Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fausten oder Korbgriff bei starken, platzierten Schüssen?
Ich habe die Suchfunktion verwendet, jedoch nichts...zufriedenstellendes gefunden.
Ich bin ein Torhüter, der sich so zu sagen alles selber beibringen muss.^^ Gestern hatte ich das Vergnügen bei einem Trainingsspiel einer Kampfmannschaft dabei sein zu dürfen. Dort war der Jugendtormanntrainer dabei. Dabei waren zwei Schüsse, die aus vielleicht fünf, höchstens 10 Metern ziemlich (!) genau ins Kreuzeck waren. Meine Mentalität besteht darin JEDEN Schuss fangen zu probieren, was mir auch wirklich sehr gut gelingt. Diese beiden Schüsse waren aber so hart, dass auch ein erreichen des Balles mit beiden Händen nicht ausreichte um ihn aus dem Tor zu befördern. Entweder ist er mir durchgerutscht oder meine Hände waren nicht angespannt, kann sein. Was mich aber stutzig gemacht hat, da ich das weder bei Casillas noch bei Buffon jemals wirklich gesehen habe, ist das, was mir der Tormanntrainer nach dem ersten Schuss angedeutet hat: BEIDHÄNDIGES FAUSTEN.
Jetzt würde ich wirklich gerne die Meinung der erfahrenen User hier hören, weil ich mich nicht so gut auskenne, gerne aber der "wahren" Technik folgen möchte.
Halbhohe oder hohe Bälle, die ich nicht fangen kann, lenke ich entweder mit einer oder beiden Händen über die Latte oder um den Pfosten, notfalls auch mit Übergreifen. Beidhändiges Fausten hab ich bei solchen Bällen noch nie gesehen und wüsste auch nicht, wo der Vorteil gegenüber der flachen Hand sein sollte.
Paulianer
27.08.2012, 19:41
Das Problem beim Fausten ist die fehlende Reichweite. Bälle, die man gerade noch so mit den Fingerspitzen erreicht, wird man mit den Fäusten nicht erwischen.
Die Frage nach der "wahren" Technik halte ich für sehr vage.
Das ist meines Erachtens in etwa so, als würde man die beste Farbe der Welt suchen. ;)
Beidhändiges Fausten ist für mich eine absolute Not-Lösung. Jeder Ball, den man mit beiden Fäusten erreicht, kann - theoretisch - gefangen werden. Du sagt es ja selbst, der Ball rutscht durch oder die Hände sind nicht angespannt, daran solltest Du vielmehr arbeiten, als Deine Technik so grundlegend umzustellen. Das Timing beim Fausten ist auch leicht verändert, als wenn man mit offenen Händen zum Ball geht.
HannSchuach
28.08.2012, 10:21
Wie schon geschrieben, hast du beim beidhändigen Fausten das Problem mit deiner Reichweite.
Ich halte nicht viel vom beidhändigen Fausten. Außer in Notsituationen (scharfer Ball, den du nicht sichern kannst) - aber Schüsse in Richtung Kreuzeck oder zum Übergreifen etc. etc. entweder mit einer Hand ablenken oder mit beiden Händen sichern.
Die zwei Schüssen waren ein Ausnahmefall, wo ich durch die fehlende Zeit die richtige Handhaltung nicht mehr hinbekommen habe.^^
Also, ich mache es nicht falsch, wenn ich in diesen Fällen nicht fauste? Ok. Dann habe ich noch eine Frage, die ich momentan auch nicht irgendwo so beantwortet gefunden habe. Falls doch, bitte ich um den Link für den ich zu blöd zum Finden war.:) Und zwar: Wie kann man seiner Abwehr mehr...ähm...Nachdruck verleihen?
HannSchuach
28.08.2012, 14:25
Wie kann man seiner Abwehr mehr...ähm...Nachdruck verleihen?
Wie meinst du das? Deinen Abwehrspielern oder wie? Und wie meinst du Nachdruck verleihen?
Nein, meinen Paraden meinte ich.^^ Also, dem Korbgriff oder beim Übergreifen kommt mir die aufgewandte Kraft, die ich einem Ball entgegensetze, manchmal zu schwach vor.
HannSchuach
28.08.2012, 15:10
Nein, meinen Paraden meinte ich.^^ Also, dem Korbgriff oder beim Übergreifen kommt mir die aufgewandte Kraft, die ich einem Ball entgegensetze, manchmal zu schwach vor.
Achso ...
Naja der ganze Muskelapparat muss zusammenspielen - Finger- Handmuskulatur, Armmuskulatur, Schulter, Rumpf, Bauch etc. Also du musst als Torhüter gut trainiert sein um auch "hart" geschossene Bälle, an die man gerade noch so ran kommt, auch übers/neben das Tor lenken kann.
Ok, habe ich mir eh gedacht, sehe meine Theorien nur gerne bestätigt, bevor ich meine Körper auf etwas hintrainiere. Es waren eben die zwei Bälle. Wirklich harte Schüsse, die zum Beispiel ins Gesicht gehen würden, die halte ich durch nun jahrelanger Übung und ausgezeichneter Handschuhe wirklich oft fix, was mir so manches Erstaunen der Mitspieler eingebracht hat. Nur eben diese, wo man sich gehörig...strecken...muss, da werde ich mein Augenmerk auf eine ausreichende Körperspannung legen. Ich hoffe, der Thread erscheint euch nicht unnütz. Mir habt ihr weiter geholfen und für mich ist dieses Thema dann als gelöst betrachtet.
Wenn der Ball hart geschossen ist, in deiner Reichweite liegt und du dir das Fangen aufgrund der Witterung oder der puren Schusshärte nicht zutraust, halte ich das beidhändige Fausten durchaus für eine legitime Lösung, da der Ball zwar nicht gefangen, aber doch sehr kontrolliert abgewehrt werden kann. Fausten mit einer Hand hingegen ist riskant, da hier die Kontrolle, in welche Richtung der Ball fliegt, sehr gering ist.
ok, danke. Mir ist damit geholfen, wenn man klar macht, dass dies eine Ausnahmelösung ist
EDIT: Ist das Thema so überflüssig, dass sich Steffen nicht äußern möchte?
Tow: Warum denn? Wenn die antworten die da sind schon meine Meinung widerspiegeln, muss ich doch nicht noch extra schreiben... ausser Du möchtest es.
Dann musst du aber genauer beschreiben, welche Bälle Du fausten möchtest. Bälle seitlich von Dir: Niemals... über den Rest können wir reden
Ich wusste nicht, dass sie deine Meinung wiederspiegeln^^ Ich glaube nicht mehr, dass mir noch irgendwelche Infos fehlen, mich verwirrte nur die Aussage des Herren vom Sonntag
Viele Torwarttrainer sind der Meinung, Fausten sei eine Art "Allheilmittel"
Schon im Jugendbereich wird den Kindern das Ball wegschlagen mit den Fäusten, gerade über Kopf nahezu angebrüllt. Der Junge Mensch im Tor muss Boxen, Fausten was das Zeug hält... und später kann er alles, nur keinen Ball fangen oder Sicherheit ausstrahlen.
Selbstsicherheit gewinnt der Torwart nur, wenn er lernt, einen Ball zu sichern, notfalls auch im Nachfassen. Er muss lernen, einen Ball, den er nicht 100%ig kontrollieren kann, doch noch sicher zu machen. Schlage ich hingegen den Ball, so verliere ich Kontrolle, denn der Ball kommt ausserhalb meiner Reichweite wieder ins Spiel - die Torgefahr ist nicht gebannt, nur verlagert.
Fausten ist also immer eine Art der Notabwehr.
Daher faustet man auch nur, wenn gar nichts anderes geht. Man von einem frontalen Schuss überrascht wird, oder eine Hereingabe frontal in den Strafraum nur so gerade vorm Gegenspieler mit den Händen aus der Gefahrenzone 'geschlagen' werden kann. Oder eine Flanke gerade vor vor dem Angreifer mit den Händen vor dem direkten Torabschluss geschlagen werden kann.
Faustabwehr ist also nichts anderes, wie eine Art Befreiungsschlag mit den Händen, um den Ball mit dieser recht unkontrollierten Aktion weit aus dem Bereich direkter Torgefahr zu befördern. Meistens geschieht dies durch unmittelbaren und sehr nahen Gegenspielerdruck, so daß kontrollierte Maßnahmen unmöglich waren.
Viele Torleute neigen dazu, einen Ball auch seitlich fausten zu wollen, z.B. im Hechtsprung. Da bekomme ich als TwT immer einen Anfall. Okay, wenn's im Spiel gemacht wird, der Torwart das Ding hält - Schwamm drüber. Aber im Training ein No go - und so etwas macht man auch nicht, viel zu unsicher, schon aufgrund Timing und Trefferfläche.
Hohe Bälle faustet man schon gar nicht, vor allem nicht wenn diese auf's Tor kommen. Solche Bälle 'lupft' man rückwärts über das Tor, also habt diese mit der Hand über die Querlatte, oder man lenkt die Bälle ab... den Rest, bitte fangen. Gefaustet wird, wenn der auf Kopfhöhe ist, also unterhalb der Fanghöhe. Deshalb ist es für hohe Bälle weniger bis gar nicht geeignet.
So, zum grundlegenden Verständnis des Faustens
Und genau das hatte ich ja verinnerlicht und auch bei Casillas (ich schaue eben nur die Primera Division) auch so gesehen. Deshalb hat mich das so verwirrt, jetzt ist aber wieder alles klar.^^ Man sieht eben, dass ein Trainer für die ganze Mannschaft eines ORTES nur meint er kenne sich im TW-Spiel aus. Auch das Rauslaufen bei den, entschuldigt, hinrissigsten Situationen wird gefordert...Aber das ist eine andere Geschichte...
Viele Torleute neigen dazu, einen Ball auch seitlich fausten zu wollen, z.B. im Hechtsprung. Da bekomme ich als TwT immer einen Anfall. Okay, wenn's im Spiel gemacht wird, der Torwart das Ding hält - Schwamm drüber. Aber im Training ein No go - und so etwas macht man auch nicht, viel zu unsicher, schon aufgrund Timing und Trefferfläche.
Hohe Bälle faustet man schon gar nicht, vor allem nicht wenn diese auf's Tor kommen. Solche Bälle 'lupft' man rückwärts über das Tor, also habt diese mit der Hand über die Querlatte, oder man lenkt die Bälle ab... den Rest, bitte fangen. Gefaustet wird, wenn der auf Kopfhöhe ist, also unterhalb der Fanghöhe. Deshalb ist es für hohe Bälle weniger bis gar nicht geeignet.
echt? Fausten beim Hechten? kann ich mir jetzt so gar nicht vorstellen. Würde mir, wäre ich TwT, auch überhaupt nicht passen.
(GK),
doch, doch... solche Possen gibt es! Und ich nehme mich nicht aus, denn an einige Bälle aus meiner Zeit kann ich mich auch erinnern, und da habe ich es auch - erfolgreich - gemacht.
Denn bei vielen Abwehrformen im Strafraum sieht man, daß ein Torwart durfaus das Timing und die Fähigkeiten dazu hat, wenn er sich z.B. in einen Pulk von Leuten reinwirft und den Ball da rausfaustet... Was da vorwärts, oder meist immer etwas schräg vorwärts funktioniert, funktioniert dann meist auch prima seitlich...
Und genau daher kommt auch die Idee der Torleute, in der Hoffnung, denn Ball weiter und manchmal auch ein wenig spektakulärer weg zu bekommen. Dieses Gedankengut muss man abstellen.
Und genau daher kommt auch die Idee der Torleute, in der Hoffnung, denn Ball weiter und manchmal auch ein wenig spektakulärer weg zu bekommen. Dieses Gedankengut muss man abstellen.
hehehe am besten noch mit einer Hand so superman-style "es ist ein Vogel - ein Flugzeug - nein es ist *dramatische Pause*
Super-fliegenfänger-man!
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