Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einem Spieler eine Disziplinarmaßnahme erklären
Schnattl
05.10.2009, 06:40
Die Situation: Spielerin ist seit etwa 7 Jahren Stammspielerin in der Mannschaft und eigentlich immer gesetzt gewesen. Im letzten Spiel ist nun etwas vorgefallen (keine Ahnung was genau), was dem Bereichsleiter (gleichzeitig Vater des Trainers) nicht gepasst hat. Dazu kam noch ein unpassender Zeitungsartikel. Daraufhin wird die Spielerin im nächsten Spiel draußen gelassen.
In meinen Augen sollte das Ganze wohl ne Disziplinarmaßnahme sein. Aber sollte man dann nicht dem Spieler den Grund dafür erklären?
Mir ging es gestern so und ich weiß immer noch nicht was ich gemacht habe. Statt mit mir zu reden, wurde versucht ganz normal zu tun.
Ich bin immer noch auf 180 wenn ich an gestern denke... :(
Hättest doch einfach fragen können, warum du auf einmal nicht spielst.
Believer
05.10.2009, 08:09
Nun, zu erst sehe ich die Verantwortung beim Trainer das Gespräch mit der betreffenden Spielerin zu suchen. Natürlich sollte sie in so einem Fall auch idealerweise begreifen, wo der Fehler lag bzw. ob ein Fehler ihrerseits vorlag. Nach diesem Austausch dürfte das weitere Vorgehen - so etwas ist natürlich immer heikler - dann gemeinsam/zusammen mit den Verantwortlichen besprochen werden.
Schiedsrichterin? Dachte es geht um eine Spielerin??
Ich würde für diesen Verein kein Spiel mehr machen, wenn der Traininer / die Verantwortlichen direkt zur Presse rennen, ohne erstmal das Problem intern zu lösen bzw. so wie sie es gemacht haben ! Erst recht, wenn ich dort seit 7 Jahren gesetzer Spieler bin !
Believer
05.10.2009, 20:14
Schiedsrichterin? Dachte es geht um eine Spielerin??
Ja, ich hatte mich heute morgen verschrieben.
Schnattl
06.10.2009, 07:55
Nein, der Zeitungsartikel kam nicht von unseren Verantwortlichen. Da stand einfach ein Zitat von mir drin (ich schick der Zeitung immer die Infos von unseren Spielen), was bissl zweideutig klang, aber von mir so auch nie getätigt wurde.
Allerdings wurde ich auch dazu nie befragt, da wird lieber einfach irgendwas hinein interpretiert und damit das Bild der bösen Spielerin weiter geprägt.
Heute abend gibts ne große Aussprache zwischen der Geschäftsführung und unseren Verantwortlichen. Ich hoffe dort passiert etwas, sonst spiele ich mit dem Gedanken zu wechseln. Und das war für mich eigentlich nie ein Thema.
zewenkeeper1
08.10.2009, 09:25
moechte gerne mal wissen, was immo eigentlich los ist. Man hoert / hat ja dieses Jahr irgendwie nur Probleme.
Hatte auch aus disziplinarischen Gruende dieses Wochenende nicht gespielt. Dienstag im Training hat der Trainer mir erzaehlt was ihm nicht gefaellt und ich hab ihm meine Ansichten mitgeteilt. Klar wusste ich das ich dann Sonntag nicht bei der ersten im Tor stehen wuerde - man kennt ja das Geschaeft-
Er hatte aber nie in unserem Gespraech gesagt das ich gar nicht spielen werde, prombt Freitags ( ich wusste schon seit Donnerstag aus einer verlaesslichen Quelle das ich nicht spiele) in der Mannschaftssitzung gab er die Aufstellung durch und alle schauten mich an bzw erwarteten ein Reaktion, bin ganz gelassen geblieben denn es hat mich nicht ueberrascht,
O-Ton Trainer: "Ich habe mit Thorsten gesprochen und er weiss warum er nicht spielt " Sorry aber da muss ich mir an den Kopp greifen , denn es war in unserem Gespraech nie die Reden von ueberhaupt nicht spielen -Montag Abend rief dann der Praesi an und verlang am WE ne Aussprache - naja bin mal gespannt was es noch zu besprechen gibt - Die Zeichen stehen eher bei mir auf Abschied, denn der Trainer macht mich irgndwie krank
strigletti
08.10.2009, 10:05
Disziplinarmassnahmen sind immer ein heisses Thema und man sollte sich Gedanken darüber machen, welchen Zweck sie eigentlich haben.
Ich halte es da mit Seneca, der schon vor fast 2000 Jahren folgenden Gedanken hatte: "Nemo prudens punit, quia peccatum est, sed ne peccetur" (Kein Kluger straft, weil gefehlt worden ist, sondern damit in Zukunft nicht gefehlt werde).
Daraus ergibt sich, dass eine Verfehlung vorgelegen haben muss; diese kann aber nur vorliegen, wenn es ein klares Regelwerk gibt, gegen das verstossen wurde. Also brauchen wir zunächst eindeutige Regeln, dann einen klaren Verstoss und dann drittens eine nachvollziehbare Disziplinarmassnahme.
Eindeutige Regeln bedeutet, dass es ein förmliches Regelwerk gibt, wie beispielsweise die Liste mit den Geldstrafen bei verspätetem Erscheinen zum Training oder Spiel. Dann gelten für uns selbstverständlich alle Regeln, die in einem Mannschaftsgefüge und im Sport selbstvertändlich sein sollten und nicht extra erwähnt werden müssen.
Ein klarer Verstoss liegt in meinen Augen immer dann vor, wenn jemand schuldhaft oder grob fahrlässig gegen die Regeln verstösst. Um das festzustellen, benötigt man in der Regel ein Gespräch zur Klärung der Ursache bzw. der Motivation die zu dem Regelverstoss geführt hat.
Eine Disziplinarmassnahme ist nur dann nachvollziehbar, wenn sie den bisher geschilderten Anforderungen genügt und dann natürlich auch dem Betreffenden erklärt wird. Wenn dies nicht geschieht, wird der Betroffene dies stets als ungerechte Strafe empfinden und zukünftig aus reiner Strafvermeidungshaltung heraus agieren anstatt den zugrunde liegenden erzieherischen Gedanken zu verinnerlichen.
Die entscheidende Frage hinter jeder Disziplinarmassnahme darf nie vergessen werden, denn es geht nicht um Sanktion im Sinne einer Bestrafung sondern ausschliesslich um die Vermeidung zukünftiger Verfehlungen; und da ist viel Einfühlungvermögen und Fingerspitzengefühl gefordert.
So, ich muss hier jetzt mal Luft verschaffen, denke,d er Thread ist hierzu ganz gut geeignet. Es betrifft nicht mich, sondern leider meinen alten Verein. Ich möchte hier ein Beispiel aufzeigen und die Frage aufwerfen, was besser hätte gelöst werden können.
ZWei Mannschaften, Frauen, eine 11er, eine 7er. Aus der 11er sind zwei Spielerinnen im Urlaub, eine davon Captain. Sie erfahren per Mail, das sie aus dem Verein geworfen wurden, Grund sind mangelndes Vertrauen und ungenügenden Kritikfähigkeit. Sie kommen aus dem Urlaub wieder, suchen das Gespräch mit der Trainerin, diese führt erneut die Gründe an und behauptet, darauf angesprochen, das sie dies nie so gesagt hätte, neutrale Personen widersprechen jedoch.
Nun sind 5 weitere Spielerinnen aus Solidarität aus dem Verein ausgetreten, bekommen Sperren, obwohl noch eien spielfähige Mannschaft vorhanden ist. Der Vortsand und die Trainerin stellen sich in der PResse als Unschuldslämmer da und im Grunde genommen stehen jetzt 7 Spielerinnen ohne Verein da und leiden darunter, da absolut fußballverrückt.
Believer
27.12.2009, 00:10
Was soll man dazu noch groß sagen, Sina? Jetzt nur aus deinen Ausführungen lässt sich ein Anfangsfehler erkennen: Mangelnde Kommunikation gepaart mit Hast (Feigheit? Übereifrigkeit? Das lässt sich schwer beurteilen.), die letztendlich zu so einer prikären Situation führt. In Konflikten muss natürlich erstmal die Situation beruhigt werden, so dass unter Emotionen keine voreiligen, nicht durchdachten Schlüsse gezogen oder Anschuldigungen gemacht werden. Aber dennoch muss schnell genug reagiert werden, so dass nichts aufgebauscht und (gerade bei Frauen ;)) nicht zu viel außerhalb der Beteiligten geredet wird.
Und da liegt in meinen Augen - ich kenne die genauen Abläufe nicht - aber auch öfter der erste Fehler. Zu den Standpunkten und der Berechtigung der beiden Parteien kann ich natürlich nichts sagen.
Sina,
ich kann dir nur sagen, daß sich solche Vereine nicht lange halten.
In einem meiner vorherigen Vereine lief das ähnlich ab, und jetzt laufen dem Verein nach und nach die Spieler davon, weil diese sich nicht grundlos disziplinieren lassen wollen.
Bestes Beispiel ist, daß die Mannschaft ein Spiel recht unnötig 4:3 verloren hat, mit 2 klaren Torwartfehlern.
Der Trainer wollte daraufhin den Torwart "bestrafen", doch der meldete sich mit Rückenproblemen Trainingskrank und konnte nicht "bestraft" werden, so musste die Mannschaft nach dem Warmlaufen sich 25 Minuten lang anschreien lassen, auf das übelste beschimpfen lassen (Versager, Luftpumpen, Idioten waren noch die lockersten Schmähungen) und danach 60 Minuten lang Intervallausdauer laufen.
Der Torwart war, weil der zweite Torwart eine Niete war und nicht im Training war, dann Sonntag wieder "genesen" und wurde gestellt. Disziplinarmaßnahme völlig am Ziel vorbei.... und der Trainer? Der meinte, daß alles so in Ordnung geht.
Sina, viele Leute mögen Ahnung vom Fußball haben, doch was vielen Trainern fehlt, ist die persönliche Führungskompetenz, und dazu auch die soziale Komponente.
Und damit disqualifizieren diese sich als Führungspersonen absolut.
Daher nicht aufregen, so ein Verein geht mit wehenden Fahnen unter, weil sich dieses Verhalten im Kreis/Bezirk rumspricht und dann so jemand plötzlich nur noch Nuschen um sich scharen kann, weil eben kein Spieler freiwillig und viele nicht mal für richtig Geld unter solchen Trainern spielen wollen...
Also, ruhig bleiben... lass dem Zorn keinen Raum. Denk daran: Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende....
Ich bin auch in meinem vorherigen Verein "freigestellt" worden (Ich hatte das Gefühl, daß es der Person, die das auch völlig sozial korrekt am Spielfeldrand gemacht hat.. und diese Person es wohl am meisten gestört hat, daß Sie nicht zu mir sagen konnte "Du bist entlassen/gefeuert!" :D ) und dann war erst einmal Ende.
Jetzt bin ich vielleicht eine Liga tiefer, dafür ist meine Arbeit mit viel Spaß verbunden, der Trainer spürt, was er an mir hat und ich habe daher Raum, mein Torwart ist top drauf, ja und andere Vereine werden aufmerksam.
Neue Leute kündigen sich an, möchte sich mal mit mir treffen, um ein wenig zu Plaudern und Gedankenaustausch zu machen - das finde ich super.
Tja, so war es ein Ende mit Schrecken, richtig scheußlich, aber ich bin froh das es vorbei ist... und wenn ich heute auf diesen Verein "herabschaue" oder sagen wir besser auf die Zeit zurück schaue, stelle ich fest, es war besser so. Ich hege keinen Groll, aber (!!!) jetzt ist es besser so und ich kann auf die tollen Zeiten in diesem, meinem Ex-Verein zurück blicken. Die miesen Dinge verdrängt man doch eh...
Also Blick nach vorn, und es geht weiter (hoffentlich)
Zu der Brechtigung von beiden seiten möchte ich nicht wirklich Worte verlieren, da man doch immer nur begrenzt Objektivität walten lassen kann.
Wie Steffen schon angesprochen hat, Spieler merken sowas -> mit dem Ergebnis, das die 2. Mannschaft und die B-Mädchen sich inmitten der Saison einen anderen Verein gesucht haben: lieber gesperrt und in Ruhe etwas Neues aufbauen, als weiter in diesem Verein...
Was mich daran so unsäglich traurig macht, ist, dass dieser Verein, der hatte sich richtig was aufgebaut. Da startet man als 7er, traut sich den Schritt aufs 11er-Feld und hat richtig Erfolg: 3 Aufstiege hintereinander, richtiger Zusammenhalt, super Truppe und zwar seit Beginn an. Und die, die jetzt noch im Verein sind und der Trainerin und dem Vorstand die Treue halten: Es ist keiner mehr von den Gründungsmitgliedern dabei und irgendwo tuts da im Herzen weh, dass diese super Truppe so hinterhältig auseinandergerissen wird. Das war meine Truppe, da habe ich quasi Fußball spielen gelernt... *seufz*
Believer
27.12.2009, 12:55
Sina, frag mich mal, wie ich den Verein verlassen musste in der Hälfte der Rückrunde letzte Saison. Da gab es auch solche Differenzen, auf einmal wurde eine Reißleine gezogen, es war wieder mangelnde Kommunikation und persönliche Eskapaden, unter der Spieler aller möglichen Teams litten. Und auch mein Verein hatte sich 2004 aufgebaut mit einer 7er Frauen, hat eine sehr gute Jugendarbeit, hat mit den Frauen (da war ich dann dabei) den Durchmarsch von der untersten 7er bis zur höchsten 11er-berliner-Liga geschafft.
Am Ende fand dort ein wenig "Ausverkauf" statt und es tut mir leid für die Historie, aber nicht mehr für das System. Sie haben sich jetzt gefangen und versuchen die Löcher zu stopfen.
Sina, dein Bericht wirkt auf mich sehr subjektiv, sodass ich mich nicht in die Lage der Trainer/ des Vorstands hineinversetzen kann und mir keine objektive Meinung bilden kann.
Aus deiner Sicht, wie du das schilderst, klar. Der Verein hat falsch gehandelt und die Spieler sind die Leidenden.
Doch was ist denn wirklich hinter den Kulissen passiert?
http://www.youtube.com/watch?v=-hhWhHt7XxU
;)
Richtig, Historie, danke, darum gehts. Auch wenn man eigentlich nicht zurück schauen soll, es ist einfach sehr schade drum.
@Luke:
Aus meiner Sicht ist die Trainerin einfach falsch besetzt worden. Ich müsste etwas länger ausholen, verzeih, wenn ich das erst heut Abend mache.
So, jetzt hab ich kurz etwas Zeit.
Also: Die 11er Mannschaft hat vor anderthalb Jahren ihren Trainer verloren, mit dem sie alles aufgebaut hat. Zu der Zeit war grade ein neuer Mann für die Frauen zuständig geworden, er schrieb die Trainerstelle aus und lud zu Gesprächen ein. Trotz Protesten aus der Mannschaft wurde der Trainer, mit zweifelhafter Vorgeschichte, eingestellt, überlebte jedoch nicht lange (wurde kurz vor der Winterpause geholt und und noch vor Rückrundenbeginn wieder entlassen). So stand der Vorstand nun ohne seinen Wunschkandidaten da und hatte kurzfristig ein Problem. Die Mädelstrainerin wurde angesprochen und sie erklärte sich dazu bereit, den Posten zu übernehmen. Sie schaffte knapp den Klassenerhalt, ein kleines Wunder.
Nun beschloß der Vorstand, man wolle die Spielgemeinschaft auflösen. Hier beginnt es, komisch anzumuten, denn die SG besteht seit nunmehr 5 Jahren und es gab keine Probleme zwischen den Vereinen. Und ja, das weiß ich genau, weil ich als Gründungsmitglied der Mannschaft ziemlich genau involviert war, was hinter den Kulissen lief.
Die Trainerin wirkt in dem ganzen Spiel als Marionette, da in Gesprächen sich langsam herauskristallisierte, das der Zuständige für die Frauen da die Fäden in der Hand hielt. Er wollte den Rausschmiß der Spielerin sobald wie möglich, anstatt nochmal 2 Wochen zu warten, bis diejenigen wieder im Lande sind (was die Trainerin wohl wollte). Die Gründe für den Rausschmiß hätten für eine Suspendierung gereicht, vllt für eine Versetzung in die 2. Mannschaft; ich halte es jedoch für komisch, das man mangelndes Vertrauen als einen Grund für einen Rauschmiß aus dem Gesamtverein angibt.
Es mutet an, das gezielt der Frauenfußball aus dem Verein vertrieben werden sollte, dies jedoch ist eine reine Spekulation meinerseits.
Believer
27.12.2009, 21:50
Mmh... dazu lässt sich wenig sagen - Da waren wir/war ich einfach nicht involviert.
Aber so etwas hört man auch aus dem Verein Tennis Borussia hier in Berlin. Solche Intrigenspiele kommen wohl leider öfter vor. Wir driften aber langsam vom Thema ab. ;)
Ja, tschuldigung, wie gesagt, ich wollte mir eigentlich hauptsächlich auch Luft machen und fand halt den Grund für die Disziplinarmaßnahme sehr schwach und auch die form sehr bedenkenswert - mehr nicht.
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