigte, fragte er mich, ob ich es/ES denn nun verstehen müsse.
Die Antwort kam mir relativ leicht über die Lippen:
"Nein, so lange es seinen Job macht..."
Das wars. Ich glaube nicht, dass du dich damit jetzt zufrieden geben kannst, weil du einfach nicht dabei warst, aber vielleicht ist es ein Denkanstoß für dich, wie ich es sehe.

Kenji 101
16.07.2009, 21:12
Mmh... das ist mir im Camp angesichts Steffens Erzählung klar geworden.
Als sich die Ausführung dem Ende zu neigte, fragte er mich, ob ich es/ES denn nun verstehen müsse.
Die Antwort kam mir relativ leicht über die Lippen:
"Nein, so lange es seinen Job macht..."
Das wars. Ich glaube nicht, dass du dich damit jetzt zufrieden geben kannst, weil du einfach nicht dabei warst, aber vielleicht ist es ein Denkanstoß für dich, wie ich es sehe.

Da gebe ich dir 100%ig Recht. ;) Ich beobachte mich einfach mal in nächster Zeit... .

LG

Believer
16.07.2009, 21:15
Übrigens, Steffen. Ich habe meine Lieblings-Entspannungsposition gefunden. Man nehme Rasen (im Garten) und einen Ball, gehe in den tiefen Umarmungsgriff, lege sich lang auf den Boden et voilà ;)

Steffen
17.07.2009, 06:13
Na, Believer,
wenn Du nun bei einem Knaller vor die Füsse in en Tiefen Griff gehst und dann einen Atmenzug ganz bewußt machst (so lange das Spiel nicht schnell sein muss und gehen soll), achte mal, was dann passiert.
Es ist egal wie "groß" oder "klein" der "Knopf" ist.... was Du da machst, ist einen persönlichen "Knopf" erschaffen - gut, sehr gut.

Believer
17.07.2009, 09:44
Davon natürlich ganz zu schweigen. Absolut fantastisches Gefühl.
Da habe ich ja das Foto von Paulianer noch im Kopf, das er im Thread "Trainingsprobleme, bzw. Tage, an denen..." gepostet hat. :)

Ich ersehne schon den Trainingsauftakt herbei. Dann kann ich dir vielleicht (bei mir sogar ganz bestimmt, ob nun positiv oder negativ ;)) vom Gebrauch aus der Fußball-Praxis berichten.

Paulianer
17.07.2009, 09:57
Ja, tolles Foto, aber leider nur eine Momentaufnahme :)

Believer
17.07.2009, 09:59
Wo Steffen noch deine Beine kritisiert hat, weil die nicht vollkommen entspannt waren. *grins* Momentaufnahme eben...
Mensch, das hat gedauert, bis ich den ganzen Thread durchgelesen hatte.

Nimmst du dir diese "Entspannungszeit" in den Spielen eigentlich immer noch?

Paulianer
17.07.2009, 10:02
Wenn ich dran denke, ja. Im Training wird meist eine schnelle Spieleröffnung verlangt, da geht es meistens nicht.

Dennoch bleibt bei mir der Nutzen aus. Ich möchte damit diese Technik nicht in Frage stellen, habe jedoch für mich persönlich einfach festgestellt, dass der Schritt danach bei mir nicht funktioniert, d. h. diese Entspannungsphase leitet bei mir nichts ein und ist deshalb nutzlos.

Believer
17.07.2009, 10:08
Das heißt, den Entspannungsmoment erlebst du noch wie früher (Thread "Trainingsprobleme, bzw. Tage..."), aber du nimmst daraus keine Ruhe und Sicherheit mit? War das schon immer so, oder hat es irgendwann einfach nicht mehr funktioniert?

Paulianer
17.07.2009, 10:10
Natürlich ist das entspannend, aber ich spüre dadurch keine wirkliche Besserung. Eigentlich ist das ja nur ein Schritt bzw. der Beginn einer ganzen "Philosophie".

Believer
17.07.2009, 10:13
Mit Steffen hast du schonmal darüber gesprochen, nehme ich an. Oder? Hatte er Verbesserungsvorschläge? Ich frage nach, weil sich das im anderen Thread ja total positiv angehört hat.

Steffen
17.07.2009, 11:28
Nee, hatter nicht :D
ich glaube, er traut sich nicht mehr. ;)

Schau, Paulianer hat, wie die meisten ein Problem: Es ist die Ungeduld.
Wenn da etwas ist, dan soll es sofort sein. Nicht morgen, nicht irgendwann, jetzt

Diese Erwartungshatung blockiert aber eigentlich alles, was sich da entwickeln kann oder soll.
Weißte die Spiele, wo ich die Erwartung hatte, daß es gut läuft, daß ich was reißen will, es waren die schlechtesten die ich je gemacht habe. Ich bekam keinen Focus zusammen, Null... ich war nicht nur unsicher, ich habe zum Teil völlig Banane reagiert und das nur, weil ich wollte, wollte, und müssen wollte.
Ich wollte funktionieren, ich wollte gut sein, ich wollte locker sein und verkrampfte nur noch mehr.
Es ist ein Teufelskreis, aus dem kaum jemand allein ausbrechen kann. Ich brach deshalb daraus aus, weil ich mir ja das Knie gebrochen hatte und daher schon nicht mehr "Leistung" bringen durfte oder musste....
Irgendwann gab ich auf.
Das war so um 1992 bis 1994. Es endete, sang und klanglos. Ohne ein Tschüss, auf Wiedersehen oder sonst etwas.. Wir haben 6:3 verloren, aber ich habe für mein Gefühl das beste Spiel meines Lebens gemacht....
Ebenso in Höchst.. ich wollte und nichts klappte. Man machte mir keinen Vorwurf, aber für mich war es mies....
Dann in Eschersheim auf dem Rosegger... Hier war ich einfach frei. Mir war Ergebniss und der Rest Wurscht, trotzdem: Ich hatte Lampenfieber. So ein Dreck... aber fand Ruhe in mir selbst, irgendwo kam dieses *lalala* auf einmal her und ich hatte auf einmal Ruhe. 1:0, 2:0 egal. Es bedeuete mir und für mich nichts mehr.... Und so kam es, daß ich dann einige hochkarätige Chancen vereitelte und für mich ein Fazit ziehen konnte: Es war gut, mit Training wäre es aber besser....

Und mehr und mehr begann ich zu verstehen, daß es ist wie in jedem Kampf. Wenn Du unbedingt mit allen Mitteln gewinnen willst, wirst Du letztendlicher eher verlieren, als wenn Du aufgibs, weil Du weder was zu gewinnen, noch zu verlieren hast.
Ein Sieg, er bringt nichts, eine Niederlage auch nicht. Es findet im Kopf statt Wir werden nicht für den Sieg belohnt, für eine Niederlage aber gescholten. Wo ist also der Ausgleich?

Ich lernte schnell die Paralleln aus dem Kampfsport und der Kampfkunst zu schätzen.
Denn hier versagte ich auch regelmäßig, bis ich endlich losließ. Verlieren oder Gewinnen, es wurde zur Nebensache. Der Weg selbst, er wurde wichtiger. Ziel? Egal, einfach sehen, wohin er führt.
Der Musha Shugyo, der Irrtum des Kriegers, führte mich lange auf einem falschen WEg, weil ich glaubte, alles kontrollieren und alles mit Leistung erreichen zu können.
So ließ ich ab.... heute, es flammt immer wieder auf, kenne ich diese Fratze des Irrtums und lache dann darüber, wenn es mich mal wieder "erwischt"....

Ich habe einen Blick auf die Sache bekommen, wie kein anderer.... und ich habe Versagensängste wie kein anderer.
Ich muss mich immer und immer wieder fragen.... und dann, Luke darf lachen, muss ich mein linkes Knie reiben, weil ich mir erneut die Grube selbst mache....

Was ist also zu tun? Logisch! Wir müssen loslassen, wir müssen vor allem uns selbst gerecht werden, und das mal ganz neutral und nicht gemessen an anderen oder an bestimmten Werten. Nicht an Sieg oder Niederlage....

Das ist aber auch etwas, was z.B. in der Kampfkunst bei mir eine Zeit von 6 Jahren eingenommen hat, es zu verstehen. Es ist immer noch nicht perfekt, aber es ist in Ordnung, ich kann dort loslassen.

So ist es dann auch mit dem Entspannen im Moment. Es funktioniert, nur muss man dann auch loslassen können, also diesem Moment auch mal haben und innehalten, selbst wenn Millionen Furien hereinbrechen.
Ein Leuchtturm springt auch nicht beiseite, wen eine Welle von einigen dutzend Metern kommt.... im Gegenteil: Er ruht so fest in sich, in seinem Fundament, daß die Wogen ihn nur leise erzittern lassen, aber nie brechen werden. Er steht es durch... und der Leuchtturm ist Symbol, daß man den Unbill einfach oft hinnehmen muss, es durchstehen muss, auch wenn mal die Wogen höher gegen oder ein Sturm tobt. Man darf sich nicht erschüttern lassen, sonst ist man Spielball dieser Wogen, wie eine verlorene Nussschale in einem tropischen Taifun!
Daher ist der Moment dieser Entspanung so wichtig, es ist der Blick auf das Fundament... dort kommt alles her, dort ist die einzige Power in allen Momenten.
Das muss man lernen... ob der Moment später dann 10 Sekunden oder nur Bruchteile der Sekunde dauert, daß ist dann nicht mehr wichtig. Er ist da, und wir nehmen diesen bewußt war. So wie wir heute Atmen, unbewußt dorch ohne Atmen nicht sein könnten.
Erst wenn wir bewußt atmen, nehmen wir wahr was passiert und dies kann uns helfen in bestimmten Situationen auf einmal besser damit fertig zu werden.
Beim Laufen.. wenn wir nicht lernen, die Atmung mit dem Laufen in einen Rhythmus zu bringen, geraten wir aus der Puste und bekommen Seitenstechen... Wir müssen also langsam anfangen, zu lernen, Atmung und Laufen zu harmonisieren und irgendwann ist es ein Automatismus, egal ob langsamer Waldlauf oder 20 Meter Spurt, der Atmen geht mit und wir haben so die nötige Power.
Auch beim Schwimmen... der Schwimmer muss lernen, seine Atmung mit den Kraulzügen zu verbinden, um einfach die nötige Power zu haben, er muss im Rhythmus atmen, sonst wird er nie gut werden... Er muss also loslassen und langsam anfangen, um nach oben zu kommen, er muss einfach lernen, diese Sache zu bekommen, dieses Selbsttätigkeit und Selbstständigkeit dieses simplen Rhythmus...
und auch wir müssen also loslassen, um den Kopf frei zu bekommen und so alle Aktionen in den Rhythmus, oder das Geholper, des Spiels zu bekommen. Oft müssen wir vielleicht bewußt eingreifen, einfach um wieder Ruhe zu finden und neu zu beginnen, aber wir brauchen dafür Zeit...

Ungeduld und Ehrgeiz werden daher eher schlechte Begleiter sein, denn allein durch den simplen Willen ist vieles einfach unmöglich zu schaffen... solche Killer sind wir selten.

Believer
17.07.2009, 15:01
Ich muss mich immer und immer wieder fragen.... und dann, Luke darf lachen, muss ich mein linkes Knie reiben, weil ich mir erneut die Grube selbst mache....

Luke hat nicht gelacht... gut, er hat gegrinst. :)

Es ist aber immer wieder ein komisches Gefühl, wenn man sich sagt, dass man in ein Spiel gehen muss mit dem Gedanken, dass Niederlage oder Sieg nichts zählen - man geht also mit einer Egalität ins Spiel um genau zu sein, oder? Das kann ich irgendwie mit meinem Ehrgeiz und meiner Selbstmotivation, die sich immer meldet, kaum vereinbaren - zumindest schlecht. Ich habe mich damals immer gefragt, warum ich manchmal besser spiele, wenn ich aus dem Flugzeug (damals Frankreich 2007) steige, nicht geschlafen habe und dennoch 2 Std. später auf dem Fußballplatz stehen muss. Ich habe damals gegen den VfB Hermsdorf eins der besten Spiele für meine damaligen Möglichkeiten gemacht. Vielleicht wirken sich die Umstände (müde z.B.) einfach sehr auf die Einstellung aus. Nicht, dass man in ein Spiel mit einer "Null-Bock-Einstellung" geht, sondern einfach, dass man sich sagt: Hey, ich zieh mein Ding hier mit dem Team durch und alles andere ist egal.
Ist es denn wirklich so, dass man auf dem Feld stehen muss mit der Einstellung, dass der Ausgang des Spiels im Grunde egal ist, oder ist es mehr ein: "Ob nun Sieg oder Niederlage - Ich werde nicht sterben"? Das darf ich meinem Trainer zumindest dann nicht erzählen :D

Steffen
17.07.2009, 16:27
Believer,
mit Null-Bock hat es gar nichts zu tun.
Die Übermotivation ist das eine Extrem, die Null Bock Einstellung die andere Extreme...
Dazwischen liegt das andere, und die Einstellung von:
Ich habe voll Bock auf kicken, und es ist Wurscht wie es ausgeht, hauptsache es bockt voll!

Und das ist die Grundlage dafür, ES genauer kennen zu lernen.

Cycoco
17.07.2009, 19:59
Ich weiss nicht, ob ich es schon gesagt habe...Echt schade, dass ich nicht zum Camp kommen konnte.

Aber ich glaube, ich habe auch schon Erfahrungen mit dem ES gemacht.
Zuletzt wohl beim ersten Probetraining im neuen Verein.
Ich kam zum Training, natürlich noch total zurückhaltend und auch auf einen guten ersten Eindruck bedacht.
Im Training dann natürlich auch noch recht zurückhaltend und erstmal lieber ruhig.
Aber gut, ich fand diese Ruhe eigentlich echt angenehm. Im Training wurde dann auch nicht mehr so viel gemacht, außer ein bisschen Torwarttraining, und auch nur Fangübungen also alles recht locker. Dann kamen wir zum Abschlussspiel.
Tempo war schön höher, OK, es waren 2 Ligen Unterschied (Kreisliga-Hessenliga) und sogar eine Jugend.(B-Jugend -> A-Jugend)
Aber es hat eben Spass gemacht. Und dann kam genau das zu Tragen, was Steffen die ganze Zeit will, einfach Spielen, egal ob man jetzt gewinnt oder verliert. Hauptsache es "bockt". Und das tat es. Und iwie ging das alles in einem Flow und ich hab dann auch echt gut gehalten. Hab mich im Nachhinein gewundert, wie ich so manchen Ball eigentlich halten konnte. Sonst habe ich die immer reingelassen.

Ich würde jetzt nicht sagen, dass es in Trance so passiert ist, sondern halt einfach in diesem Flow, das beschreibt das Ganze ganz gut, und ich hab mich eben immer mehr gesteigert und dann hat es irgendwann einen Schalter umgelegt, bei einer echt klasse Parade.
Ist das jetzt der Knopfdruckmoment?

Ich hoffe, dass man das ganze mal 2010 im Camp besprechen kann.

Franky Sunday
17.07.2009, 20:44
Jetzt wo ich Steffens und Cyocos Beiträge lese, fällt mir auch etwas ein, wo ich diese These bestätigen kann:
Bei einem Turnier noch zwei Wochen vor dem Camp, stellten wir zwei Mannschaften, ich war in der vermeintlich schwächeren Mannschaft (weil ich eigtl. der schlechtere Keeper bin, naja denken jedenfalls alle und stimmt auch teils :D). Das erste Spiel war direkt gegen unser anderes Team, ich verspürte keinen Druck, hatte einfach Bock Fussball und im Tor zu spielen. Es war wohl das beste Spiel, das ich bisher gezeigt habe und auch am Ende mit einer Parade unseren 4:3-Sieg gesichert habe. In dem Moment hatte ich auch so einen Moment, wo ich dachte...jetzt geht einfach nichts mehr schief, ich bin in einem "Flow". Für dieses Spiel blieb das auch so und ich war der klare Matchwinner. Danach die zwei Spiele kam allerdings mein Ehrgeiz hoch und ich wollte meine Leistung unter Druck bestätigen...End vom Lied war die totale Nüchternheit, dass man nach einem super Spiel, direkt ein total schwaches mit Fehlern behaftetes machen kann. Am Ende im letzten Spiel hab ich mich wieder gefangen, da es für mich nicht mehr um viel ging und ich meinen Spaß haben wollte. Dort habe ich dann auch wieder solide gehalten. Alles in allem wohl eine Bestätigung, dass zu viel Ehrgeiz überhaupt nicht förderlich ist.

Believer
18.07.2009, 09:09
Believer,
mit Null-Bock hat es gar nichts zu tun.
Die Übermotivation ist das eine Extrem, die Null Bock Einstellung die andere Extreme...
Dazwischen liegt das andere, und die Einstellung von:

Ich habe voll Bock auf kicken, und es ist Wurscht wie es ausgeht, hauptsache es bockt voll!
Und das ist die Grundlage dafür, ES genauer kennen zu lernen.

Alles klar. Richtig, jetzt ist es wieder in meiner Erinnerung.

Also hier in China brauche ich meine 10 Minuten Entspannung (wie im Thread schon beschrieben) auf jeden Fall, sonst kippe ich hier vor Reizüberflutung um.

JSG Titan
18.07.2009, 11:15
Beim Lesen der ganzen Beiträge darf man meiner Meinung nach nur nicht den Fehler machen, krampfhaft nach diesem ES zu suchen.

Believer
18.07.2009, 11:32
Beim Lesen der ganzen Beiträge darf man meiner Meinung nach nur nicht den Fehler machen, krampfhaft nach diesem ES zu suchen.

Eindeutig richtig, JSG Titan! Steffen hat mir, wie bereits zu lesen war, im Camp diesbezüglich die Augen geöffnet.

Ich will es mal so ausdrücken: ES/es ist da. Ich bin da... - and I feel.

Keeper 1991
21.07.2009, 15:42
Wo kann ich das ES erleben? Bzw. wie finde ich ES ?

Believer
21.07.2009, 16:27
Wenn du den Thread lesen liest, wirst du deiner Antwort näher kommen.

Becks-Keeper
25.07.2009, 18:34
Hallo,

ich war auch im Camp 2009 und hatte das Glück bei Steffens spannenden Vortrag über "Es" dabei zu sein. Jetzt möchte ich hier mal ein erstes Feedback von mir geben, und zwar welche Erfahrungen ich mit der "Knopfdruckmethode" bis jetzt machen konnte. Ich bin zur Zeit in der Vorbereitung, hatte schon 4 mal Training und gestern ein Testspiel. Seit dem ersten Training habe ich die "Knopfdruckmethode" bewusst eingesetzt und meinen Fokus, so weit es mir gelungen ist, immer auf Spiel und Training gesetzt, alles andere was im meinem Kopf an Gedanken herumgeht habe ich wie Wolken vorbeiziehen lassen. Immer wenn ich gerade eine gute Aktion hinter mir hatte habe ich den "Knopf" gedrückt und die Situation bewusst genossen. Der Knopf befindet sich auf meiner linken Handfläche unterhalb der Mittelfingers. Falls ich gerade in einem Hoch oder einem Tief war habe ich mich bewusst in eine ausgeglichene Stimmungslage versetzt.
Ich merke zur Zeit das sich bei mir eine immer stärker werdende Gelassenheit in Spiel und Training eintritt. Ich genieße Fussball jetzt mehr und habe auch mehr Spass. Obwohl ich in der Vorbereitung einen starken Konkurrenten habe mache ich mir keinen Druck. Ich habe mir vorgenommen gut mitzutrainieren, Spass zu haben und immer auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Was ich versuche bewusst umzusetzen sind die "Knopfdruckmethode" und die "7 Prinzipien der Meister" von Hans Leitert (ein sehr empfehlenswertes Buch falls es noch jemand nicht kennt). Allein auf diese 2 Dinge konzentriere ich mich im Tor. Wer nachher Nummer 1 wird das entscheidet dann der Trainer. Mit meinem Konkurrenten verstehe ich mich gut und wir blockieren uns nicht gegenseitig sondern "pushen" uns sozusagen hoch.
Und das Ergebnis der ganzen Sache ist zur Zeit, dass ich endlich wieder gute Leistungen zeigen kann und ich von vielen Mannschaftskollegen oft gelobt werde. Schwere Fehler habe ich bis jetzt noch keine gemacht und das schönste ist das mir es als Torwart wieder super viel Spass macht. Letzte Saison haben mich jedes Spiel immer wieder 1-2 Fehler die auch zu Toren führten runtergerissen. Damals habe ich mir hohe Ziele gesetzt und letztendlich stand ich kurz vorm aufhören. Ich hatte absolut keine Lust mehr im Tor. Jetzt habe ich wieder Spass und bringe gute Leistungen :).
Man kann sagen, dass Steffen mir im Camp an diesem Abend die Augen geöffnet hat. Ich mache mir jetzt keinen Druck mehr, bin gelassener und setze mir nur noch kleinere Ziele. Und bis jetzt erfreue ich mich an einer recht guten konstanten Leistung im Tor.
Vielen Dank Steffen für deine Hilfe, weitere Feedbacks folgen!

Gruss
Becks-Keeper

Believer
25.07.2009, 19:54
Ich finde es super, dass hier immer wieder Berichte hereinflattern, wie es euch mit auf dieser Erkundungstour ergeht. Man findet sich ja in den Berichten immer ein wenig selbst wieder. Nur weiter so. :)

Toll, Becks-Keeper, dass du mit dieser Methode im Anfangsstadium auch so gute Erfahrung gemacht hast. :)

Believer
23.08.2009, 10:09
Es war interessant Ariane Friedrich im Finale des Hochsprungs der Damen vor ihren Sprüngen bei der Vorbereitung zu beobachten. Sie ist da sicherlich schon einige Schritte weiter und mir hat es imponiert, wie sie diesen letzten sehr unglücklichen Sprung überwunden hat und gleich danach in Jubel ausgebrochen ist. Schade ist wiederrum, dass man ihr es nicht abgekauft hat. Sie hat sich gestern dazu im aktuellen Sportstudio geäußert. Ich fand es bezüglich dieses Themas hier im Thread sehr interessant. :)

strigletti
23.08.2009, 10:18
@ Believer: 100% Zustimmung

Was mir besonders gefallen hat, als sie erzählt hat, was sie vor dem Sprung zu sich selber sagt "Du schaffst, du schaffst das....." und dann "Hab Spass". Da hat sie mir so richtig aus der Seele gesprochen.

Believer
23.08.2009, 11:07
Um nichts anderes geht es dabei ja. Genauso wie im Hochsprung ist Motivation bei uns sehr gut, aber Übermotivation wiederrum kontraproduktiv. Diesen Spagat muss sie noch stärker hinkriegen als wir. Offensichtlich ist sie im Bezug Mentales Training schon sehr weit.

Neuer_1
02.09.2009, 22:04
Also meine Leistungen sind zur Zeit eher nur Durchschnitt, aber nicht die Klasse die ich zum Beißpiel letztes Jahr hatte.Ich hab beim Spiel nicht wirklich mehr die 100% Sicherheit, bleib zum Beißpiel bei Flanken lieber drin, so dass ich ja keinen Fehler mache, da mein Kokurent mir im Nacken sitzt. Nun wollte ich mal fragen an was das liegen kann ?? Wenn ich Probleme hatte vor einem Spiel und mich unsicher fühlte und mir 100 Sachen durch den Kopf gingen zb. "du darfst keinen Fehler machen" habe ich mir diese Gedanken aufgeschrieben, und mir überlegt ob das überhaupt Auswirkungen hatt auf das was ich will, und ob dass überhaupt begründet ist was ich da denke !! Das sieht dann Zum Beißpiel so aus: "Morgen darfst du keinen Fehler machen" - Antwort: "Ich werde keinen Fehler machen, ich weis was ich kann, und dass ich gut bin" !! Das hatt immer super geklappt um wieder fokusiert zu werden. Dann habe ich mir auch immer im Spiel zugesprochen: "Bleib ruhig, du weist was du kannst, und du bist gut"
Nach dem Motto: Positive Gedanken, Positive Leistungen!!
Hatt das auch Auswirkungen auf ES ?? Da ich normalerweise immer sehr gut damit gefahren bin !! ??
Würde mich freuen wenn ihr bzw du Steffen mir antworten könnt !! :)

Believer
02.09.2009, 22:25
Letztendlich liegt das Geheimnis darin, sich in Stresssituationen, die mit negativen Gedanken und Gefühlen in Verbindung stehen und einen sehr großen Momentaneinfluss auf uns haben, positive Erinnerungen so detaillgenau wie möglich in Erinnerung zu rufen, um damit eine einkehrende innere Ruhe zu erreichen. Das ist natürlich förderlich für ES, denn ES kann am besten arbeiten, wenn du ruhig, fokussiert und mit Spaß und Vertrauen bei der Sache bist. So habe ich es vom Meister gelernt. ;)

Schnapper82
03.09.2009, 06:52
Deine ganzen Gedanken beeinflussen dein ES.
Ich bleibe dabei, wer denkt im Tor, der verliert.
Lass dich von deinen Automatismen einfach leiten. ES weiss, wann es was zu tun hat.

Also je mehr Gedanken du dir machst, desto schlimmer wird es wohl werden.

Believer
03.09.2009, 07:21
Natürlich ist es der Idealfall, sich gar nicht erst mit negativen Gedanken auseinander setzen zu müssen.
Bloß leider kommt dieser Schritt für mich deutlich zu früh, da ich dazu neige, nach unglücklichen Aktionen sofort eine extrem selbstkritische Analyse zu starten. Das trägt natürlich nicht dazu bei, dass ich weiter konzentriert und fokussiert bleibe und - wohl vor allem - ein gutes Gefühl im Tor habe. Diesen Zustand muss ich dann eben mit positiven Gedanken und Gefühlen bekämpfen und dazu muss ich mir zwangsläufig diese Gedanken machen. Das ist immer noch besser in diesem Selbstmitleids-Strudel zu versinken.

Schnapper82
03.09.2009, 07:32
Nach einer schlechten Aktion muss man diese natürlich schnell abhaken. Je länger man daran denkt, desto schlechter wird das Spiel, weil man dann alles noch besser und toller machen will, was meist nach hinten losgeht.

Goalie_
03.09.2009, 07:37
Mein Mentales Training ist meist wenn ich an mein Vorbild von mir Denke.
Das spornt mich 110% an...ich hab keine Ahnung warum.

Nach einer blöden Aktion einmal auf die Stange schlagen und es geht wieder:D
Schwierig wird es wenn es am Ende des Spieles passirt und deine mannschaft in Rückstand gerät

Believer
03.09.2009, 07:51
Meist geht es nicht darum sich anzuspornen, sondern mit eben jenen schwierigen Situationen im Spiel umgehen zu können. Das Problem ist meist, dass man übermotiviert ist und den Unschlagbaren im Spiel mimen möchte. Natürlich ist jeder unterschiedlich und deshalb ist es natürlich für dich vielleicht am Besten, dich zu motivieren, wenn du das vor dem Spiel brauchst.
Für ein paar Leute hier wäre das "richtig heiß machen", aber genau der falsche Weg. Dann will man zu viel, zu schnell und das alles ohne sich irgendeinen Fehler erlauben zu wollen. Ich sage das nur, weil mir häufiger Torhüter mit dem Problem Übermotivation als fehlender Motivation vor den Spielen begegnet sind.

Goalie_
03.09.2009, 07:56
Wenn ich mich motiviere dann konzentriere ich mich mehr.
Und meist wenn ich einen Fehler gemacht habe denke ich an dieses Bild:
http://photos-f.ak.fbcdn.net/photos-ak-snc1/v1925/29/72/1532296798/n1532296798_134285_3942.jpg
Damit schaff ich die letzte Aktion abzuhacken und weiterzu machen ohne immer zu denken.
Warum und Wie dieser fehler passiert ist.
Ich denk nur noch an das Spiel.


Ist meine persönliche Lösung

Luke
03.09.2009, 09:18
Mein Mentales Training ist meist wenn ich an mein Vorbild von mir Denke.
Das spornt mich 110% an...ich hab keine Ahnung warum.

Nach einer blöden Aktion einmal auf die Stange schlagen und es geht wieder:D
Schwierig wird es wenn es am Ende des Spieles passirt und deine mannschaft in Rückstand gerät

Mein Konkurrent macht das auch immer recht häufig mit dem gegen den Pfosten treten und wurde damit letztes Jahr zum Gespött des Publikums, da er die nächsten paar Minuten immer humpelnd durchs Feld gelaufen ist :D

Aber Spaß bei Seite, ES ist etwas sehr komplexes und jeder hat andere Methoden es zutage zu fördern...

Neuer_1
03.09.2009, 10:17
Über eine Antwort vom Meister höchst persönlich würde ich mich dennoch freuen ;):)

Luke
03.09.2009, 12:10
Über eine Antwort vom Meister höchst persönlich würde ich mich dennoch freuen ;):)

Er wird schon schreiben, wenn er on kommt, aber gibt halt auch noch andere Dinge im Leben außer das Torwart.de Forum;)

Believer
03.09.2009, 21:32
Wenn ich mich motiviere dann konzentriere ich mich mehr.
Und meist wenn ich einen Fehler gemacht habe denke ich an dieses Bild:
http://photos-f.ak.fbcdn.net/photos-ak-snc1/v1925/29/72/1532296798/n1532296798_134285_3942.jpg
Damit schaff ich die letzte Aktion abzuhacken und weiterzu machen ohne immer zu denken.
Warum und Wie dieser fehler passiert ist.
Ich denk nur noch an das Spiel.

Dann ziehe ich vor dir den Hut, denn ich lehne mich sicherlich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass genau dieses Thema "Fehler/Tore abhacken" eines der größten des Torwart-Daseins ist.

Wie Luke schon sagte, jeder hat seine eigenen Methoden. Für manche ist ES wohl einfach eine Parade, hinter der sie sich nicht viel denken. Wenn diese Torleute damit gut fahren, ist das für sie natürlich kein Problem - gerade wenn es an die "Psyche" geht, kann es wohl keine individuelleren (schönes Wort) Methoden geben.

Steffen
04.09.2009, 06:33
Zudem Believer,
Du kennst nun den "Werkzeugkasten"... man darf nun nicht vergessen, daß wir diesen vollpacken und letztendlich auch zumüllen. Er ist dann zu schwer, zu unflexibel.
Wir müssen also ganz bewußt, diesen auch wieder ausräumen. Der abgebrochene Schraubenzieher nutzt dem Handwerker auch nicht mehr.
Also, die Kiste leicht, locker und vielseitig halten.

Ja, und für die fortgeschrittenen Leute, da arbeite ich gerade an einem weiteren Handwerkszeug, der Visualisation.

Luke
04.09.2009, 09:10
Du möchtest uns diese "Visulisalation" doch sicher genauer erklären :)

Steffen
04.09.2009, 09:31
Luke, natürlich. Sonst würde ich es nicht schreiben.
Kann man ruhig auch hier tun, denn die meisten, die keinen "Werkzugkasten" haben, als nicht mal im Ansatz wissen worum es geht, werden mit der Visualisation auch wenig Glück und Erfolg haben.
Bei Believer hingegen, die inzwischen mit Atmentechnik sehr weit vorgeschritten ist, dürften interessante Effekte zu erwarten sein.
Und wenn wir da durch sind, dann gehen wir endlich an Omas Marmeladenglas, sprich ans Eingemachte.
Denn nach der Theorie, da müssen wir nun in die Praxis gehen und uns dann dazu Übungen und auch Ideen ansehen, ja förmlich einige Dinge uns ansehen und machen, um ES auch in der Praxis mal zu begreifen und zu spüren.

Und danach, danach sollte eigentlich die Hölle über uns hereinbrechen... Weil wir auf einmal dann feststellen: ES ist dort, nein, hier. Quatsch, da Drüben ist ES, auch nicht wahr, es ist dort oben....
Und auf einmal werden wir Star Wars ganz anders sehen, wenn Obi Wan zu Luke sagt: "Vertraue auf die Macht!"
Wir werden lachen und sagen: "Luke, Du Depp. Mach einfach! Der olle Knacker hat so Recht!"

Und wir werden dann etwas sein, halb Jedi, Halb Ninja, halb Magier und Halb Fußballgott... irgendwodazwischen, weit darunter oder darüber, völlig egal. Aber wir wissen etwas und wissen, daß wir uns darauf verlassen können, und damit brauchen wir die Büchse der Pandora nicht mehr zu öffnen, unsere Fehler nicht mehr sehen oder uns vorhalten.... Dann haben wir Es endlich erreicht

strigletti
04.09.2009, 09:49
Und wir werden dann etwas sein, halb Jedi, Halb Ninja, halb Magier und Halb Fußballgott... irgendwodazwischen, weit darunter oder darüber, völlig egal.

Völlig egal - glaube ich nicht. Wie wäre es mit Mensch?;)

Schnapper82
04.09.2009, 09:55
Völlig egal - glaube ich nicht. Wie wäre es mit Mensch?;)

Ne, ne...Jedi ist schon ne tolle Sache.
Star Wars auf der Wii...sehr empfehlenswert.

Jetzt aber mal ernsthaft.
Die Suche nach dem sogenannten "ES" ist ein Prozess über Jahre.
Und man kann auch nicht wirklich sagen, dass es jeder auf die selbe Art und Weise findet.
Es ist vielmehr eine Lebensphilosophie sich auf Automatismen und sein Gefühl, seinen 7. Sinn zu verlassen.

Steffen
04.09.2009, 10:03
Es ist vielmehr eine Lebensphilosophie sich auf Automatismen und sein Gefühl, seinen 7. Sinn zu verlassen.

Jaha! Und deshalb ist Übung und die daraus resultierende Erfahrung sehr wichtig.
Aber auch, daß wir diesen 7. Sinn in uns entdecken und zulassen müssen, denn er ist für uns alle höchst verschieden, insbesondere wie und wann er sich meldet.

Schnapper82
04.09.2009, 10:05
Das wichtigste ist allerdings, sich erst einmal auf so etwas einzulassen.
Hier ist kein rationales Denken gefragt, sondern einfach eine Kraft, die uns leitet.
Klingt zwar immer total beknackt, aber trifft es ganz gut.

strigletti
04.09.2009, 10:13
Das wichtigste ist allerdings, sich erst einmal auf so etwas einzulassen.
Hier ist kein rationales Denken gefragt, sondern einfach eine Kraft, die uns leitet.
Klingt zwar immer total beknackt, aber trifft es ganz gut.

Klingt absolut nicht beknackt, sondern ist völlig logisch. Das was du "Kraft" nennst, ist das was uns als Babys vorantreibt und uns überleben lässt. Erst später wird dieses im Rahmen des Erziehungsprozesses verschüttet und durch das Denken weitgehend überlagert. Und genau deswegen ist es auch ein Prozess den wir benötigen, um "Es" gewissermassen wieder frei zu schaufeln.

Schnapper82
04.09.2009, 10:19
Leider wird bei vielen TWT kein Wert auf diese Art des Trainings gelegt.
Dort gibt es nur das "Bälle auf´s Tor pflastern"! Das würde ich persönlich nicht als TWT bezeichnen, sondern als hirnloses kaputt machen von Ressourcen, die im Tor stehen.

Ein TW-Trainer muss daher viel mehr können als ein normaler Coach.
Er ist Freund, Ansprechpartner, Psychologe, Motivator und Coach. Also ein sehr vielseitiges Anforderungsprofil an einen TW-Trainer. Es gibt viele TWT, die eine oder vielleicht zwei dieser Eigenschaften beherrschen, aber leider kaum welche, die alles vereinen. Das ist auch der Grund, wieso ein ehemaliger Profi kein guter TWT sein MUSS. Er hat fachlich viel drauf, technisch vielleich auch, aber er muss nicht zwangsläufig die anderen Fähigkeiten mitbringen.

Believer
04.09.2009, 11:17
Womit wir, dank Schnapper wieder bei der alten Diskussion um die Rolle des TwT sind. Sie wird wohl so endlos, wie die Defizite in diesem Bereich bleiben...


Bei Believer hingegen, die inzwischen mit Atmentechnik sehr weit vorgeschritten ist, dürften interessante Effekte zu erwarten sein.
Und wenn wir da durch sind, dann gehen wir endlich an Omas Marmeladenglas, sprich ans Eingemachte.
Denn nach der Theorie, da müssen wir nun in die Praxis gehen und uns dann dazu Übungen und auch Ideen ansehen, ja förmlich einige Dinge uns ansehen und machen, um ES auch in der Praxis mal zu begreifen und zu spüren.

Na da bin ich ja gespannt wie ein kleines Kind. :)

Noch eine Frage zum Thema Atemtechnik: Du wirst mich sicherlich sagen, dass der Zeitpunkt der Atemübungen individuell festgelegt werden sollte, gerade nach dem Momentangefühl. Ich habe für mich entdeckt, dass es eher suboptimal direkt vor dem Schlafengehen ist (diesen Zeitpunkt wähle ich nur am Tag vor dem Spiel). Ich habe mir jetzt angewöhnt, sie direkt vor der Fahrt zum Training zu machen, da es meist bei mir nur ein Zeitraum von einer Stunde ist, in dem ich von der Schule komme, noch kurz zwei Blätter zu den Hausaufgaben durchgehe und mich dann schon wieder zum Training aufmache. Es sind doch gerade solche Situationen, in denen man sich diesen Moment der Ruhe nehmen sollte, oder?

Steffen
04.09.2009, 13:30
Believer,
wie Du schon schreibst, ist es eher suboptimal vor dem Schlafengehen. Denn letztendlch unterscheidet unser Geist nicht zwischen Schlafen und Entspannen. Einschlafen bei Entspannung ist daher auch suboptimal, wie Entspannen vor dem Schlafen.. jedenfalls in der Form.

Wähle daher einen Moment, wo Du einfach feststellst, daß Du vom Leben getrieben bist, wo es Dich wie einen Strudel erfasst, Du kämpfst und meinst ertrinken zu müssen in den Stromschnellen des Lebens.
Das ist der Moment, wo man so eine Übung, wenn man erfahren ist, rasch anwenden kann.
Denn dann erhebt sich die Ruhe, wie ein massiver Felsen gleich, aus den Fluten des tosenden Wassers des Lebens um Dich herum. Hebt Dich empor und Du hast den sicheren Blick über das Chaos.
Im Laufe der Zeit, mit etwas Übung, wirst Du so rasch ein klares Fahrwasser erkennen können, und Dich von allein die Fluten werfen, weil Du nun die Strudel umgehst und das wichtige erkennst.
Der Rest, der holt Dich später, dort wo die Ströme des Lebens im Becken des Jetzt zusammen fließen, wieder ein. Dort, wo dann alles zur Ruhe kommt, kannst Du dann diese Dinge auch erledigen und dann, wieder dich mitreißen lassen.

Falls Du dies mal körperlich spüren möchtest, geht mit einem ehrfahrenen Kajak-Fahrer im Hochsommer in einen Eiskanal.
Spüre, wie er anstelle gegen den Strom mit dem Strom spielt, die Strudel und Strömungen für sich nutzt, und trotzdem, oft bei Fehlern heillos mitgerissen wird und kämpfen muss.
Das Ganze kann man dann mit Rafting vergleichen, nur ist das noch passierer. Sehr intensiv ist es im Canyoning, wo man bergauf sich anstrengt um dann bergab mit dem Wasser zu fließen. Nutz man Strudel und Strömungen nicht, so gibt es blaue Flecken und schluckt viel Wasser. Erfahrene Leute aber, die erleben es dann eher wie auf einer großen, wilden Rutschbahn...

Und so ist das mit der Atmentechnik auch... Sie ist und sie soll eine kurze Rast sein und werden.
Daher kann man diese dann auch nach dem Sichern eines Ball gut anwenden, einfach, um hier die Strömung des Spiels zu brechen, den Überblick zurück zu bekommen um dann die entsprechende Strömung zu erkennen, um mit dieser den erfolgreichen Konter einzuleiten.

Es ist also sehr individuell und Du erinnerst Dich an Ruit, als ich sagt: Ich kann nur ein wenig geben, doch das was und wie, daß müßt ihr ganz von allein und selbst entscheiden.
So auch hier.

Es gibt genug Frauen, die tun es vor dem Autofahren, andere vor einer Sitzung, wieder andere vor.... Nimm ein paar Kinder, schau, wie diese sich anstellen vom 5 Meter Turm zu springen.
Beobachte Ihr atmen, Ihre Konzentration... ist das nicht vergleichbar?
Sie tun alle das gleiche, so gesehen, und doch werden sie es alle unterschiedlich im Geiste tun und auch empfinden.... Das eine macht es auf der Leiter, das andere oben in der Schlange. Andere müssen schon vor der Leiter anfangen, und wieder andere treten scheinbar mutig an den Rand und springen sofort. Bei Ihnen dauert es nur Bruchteile, den Geist zur Ruhe zu bringen.... und das ist das Ziel solcher Übungen, die man dann auch zeitlich gut ausdehnen kann.
Vorteile? Na Logisch! Mathearbeit, Klausuren oder die Doktorarbeit, eine mündliche Prüfung oder das kritische Verkaufsgespräch.
Kurz die Atmentechnik.. den Geist zur Ruhe bringen, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten herstellen, und dann rein...

Wir gehen also nur einen ganz kleinen Teil dieser Dinge an... nur im Bereich Sport. Bedenke was Du damit, also mit dem Werkzeugkasten und mit den Handwerkszeugen alles machen kannst, wenn man es mal nicht nur auf Sport bezieht...
Aufreget vor dem ersten Date der großen Liebe... jou. Wie cool, wenn man den Kasten dabei hat. Man nimmt sein Handwerkszeug und beruhigt den Geist.
Schmetterlinge im Bauch sind schön und man lernt, diese zuzulassen und trotzdem locker zu bleiben, wirkt natürlich und nicht angespannt.... Für ein Date, ein Erfolgsrezept... vielleicht ist es genau das, was einen Gigolo oder auch andere dieser Papageien (männlich und weiblich) zu deren Überzeugungsquoten bringt.

Also, es bleibt Spannend... und individuell

Believer
04.09.2009, 15:15
Danke für den Ratschlag. :)

Becks-Keeper
04.09.2009, 21:59
@belivier
könntest du mir einmal kurz schilder wie du die atemtechnik durchführst? Mich würde das sehr interessieren, denn ich praktiziere zurzeit ähnliches ;)

Danke im vorraus

Luke
04.09.2009, 22:29
Ich wäre inzwischen auch interessiert, mal schauen, ob es was hilft...
Bräuchte also auch eine Art Hinleitung, da ich den Zweck ja generell schon kenne, nur nicht wie ich sie am besten durchführe...

Believer
04.09.2009, 23:03
Hier (http://www.torwart.de/forum/showpost.php?p=730297&postcount=3) findest du Steffen's Beschreibung zu den Grundlagen. Diese ist schon sehr detailiert und sollte dir alle Informationen geben.

Es ist bei mir situationsabhängig, wie ich die Atemübungen durchführe. Es hängt eben damit zusammen, wann und wie ich sie gerade brauche und wo ich mich dabei befinde.

Generell habe ich es mir angewöhnt, mich 10 Minuten vor dem Losfahren zum Training auf meine Couch mit geradem Rücken in den Schneidersitz zu setzen. In dieser Position führe ich dann die Atemübungen durch. Zu allererst versuche ich immer momentane Gedanken - seien sie nun neutral, negativ oder positiv - aus meinem Kopf zu bekommen, in dem ich mir vorstelle, wie ich sie einfach aufsteigen lasse (so hat es Steffen sehr gut vorstellbar beschrieben - es klappt ganz gut). Dabei hilft es mir im Kopf den Atem mitzuzählen, um ihn in den Rhythmus zu bringen. Wenn ich merke, dass sich langsam die Wahrnehmung meiner Umgebung ändert (das ist keine bewusste Wahrnehmung, sondern vielmehr ein Gefühl), dann gehe ich zur zweiten Phase über und rufe mir bewusst positive Erinnerungen (im Bezug auf Fußball) ins Gedächtnis. Möglichst detailiert versuche ich sie noch einmal nach zu erleben und die Gefühle hervorzurufen, die ich in dieser Situation hatte. Meist spüre ich dann schon, wann mein Handy gleich diesen einen Song spielt und somit die Entspannungsphase vorbei ist. Wenn man es öfter macht, dann gibt es einen Zeitpunkt, an dem man fühlt, dass es gleich vorbei ist. Sehr interessant. In der 2. Phase muss ich übrigens oft gar nicht mehr auf meinen Atem achten, da er langsam und regelmäßig seinem Rhythmus folgt.

Du kannst - ich habe schon ein paar Mal diese Erfahrung gemacht - eigentlich auch an lauten, öffentlichen Orten kurz diese Entspannungsübungen machen, wenn es gerade von Nöten ist. Ich habe mir heute zum Beispiel in der berliner Straßenbahn eine kurze Entspannungsphase von 5 Minuten genommen. IPod-Stöpsel ins Ohr, einen schönen Song in die Wiedergabeliste ("Somewhere over the Rainbow" von Israel Kamakawiwo'ole), bequem hinsetzen - dazu macht es sich natürlich gut, wenn die Bahn nicht voll ist - und Augen schließen. Mit dem Ende des Songs habe ich dann die Augen wieder geöffnet und war überrascht, wie verhältnismäßig hektisch und laut es in der Bahn war, da ich mich offensichtlich so sehr auf meine Gedanken und den Song in meinen Ohren konzentriert hatte, so dass ich die lauten Geräusche der Straßenbahn nicht mehr wahrgenommen habe. Das Bewusstsein für diesen Vorgang erlange ich meist erst nach dem Augen öffnen. Also kann man es (mit Hilfsmitteln evt.) schon überall durchführen. Die Musik war für mich jetzt nur eine Hilfestellung, da ich mit ihr auch bestimmte positive Erinnerungen verbinde und mich auch so ein wenig vom Getrubel außerhalb abschotten kann.
EDIT: Es ist mir noch eingefallen. Diese Atemübungen dienen natürlich in erster Linie der Entspannung und wirklich ein Bewusstsein für diesen Zustand, in dem ihr euch währenddessen befindet, erlangt ihr zuerst, wenn ihr es in einem möglichst stillen Raum durchführt. Dann wird eben diese Wahrnehmungsveränderung deutlicher für euch und die Entspannungsphase viel intensiver.

Ansonsten mache ich die Atemübungen auch immer einfach nur um impulsive Aktionen zu unterdrücken und die erste Wut unter Kontrolle zu bekommen. So schaffe ich es zumindest erst einmal die dominanten, negativen Gedanken nach hinten zu schieben, so dass ich abgeklärt wirke, aber in mir doch eher ein wenig eine rationale Leere herrscht - mir fiel jetzt kein passenderes Wort ein. Ich will damit einfach nur sagen, dass ich mir die Situation bewusst mache und die nächsten Schritte durchgehe. Dies war heute beim Training der Fall. Ich konnte es somit vermeiden vor meiner Mannschaft und der Mannschaft der Ersten einen unterdrückten Wutanfall zu bekommen, sondern konnte still auslaufen und langsam den Kabinengang antreten. Das ist für mich schon viel wert, wenn ich da an die "guten" alten Zeiten denke...

Eine Beschreibung meiner Gefühle und Wahrnehmungen während der Entspannungsphase findest du hier (http://www.torwart.de/forum/showpost.php?p=822886&postcount=123) im oberen Abschnitt.

Ich hoffe dir mit meinem Beitrag schon ein wenig geholfen zu haben. Letztendlich kannst du dir jetzt Tipps geben lassen und mit deren Hilfe deine Atemübungen beginnen oder verändern, aber es findet doch jeder ab einem bestimmten Punkt das Prozedere, das für ihn am besten ist. Wie immer ist in diesem Thema alles sehr individuell.

Believer
30.09.2009, 18:47
Steffen, ich habe mal wieder eine kleine (große) Bitte an deine Wenigkeit. :)


Luke, natürlich. Sonst würde ich es nicht schreiben.
Kann man ruhig auch hier tun, denn die meisten, die keinen "Werkzugkasten" haben, als nicht mal im Ansatz wissen worum es geht, werden mit der Visualisation auch wenig Glück und Erfolg haben.

Ich habe nun schon vom Gefühl her in der Atemtechnik einige Fortschritte gemacht. Vielleicht drücke ich es so aus: Es ist eine Gelegenheit, eine Option geworden, mich zurück zu ziehen. Man kann es vielleicht mit einem gemütlichen Sessel vergleichen, den ich mit mir rumtrage und jedesmal in ihm versinke, wenn ich dieser Wärme, diesem Schutz und der Ruhe bedarf. Am Anfang hat es noch ziemlich lange gedauert, bis sich dieses Gefühl in mir ausgebreitet hatte - natürlich kommt es auch heute noch auf die Situation und den jeweiligen Emotionszustand an, in dem ich mich befinde - und doch fällt es mir immer leichter mich "gehen zu lassen". Anfänglich habe ich auch oft den Fehler gemacht und mich zu einer gewissen Regelmäßigkeit gezwungen. Es war mein Ehrgeiz, meine Disziplin mit der ich auch in diesem Thema der Perfektion entgegen streben wollte. Erst später sollte ich erfahren, dass dies genau der falsche Weg ist. Von da an, habe ich die Momente wirklich genießen dürfen, ebenso wie das Gefühl diese Momente (oder den "Sessel", wie ich es oben ausgedrückt habe) mit mir mit mir herumtragen zu können.
Gerade jetzt in der Zeit, in der alles drunter und drüber läuft und ich so viel Training und Fußball entbehren muss, wo es doch eigentlich die Konstante, die Zuflucht in diesem momentanen Chaos (das sich mein Leben nennt) ist, - gerade jetzt, ist brauche ich diese Momente.

Da ich merke, dass ich langsam auch besser werde, strebe ich nun die nächste Stufe an. Sie hat von dir den Namen "Visualisation" bekommen.
Meine Bitte an dich ist nun einfach zu erraten. Möchtest du mir die nächste Anleitung für meinen Werzeugkasten in die Hand geben? :)

Launga
18.11.2009, 14:50
Denke es hilft schon etwas wenn man die Übungen von Steffen macht.
Jedoch finde ich wird man dadurch nicht um 2 Ligen besser.

Denke es ist angeboren und auch von Mensch zu Mensch verschieden.

Ich bin kein schlechter TW, nur habe ich 2-3 mal einen Hänger in der Saison und die machen die eigentliche leistung zu nichte.

Wer immer 100% da ist würde sicherlich in der Bundeliga spielen.

Was machte einen Kahn so stark? ER konnte sich 90 minuten voll in das spiel reinsteigern und war immer bei der sache. Das können viele nicht und das ist auch der unterschied zwischen den besten und eben uns

Believer
22.11.2009, 08:30
Denke es hilft schon etwas wenn man die Übungen von Steffen macht.
Jedoch finde ich wird man dadurch nicht um 2 Ligen besser.

Denke es ist angeboren und auch von Mensch zu Mensch verschieden.

Du musst immer beachten, dass es Torhüter/innen gibt, die durch das von den Trainern dann viel zitierte "Kopfproblem" deutlich in ihrer Leistung gehemmt sind. Oft scheitert daran der Schritt in höhere Ligen oder eben zum Erreichen der eigenen Ziele. In dem Sinne kann dich das Mentaltraining nicht allein zwei Ligen besser machen. Das ist nicht der Sinn des Ganzen.

Es geht darum, dass du mit diesem Training dich, dein Innerstes, dein ES findest und aus ihm Ruhe und Kraft schöpfst. Wenn du dir und ihm vertraust, dann ist es dir möglich deine volle Leistung auszuschöpfen und das Spiel zu genießen. Es ist ein spezielles Gefühl, das dann in dir entsteht. Genau da liegt auch der Sinn der ganzen Sache. Du verbesserst deine Voraussetzungen im Training, doch sie auszuschöpfen - dabei hilft dir das Mentale Training.

Du sagst, es ist angeboren? Nun, jedem Menschen wird etwas mitgegeben - das stimmt. Allerdings finde ich diesen Sachverhalt, bezüglich unseres Themas, nicht entscheidend, denn diese Fähigkeiten, die wir im Mental Training "trainieren" kann man erwerben und wer sich konsequent darin verbessert, der wird irgendwann demjenigen, der sie von Natur aus hatte, die Hand auf der gleichen Ebene schütteln können. Das ist meine Überzeugung.

Steffen
22.11.2009, 12:39
Believer,
ich habe Dich nicht vergessen.... ich suche im Moment nur noch die passend Formulierung. Dreimal hatte ich schon angefangen.... es aber wieder verworfen.

Luke
22.11.2009, 12:59
Ich beginne gerade auch mit diesen Atemübungen, leider fällt es mir noch sehr schwer...
Das richtige Atmen und das damit verbundene nicht nachhängen der Gedanken ist echt ziemlich hart...

JSG Titan
22.11.2009, 14:09
Momentan klappt es bei mir richtig gut. Ich setze das Atmen jedoch nicht bewusst ein - ich bin trotzdem gut auf das Spiel fokussiert, was in der Vergangenheit nicht so der Fall war. Ich hab es glaub ich schon mal geschrieben, dass man ES nicht erwzingen sollte und sich selbst blockiert, um ES zu erlernen.

Believer
22.11.2009, 17:02
Bei mir ist das Ausatmen nach der Parade schon eine Angewohnheit geworden, die mir wirklich hilft. Im Moment muss ich aber wieder reinkommen nach den Pausen und erstmal meine Leistung stabilisieren. Das werde ich wohl jetzt auch können, da meine Konkurrentin leider aufgrund von Rückenproblemen eine sehr lange Pause machen muss. Das ist natürlich hart, da meine Trainingspartnerin und gute Kollegin jetzt wegfällt, aber es ist besser für sie.
So muss ich jetzt eben umso mehr überzeugen.

@Steffen:
Ich habe mir gedacht, dass du mich nicht vergessen hast. Lass dir Zeit, ich bin dir sehr dankbar. :)

Steffen
01.02.2010, 14:24
Hallo Believer, sorry for my delay... aber es braucht eine Menge Zeit, denn mit dem Punkt Visialisierung nehmen wir nun wirklich auch tiefen Einfluss auf das ES und natürlich eine Art virtuelles Training.

Daher wußte ich nicht so unbedingt, wie ich das am Besten hier in Worte zu fassen habe, aber ich versuche mal es entsprechend passend zu machen.

Also Grundlage ist, daß Du deine Gedanken gelernt hast, zu steuern und doch treiben zu lassen, also ein einen Zustand kommst, der wach ist, aber eher für aussenstehende wie Schlafen wirkt.
Da Du ja meinst, diesen Zustand erreicht zu haben, können wir nun wie von Dir gewünscht, neue Werkzeuge in deine "Kiste" packen. Das mit den "Knöpfen" ist Dir ja auch schon eigen geworden, also schauen wir mal, wie nun diese Sache klappt.

Also zunächst: Nur was Du körperlich beherrschst, kann man mit Visualisieren auch verbessern. Also solltest Du nochmals aus den Platz gehen und versuchen, deine Techniken, die Du sicher beherrschst und recht fehlerfrei sind. Mach diese langsam, konzentriere Dich dabei auf, was Du spürst und fühlst, wie Du Dich bewegst. Achte dabei darauf, daß Du wirklich genau weißt, wann und wo sich was im Körper tut und es sich wo und wie anfühlt.
Daher nicht schnell die Technik ausführen, sondern langsam und bewußt, gezielt und kontrolliert bewußt.
Wenn Du das hast, dann kann es, wenn nun das weitere Problematisch ist, nützlich sein, so eine Aktion mal als kurzen Video Clips aufzunehmen und sich anzusehen.
Einfach so wie es ist, damit Du Dich selbst sehen kannst.
Ich hatte Glück, ich habe das nicht gebraucht.

So und nun geht es los.
Wir beginnen wie weiter Oben damit, uns zu konzentrieren und in den Dämmerzustand überzu gehen, wo nur der Atmen zählt. Haben wir das erreicht, nehmen wir nun Einfluss und kramen eine der Techniken heraus. Welche ist egal.
Nun focusieren wir auf die Bewegung. Du musst also eigentlich die Ausführung der Technik träumen, dabei darf es sogar so weit gehen, daß unbewußt Muskeln angespannt werden. Es kommt also ähnlich im Schlaf zu minimalen Bewegungen, zu Zuckungen und leichten Anspannungen.
Man beginnt langsam damit, daß die Bewegung in der Vorstellungskraft ausgeführt wird. So bald fremde Gedanken stören, muss man von vorn beginnen... also wieder erst einmal in den Zustand der geistigen Neutralstellung kommen. Von dort aus beginnt man wieder ganz von vorn.
Es kann einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sich die Bewegung gezielt und langsam in Gedanken, also wie im Traum präzise aufrufen und steuern läßt, bis eben der Ablauf der Technik beim Aufruf aus der Neutralstellung sich anfühlt und vor dem geistigen Auge so aussieht, wie man dies vorher praktisch befunden hat.
Nicht aufgeben, dies ist der erste Schritt und der dauert.

Klappt das gut, steigert man die Geschwindigkeit. Also die Ausführung soll schneller werden, also geistige Neutralstellung - Aufruf der Bewegung - geistige Neutralstellung - Aufruf der Bewegung usw.
Klappt auch dies sehr gut, kommt die vollständige Visualisierung.
Nehmen wir das Werfen, also seitliche Bälle flach neben den Torhüter.
Jetzt müssen Vollständige Muster vorhanden und aufrufbar sein, damit wir verketten können. Also nicht bloß das sich Werfen, sondern auch das Aufstehen, z.B. über die Torwarthocke, müssen vorhanden sein.
So gehen wir nun in die geistige Neutralstellung und halten den Zustand nach belieben. Langsam lassen wir dann ein wundervolles und für uns perfektes Trainingsgelände erscheinen. Wir stehen dort und atmen. Alles ist ruhig und perfekt. Perfektes Wetter, Perfektes Licht, perfekter Boden... alles ist angenehm und fühlt sich super gut an.
Jetzt kommt ein Ball. Wir sehen diesen und beachten ihn nicht, wie er neben uns einschlägt.... sondern wir beobachten dies nur.
Wenn wir uns bereit fühlen, und spüren, daß diese Bälle die perfekten Bälle sind, um mit dem Werfen gehalten zu werden, dann rufen wir die Bewegung auf. Dabei ist der Ball in der perfekten Geschwindigkeit zu unserer Bewegung, nicht umgekehrt. Wir führen die Bewegung aus, und halten den Ball in Perfekter Lage.
Ggf. kann es hier nötig sein, abzubrechen, und aus der Neutralstellung zu beginnen, ebenso, wenn wir zu ungeduldig werden und zu hudeln beginnen. Es muss förmlich von selbst passieren und nicht nun geträumt werden, denn es muss sich anfühlen, wie in der Praxis...
Klappt auch dies reibungslos, fühlt sich perfekt und gut an, ja ist sogar nach dem "Aufwachen" noch deutlich feststellbar, daß wir gearbeitet haben, ist es perfekt.
Dann gehen wir über zur Verkettung:
Geistige Neutralstellung, Aufkommen zum perfekten Trainingsplatz, perfekte Umgebung... die perfekten Schüsse und nun agieren wir, wenn es passt zum Ball mit der Technik. Doch wir brechen nicht ab, sondern stehen einfach auf. So bald wir stehen, geht es in die Geistige Neutralstellung zurück, perfekter Platz, perfekte Umgebung, perfekter Schuss und perfekte Ausführung des Technik, bis zum Ausstehen.
Klappt auch dies prima, dann bleibt alles so wie oben, doch wir blitzen nur kurz in die geistige Neutralstellung. Das ist schon schwer genug. Aber wir bekommen so hin, daß wir nach dem Aufstehen z.B. den Ball in den Händen 'vergessen' können und mit einem neuen Ball beginnen.
Wenn das klappt sind nun Serien von vier bis sechs Bällen hintereinander möglich, und wir werden so auch lernen, Geschwindigkeit und Wiederholungstempo zu steigern....

Klappt das gut, nun, dann suchen wir uns eine neue Technik heraus...
Geht auch diese, kann man z.B. kombinieren, also Ball tief, andere Seite Ball hoch ....

Ja, und wenn wir also nun schon ein Torwarttraining visualisieren können, bedenke Dir Pausen in der Neutralstellung zu gönnen und Du solltest insgesamt nicht länger als 60 Minuten visualisieren, dann geht es letztendlich an Spielsituationen.
Ein Freistoß zum Beispiel.
Geistige Neutralstellung, perfekter Platz, perfekte Umgebung, perfekte Gegenspieler, perfekte Abwehr... die Mauer ist perfekt gestellt, alles ist perfekt und Du weißt, der Schütze wird den Ball perfekt über die Mauer heben und unter die Latte nach dem Kreuzeck perfekt für Dich platzieren.
Sein Anlauf ist perfekt, als der perfekte Ton erklingt, daß der Ball geschossen wurde, beginnt der Ball seine absolut perfekte, wunderbare Flugbahn und ein Glücksgefühl in Dir wird ausgelöst. Denn auch Du bist bereit und perfekt vorbereitet, deine Bewegung setzt ein, perfekt ist dein Stemmschritt und der Absprung und perfekt gelingt das Übergreifen. Spüre die Berührung des Balles, die einen Schauer von Glück durch den Körper rasen läßt, komme auf, spüre wie Du dein Gewicht vollständig, leicht und anmutig abfängst und Du dich perfekt abfängst und abrollst.
Genieße den Moment einen Augenblick und spüre deinen Atem der dich zur Geistigen Neutralstellung zurück bringt....

Die vollständige und recht mühelose Visualisierung ist eine schwere Aufgabe, denn es ist gezieltes Trainieren von ES und den Automatismen, ein Fehler hat deutliche und recht schwerwiegende Folgen für die eigene Technik... sie ist daher ein Risiko, wenn man sich der eigenen praktischen Fertigkeiten nicht bewußt, nicht nicht über die praktischen Fertigkeiten so verfügt.
Ist das aber alles gegeben, ist das Visualisieren eines der mächtigsten Werkzeuge, die man nur haben kann.

Moritz M.
06.05.2010, 14:34
Super Beitrag, Steffen, wirklich!
Ich kann jedem nur empfehlen, der mental an sich arbeiten will, kauft euch das Buch von Oliver Kahn - Ich, Erfolg kommt von innen...Es ist wirklich sehr hilfreich und hilft zum Beispiel bei mangelnder Konzentration;)
Ich kann es nur empfehlen, das Buch ist im Torwart.de Shop vorhanden..

Believer
06.05.2010, 14:54
So, mal ein kleines Update von mir:

Ich bin mittlerweile dazu übergangen zweimal pro Tag für 10 Minuten "zu trainieren". An das Visualisieren der Techniken habe ich mich bisher noch nicht gewagt. Ich wollte es nicht machen, bis ich nicht sicher bin, dass es der richtige Zeitpunkt ist.
Bisher konzentriere ich mich eben nur auf meinen Atem (ich zähle immer mit - irgendwie hilft es - ist das denn günstig?) und rufe mir dann Momente, die ich erlebt und verinnerlicht habe - die "Knopfdruckmomente" - ins Gedächtnis. Möglichst detailgetreu. Also Gefühle natürlich, die Handlungen, Worte...
Das hilft deutlich spürbar. Nach dem "Aufwachen" fühlt man sich einfach besser, positiv, gestärkt.
Interessant ist es auch, dass ich ein Gefühl dafür entwickelt habe, wann ich wie selbst wieder aus diesem Zustand "aufwachen" muss. Meistens geschieht das dann immer ein paar Atemzüge, bevor mein Handywecker klingelt.
Außerdem merkt man auch deutlich, wenn man eine längere Pause im "Trainingsplan" eingelegt hat, denn dann fällt es viel schwerer, diesen Dämmerzustand zu erreichen bzw ihn zu halten. Oftmals ist es mir dann passiert, dass ich geistig eingeschlafen bin. Körperlich nicht, denn irgendwie war ich ja noch da, aber ich bin irgendwann wie hochgeschreckt und wusste nicht mehr, wie viel Zeit vergangen ist. Das ist ja nicht das Ziel der Übung.

Steffen
06.05.2010, 15:17
Believer, vielleicht haben wir am Camp ja Zeit, den Punkt Visualisierung mal genauer zu beleuchten.

Believer
06.05.2010, 15:21
Hoffentlich. :)

Noch mal kurz zurück auf die eine Frage: Ist es denn günstig den Atem mitzuzählen? Mir hilft es oft die Sekunden mitzuzählen und mich somit zu konzentrieren... So kann ich dann am besten meinen Atem bewusst kontrollieren.

Steffen
06.05.2010, 15:35
Believer,
das ist Dir überlassen. wenn es Dich nicht stört, ja sogar hilft, warum dann davon abkommen? Gut ist, was passt und sich gut anfühlt...

Paulianer
06.05.2010, 15:59
Ich wäre gerne dabei :) Habe mich bereits mehrmals an dieses Thema heran gewagt, habe jedoch immer abrupte Pausen und Fehler in meinen Visualisierungen.

Steffen
06.05.2010, 16:08
Hallo,
na das liegt doch an Euch! So etwas ist ja immer etwas, wo ich nicht die Glocke läute und dann einlade, sondern einfach die Sache so sehe: Ihr möchtet etwas, also kommt auf mich zu.

Denn ich teile die Bananen nicht aus, Ihr wisst, wo die wachsen, also holen müßt Ihr die Euch schon allein... :D

Paulianer
06.05.2010, 16:14
Ich bringe dir Bier mit, dann klappt das schon ;)

Steffen
06.05.2010, 17:01
Falsch.
Dir ist am Camp nicht aufgefallen, daß er keines getrunken hat.. es gibt eigentlich nur zwei Sorten Bier, mit denen man bei mir was erreicht... der Rest ist Vergeuldung, weil es alt und schal wird...

Stetti
06.05.2010, 17:06
es gibt eigentlich nur zwei Sorten Bier, mit denen man bei mir was erreicht...
Und die eine Sorte davon heißt Wodka RedBull :o:p

South-West Boy
06.05.2010, 17:18
Falsch.
Dir ist am Camp nicht aufgefallen, daß er keines getrunken hat.. es gibt eigentlich nur zwei Sorten Bier, mit denen man bei mir was erreicht... der Rest ist Vergeuldung, weil es alt und schal wird...

Park Wild und Park Pils.
Tut mir leid aber es ist meine Pflicht dies zu schreiben;):rolleyes:

Edit: Bitte löschen kann als Spam meinerseits gewertet werden.
Ich bin ja hier nicht in der Lounge.:)

Luke
06.05.2010, 18:00
Park Wild und Park Pils.
Tut mir leid aber es ist meine Pflicht dies zu schreiben;):rolleyes:

Edit: Bitte löschen kann als Spam meinerseits gewertet werden.
Ich bin ja hier nicht in der Lounge.:)

Dann müsste Stettis Post aber auch gelöscht werden, also ist das sicherlich kein Ding ;)

Zum Thema ES... ich habe gemerkt, wenn ich so meine Vorbereitung vor Spielen habe, auch vor Trainings, dann fahre ich damit ganz gut. ES spielt hier für mich eine unterbewusste Rolle, ich praktiziere das Mentale Training nicht so exzessiv wie beispielsweise Believer das macht.
Ich fühle mich so ziemlich gut, aber möchte mich von ES auch nicht distanzieren, weil ich manche Rituale einfach brauche. Ja, ich spreche hier von Ritualen, einfach aufgrund der Tatsache, dass sich gewisse Automatismen bei mir so weit eingespielt haben, dass diese immer die Gleichen sind, egal ob im Spiel oder im Training.

Konkretisiert sind das einfach die Knopfdruckmomente, die ich im Camp kennengelernt habe. Es gibt sowohl die positiven, als auch die negativen Momente, die ich mir hin und wieder in den Kopf rufe.
Die positiven Knöpfe sind bei mir im Spiel nicht wegzudenken, genauso wie ich im Training immer wieder nach Neuen lechze, um mir diese einspeichern zu können.

ES ist also für mich ein ständiger Begleiter, den ich aber gar nicht so bewusst hervorhole, beispielsweise durch das Atmen, sondern mit dem ich unterbewusst gut fahre.
Dennoch bin ich immer offen für Neues und wäre natürlich auch beim "Visualisierungs-Wörkschop" dabei :)

Believer
06.05.2010, 18:46
Also als "exzessiv" würde ich es jetzt nicht beschreiben. Gerade weil dieses Adjektiv meist im Zusammenhang mit Drogenkonsum steht. ;)
Aber das ist doch vollkommen okay, Luke. Jeder muss für sich selbst die richtige Methode finden. Ich erinnere da nur an striglettis Methode, sich in einen inneren Ruhezustand zurück zu holen. :)


Hallo,
na das liegt doch an Euch! So etwas ist ja immer etwas, wo ich nicht die Glocke läute und dann einlade, sondern einfach die Sache so sehe: Ihr möchtet etwas, also kommt auf mich zu.

Na klar. Im letzten Camp haben wir ja letztendlich doch am Ende gefragt. So zwischen Tür und Angel nach dem Samstagstraining... ;)
Diesmal melden wir uns schon früher. Verlass dich drauf. :)


Ich wäre gerne dabei :) Habe mich bereits mehrmals an dieses Thema heran gewagt, habe jedoch immer abrupte Pausen und Fehler in meinen Visualisierungen.

Das geht mir zum Glück bei den Momenten nicht so. Aber an die Techniken habe ich mich ja noch nicht heran gewagt.
Trotzdem merke ich, dass, wenn ich gegen Ende des "Trainings" unterbrochen werde (wie eben von meiner Schwester, die ungefragt ins Zimmer stürmte), ich das Training auch gleich abbrechen kann. Ich habe dann meist nicht mehr das - wie drücke ich das jetzt aus? - vielleicht Durchhaltevermögen, um mich nach dieser abrupten Unterbrechung, wenn ich eigentlich schon ziemlich weit war, noch einmal in diesen Zustand wieder so tief einzuklinken. Deswegen habe ich heute 2 Minuten früher abgebrochen. Aber eines habe ich auch gelernt: Erzwingen bringt nichts.
Als ich angefangen habe, gab es viele Tage, wo ich mittendrin aufgehört habe, weil ich gemerkt habe, dass ich mich nicht auf die Übungen konzentrieren, also nicht aktiv entspannen konnte. Manchmal unter Zeitdruck, manchmal, weil mich ein Erlebnis so beschäftigt hat.

Steffen
07.05.2010, 07:32
Park Wild und Park Pils.



Durchgefallen, weil absolute Doppelniete... Bevor man postet, sollte man nachdenken, oder die Leute kennen.

JSG Titan
07.05.2010, 09:50
Steffen, Oliver Kahn schreibt in seinem Buch etwas von einem "Flow" Er beschreibt den Flow so, dass man nur noch auf das Spielgeschehen fokussiert ist, am Punkt höchster Konzentration ist, Paraden zu Automatismen werden. Ist das vergleichbar mit ES?

Schnapper82
07.05.2010, 10:03
Das ist meiner Ansicht nach das "ES".

Believer
07.05.2010, 14:55
Mmh. Ich weiß nicht. Letztendlich habe ich aufgehört, zu fragen (eigentlich ungewöhnlich für mich) und in diesem Fall mal nur zu vertrauen. Zwischen "ES" und dem "Flow" gibt es meiner Meinung nach noch einen kleinen Unterschied. Man kann mit dem "ES" diesen Zustand des "Flows" erreichen. Also ist es nicht ein und dasselbe, aber es bedingt einander. So würde ich es ausdrücken, aber mancher mag darüber sagen, dass das auch nur Wörter-Murmeln ist. ;)

Steffen
07.05.2010, 19:50
Believer,
lass uns am Camp mal ein Spiel spielen.... ich glaube, man kann und darf es nicht ernst nehmen, bei jemand wie Dir könnte das aber eine tolle Sache werden...
Ich könnte fast wetten, daß was für einige Spiel ist, für Dich wesentlich mehr ist.
Also, ein wenig Geduld... junge Padawan ;)

Schnapper82
07.05.2010, 20:38
Spielen ist immer gut.
Bin dabei... ;)

Steffen
07.05.2010, 20:44
Okay, für Dich gibt es die verschärfte Ausführung... Darth Mika!

Schnapper82
07.05.2010, 20:45
Ich denke, dass ich "ES" unbewusst kennegelernt habe.
Irgendwann kam halt der Punkt, wo es da war. Ich habe nicht danach gesucht, sondern ich "ES" war auf einmal da...

Klingt vielleicht beknackt, aber so lief es bei mir...

Marius
07.05.2010, 22:38
Ich wäre dann auch gerne dabei, wenn das ES "thematisiert"(unpassendes Wort) wird.

Believer
07.05.2010, 23:17
Schnapper, das ist ganz und gar nicht unlogisch. Über die tollsten Erlebnisse "stolpert" man doch im Leben praktisch, oder? ;)


Spielen ist immer gut.
Bin dabei... ;)

Na das hört sich an ;)


Believer,
lass uns am Camp mal ein Spiel spielen.... ich glaube, man kann und darf es nicht ernst nehmen, bei jemand wie Dir könnte das aber eine tolle Sache werden...
Ich könnte fast wetten, daß was für einige Spiel ist, für Dich wesentlich mehr ist.
Also, ein wenig Geduld... junge Padawan ;)

Gern. Es wäre mir ein Vergnügen. :)

Gibt es für Padawan einen weiblichen Term? Prinzessin Leila war ja keine Jedi-Ritterin, oder? Ich gebe zu, ich kenne mich da nicht so aus :o;)

Steffen
08.05.2010, 21:48
Bissi Off-Topic:
Padawan ist 'geschlechtslos'. Es ist ein Titel, wie Jedi Ritter. Denn der englische Begriff Jedi Knight ist ebenfalls für Frau und Mann gleich, weil allein der Begriff Knight ohne Geschlecht ist.
Es ist daher oft eine Krankheit in Deutschland, daß man für alles inzwischen auch eine weibliche Form sucht...

Believer
08.05.2010, 22:03
Thanks for the lesson. :)

El-Torro
14.03.2012, 10:37
Hallo da ich bald vor meiner ersten Feuertaufe stehe seit 7 Jahren und ich echt nervös bin hat mir ein Forumsmitglied folgendes mit auf den Weg gegeben:

Ich stelle dir Fragen die du dir selbst beantwortest und danach eine Mentaltechnik die du ab jetzt praktizierst.

1. Was ist das schlimmste was im Spiel aus deiner Sicht passieren kann?
2. Ist das wirklich so schlimm, verglichen mit etwas was mit dem wahren Leben zu tuen hat?
3. Sollte diese schlimme Situation eintreten, welche Person aus deinem persönlichem Umfeld sollte das auf keine Fall mitbekomen?
4. Was ist wenn das genaue Gegenteil passiert? (in Gedanken vorstellen)
5. Wem erzählst du als erstes davon, dass du ein sehr gutes Spiel absolviert hast? (in Gedanken vorstellen)
6. Wie genau wird das aussehen, dass du ein sehr gutes Spiel machen wirst? (in Gedanken vorstellen)

So und jetzt zu der Übung. Das machst du am besten Abends vor dem Schlafen gehen, da du zu dem Zeitpunkt den optimalen Zugang zu deinem Unterbewußtsein hast. Dabei ist es sehr wichtig, dass du dich absolut auf positive Gedanken konzentrierst. Sollte sich ein Zweifel oder negativer Gedanke bemerkbar machen nimmst du ihn dankbar als Hinweis an und setzt die Übung an der Stelle wieder mit etwas Positivem vor.
Du stellst dir vor wie der Moment des Anstoßes gekommen ist und du auf dem Platz in deinem Kasten stehst. Du hast hart trainiert und bist immer besser und besser geworden. Deine Anfangsnervosität weicht und ist wie weggeblasen. Deine Konzentration ist absolut auf deinen Job als TW gerichtet, nichts und niemand kann dich ablenken. Alleine der Gedanke dein Tor sauber zu halten begleitet dich. Stelle dir vor wie der Gegner auf dein Tor schießt und du den Schuss parierst, Wie fühlt sich das an? Beschreibe dir selbst diese Gefühl und versetze dich da richtig rein. Umso intensiver dir das gelingt umso besser ist das. Das Mit jeder Minute die vergeht wirst du immer sicherer und konzentrierter. Du bist konzentriert und souverän in deinen Aktionen. Stelle dir vor wie das Spiel ausgeht und du eine sehr solide Partie gespielt hast, fehlerfrei. Versetze dich auch ganz intensiv in diese Situation und nimm alles wahr was sich zeigt.
Bei dieser Übung ist es sehr hilfreich und wichtig, dass du dein Kopfkino einschaltest und vor dem geistigen Auge allles betrachtest. Umso mehr du dich da hineinversetzt um so hilfreicher ist die Übung.

TW-Mentalcoach
14.03.2012, 16:23
Mentaltraining funktioniert....... hier ein Bericht/Interview von mir. Viel Spaß beim Lesen...

http://marco-theuer.suite101.de/mentaltraining-im-sport---ein-thema-der-sportpsychologie-a107159

Steffen
14.03.2012, 21:15
Eigentlich geht es weniger um das richtige Mentaltraining, als jemand auf eine Reise ins ICH zu schicken... etwas in sich selbst zu entdecken und dieser Sache sogar zu vertrauen...

TW-Mentalcoach
15.03.2012, 07:18
Nichts anderes ist Mentaltraining. Es ist genau das was du beschreibst Steffen. Leider wird oftmals zu viel Humbug über dieses Thema berichtet und die Menschen werden verwirrt. Das Mentale ist ja nichts anderes als der Verstand der sich immer wieder zu Wort meldet und Recht haben möchte weil er es zum Überleben braucht, so denkt er zumindest. Da ist eine Reise ins ICH genau der richtige Weg, nur diese Reise ist alleine kaum zu schaffen.

kaguev
15.03.2012, 22:08
Super Threat!!!Es ist ja schon sehr lange bekannt, dass mentales Training das Leistungsvermögen steigern soll!Sehr schöne Übungen!Werde die mal ausprobieren und dir ein Feedback geben.weiter so...

Steffen
16.03.2012, 06:07
TW Mentalcoach,
entschuldige wenn ich hier deutlich andere Erfahrungen gemacht habe.

TW-Mentalcoach
16.03.2012, 09:26
Steffen,
das was du schreibst ist ja nicht falsch. Mentaltraining ist eine ganz individuelle Angelegenheit. Was für andere Erfahrungen hast du denn gemacht? Der Begriff ES stammt ja ursprünglich von Sigmund Freud und damit meinte er das hier :

Der Begriff „Es (http://forum.torwart.de/wiki/Es_(Psychoanalyse))“ bezeichnet jene unbewusste (http://forum.torwart.de/wiki/Das_Unbewusste) Struktur (http://forum.torwart.de/wiki/Struktur), deren Inhalt psychischer Ausdruck der Triebe (http://forum.torwart.de/wiki/Triebtheorie) (z. B. Nahrungstrieb (http://forum.torwart.de/wiki/Ern%C3%A4hrung_des_Menschen), Sexualtrieb (http://forum.torwart.de/wiki/Sexualtrieb), Todestrieb (http://forum.torwart.de/wiki/Todestrieb)), Bedürfnisse (http://forum.torwart.de/wiki/Bed%C3%BCrfnis) (z. B. Geltungsbedürfnis, Angenommenseinsbedürfnis) und Affekte (http://forum.torwart.de/wiki/Affekt) (Neid, Hass, Vertrauen, Liebe) ist.[1] (http://forum.torwart.de/de/#cite_note-0) Das Es handelt nach dem Lustprinzip (http://forum.torwart.de/wiki/Lustprinzip), das heißt es strebt nach unmittelbarer Befriedigung seines Strebens. Die Triebregungen des Es prägen und strukturieren das menschliche Handeln unbewusst, das heißt sie wirken, ohne dass dem Handelnden diese Wirkung immer explizit bewusst ist.

Es ist mittlerweile erwiesen, dass das absoluter Humbug ist und in keinster Weise in der Form so stimmt. Ich denke mal du meinst mit dem ES etwas völlig anderes. Wir können uns auch sehr gerne darüber austauschen. Mentaltraining funktioniert so nicht. Nach einigen Jahren in dem Job habe ich einige Erfahrungen sammeln dürfen was funktioniert und was nicht. Mentaltraining ist auch ein Stückweit eine Lebenshaltung.

Steffen
16.03.2012, 10:59
Siehst Du... Du kommst mit Freud... nicht das der Mann keine Koryphäe war... nein, wohl eher nicht...

Doch hier rede ich von etwas völlig anderem. Denn ES ist nicht das was Freud meinte und beschrieben hat, ganz und gar nicht.

Ich sagte doch, es ist nicht das gleiche. :D

Daher sind meine Erfahrungen auch nicht die deinen und auch nicht die, die viele Mentaltrainer überhaupt gemacht haben.
Glaub mir, ich hatte die Wochen und jetzt Monate genug Zeit, mit absoluten Fachleuten des Faches zu sprechen und es ist schön, wenn man etwas erzählen kann, was diese so nicht kennen - und noch schöner, wenn diese einen dann zum Training besuchen.
Denn es zeigt, daß nicht alles falsch war, was man getan hat.

Daher: Entschuldige, wenn sich das irgendwo ähnelt, aber eben weder das Gleiche, noch Dasselbe ist!

TW-Mentalcoach
16.03.2012, 11:22
Nein, ich komme nicht mit Freud, weil ich von dessen Theorien nicht viel halte, da zu viele seiner Theorien heute widerlegt sind aber du wirst jetzt auch nicht konkret. Was sind denn für dich absolute Fachleute des Faches und was hast du denen erzählt was die so nicht kennen? Nicht jeder der sich in diesem Feld tummelt oder sich so bezeichnet weiss auch was er tut. Ich habe vor kurzem mit einem Motorrad Rennfahrer gearbeitet der auch von so einem "Fachmann" kam und habe Bauklötze gestaunt, denn ich war auch der Meinung, dass dieser in der Fachwelt anerkannte Experte auch Experte ist. Das Gegenteil war der Fall, von daher sollte man vorsichtig sein mit dem Begriff Fachleute. Wie definierst du Mentaltraining, was bedeutet das für dich konkret?

TW-Mentalcoach
19.03.2012, 11:11
Eigentlich geht es weniger um das richtige Mentaltraining, als jemand auf eine Reise ins ICH zu schicken... etwas in sich selbst zu entdecken und dieser Sache sogar zu vertrauen...

Ich bin auf Mentaltraining eingestiegen weil der Titel des Threads "Mentales Training", heißt. Jetzt habe ich mir die Mühe gemacht und alles durchgelesen was hier geschrieben steht und deine Aussagen sind jetzt klarer. Einige deiner Passagen sind richtig andere wiederum nicht ganz. Diese Reise ins ICH oder das ES wie du es nennst, haben bedingt etwas mit Mentaltraining zu tuen. Anders formuliert, das was du beschreibst ist schon eine Lebenshaltung. Mentaltraining hat weitestgehend mit dem Verstand zu tuen, mit versteckten und einschränkenden Glaubenssätzen, die dann zu Blockaden oder Leistungsabfall führen. Diese gilt es zu ermitteln und in erlaubende fördernde Gedanken und Glaubenssätze umzuwandeln. Mentaltraining muss manchmal sehr schnell funktionieren, je nachdem was sich wann in welcher Form zeigt. Das was du beschreibst ist ein lebensanhaltender Prozess, eine Grundhaltung, was ich persönlich als sehr wichtig ersehe. Beispiel aus der Praxis : Vor ca. zwei Jahren habe ich mit einem jungen Mann aus dem Bereich des MMA (Kampfsport) gearbeitet, der als Amateur eine sagenhafte Bilanz hatte. Am Morgen seines ersten Profikampfes erhielt ich einen Anruf seines Trainers mit der Frage ob ich "gleich Zeit habe und etwas tuen kann". Da es ein Samstag war und die Entfernung sehr gering, bot ich natürlich meine Dienste und Unterstützung an. Was war geschehen? Er hatte Angst, aus unerkärlichen Gründen Angst, denn er war in dem was er tat und heute noch tut saustark , aber er hatte Bammel. Die Herausfordrung für mich war es jetzt mit ihm auszuarbeiten wovor er tatsächlich Angst hatte, denn der Kampf war es nicht, auch eine eventuelle Niederlage war nicht der Grund. Der Grund ist paradox und gleichzeitig auch nachvollziehbar. Die Angst die er hatte, war seinen Job zu verlieren. Er hatte einen tollen Job in einer Arztpraxis und hatte Angst, dass wenn er mit einem Veilchen oder einer anderen Verletzung im Gesicht Montag in die Praxis kommt, sein Chef ihn nach Hause schicken würde da er ihn so nicht auf die Patienten loslassen könne. Als Amateur hatte das noch keinen "ernsten Charakter", als Profi würde er anderen Kalibern begegnen und die Gefahr sich eine zu fangen ist nun einmal gegeben. Solche Banalitäten stecken manchmal dahinter, nur kommt man da in dem Moment mit einer Reise ins ICH um ES zu entdecken nicht weit. Was nicht bedeuet, dass es an anderer Stelle nicht wirken kann. Da er ein sehr freudschaftliches Verhältniss zu seinem Chef hatte beschlossen wir, dass nur ein Anruf Klarheit bringen könnte. Gesagt, getan, sein Chef war verdutzt, da er von den Kampfsportaktivitäten seines Angestellten wusste und das auch duldete. Er drückte ihm die Daumen und versicherte ihm, dass er, solange er etwas sehen könnte, auch "arbeiten müsste". Ergebnis, KO in der 2ten Runde, erster Profikampf erster Sieg. Manchmal muss es schnell gehen, es kommt immer auf die Person und das Anliegen an, deswegen darf man nicht mit dem Gießkannenprinzip arbeiten, sondern immer wieder aufs Neue wachsam und achtsam sein.

El-Torro
19.03.2012, 14:30
@ Tw-Mentalcoach: besten Dank für dein Ratschlag/ Übung ich sehe der Feuertaufe jetzt ne ganze Ecke entspannter entgegen.
Gruß
El-Torro

TW-Mentalcoach
20.03.2012, 20:28
Gerne und jederzeit wieder ;-)

Steffen
20.03.2012, 21:18
@TW-Mentalcoach:
ich hatte den Einwurf nur gebracht, um nicht missverstanden zu werden, mit dem was ich meinte, und mit dem was Du tust.
Denn eines darf und sollte nicht passieren - Missverstndnisse.

Da Du es ja nun auch verstanden hast, da es anders gelagert ist, prima. Denn damit sind wir nun ohne Missverstndnisse und Du kannst nun dieses Thema gern weiter mit Leben fllen.
Denn fr einige hat die Reise ins Ich und die Erfahrung mit ES gerade erst begonnen - fr andere sind eher deine Ratschlge und die damit verbundene schneller Hilfe eher wichtig, als meine eher langfristigen, vielleicht philosophischen Betrachtungen dieser Sache.

TW-Mentalcoach
21.03.2012, 18:08
@Steffen
Beides ist wichtig, alles zu seiner Zeit ;-)

Nils1993
21.03.2012, 19:09
Steffen, Oliver Kahn schreibt in seinem Buch etwas von einem "Flow" Er beschreibt den Flow so, dass man nur noch auf das Spielgeschehen fokussiert ist, am Punkt höchster Konzentration ist, Paraden zu Automatismen werden. Ist das vergleichbar mit ES?

Googlet nach : Flo Csikszentmihalyi dann findet ihr wahrscheinlich was er meint ;)