Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geld in den Amateurklassen
Schlussmann*
24.02.2012, 00:32
Hallo Sportsfreunde,
ich würde an dieser Stelle gerne eine in meinen Augen interessante Diskussion starten.
Als ich in diesem Jahr aus der Jugend in die erste Mannschaft kam und man quasi den ersten Blick in die Welt des Seniorenfussballs
werfen konnte war ich schon leicht irritiert.
Bei uns in Nordrhein-Westfalen kann man de facto ab der Kreisliga A bereits Geld mit Fussball spielen verdienen. Ich möchte hier definitiv keine
Diskussion darüber starten ob und wieviel ihr verdient, aber ich fände es interessant zu erfahren wie ihr zu dem Thema "Geld in den Amateurligen"
steht. Vorallem hier in NRW schätze ich das fussballerische Niveau vergleichend zu anderen Bundesländern mit am stärksten ein. Durch die ganze Anzahl
an Profimannschaften die es hier gibt (BVB, Schalke, Bochum, Duisburg, Düsseldorf etc) wird das Niveau wohl auch ziemlich nach oben gezogen.
Als wir letzte Saison noch in der Westfalenliga waren und dann gegen Mannschaften wie z.B Wattenscheid gespielt haben, die vor 20 Jahren noch im Oberhaus Deutschlands
anzutreffen waren, hat man erst am eigenen Leibe festgestellt wie teilweise professionell einige Mannschaften in den höheren Amateurklassen zu Werke gehen.
Mannschaften wie Rot-Weiß-Essen oder RW Ahlen, die vor Jahren noch ganz oben anzutreffen waren, spielten teilweise nur eine Liga höher als wir.
Zum Ende der letzten Saison hat man dann als Jungspund am Rande auch mitbekommen was es für Verdienstmöglichkeiten im Fussball gibt. Als Leistungsträger in der Landesliga/Westfalenliga
kommt man da mit Festgehalt, Spielprämie und generelle Boni in fast 4-stellige Bereiche und das alleine im Monat und das mit Fussball neben einem Beruf den man tagtäglich ausübt.
Auch jetzt zur Rückrunde wo es noch die Möglichkeit gab sich im Winter mit einigen neuen Spielern zu verstärken werden teilweise Ablösesummen verlangt, die nicht sehr selten im 4-stelligen
Bereich liegen.
Also wie oben bereits erwähnt möchte ich hier keine Diskussion über eure Verdienste im Fussball lesen, aber mich würde es gerne mal interessieren wie ihr es seht das Fussball auch bereits
in den unteren Ligen so "professionell" gehandhabt wird und Verhandlunggespräche mit Beratern und Ähnlichem am Anfang der neuen Saison zur Tagesordnung gehören.
Zudem fände ich es auch interessant zu erfahren, wie die Situation in den anderen Bundesländern aussieht. Gibt es hier Unterschiede? Oder wird das Thema "Geld in den Amateurklassen"
da ähnlich gehandhabt?
Liebe Grüße,
Schlussmann*
Komme auch aus NRW und ich weiß,daß es bei uns auch Vereine in der Keisliga B gibt wo Spieler Geld bekommen.Ich persönlich sage,eine Aufwandsentschädigung für Leute die weiter weg wohnen und viele KM zum Training fahren müssen ist ok.Auch den Spielern Schuhe und dem Torhüter Handschuhe und Overall zu bezahlen ist gut.Selbst gegen eine Punktprämie Tabellenplatz gestaffelt sage ich nix.Allerdings wird es bei dem ein oder anderen doch übetrieben.Es wird Auflaufprämie gezahlt,Trainingsgeld und was weiß ich.Der Fußball geht damit auf Dauer kaputt,vorallem die kleineren Vereine die mittlerweile alles selber zahlen müssen (Strom,Wasser,Platzpflege usw.).Ich verdiene mein Geld auf der Arbeit,wenn ich Geld mit dem Fußball hätte verdienen wollen,hätte ich mich mehr anstrengen und Profi werden sollen.Ist meine persönliche Meinung,die nicht jeder teilen muß.
HannSchuach
24.02.2012, 06:03
Bei uns ist es von Bundesland zu Bundesland verschieden. Aber auch das Gefälle zwischen "ländlichen" Clubs und eine Konzentration an Clubs die sich in der Umgebung der Landeshauptstadt befinden ist sehr groß. So "verdient" man bei weitem mehr, wenn man bei einem Club spielen würde, der sich in Salzburg Umgebung befindet als in meiner Umgebung. Weiters weiß ich, dass auch in Oberösterreich schon in der letzten Klasse teilweise Spieler Geld bekommen (und ich spreche nicht nur von Punkteprämie, Aufwandsentschädigung etc.).
Da in meiner Umgebung gute Torhüter rar sind, kann man auch schon etwas mehr verlangen, wenn man auf die Kohle aus ist.
So bekommt z.B. ein Torhüter aus unserer Liga einen 5 stelligen Betrag für 1 Saison (exkl. Punkteprämie, Fahrtkosten, Ausrüstung etc.).
Das finde ich schon extrem aber naja, das müssen die Vereine selber wissen. Viele investieren verdammt viel Kohle und am Ende schaut dabei nix raus. Andere forcieren die Jugendarbeit und bauen junge Spieler in die Kampfmannschaft ein und es harmoniert und funktioniert gut. Doch ohne Spieler, die von anderen Vereinen, sei es geliehen oder sei es gekauft werden, geht in unserer Liga schon nicht mehr viel, wenn man vorne mitspielen will oder ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden will. Da muss man sich mit gestandenen Kräften und aussichtsreichen Talenten aus dem Umkreis verstärken. Ob die dann Geld bekommen oder nicht, liegt im Eigenermessen. Doch es gibt auch viele die "dem Geld nachlaufen".
Ich bekomme auch Geld für meine "Dienste" aber es hält sich in Grenzen. In meinem Verein wird durchaus professionell gearbeitetet und das Umfeld ist auch sehr professionell (einzigartig im Umkreis von 50 km). Allein von der Anlage her eig. die schönste im ganzen Bundesland (Trainingsgelände, Kabinen, Regeneration, "Sportstüberl" etc.).
Schulter90
24.02.2012, 08:04
Generell ist es ja in den oberen Ligen üblich, dass Gelder fließen. Im Raum Hamburg wäre das die Oberliga und wohl auch fast alle Mannschaften der Landesliga. Ich finde die Entwicklung der Beträge jedoch bedenklich. Wenn in der Landesliga Gehälter im vierstelligen Bereich gezahlt werden und Ablösesummen sogar fünfstellig sein können, finde ich das schon krass. Das Geld wird zum größten Teil von einzelnen Personen in einen Verein gepumpt. Das Problem dabei war und ist, dass diese Personen auch schnell das Interesse verlieren und die Vereine dann vor dem nichts stehen.
Ich denke, dass eine gewisse Aufwandsentschädigung angemessen ist, jedoch sollte alles im Rahmen bleiben und nicht der Grund sein, den Verein zu wechseln. Leider gibt es auch im Amateurbereich viele "Söldner", die jedem Euro hinterher wechseln. Dann scheint die Liga und die sportliche Perspektive egal zu sein.
Ganz schlimm finde ich aber, dass so ein Handel bereits im Jugendbereich anfängt. Ich wurde z.B. in der A-Jugend gesperrt, weil ich zu einer Oberligamannschaft im Herrenbereich gewechselt bin. Die Vereine einigten sich dann auf eine Ablösesumme, um die Sperre aufzuheben. Für mich persönlich war es ein sche** Gefühl, so einen Start dort zu haben. Zudem konnte ich in der Vorbereitung keine Spiele machen, da die Verhandlungen Wochen gingen.
Und als kleine Anmerkung...im neuen Verein lernte ich einen Spieler kennen, der als Wechselprämie einen Neuwagen bekam...
Komme auch aus NRW und ich weiß,daß es bei uns auch Vereine in der Keisliga B gibt wo Spieler Geld bekommen.Ich persönlich sage,eine Aufwandsentschädigung für Leute die weiter weg wohnen und viele KM zum Training fahren müssen ist ok.Auch den Spielern Schuhe und dem Torhüter Handschuhe und Overall zu bezahlen ist gut.Selbst gegen eine Punktprämie Tabellenplatz gestaffelt sage ich nix.Allerdings wird es bei dem ein oder anderen doch übetrieben.Es wird Auflaufprämie gezahlt,Trainingsgeld und was weiß ich.Der Fußball geht damit auf Dauer kaputt,vorallem die kleineren Vereine die mittlerweile alles selber zahlen müssen (Strom,Wasser,Platzpflege usw.).Ich verdiene mein Geld auf der Arbeit,wenn ich Geld mit dem Fußball hätte verdienen wollen,hätte ich mich mehr anstrengen und Profi werden sollen.Ist meine persönliche Meinung,die nicht jeder teilen muß.
Dem kann ich nur zu 100 % zustimmen.
Auch bei uns wird je nach Sponsorenlage schon in B- oder C-Ligen Geld gezahlt, bzw. den Spielern Arbeitsplätze angeboten. Doch irgendwann ist dann der Sponsor weg, ein zusammengewürfelter Haufen an Söldnern bringt auf dem Platz keine Leistung und die Spieler verlassen allesamt den Verein, der dann wieder von vorne anfangen muss.
Es kommt vor allem auch auf den Typ/Charakter eines Spielers an.
Aschekind
24.02.2012, 08:33
Das ist in der Tat ein großes Problem mit der Kohle. Aber viele Vereine lassen sich darauf ein. Ich habe bisher auch in allen Ligen Geld bekommen in NRW (Kreisliga und Bezirksliga). 50€ Siegprämie sind nur ein symbolischer Betrag, können aber fatale Folgen haben. Wenn dann mal die Kohle nicht rechtzeitig gezahlt wird gibts doch tatsächlich leute die murren. Die regen sich auf wegen dem Geld, bringen unruhe in die Mannschaft und lassen vor allem im Pflichtspiel nach. Da denk ich mit immer: Hallo!?!? Dann überlege ich auch immer was man alles sinnvolleres mit dem Geld machen könnte... Jungendarbeit verbessern, professionelle Trainingslager, bessere Ausrüstung. Es ist ja nicht so das alles Toll ist und man nicht weiß wohin sonst mit dem Geld. Die tore verrotten auf dem Platz, die Bälle sind oberbillig, aber Hauptsache die 50€ Siegprämie... Das schlimme ist ich kenne wenig Vereine wo es anders läuft.
Und wenn der Sponsor dann keine Lust oder Geld mehr hat haut die halbe Mannschaft ab. Auf dauer schafft ein Verein nur die relative Unabhängigkeit wenn er gute Jugendarbeit macht und die Spieler mit guten bedingungen und einer hohen Liga halten kann. Aber das ist garnicht so leicht wenn die Scheine winken.
Schnapper82
24.02.2012, 08:58
Geld gibt es schon ab der Jugend. Wieso sollte es dann im Seniorenbereich anders sein?
Jeder holt natürlich das raus, was es zu holen gibt. Solange die Vereine das mitmachen ist das wohl vollkommen normal.
Geld gibt es schon ab der Jugend. Wieso sollte es dann im Seniorenbereich anders sein?
Jeder holt natürlich das raus, was es zu holen gibt. Solange die Vereine das mitmachen ist das wohl vollkommen normal.
Sehe ich genauso.
Wenn Vereine bereit sind diese Summen zu zahlen, dann sind sie selber Schuld. Viele Vereine wollen mit aller Macht höherklassig Fußball spielen und das kostet eben eine Menge Geld.
Für viele Verein gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ich investiere das Geld in die Jugend und bilde mir gute Spieler aus und werbe sie teilweise schon früh von anderen Vereinen ab. Oder ich setze darauf "fertige" Spieler zu holen, die eben eine Menge Geld kosten. Wenn man diese beiden Varianten vergleicht kommt man wohl fast auf die gleichen Kosten.
Schlussmann*
24.02.2012, 10:09
Hier noch eine Mannschaft gegen die wir beispielsweise letzte Saison auch gespielt haben.
Hab dazu einen sehr interessanten Bericht gefunden:
"Man braucht Spieler, die nur vom Fußball leben" (und das ist der Westfalenliga)
http://www.reviersport.de/149687---kaan-marienborn-gruende-fuer-schacht-aus.html
Aschekind
24.02.2012, 10:48
Geld gibt es schon ab der Jugend. Wieso sollte es dann im Seniorenbereich anders sein?
Jeder holt natürlich das raus, was es zu holen gibt. Solange die Vereine das mitmachen ist das wohl vollkommen normal.
Keine Frage. Wenn es um mehrere Hundert Euro geht ist das ja auch gut. Ich freue mich ja auch über Geld. Ich finds nur sinnfrei und kontraproduktiv in den Bauernligen wo ich spiele. Da rennen leute sinnlos jedem Euro hinterher. Das bißchen versaufen die meist eh direkt in der Kneipe am Platz. Und das mach viele Mannschaften kaputt. Vor allem macht es die Vereine kaputt. Man könnte die Kohle so viel sinnvoller ausgeben um die teils prekären Bedingungen in diesen Ligen verbessern.
Schnapper82
24.02.2012, 10:59
Da hast du Recht, aber erzähle das mal den Spielern.
Das liegt ja am Verein, aber er bereit ist Geld für soclhe Spieler zu investieren oder nicht!
übergreifer
24.02.2012, 11:00
Das Geld ist nun mal da. Es wird sogar in den unteren Ligen viel umgesetzt oder es gibt den einen oder anderen bereitwilligen Spender. Und wo das Geld ist wird dieses natürlich verteilt. Ein völlig normaler Zustand, den man einfach zur Kenntnis nehmen soll. Und jeder Spieler soll erstmals zugucken, dass er nicht selbst zu kurz kommt.
Airbus82
24.02.2012, 11:50
Sind wir doch mal ehrlich zu uns selbst; wer würde das Angebot seines Vereines ausschlagen, wenn es heißt, du bekommst ab jetzt Betrag X - ob nun Punktprämie, Fahrgeld oder was auch immer. Sicherlich gibt es 1,2, die "ihrem" Verein die Treue halten und lukrative Angebote ausschlagen.
Persönlich finde ich diesen Trend auch daneben, aber die Kohle ablehnen würde ich auch nicht.
Es ist halt eben immer eine Charakterfrage.Ich persönlich habe früher nie für Geld gespielt.Ich wollte mich wohlfühlen und hatte Spaß am Fußball.Aber irgendwann denkt man sich,ist man eigentlich bescheuert? Andere kassieren und Du spielst für lau.Aber ich habe es nie vom Geld abhängig gemacht wo ich spiele,denn Fakt ist leider auch,wenn ein anderer Verein 10€ mehr bietet als der aktuelle,gibt es Spieler die das zu einem Wechsel veranlasst.Und das ist ja wohl krank.
Wohne in Niedersachsen, direkt an der Grenze zu Westfalen und bekommen aus dem Grund beide Sachen mit.
Das in der Landesliga Geld fließt ist denke ich in keinem Bundesland ungewöhnlich allerdings find ichs in Westfalen etwas heftig... teilweise ab Kreisliga B.
Ich selbst habe letzte Saison bei meinem Heimatverein (in Niedersachsen) als Ersatzkeeper ebenfalls Punkteprämien bekommen,
bei meinem neuen Verein spiele ich in der Bezirksliga und bekomme KEIN Geld fürs Fußball spielen... meiner Meinung nach steht der Spaß an der Sache einfach im Vordergrund.
Das man das nimmt was man kriegt ist ja in Ordnung aber das man teilweise in der Landes- und Bezirksliga ein Söldnerverhalten an den Tag legt und alle 6 Monate wegen n paar Euro mehr von Verein zu Verein springt ist ein armes Verhalten.
Schlussmann*
24.02.2012, 16:52
Also ich persönlich habe mir vorgenommen immer sportlich so hoch wie es nur geht zu spielen. Aber ehrlich gesagt bin ich wohl einer der wenigen mit diesen Gedanken, teilweise werden Spieler aus 2-3 Ligen höher gekauft um so schnell wie möglich aufsteigen zu können. Dann bekommen die Spieler ein hohes Gehalt und gurken in den unteren Ligen nur wegen des Geldes rum, anstatt die sportliche Perspektive in Betrachtung zu ziehen. Also ich denke es ist verzeihlich wenn man nicht für umsonst spielen möchte, vorallem in den höheren Ligen wo der Aufwand schon wesentlich höher ist (3-4 Trainingseinheiten pro Woche) und jede 2te Woche längere Auswärtsfahrten. Vor kurzem hatten wir beispielsweise ein Testspiel gegen eine Mannschaft die erst vor kurzem einen Brasilianer verpflichtet hat der schon in der Schweiz in der 1.Liga gespielt hat und hat hier in Deutschland für einen Zweitligisten. Und so einer wechselt dann bestimmt nicht in die Landesliga, weil er den Verein und die Umgebung so toll findet. Naja , Geld regiert eben die Welt, beim Fussball ist es eben auch oft nicht anders.
Also ich kenne da auch andere Fälle.Der ehemalige FC Spieler Engels soll ja "Scout" in Japan sein.Er hat einen guten Draht zu unserem lokalen Bezirksliga Konkurrenten der derzeit Tabellenführer ist und absoluter Favorit auf den Aufstieg in die Landesliga.Er hat zwei Japaner von denen einer zweite Liga gespielt haben soll da geparkt die dem Vernehmen nach ein Jahr da bleiben und dann an einen höherklassigen Verein weiter verhöckert werden sollen.Zwei weitere Spieler von denen haben letzte Saison noch Mittelrheinliga gespielt und zumindest einer von denen hatte auch Angebote aus der NRW Liga.Ist das nun lokaler Gedanke,also näher am Platz wohnen,mit den Kumpels spielen oder wurde da doch eine Menge Geld in Umlauf gebracht? Sollte diese Mannschaft mit diesem Kader nicht aufsteigen ist Ärger vorprogrammiert. Außerdem ist ja auch immer die Frage,wie reagieren die anderen Spieler darauf wenn sie wissen,da sind einige,die bekommen um einiges mehr als ich. Man kann es drehen wie man will,es bleibt immer ein fader Beigeschmack und es ist ein Ritt auf der Rasierklinge für diese Vereine.
Paulianer
25.02.2012, 08:48
Wer sich darüber beschwert, dass andere Leute mehr Geld bekommen, ist irgendwie realitätsfremd. Wo steht denn geschrieben, dass jeder gleich viel verdienen muss? Im Berufsleben ist das doch auch so; da verdienen reihenweise Leute mehr Geld als ich, obwohl sie von der Leistung her weit unter mir stehen.
@Paulianer das kenn ich.:rolleyes:
Keeper1896
25.02.2012, 18:33
Ich finde es legitim das auch in Amateurklassen gewisse Beträge fließen, da jeder doch gerne für sein Hobby bzw. seine Leidenschaft etwas bekommen würde. In Hannover ist das ein Thema was bereits in der Kreisliga beginnt. Hier fängt es an , dass einige Mannschaften bezahlen und andere wiederrum nicht. Dadurch entwickelt sich eine Art 2 Klassengesellschaft in einer Liga.
Die vorderen 4-5 Plätze wo Gelder fließen besiegen in schöner Regelmäßigkeit eigentlich alle anderen.
Was man beobachten kann im laufe der Jahre ist, dass sobald der oder die Potenziellen Geldgeber abspringen gehts wieder bergab. Ist auch keine neue Erkenntnis ich weiß aber man freut sich dann doch hin und wieder wenn der eine oder andere wieder zurück kommt und außer viel Geld zu verballern nichts erreicht hat.
Ein Verein hat nach eigenen Angaben in der Kreisliga Hannover Stadt einen Etat von ca. 130.000 EUR und sich erstmal eine komplette Landesligamannschaft zusammen gekauft. Schön an dieser Stelle ist nur , dass man mit Geld alleine noch keine Mannschaftsleistung erreicht. (erster sind die jedenfalls nicht)...
Ansonsten ist mir persönlich Vereinstreue sehr wichtig aber die Frage ist ja immer wieviel in EUR ist einem das Wert wenn wirklich da jemand steht und mit einem Angebot lockt. Ich kann das nicht mal für mich persönlich beantworten
Tobias 30
26.02.2012, 17:42
Gerade wenn der Verein etwas höher hinaus möchte, werden dann oft ein paar Sponsoren für einen möglichen Höhenflug relativ schnell gewonnen. Allerdings gehen mit den neuen Mittel auch ganz andere Erwartungen einher.
Ich hatte in der Saison 2010/2011 auch die Möglichkeit in einem relativ finanzstarken Verein zu spielen. Dieser Verein spielte in der Landesklasse in Sachsen- Anhalt und hatte sich vor der besagten Saison unter anderem mit 3 ehemaligen Oberliga- Spielern sowie einem Spieler verstärkt, der 2 Jahre wohl in der 2. tschechischen Liga gespielt hatte. Man hatte aufgrund dessen einen Etat in Höhe von über 80.000 EUR für diese Spielzeit und war dadurch auch schon regelrecht zum Aufstieg verdammt.
Bei jedem Punktverlust gab es Diskussionen und Zweifel am Trainer und am vorhanden Personal. Der Druck wuchs mit jedem Spieltag, den man nicht als Tabellenführer beendet hatte. Gerade junge Spieler wurden immer häufiger in die Pflicht genommen und nicht wenige, also insgesamt 3 oder 4 Spieler dieser Gruppe, haben die Saison dort gar nicht beendet.
Natürlich lockte dort schon eine gewisse Summe, aber auch diese Medaille hat 2 Seiten. Auch empfinde es als angenehm, wenn man für sein Hobby einen kleinen Bonus bekommt, aber sollte man auch nicht vergessen, was dem gegenüber steht. Gleichzeitig wird man diese Entwicklung nicht stoppen können, solange immer noch genügend Menschen auch in den unteren Klassen dieses Geld bereitstellen und andere wiederum Geld verdienen.
Gab gestern bei diesem Mobilat Fantalk auf Sport1 eine ganz gute Stelle. Als Mario Basler mit den Fans diskutiert hat, genau über das Thema, zwar nicht in der Amateur Liga aber trotzdem sehr gut. Ich kann da nur sein Hauptargument aufgreifen und sagen: "Keinem dem das Geld angeboten wird, wird dieses ablehnen!"
Paulianer
29.02.2012, 15:48
Dem widerspreche ich ganz klar. Irgendwo hat jeder seine Schmerzgrenze, aber allgemein zu sagen, dass niemand auf angebotenes Geld verzichten würde, stimmt sicherlich nicht. Da spielen auch andere Faktoren eine entscheidende Rolle.
Dem widerspreche ich ganz klar. Irgendwo hat jeder seine Schmerzgrenze, aber allgemein zu sagen, dass niemand auf angebotenes Geld verzichten würde, stimmt sicherlich nicht. Da spielen auch andere Faktoren eine entscheidende Rolle.
Sicherlich im Amateurbereich ist das was anderes, da wird es dem Amateur Fußballer, welcher Selbstständig ist und gutes Geld verdient nicht noch auf die 25€ vom Verein drauf ankommen.
Paulianer
29.02.2012, 16:00
Hier geht es aber um den Amateurbereich. Und auch Profifußballer werden nicht einzig nach dem Geld entscheiden.
Chilavert
01.03.2012, 09:14
bei uns ist es schon gang und gebe, ich spiele Stadtliga (8.Liga) und ich weiß das es eine Liga drunter auch "normal" ist, allerdings ist mir das relativ egal, mir ist wichtig das ich mich wohl fühle und bei meinem Verein gibt es halt nix und ist auch inordnung, es passt halt, will spaß dran haben
Ich möchte dieses Thema einmal wieder aufgreifen.
Ich spiele nun seit zwei Jahren bei meinem Verein in der oberen Kreisliga und bekomme auch eine Aufwandsentschädigung, da ich nicht direkt im Ort des Vereins wohne und einige Kilometer und vor allem Zeit investieren muss.
Nun bin ich Ende letzten Jahres umgezogen und die Entfernung zum Ort des Vereins ist angestiegen. Pro Trainingseinheit/Spiele lege ich 85 km zurück, Fahrtzeit pro Strecke ca. 35 Minuten. Die Spritkosten werden zusätzlich zur Aufwandsentschädigung - zumindest anteilig - vom Verein getragen.
Ich muss sagen, dass der Aufwand neben meinem Studium und Nebenjob doch sehr hoch ist. Dennoch mache ich es gerne, da mir Verein und die Leute dort in den abgelaufenen 2 Jahren ans Herz gewachsen sind und sich die sportliche Situation - wenn auch in kleinen Schritten - stets verbessert hat.
Nun hatte ich gestern ein Gespräch mit dem Vorstand/Trainer zur neuen Saison, in dem mir der Vorsitzende mitgeteilt hat, dass er mit mir sehr zufrieden ist und mich sehr gerne weiter im Trikot seines Vereins sehen würde. Dennoch will er mir die Entschädigung um die Hälfte kürzen, da ich mit Abstand der teuerste Spieler sei und es ungerecht wäre, vor allem den Leuten aus dem Ort selber gegenüber.
OK, ich kann diese Argumentation nachvollziehen und bin sicherlich nicht der Typ, der wegen ein paar Cent irgendwo Fußball spielt. Aber wie gesagt: Ich muss immer meinen Aufwand In Relation sehen und der ist in meinen Augen sehr hoch, im Vergleich zu anderen "auswärtigen Spielern" fahre ich die doppelte-dreifache Strecke und trainiere fast immer. Mein Wochenablauf ist so abgestimmt, dass ich es fast immer zum Training schaffe, auch wenn ich dafür einiges an Stress in Kauf nehme. Andere Spieler dagegen melden sich gerne auch schonmal mit stupiden Ausreden ab.
Dass ich der teuerste Spieler bin, ist immer leicht gesagt. Ich selbst weiss es nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass andere eine ähnliche Zahlung erhalten oder zumindest nicht weiter hinter mir liegen. Und die höheren Spritkosten lassen sich durch die weitere Anreise nun mal nicht vermeiden.
Ich soll mir nun in Ruhe darüber Gedanken machen und in den kommenden 1-2 Wochen nochmal mit ihnen sprechen.
Meine Überlegungen sind nun wie folgt:
- Grundsätzlich bin ich bereit, auf einen Teil des Geldes zu verzichten, aber nicht auf die Hälfte, da die Argumentation für mich nachvollziehbar ist. Die Spieler aus dem Ort sind meine Teamkollegen und ich sehe ja auch, wie sie sich in den Verein einbringen.
- Die anderen auswärtigen Spieler trainieren eigentlich alle weniger als ich, trotz kürzerer Anreise und somit geringerem zeitlichen Aufwand. Daher bin ich der Meinung, dass es OK ist, dass ich mehr als sie bekomme. Wenn, dann sollten alle auswärtigen Spieler auf einen Teil ihrer Aufwandsentschädigungen verzichten.
- Das Geld, das der Verein so einspart, sollte der Mannschaft und somit ALLEN Spielern zu gute kommen (durch Prämienzahlungen in die Mannschaftskasse am Saisonende).
Wie seht ihr das? Würdet ihr dem Verein entgegen kommen?
Torbinho
22.04.2013, 10:11
Hmm, es sieht ja so aus, als würdest du die Position des Vereins auch verstehen. Aber hier nochmal zum Nachdenken: Überleg dir mal, wieviel Geld es den Verein kostet, deine Anreise zum Training zu bezahlen. Letztlich muss der Verein ja auch vernünftig wirtschaften (es sei denn, ihr habt einen Goldesel) und sich somit die Frage stellen: "Wieviel ist mir Spieler XY wert?"
Dann muss man ja auch immer die Alternativen heranziehen. Angenommen, es wäre ein weiterer Keeper verfügbar, auf ähnlichem Niveau und der würde in der Nähe wohnen, ist dieser dann einfach billiger als du.
Dass du scheinbar ein Stein im Brett beim Verein hast, weil du gut trainierst und vmtl. auch Leistung bringst, rechtfertigt natürlich Zusatzkosten (d.h. es ist ok, dass du mehr kostest), aber nur in einem gewissen Maße.
Ich kann deine Situation sehr gut verstehen, ich werde es in der nächsten Saison arbeitsbedingt genauso haben, falls ich eine Wohnung finden sollte (:D). Sogar die Entfernung passt ziemlich gut ;) Fakt ist aber, dass ich weiß, dass ich kein Ausnahmekeeper bin, dem ein Verein 100€ Spritgeld im Monat zahlen würde. Dann würde ich neben normalen Prämien 1000€ pro Saison kosten und ich bin mir sicher, dass es da günstigere Keeper geben würde. Ich habe noch den Vorteil, einen weiteren Spieler in der Stadt wohnen zu haben (der momentan unter der Woche nicht bzw nur sporadisch trainieren kann), mit dem eine Fahrgemeinschaft möglich wäre. Auch wenn es momentan noch in Verhandlung ist, rechne ich damit, dass ich einen großen Teil meiner Anfahrt selbst tragen muss. Das ist es mir aber zunächst einmal wert.
Ja, ich verstehe den Verein. Ich habe gestern sogar von mir aus die Sache mit der Wirtschaftlichkeit angesprochen. Wenn der Verein die super Lösung hätte (z.B. einen eigenen Nachwuchskeeper) und diese präferieren würde, könnte ich das akzeptieren.
Aber ich muss eben auch meine persönliche Situation sehen: Ich studiere, gehe nebenbei Arbeiten (= zeitlicher Aufwand), um über die Runden zu kommen. Bafög oder sowas bekomme ich nicht. Die Zeit, die ich für die Anfahrt sparen könnte, könnte ich z.B. auch arbeiten gehen. Meine Freizeit geht fast komplett für den Fußball drauf...
Wie gesagt, mir geht es nicht darum, den Fußball als Einnahmequelle zu "missbrauchen". Es ist und bleibt ein Hobby, das Geld sehe ich einfach nur als Ausgleichszahlung für den erhöhten Aufwand und damit verbunden mehr Organisation und auch mehr Stress.
Torbinho
22.04.2013, 11:47
Das es keine Einnahmequelle ist, ist klar, schließlich würdest du die Kohle ja zum Decken deiner Ausgaben nutzen. Das habe ich durchaus verstanden. Genauso verstehe ich, dass es ein enormer Aufwand für dich ist. Die Frage ist dann halt, ob der Verein in der Lage ist, dir diesen Aufwand zu entschädigen.
Es ist halt eine schwierige Konstellation, weil der Verein ja nichts davon hat, wenn du von weit außerhalb kommst (also im Vergleich zu einem anderen Keeper), außer, dass man dich halt kennt und schätzt.
Du musst dir dann letztlich die Frage stellen, wieviel Aufwand du dir selbst in Rechnung stellen kannst. Sprich: Reicht es dir, wenn du nur noch die Hälfte des bisherigen Geldes bekommst bzw. Wieviel brauchst du, um nicht unverhältnismäßig viel "draufzulegen"? Das würde ich dem Verein eben mitteilen und hoffen, dass sich eine Lösung finden lässt, mit der beide Seiten leben können.
SkyLight
03.08.2013, 21:50
ich spiele in der SCHLECHTESTEN liga österreichs und bekomme da auch als stammspieler ein einkommen im 3.stellingen bereichgen pro Monat
ryx0riz0r
04.08.2013, 00:01
ich spiele in der SCHLECHTESTEN liga österreichs und bekomme da auch als stammspieler ein einkommen im 3.stellingen bereichgen pro Monat
:confused: kann ich mir schlecht vorstellen, aber wenn es so ist, solltest du dich glücklich schätzen.
Chilavert
04.08.2013, 01:35
in der 11ten Liga wurde letztes jahr 6 Spieler mit Amateurverträgen ausgestattet um dem Aufstieg perfekt zu machen, ende vom lied 9ter Tabellenplatz und alle "Amateure" sind jetzt weg, einschließlich Trainer^^
HannSchuach
04.08.2013, 03:58
ich spiele in der SCHLECHTESTEN liga österreichs und bekomme da auch als stammspieler ein einkommen im 3.stellingen bereichgen pro Monat
Welches Bundesland? Ist bei uns nicht Gang und Gebe ....
vflkeeper
11.08.2013, 13:50
Also bei den Männern ist es ja häufig, bei den Frauen bekommt man erst ab der 3. Liga (Regionalliga) was. Fahrtkosten und wenn man im Kader fürs Spiel steht. Und da haben wir auch 3x manchmal 4x die Woche Training.
Paulianer
11.08.2013, 18:05
Auch das kann man sicherlich nicht pauschal sagen. Ich kenne Frauen, die auch in der Bezirksliga ein wenig Geld bekommen.
TorwartUr
11.08.2013, 19:32
Wir bekommen in der A-Klasse 300 Euro Spritgeld für die ganze Serie.
vflkeeper
12.08.2013, 09:57
Klar ist es immer unterschiedlich, war vielleicht etwas falsch ausgedrückt. Naja, wird sich aber bestimmt auch nicht ändern, da es ja kaum einer ablehnt. Bei mir würde es sich zugegebeermaßenn nicht lohnen, bei 600m einfacher Weg :p
Welches Bundesland? Ist bei uns nicht Gang und Gebe ....
Bei uns im Burgenland ist es auch nichts Ungewöhnliches, wenn in der 1. Klasse (zweitniedrigste Spielklasse in Österreich) der ein oder andere Spitzenverdiener pro Verein ein monatliches Fixum im 4-stelligen Bereich kassiert!
HannSchuach
12.08.2013, 14:05
Bei uns im Burgenland ist es auch nichts Ungewöhnliches, wenn in der 1. Klasse (zweitniedrigste Spielklasse in Österreich) der ein oder andere Spitzenverdiener pro Verein ein monatliches Fixum im 4-stelligen Bereich kassiert!
Das is schon heftig für die 1. Klasse ...
Der Löwe
12.08.2013, 18:22
Bei uns im Burgenland ist es auch nichts Ungewöhnliches, wenn in der 1. Klasse (zweitniedrigste Spielklasse in Österreich) der ein oder andere Spitzenverdiener pro Verein ein monatliches Fixum im 4-stelligen Bereich kassiert!
:eek: krass
Torminadora
29.10.2013, 20:03
Das es keine Einnahmequelle ist, ist klar, schließlich würdest du die Kohle ja zum Decken deiner Ausgaben nutzen. Das habe ich durchaus verstanden. Genauso verstehe ich, dass es ein enormer Aufwand für dich ist. Die Frage ist dann halt, ob der Verein in der Lage ist, dir diesen Aufwand zu entschädigen.
Also ich finde die Diskussion ziemlich hilfreich. Ich wollte gerade schon einen Thread aufmachen. Aber manche Sachen sehe ich wie z.B. Torbinho. Ich studiere im Moment und da ist ja die Kasse chronisch schlecht gefüllt. Gerade wenn man in der Oberliga zockt, gibt es ja ein bissle Handgeld. Im Moment bin ich noch in der zweiten Mannschaft, aber wenn unser Stammtorwart sich bald nicht fängt, bzw. die Bälle, wird sich das auch ändern. Ich hatte mich zwar auch nach Fördermöglichkeiten für das Studium umgehört, aber außer Bafög gibt es bei meinem Profil nicht viel. Schade dass es nicht Universitätsmannschaften gibt wie in den USA wo dann alles bezahlt wird. Bekannter ist von mir gerade dort (http://uniexperts.com/community/erfahrungsberichte/greetings-from-the-big-apple), und kriegt seine Studiengebühren und ich glaube Unterkunft bezahlt. Naja, spielt auch besser wie ich.
Aber wieviel meint ihr, kann man so als Handgeld in der Oberliga bekommen? Muss man das ganze beim Finanzamt angeben oder erst ab einen gewissen Betrag. Eine 400-Euro Job Basis würde mir wohl für das Zocken schon reichen. Ich meine, ich sehe es auch wie Torbinho als Aufwandsentschädigung für Kleidung und Co + x. Klar ist das ganze ein Hobby, aber ich meine wenn es die anderen auch bekommen. Beim Tennis kommen sogar die Leute extra aus Tcheschien und Co. um bei einem Spiel mitzuspielen. Finde ich schon krass. Klar gibt es wohl im Tennis mehr reiche Funktionäre, aber das verzerrt doch manchmal das Spiel oder Liga gefüge.
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