Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flanken und hohe Bälle - Knie anziehen oder nicht?
Believer
21.12.2009, 16:42
Habe die Beiträge nun einmal in das neue Thema verschoben.
Übergreifer hat bereits einen einleitenden Beitrag dazu geschrieben:
Ich hatte gerade eine Unterhaltung mit Schnapper82 und Believer was das Knie anziehen angeht. Daher würde ich gerne diskutieren warum der Torwart das Knie anzieht und wann und warum er darauf verzichten muss? Soll man immer zum Schutz oder um Schwung zu holen nutzen? Oder gibt es da Ausnahmen?
Bezüglich des Knies denke ich auch eher, dass man es wirklich verwenden sollte, wenn es so "drin" ist.
Ich habe da sowieso meine Bedenken was das angeht. Es wird immer gesagt, dass das Knie zum Eigenschutz dient, aber ist dem wirklich so? Ich meine, ist ein Torhüter, der das Knie angezogen hat wirklich stabiler in der Luft, als wenn er mit beiden Beinen abspringt oder das andere anzieht und so zum Ball hochsteigt? Ich kann das aus eigener Erfahrung nicht beurteilen, weil bei mir auf das Knie nie geachtet wurde und es bei mir deswegen kein Automatismus ist. Ich habe da vielmehr ein rein logisches Problem, denn wenn ein Gegner in mich reinspringt, dann trifft er zwar mein Knie, was vielleicht die Verletzungsgefahr verringert, mag sein - aber die Kraft, mit der ich zurück gestoßen werde bleibt gleich. Wenn ich also nicht stabil in der Luft bin hilft mir deshalb das Knie gar nichts. Dann würde es im Umkehrschluss so sein, dass eine Stabilität in der Luft auch diesen speziellen Absprung nicht unbedingt nötig machen würde. (Steffens Bericht vom VfB-Workshop warf diese Bedenken, angeregt von Ebbo Trautner, bei mir auf)
Schnapper82
21.12.2009, 16:54
Ich meine, ist ein Torhüter, der das Knie angezogen hat wirklich stabiler in der Luft, als wenn er mit beiden Beinen abspringt oder das andere anzieht und so zum Ball hochsteigt?
Mit beiden Beinen abspringen? Das halte ich für vollkommen falsch. Wie willst du das aus der Bewegung heraus realisieren?
Ich kann das aus eigener Erfahrung nicht beurteilen, weil bei mir auf das Knie nie geachtet wurde und es bei mir deswegen kein Automatismus ist. Ich habe da vielmehr ein rein logisches Problem, denn wenn ein Gegner in mich reinspringt, dann trifft er zwar mein Knie, was vielleicht die Verletzungsgefahr verringert, mag sein - aber die Kraft, mit der ich zurück gestoßen werde bleibt gleich.
Körperspannung ist hier das Zauberwort. Das Knie alleine bringt natürlich nicht allzu viel, aber wenn du das Knie anziehst und dann noch die nötige Körperspannung aufbaust, dann stößt sich keiner mehr weg, sondern der Gegenspieler denkt eher, dass er vor einen Zug gelaufen ist. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Das Knie soll ihn auch nicht verletzen, denn er rennt ja im Normalfall von der Seite dann in deine Hüfte hinein. Kommt er frontal auf dich, dann ist ihm sowieso nicht mehr zu helfen.
Wenn ich also nicht stabil in der Luft bin hilft mir deshalb das Knie gar nichts. Dann würde es im Umkehrschluss so sein, dass eine Stabilität in der Luft auch diesen speziellen Absprung nicht unbedingt nötig machen würde. (Steffens Bericht vom VfB-Workshop warf diese Bedenken, angeregt von Ebbo Trautner, bei mir auf)
Ehm die Stabilität in der Luft ist das A und O. Hast du diese nicht, brauchst du gar nicht erst über das Knie nachdenken. Körperspannung und Timing müssen stimmen. Wenn das so ist, dann schützt dich das Knie und macht dich zum Felsen in der Brandung!
übergreifer
21.12.2009, 16:57
Und ich ziehe oft kein Knie an, denn es ist oft purer Humbug und es schadet mehr als es hilft. Diese typische 08/15-Gelaber wie "Man muss immer Knie anziehen und Basta" kann ich echt nicht mehr hören. Diese beschränkte Sichtweise auf das Torwartspiel in der es nur eine Technik und eine Wahrheit gibt hat sich oft in der Praxis als falsch empfunden, und die viele Torhüter merken einfach nur, dass da irgendwas in diesen Theorien nicht stimmt. Das Torwartspiel ist so komplex, dass man somit die ganzen Dogmen über Bord werfen soll. Warum zum Henker soll ich immer mein Knie anziehen? In der Realität brauche ich es so selten, und schicke sinnlos jemanden der am nächsten Tag arbeiten gehen muss um seine Familie zu ernähren ins Nirwana.
Schnapper82
21.12.2009, 17:03
Ich sagte nirgendwo, dass man das Knie immer benötigt.
Das wichtige ist die Körperspannung. Das Knie ist zum Eigenschutz, wie ich schon sagte und nicht, um jemanden ins "Nirwana" zu schicken.
Ich weiss vor der Situation nie, ob ich das Knie brauche oder nicht. Nachher kann man das analysieren, aber vorher?!
Es ist wie mit anderen Techniken auch. Man sollte sie können und dann auch abrufen, wenn sie gefordert ist.
Wäre es aber alles pauschalisierbar, dann gäb es ein Buch, "die Torwart-Bibel" und wir könnten hier eigentlich dann dicht machen.
Es gibt NIEMALS die ultimative und richtige ALLGEMEINE Technik. Das ist Mumpitz...
Wenn eine Aktion abgeschlossen ist, dann kann man sie analysieren und sagen, ob die verwendete Technik korrekt war oder nicht...
Believer
21.12.2009, 17:06
Mit beiden Beinen abspringen? Das halte ich für vollkommen falsch. Wie willst du das aus der Bewegung heraus realisieren?
Natürlich ist das Fangen aus der Bewegung das Optimum. Ich habe dieses Beispiel nur angeführt, weil es eben manchmal vorkommt.
Das Knie soll ihn auch nicht verletzen, denn er rennt ja im Normalfall von der Seite dann in deine Hüfte hinein. Kommt er frontal auf dich, dann ist ihm sowieso nicht mehr zu helfen.
Hast du diese nicht, brauchst du gar nicht erst über das Knie nachdenken. Körperspannung und Timing müssen stimmen.
Genau da liegt eben für mich der Hase begraben: Gegenspieler von vorne kann ich mit meiner Körperspannung in der Luft wegblocken. Es ist auch eher schwer einen von vorne kommenden und so dynamischen "Gegenstand" in der Luft wegzublocken. Der Torhüter geht hier aktiver in den Zweikampf hinein und hat somit den "Schwung" auf seiner Seite. Nur seitlich zum Ball wird man eher selten gehen und da würde mich das Knie auch nicht schützen.
Es geht mir nur darum, wie es übergreifer schon ansprach, dass das Knie oft als "Allerheilsmittel" angesehen wird und für jedes Foto sofort geschrieben wird: Falsches Knie. Das habe ich genau so gemacht, aber ich denke, dass es wichtiger ist die aktive Bewegung zum Ball, den dynamischen Absprung und die Stabilität in der Luft zu schulen, als nur auf das Knie zu achten. Letzteres ist bei einer guten Ausbildung in den ersten Dingen dann eigentlich nicht mehr als ein Zweischneidiges Schwert, das man - vorausgesetzt man hat die Gebrauchsanleitung - zu seinem Vorteil verwenden, was aber auch ein Nachteil werden kann.
Schnapper82
21.12.2009, 17:09
Es geht mir nur darum, wie es übergreifer schon ansprach, dass das Knie oft als "Allerheilsmittel" angesehen wird und für jedes Foto sofort geschrieben wird: Falsches Knie. Das habe ich genau so gemacht, aber ich denke, dass es wichtiger ist die aktive Bewegung zum Ball, den dynamischen Absprung und die Stabilität in der Luft zu schulen, als explizit auf das Knie zu achten. Letzteres ist bei einer guten Ausbildung in den ersten Dingen dann eigentlich nicht mehr als ein Zweischneidiges Schwert, das man - vorausgesetzt man hat die Gebrauchsanleitung - zu seinem Vorteil verwenden, was aber auch ein Nachteil werden kann.
Kann man so sagen, finde ich.
Ein Allerheilsmittel ist es sicherlich nicht. Eher eine Technik, mit der man, wenn man sie beherrscht, sehr vorsichtig umgehen sollte, denn Respekt vor den Gegenspielern, sollte man immer haben. Den erwarte ich auch.
Das Ziel sollte es nicht sein, wie Übergreifer ja schon sagte, den Gegenspieler aus dem Leben zu hauen!
übergreifer
21.12.2009, 17:09
Ich sagte nirgendwo, dass man das Knie immer benötigt.
Du nicht. Meine Kritik bezog sich auch nicht auf Forumuser, sondern das was man so im Torwartalltag erlebt hat.
Ich weiss vor der Situation nie, ob ich das Knie brauche oder nicht. Nachher kann man das analysieren, aber vorher?!
Im Prinzip nicht. Dennoch weiß man es wann man das Knie ungefähr benötigen wird, und wann nicht. Ein Thread über dieses Thema wäre nicht schlecht.
Es gibt NIEMALS die ultimative und richtige ALLGEMEINE Technik. Das ist Mumpitz...Wenn eine Aktion abgeschlossen ist, dann kann man sie analysieren und sagen, ob die verwendete Technik korrekt war oder nicht...
Absolut. Es gibt sicherlich Grundtechniken, aber manchmal einfach keine Standardlösung
Schnapper82
21.12.2009, 17:11
Im Prinzip nicht. Dennoch weiß man es wann man das Knie ungefähr benötigen wird, und wann nicht. Ein Thread über dieses Thema wäre nicht schlecht.
Klar, in einigen Situationen stellt man sich sicher darauf ein, aber immer?! Ne, ich denke nicht!
Um den Thread kümmer ich mich. :)
Absolut. Es gibt sicherlich Grundtechniken, aber manchmal einfach keine Standardlösung
Grundtechniken gibt es auf jeden Fall, aber selbst hier gibt es diverse Ansichten über die Anwendung und Aufsührung!
Believer
21.12.2009, 17:20
Zum Thema Schwung holen: Ich denke nicht, dass das Knie für den Schwung unabdingbar ist. Den meisten Schwung holt man doch eher aus dem Absprung an sich und den Armen, mit denen man explosiv zum Ball geht.
Man sollte sich bloß entscheiden, ob man nun das Knie mit hoch nimmt oder nicht (es ist natürlich keine bewusste Entscheidung), denn ein Mittelding wie Knie hoch zum Absprung und dann wieder runter ist die schlechteste Variante. Und auch wenn es auf den ersten Blick abwegig ist, es kommt wirklich vor. Nur leider verhindert das Knie, wenn es dann wieder runtergenommen wird, den "Auftrieb".
Paulianer
21.12.2009, 18:50
Unser Co-Trainer ist ebenfalls der Meinung, dass ein Torhüter beim Fangen eines hohen Balls immer das Knie anziehen muss. Dies macht er auch lautstark deutlich. In meinen Augen ist das kompletter Unsinn. Sicherlich ist es in einigen Situationen vorteilhaft, wenn man sich durch das angezogene Knie schützt, aber pauschal kann man dazu einfach keine Aussage treffen. Wenn beispielsweise an Gegenspieler direkt vor einem steht, dann entfernt man sich durch das Anziehen eines Knies vom Ball und kann sogar aus dem Gleichgewicht geraten.
Ich (als Kreisligakeeper ohne super Technik ;) ) ziehe das Knie im Normalfall dann an, wenn ich viel Schwung brauche.
Mir ist es bisher auch eher selten passiert, dass ich in der Luft angegangen werde (mag vielleicht am Unvermögen der Stürmer liegen, also dass diese selbst nicht schnell genug reagieren um zum Ball zu gehen o.ä.).
Ich verstehe auch nicht ganz wie mich das Anziehen schützen soll, wenn ein Gegner seitlich in mich reinspringt.
Ob mein Knie jetzt angezogen ist oder nicht, meine Rippen sind (wenn ich mich nicht komplett täusche) so oder so ungeschützt.
Von vorne bietet es allerdings etwas Schutz.
Naja im Spiel selbst könnt ich jetzt nichtmal sagen ob ich das Knie anziehe oder nicht - passiert alles automatisch deswegen erinnere ich mich da jetzt auch nicht so gut dran.
Gerade ich, der mit 16 Jahren in der A-Jugend spielt/spielen darf/ spielen muss, merke es immer häufiger, dass es mir sehr viel hilft, das Knie anzuziehen.
Denn die oftmals zwei Köpfer größeren Gegenspieler nehmen keine Rücksicht auf mich, folglich nehme ich auch keine Rücksicht auf sie.
Klar, immer ziehe ich das Knie nicht an, doch ein kleiner Hieb direkt in der ersten Situation, in Gegners Magen hilft dann schonmal.
Denn dann bleibt der das nächste Mal ein Stück weiter weg von mir und ich habe mehr Bewegungsspielraum.
Als Torwart muss man sich oftmals durch ein dichtes Gedränge von Spielern kämpfen um zum Ball zu gelangen. Dass da das Knie nicht immer hilfreich ist, sollte klar sein, da es natürlich oft behindert.
Ich würde sagen, es ist klar situationsbedingt und wie so oft kann man es nicht pauschalisieren, auch wenn das viele Feldspieler und Trainer leider tun...
Paulianer
21.12.2009, 19:10
Ja, Lukas, das habe ich auch schon beobachtet. Wenn man es gleich bei der ersten Gelegenheit richtig krachen lässt, dann verhalten sich die Stürmer im weiteren Verlauf des Spiels etwas defensiver im Luftkämpfen.
Ich merke oft gar nicht, ob ich das Knie anziehe oder nicht, da ich mich so auf den Ball konzentriere.
Allerdings finde ich es im großen Gedränge nicht sehr förderlich das Knie anzuziehen, da fast alle Spieler stehen bzw. sich nicht viel bewegen, da geht es einfach nur darum am besten durch das Gedränge zu kommen.
Wenn man dem Ball einige Meter entgegen läuft und sieht, dass ein Gegenspieler angelaufen kommt, dann ist das angewinkelte Knie sicherlich ein Vorteil und schreckt etwas ab.
Believer
21.12.2009, 19:27
Wenn man dem Ball einige Meter entgegen läuft und sieht, dass ein Gegenspieler angelaufen kommt, dann ist das angewinkelte Knie sicherlich ein Vorteil und schreckt etwas ab.
Das würde ich nicht mal so sagen, denn in der Situation gehen viele einfach mit allem was sie haben zum Kopfball. Es ist eher die Situation danach, wenn er stöhenend am Boden liegt, dass er es sich zweimal überlegt, ob er nun nochmal hingeht. Trotzdem kann ich das mit genügend Schwung auch erreichen.
Was ich noch einwerfen will:
Wenn ich mein Knie nicht anziehe fällt es mir leichter mich (in der Luft) "über den Gegner zu biegen" (ich hab kA wie ich das beschreiben soll), mit angezogenem Knie funktioniert das nicht so gut. Bei mir jedenfalls nicht.
Das würde ich nicht mal so sagen, denn in der Situation gehen viele einfach mit allem was sie haben zum Kopfball. Es ist eher die Situation danach, wenn er stöhenend am Boden liegt, dass er es sich zweimal überlegt, ob er nun nochmal hingeht. Trotzdem kann ich das mit genügend Schwung auch erreichen.
Okay, ist denke bei jedem etwas anders.
Wenn ich so rauskomme, dann ziehen die meisten schon zurück in solch einer Situation.
Believer
21.12.2009, 19:33
Meister, das ist wohl so. :)
Ich habe es bisher nur erlebt, dass eine Stürmerin, die zum Kopfball geht gar nicht auf mich achtet. Erst wenn ich dann angerauscht komme und wir beide oder sie am Boden liegt/liegen, dann denkt sie drüber nach. Den Anschein hat es zumindest.
Ich glaube diese Technik ist wie so vieles auch ein Stück weit Gefühls- und Trainingssache. Ausgehend vom Idealziel, also den Ball dynamisch aus einer kurzen Auftakbewegung heraus anzuspringen, nehmen die meisten Keeper dann eben das Bein schön angewinkelt mit. Andere Strecken nur den Fuß seitlich weg. Letzteres hat man mir auch mal beigebracht.
Am Wichtigsten ist beim Flankenfangen immer noch die Fußarbeit, wenn die nicht stimmt geht erstmal gar nix. Und wenn sie stimmt und man eine gewisse Körperspannung sein eigen nennt, dann übersteht man je nach Körperbau auch die eine oder andere Kollision mit nem Gegenspieler ohne sein Knie oben gehabt zu haben.
Aber ausgehend von einem jungen Torwart, dem ich noch alles beibringen kann, würde ich ihm immer das Knie als Technik mit auf den Weg geben. Warum auch nicht? Wenn er in einem guten Lernalter ist, dann wird er es irgendwann automatisch richtig einsetzen und dann ist es sicher nicht zu seinem Nachteil.
Wenn ich aber nen Keeper habe der schon recht fortgeschritten ist und bisher auf das Knie verzichtet hat, aber bei Flanken souverän agiert, wieso sollte ich ihn dann zwingen IMMER das Knie hochzunehmen? Wenn seine Technik beim Anlaufen der Flanke sauber ist und er sich auch ohne Knie im Luftzweikampf durchsetzen kann, dann ist das doch optimal. Kein Grund den Bewegungsablauf durcheinander zu bringen.
Letzten Endes verleiht das Knie sicher ein gewisses Maß an gefühlter Sicherheit und wer damit einmal jemanden im 16er weggeräumt hat, der wird nicht mehr drauf verzichten. Aber ein unbedingtes Muss ist es meiner Meinung nach nicht. Im Endeffekt gilt wie bei fast jeder der hier diskutierten Techniken: Es geht immer auch ein Stück weit ohne sie, aber wenn man sie beibringen/lernen kann ohne damit Schaden anzurichten, dann helfen sie einem wahrscheinlich noch ein kleines Stück weiter ;)
Na, diskutiert Euch mal einen Wolf...
Ich hatte dazu eine Unterhaltung mit Ebbo Trautner...
Aber im Moment bin ich ein wenig angefressen, sorry dafür... also schreib ich erst einmal nichts...
Nur das eine:
Unser Co-Trainer ist ebenfalls der Meinung, dass ein Torhüter beim Fangen eines hohen Balls immer das Knie anziehen muss. Dies macht er auch lautstark deutlich.
Völliger Ausdruck absoluter Inkompetenz!
übergreifer
21.12.2009, 22:33
Unser Co-Trainer ist ebenfalls der Meinung, dass ein Torhüter beim Fangen eines hohen Balls immer das Knie anziehen muss. Dies macht er auch lautstark deutlich.
Genau darum ging es mir als ich diesen Thread ins Leben gerufen haben: Dieses stures eindimensionale Denken und solche "Binsenweisheiten", die sich schon lange als Dummheit erwiesen haben. Warum immer dieses "Das macht man so und nicht anders!".
Believer
21.12.2009, 22:54
Ich hatte dazu eine Unterhaltung mit Ebbo Trautner...
Na da bin ich auf Details gespannt :)
Warum immer dieses "Das macht man so und nicht anders!".
Ich weiß, das war eine rethorische Frage, aber ich antworte trotzdem mal. ;)
Weil einfach immer wieder Binsenweisheit mit Fachwissen verwechselt wird. Wie wenige stellen sich denn hin und leben den Spruch: "Man lernt nie aus." ? Ich würde mal behaupten, dass es davon eindeutig zu wenige gibt.
Und dann gibt es da noch die andere Partei, die sich diese Kompetenz nicht einbildet, aber ihrem Torwart etwas gutes tun möchte und nach diesen "Grundsätzen" trainieren möchte. Hat man dann einen unerfahrenen Torwart, den man aufbauen möchte, kommt so eins zum anderen. Bei der "Knie-Geschichte" ist das nicht unbedingt eine Tragödie, aber in anderen Bereichen kann das schon ins Auge gehen.
Genau darum ging es mir als ich diesen Thread ins Leben gerufen haben: Dieses stures eindimensionale Denken und solche "Binsenweisheiten", die sich schon lange als Dummheit erwiesen haben. Warum immer dieses "Das macht man so und nicht anders!".
Solche Dogmen wird man niemals aus dem Fußball heraus bekommen. Das betrifft aber nicht nur uns Torhüter, sondern im gleichen Maße Stürmer, Abwehrspieler, Trainer und und und.
Das Knie ist als Schut auf jeden Fall unbrauchbar für einen Torhüter. Wenn man etwas in einem Luftkampf abbekommt, dann sind das Elbogen! Oder aber man wird in der Luft unterlaufen bzw. ausgehebelt und landet dann wunderbar auf seinem Kreuz. So oder so bietet das Knie dann eigentlich keinen Schutz.
Das Knie hilft um abzuschrecken. Der erste hohe Ball im 16er mit richtig angezogenem Bein und es kann einem schonmal ein bisserl Respekt verschaffen. Na ja zumindest in der Jugend und niedrigen Klassen, sofern man nicht gerade Oli Kahn heißt :D
Ansonsten sehe ich entsprechende Aussagen in etwa auf gleicher Stufe mit "jeder Ball im 5er ist ein Torwartball" oder "das man jeden Ball versuchen sollte festzuhalten". Sprüche fürs Klopapier bzw. die Theke, aber in der Praxis schlicht schon Kontraproduktiv!
Auf jeden Fall geht der Rat an alle, sich (noch) mal den Bericht von Steffen anzuschauen, den er über das TW-Training in Stuttgart geschrieben hat. "Knie raus" ist schön und gut, doch was bringt es einem, wenn das Tempo fehlt. Stecke ich erstmal mitten im Pulk, kann ich mit dem Blödsinn erst recht nicht mehr zum Ball gehen. Natürlich kommen von Außen und von Trainer über Mitspieler bis zum Fan immer die Sprüche, dass man sich da mit Knie voran befreien muss. In der Realität des Torwarts ist das häufig Unsinn.
Believer
21.12.2009, 23:09
"das man jeden Ball versuchen sollte festzuhalten".
Dieser Spruch ist natürlich pauschal formuliert und deswegen nicht gültig, aber den Ball festzuhalten ist eben das Optimum und deswegen sollte man bei einer Parade das Ziel haben - so fern die Möglichkeit besteht - den Ball festzuhalten.
Aber das ist eine andere Suppe.
Schnapper82
22.12.2009, 07:04
Das Knie ist als Schutz auf jeden Fall unbrauchbar für einen Torhüter.
Das sehe ich schon etwas anders, denn wenn ein Gegenspieler von der Seite in dich hineinläuft, dann kracht der vor deine Hüfte bei angezogenem Knie. Ohne das Knie ist deine Gesamte Flanke offen und das ist natürlich noch etwas schmerzhafter.
Du hast aber natürlich recht, dass das Knie nichts gegen Ellenbogen oder Aushebeln bringt!
Dieser Spruch ist natürlich pauschal formuliert und deswegen nicht gültig, aber den Ball festzuhalten ist eben das Optimum und deswegen sollte man bei einer Parade das Ziel haben - so fern die Möglichkeit besteht - den Ball festzuhalten.
Aber das ist eine andere Suppe.
Richtig, sofern die Möglichkeit besteht. Merkst du aber, dass du den Ball nicht sichern kannst, sondern nur kurz abklatschen kannst, dann ist dein neues Primärziel den Ball soweit wie möglich aus der Gefahrenzone zu bugsieren!
Das sehe ich schon etwas anders, denn wenn ein Gegenspieler von der Seite in dich hineinläuft, dann kracht der vor deine Hüfte bei angezogenem Knie. Ohne das Knie ist deine Gesamte Flanke offen und das ist natürlich noch etwas schmerzhafter.
Du hast aber natürlich recht, dass das Knie nichts gegen Ellenbogen oder Aushebeln bringt!
Da kann man mal sehen, wie unterschiedlich die Wahrnehmung ist. Ich hatte mal einen ganz heftigen seitlichen Zusammenprall mit anschließendem Kompartment-Syndrom im Oberschenkel und Not-OP wegen der heftigen Einblutung. Ich halte das angezogene Knie deshalb beim seitlichen Aufprall für vollkommen wertlos. Nur um sich frontal vor Verletzungen zu schützen, ist es sinnig. Ich verzichte natürlich trotzdem nicht vollkommen darauf. Jedoch geht mein Trainingsschwerpunkt jetzt mehr in die Richtung, beim Herauslaufen eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu entwickeln, als darauf zu achten, das angezogene Knie in den Ablauf einzubinden. Ich glaube, dass ich mit diesem gedanklichen Schwerpunkt in letzter Zeit noch einmal deutlich besser geworden bin in der Strafraumbeherrschung; und zwar gerade dann, wenn es eng zugeht auf dem Weg zum Ball. Der Abdruck mit dem hohen Tempo bringt halt enorm viel Höhe, während es äußerst schwierig ist, den Ablauf mit dem angezogenen Knie so durchzuführen, dass nichts von der Energie des Absprungs verloren geht. Die höhere Geschwindigkeit wirkt sich schützender aus als das Knie. So ist zumindest meine Erklärung.
Schnapper82
22.12.2009, 10:20
Das die Geschwindigkeit und die Körperspannung das Wichtigste sind, dass sollte klar sein. Meine Erfahrung haben mir aber gezeigt, dass mein angezogenen Knie mich auch bei seitlichen Attacken schützt.
Von einem Dynamikverlust oder ähnlichen habe ich bisher nicht bemerken können.
Dieser Spruch ist natürlich pauschal formuliert und deswegen nicht gültig, aber den Ball festzuhalten ist eben das Optimum und deswegen sollte man bei einer Parade das Ziel haben - so fern die Möglichkeit besteht - den Ball festzuhalten.
Aber das ist eine andere Suppe.
ist letztendlich nicht wirklich eine andere Suppe. Beides sind Grundsätze, die je nach Situation ihre volle Gültigkeit haben oder eben haarsträubende Fehler sind. Das ist ja das Problem mit solchen Aussagen. Die sind bereits so tief drin in der Fußballerpsyche, die wird man nicht oder nur kaum aus dem kollektiven Bewußtsein herausbekommen.
Gerade bei einer Parade ist das Ball festhalten uninteressant. Braucht man nicht. Da ist das Ziel den Ball nicht ins Tor zu lassen. Schau dir doch auf youtube mal die ganzen Videos zum Thema Torhüter und Parade an. Und dann überleg mal wieviel Zeit im Training bei vielen dafür "verschwendet" den Ball fest zu halten und wieviel Wert darauf gelegt wird.
Um aufs Knie zurück zu kommen. Schützt es? Ehrlich keine Ahnung, habe ich noch nie bewußt darauf geachtet und wenn ich mal was abbekomme, dann von Elbogen auf Brusthöhe. Macht es Sinn? Na ja in der Theorie auf dem Papier sicher. In der Praxis? Tja die Praxis ist einmalig und läßt sich nur ungern in Schubladen pressen
penaltykiller
22.12.2009, 17:16
Warum immer dieses "Das macht man so und nicht anders!".
Eine der besten Fragen in diesem Forum seit langem. Da dürfen sich aber auch einige User hier an der eigenen Nase fassen.
Zum Thema:
Diese pauschalisierung immer das Knie anzuziehen halte ich für ebenfalls unangebracht. Es ist durchaus sinnvoll in gewissen Situationen (wie fast alles was hier diskutiert wird)
Beispielsweise wenn ich einen direkten Zusammenstoß mit dem Gegenspieler nicht mehr ausweichen kann.
Ich bin um Gottes Willen kein Typ der den Gegner verletzen will, aber wenn einer wie ein Stier auf Adrenalin auf mich zukommt dann hat er es nicht anders verdient wenn er mein Knie zu spüren bekommt. Hier gilt halt dann: Entweder er oder ich.
Genauso wenn ich in eine Horde Gegner hineinspringen muss, wenn du da langgezogen wie eine Bohne reinspringst kann eine blöde Berührung das Spielende bedeuten (für einen selbst) wenn nicht sogar schlimmeres.
Ich hatte erst vor kurzem ebenfalls eine Diskussion mit unserem Trainer. Der meinte man soll immer das Knie anziehen wenn man den Ball fängt. Als er dann ein Lob für meinen Kontrahenten aussprach weil er es tat musste ich mich einmischen, es war nämlich rein technisch gesehen das falsche Knie.
Wenn ich das Knie anziehe bei einer Flanke dann das Knie des Fußes der nicht in Torliniennähe ist, alles andere ist völliger Quatsch. Das hat weder einen schützenden Faktor noch bringt es irgendwas anderes, im Gegenteil, man benutzt sogar das falsche Absprungbein und mindert somit die Effektivität eher. Das Tornahe Knie anzuziehen bringt meiner MEinung nach gar nichts, da kann ich es auch gleich bleiben lassen.
Wenn Trainer so etwas vermitteln wollen, dann sollen sie es gefälligst auch richtig tun.
Wichtiger ist, und das wurde hier schon öfter gesagt, die richtige Körperspannung.
Es gibt wichtigere Dinge auf die bei einem Keeper geachtet werden sollte, ein allzu großer Kritikpunkt ist das nicht für mich.
Believer
23.12.2009, 00:28
Eine der besten Fragen in diesem Forum seit langem. Da dürfen sich aber auch einige User hier an der eigenen Nase fassen.
nur zur Richtigstellung durch übergreifer nochmal: ;)
Diese typische 08/15-Gelaber wie "Man muss immer Knie anziehen und Basta" kann ich echt nicht mehr hören. Diese beschränkte Sichtweise auf das Torwartspiel in der es nur eine Technik und eine Wahrheit gibt hat sich oft in der Praxis als falsch empfunden, und die viele Torhüter merken einfach nur, dass da irgendwas in diesen Theorien nicht stimmt.
Ich sagte nirgendwo, dass man das Knie immer benötigt.
Du nicht. Meine Kritik bezog sich auch nicht auf Forumuser, sondern das was man so im Torwartalltag erlebt hat.
Genau darum ging es mir als ich diesen Thread ins Leben gerufen haben: Dieses stures eindimensionale Denken und solche "Binsenweisheiten", die sich schon lange als Dummheit erwiesen haben. Warum immer dieses "Das macht man so und nicht anders!".
Ich denke nicht, dass im Forum nur diese eine "Allheilstechnik" gefordert wird, sondern viel mehr die Flexibilität des Torwarts in diesem Zusammenhang. Besonders deutlich war es im Thread über die "Wende" zu lesen.
übergreifer
23.12.2009, 00:45
Ich denke nicht, dass im Forum nur diese eine "Allheilstechnik" gefordert wird, sondern viel mehr die Flexibilität des Torwarts in diesem Zusammenhang. Besonders deutlich war es im Thread über die "Wende" zu lesen.
Sorry, aber hat das jemand behauptet bzw. wie kannst du das aus meinen Beiträgen entnehmen? Wie ich schon sagte meine Frage und der Ursprung warum ich diesen Thread unbedingt eröffnen wollte, bezog sich niemals auf die Denkweise der Forumuser oder hat überhaupt etwas mit Beiträgen im Forum zu tun. Mir ging es primär darum warum es dieses "Knie muss man immer anziehen" überhaupt gibt, und ich bin nicht der erste bin der schon solche Sprüche gehört hat. Diese These erlebt man im Torwartalltag doch nicht gerade selten. Uns allen ist doch ohnehin bekannt, dass sowas nicht stimmt. Daher die Frage "Knie anziehen oder nicht?" und wann ja und wann lieber nicht.
Believer
23.12.2009, 10:55
Nein, du nicht, aber penaltykiller im Beitrag davor.
Übergreifer, das war nur eine Reaktion auf diesen Satz von ihm. Ich hatte gehofft mit deinem Beitrag deine Intention ihm noch einmal darzustellen, weil du ja genau dieses Richtigstellung schon mit Schnapper hattest. Also ging das eben nicht an dich - ich weiß, wie du es gemeint hast. Das hast du ja klar genug ausgedrückt ;)
Ich habe das Knie ehrlich gesagt nie als Stabilisationsfaktor gesehen, sondern als Selbstschutz und u.U. auch Taktik, um sich den Gegner vom Leib zu halten. Wenn man rauskommt und eine Flanke abfängt, ist der Körper ohne angezogenes Knie ungeschützt und wer nimmt da schon Rücksicht? Im Gegenteil, da wird eher extra auf empfindliche Stellen gezielt. Man kann sich zwar mit dem Knie nicht gegen alles schützen, aber einen Schlag in den Magen oder die Seite kann man schon verhindern und vor allen dingen überlegt sich ein Spieler bei nächsten mal zweimal, ob er dich angreift, wenn er mal aus dem Weg geräumt wurde. Wenn man sich nicht schützt, dann wird das einfach ausgenutzt. Ist leider so.
penaltykiller
24.12.2009, 12:39
Nein, du nicht, aber penaltykiller im Beitrag davor.
Übergreifer, das war nur eine Reaktion auf diesen Satz von ihm. Ich hatte gehofft mit deinem Beitrag deine Intention ihm noch einmal darzustellen, weil du ja genau dieses Richtigstellung schon mit Schnapper hattest. Also ging das eben nicht an dich - ich weiß, wie du es gemeint hast. Das hast du ja klar genug ausgedrückt ;)
Ich weiß was Übergreifer gemeint hat, und ich habe noch hinzugefügt dass sich hier auch einige Forumsuser an der eigenen Nase fassen sollten, ich denke doch dass es verständlich ausgedrückt war, womit wir wieder beim Thema wiederholen wären. Aber heute nicht, es is Weihnachten und ich bin relativ entspannt :D
frohes Fest euch allen
Believer
24.12.2009, 13:33
Natürlich hast du dich da klar ausgedrückt. Das Thema ist, dann musst du ihn nicht zitieren, wenn seine Message eine andere war. Aber gut, das Thema ist durch.
Ich finde ob man das Knie anziehen sollte ist von der Situation abhängig! Wenn ich um eine Flanke abfangen zu können mehrere Schritte Anlaufe nehmen kann/muss dann ist es finde ich sinnvoll das Knie anzuziehen, da es sicherlich schwungunterstützend ist. Kann ich jedoch keinen oder kaum Anlauf vor dem Absprung nehmen finde ich das Anziehen des Knies eher hinderlich, da ich meiner Meinung nach nicht so hoch wegspringen kann.
Ich sehe im Luftkampf den Vorteil eines angezogenen Knies v.a. darin, dass man eine höhere Körperspannung hat und sich dadurch bei einem Zusammenprall weniger verletzt.
Believer
25.12.2009, 13:20
Ich denke nicht, dass du durch das angezogene Knie eine höhere Körperspannung hast. Du kannst es höchstens mit Schwung und Auftrieb begründen, aber die Körperspannung muss "von innen" kommen.
Das Optimum sollte es auch sein in der Bewegung abzuspringen, wie es Schnapper schon mehrmals betont hat. Natürlich gelingt das vor allem im Gewühl nicht immer, aber man sollte es anstreben.
fce-hüter
28.12.2009, 00:12
also ich muss sagen wenn man den richtigen bewegungsablauf bei flankenbällen machen will dann ist das mit dem knie schon wichtig! die schrittfolge zum absprung ist eigentlich vorgegeben und da kann man das knie nich unten lassen. Probleme gibt es nur wenn der ball genau da runterkommt wo man schon steht, denn dann muss man ja leider mit beiden beinen abspringen und da is natürlich schlecht knie anziehen, würdes gerne mal sehen kommt bestimmt lustig :D
Probleme gibt es nur wenn der ball genau da runterkommt wo man schon steht, denn dann muss man ja leider mit beiden beinen abspringen und da is natürlich schlecht knie anziehen, würdes gerne mal sehen kommt bestimmt lustig :D
Hm... kannst du das näher erläutern? Warum muss ich mit beiden Beinen abspringen, wenn der Ball sich genau dort senkt, wo ich steht?
Ich kann doch trotzdem mit einem Bein abspringen und das andere anziehen, wobei es natürlich immer besser ist, vor dem Absprung noch 1-2 Schritte machen zu können.
Verstehe diese Aussage auch nicht wirklich.
Auch wenn man aus dem Stand hoch springen muss, kann man mit einem Bein abspringen und das andere anziehen.
fce-hüter
28.12.2009, 13:23
Versucht das doch bitte mal. Springt ausm Stand mit einem Bein hoch, geht fast gar nich. Mit beiden Beinen klappts schon besser :) Wichtig nat. auch die Arme zu Schwung holen zu nutzen. Knie anziehen geht ja fast immer, da man ja meist mit automatisiertem Ablauf und Anlauf gegen den Ball arbeitet.
Sorry FCE Hüter,
ich steige nicht durch. Erklär das doch bitte mal so, daß ich den Bewegungsablauf wirklich nachvollziehen kann. Ich kann auch aus dem Stand mit einem Bein springen, ebenso kann ich aus dem Laufen mit beiden Beinen springen.
Sollte Dir das nicht bekannt sein, empfehle ich Dir mal das Studieren eines guten Basketballspiels:
Hier sieht man Squat Jump, Counter Movement Jump und Drop Jump.
Dazu der Float Jump und er der Floating Drop Jump.... so und all diese Sprünge kommen auch im Fussball vor, im Basketball werden diese nur expliziert trainiert.
Die ersten drei sind nahezu aus dem Stand heraus, wobei der Drop Jump auch aus der Bewegung gemacht werden kann, er stellt den Übergang zum FDJp dar.
Der FJp und der FDJp sind hingegen nur aus dem Laufen heraus möglich.
So und nun komm mal aus der Pötte. Es gehört mehr dazu, eine Technik sauber an den Mann zu bringen.
Und gute Basketballer schaffen es sogar, mit einem kleinen Trick einen Floating Jump aus dem Stand hinzulegen....
Ich verstehe ungefähr was Du meinst, es ist mir nur zu unpräsise, und bevor ich meine Gedanken zu den deinen mache, will ich erst Butter bei die Fische haben.
Denn wir haben dieses Thema sehr präzise und sehr intensiv auf dem Torwart.de Torwarttrainer-Lehrgang beim VFB Stuttgart durchgekaut.
Sicherlich: Das meiste davon kannte ich in der Form schon, doch es waren einige kleine Details, die ich einfach klasse fand... denn als kleiner Bezirksliga Torwarttrainer traut man sich oft nicht, so etwas auszusprechen, wenn es ein Bundesliga Torwarttrainer tut, ist das was anderes und ich fand es super, daß er das getan hat.
Und somit haben wir die Sache mit Knie anziehen - ja oder nein... auch vollkommen durch. Die Sache mit Anlauf und Absprung aber auch, und wie gesagt: Ich habe viele Elemente des Basketball aber auch des Hochsprung wieder entdeckt und mich gefreut, daß meine Studien dieser Sportarten in Hinblick auf Verbesserung des Torwartspiels nicht falsch waren, sondern in die richtige Richtung gehen.
Also, los... Butter bei die Fische!
Schnapper82
28.12.2009, 13:41
Ich springe auch aus dem Stand ohne Probleme mit einem Bein ab! Wo liegt das Problem. Ich kann das nicht ganz nachvollziehen!
fce-hüter
28.12.2009, 15:40
Der ball ist am Höchsten Punkt zu fangen, das sollt ja klar sein. Und gerade in Situationen wo kein Anlauf genommen werden kann, geht es schneller mit beiden Beinen abzuspringen. Wieso? Na weil das Gewicht nicht erst noch auf einen Fuß verlagert werden muss, den man steht ja im Normalfall reaktionsbereit auf den Vorderfüßen. Das ist ein Fakt. Es kommt aber recht selten vor mit beiden Beinen abzuspringen, aber es gibt ab und an solche Situationen, bei denen es nicht möglich ist noch 1, 2 Schritte nach hinten zu eiern und dann mit 1, 2 Schritten Anlauf zu springen...
Believer
28.12.2009, 15:51
Also mit dem Körperschwerpunkt kannst du da meiner Meinung nach nicht argumentieren. Immerhin stehe ich nur in Situationen, in denen ich auf den Ball reagieren muss auf dem Fußballen, um den Körperschwerpunkt nach vorne zu verlagern. Aber das hat nichts mit dieser Diskussion zu tun.
Ich schließe mich Schnapper an. Aus dem Stand kann man auch mit einem Bein hochspringen und das ist sicherlich für den Torhüter nicht so ungewohnt wie mit beiden Beinen abzuspringen.
fce-hüter
28.12.2009, 15:57
danke, schade das es nur der vestanden hat um den es ging, was normalerweise ja reicht, außer wenn man jemanden nicht leiden kann und sich einmischen muss.... :)
Oh Mann, wir haben Dich doch nur um Details gebeten, aber scheinbar bist Du nicht in der Lage, ohne persönlich werden zu müssen, eine sachliche Argumentation zu führen.
Denn bisher schreibst Du zwar Dinge, die ich unterstützen könnte, aber es ist ohne den Zusammenhang und eine ausführlichere Erklärung nicht nachvollziehbar und wird auch mit deinen spitzen Angriffen damit nicht richtiger.
Denn man muss Argumente hier schon in Beispiele 'zwängen' damit man versteht was Du denkst und ausdrücken möchtest.
Es ist mein letzter Versuch das hier zu moderieren und ich warne auch Dich öffentlich: Wenn deine persönlichen Angriffe nicht nachlassen und Du nur weil man Dich nicht versteht, deine Argumentation sich nicht ändert, wird das leider Konsequenzen haben.
Denn es muss nicht sein, nur weil Du nicht verstanden wirst, daß Du dann aggressiv und ausfällig gegen die Mitglieder des Forums wirst.
Das kannst Du Dir im realen Leben erlauben, doch hier nicht.
Ich hatte Dich oben gebeten deine Ausführungen zu präzisieren, leider bist Du wiederholt nicht nachgekommen.
Denn ich sehe es durchaus ähnlich wie Du, nur so ganz kann ich deinen Ausführungen nicht folgen und bat daher um mehr Präzision.
Ich kann bestimmten deiner Argumente etwas abgewinnen, aber es fehlt mir einfach der Punkt, ob Du es so meinst wie ich.
Und glaub mir: Ebbo Trautner ist der TwT von Jens Lehmann, einem Torwart dem man gerade bei hohen Bällen eine doch sehr gute Leistung bescheinigt... und auf dem Lehrgang in Stuttgart ging es ausschließlich um dieses Thema... daher denke ich, ich kann darüber inzwischen sehr gut aus einer sehr sicheren Position argumentieren...
Nur bei Dir ist mir das zwar von den Ansätzen her schon gut, aber es ist mir nicht tief genug.
Und man macht sich hier wenig Freunde mit deinem Schreibstil
ProTorwart
28.12.2009, 19:16
hallo leute..
also ich bin schon so seid 3 jahren torwart.. und was mir von allen trainern gesagt worden ist: zieh das bein an.. ist zu deiner eigenen sicherheit... ich kann natürlich gegen eure erfahrungen nichts sagen weil ich erst 14 bin und wie gesagt erst 3 jahre dabei bin aber ich finde es ist ein muss... weil wenn man es nicht anzieht und so Idi**** in dich reinspringen und das ohne rücksicht ist das schon schei***...!
also dann noch schönen abend;)
Also...
Ziehen wir doch nun mal ein Fazit, und wehe eine bestimmte Person schreibt, so habe ich es gemeint, dann kracht es hier aber.
Also, Grundlage ist, daß der Torwart bei hohen Bällen ins Laufen kommt. Wichtig dafür ist, daß man früh schon anfängt, das Rhythmusgefühl zu entwickeln, was mit der Koordinationsleiter oder anderen Hilfmitteln entsprechend gut machen kann.
im Video sieht man dies beim VFB Stuttgart sehr gut, welches Fertigkeiten Torleute haben, die das Regelmäßig machen:
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Nun geht man meist über, diese Sache in Bewegung zu trainieren, gut ist, wenn man den Ball wo aufhängen kann, wo der Torwart diesen "abpflücken" kann.
Denn den Bereich unter dem Ball den muss der Torwart im Sprung überwinden, also aus dem Laufen abspringen, den Ball in der Luft anspringen (dem Ball entgegen springen), den Ball ergreifen und dann landen.
Ich habe es zum Fausten gern mit dem Ballpendel gemacht, hatte eine Gummischnur aber auch, damit man den Ball "abpflücken" konnte.
Ebbo Trautner geht einen ähnlichen Weg.
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Deutlich ist zu erkennen, wie der Torwart einbeinig abspring, das andere Bein mit den Armen hochreißt, um so das Absprungmoment zu unterstützen.
Dies ist ein Float Jump...
Später, so ab 2.20 kommt nun der Sprung zum Einsatz, wo man den Ball über dem Kopf des Stürmer abfängt. Gut zu sehen ist, der Torwart zieht das Knie an, um das Moment zu generieren, streckt es aber, um mit einem flachen Profil am und um den Gegenspieler herum zu gleiten.
Dies sieht man im Video zum Fausten mit Gegenspieler ab 1:09 genau, denn hier kollidiert der übende Torwart mit seinem Gegenspieler.
<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/feHUTI3Q-YY&hl=de_DE&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/feHUTI3Q-YY&hl=de_DE&fs=1&rel=0&color1=0x006699&color2=0x54abd6" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>
Hätte er das Knie angezogen gehabt, wäre wohl sein Trainer verletzt gewesen, so nimmt der torwart das Knie hoch, generiert sein Schwungmoment und flacht dann sein Profil ab. Er nimmt also sein Knie nicht voraus, denn es würde um die Länge des Oberschenkels Distanz zum Gegner machen, dies könnte schon ausreichend sein, daß diese Distanz es dem Torwart nicht mehr ermöglicht, den Ball zu erlangen.
Daher riet Ebbo Trautner auch davon ab.
Der, so seine Ausführungen, viel beschworene Schutz durch das Knie sei überbewertet. Viele Trainer haben dies nicht angenommen, doch seine Ausführungen sind erdrückend, vor allem wenn man mit Jens Lehmann, der dieses Thema bis zum Exzess trainiert, ausgearbeitet hat.
Das der VFB auch im Training wenig Rücksicht nimmt, sieht man im Video oben deutlich! Ebbo ist sich für die Torleute nicht zu schade...
Also, Knie anziehen, ja, um den Schwung zu generieren wenn man Platz hat. Hat man keinen Platz, sollte man das Knie nicht anziehen, denn ggf. unterläuft einen der Gegner, dreht einen so über den Hebel des Oberschenkels in der Luft aus dem Ball heraus, oder man ist um die Länge des Oberschenkels im Nachteil, weil man nicht so nahe an den Gegenspieler herankommt, um den Ball über dessen oder sogar vor dessen Kopf zu erfassen.
Also, hat man den Raum, kann man das Knie oben lassen. Im Falle Mit/Gegenspieler Kontakt zu erwarten ist, sollte man das Knie nicht hochnehmen, oder rehtzeitig wieder runter nehmen, um die Reichweite optimal zu halten.
Zudem kann man so glatt am Rücken des Gegenspielers abgleiten.
Der Schutz des Knies ist überbewertet. Es schützt nicht. Denn wenn einen der Gegenspieler anspringt, dann nicht von vorn, sondern er springt in die Seite, und hier wird mit Ellenbogen oder Hüfte gearbeitet, die dann die völlig ungeschützen Rippen treffen. Denn dort schützt das Knie nicht.
Hier hilft nur, ein stabiles Rückenmuskelgewebe zu haben, welches den Körper aufrecht und stabil hält, sowie eine gut ausgebaute seitliche Brust- und Bauchmuskulatur, die genau diese Bereich optimal schützen.
Selbst im Gemenge, so war das Fazit des VFB Torwarttrainers und seiner Co Torwarttrainer, müsse der Torwart ins Laufen kommen. Dies führt dann zu einem einbeinigen Absprung aus einem kurzen Laufweg, zum Teil mit nicht mal einer vollständigen Schrittlänge. Doch vom Gefühl her, vm Automatismus her, da kommt der Torwart ins "Laufen", macht also einen kleinen Nachstellschritt und springt auch hier im Float Jump ab.
Auch hier gilt: Ist der Raum da, zieht der Torwart das Knie an, ist der Raum nicht da, tut er es nicht.
Ist z.B. bei einer Ecke der Raum sehr eng, der Ball kommt direkt an die Position wo der Torwart steht, so kann es oft aufgrund mangelhaften Timings passieren, das durch das Schubsen und Schieben im Strafraum der Torwart nicht "ins Laufen" kommt. Jetzt muss er sich des beidbeinigen Absprungs bedienen und sollte hier den Squat Jump oder Counter Movement Jump anwenden. Dabei ist der Dehnungsverkürzumgimpuls zu Generierung maximaler Sprungkraft beim Counter Movement Jump besser, als beim Squat Jump. Besser wäre, wenn der Torwart hier einen Auftaktsprung ansetzt, und sich aus dessen Bewegung in die Luft katapultiert, weil der DVZ hier optimal gestaltet wird. Solch ein Sprung ist der Drop Jump.
Aus dem Laufen heraus kann es oft vorkommen, daß der Torwart abrupt abstoppen und abspringen muss. die Ursachen sind vielfältig, wie Gegenspieler im Weg, oder plötzliche Ballflugänderung durch Wind. Nun muss der torwart dennoch aufsteigen. Er setzt auch hier einen besonderen Sprung ein, es ist der Floating Drop Jump oder Floating Counter Movement Jump. Der Torwart läuft, springt in den Stand und katapultiert sich in die Höhe. Dies ist der FDJp... anders wenn der Torwart läuft, stoppt und federt im Stehen ein. Sofort katapultierter sich aufwärts zum Ball, es ist der Floating Counter Movement Jump.
All diese Sprungformen kommen vor und werden unbewußt vom torwart ausgeführt.
Es ist völlig unnötig, sich als Torwart über die Namen und Bezeichnungen, als auch die genaue Ausführung einen Kopf zu machen.
Was zählt ist: Den Ball in der Luft zu bekommen!
Wichtig ist nun: Knie anziehen ja, wenn der Raum dafür da ist.
Grundsätzlich ist es so, daß je enger der Raum, umso seltener tut man es.
Wieder braucht der Torwart eine breite Spanne an Techniken, um volles Potential erreichen zu können.
Des weiteren ist es durchaus üblich, das man sich, nachdem man den Ball ergriffen hat, vom Spielfeld wegdreht, ja sogar zum Tor hin zudreht.
Auch dies sorgte bei vielen Torwarttrainern, die anwesend waren, für Entsetzen.
Die Begründung ist jedoch simpel und klar: Nur so kommt der Torwart, der den Ball vor sich hält und am Rücken des Gegenspielers abgleitet, niht in die Probleme, daß er den Ball ggf. dabei sich selbst aus den Händen streift.
In dem er sich nun wegdreht, bringt der dann Ball aus der Gefahrenzone und kann diesen sichern.
Von einem Torwart der Spielklasse erwartet Ebbo Trautner, daß er Herr der Lage ist und eben nicht mit Ball ins Tor fällt oder läuft.
Es stellt also für Ebbo Trautner keinesfalls einen Mangel dar, wenn der Torwart sich mit dem Gesicht vom Spielfeld ab, und dem Tor zuwendet, wenn er so den Ball sichern kann.
übergreifer
30.12.2009, 12:04
Und der vereinslose TWT und Hobbyjudoka, der vom Torwartspiel Null Ahnung hat, hat wieder gesprochen und ich bin ebenso ein Volltrottel dem jedes einzelne Wort richtig gefällt, hahahaa. Sehr gut erklärt Steffen, lehrreich, und vor allen Dingen klar und präzise auf die Dogmen eingegangen, die sich sogar in der Praxis als völliger Humbug erwiesen haben. Falls es wirklich eine Dogma wie "Knie immer anziehen" oder "Knie niemals anziehen" geben würde, dann wäre ich persönlich für die zweite Variante. Nur sind das nur hohle Phrasen wie man deinem Beitrag eindeutig entnehmen kann.
Was mich immer stutzig machte sind auch solche Sprüche wie "Wenn du den Gegner wegmähst, dann kommt er nicht mehr wieder", und so springen manche der mit Kniescheibe voran in die Spielertrauben und werden wie Helden gefeiert. Denn Ball fangen sie aber so gut wie nie, weil sie den unnötigen Körperkontakt fabrizieren. Gehst du aber aggressiv mit dem Körper voran und pflückst du dem Gegner den Ball über den Kopf weg, und ihn dabei sauber mit dem Körper wegdrückst, und dieser womöglich noch den einen oder anderen Spieler wie die Dominosteine mitnimmt, dann merkt keiner, dass du eben das Wichtigste am Torwartspiel besser beherrscht: nämlich den Ballbesitz sicherst, und nur darum geht es.
Alleine der gesunde Menschenverstand suggeriert einem, dass man als Torwart jedem Körperkontakt aus dem Weg gehen soll. Nur wenn es nicht anders geht, dann muss man ihn suchen.
Was ich alles für Blödsinn in meiner Laufbahn, und teilweise von "guten" TWT die alle "hoch" gespielt haben gehört habe, da könnte ich mehrere Eimer voll kotzen. Gerade im Amateurfussball laufen nur noch "Experten" herum, die mit falschem Wissen anderer hausieren gehen, daher macht es wirklich Spaß so einen Beitrag wie deinen zu lesen, in dem nichts von solchem Unfug steht.
Wieder ein klasse Beitrag von Steffen und ich vertrete voll und ganz seine Meinung. Wenn ich mal Torwarttraining hatte kamen auch immer die gleichen Sprüche. "Da MUSST du das Knie anziehn." Früher habe ich das geglaubt, aber mittlerweile habe ich oft genug bei mir selber gemerkt, dass das Knie nicht das wichtigste ist. Die Körperspannung ist entscheidend. Ich versuche weiterhin das Knie zum Schwungholen mitzunehmen, doch wenn nicht der Platz da ist, dann lass ich es weg um besser zum Ball zu kommen.
Super Steffen!!!
So habe ich es noch garnicht gesehen..Sehr aufschlußreich deine Videos..
Wieder ein klasse Beitrag von Steffen und ich vertrete voll und ganz seine Meinung. Wenn ich mal Torwarttraining hatte kamen auch immer die gleichen Sprüche. "Da MUSST du das Knie anziehn." Früher habe ich das geglaubt, aber mittlerweile habe ich oft genug bei mir selber gemerkt, dass das Knie nicht das wichtigste ist. Die Körperspannung ist entscheidend. Ich versuche weiterhin das Knie zum Schwungholen mitzunehmen, doch wenn nicht der Platz da ist, dann lass ich es weg um besser zum Ball zu kommen.
Wenn ich mir dein WKW Foto ansehe *G* (Aber da hatteste ja Platz, war nur Spaß ;) )
Die Entwicklung, die Bob beschrieben hat ("Früher habe ich das geglaubt, aber mittlerweile habe ich oft genug bei mir selber gemerkt, dass das Knie nicht das wichtigste ist. Die Körperspannung ist entscheidend.") habe ich letzte Saison auch durchmachen müssen.
Super Beitrag Steffen.
Ich denke wir können das Thema sauber abschließen, wenn wir uns die Episode Nummer 15 von Andreas Köpke - Trainieren wie die Nummer 1 genauer ansehen.
Das Video kann man hier direkt herunterladen (http://dfbprogressive.unasmedia.at/podcast/aup_15.mp4) und ansehen.
Es ist ein MP4 File und damit kann man mit den üblichen Abspielprogrammen auch Bild für Bild weiterschalten, so daß man hier prima die Sachen sich ansehen kann. Leider ist Tim Wiese und René Adler nicht in der Totalen zu erkennen, aber bei 2:38 kann man toll erkennen, wie die Bewegung aussieht:
Der Torwart läuft zur Flanke, steigt auf, zieht leicht das Knie an, klappt es aber sofort ein, da er ein flaches Profil benötigt. Er steigt nun direkt im Rücken mit leichtem Kontakt zum Gegenspieler auf und ergreift die Flanke.
Deutlich genug ist hier nun zu sehen: Würde der Torwart das Knie vor sich wie einen Rambock halten, käme er vielleicht nicht an die Flanke so gut heran.
So verschiebt er mit seinem Körper leicht den Gegenspieler in der Luft, ergreift den Ball sicher und gleitet am Rücken des Gegenspielers ab zu Boden.
Dabei dreht er sich um den Rücken des Gegenspielers herum und landet mit dem Rücken zum Spielfeld!!!!
Er macht noch zwei drei Schritte rückwärts, also vom Tor weg, den Ball sicher an der Brust. Eine tolle Aufnahme, die nun letztendlich alle Fragen beantwortet.
Denn mit Gegenspieler ist hier nur zu deutlich zu erkennen, daß das Knie hier hinderlich wäre, zudem zur Ballsicherung das Herumgleiten und Absichern des Balles auch mit dem Gesicht zum Tor (Rücken zum Spielfeld) vollkommen legitim ist, und das in der höchsten Auswahl des DFB.
Wunderbar ist ab 2:42 im gleichen Video (http://dfbprogressive.unasmedia.at/podcast/aup_15.mp4) der Bewegungsablauf nochmals zu sehen. Der Torwart läuft, die Augen auf den Ball, aus dem Tor mit raschen Schritten, springt zum Ball. Da er nicht hinter dem Gegenspieler ist, zieht er deutlich und klar das Knie an, um maximales Absprungmoment zu generieren, läßt es aber dann, als er sich zur Flanke dreht fallen und geht so in ein völlig flaches Profil über. Er läßt in der Luft also das Knie nicht angezogen stehen.
Das Anziehen des Knies ist also deutlich Situationsbedingt und findet nicht statt, wenn es aufgrund Körperkontakt oder Räumlicher Enge nicht nützlich ist, es wird auch nicht wirklich als Schutz eingesetzt.
Ab 3:10 ist dann wieder ein Spielausschnitt zu finden, der Manuel Neuer zeigt. Dieser Springt sogar ohne Knie anziehen ab, erst bei der Landung zieht er das Knie an. Ist in der Frame by Frame Funktion gut zu erkennen, wenn man sein Abspielprogramm also Bild für Bild weiterschaltet...
Ich denke, damit ist das Thema nun auch von höchster DFB Stelle aus gesehen durch.
Believer
13.01.2010, 17:38
Vor allem sieht man, dass der Torwart - wie du es auch schon geschrieben hast - flexibel in seinen Bewegungsmustern sein muss. Im Video haben wir ja die unterschiedlichsten Formen des Absprungs (aus der Bewegung, beidbeinig, einbeinig usw.) und Anlaufs.
Ich habe mir etwas Zeit gelassen, hier zu diesem Thema noch einmal was zu posten. Ich wollte erstmal unsere Vorbereitung abwarten. Die Grundlagen für das Herauskommen, die sich aus dem Torwarttraining des VfB Stuttgart und den Dingen, die Trautner über Lehmann sagt, ergeben, wollte ich erst in mein Spiel einbringen. Ich habe bis zum Winter und davor x Jahre lang Potenzial ungenutzt herumliegen lassen. Denn seitdem ich mir angewöhnt habe, mit etwas mehr Ruhe zu agieren, den Ballflug zuerst (natürlich reden wir hier über Sekundenbruchteile) auf mich wirken zu lassen und dann mit möglichst viel Tempo (und ohne angezogenes Knie) zum Ball zu gehen, hat sich meine Strafraumbeherrschung deutlich verbessert. Ich war eh schon ganz gut. Doch dieser antrainierte Knie-raus-Zwang hat mich ganz offensichtlich Sprunghöhe und Sicherheit gekostet. Und ich habe immer ein Problem gehabt, wenn ich zu früh zum Ball unterwegs war und dann ohne Anlaufgeschwindigkeit nur noch zum Ball hochspringen konnte.
Wenn ich auf die beschriebene Art aus dem Tor komme, entwickle ich genug Power, um mich im "Luftkampf" durchzusetzen und ich bin noch fokussierter auf den Ball. Ob ich mich in Richtung Torlinie zurückbewege, ob ich langsam zum Ball gehe, weil weit und breit kein Gegenspieler angeflogen kommt oder ob ich mit drei, vier schnellen Schritten Tempo in Richtung Ball aufnehme - die richtige Entscheidung zu treffen, fällt mir jetzt deutlich leichter, weil ich gefühlsmäßig mehr Zeit habe. Das gilt übrigens auch für die schwierige Situation, dass der Ball sehr lang geschlagen wird und ich beinahe rückwärts laufen muss. Oft habe ich dann nur noch im Rückwärtsfallen irgendwie den Ball nach hinten lenken können, weil mir das Tempo gefehlt hat. Jetzt kann ich richtig abspringen.
Es erfordert natürlich eine Menge Überwindung, seinen gewohnten Stil abzulegen; umso mehr, wenn es scheinbar hinsichtlich der eigenen Sicherheit ein Rückschritt ist. Doch die eigene Wahrnehmung und die meiner Trainer spricht eine klare Sprache: ich fange mehr Bälle, ich fauste kontrollierter und ich setze mich viel besser durch.
... Doch dieser antrainierte Knie-raus-Zwang hat mich ganz offensichtlich Sprunghöhe und Sicherheit gekostet.
...Das gilt übrigens auch für die schwierige Situation, dass der Ball sehr lang geschlagen wird und ich beinahe rückwärts laufen muss.
:rolleyes: Warum sollte es Sprunghöhe kosten, wenn du dein Knie anziehst. Ist doch - grundsätzlich gesehen - erst einmal ein normaler Bewegungsablauf. Natürlich soll daraus kein Zwang werden, aber als Torwart sollte man schon die Situationen erkennen, in denen es wichtig ist, dass Knie oben zu haben. Bitte mache nicht den Fehler, eine Sache zu verteufeln und die andere zu vergöttern. Es kann beides situationsabhängig helfen.
Was die langen Bälle betrifft, ist es aber nicht optimal, wenn du diese im Rückwärtslaufen versuchst zu pflücken. Versuche lieber, auch diese mit Vorwärtslaufen zu erreichen. Denn beim Vorwärtslaufen dürftest du m.E. auch mehr sprungkraft entwickeln.
Lasst ihr euch wenn ihr eine Flanke abgefangen habt eigentlich fallen?
Believer
04.03.2010, 15:56
:rolleyes: Warum sollte es Sprunghöhe kosten, wenn du dein Knie anziehst. Ist doch - grundsätzlich gesehen - erst einmal ein normaler Bewegungsablauf.
Ich finde das gar nicht so unlogisch. Du hast es ja selbst gesagt: Es sollte kein Zwang werden. Wird es das aber, dann kann in manchen Situationen das Timing drunter leiden. Wenn das Knie nicht richtig in den Bewegungsablauf integiert ist - was vorkommen kann -, dann stimmt das Timing nicht und die Sprunghöhe wird nicht erreicht. So käme es mir logisch vor.
Der wohl sicherste Grund ist aber, dass du dich mit deinem Knie evt. bei einem Gegner einhakst oder verhakst. Dadurch verlierst du auch an Sprunghöhe.
Ich finde das gar nicht so unlogisch. Du hast es ja selbst gesagt: Es sollte kein Zwang werden. Wird es das aber, dann kann in manchen Situationen das Timing drunter leiden. Wenn das Knie nicht richtig in den Bewegungsablauf integiert ist - was vorkommen kann -, dann stimmt das Timing nicht und die Sprunghöhe wird nicht erreicht. So käme es mir logisch vor.
Der wohl sicherste Grund ist aber, dass du dich mit deinem Knie evt. bei einem Gegner einhakst oder verhakst. Dadurch verlierst du auch an Sprunghöhe.
Wenn man hoch springt, geht doch erst einmal immer das Sprungbein abgewandte Knie hoch (Schwungbein). Danach erst entscheidet sich, ob der Keeper es bewusst oben oder abflachen lässt oder?
Wenn ich mich mit dem Knie bei einem Gegner verhake oder einhake, war es wohl die falsche Spielsituation oder? ;)
Believer
04.03.2010, 16:12
Klar. Dann war es nicht angebracht. Aber wir haben uns ja über den "Knie-Zwang" unterhalten, den Nik in seinem Beitrag angesprochen hatte. Das meinte ich. Du hast es ja praktisch schon gesagt. ;)
Lasst ihr euch wenn ihr eine Flanke abgefangen habt eigentlich fallen?
Freiwillig nicht, manchmal bleibt man im Gegen- oder Mitspieler hängen und kommt dann so auf, dass man sich fallen lässt / fallen lassen muss.
Aber wenn ich die Möglichkeit hab, bleib ich stehen - vllt. kann man ja einen Konter einleiten. Dann muss ich nicht erst wieder aufstehen.
Oder vllt. wenn es 1 zu 0 steht und wir in der Nachspielzeit sind und ich Tempo rausnehmen will/kann/soll.
Freiwillig nicht, manchmal bleibt man im Gegen- oder Mitspieler hängen und kommt dann so auf, dass man sich fallen lässt / fallen lassen muss.
Aber wenn ich die Möglichkeit hab, bleib ich stehen - vllt. kann man ja einen Konter einleiten. Dann muss ich nicht erst wieder aufstehen.
Oder vllt. wenn es 1 zu 0 steht und wir in der Nachspielzeit sind und ich Tempo rausnehmen will/kann/soll.
So sehe ich es auch. Jedoch gibt es auch Torhüter die beim "hinwerfen" dann den Bal verlieren.:D
Aber in manchen Situationen habe ich auch schon gerne auf Zeit gespielt, es sei denn es hat sich tatsächlich ne tolle Gelegenheit zum Kontern ergeben.
Aschekind
05.03.2010, 11:15
Der Knie-Zwang wurde mir auch eingebläut. Und das ist totaler mist. Vor allem wurde gesagt !immer! mit dem der Grundlinie zugewandten Bein abzuspringen. Das ist aber oft falsch weil ich aus der Bewegung komme und dann ggf. zwischenschritte machen sollte. Manchmal wenn man schn unter dem Ball ist und von drei Spielern eingekeilt ist kann man auch garkeinen Schwung nehmen für das Knie. Da machts dann sogar Sinn mit beiden Beinen abzuspringen um z.B. eine Kerze zu pflücken.
Mir gehts genau wie nik1904
Wenn man hoch springt, geht doch erst einmal immer das Sprungbein abgewandte Knie hoch (Schwungbein).
Ganz deutliche Antwort von Ebbo Trautner: Jaein!
WEnn der Platz da ist, dann ja. Ist der Platz nicht da, geht das Knie nicht mit hoch.
Man muss sich vor dem Sprung entscheiden, ob, oder ob nicht.
Und genug Torhüter gehen inzwischen zumeist zu der 'ob nicht' Taktik über, vor allem bei Strafraumsitationen, wie Flanken, Eckbälle oder Freistöße, wo der Raum im Strafraum sehr eng besetzt ist. Bei Flanken mit wenig Mitspielern im Raum, nehmen die Torleute dann meist das Knie mit, einfach wegen der zusätzlichen Schwungmasse und damit dem Plus an Höhe.
Und somit, TKrauti, es ist situationsabhängig und es geht daher nicht sofort mit hoch.
Denn wie Believer schon sagt, zieht man es sofort an und kommt dabei dann 'unter' einen Mitspieler, ist der Aufzug am Ende, bevor er oben angekommen ist.
Danach erst entscheidet sich, ob der Keeper es bewusst oben oder abflachen lässt oder?
Wie oben geschildert, ist es dann zu spät. Dann ist man ggf. schon in der aufwärtbewegung, hakt unter und es geht nicht mehr höher, nur weil man sich 'eingehakelt' hatte.
Wenn ich mich mit dem Knie bei einem Gegner verhake oder einhake, war es wohl die falsche Spielsituation oder? ;)
Nein, falsche Technik. Siehe Adler, der die Hände hochgerissen hatte, dabei sich beim hochnehmen der Arme unter dem Gegenspieler verfing und den Ball nicht mehr erreichte. Mein Gott, sieht das doof aus.
Hätte er die Arme schon leicht oben gehabt, wie bei Jens Lehmann und van der Sar ab und an zu sehen, passiert es nicht und man greift die Beute trotzdem sicher.
Ich denke, wir werden hierzu auf dem Camp bestimmt eine Station machen... lohnt sich.
Vielleicht noch mal zur Verdeutlichung: dass das Knie ein Stück weit nach oben geschwungen wird, ist m.E. beim einbeinigen Absprung nach oben fast gar nicht zu verhindern. Wie Steffen schon sagte, da resultiert auch Sprunghöhe raus. ABER: das Knie als bewusstes Element der Sprungtechnik bis über die Hüfte (sonst bringt es ja nichts im Zweikampf) regelrecht hochzureißen, hat tatsächlich einen kontraproduktiven Einfluss. Das eine nicht mehr zu forcieren, bedeutet ja nicht, wie eine Kerze nach oben springen zu wollen. Außerdem: Retrospektiv muss ich feststellen, dass ich viele Bälle nicht oder nur unzulänglich erreicht habe, weil ich Gegen- oder Mitspieler mit dem angezogenen Knie berührt habe bzw. in sie reingesprungen bin. Mir wurde dann immer gesagt, ich müsste das Knie noch mehr raushauen und dadurch fliegen. Faktisch ist das aber bei aller Dynamik gar nicht möglich, ein oder mehr Leute so wegzuwemsen, dass ich den Ball noch ideal erreiche. Ich konzentriere mich auf das Tempo und darauf, optimal den Absprung zu erwischen. Es hat - je enger es zugeht - klare Vorteile.
übergreifer
06.03.2010, 23:39
Lasst ihr euch wenn ihr eine Flanke abgefangen habt eigentlich fallen?
Nein, bei mir fällt meistens der Gegenspieler. Ich finde das mit Fallen lassen gruselig und würde es als TWT nicht tolerieren. Es ist nun mal die Aufgabe eines Torhüters den Ballbesitz zu sichern und dafür Sorge zu tragen, dass man auch im Ballbesitz bleibt. Oft hat man nur einen beschränkten Zeitpuffer in dem man den Gegenangriff einleiten kann. Danach ist es zu spät, weil der Gegner von Angriff auf Abwehr umgestellt hat und die Räume dicht sind. Und dann wird man mit langem Abschlag den Ballbesitz oft an den Gegner abgegeben. Der Torwart hat keinen Bodenkontakt zu suchen, sondern muss versuchen diesen so gut es geht zu vermeiden. Wer ohne Not auf den Boden geht hat den Sinn des Torwartspiels komplett verkannt.
Der Ansatz ist okay... die Frage ist nur: Ist dieses Zeitfenster wirklich in diesen Sekunden zu suchen, so tragend?
Wie schnell schalten meine eigenen Leute von Sturm auf Angriff?
Wie schnell zieht sich der Gegenspieler zurück? Kann ich mit dem raschen Angriff überhaupt etwas bewirken?
Nicht jeder Gegner ist mit einem raschen Gegenzug zu bezwingen oder dafür anfällig, nicht immer ist ein rascher Gegenzug aus eigener Kraft auch möglich.
Daher, auch hier wird ein Mythos aufstilisiert, der so dem Spiel nicht entspricht.
Denn warum etwas vorschreiben und 'immer' tun wollen müssen, was gar nicht notwendig noch angebracht ist?
Weder das Verbot des Fallenlassens ist es, noch das Gebot möglichst rasch den Gegenzug einzuleiten...
Ein Torwart ist ein Spieler, der erste in diesem Fall. Und dieser muss auch wissen, wann daß Spiel überlegt begonnen wird, und wann es rasch begonnen werden sollte.
übergreifer
07.03.2010, 10:18
Das ist schon klar. Manchmal ist es besser den schnellen Gegenangriff nicht zu suchen. Nur verstehe ich keinen Sinn darin auf diese Möglichkeit grundsätzlich zu verzichten.
Schnapper82
07.03.2010, 10:59
Sehe es ähnlich, denn wenn ich liege, habe ich die Option auf einen schnellen Gegenangriff verschenkt. Habe ich den Ball sicher und stehe, kann ich entscheiden, ob ich das Spiel schnell mache oder ob ich ganz ruhig aufbaue.
Paulianer
07.03.2010, 15:04
Richtig, ebenfalls sehe ich beim Fallenlassen die Gefahr, dass man den Ball aus den Händen verliert.
Mir im letzen Spiel 2 mal passiert. Ecke kommt rein ich sicher ihn, hab ihn aber nicht sicher und schalte im Kopf auf Angriff um. Resultat: Lasse den Ball 2 mal fallen.
Ist nichts passiert, aber macht einen extrem unsicher.
*lachen* Aber nicht immer geht es ohne!
Sprich, nicht immer geht es mit stehen bleiben. Schaut man in die Bundesliga, sieht man genug Torleute, wo diese nicht anders können, als dne Ball zu sichern, indem diese zu Boden gehen.
Das man die Chancen auf den schnellen Gegenangriff verspielt klar... doch oft ist das einfach Fussball.
Wir müssen bestimmte Dinge zulassen, aber nur dann, wenn es nötig war und ist.
Nichts ist die Regel und vieles die Ausnahme.
Und dies müssen wir erkennen und leben...
Vielleicht noch mal zur Verdeutlichung: dass das Knie ein Stück weit nach oben geschwungen wird, ist m.E. beim einbeinigen Absprung nach oben fast gar nicht zu verhindern.
Völlig richtig. Um was anderes ging und geht es bei dieser Diskussion nicht. Alles andere ist Mumpe.
Zitat von TKrauti:
"Wenn ich mich mit dem Knie bei einem Gegner verhake oder einhake, war es wohl die falsche Spielsituation oder? ;)"
Nein, falsche Technik.
Naja, so kann man es auch sagen. Fakt ist doch zumindest, dass Technik und Spielsituation nicht zusammenpassten.
Naja, so kann man es auch sagen. Fakt ist doch zumindest, dass Technik und Spielsituation nicht zusammenpassten.
100%ig einverstanden. Danke, daß wir uns so verstehen.
Äh, wo muss ich unterschreiben?;)
loriniho
09.04.2010, 18:19
Also ich zieh das Knie immer an, da ich mich dann "sicherer" fühle.
Weiß nicht ob es was bringt, ich ich denk es ist wichitg dass man keine Angst vor den andern Spielern hat und deswegen zieh ich das Knie an :cool:
Kommt auf die Lage an :)
Wenn es knapp wird dann zieh ich das Knie an :cool:
Aber wenn ich den Ball ohne probleme erreiche dann nicht,
ich will ja keinen Mitspieler verletzen;)
Wenn es knapp wird dann zieh ich das Knie an :cool:
Und gerade dann macht man es eher nicht, damit man mehr Raum und Platz hat, damit man wirklich mit dem Gegner notfalls auf Tuchfühlung gehen kann, ohne den Raumverlust...
Schaute man sich Frank Rost gegen Lüttich an, ist aufgefallen, daß er bei den meisten Flanken das Knie nicht angezogen hatte und bei den Aktionen, wo er auf Tuchfühlung mit dem Gegner/Mitspieler erst recht nicht...
Absolut korrekt! Ich schaue seit dieser Diskussion hier bzw. seitdem ich die Trainingseindrücke des VfB Stuttgart bzw. von Steffen gesehen habe, noch viel genauer hin. Gerade die Torhüter, die die beste Strafraumbeherrschung haben, arbeiten fast vollkommen ohne das Mittel, das Knie hochzureißen. Ausnahme: sie kommen mit Tempo aus dem Tor, um einen hohen Ball vor einem heranstürmenden Spieler zu sichern. Dann dient das schon mal der "Abschreckung".
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