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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Thema der Woche: Rot und Elfmeter abschaffen?



Tobias
17.10.2011, 12:27
Doppelte Bestrafung: Rot und Elfmeter für ein Team. Diese Regel abschaffen?

Sina
17.10.2011, 12:31
Hm, eine denkbar schwierige Aufgabe. Dem Torwart noch mehr Sonderrechte einräumen? Den Verteidiger wissen lassen, dass er den Stürmer foulen kann und allerhöchstens Gelb bekommt? Den Torwarttypen unterstützen, der wie eine wilde Rampensau im 16er alles ummäht, was nicht seien Trikotfarbe hat?
Ich denke schon, das man da durchaus lange drüber diskutieren kann, das man jedoch ein rotwürdiges Foul auch als solches ahnden sollte. Sonst ist der Spieler irgendwann Freiwild.
In umgekehrter Konsequenz müssen aber auch endlich mehr Schwalben mit Gelb bestraft werden.

Torbinho
17.10.2011, 12:59
Wichtig ist doch, zu erkennen, dass ein Torwart generell in jeder Situation mit einem Foulspiel nach "Feldspielermaßstab" eine glatte Notbremse begeht. Demzufolge müsste jedes Foulspiel eines Torhüters mit rot geahndet werden. Das ist natürlich Schwachsinn. Daher sollte man die Fouls schon ganz klar klassifizieren. Zum Einen gibt es natürlich die Fouls, die ganz klar gegen den Mann gehen, z.B. das Umreißen eines Stürmers, der den TW gerade umspielt hat oder ähnliches, wo für den Torwart deutlich erkennbar gewesen ist, dass er zu spät kommt und keine Chance auf den Ball hat. Diese Aktionen sind klar mit rot zu bestrafen, auch im Sinne der doppelten Bestrafung.
Zur zweiten Kategorie würde ich Vergehen zählen, die beim Versuch passieren, den Ball zu erwischen. D.h. ein Torwart geht runter um dem Angreifer den Ball vom Fuß zu schnappen. Hier kann er natürlich zu spät kommen, und hier jedes Mal rot zu geben würde der Schwere des Vergehens nicht gerecht werden.

Sprich: War der Torwart versucht, zum Ball zu gehen (und seine Aktion geht nicht darüber hinaus) würde ich nur Elfmeter geben. Nichtmal eine gelbe Karte muss dann sein. Allerdings muss man die erste Kategorie beachten, um dem Towart keinen Freifahrtschein zu geben. Sonst könnte ich auf die Idee kommen, jedes Mal, wenn ein Gegner an mir vorbeigeht, mit der Hand nach dem Bein zu greifen. Lieber versuche ich dann, den Elfmeter zu halten, als einfach in das Gegentor einzuwilligen. Das ist zu einfach, und da muss auch die doppelte Bestrafung sein. Immer glatt rot geht aber auch nicht, da ich es dem Spieler sonst zu einfach mache und dieser im 1gg1 dann einfach den Ball seitlich an mir vorbei ins Nichts spielen könnte um bei mir einzufädeln und seinem Team mit Elfmeter und Platzverweis für den TW einen enormen Vorteil verschaffen würde.

Dabei würde ich im Zweifel für den TW entscheiden. Das heißt, rot gebe ich NUR, wenn für mich als SR klar erkennbar ist, dass die Aktion des Torwarts gegen den Feldspieler erst erfolgt, NACHDEM der Ball für ihn unerreichbar wird. Anders sieht es natürlich bei "gefährlichem Spiel" aus. Fliege ich mit den Stollen voran in den Gegner und zocke darauf, den Ball zu erwischen, muss ich mit rot rechnen. Das ist aber auch bei Fouls an der Mittellinie der Fall, nehme ich eine Verletzung des Gegners billigend in Kauf, gibts rot, auch wenn ich die Chance hatte an den Ball zu kommen.

volknat
17.10.2011, 13:11
s. Torbinho... dem ist nichts hinzuzufügen...

TheSentinel
17.10.2011, 13:47
Wichtig ist doch, zu erkennen, dass ein Torwart generell in jeder Situation mit einem Foulspiel nach "Feldspielermaßstab" eine glatte Notbremse begeht. Demzufolge müsste jedes Foulspiel eines Torhüters mit rot geahndet werden. Das ist natürlich Schwachsinn. Daher sollte man die Fouls schon ganz klar klassifizieren. Zum Einen gibt es natürlich die Fouls, die ganz klar gegen den Mann gehen, z.B. das Umreißen eines Stürmers, der den TW gerade umspielt hat oder ähnliches, wo für den Torwart deutlich erkennbar gewesen ist, dass er zu spät kommt und keine Chance auf den Ball hat. Diese Aktionen sind klar mit rot zu bestrafen, auch im Sinne der doppelten Bestrafung.
Zur zweiten Kategorie würde ich Vergehen zählen, die beim Versuch passieren, den Ball zu erwischen. D.h. ein Torwart geht runter um dem Angreifer den Ball vom Fuß zu schnappen. Hier kann er natürlich zu spät kommen, und hier jedes Mal rot zu geben würde der Schwere des Vergehens nicht gerecht werden.

Sprich: War der Torwart versucht, zum Ball zu gehen (und seine Aktion geht nicht darüber hinaus) würde ich nur Elfmeter geben. Nichtmal eine gelbe Karte muss dann sein. Allerdings muss man die erste Kategorie beachten, um dem Towart keinen Freifahrtschein zu geben. Sonst könnte ich auf die Idee kommen, jedes Mal, wenn ein Gegner an mir vorbeigeht, mit der Hand nach dem Bein zu greifen. Lieber versuche ich dann, den Elfmeter zu halten, als einfach in das Gegentor einzuwilligen. Das ist zu einfach, und da muss auch die doppelte Bestrafung sein. Immer glatt rot geht aber auch nicht, da ich es dem Spieler sonst zu einfach mache und dieser im 1gg1 dann einfach den Ball seitlich an mir vorbei ins Nichts spielen könnte um bei mir einzufädeln und seinem Team mit Elfmeter und Platzverweis für den TW einen enormen Vorteil verschaffen würde.

Dabei würde ich im Zweifel für den TW entscheiden. Das heißt, rot gebe ich NUR, wenn für mich als SR klar erkennbar ist, dass die Aktion des Torwarts gegen den Feldspieler erst erfolgt, NACHDEM der Ball für ihn unerreichbar wird. Anders sieht es natürlich bei "gefährlichem Spiel" aus. Fliege ich mit den Stollen voran in den Gegner und zocke darauf, den Ball zu erwischen, muss ich mit rot rechnen. Das ist aber auch bei Fouls an der Mittellinie der Fall, nehme ich eine Verletzung des Gegners billigend in Kauf, gibts rot, auch wenn ich die Chance hatte an den Ball zu kommen.

Damit wäre alles gesagt :)

M-i-c-h-a-e-l
17.10.2011, 15:33
Ich bin der selben Meinung wie Torbinho!

nik1904
17.10.2011, 17:04
Generell sollte die Regel lauten: Rot gibt es egal wo auf dem Platz ausschließlich für eine Aktion, die die Gesundheit des Gegenspielers eindeutig gefährdet, für Beleidigung und grob sportwidriges Verhalten. Sonst kann es bei Notbremsen nur eine gerechte Lösung geben: gelbe Karte plus Elfmeter - und zwar egal ob Torwart oder Feldspieler und egal ob zehn Meter vor der Mittellinie oder drei Meter vor dem Tor. Man stelle sich vor: WM-Finale, ein Spieler allein auf dem Weg zum Ausgleich und der wird außerhalb des 16ers gefoult. Folge: rote Karte und Freistoß und mit großer Sicherheit kein Tor. Also würde der foulspielende Spieler für seine Unsportlichkeit trotz der persönlichen Strafe belohnt. Es gibt ja in der Juristerei eine teleologische Überprüfung, wo der Sinn und Zweck einer Norm überprüft wird. Dieser Würdigung würde die derzeitige Notbremsen-Regel genau wegen der geschilderten Situation nicht Stand halten. Ein Elfmeter unabhängig vom Ort des Geschehens bringt die 1gegen1-Situation bzw. die eindeutige Chance zurück, die regelwidrig verhindert wurde.

Ich habe bislang als Einziger "ja" angeklickt, da der Elfmeter egal wo auf dem Platz die Situation zu einem hohen Prozentsatz wieder herstellt, die vorher bestand: die klare Torchance. Damit nimmt man dem Abwehrspieler die Motivation zu dieser Handlung, da im 1gegen1 für den Torwart die gleichen - vielleicht sogar die besseren - Chancen bestehen als beim Elfmeter. Und dann reicht auch die gelbe Karte als Bestrafung eines taktischen Fouls.

Chilavert
17.10.2011, 17:42
ich find es blödsinn Rot & Elfmeter für den Hüter, es gab mal die Regel (glaub bis letztes jahr) Elfmeter und Gelb flicht... na ja aber wie haben die bei Doppelpass gesagt " Es sitzt ein Waliser, Ein Engländer, Ein Schotte und ein Nordire sitzen im Kremium die das entscheiden und die sind zusammen 800 jahre alt"

Bei Feldspieler seh ich es ja ein, das ist nun mal eine Notbremse (der Hüter ist ja noch da, also ein ABSICHTLICHES FOUL)

Meister
17.10.2011, 18:36
Ich würde es nicht komplett abschaffen, sondern auch weiterhin die rote Karte an Torhüter verteilen, wenn diese gerechtfertigt ist.

Torbinho
17.10.2011, 18:57
Meister: Es geht doch darum, zu definieren, wann eine rote Karte für den Torwart gerechtfertigt ist... Hätte ein Feldspieler das Foul begangen, dass Fährmann begangen hat, würde sich niemand über rot beschweren. Egal ob die Aktion zum Ball geht oder nicht. Für den Torwart kann diese Regelung m.E. nicht gelten.

ethun
17.10.2011, 19:15
Generell sollte die Regel lauten: Rot gibt es egal wo auf dem Platz ausschließlich für eine Aktion, die die Gesundheit des Gegenspielers eindeutig gefährdet, für Beleidigung und grob sportwidriges Verhalten. Sonst kann es bei Notbremsen nur eine gerechte Lösung geben: gelbe Karte plus Elfmeter - und zwar egal ob Torwart oder Feldspieler und egal ob zehn Meter vor der Mittellinie oder drei Meter vor dem Tor. Man stelle sich vor: WM-Finale, ein Spieler allein auf dem Weg zum Ausgleich und der wird außerhalb des 16ers gefoult. Folge: rote Karte und Freistoß und mit großer Sicherheit kein Tor. Also würde der foulspielende Spieler für seine Unsportlichkeit trotz der persönlichen Strafe belohnt. Es gibt ja in der Juristerei eine teleologische Überprüfung, wo der Sinn und Zweck einer Norm überprüft wird. Dieser Würdigung würde die derzeitige Notbremsen-Regel genau wegen der geschilderten Situation nicht Stand halten. Ein Elfmeter unabhängig vom Ort des Geschehens bringt die 1gegen1-Situation bzw. die eindeutige Chance zurück, die regelwidrig verhindert wurde.

Ich habe bislang als Einziger "ja" angeklickt, da der Elfmeter egal wo auf dem Platz die Situation zu einem hohen Prozentsatz wieder herstellt, die vorher bestand: die klare Torchance. Damit nimmt man dem Abwehrspieler die Motivation zu dieser Handlung, da im 1gegen1 für den Torwart die gleichen - vielleicht sogar die besseren - Chancen bestehen als beim Elfmeter. Und dann reicht auch die gelbe Karte als Bestrafung eines taktischen Fouls.
Ich finde das ist ein sehr interessanter Gedanke, für Notbremsen, egal wo sie auf dem Feld passieren, einen Elfmeter zu geben. Das wäre mit Sicherheit eine Regeländerung, die in vielen Fällen das Ganze "gerechter" machen würde. Allerdings sehe ich da auch neue Probleme kommen: Die Entscheidung ist immer noch eine Frage des Ermessens des Schiedsrichters und ich weiß nicht ob sich das auf Dauer bewähren würde für Notbremsen nahe der Mittellinie direkt einen Elfmeter zu pfeiffen. Bei Fouls nahe der Mittellinie ist es jetzt schon sehr schwierig zu entscheiden, ob dies als Notbremse zu bewerten ist oder nicht. Man weiß nie, ob der Stürmer auf dem Weg zu Tor nicht doch noch von einem Verteidiger eingeholt werden würde oder ob er den Ball überhaupt unter Kontrolle bekommen würde, wenn beispielsweise der Torhüter gut mitspielt und den langen Pass vor dem Stürmer erreicht. Da gäbe es dann auch wieder zahlreiche Fehlentscheidungen pro Saison, die dann für mein Empfinden noch "krasser" wären, als bei der jetzigen Regelung. Man stelle sich vor: Spielstand 0:0, kaum Chancen auf beiden Seiten, ein langer Pass in die Spitze, ein (strittiges) Foul nahe der Mittellinie, das der SR als Notbremse wertet und direkt Elfmeter....
Meine Idee wäre die Sperre für Torhüter anders zu regeln. Ich fände es sinnvoll für eine rote Karte, wie sie der Fährmann am vergangenen Wochenende bekommen hat, wo er versucht den Ball zu spielen und den Gegner im Grunde NICHT GEFÄHRDET, EIN Spiel Sperre zu geben. Damit wäre dann berücksichtigt, dass es nunmal in der "Natur" des Torwartspiels liegt, dass, wenn der Torwart ein Foul begeht, es meistens eine klare Torchance verhindert. Es ist meiner Meinung nach nämlich ungerecht den Torhütern gegenüber, sie bei den Strafen in dieser Angelegenheit genauso zu behandeln wie Feldspieler.
Was meint ihr dazu?
Gruß

Meister
17.10.2011, 19:17
Meister: Es geht doch darum, zu definieren, wann eine rote Karte für den Torwart gerechtfertigt ist... Hätte ein Feldspieler das Foul begangen, dass Fährmann begangen hat, würde sich niemand über rot beschweren. Egal ob die Aktion zum Ball geht oder nicht. Für den Torwart kann diese Regelung m.E. nicht gelten.

Entweder die Regel muss bleiben wie sie ist oder es darf gar keine rote Karte mehr für einen Keeper geben.
Eine Regeländerung, dass es nur bei brutalen Foulspielen eine rote Karte gibt, ist mir wieder zu schwammig. Wann ist das Foul brutal und wann nicht?! Ist dann alles wieder Auslegungssache des Schiedsrichters und da könnte es in zwei Wochen die nächste Diskussion geben. Aus der Perspektive des Schiedsrichters kann das Foul ganz anders aussehen, als aus der Perspektive von der Tribüne oder vor dem TV.

Flipper
17.10.2011, 20:22
Ich finde, dass die Notbremse im Strafraum generell abgeschafft werden sollte, AUSSER wenn die Aktion des Spielers (meiner Meinung nach egal ob Torwart oder Feldspieler) klar gegen den Mann geht und nur den Gegner zu Fall bringen soll.
Wenn ersichtlich ist, dass der verteidigende Spieler auf den Ball aus ist, diesen aber nicht erwischt, stattdessen aber den Gegner trifft, dann wird durch den Elfmeter die Torchance wieder hergestellt, und es sollte maximal Gelb geben.
Allerdings schafft man dadurch wieder viel Interpretationsspielraum für die Schiedsrichter, der manchmal gut sein kann, bei mangelndem Fingerspitzengefühl der Spielleiter allerdings auch sehr schnell zum Nachteil werden kann.

knarf7270
18.10.2011, 09:26
Also ganz klar wenn ich als Torwart gegen einen Gegenspieler im 1:1 im 16er versuche den Ball zu bekommen und Ihn dabei foule, kann es keine rote Karte geben. Ich bin in der Regel immer letzter Mann. Daher ist Notbremse wohl nicht angebracht.

Wenn ich dem Spieler nicht gerade von hinten in die Beine springe, oder außerhalb des 16ers foule, oder Hand spiele kann ein Keeper eigentlich kein Rot bekommen. Gelb und Elfer reicht hier aus, meiner Meinung.

Alex Titan
18.10.2011, 21:00
Doppelte Bestrafung: Rot und Elfmeter für ein Team. Diese Regel abschaffen?

wie oft wurde ich hier schon abgestraft wegen meiner rechtschreibung und da setzt ihr hier auf die torwart.de startseite den topic


"rot und platzverweis...etc..."

ich fänd "elfmeter und strafstoß...etc..."wäre ne alternativüberschrift