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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vertrauensverhältnis zwischen Torwart und Torwarttrainer



strigletti
17.08.2009, 19:58
Im Zusammenhang mit Trainingsmethodik, aber auch Aufstellungsentscheidungen wird immer wieder auf das besondere Vertrauensverhältnis zwischen TwT und Torwart hingewiesen. Jeder bezieht sich darauf, sei es weil es da ist oder eben fehlt; nur wie kommt es zu diesem Vertrauensverhältnis - worauf beruht es?

Ich weiss, dass meine Torhüter mir vertrauen, aber die haben mich entweder noch aktiv spielen sehen bzw. wissen um meinen Ruf im Verein. Sie wissen also, dass ich durchaus mal in der Lage war den ein oder anderen Ball zu fangen. Aber das genügt nicht, um mir als TwT zu vertrauen; denn ich muss ja auch in der Lage sein, mein Wissen und meine Erfahrung zu vermitteln und weiterzugeben, genauso wie ich Entscheidungen treffen muss, die durchaus mal gegen einen Torwart gehen.

Meine Jungs lassen sich von mir quälen, erleiden all die furchtbaren Dinge, die ich ihnen antue und trotzdem ziehen sie voll mit und haben auch noch Spass daran. Nur sind diese Torhüter auch alle alt genug, um zu merken, dass ihnen mein Training etwas bringt und wir haben einen regen Meinungsaustausch.

Ich denke sie vertrauen mir aber in erster Linie deshalb, weil sie spüren, dass ich das gleiche will wie sie, nämlich bessere Torleute aus ihnen zu machen und dass wir von der gleichen Leidenschaft erfüllt sind - der Torwart-Leidenschaft.

Doch wie schaut das im frühen Jugendbereich aus? Ein 10-Jähriger kann noch nicht wissen ob mein Training gut für ihn ist, denn das wird sich erst nach Jahren herausstellen. Aus diesem Grund ist hier die Vertrauensproblematik auch weitaus höher, denn solange ich als TwT dafürsorge, dass er Spass und Freude am Training hat, wird er mir bedingungslos folgen, egal ob ich ihm weiterhelfe oder als Mensch und Torwart langfristig zerstöre. Die Eltern fallen im Regelfall als Kontrollinstanz aus, da ihnen das notwendige Wissen fehlt und sie von daher meist eher Störfaktor denn Unterstützung sind.

Insofern kann sich dieses Vertrauen nur auf der menschlichen Ebene entwickeln und nicht auf die Funktion TwT. Insofern spielen hier die drei Faktoren Glaubwürdigkeit, Authentizität und Verlässlichkeit eine noch grössere Rolle als bei den älteren Torhütern.

Basco
18.08.2009, 13:28
Ich habe in meinen Trainerjahren bei so jungen Spielern immer erlebt, dass eine Mischung aus Spass, kleine Erfolge (egal ob spielerisch oder trainingsbezogen) erzielen, aber auch eine klare Linie aufzeigen, irgendwie die Mischung ist, die funktioniert.

Aber es ist mit jedem Tw wieder etwas anders. Es gibt die, die total motiviert ins Training kommen, Vorbilder haben, im Verein Spielen und lernen wollen. Dann gibt es wenige, denen man den Anschiss schon von weitem ansieht, und natürlich die mittendrin, die mal Lust haben und mal weniger.

Das Vertrauensverhältnis von TwT zu Tw ist in frühen Jahren ein ganz anderes als mit Spielern im Alter von 15, 16 Jahren. 10jährige muss man trösten, wenn's weh tut. Sie weinen auch schon mal. Und als TwT bist Du dafür da, ihnen zu helfen. Oder sie aufzubauen, wenn etwas misslingt. Und das funktioniert auf einer ganz anderen Ebene als mit 15 jährigen. Das ist meine Erfahrung.

elgato
18.08.2009, 13:52
super beitrag strigletti.da merkt man schon dass du was drauf hast.=)

strigletti
18.08.2009, 13:55
super beitrag strigletti.da merkt man schon dass du was drauf hast.=)

Danke, aber das einzige was ich wirklich drauf habe sind viele Jahre und zu viele Kilos.

Ich warte aber jetzt darauf, dass sich die Torhüter mal zu Wort melden, die immer vom besonderen Vertrauen schreiben. Die müssten eigentlich ja ihre ganz eigenen Sichtweise haben, oder?

Schnapper82
18.08.2009, 14:05
Ich spreche jetzt nur für mich und es ist somit also meine subjektive Meinung zu diesem Thema.

Ich bekomme TWT, seitdem ich in der E-Jugend spiele.
Hier find es langsam an und mein Schwager, der selber im Tor spielt, hat mich trainiert und mir die grundlegenden Techniken näher gebracht.
Hier ging es nicht um Vertrauen zum Trainer, sondern einfach um den Spass an der Sache. Ich habe es genossen im Tor zu spielen und mich zu verbessern. Auch so etwas merkt man schon in diesem jungen Alter, denn wenn man fällt und es tut weh und ein paar Trainingseinheiten später tut es nicht mehr so weh, dann hat man sich verbessert.

Ich habe mit meinem Schwager bis zu meinem 17ten Lebenjahr trainiert. Nachdem ich den Verein gewechselt habe un dann Regionalliga gespielt habe in der Jugend, habe ich meinen TWT mitgenommen und hier kommt langsam eine andere Art von Vertrauen dazu, denn nun merkt man langsam, dass es Sinn macht, was einem erzählt und gezeigt wird. Je Älter man wird, desto anspruchsvoller sollte auch das Training werden und somit wird man auch mehr gefordert. Man eignet sich also einen Stil an, den man beibehält und weiter verbessert.
Mit meinen 17 Jahren bekam ich dann noch zusätzliches TWT bei unserer Oberliga Mannschaft im Seniorenbereich und dieses Training war von dem dortigen Trainer komplett anders aufgebaut und er vertrat auch andere Ansichten, als mein Jugendtorwarttrainer.
Hier wurde ich skeptisch und habe abgewartet, was mir gesagt und gezeigt wird. Erfolge kamen schnell und auch er konnte alles Begründen, was und wieso wir etwas gemacht haben. Somit habe ich gemerkt, dass es mehrere Wege gibt, um sich zu verbessern.

Jetzt zum wichtigsten Punkt für mich persönlich. Ich habe während des Trainings nicht hinterfragt oder gemoppert, sondern habe es gemacht, mich korrigieren lassen und erneut gemacht. Nach dem Training haben wir dann oft stundenlang geredet und da habe ich dann auch Übungen hinterfragt usw.

Wenn man also merkt, dass das was man beigebracht bekommt gut ist, dann vertraut man automatisch und würde auch über Scherben gehen, wenn es verlangt werden würde.

Mit meinen jetzt 26 Jahren habe ich also Erfahrungen sammeln können von diversen TWT und ich habe die Dinge, die ich für mich persönlich am wichtigsten finde gespeichert. Ich habe also meinen Stil aus verschiedenen Trainingsmöglichkeiten und verschiedenen Ansichten für mich selber finden können.

Auch jetzt lerne ich noch weiter und arbeite an meinem Stil, aber der Grundsatz ist einfach da. Der wird bleiben, bis ich meine Handschuhe an den Nagel hänge.

Frage ist also, inwieweit man sich auf den TWT einlässt oder auch nicht.

Schwabbeldinho
18.08.2009, 14:14
Ich hatte im letzten Jahr erstmals regelmßiges Torwarttraining.
Im 1. Monat war ich immer sehr nervös davor , weil ich halt noch öfters etwas falsch machte .
Doch genau in der Zeit habe ich ein sehr enges Verhältniss zum TWTrainer aufgebaut , denn er war immer da und hats mir auch mal 10 x erklärt ;) .

In den nächsten Monaten war es schon fast wie ein väterliches Verhältniss .
Doch dann ...
kurz vor den Sommerferien erzählte uns der TWTrainer dass er was mit den Knochen hat und bis auf weiteres seine Tätigkeit im Verein einstellen muss :( .

Jetz im mom mache ich mit unserem Co Trainer mmer mal wenn die SDpieler Kondition trainieren TwTraining, aber nicht regelmäßig .

she-go
18.08.2009, 14:18
Moin,

also ich kann das mit dem Vertrauen zwischen TW und TwT positiv bestätigen. Bei mir ist es genauso.
Ich kann es aber nur aus meiner Erwachsenen sicht erklären.

Zum einen muss die Chemie stimmen, ich kann nicht mit jemandem arbeiten der mir zuwieder ist, egal wie gut er ist. Vielleicht manchmal nicht so glücklich, aber ist so.
Meiner Meinung nach bildet sich das Vertrauen schon dadurch, das man meistens Einzeln trainiert und dieses sehr intensiv ist, weil kaum einer der Feldspieler mein Training machen möcht ( frag mich nur warum +gg*) und so den anderen viel besser studieren kann, wo seine stärken und seine schwächen liegen.

Ich war anfänglich ein laufender blauer Fleck, habe geflucht und geschimpft, aber mein Trainer hat mich weiter motiviert und vorran getrieben. Er sieht mir an, wie es mir geht und merkt sofort ob ich fit bin oder nicht.
Er vermittelt und zeigt, und wenn er es 10 mal machen muss, solange bis es sitzt. Das macht einen guten Trainer aus finde ich.

Meine Jungs lassen sich von mir quälen, erleiden all die furchtbaren Dinge, die ich ihnen antue und trotzdem ziehen sie voll mit und haben auch noch Spass daran. Nur sind diese Torhüter auch alle alt genug, um zu merken, dass ihnen mein Training etwas bringt und wir haben einen regen Meinungsaustausch.

Auch das kann ich nur bestätigen. Auch wenn es nun vielleicht falsch verstanden werden kann, ist es bei meinem Trainer und mir so, das wir mitlerweile sehr gute Freunde geworden sind und uns auch einfach mal auf ein Bierchen treffen.
Dadurch ist die Basis noch mal verstärkt worden.

Natürlich will ich was von ihm, nämlich das er mich vorwärts bringt. Er erwartet im Gegenzug ganz klar Leistung. Und klappt es mal nicht so wird gesprochen. Man sagt sich ehrlich die meinung auch wenn es dann mal kurz ungehalten werden kann. Aber genau das macht es aus.

Leider erntet man dafür nicht selten böse Blicke oder Worte, gerade wie in meinem Fall als Frau mit männlichem Trainer. Da steh ich aber drüber. Viele sind der Meinung das mein Intensives Training zu viel Aufmerksamkeit bekäme, wo mein Trainer aber ganz klar seinen Kurs weiter fährt. Und wenn man ihm dann noch ein Lob entkitzeln kann, dann war das Training perfekt.
Ebenso bremst er mich aus wenn aus Ehrgeiz verbissenheit wird und aus Motivation Pflicht. Dann fährt er mich runter und es klappt wieder.

Denn nur wenn ich ihm vertraue und mich darauf einlasse, kann ich für meinen teil sagen das ich hochmotiviert und sicher ins Spiel gehen kann und somit weniger fehler mache.

Believer
18.08.2009, 14:35
Gut, dann übernehme ich jetzt mal kurz das Zepter. ;)

Ich hatte leider noch nie das Vergnügen mit einem Torwarttrainer länger als 2 Monate zusammen zuarbeiten, deshalb kann ich die Erfahrungen nur im Anfangsstadium beschreiben.
Das Vertrauen eines Spielers zu seinem Torwarttrainer ist ein anderes, als zum normalen Trainer oder zu anderen Spielern. Wieso ist das so?
Nun, da würde ich mir zu erst die Erwartungen ansehen, die ich an meinen Torwarttrainer habe, die Erwartungen, die er an mich stellt und die Vorraussetzungen für eine gute Beziehung zwischen Beiden. Ich erwarte also von meinem Torwarttrainer, dass er umfassende Fachkenntnisse hat, also die nötige Kompetenz besitzt, so dass ich in seine Übungen und deren Effektivität vertrauen kann. Ich spreche nicht von einem allumfassenden Wissen, sondern von einer gewissen Fachkompetenz. Jeder ist fehlbar - auch das ist wichtig.
Als nächstes erwarte ich von ihm Engagement und den Willen mit mir zu arbeiten - das sollte selbstverständlich sein.
Der Mensch hinter meinem Trainer ist auch ein sehr wichtiger Punkt für mich. Ein reines Akzeptieren, wie es ab und zu zwischen den Feldspielern ist ("Ich muss nur auf dem Feld mit ihm/ihr zusammen spielen, aber eigentlich kann ich ihn/sie nicht ausstehen"), käme bei mir nicht in die Tüte. Auch darauf basiert mein Vertrauen. Letztendlich steht beim Torwarttraining noch mehr die Individualität im Vordergrund im Vergleich zum Feldspielertraining, in dem der Cheftrainer sich gleich mit 18 Spielern/Spielerinnen befassen muss. Am Ende ist eines der wichtigsten Dinge für mich: Leidenschaft.
Was erwartet der Tw-Trainer im Gegenzug von mir?


Einsatz & Leidenschaft - den Willen in Übungen auch ab und zu an die Schmerzgrenze zu gehen im Wissen, dass es mich weiterbringt. (evt. Engagement außerhalb des Feldes)
Konzentration während dem Training
Feedback - Fragen zu Übungen, Einschätzung der Trainingseinheit (positives, negatives Feedback), Eigeninitiative
Verantwortungsbereitschaft - für mich, für meine Leistung (in der Fehleranalyse z.B.)
Allgemeine Regeln jeder zwischenmenschlichen Beziehung (z.B. Ehrlichkeit)

Wenn diese Erwartungen untereinander erfüllt werden, ist ein Grundstein für die vertrauensvolle Beziehung zu einem Torwarttrainer in dieser Altersklasse (ich gehe die ganze Zeit von mir aus) gelegt.
Warum ist nun die Beziehung zwischen Torwarttrainer und Torwart so eng?
Das ist eine schwierige Frage - ich kann es nur vermuten. Einmal habe ich bereits die Individualität des Torwarttrainings angesprochen, bei dem meist nur 1-3 (selten 4) Torhüter trainiert werden. Somit ist ein besseres Einstellen aufeinander möglich. Ich würde es mir aber im Grunde so erklären:
Mein Torwarttrainer teilt mit mir (nach obigem Modell) die Leidenschaft des Fußballes. Das ist schon ein entscheidender Schritt, denn jeder von beiden ist sich im Klaren, dass das hier, der grüne Platz, der Ball und die zwei Paar Torwarthandschuhe, das Entscheidende sind. Zwei Menschen, die eine Leidenschaft für einander teilen sind wohl sehr enge Freunde oder ein Liebespaar. Was sind zwei Menschen, die eine Leidenschaft für eine Sache teilen? Fans, Verrückte oder auch zusammengefasst: Torwarttrainer und Torwart :)
Nun wird mich der Torwarttrainer im Verlauf der Trainingseinheiten wahrscheinlich an meine Grenzen gehen sehen. In diesem Moment bin ich alle, erschöpft und verwundbar. Ich schreie, weine, fluche - es kann alles sein. Er wird mit der Zeit ein Feingefühl entwickeln müssen, wie er solche Situationen handhabt. Was er sagt, wenn er mich beruhigen will nach einem Fehler oder mir den letzten Motivationsschub für die zwei restlichen Durchgänge gibt. Genauso verhält es sich in jenem Fall, wenn ich im Spiel einen Fehler mache. Wie baut er mich auf? Das ist wohl einer der schlimmsten Momente für einen Torwart: Es steht 1:1 und in der Nachspielzeit fängt man sich so ein Ei zum 1:2. Wie reagieren? Das ganze Training war umsonst - Ich habe die Niederlage verschuldet und auch die Arbeit des Teams zu nichte gemacht. Wie reagieren in so einer Situation, in der der Torwart verletzt ist und emotional am Boden? Dazu müssen sich diese zwei Menschen kennen und ein Feingefühl füreinander und den Charakter des anderen entwickeln. Mit solchen Momenten baut sich ein Vertrauensverhältnis auf.
Ebenso wie bei einem gescheiterten Training. Was waren die Gründe? "Stress zu Hause, mit dem Freund/der Freundin?" kommt die Frage vom Torwarttrainer. Sofort gebe ich etwas sehr persönliches frei, um mich von dieser Last ein wenig zu lockern. Je mehr sich beide aufeinander einlassen, desto größer wird das Vertrauen zwischen beiden. Dazu gehören natürlich auch unabdinglich der Erfolg langfristig und das gute Gefühl im Training.

Dann gibt es da noch etwas. Ich kann es nicht genau beschreiben. Ich habe es das letzte Mal abends im Camp erlebt. Wer sich hier (http://www.torwart.de/forum/showthread.php?t=61940&page=3) Beitrag Nummer 123 durchliest, bekommt zu mindest eine Ahnung davon, was ich meine. Luke, Paulianer & co werden wissen wovon ich rede.
Das mag jetzt kitschig klingen, aber man sieht es in den Augen seines Gegenüber, das Vertrauen und sein eigenes.

strigletti
18.08.2009, 14:48
@schnapper82, Schwabbeldinho und she-go:

Danke für eure Beiträge, die mich weiterbringen bzw. meine Philosophie stützen.

Besonders interessant ist für mich, dass ein erfahrener Torhüter wie Schnapper, ein junger Torhüter wie Schwabbeldinho und eine Torfrau wie she-go in die gleiche Kerbe schlagen.

Und die heisst Kommunikation als Basis des Vertrauens. Im Grunde ist es nämlich egal, ob ich einem 12-Jährigen zum x-ten mal das "Wie" erkläre, ob ich einem erfahrenen Mann wie Schnapper ausführlich erkläre "warum" eine Übung gemacht wird oder eine unter-oder übermotivierte Torfrau auf das richtige Motivationlevel einstelle. Immer geht es um Kommunikation und diese Kommunikation geht weit über "Dahergerede" und Monologe hinaus, diese Kommunikation ist interaktiv und besteht aus Reden, Zuhören und Zeigen und Zeigen lassen...je nachdem, was die Situation gerade erfordert.

Alle drei bestätigen aber auch, dass man sich als Torwart auf den TwT erstmal einlassen muss. Es gibt also eine Art Vorvertauen, das zunächst mal in der Funktion TwT begründet liegt. Dieser Vertrauensvorschuss ist wichtig, denn sonst gäbe es keine Arbeitsgrundlage für uns TwT. Diese Vorleistung, die uns die Torhüter geben, ist aber für uns TwT vor allem Verpflichtung einen guten Job zu machen, denn wir bekommen einen Vorschuss, den wir mit bestmöglicher Leistung zurückzahlen müssen. Nur so ist der Kreislauf geschlossen, der für den erwünschten Erfolg sorgt.

she-go
18.08.2009, 14:51
@Beliver: Unterschreibe ich ebenfalls sofort

Schnapper82
18.08.2009, 14:53
So kann man es schon zusammen fassen.
Torwarttraining findet nicht nur auf dem Platz statt, sondern auch daneben, indem man analysiert und diskutiert. Nur so kommt man weiter, denn der Sport entwickelt sich immer weiter, wird immer schneller und anspruchsvoller und somit muss auch ein 35-jähriger Keeper noch dazu lernen.
Man lernt nie aus und jede Situation im Spiel gibt einem eine neue Erfahrung. Diese kann man dann mit seinem TWT besprechen und diskutieren. Also ohne eine gesunde Kommunikation kann man das knicken.

elgato
18.08.2009, 14:54
also ich habe einen torwarttrainer, den ich jetzt mitler weile 10 jahre habe
er hat mit mir alle höhen und tiefen mit gemacht,und hat immer zu mir gestanden.10 jahre ist ne lange zeit,
und eine zeit in der die trainingsmethoden(oder die dinge) abschweifen können, oder sogar müssen.ich denke nach so so langer zeit besteht irgendwann die hauptaufgabe darin die routine raus zu bekommen.und das schafft man indem man sich immer wieder neue dinge einfallen lässt.ich kann und konnte mit alle problemem zu ihm gehen ,wir haben sie analysiert, geschaut an was es liegt und daraus unser fatzit gezogen.sein training war und ist mehr als Hart, (da er früher bei Ac Milan nachwuchs torwarttrainer war)aber warscheindlich das beste und professionelste was ich jeh gesehen habe.er strahlt ruhe und gelassenheit aus, und gibt mir das gefühl dass er mir den rücken frei hält, und so etwas "hält" dich halt als torwart prutal.durch diese lange zusammenarbeit und mitunter perfekter trainingsumstände ist es mir möglich mein ziel (AC Milan Nachwuchs) vil. heuer zu erreichen.aber das tut nichts zur sache.
für wichtig halte ich dass das verhältniss zwischen twt und tw stimmt dass der twt auf fragen,probleme,wünsche,und anregungen eingeht .der twt sollte den tw verstehen und umgekährt.der twt sollte platz für des schützlings träume lassen,ihm aber gerade heraus seine meinung über seine zukunft als evt. profi sagen.
ich habe mich schon früh entschieden profi zu werden, und er hat es respektiert,obwohl ich zu dieser zeit (6-8 jahre alt) weit aus schlechter war als meine tw kollegen im verein die gleich alt waren,und die immer vorschuss lorbeeren bekommen haben.er hat mir nie den spaß genommen (wie andere twt, in germany was ich da so mit bekommen habe).er hat sich einfach nach meinen zielen orientiert.
klar kann man mit einem 10 jährigen nicht "so" umgehen(wei bei mir jetzt mit 16 ) bzw. nicht so ein training machen ,weil ja der spaß im vordergrund stehen sollte.
aber dennoch sollte ein kompetenter twt seinen schützling im frühen alter befragen was ihn passt ,was nicht usw. viele twt die eine "guten" oder sagen wir mal die ein "talent"- tw trainiern (oder die meinen er ist eines) drillen ihn nicht selten aus eigen interesse,oder sch°°°°° ihn an weil er gerade den selber fehler 4 gemacht hat,dass ales führt dazu dass sein schützling kein vertrauen hat,oder noch schlimmer das kicken aufgibt.
lg

strigletti
18.08.2009, 15:26
@believer:
Ich bezeichne deinen Beitrag jetzt als eine herausragende Beschreibung des menschlichen Anforderungsprofil an einen Torwarttrainer. Die Leidenschaft und die Liebe zum Torhütersein; ja das ist die erste emotionale Bindung zwischen Tw und TwT.
Ich gehe davon aus, dass fachliche Kompetenz selbstverständlich sein sollte, wenn jemand Torleute trainieren will/darf (weiss aber auch, dass das nicht immer der Fall ist).
Mehr will ich im Moment nicht zu deinem Beitrag sagen, er spricht für sich.


Bis auf eins:


Dann gibt es da noch etwas. Ich kann es nicht genau beschreiben. Ich habe es das letzte Mal abends im Camp erlebt. Wer sich hier (http://www.torwart.de/forum/showthread.php?t=61940&page=3) Beitrag Nummer 123 durchliest, bekommt zu mindest eine Ahnung davon, was ich meine. Luke, Paulianer & co werden wissen wovon ich rede.
Das mag jetzt kitschig klingen, aber man sieht es in den Augen seines Gegenüber, das Vertrauen und sein eigenes.

Nein, das Ganze ist ganz und gar nicht kitschig. Du sprichst hier von der Quintessenz des Seins, etwas was weit über das Torwartsein hinausgeht und doch auch mitten im Torwartsein ist. Vorausgesetzt man hat "ES" gefunden.

Believer
18.08.2009, 15:39
Danke.

Nun, ich weiß, dass ich ein sehr emotionaler und auch irgendwie spiritueller Mensch bin. Daher weiß ich oft nicht, wie es von außen aufgenommen wird.

Ja, ich bin auf der Suche. :)

JSG Titan
19.08.2009, 12:32
Ich kann von mir aus sprechen, dass ich in meinen ersten beiden Seniorenjahren meinen ersten Torwarttraienr hatte, der mir wirklich was beibringen konnte. In den 2 Jahren haben wir uns tortz eines starken Altersunterschiedes sehr gut verstanden und ich konnte ihm dazu private Probleme anvertrauen, die mich belasteten und ich mich im Fußball nicht wirklich von lösen konnte.

Der Torwart hat eine Sonderstellung im Fußball und braucht einfach einen persönlichen Trainer.

So wie bei mir kann ich sagen, dass mein Trainer gemerkt hat, dass etwas nicht stimmt, weil ich beim Training unkonzentriert war und er wusste so, irgendetwas belastet mich. Aufgrund unserer Freundschaft konnte ich ihm mein Problem anvertrauen, da es Vertrauen zwischen uns gab.