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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Absoluter Konkurrenzkampf auch während der Meisterschaft



Dasp88
15.08.2009, 11:49
Folgende Situation:
Nach 5 Wochen Vorbereitung beginnt in dieser Woche die Meisterschaftssaison. Wir sind 2 Keeper im Kader. Eigentlich wollten sich die Trainer nun entscheiden, wer als "Nummer 1" in die Saison startet. Nun hat man uns überraschend bekanntgegeben, dass man sich nach der Vorbereitung und den Testspielen nicht sicher sei, wer der Bessere ist. Beide seien auf einem Level und Chef- & TW-Trainer trauen beiden absolut zu, für die Mannschaft ein sicherer Rückhalt zu sein. Also will man in den ersten Spielen der Saison rotieren, jeder soll gleich viele Einsätze bekommen und dann will man entscheiden, wer im Wettkampf den besseren Eindruck gemacht hat und als Stammkeeper zunächst die weiteren Spiele bestritt.
Es ist also eine ähnliche Situation wie es sie vor der WM 2006 zwischen Kahn und Lehmann gab.
Bin nun am überlegen, wie ich diese Situation angehe und bewerte. Einerseits ist es eine sehr faire Angelegenheit, da jeder zeigen kann, was er drauf hat. Deshalb bin ich für die kommenden Wochen bis in die Haarspitzen motiviert, denn ich weiß was ich kann. Andererseits ist es natürlich auch eine extreme Drucksituation, der jeder von uns beiden ausgesetzt ist. Ein Fehler kann entscheidend sein.
Denke es ist wichtig, jetzt nicht zu verkrampfen, sondern das ganze auch mit einer gewissen Lockerheit anzugehen.

Wie seht ihr das? Könnt ihr mir Tipps geben oder war jemand schon einmal in einer ähnlichen Situation?

Luke
15.08.2009, 12:00
So einer Situation steht mir wohl auch bevor...

Es ist eine schwierige, aber auch tolle Situation:

Zunächst mal objektiv betrachtet:

2 Torhüter. Beide auf einem Level. Der bessere wird das Rennen machen oder eben der mit der geringeren Fehlerquote.

Subjektiv ist das Ganze etwas schwieriger:
Denn es ist natürlich fair und auch eine tolle Möglichkeit sich zu beweisen, allerdings eine enorme Drucksituation.
Was für dich wichtig ist:
-Lockerheit, vorallem im Training, aber natürlich nicht zu locker.
Kombiniere diese Lockerheit mit höchster Konzentration, aber verkrampfe dabei nicht...

Es ist unglaublich schwer, sich jedes Spiel auf höchstes Niveau zu pushen, da macht man leicht Fehler.

Dennoch glaube ich, dass du ja schon beschrieben hast, wie man am Besten in solche Situationen geht, ich glaube du weißt genau, wie du deine Leistungen abrufen kannst und so würde ich mir keine Gedanken machen ;)

Knutte
15.08.2009, 12:04
Naja das ist wohl eher eine Allerweltssituation...zumindest im Jugendbereich.
Du wirst ja wahrscheinlich ohnehin schon im Training und im Wettkampf dein Bestes geben,was soll man daran noch groß ändern?

Dasp88
15.08.2009, 12:16
Naja, allerweltssituation ist das nicht... Zuletzt war es in der D-Jugend so, dass jeder TW immer eine Halbzeit gespielt hat. Und die Zeiten sind lange vorbei...

penaltykiller
15.08.2009, 12:28
Bin nun am überlegen, wie ich diese Situation angehe und bewerte. Einerseits ist es eine sehr faire Angelegenheit, da jeder zeigen kann, was er drauf hat. Deshalb bin ich für die kommenden Wochen bis in die Haarspitzen motiviert, denn ich weiß was ich kann.


Und genau da musst du aufpassen. Sei nicht übermotiviert, nicht dass du zu viel willst. Wenn du wie du schon schreibst weißt was du kannst dann handle auch dementsprechend, mach das was du kannst und nicht irgendwas verrücktes, solche Situationen kommen von selbst wenn man erstmal seinen Job ordentlich macht



Andererseits ist es natürlich auch eine extreme Drucksituation, der jeder von uns beiden ausgesetzt ist. Ein Fehler kann entscheidend sein.
Denke es ist wichtig, jetzt nicht zu verkrampfen, sondern das ganze auch mit einer gewissen Lockerheit anzugehen.


Genau dass wollen die Trainer denke ich aber auch sehen, wer in dieser Drucksituation einen kühlen Kopf bewahrt. Wenns hart auf hart kommt braucht der Keeper gute Nerven und mit dieser Aktion können die Trainer sehen wer in einer Wettkampfsituation cool bleibt, oder eben nicht ;)



Wie seht ihr das? Könnt ihr mir Tipps geben oder war jemand schon einmal in einer ähnlichen Situation?

Ich war nicht nur einmal in solch einer Sitatuion. Falls du nur Nr. 2 werden solltest ist das wichtigste dass du ruhig bleibst und nicht an dir selbst zweifelst. Oft dauert es aber irgendwann bekommt man seine zweite Chance, wenn man sich bis dahin allerdings selbst zerfleischt hat wird man diese schwer nutzen können. Ich habe bei meinem alten Verein meine zweite Chance verkackt aufgrund dessen. Mein Glück war dass ich nochmal gebraucht wurde und beim 3. mal schlauer war ;) Ich hab ruhig weiter gearbeitet und am Ende wichtige Punkte zum Klassenerhalt gerettet.

Ich war dieses Jahr wieder in der Situation (bei meinem neuen Verein), hab aber in den Testspielen gut und Fehlerlos gehalten, diesmal hatte ich Pech dass ich mich 1 Woche vor Saisonbeginn verletzt hatte. Jetzt steht halt der andere im Kasten, macht seine Sache wirklich gut, und warum sollte man ihn dann auswechseln ? Da hilft nur abwarten, weiterarbeiten und in der zweiten Mannschaft Leistung zeigen.

Vertrau auf dass was du kannst, bleib cool und zieh dein Ding durch, und dann ists eh abhängig davon was der Gegner macht ;)

Wenn keiner auf dein Tor schießt kannst du wenig zeigen :P

Und vor allem, nutze den Konkurenzkampf als Motivation im Training, sowas zieht immer besser als wenn man unangefochten an der Spitze steht. Und arbeite genauso weiter wenns nicht mit der Nr. 1 klappt, aber das hab ich ja weiter oben schon erwähnt

Meister
15.08.2009, 17:15
Naja, finde das keine gute Lösung.
Sicherlich ist es so relativ fair für beide, wenn sie auf einem Leistungslevel sind.
Allerdings bin ich der Meinung, dass man sich zunächst immer auf eine Nr.1 festlegen sollte. Wenn die Nr.1 dann zu viele Fehler macht, bzw. im Training der andere, über längere Zeit besser ist, kann man über einen Wechsel nachdenken.

Basti
15.08.2009, 17:52
Ich hatte so eine Situation bereits.
Bin damals als ,,Sieger´´ hervor gegangen.
Werde mich wieder darauf vorbereiten müssen und denke es wird dieses mal nicht so schwer wie beim letzten Mal.
Aber es ist unbedingt wichtig zwar in der Konkurenz eine Chance zu sehen sich beser darzustellen als den anderen, aber das muss ruhig geschehen und nicht mit Worten oder unangebrachten Aktionen.
Und wichtig ist zumindest nach außen dir keinen Druck anmerken zu lassen.

Basti

Nachwuchskeeper1993
15.08.2009, 18:27
Naja, finde das keine gute Lösung.
Sicherlich ist es so relativ fair für beide, wenn sie auf einem Leistungslevel sind.
Allerdings bin ich der Meinung, dass man sich zunächst immer auf eine Nr.1 festlegen sollte. Wenn die Nr.1 dann zu viele Fehler macht, bzw. im Training der andere, über längere Zeit besser ist, kann man über einen Wechsel nachdenken.

Sehe ich genauso, wobei eine Abwehr sich auch mal auf einen Torwart einstellen muss, denn jeder Torwart ist irgendwie anders.

Believer
15.08.2009, 19:07
Naja, finde das keine gute Lösung.
Sicherlich ist es so relativ fair für beide, wenn sie auf einem Leistungslevel sind.
Allerdings bin ich der Meinung, dass man sich zunächst immer auf eine Nr.1 festlegen sollte. Wenn die Nr.1 dann zu viele Fehler macht, bzw. im Training der andere, über längere Zeit besser ist, kann man über einen Wechsel nachdenken.

Ich sehe das wie du. Ich habe in meiner jetztigen Mannschaft, laut Aussage des Trainers, die gleiche Situation und meine Konkurrentin stimmt mit mir in dem Punkt überein, dass eine Rotation innerhalb der Saison nur Unsicherheit anstatt Routine in die Mannschaft hineinbringt. Deswegen muss der Trainer sich wohl oder übel entscheiden, auch wenn es schwer ist. Alles andere ist kontraproduktiv. In einem unterschwelligen Konkurrenzkampf stehen Nr.1 und Nr.2 sowieso die ganze Zeit.

strigletti
16.08.2009, 09:13
Leider hilft es dir nicht viel, wenn ich dir jetzt sage, dass mir eine derartige Entscheidung unverständlich ist; denn 2 gleich gute Torhüter, die in ihren Stärken und Schwächen exakt gleich gut zur restlichen Mannschaft passen, habe ich in all den Jahren nicht erlebt. Mir kommen da ernste Zweifel an der Entscheidungsfähigkeit des Trainergespanns.

Aber was solls, du musst jetzt mit der Situation klarkommen. Logischerweise ist für dich - genauso wie für den anderen - der Druck jetzt hoch, also wird sich der durchsetzen, der die besseren Nerven hat. Aber wer hat die besseren Nerven? Der, der in seinem Inneren von seiner Leistungsfähigkeit überzeugt ist!

Freu dich auf jedes Spiel, in dem du auf dem Platz stehst, in dem du zeigen kannst, was für ein ausgezeichneter Torwart du bist. Beschäftige dich gedanklich nicht mit möglichen Fehlern oder der Konkurrenzsituation. Freu dich auf die Bälle, die du zum Halten bekommst.

Geh raus auf den Platz und mach dein Spiel!!!

EnverGüvec1
22.08.2009, 08:12
Ich hatte die selbe Situation auch einmal:
Mein Konkurrent: 2 Wochen älter als ich aber 1 Kopf größer
Das ich viel besser bin als mein Konkurrent muss man eigentlich gesehen haben.
der hat dinger kassiert die du nicht mal im traum kassieren würdest. und auch im spiel. Und mein Problem war ich war klein. Somit hat mein Konkurrent in allen wichtigen Meisterschaftsspielen halten dürfen. Mein Trainer meinte immer die handeln mit hohen bällen. Ich dagegen konnte gegen abstiegsbedrohte Mannschaften mein Können aufweisen.

Was haltet ihr von der Entscheidung meines Trainers?

Believer
22.08.2009, 08:41
Wenn sich die Sachlage wirklich so darstellte, wie du es beschrieben hast, dann ist sein Vorgehen für mich absolut inakzeptabel und zeugt von wenig Verstand im Bezug auf das Torwartspiel. Wir hatten die Diskussion um die Größe eines Torhüters schon und man sollte man seine Motive diesbezüglich deutlich hinterfragen. Es geht nicht um die Größe eines Torwarts, sondern um seine Qualität. Stimmt diese nicht, nützt mir auch ein 2,50 m Mann nichts.

strigletti
22.08.2009, 10:00
...

Was haltet ihr von der Entscheidung meines Trainers?
Mit einem Wort: Nichts!

Diese Ausgangs- und Entscheidungslage findet man aber sehr häufig. Ich kenne einen Torwart dem es genauso ergangen ist. Der Mannschaftstrainer - war früher mal ein Mannschaftskamerad von mir - ist damals auf mich zugekommen und hat zu mir gesagt, dass er einen Supertorwart hätte, der aber ziemlich klein sei (etwa 1, 70m), er ihn aber nicht aufstellen könne, weil wen der unter einem Ball durchspringt - er vom "Club der alten Männer" abgesägt würde. Er brauche aber das Geld, schliesslich habe er gerade gebaut. Er fragte mich, was er denn tun könne.

Nun darf man den "Club der alten Männer" nicht unterschätzen. Ihr wisst wen ich meine, oder? Das sind die, die irgendwann in grauer Vorzeit mal gekickt haben, meist den Platz damals selber angelegt haben und damals die Holzhütte, namens Umkleide, mit eigenen Händen errichtet haben. Heute sitzen sie auf der Freiterrasse des zwischenzeitlich erbauten Vereinsheims, trinken ihr Bier, erzählen Heldengeschichten von Vorgestern und wissen einfach alles besser; was sie aber wirklich gefährlich macht ist, dass sie das Recht haben den Präsidenten oder Abteilungsleiter mit "Bub" oder "Kleiner" anzureden. Der "Club der alten Männer" hat die Macht im Verein ohne Verantwortung zu tragen und sägt einen Trainer schneller ab, als der schaut.

Ich habe damals gesagt: Entweder du riskierst deinen Job oder du machst weiter wie bisher. Er entschied sich für den Job und ich brachte den Torwart, woanderst unter.

Die Moral von der Geschichte: Ein kleinerer Torwart hat im Regelfall nur dort eine Chance, wo die Leistung und nicht der "Club der alten Männer" entscheidet. Wie das in deinem Verein ist, musst du selber entscheiden.

Believer
02.09.2009, 22:29
Mein Trainer hat heute auch folgende Situation ausgegeben: Meine Kollegin und ich kriegen beide je 3 Spiele im Wechsel. So "teilen" wir die Ligabegegnungen unter uns auf. Für uns ist das natürlich immer noch die bessere Lösung, aber - auch aus Gesprächen mit Mannschaftsteilen - weiß ich, dass unser Team aus dieser Situation nun nicht viel Nutzen zieht.

Manuel
02.09.2009, 22:35
So ähnlich ist es bei mir zur Zeit auch. Letztes Wochenende habe ich bei der 2ten gespielt, diesen Sonntag soll ich voraussichtlich (werd ich Morgen erfahren) bei der 1ten spielen - ich weiss auch noch nicht wo das ganze hinführt.

Believer
02.09.2009, 23:25
Es ist immer schwer so in der Schwebe zu sein. Ich kann mit der Entscheidung des Trainers für den Anfang der Saison gut leben. Es erscheint mir sowieso viel wahrscheinlicher, dass sich im Laufe der Meisterschaft die stärkere von uns beiden herauskristallisiert. Allerdings muss die Mannschaft damit umgehen können und in diesem Zusammenhang halte ich dieses Vorgehen für suboptimal.

Manuel
02.09.2009, 23:35
Ja für mich selbst ist es eigtl. auch positiv.
Mein diesjhriger Konkurrent / Kollege kommt aus der Landesliga - das ist halt mal 3 Klassen höher als wir spielen.

Insofern ist es schonmal nicht schlecht, dass ich nicht jetzt schon komplett bei der 2ten Mannschaft spiele.

Aber ich frag mich halt auch, ob das allzuviel Ruhe in die Abwehr der 1sten und der 2ten Mannschaft reinbringt, wenn man jede Woche einen anderen Keeper hinter sich hat.

Naja mal schauen 'was so geht'.

Paulianer
03.09.2009, 08:47
Mein Trainer hat heute auch folgende Situation ausgegeben: Meine Kollegin und ich kriegen beide je 3 Spiele im Wechsel. So "teilen" wir die Ligabegegnungen unter uns auf. Für uns ist das natürlich immer noch die bessere Lösung, aber - auch aus Gesprächen mit Mannschaftsteilen - weiß ich, dass unser Team aus dieser Situation nun nicht viel Nutzen zieht.

Tut mir Leid, es so sagen zu müssen, aber auch ihr - du und deine Kollegin - werdet unter dieser Rotation leiden. Mein Trainer hat dies in der Hinrunde der letzten Saison ähnlich gehandhabt (jeder hat ein bis zwei Spiele gemacht, dann war der andere dran) und die Leistungen von meinem Kollegen und mir haben darunter extrem gelitten. Ich würde sogar sagen, dass die Auswirkungen auch derzeit noch stark zu spüren sind. Nicht zu vergessen, dass ich seitdem von einem gestörten Vertrauensverhältnis sprechen würde, was nie ein gutes Zeichen ist.

Luke
03.09.2009, 09:09
Tut mir Leid, es so sagen zu müssen, aber auch ihr - du und deine Kollegin - werdet unter dieser Rotation leiden. Mein Trainer hat dies in der Hinrunde der letzten Saison ähnlich gehandhabt (jeder hat ein bis zwei Spiele gemacht, dann war der andere dran) und die Leistungen von meinem Kollegen und mir haben darunter extrem gelitten. Ich würde sogar sagen, dass die Auswirkungen auch derzeit noch stark zu spüren sind. Nicht zu vergessen, dass ich seitdem von einem gestörten Vertrauensverhältnis sprechen würde, was nie ein gutes Zeichen ist.


Hatte ich letzte Saison auch und mir machte die Rotation relativ wenig aus.
Es hängt immer auch vom Trainer und dem ganzen Umfeld ab und dass es bei dir ein ganz spezielles ist, wissen wir ;)

Schnapper82
03.09.2009, 09:14
Ich halte von so einer Rotation gar nichts.
Dazu ist doch die Vorbereitung da und nach der Vorbereitung sollte der Trainer sich auf eine Nr. 1 festlegen. Dieser Nr.1 muss man auch mal einen Patzer zugestehen. Bei Verletzung oder dauerhafter Formschwäche sollte dann die Nr. 2 eine Chance bekommen.

Dieses Gewechsel würde mir persönlich auf den Sack gehen.

Anadur
03.09.2009, 09:25
Hatte ich letzte Saison auch und mir machte die Rotation relativ wenig aus.
Es hängt immer auch vom Trainer und dem ganzen Umfeld ab und dass es bei dir ein ganz spezielles ist, wissen wir ;)


Ne es hat was mit Jugend und Senioren zu tun. Sorry, aber immer wenn ich Jugendspieler zu dem Thema lese, muß ich einfach schmunzeln. Die Situtation, der Druck, das Spiel ist ein ganz anderes im Jugendbereich. Hier kann ich ruhig so einen Unsinn machen und den Torhüter regelmäßig wechseln. Das stört niemanden und kostet mich als Trainer auch nichts. Jugend ist einfach in vielerlei Hinsicht eine Kirmesveranstaltung.
Das mag jetzt hart klingen, aber ihr werdet selber noch die Erfahrung machen, wenn ihr mal im Seniorenbereich ankommt.

Paulianer
03.09.2009, 09:30
Da muss ich Anadur zustimmen. In der Jugend ist vieles noch einfacher als im Senioren-Bereich. Egal wie hoch man im Jugend-Bereich spielt, bei den Senioren geht es (bei entsprechender Konkurrenz) oftmals einfach gnadenlos zu, egal in welcher Liga.

Luke
03.09.2009, 10:21
Ne es hat was mit Jugend und Senioren zu tun. Sorry, aber immer wenn ich Jugendspieler zu dem Thema lese, muß ich einfach schmunzeln. Die Situtation, der Druck, das Spiel ist ein ganz anderes im Jugendbereich. Hier kann ich ruhig so einen Unsinn machen und den Torhüter regelmäßig wechseln. Das stört niemanden und kostet mich als Trainer auch nichts. Jugend ist einfach in vielerlei Hinsicht eine Kirmesveranstaltung.
Das mag jetzt hart klingen, aber ihr werdet selber noch die Erfahrung machen, wenn ihr mal im Seniorenbereich ankommt.


Da muss ich Anadur zustimmen. In der Jugend ist vieles noch einfacher als im Senioren-Bereich. Egal wie hoch man im Jugend-Bereich spielt, bei den Senioren geht es (bei entsprechender Konkurrenz) oftmals einfach gnadenlos zu, egal in welcher Liga.

Wow... okay... das weiß ich natürlich nicht und kann ich absolut nicht einschätzen...

Höre oft, dass diese Drucksituation eine ganz andere ist, kann mir aber genau etwas darunter vorstellen und kriege ehrlich gesagt langsam Bammel, denn wie ihr das so schildert, ist der Seniorenbereich eine Riesenfolterkammer für junge und unerfahrene Torhüter ;)

Schnapper82
03.09.2009, 10:22
Wer sich foltern lässt, der wird gefoltert und zerstört.
Man muss halt die Ellenbogen rauspacken und sich durchkämpfen.
Da ist einfach nix mehr mit rumjammerei und rumheulerei.

Mcs
03.09.2009, 10:29
da hilft nur Arschbacken zusammen und Vollgas !:)

zero
03.09.2009, 10:29
Folterkammer isses nicht direkt, aber es weht definitiv ein anderer Wind. Natürlich erst ab einem bestimmten Level, in der A-Klasse oder Kreisklasse wird das noch nicht der Fall sein. Aber als ich aus der Jugend kam und wir auf einmal 4 Keeper für einen Platz in der BOL waren und einen in der Kreisliga, da gings schon radikal zu. Der bisherige wollte sich natürlich nicht verdrängen lassen, der neue selber noch junge Keeper war scharf auf die Nummer 1, der alte Reservekeeper wollte unbedingt weiter in der Kreisliga spielen und ich kam dann auch noch rein mit ein paar Vorschusslorbeeren. Da hab ich mich die ersten Wochen ganz schön umgeschaut...Aber man gewöhnt sich dran. Und wenn nicht, dann muss man sich halt woanders umschauen. Aber in der Jugend wird man da null drauf vorbereitet ;)

Wenn ich mir das aber jetzt in der Kreisklasse anschaue, dann muss ich sagen siehts da auch anders aus. Da gibts selten überhaupt 2 Keeper die sich um einen Platz streiten und wenn doch, dann resigniert der eine meistens schnell und sucht sich nen anderen Verein in der KL oder A-Klasse.

Und zum Thema Wechselspielchen: Wir handhaben das jetzt dann auch so. Der A-Jugendkeeper der nächstes Jahr rauskommt hat einiges drauf und soll reinschnuppern, deswegen werden wir uns jedes Wochenende in der ersten und zweiten Mannschaft abwechseln. Taugt mir aber auch, da ich momentan wie im Spieltagsthread geschrieben in nem Motivationsloch bin und mal ehrlich: Erster Torwart in der Kreisklasse zu sein ist jetzt auch nicht mehr mein größter Lebensinhalt :)

Sina
03.09.2009, 10:31
Das mit der Rotation, das scheint ja derzeit irgendwie grad groß in Mode zu sein. Ein Kumpel hat das gleiche Problem. Die sind derzeit 3 Keeper für 2 Mannschaften und dort wird seit Saisonbeginn kräftig rotiert. Da wird gefragt "Wer hat letzte Woche 2. gespieltß" und danach wird dann entscheiden.
Der Witz an der ganzen Sache ist nur, das ein Keeper bis vor der Saison Feldspieler inner 2. Kreisklasse war (Team spielt Kreisliga oben mit).... und dem wird vom TWT (zufällig sein Vater) und einem Feldspieler (zufällig sein Cousin) Kompetenz bescheinigt. Ich bin echt gespannt, weil ich jetzt schon weiß, das die beiden anderen Keeper sich nicht in die 2. abschieben lassen werden...

Edit: Pauli, du kennst den Verein: TSV B.

Schnapper82
03.09.2009, 10:33
Was du geschrieben hast, zero, dass meinte ich mit rumjammern und rumheulen.
Es ist halt ein anderer Wind und da muss man durch. Wenn man sich das nicht zutraut, sollte man halt ein wenig tiefer kicken und nicht alles so ernst nehmen.

Icewolf
03.09.2009, 10:57
[...]Der Witz an der ganzen Sache ist nur, das ein Keeper bis vor der Saison Feldspieler inner 2. Kreisklasse war (Team spielt Kreisliga oben mit).... und dem wird vom TWT (zufällig sein Vater) und einem Feldspieler (zufällig sein Cousin) Kompetenz bescheinigt. Ich bin echt gespannt, weil ich jetzt schon weiß, das die beiden anderen Keeper sich nicht in die 2. abschieben lassen werden...[...]Was für ne schäbige Nummer.
Eltern und Verwandte in Vorständen und Kontrollpositionen sind meistens Gift für ein funktionierendes Team.
Allerdings hat meine Mannschaft ein Gegenbeispiel dafür.... :o

Sina
03.09.2009, 11:02
Was für ne schäbige Nummer.
Eltern und Verwandte in Vorständen und Kontrollpositionen sind meistens Gift für ein funktionierendes Team.
Allerdings hat meine Mannschaft ein Gegenbeispiel dafür.... :o

Ich bin auch ziemlich verwundert, da der Herrenbereich (im Gegensatz zu uns Frauen :p) ja immer als so "kompetent und seriös" präsentiert wird :D
Nein, das war ein kleiner Scherz.
Wie gesagt, ich bin ziemlich verwundert, das solche Küngeleien tatsächlich noch so durchkommen. Schließlich will das Team diesmal den Aufstieg wieder anvisieren.

Wie lautet denn dein Gegenbeispiel?

Icewolf
03.09.2009, 11:54
[...]Wie lautet denn dein Gegenbeispiel?Beide Trainer-Söhne in der Mannschaft.
Der eine ist jetzt zur Zeit im Ausland.

Keine Extra-Würste oder dergleichen. Obwohl einer von beiden (der, der durchgängig da war und ist) Probleme mit der Disziplin hatte. Hat eine Zeit lang viele gelbe und gelb-rote Karten gesehen. Hatte aber meines Erachtens nichts damit zu tun, dass einer der beiden Trainer sein Vater ist.
Er hat es jetzt im Griff und ist - vermutlich aus pedagogischen Gründen - stellvertretender Kapitän und macht seine Sache sehr gut. Er benimmt sich recht vorbildlich.
Mittlerweile übernimmt er viele Aufgaben für das Team.

In diesem Fall war "den Bock zum Gärtner machen" die Lösung.

Luke
03.09.2009, 12:13
Der Sohn meines Trainers spielt ebenfalls bei uns in der Mannschaft. Extra Würste gibts keine! Er ist zwar Kapitän, aber das auch, weil die Mannschaft es so will und er ein absoluter Führungsspieler und Teamplayer ist.
Dennoch ist zufällig der Vater meines Konkurrenten "Torwarttrainer"...

ollie1
03.09.2009, 13:46
Luke, das kenne ich auch...

Dass im Seniorenbereich ein anderer Wind herrscht ist eindeutig. Ich trainiere seit einiger Zeit mit unserer 1. Mannschaft (bin 1 Jahr A-Jugend) um mir mein Torwarttraining zu holen. Die jungen Spieler sind da schon die Angeschmierten. Beim 5 gegen 2 müssen am Anfang immer die jüngsten in die Mitte und mit meinen 17 Jahren bin ich da dann immer gleich dabei. Das Tor müssen auch immer die Jungen tragen, etc. Die älteren Spieler versuchen beim Abschlussspiel auch immer deutlich zu machen, wer Herr im Ring ist. Da wird halt mal ein bisschen härter geblockt, mit voller Kraft durchgezogen und noch mehr so Spielchen. Aber da muss einfach die Zähne zusammenbeißen und durch. Ein bisschen dagegenhalten ist auch immer ganz gut, dank meiner körperlichen Voraussetzungen kann ich das relativ gut.

zero
03.09.2009, 14:41
Was du geschrieben hast, zero, dass meinte ich mit rumjammern und rumheulen.
Es ist halt ein anderer Wind und da muss man durch. Wenn man sich das nicht zutraut, sollte man halt ein wenig tiefer kicken und nicht alles so ernst nehmen.


Definitiv. Aber das werden die entsprechenden Beteiligten hier schon noch merken :)

Luke
03.09.2009, 14:44
Luke, das kenne ich auch...

Dass im Seniorenbereich ein anderer Wind herrscht ist eindeutig. Ich trainiere seit einiger Zeit mit unserer 1. Mannschaft (bin 1 Jahr A-Jugend) um mir mein Torwarttraining zu holen. Die jungen Spieler sind da schon die Angeschmierten. Beim 5 gegen 2 müssen am Anfang immer die jüngsten in die Mitte und mit meinen 17 Jahren bin ich da dann immer gleich dabei. Das Tor müssen auch immer die Jungen tragen, etc. Die älteren Spieler versuchen beim Abschlussspiel auch immer deutlich zu machen, wer Herr im Ring ist. Da wird halt mal ein bisschen härter geblockt, mit voller Kraft durchgezogen und noch mehr so Spielchen. Aber da muss einfach die Zähne zusammenbeißen und durch. Ein bisschen dagegenhalten ist auch immer ganz gut, dank meiner körperlichen Voraussetzungen kann ich das relativ gut.

Na das kann ja was werden....


Definitiv. Aber das werden die entsprechenden Beteiligten hier schon noch merken :)

Davon bin ich überzeugt....habt ihr nur gut lachen;)

Believer
03.09.2009, 14:57
Also was ihr da so als Auswirkungen beschreibt - Schnapper, Paulianer & zero - da bin ich ja sehr gespannt auf die Saison. Ich habe ja bereits geschrieben, dass ich eine Rotation für kontraproduktiv halte, aber habe ich mich da doch meist auf mein Team bezogen und die Konsequenzen für mich kaum bedacht. Eigentlich denke ich bis jetzt noch, dass meine Kollegin und ich das beide gut wegstecken, aber warten wir ab...

ollie1
03.09.2009, 15:00
Na das kann ja was werden...
Mach dir keinen Kopf, ich bin trotz allem gut aufgenommen worden und mit guten Leistungen im Training kannst du dir recht schnell Respekt verschaffen.

Luke
03.09.2009, 15:01
Habe offiziell ja auch noch 3 Jahre Zeit :)

ollie1
03.09.2009, 15:03
Ich kann dir nur empfehlen schon etwas früher mit denen zu trainieren, die Latte liegt etwas höher als bei Gleichaltrigen, aber nur an der Herausforderung wächst man und von der Erfahrung der Älteren kann man immer profitieren.

Manuel
03.09.2009, 15:10
^^ Ich weiss noch, als ich damals in der B oder A Jugend zum 1. mal mittrainiert habe ... "Hä ? Wie soll man denn so stark geschossene Bälle halten - geht doch gar nicht ?".

Naja man gewöhnt sich recht schnell daran - keine Panik.

Anadur
03.09.2009, 15:59
Eigentlich denke ich bis jetzt noch, dass meine Kollegin und ich das beide gut wegstecken, aber warten wir ab...



Man fällt einfach irgendwann in ein Loch. Entweder weil man sich selbst zu sehr unter Druck setzt und dann Fehler macht oder weil man nicht versteht warum man nach den tollen Spielen in denen man den Sieg gerettet hat , während der Konkurrent im besten Fall nur Mittelmaß spielt, wieder auf die Bank muß.

Es ist einfach von Trainern eine ganz billige Ausrede für mangelnde Kompetenz und Schwäche. Es gibt keinen Grund sich nicht für einen Torhüter zu entscheiden im Seniorenbereich. Wäre ich Präsident und mein Trainer würde soetwas veranstalten, er wäre längste Zeit Trainer gewesen.

Tkrauti
03.09.2009, 16:17
... zurück zum Thema.
Ich habe zum Anfang meiner TW-Trainerlaufbahn einmal einer Torwartrotation zugestimmt und würde dieses nie wieder tun.
Warum?


Ich habe nach vielen Gesprächen gemerkt, dass die Keeper selbst nach der harten Vorbereitungszeit eine klare Aussage haben wollten.
Das Team wollte ebenfalls eine klare Ansage, weil sie nicht das Zünglein an der Waage spielen wollten.
Es werden Druck-Situationen geschaffen, die für die Saison nicht gerade förderlich sind.

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin ein großer Fan von Konkurrenz, weil diese im gesunden Rahmen m.E. leistungsfördernd ist. Jedoch müssen die jeweiligen Ausgangssituationen zum Saisonanfang ab einem gewissen Altersbereich klar verteilt sein (Verteidiger - Herausforderer). Alles andere ist nicht mehr zu verkaufen, zumal alle vom Trainerteam stets klare Ansagen erwarten! :cool:

Believer
03.09.2009, 20:42
Man fällt einfach irgendwann in ein Loch. Entweder weil man sich selbst zu sehr unter Druck setzt und dann Fehler macht oder weil man nicht versteht warum man nach den tollen Spielen in denen man den Sieg gerettet hat , während der Konkurrent im besten Fall nur Mittelmaß spielt, wieder auf die Bank muß.

Über diese Entwicklung habe ich bereits nachgedacht. Es kann sehr gut sein, dass das passiert, da man als Keeper immer am liebsten mit auf dem Platz stehen würde und dieser Ehrgeiz durch das eventuelle Scheitern des Konkurrenten in spielentscheidenden Situationen genährt wird. Das führt dann irgendwann zu Unverständnis und Unzufriedenheit. So setzt sich der Negativtrend fort. Allerdings kann es natürlich auch andersherum gehen, dass der - auch oft selbst produzierte - Druck zu groß wird, wie du es eben beschreibst. Nun, ich glaube eh nicht, dass das eine Langzeitlösung ist, sondern nach der Hinrunde maximal abgeschlossen sein wird. Die Leistungen im Spiel sind ja doch noch einmal anders zu bewerten, als die im Training.


Es ist einfach von Trainern eine ganz billige Ausrede für mangelnde Kompetenz und Schwäche.

Sein Verhalten kommt mir, im Moment erstmal, natürlich zu Gute. Nach meiner Verletzung hätte ich eigentlich als Nr. 2 in die Saison gehen müssen. Trotzdem bin ich für geklärte Verhältnisse, obwohl es mich vielleicht den Platz gekostet hätte.

Paulianer
04.09.2009, 08:13
Also was ihr da so als Auswirkungen beschreibt - Schnapper, Paulianer & zero - da bin ich ja sehr gespannt auf die Saison. Ich habe ja bereits geschrieben, dass ich eine Rotation für kontraproduktiv halte, aber habe ich mich da doch meist auf mein Team bezogen und die Konsequenzen für mich kaum bedacht. Eigentlich denke ich bis jetzt noch, dass meine Kollegin und ich das beide gut wegstecken, aber warten wir ab...

Das dachte ich damals von mir auch. Dann machte ich zwei richtig starke Spiele nacheinander, war richtig gut in Form und topmotiviert. Im nächsten Spiel saß ich auf der Bank, ohne Begründung. Da fällt man schnell in ein Loch.

strigletti
04.09.2009, 09:43
Zweifelsohne ist in vielen Fällen, die Entscheidungsfähigkeit der Trainer zu hinterfragen und die Frage nach sportlichem Sinn und Unsinn ist durchaus gerechtfertigt.

Auf der anderen Seite ist der Torwart an diesen Entscheidungen nicht beteiligt und muss damit leben. Insofern stellt sich für uns die Frage, wie gehen wir damit um:

Das Zauberwort heisst "Akzeptanz": Etwas akzeptieren, etwas hinnehmen, etwas anerkennen, mit etwas einverstanden sein. Akzeptanz ist stets etwas freiwilliges und unterscheidet sich von der Duldung bzw. Toleranz nur daduch, dass es eine aktive Komponente beinhaltet. In beiden Fällen drücken wir ein Werturteil aus, bei der Akzeptanz erteilen wir jedoch von unserer Seite aus ein zustimmendes Werturteil, während wir bei einer reinen Toleranz keine Zustimmung erteilen, sondern diese einfach nur erdulden oder gar ablehnen.

Akzeptanz stellt also eine positive Geisteshaltung dar und bringt uns wesentlich weiter als eine innere Ablehnung im Sinne einer reinen Toleranz. Und genau in dieser Haltung liegt der Schlüssel zum Erfolg.

Fakt ist einfach, dass der Trainer die Entscheidung trifft, wer auf dem Platz steht, dies ist eine der Aufgaben für die er kraft Amtes zuständig ist. Er lässt uns spielen - oder eben auch nicht. Wir alle spielen lieber, als auf der Bank zu sitzen und wer uns spielen lässt macht uns damit eine Freude. Und dieses Geschenk sollten wir dankbar annehmen; denn letztendlich sollte es diese Freude am Spielen sein, die uns immer weiter antreibt uns zu verbessern und Höchstleistungen zu zeigen.
Und damit sind wir auch schon bei dem sog. Druck: Wieso sollte ich Druck haben, wenn mir jemand ein Geschenk macht?

Believer
04.09.2009, 11:53
Das dachte ich damals von mir auch. Dann machte ich zwei richtig starke Spiele nacheinander, war richtig gut in Form und topmotiviert. Im nächsten Spiel saß ich auf der Bank, ohne Begründung. Da fällt man schnell in ein Loch.

Nun, die Begründung kenne ich ja: Rotation. Nur wegen zweier starker Spiele kann ich nicht das System aushebeln. In der Anfangsphase wäre mir das klar und später - da müsste ich es einfach akzeptieren.


Das Zauberwort heisst "Akzeptanz": Etwas akzeptieren, etwas hinnehmen, etwas anerkennen, mit mit etwas einverstanden sein. Akzeptanz ist stets etwas freiwilliges und unterscheidet sich von der Duldung bzw. Toleranz nur daduch, dass es eine aktive Komponente beinhaltet. In beiden Fällen drücken wir ein Werturteil aus, bei der Akzeptanz erteilen wir jedoch von unserer Seite aus ein zustimmendes Werturteil, während wir bei einer reinen Toleranz keine Zustimmung erteilen, sondern diese einfach nur erdulden oder gar ablehnen.

Akzeptanz stellt also eine positive Geisteshaltung dar und bringt uns wesentlich weiter als eine innere Ablehnung im Sinne einer reinen Toleranz. Und genau in dieser Haltung liegt der Schlüssel zum Erfolg.

Schöner Beitrag, strigletti. Er beschreibt wahrscheinlich eine der schwersten Komponenten, die uns nicht nur im Tor mehrmals begegnen. Diese Haltung verlangt (gerade bei Spielen am Rand oder auf der Bank) mir alles ab - ist sie auch im Moment nur nach außen gezwungen, denn in mir habe ich gerade einmal den ersten Schritt dorthin gemacht -, dennoch ist es der einzig vorteilhafte Weg - auch für die Mannschaft.

Anadur
04.09.2009, 13:40
Zweifelsohne ist in vielen Fällen, die Entscheidungsfähigkeit der Trainer zu hinterfragen und die Frage nach sportlichem Sinn und Unsinn ist durchaus gerechtfertigt.

Auf der anderen Seite ist der Torwart an diesen Entscheidungen nicht beteiligt und muss damit leben. Insofern stellt sich für uns die Frage, wie gehen wir damit um:

Das Zauberwort heisst "Akzeptanz": Etwas akzeptieren, etwas hinnehmen, etwas anerkennen, mit etwas einverstanden sein. Akzeptanz ist stets etwas freiwilliges und unterscheidet sich von der Duldung bzw. Toleranz nur daduch, dass es eine aktive Komponente beinhaltet. In beiden Fällen drücken wir ein Werturteil aus, bei der Akzeptanz erteilen wir jedoch von unserer Seite aus ein zustimmendes Werturteil, während wir bei einer reinen Toleranz keine Zustimmung erteilen, sondern diese einfach nur erdulden oder gar ablehnen.

Akzeptanz stellt also eine positive Geisteshaltung dar und bringt uns wesentlich weiter als eine innere Ablehnung im Sinne einer reinen Toleranz. Und genau in dieser Haltung liegt der Schlüssel zum Erfolg.

Fakt ist einfach, dass der Trainer die Entscheidung trifft, wer auf dem Platz steht, dies ist eine der Aufgaben für die er kraft Amtes zuständig ist. Er lässt uns spielen - oder eben auch nicht. Wir alle spielen lieber, als auf der Bank zu sitzen und wer uns spielen lässt macht uns damit eine Freude. Und dieses Geschenk sollten wir dankbar annehmen; denn letztendlich sollte es diese Freude am Spielen sein, die uns immer weiter antreibt uns zu verbessern und Höchstleistungen zu zeigen.
Und damit sind wir auch schon bei dem sog. Druck: Wieso sollte ich Druck haben, wenn mir jemand ein Geschenk macht?


Geschenk? Puhh das ist doch aufgeben und dann soll man sich noch über den Knochen freuen, der einem hingeworfen wird? Wie soll man denn etwas akzeptieren, das nicht nur sportlich falsch ist sondern auch menschlich einfach eine Katastrophe.
Etwas was falsch ist, ist einfach falsch. Das kann man weder akzeptieren noch sollte man es tolerieren oder gar einfach dulden/ertragen.

Fakt ist nämlich das der Trainer keine Entscheidung fällt. Er drückt sich vor der Verantwortung und er zeigt riesige Schwächen bzw. läßt sowohl fachliche als auch menschliche Kompetenz einfach missen. Zumindest setzt er den Erfolg der Mannschaft absichtlich aufs Spiel. Trainer, die so etwas machen, spielen auf Zeit und warten einfach ab bis einer der Torhüter für ihn entscheidet und die Konsequenzen aus diesem frustrierenden Zustand zieht.
In der Jugend, in der Erfolg nicht unbedingt an erster Stelle steht, oder in "Kirmesligen" mag das alles noch OK sein, im "leistungsorientierten" Fußball nicht.

strigletti
04.09.2009, 14:01
Geschenk? Puhh das ist doch aufgeben und dann soll man sich noch über den Knochen freuen, der einem hingeworfen wird? Wie soll man denn etwas akzeptieren, das nicht nur sportlich falsch ist sondern auch menschlich einfach eine Katastrophe.

Dieser Satz ist dir dann wohl entgangen:

Und dieses Geschenk sollten wir dankbar annehmen; denn letztendlich sollte es diese Freude am Spielen sein, die uns immer weiter antreibt uns zu verbessern und Höchstleistungen zu zeigen.

Daraus ergibt sich nämlich auch, dass man auf Dauer an demjenigen, der permanent Höchstleistungen erbringt, nicht mehr vorbeikommen wird. Soviel zum Thema Leistung.


Etwas was falsch ist, ist einfach falsch. Das kann man weder akzeptieren noch sollte man es tolerieren oder gar einfach dulden/ertragen.

Demnach gäbe es nur noch drei Möglichkeiten: sportlicher Selbstmord, sportliche Flucht oder den Verursacher ziemlich unsportlich auf die Seite bringen.




Fakt ist nämlich das der Trainer keine Entscheidung fällt. Er drückt sich vor der Verantwortung und er zeigt riesige Schwächen bzw. läßt sowohl fachliche als auch menschliche Kompetenz einfach missen. Zumindest setzt er den Erfolg der Mannschaft absichtlich aufs Spiel. Trainer, die so etwas machen, spielen auf Zeit und warten einfach ab bis einer der Torhüter für ihn entscheidet und die Konsequenzen aus diesem frustrierenden Zustand zieht.
In der Jugend, in der Erfolg nicht unbedingt an erster Stelle steht, oder in "Kirmesligen" mag das alles noch OK sein, im "leistungsorientierten" Fußball nicht.

Ach ist es einfach,die Schwierigkeiten der eigenen Situation auf das Unvermögen anderer Abzuschieben, anstatt die Situation für sich selbst bestmöglich zu lösen.

ollie1
04.09.2009, 14:33
Ich denke, dass es schon wichtig ist, die Entscheidung des Trainers zu akzeptieren. Denn es bringt die Mannschaft auch nicht weiter, wenn die Torhüter untereinander und mit dem Trainer im Clinch liegen.
Auf der einen Seite muss man so egoistisch sein, dass man solange noch keine Entscheidung gefallen ist, auch spielen und die Nummer 1 werden will und darf nicht schon von vorneherein dem Konkurrenten den Platz kampflos überlassen. Auf der anderen Seite muss man sobald eine Entscheidung gefallen ist, ans Team denken und die Entscheidung des Trainers akzeptieren.

Anadur
04.09.2009, 14:52
Dieser Satz ist dir dann wohl entgangen:

Daraus ergibt sich nämlich auch, dass man auf Dauer an demjenigen, der permanent Höchstleistungen erbringt, nicht mehr vorbeikommen wird. Soviel zum Thema Leistung.

Demnach gäbe es nur noch drei Möglichkeiten: sportlicher Selbstmord, sportliche Flucht oder den Verursacher ziemlich unsportlich auf die Seite bringen.




Nein der Satz ist mir nicht entgangen, nur was für dich ein Geschenk ist, ist für mich ein hingeworfener Knochen. Ist natürlich eine Frage der Perspektive. Als der schlechtere von beiden ist das natürlich ein Geschenk, als der bessere ein Witz.

Irgendjemand des Trios, bestehend aus den zwei Torhütern und dem Trainer, wird sich irgendwann entscheiden müßen. Das ist weder eine Flucht noch ein Selbstmord, sondern einfach nur eine Entscheidung. Diese Entscheidung ist die Aufgabe des Trainers. Dafür ist er da. Sonst bräuchte man keinen Trainer.

Der Trainer hat 6, 8 oder 10 Wochen Zeit sich in der Vorbereitung ein Bild der Mannschaft und auch der Torhüter zu machen. Das reicht vollkommen um erstmal eine Entscheidung zu treffen. Der Trainer, der das nicht hinbekommt, hat seinen Job ganz eindeutig verfehlt.




Ach ist es einfach,die Schwierigkeiten der eigenen Situation auf das Unvermögen anderer Abzuschieben, anstatt die Situation für sich selbst bestmöglich zu lösen.


Na bitte jetzt nicht Ursache mit Wirkung verwechseln. Man sollte immer die Ursachen bekämpfen und nicht die Wirkung. Ursache ist ein Trainer, der seinen Job nicht macht. Da darf man sich auch garnicht erst mit abfinden.

Spideratze
04.09.2009, 15:01
Ich weiß auch noch aus eigner Erfahrung, wie frustrierend so ein Wechselspiel sein kann. Vor ein paar Jahren erging es mir so, dass ich mich mit meinem Rivalen Spiel für Spiel abwechseln musste. Dabei war es ersichtlich, dass ich der bessere war. Das klingt vielleicht etwas großkotzig, aber es war so. Ich merkte es, die Spieler merkten es und im Nachhinein gestand dies der Trainer auch. Er hatte nicht den Schneid, einfach mal eine klare und den leistungen entsprechende Entscheidung zu treffen. Ich war der junge Hüpfer, der andere ein "Stareinkauf" des Trainers... Meiner Leistung schadete dies indes nicht. Ich brachte Woche für Woche gute Leistungen, bei der ersten und bei der zweiten Mannschaft. Denn war keiner von uns beiden festgespielt war, spielte jeder im Wechsel auch bei der zweiten. Ich gab unbeirrt alles, hatte im Training die klaren Vorteile und in den Spielen auch. Aber es ist total unbefriedigend, wenn man dann sieht, dass der im Vergleich zum Konkurrenten deutlich intensiver betriebene Aufwand nicht entsprechend belohnt wird. Ich habe die Saison meine Motivation dennoch konstant hoch halten können, aber ich glaube schon, dass dies früher oder später doch dazu führt, dass man in ein Loch fällt. In der darauf folgenden Saison unter einem neuen Trainer startete ich dann als gesetzte Nummer 1 und behielt diesen Status zweieinhalb Jahre bis zu einer langwierigen Verletzung bei.
Aktuell muss ich auch wieder bei meinem jetzigen Club erfahren, was für katastrophale Auswirkungen, solch irrwitzige Torwartexperimente in der Saison haben können. Mit fadenscheinigen Begründungen wurde nun mehrmals der andere Torhüter vorgezogen. Die Bilanz ist verheerend. Ein Spiel ging 0:7 verloren, das letzte gerade ist Mittwoch mit 2:8 in die Binsen. Als Meisterschaftsfavorit gestartet, haben wir erst drei Punkte auf dem Konto. Geholt haben wir die im einzigen Spiel, wo ich dabei war und zum 1:0 Erfolg mit einer guten Leistung beitragen konnte.

Believer
04.09.2009, 15:31
Anadur, ich sehe es so. Vielleicht treffe ich damit das, was strigletti gesagt hat/sagen wollte, denn ich sehe das wie er.
Ein Trainer, der sich nach 4 Wochen Vorbereitung nicht zwischen seinen zwei Torhütern entscheiden kann, weil er ihnen das gleiche Leistungsniveau diagnostiziert ist für mich zwar inkompetent, aber auch vielleicht punktuell unerfahren. Ich möchte meinen Trainer damit nicht in Schutz nehmen. Ich finde seine Entscheidung immer noch fragwürdig und eigentlich nicht tragbar, aber er hat uns beiden die Situation erklärt und offenbart, dass er bisher noch nie zwei so gleichstarke Torhüterinnen hatte. 'Die Entscheidung wird wohl eine harte werden' war damals sein Kommentar. Für ihn ist diese Situation neu und er will den Zeitpunkt herauszögern, um wirklich sicher zu sein, die richtige Entscheidung getroffen zu haben - ich glaube, darum geht es ihm. Macht das nun sein Verhalten akzeptabel? Nein. Akzeptabel nicht, aber es wird mir nichts anderes übrig bleiben als es zu akzeptieren.
Was nützt es mir mit heruntergezogenen Mundwinkeln und zusammengekniffenen Augenbrauen jedes Training über den Platz zu schleichen oder mit meiner Hand den Pfosten zu maltretieren, nur weil ich mit seiner Herangehensweise nicht einverstanden bin? Nichts. Es hemmt mich, also auch meine Leistung und das ist genau die Situation, die ich überhaupt nicht gebrauchen kann. Es tut der Mannschaft nicht gut und mir schon gar nicht.
Wenn ich jedoch die ENtscheidung, so wie sie getroffen wurde, akzeptiere und mich nur auf mich und meine Leistung konzentriere, versuche die Spiele, die ich in der Hinrunde bekomme so intensiv wie möglich zu nutzen, dann kann ich aus dieser - für mich - sehr verzwickten Situation, das beste heraus holen und darum geht es mir. Ist das nun Aufgeben oder Nachgeben für dich? Für mich nicht, denn es geht mir hier nur um meine Leistung und die der Mannschaft. Dieser würde ich schaden, wenn ich den Weg des Protests einschlagen würde.

strigletti
04.09.2009, 15:51
Nein der Satz ist mir nicht entgangen, nur was für dich ein Geschenk ist, ist für mich ein hingeworfener Knochen. Ist natürlich eine Frage der Perspektive. Als der schlechtere von beiden ist das natürlich ein Geschenk, als der bessere ein Witz.

Auf dem Platz zu stehen ist immer ein Geschenk; wie wertvoll dieses Geschenk ist, merkt man spätestens, wenn man längere Zeit verletzt ist und nicht spielen kann.


Irgendjemand des Trios, bestehend aus den zwei Torhütern und dem Trainer, wird sich irgendwann entscheiden müßen. Das ist weder eine Flucht noch ein Selbstmord, sondern einfach nur eine Entscheidung. Diese Entscheidung ist die Aufgabe des Trainers. Dafür ist er da. Sonst bräuchte man keinen Trainer.

Würde der Trainer die Entscheidung für eine Nummer 1 treffen, gäbe es das Problem nicht; er trifft sie aber nicht und jetzt braucht der Betroffene eine Lösung. Und Trainerentlassungen sind im Allgemeinen nicht die Aufgabe des Torwarts. Ausserdem lässt du völlig offen, welche Entscheidungen der Torwart treffen kann; womit wir wieder beim sportlichen Selbstmord, usw. landen.

Wenn es zu einer Rotationsentscheidung durch Nichtentscheidung des Trainers kommt, ist das Kind doch schon in den Brunnen gefallen. Die Frage ist doch, was können wir dann tun? Klar können wir darüber diskutieren, wer warum daran schuld ist, dass das Kind im Brunnen liegt; wir können auch darüber lamentieren wie ungerecht die Welt ist, die dieses Kind in den Brunnen fallen liess. Wir können gerne auch erötern, wie wir das zukünftig vermeiden können. Alles tolle Themen, findet bestimmt auch das Kind, das gerade da unten ertrinkt, während wir "da oben" Grundlagendiskussionen führen.
Mir jedenfalls geht es um den Torhüter, der einer Rotation zum Opfer fällt....
Insofern ist es manchmal durchaus sinnvoll, sich erst um die Wirkung zu kümmern und dann um die Ursache.

Anadur
04.09.2009, 16:51
Ich glaub wir reden ein wenig aneinander vorbei. Das man sich als Torwart, der in solch eine Situation gebracht wird, gefälligst anständig zu verhalten hat und dennoch versucht sein Bestes, auch für die Mannschaft zu geben, ist doch gar keine Frage. Das sind Grundlagen über die wir doch hoffentlich nicht noch diskutieren müßen. Die erwarte ich von jedem Spieler und natürlich auch von den Torhütern. Seine Hausaufgaben sollte und muß man natürlich weiterhin machen. Das Fehlverhalten eines anderen gibt einem ja selbst kein Recht sich ebenfalls falsch zu verhalten.

Die Frage ist immer, wie groß ist der eigene Gedultsfaden und wieviel erträgt man selber ehe man nicht mehr kann. Das muß jeder für sich selber wissen. Wenn ihr einem Trainer durchgehen lassen wollt, euch zu "quälen", dann sei es so. Ich bin da immer ziemlich gerade aus und stelle den Trainer zur Rede. Geschadet hat mir das noch nie, auch wenn ich aus einer solchen Situation heraus auch schonmal den Verein gewechselt habe.

Es ist schließlich meine Zeit die ich Opfer und im "leistungsorientierten" Fußball steht man schon genug unter Druck. Da braucht man sich nicht noch mit inkompetenten Trainern herumzuärgern. Das schadet nur der eigenen Leistung auf lange Sicht.

Believer
04.09.2009, 23:14
Ich glaub wir reden ein wenig aneinander vorbei. Das man sich als Torwart, der in solch eine Situation gebracht wird, gefälligst anständig zu verhalten hat und dennoch versucht sein Bestes, auch für die Mannschaft zu geben, ist doch gar keine Frage. Das sind Grundlagen über die wir doch hoffentlich nicht noch diskutieren müßen. Die erwarte ich von jedem Spieler und natürlich auch von den Torhütern. Seine Hausaufgaben sollte und muß man natürlich weiterhin machen. Das Fehlverhalten eines anderen gibt einem ja selbst kein Recht sich ebenfalls falsch zu verhalten.

Da stimmen wir überein. Es ist ebenso normal wie auch essentiell! Aber wir wissen wahrscheinlich alle, wie schwer es ist in manchen Situationen diese Normalitäten gegenüber der Mannschaft an den Tag zu legen, um ihr nicht zu schaden...


Die Frage ist immer, wie groß ist der eigene Gedultsfaden und wieviel erträgt man selber ehe man nicht mehr kann.

Das ist auch richtig. Man darf an dieser Aufgabe nicht zerbrechen. Vorher ist es natürlich immer wichtig, dass man das Gespräch des Trainers sucht.

strigletti
05.09.2009, 09:21
Ich glaub wir reden ein wenig aneinander vorbei. Das man sich als Torwart, der in solch eine Situation gebracht wird, gefälligst anständig zu verhalten hat und dennoch versucht sein Bestes, auch für die Mannschaft zu geben, ist doch gar keine Frage. Das sind Grundlagen über die wir doch hoffentlich nicht noch diskutieren müßen. Die erwarte ich von jedem Spieler und natürlich auch von den Torhütern. Seine Hausaufgaben sollte und muß man natürlich weiterhin machen. Das Fehlverhalten eines anderen gibt einem ja selbst kein Recht sich ebenfalls falsch zu verhalten.
Die Frage ist immer, wie groß ist der eigene Gedultsfaden und wieviel erträgt man selber ehe man nicht mehr kann.

Da stimme ich dir gerne weitgehend zu; wir haben insofern aneinander vorbei diskutiert, dass es mir um die erste Phase geht, durch die der Torhüter im Fall der Fälle durchkommen muss, während du eigentlich schon beim nächsten Schritt, nämlich den mittel- bzw. langfristigen Konsequenzen warst.

Meine "Erste Hilfe" hat aber einen ganz entscheidenden Vorteil. Wer sich positiv mit der Situation auseinandersetzt, hat eben die grosse Chance eine derartige Situation für sich zu entscheiden. Viele Torhüter, die der Rotation zum Opfer fallen, leiden unter dem Druck bzw. fallen in ein Leistungsloch und genau dies gilt es zu vermeiden. Wer in dieser Phase, mental dazu fähig ist, Topleistungen abzurufen, wird sich mit hoher wahrscheinlich durchsetzen, denn kaum ein Trainer kann langfristig den klar besseren Torhüter "rausrotieren". Insofern kann richtiges Verhalten in der ersten Phase der Rotation dazu führen, die Situation zum eigenen Vorteil zu klären und somit die zweite Phase vermeiden.


Ich bin da immer ziemlich gerade aus und stelle den Trainer zur Rede. Geschadet hat mir das noch nie, auch wenn ich aus einer solchen Situation heraus auch schonmal den Verein gewechselt habe.

Ich denke ein Gespräch sollte immer gesucht werden, wenn es Schwierigkeiten gibt und sollte der Fall eintreten, dass so ein Gespräch wirklich schadet, dann ist der Vereinswechsel programmiert. Denn auf einer derart gestörten Vertrauensbasis ist eine weitere sinnvolle Zusammenarbeit schlichtweg unmöglich.


Es ist schließlich meine Zeit die ich Opfer und im "leistungsorientierten" Fußball steht man schon genug unter Druck. Da braucht man sich nicht noch mit inkompetenten Trainern herumzuärgern. Das schadet nur der eigenen Leistung auf lange Sicht.

Du erwähnst immer wieder die Worte "leistungsorientiert" oder "Kirmesliga". Mich würde da mal interessieren, wo du die Grenzen ziehst. Dies interessiert mich, da wir auf die Art das ein oder andere Missverständnis in der Diskussion bereits im Vorfeld ausschliessen können. Und ich glaube, bei inkompetenten Trainern sind wir uns ohnehin einig....

Schnapper82
05.09.2009, 09:55
Du erwähnst immer wieder die Worte "leistungsorientiert" oder "Kirmesliga". Mich würde da mal interessieren, wo du die Grenzen ziehst. Dies interessiert mich, da wir auf die Art das ein oder andere Missverständnis in der Diskussion bereits im Vorfeld ausschliessen können. Und ich glaube, bei inkompetetenten Trainern sind wir uns ohnehin einig....

Jepp, das interessiert mich auch.
Ich stufe die Krimesliga irgendwo zwischen Freizeitliga, Kreisliga und Bezirksliga ein.

Believer
05.09.2009, 22:43
Oliver Kahn hat im Interview nach dem Länderspiel Deutschland-Südafrika auch seine Meinung zur Torwartrotation geäußert (zwar auf eine WM-Endrunde bezogen, aber dennoch - ich denke da lehne ich mich nicht zu weit aus dem Fenster - allgemeingültiger). Sehr interessant.

übergreifer
06.09.2009, 01:50
Das ist eine ziemlich schwierige Frage. Ich hatte mal selbst vor Jahren halbes Jahr eine Rotation machen dürfen, und da wir beide Keeper recht nervenstark, und vom Typus her relativ ähnlich waren gab es keine Probleme. Die Leistung wurde gebracht und gut ist es, und es tat sich zwischen uns beiden nicht viel, und alle waren zufrieden. Generell befürworte ich eine Rotation nur für eine kurze Dauer, und es sollte klar abgesprochen werden. Mir persönlich würden sicherlich schnell Gründe einfallen warum der eine Torwart besser ist als der andere, und ich hätte kein Problem einen als Nr.1 zu bestimmen, und zwar vor der Saison.

Schnapper82
06.09.2009, 09:56
Mir persönlich würden sicherlich schnell Gründe einfallen warum der eine Torwart besser ist als der andere, und ich hätte kein Problem einen als Nr.1 zu bestimmen, und zwar vor der Saison.

Stimme ich so zu.
So sollte es im Normalfall sein.

übergreifer
06.09.2009, 21:37
Sollte es. Nur wie wir beide schon wissen sind die meisten Trainer, weil sie ja selbst nicht zu viel Ahnung vom Torwartspiel haben, mit solch einer Aufgabe überfordert. Sie sehen zwei scheinbar "gleichwertige" Torhüter, die aber bei näherer Betrachtung nicht gleich gut sind.

Goalie_
07.09.2009, 07:19
Da ich jetzt in der 1b mannschaft spiele und unser Tw 24 ist wird es ziemlich schwierig mich durchzusetzen.
Die meisten Einsätze werde ich wohl im Winter und im Sommer in den testspielen haben.
Vieleicht auch noch im Landeshallencup.
Hoffe es 1-2 Jahre zum Konkurrenzkampf kommt oder das er wechselt.
Aber moment bin ich sowieso n einer 1Monatigen Pause. Hoffe das dabei nicht zu viel Praxis verloren geht

Anadur
07.09.2009, 08:56
Du erwähnst immer wieder die Worte "leistungsorientiert" oder "Kirmesliga". Mich würde da mal interessieren, wo du die Grenzen ziehst. Dies interessiert mich, da wir auf die Art das ein oder andere Missverständnis in der Diskussion bereits im Vorfeld ausschliessen können. Und ich glaube, bei inkompetenten Trainern sind wir uns ohnehin einig....


So Wochenende rum und ich komm endlich zum antworten :)
Ich hab die Begriffe absichtlich in "" gesetzt, denn sowas läßt sich nicht verallgemeinern. Es gibt selbst in niedrigsten Klassen Vereine die absolut top arbeiten und umgekehrt in höheren Klassen Vereine, da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.
Wo ich z.B. zur Zeit den Kopf schüttel ist die Nationalmannschaft. Was ein Löf da mit den Torhütern veranstalltet ist einfach nur "Kirmes" Als wenn ein Lehmann vollkommen überraschend zurückgetretten wäre und wir wirklich nur englische Fliegenfänger als Ersatz hätten.
Ob ich mich jetzt nach der EM 2008 oder spätestens zu diesem Jahr auf Enke, Adler, Wiese oder Neuer festgelegt hätte als Trainer, ist doch ziemlich Jacke wie Hose. In diesem Bereich erwarte ich von einem Trainer einfach ganz klare saubere Entscheidungen.

Believer
07.09.2009, 13:52
Also für mich geht dabei das Hickhack auch schon deutlich zu lange - da stimme ich dir zu.

Nun muss man aber auch dazu sagen, dass das Torhüterverständnis eines Trainers auch immer unterschiedlich ist. So kommen auch Entscheidungen wie in meinem Verein zu Stande. Der Torwart ist nunmal die Position, die in einem Team fest besetzt sein muss und so ist auch die Hemmschwelle zur Entscheidungsfindung größer. Erst Recht, wenn die Torhüter sich - wie es bei meiner Kollegin und mir der Fall ist - auch noch extrem unterscheiden und ihre Schwächen und Stärken in ganz anderen Bereichen haben.

Tkrauti
07.09.2009, 14:45
... Erst Recht, wenn die Torhüter sich - wie es bei meiner Kollegin und mir der Fall ist - auch noch extrem unterscheiden und ihre Schwächen und Stärken in ganz anderen Bereichen haben.

Aber genau dann müsste doch die notwendige Entscheidung für einen Trainer noch leichter sein. Jeder Trainer weiß doch, mit welchem Spielsystem er die Saison bestreiten will. Will er z.B. mit einer weit vorgezogenen Viererkette agieren, braucht er einen Keeper der spielstark ist und sehr gut das "Spiel lesen" kann. Will er hingegen mit einer tiefstehenden Abwehr agieren, benötigt er einen Keeper, der eine gute Strafraumbeherrschung hat und hohe Bälle gut abfangen kann.

Daher gibt es prinzipiell keine Argumente, um eine notwendige Entscheidung hinsichtlich einer Nr. 1 aufzuschieben ;).

Believer
07.09.2009, 14:47
Da hast du natürlich Recht. Anscheinend versuche ich nur irgendmöglich meinen Trainer zu verstehen. ;)