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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Produkttest: Puma V-Kat GC 2009



Tobias 30
18.06.2011, 18:08
Nachdem ich ich im Forum seit einigen Wochen aktiv bin und seitdem versuche mit qualitativ annehmbaren Beiträgen aktiv am Forum teilzunehmen, folgt nun mein erster Produkttest.


Immer wieder wird im Forum nach Empfehlungen für neue Handschuhe gefragt und nicht selten werden in diesem Zusammenhang Puma- Handschuhe, möglichst mit dem Graphite Plus- Belag, genannt.
Allerdings ist dieser Belag meist nur in Verbindung mit dem gemeinhin bekannten Fingersave zu kaufen, da Puma in der jüngeren Vergangenheit nur noch Modelle mit Graphite Plus und Fingersave auf dem Markt gebracht hat. Eines dieser Vertreter ist der Puma V- Kat GC 2009.

Doch können Torhüter dennoch dieses Modell wählen, um eine gute Unterstützung beim Ausüben ihrer Tätigkeit des Tore Verhinderns zu erhalten? Hat man mit dem Fingersave die oft genannten Einschränkungen? Wie ist der Haftschaum im Praxistest zu bewerten und welche Gesamt- Performance bietet der Handschuh?
All diese Fragen möchte ich nun in den kommenden Zeilen klären und möglicherweise den oder anderen Torhüter- Kollegen noch eine weitere Alternative bei der Handschuh- Wahl aufzuzeigen.


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Vom Design her ist der Handschuh recht schlicht in Weiß und Blau gehalten. Dabei ähnelt er im Grunddesign seinen "Artverwandten", dem V- pro sowie dem V- Konstrukt, wobei bei diesen beiden Modellen eine andere Farbwahl vorgenommen wurde.
Generell erscheint der Handschuh in den beiden Hauptfarben Weiß und Blau, wobei hier Weiß als Grundfarbe dient. Die blauen Farbelemente, welche in einem dunklen Blau- Ton gehalten sind, wurden hierbei in einer gewissen Streifenform auf dem Handschuh platziert. Die beiden blauen Streifen verlaufen mittig vom Handrücken ausgehend zum kleinen Finger und zum Zeigefinger, wobei diese Elemente am unteren Gelenk der jeweiligen Finger enden. Gleichzeitig vermitteln diese beiden Streifen von der Grundform her eine V- Form um somit auch den Produktnamen mit dem "V" transparenter zu machen.
Weiterhin verfügt der Handschuh über kleine schwarzen Graphiken auf diesen blauen Elementen, eine kleine Raubkatze auf dem jeweiligen Zeigefinger sowie zwei kleine Sichtfenster auf dem kleinen Finger und auf dem Zeigefinger. Die Graphiken auf diesen blauen Elementen lassen den ohnehin dunklen Blau- Ton noch dunkler erscheinen, ohne dabei jedoch einen anderen Eindruck als einen schlichten Handschuh zu vermitteln. Gleichzeitig prangt auf dem Handrücken direkt auf diesen blauen Streifen eine große weiße Raubkatze, wodurch die Markenzugehörigkeit deutlich gemacht wird. Doch ein Emblem ist den jeweiligen Herstellern meist zu wenig, auch hier, denn um dies noch weiter zu verdeutlichen wurde auf dem Zeigefinger eine kleine kleine schwarze Raubkatze angebracht.
Gleichzeitig werden noch die wichtigsten inneren Werte per Schriftzug auf dem Handschuh genannt, um somit den Träger und jedem anderen zu zeigen, womit man es hier zu tun hat. Und auch die oben schon aufgezählten Sichtfenster bieten noch einen kleinen Blick auf das Stabilisierungssystem, bei Puma PFP genannt.

Grundsätzlich besteht die Oberhand des Handschuhs aus Haftschaum, wobei man hier etwas differenzieren sollte, denn hierbei gibt es ein paar kleine Ausnahmen.
Der gesamte weiße Bereich ist aus hochwertigen und weichem Haftschaum gefertigt und ermöglicht dabei eine sehr gute Ballkontrolle beim Fausten. Durch die Tatsache, dass die Oberhand aus weichen Latex (Haftschaum) gefertigt, ist es auch verständlich, dass die Oberhand mit der Zeit durch das intensive Benutzen auch deutliche Spuren trägt. Allerdings leidet durch den Abrieb die gute Ballkontrolle keineswegs, beim Fausten merkt man auch nach mehr als 25 Einheiten keine Verschlechterung. Gleichzeitig ist aber auch zu bemerken, dass der Abrieb nicht im Übermaß auf der Oberhand vorhanden ist.
Wie schon oben erwähnt, kann man bei der Oberhand eine gewisse Unterteilung in 2 bzw. 3 Klassen vornehmen und der komplette weiße Bereich dabei der hochwertigste Bereich vom Latex her ist. Etwas minderwertiger ist dabei der Bereich der blauen Oberhand- Elemente. Auch dieser Bereich ist zwar aus Haftschaum gefertigt, allerdings ist der Haftschaum an diesen Stellen mit einer Art Folie überzogen, wie man dies bei vielen Modellen auf dem Markt beobachten kann. Diese Folie ist im Vergleich zum übrigen Haftsachaum recht glatt und bietet etwas weniger Haftung am Ball. Dieser Aspekt ist jedoch als nebensächlich, da man sehr an diesen Stellen keinen oder kaum direkten Ballkontakt hat. Unter der Folie ist aber auch der Haftschaum wie auf der übrigen Oberhand zu finden, allerdings ist diese Aufteilung eine reine Design- Frage.
Den einzigen Bereich auf der Oberhand, der nicht aus Latex gefertigt ist oder zumindest mit Latex überzogen ist, bilden die beiden Sichtfenster auf dem kleinen Finger und auf dem Zeigefinger. Diese Sichtfenster bestehen aus durchsichtigen Kunststoff, wobei der Kunststoff keinerlei Haftung am Ball bietet. In der Praxis zeigte sich jedoch, dass sich diese beide Sichtfenster in keiner Form störend auf die Ballkontrolle beim Fausten auswirken, da diese in der 3- dimensionalen Darstellung tiefer liegen und somit keinen Ballkontakt haben.
Ein weiteres Gimmick der Oberhand ist der gerillte Haftschaum- Bereich unterhalb des Mittelfingers und des Ringfingers. Aufgrund dieser Oberflächenstruktur ist gerade hier die Ballkontrolle sehr groß. Gleichzeitig trifft der Ball beim Fausten für gewöhnlich genau an dieser Stelle auf den Handschuh, wodurch dieser Aspekt der Oberhand besonders hervorzuheben ist.
Selbst die Oberhand des Daumen besteht aus Haftschaum und somit wird auch hierbei eine gute Ballkontrolle gewährleistet. Ein kleiner Teil wiederum besteht aus Mesh, einem luftdurchlässigen Textilmaterial, das eine gute Luftzirkulaton zulässt und somit den Tragekomfort erhöht.
Außerdem besitzt der Handschuh dadurch auch am Daumen eine gute Stabilität, wenngleich vielen von uns wohl eher eine Daumenkonstruktion wie beim Puma King mehr zusagen würde. Diese ist bei jenem Modell so aufgebaut, dass der Haftschaum um den Daumen herumgeklappt wird. Dadurch wirkt der Daumen hier noch stabiler und gleichzeitig wird somit ein nahtloses Ballgefühl in diesem Bereich erreicht. Allerdings sehe ich hier den einzigen kleineren Kritikpunkt bei der Oberhand.
Des Weiteren ist die Oberhand relativ dick, was jedoch auch an der Tatsache liegt, dass auch die PFP- Elemente in der Oberhand Platz finden müssen. Das Grundgerüst des Handschuhs besteht dabei auch aus einer weichen Textilschicht, wodurch sich der Handschuh generell sehr weich und bequem anfühlt und tragen lässt.

Der Verschluss besteht aus einer Vollbandage mit umschließenden Latexriegel. Die Vollbandage besteht aus elastischem Material umwoben von Textil, wodurch sich die Bandage sehr gut am Handgelenk anfühlt. Dennoch könnte es sein, dass gerade Keeper mit etwas dünneren Handgelenken hier kleinere Probleme mit der Bandage bekommen könnten, da diese eher auf normal proportionierte Unterarme ausgelegt ist.
Gleichzeitig ermöglicht die Bandage einen guten, schnellen und auch sehr komfortablen Einstieg. Man sollte nur ein wenig aufpassen, dass man bein anziehen nicht in mit dem Haftschaum in den Klettverschluss greift, denn auf der Pulsseite der Bandage befindet sich ein kleiner Klettriegel.
Der Latexriegel als solches kann durchaus als gelungen eingestuft werden. Er fixiert sehr gut und ist auch von der Länge exakt an den gesamten Verschluss bzw. die Bandage angepasst. Außerdem ist diese Lasche mit Haftschaum überzogen, der die gleiche Qualität wie der Haftschaum auf der Oberhand besitzt. Selbst bei kleinen Unsicherheiten in der Fangtechnik, bei denen man schon fast mit dem Handballen unter sogar darunter zum Ball geht, kann der Ball noch gut gesichert werden.
Er stellt somit einen guten Kompromiss zwischen neutraler Lasche und verlängertem Haftschaum dar. Ebenso verfügt er auf dem Handrücken über ein recht großes Textilfeld, welches eine vernünftige Personalisierung des Handschuhs ermöglicht.

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Wie schon der Name GC, also Gun Cut, erahnen lässt handelt es sich bei diesem Modell um einen Handschuh im Rollfinger- Schnitt oder eben auch Gun Cut genannt. Das Charakteristische an diesem Schnitt ist, dass der Belag um die Finger herumgerollt wird, wodurch in gewisser Hinsicht ein nahtloses und Rund- um- Sicherheitsgefühl beim Fangen erzeugt wird. Der Handschuh liegt dabei etwas enger als bei einem außen genähten Handschuh an, wenngleich er wiederum etwas weiter geschnitten ist als bei einem innen genähten Handschuh. Hier ist es aber pure Geschmackssache des jeweiligen Keepers, welchen Schnitt er bevorzugt. Keeper, die aber einen Rollfinger- Handschuh haben möchten, die können mit guten gewissen zu einem Puma- Modell mit dem Rollfinger- Schnitt greifen.
Als Schnitt bei dem Daumen wurde die klassische Außennaht- Variante gewählt. Dadurch wird die Fangfläche am Daumen maximiert, ohne dass der Daumen im Handschuh nicht ausreichend stabilisiert wird oder "verloren geht".
Insgesamt macht die Passform optisch betrachtet aufgrund der recht dicken Oberhand einen weiten und etwas bulligen Eindruck, jedoch ist der Handschuh tatsächlich eher klassisch geschnitten. Einzig an der Handkante ist ein wenig Luft, wobei der Handschuh dadurch und durch den Textilaufbau eine gute und angenehme Passform besitzt.

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Die größte Kontroverse löst der Puma V- Kat wohl aufgrund seines integrierten PFP- Systems aus. PFP steht in diesem Zusammenhang für Puma Finger Protection und stellt das Fingersave- System von Puma dar.
Wie schon häufig im Forum erläutert bietet aber keines dieser Systeme einen Schutz vor jeglichen Fingerverletzungen, es kann höchstens das Verletzungsrisiko durch umknickende Finger minimieren, bei frontal auf die Fingerkuppen auftreffenden Bälle kann aber aber kein Stabilisierungssystem der Welt eine Verletzung verhindern. Von daher sollte jeder Torhüter für sich selbst entscheiden, ob er meist einen Aufpreis für ein Fingersave- System in Kauf nehmen will oder er lieber ohne jegliche zusätzlichen Schutzelemente spielt. Gleichzeitig wird durch diese Elemente die Fingermuskulatur derart entlastet, dass man für gesunde Finger und Hände dann noch ein wenig Training durch Knete und dergleichen für die Fingermuskulatur machen sollte.
Auffällig war, dass das PFP bei den ersten Einsätzen sehr steif und drückend auf die Gelenke der Finger wirkte, wodurch der Tragekomfort anfänglich deutlich darunter litt. Allerdings verflüchtigte sich dieses negative Gefühl nach den ersten 5 bis 8 Einheiten gänzlich. Ob es nun daran lag, dass diese Kunststoffstäbe etwas weicher wurden bzw. mit der Zeit werden oder ob man sich mit der Zeit darauf einstellt, dass ein gewisser Druck von der Oberhand auf die Finger ausgeht, vermag ich nicht abschließend nicht zu beurteilen. Dennoch erfüllt das PFP im Rahmen der allgemeinen Möglichkeiten solcher Systeme seinen zweck und unterstützt die Hand des Torhüters beim Ballkontakt. Gleichzeitig kann es aber durchaus vorkommen, das durch den Fingersave das Ballgefühl etwas leidet, da die eigene Hand nicht mehr ganz so flexibel zum Ball gehen kann. Es ist hierbei schlichtweg Geschmackssache, ob man sich für einen Handschuh mit Fingersave entscheidet. Eine Alternative hierzu wäre, die Stäbe aus dem Handschuh zu entfernen. Dabei entsteht bei diesem Modell auch kein störender Hohlraum in der Oberhand.

Und nun zu der Königsdisziplin für jeden Handschuh, dem Haftschaum.
Bei dem Puma V- Kat GC kommt ein 4mm dicker Graphite Plus- Belag zum Einsatz. Ursprünglich basiert dieser Belag auf dem Supersoft- Haftschaum aus dem Hause Puma, wurde jedoch durch kleine Kohlenstoff- Teilchen und wenige chemische Zusatzstoffe ergänzt und somit in Sachen Grip und Abriebfestigkeit noch deutlich verbessert.
Durch einen 4mm starken Belag und einer Textil- Kaschierung in einer Dicke von 3mm bietet der Graphite Plus eine sehr gute Aufpralldämpfung. Auch scharf geschossene Bälle können auf der Handfläche keine große Kraft entwickeln.
In Sachen Grip gehört der Graphite Plus zu dem Besten was Puma auf dem Markt hat und muss sich auch vor den Belägen der Konkurrenz nicht verstecken. Sowohl im Trockenen als auch im Nassen bietet der Haftschaum eine starke Performance und lässt keinen Ball durchgleiten oder aus der Hand springen. Er ist demnach vergleichbar mit einem Speed Response von Puma sowie dem Kontatschaum von Nike, dem Allround Extreme von Adidas oder auch dem Absolutgrip.
Natürlich kann er im Regen nicht ganz an einen ausgewiesenen Aqua- Belag heranreichen, dennoch kann man auch problemlos den Graphite Plus bei Regen spielen.
Der Abrieb hält sich nach etwa insgesamt 25 bis 30 Einheiten in Grenzen, wobei der aufgetretene Abrieb den Grip keineswegs negativ beeinflusst. Nur an den Fingerkuppen sowie am linken Handballen zeigt sich mittlerweile eine gewisse Ermüdung des Belags. Dennoch wirkt der Haftschaum recht weich, was allerdings sich faktisch nur positiv auf das Ballgefühl auswirkt. Gleichzeitig wird der Hatschaum im Bereich zwischen Daumen und Zeigefinger durch Mesh ersetzt, um ein Einreißen des Belags in diesem Bereich zu vermeiden. Diese Idee ist ebenfalls als positiv einzustufen, da wohl viele von uns schon mindestens einmal mit diesem Problem konfrontiert wurden und es durch diese Verfahrensweise nicht auftritt.
Jeder der einen guten Haftschaum haben will, sollte nach einem Graphite Plus Ausschau halten oder ihm zumindest auf dem Zettel haben. Allerdings bietet Puma diesen Belag momentan bei den Stangenmodellen nur in Verbindung mit dem PFP an. Eine Produkterweiterung mit mit einem solchen Modell ohne PFP könnte also durchaus eine lohnenswerte Option sein.

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Das Fazit fällt sehr gut bei diesem Modell aus. Es bietet einen hohen Tragekomfort und ebenso eine gute Passform. Auch der Haftschaum ist als durchweg positiv zu bewerten, sowohl im Grip, in der Aufpralldämpfung sowie in der Abriebfestigkeit. Einzig das am Anfang sehr steife trübt den positiven Gesamteindruck ein wenig, wenngleich sich das mit der Zeit relativiert.

Oberhand: 10/10
Verschluss:10/10
Protektion:8/10
Schnitt: 9/10
Haftschaum:
Grip im Trockenen: 10/10
Grip im Nassen:9/10
Abriebfestigkeit:9/10
Aufpralldäpfung:10/10
Haftschaum gesamt: 9/10

Handschuhbewertung gesamt: 9/10

Edit: Über konstruktive Kritik wäre ich sehr dankbar, da ich in naher Zukunft weitere Testberichte plane und diese so qualitativ hochwertig wie möglich gestalten möchte.

Roli
18.06.2011, 19:50
Klasse Test ! :)
Den Haftschaum plane ich seit geraumer zeit auch mal auszuprobieren und Dein Test beschleunigt wohl dieses Vorhaben. ;)

nur die 1
18.06.2011, 20:02
Ich kann den Belag auch wärmstens empfehlen. Meiner Meinung nach sogar besser als der Ultimate. Spiel den Belag inzwischen auf dem fünften Paar Handschuh

Tobias 30
18.06.2011, 20:26
Danke für die positive Resonanz für meinen Testbericht.

Im übrigen wird demnächst auch ein Testbericht über einen Handschuh mit dem Ulitimate Grip- Belag folgen.^^ Dann werde ich dabei auch noch mal eine konkrete Einschätzung auch im Vergleich Ultimate Grip zu Graphite Plus abgeben.

Wie gesagt, der Graphite Plus ist ein toller Haftschaum und liefert sich ein ganz kanppes Rennen mit dem Speed Response, aber in puncto Abriebfestigkeit ist der Graphite Plus etwas besser.

Sollte es Verbesserungsvorschläge zu meinem Test geben, dann äußert diese bitte.

Paulianer
19.06.2011, 13:32
Den Graphite Plus finde ich auch super. Damit kann man nichts falsch machen. Vor allem die Abriebfestigkeit ist beeindruckend.