Dasp88
12.06.2014, 13:00
Hallo zusammen,
ich habe die dritte Saison bei meinem aktuellen Verein hinter mir und war in der ganzen Zeit immer die unangefochtene Nummer 1.
Leider mussten wir - trotz ambitionierter Ziele vor der Saison und einer Mannschaft mit gutem Potential - den unglücklichen Abstieg in die zweite Kreisklasse verkraften. Da ich beruflich und studientechnisch immer weiter eingespannt bin und zudem zum Training/Spiel immer eine Strecke von 80 km (Hin- und Rückweg) zurücklege, hatte ich im April die klare Tendenz, den Verein im Sommer zu verlassen. Ich war überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen und wollte mich nach drei schönen Jahren, in denen es vor allem menschlich immer gepasst hat, verabschieden. Mein Plan war es, aufgrund einiger zukünftiger Unklarheiten (evtl. im Herbst Umzug in eine andere Stadt wegen des Studiums etc.) eine Pause bis zum Winter einzulegen oder aber mich einem Verein an meinem Studienort anzuschließen und den Aufwand für den Fußball so zu reduzieren.
Leider kam alles etwas anders, der Abstieg rückte immer näher und war Anfang Mai mehr oder minder besiegelt. Dazu ist mein Grundgedanke, dass eine Mannschaft, die gemeinsam absteigt, auch versuchen sollte, gemeinsam wieder hochzukommen. Also machte ich mir ausgiebig Gedanken und spielte verschiedene "Was wäre, wenn..."-Szenarien durch. Der Verein kam auch auf mich zu, um sich nach meiner zukünftigen Planung zu erkundigen. In einem ersten lockeren Gespräch habe ich ihnen meine grundsätzlichen Gedanken offen gelegt und wir wollten uns dann mal zusammen setzen. Hier war es mir wichtig, zu erfahren, welches Konzept der Verein nach dem Abstieg verfolgt und welche Ziele in der kommenden Saison angegangen werden sollen.
Also setzten wir uns Mitte Mai zusammen (2 Vorstandsleute; der neue Spielertrainer, der noch mein Mitspieler war und ich) und sprachen über die Situation. Ich habe dem Verein mitgeteilt, dass ich grundsätzlich bereit sei, weiter für sie zu spielen, da mir die Leute am Herzen liege und ich beim Projekt Wiederaufstieg helfen wolle. Allerdings habe ich die drei Gesprächspartner auch über die bestehenden Unsicherheiten informiert. Der Verein seinerseits sagte, dass man sehr gerne mit mir weitermachen würde, da ich sehr wichtig für die Mannschaft sei, ein hohes Standing hätte und mich voll identifizieren würde. Man hätte allerdings nachdem ich ja noch nicht zugesagt hätte, auch bereits "mit einem anderen Keeper einfach mal gesprochen, um ihn kennenzulernen". Gut, dass fand ich legitim. Für den Fall, dass ich gehe, sollte der Verein gerüstet sein. Daran störte mich lediglich, dass der neue Trainer nicht ein einziges Mal zuvor direkt mit mir gesprochen hatte und seine erste Amtshandlung als Trainer es war, den anderen Keeper anzusprechen (ein alter Bekannter von ihm). Falls er käme, hätten wir halt einen Konkurrenzkampf, so der Neu-Coach.
Das nahm ich alles erstmal so auf, sagte aber auch ganz offen, dass ich nicht bereit bin, mich bei 80 km Wegstrecke und einer Menge Stress, den ich derzeit habe, bei dem Verein auf die Bank zu setzen (außer natürlich ich falle in ein tiefes Leistungsloch). Wie gesagt, wir haben da vollkommen offen drüber geredet und beide Seiten wollten sich nochmal Gedanken machen. Für meine Einstellung bekam ich viel Lob vom Verein und man wolle unbedingt, dass beide Seiten fair miteinander umgehen. Nur solle ich doch bitte zeitnah sagen, was Sache ist.
Anschließend haben wir immer wieder gesprochen, unter anderem hat der 1. Vorsitzende mir gesagt, dass sie eigentlich nur mit mir weitermachen wollen und mit keinem anderen Keeper. Ich sei einfach zu wichtig für die Mannschaft und ein wichtiger Baustein beim Projekt Wiederaufstieg. Mit einem anderen Keeper wolle man nicht mehr sprechen, sobald ich zusage. Zudem sollte der A-Jugend-Torwart hochgemeldet werden, von mir lernen, evtl. auch mal ein paar Spiele machen und so langsam an den Seniorenbereich herangeführt werden. Auch allgemein haben wir über die Lage der Dinge oft gesprochen, unter anderem hätten wohl bislang alle Spieler, die der Verein angesprochen hatte und von einem Wechsel dorthin überzeugen wollte, abgesagt und man voll auf die Abstiegsmannschaft sowie 1-2 Verstärkungen setzt. Wie gesagt, ich habe das alles erstmal aufgenommen und mir ausführlich Gedanken gemacht.
Zwischenzeitlich hatte sich durch die Uni auch Kontakt zu einem Verein aus meiner Unistadt ergeben. Dort habe ich mich mit Trainer/Vorstand mal ausgetauscht. Der Verein wäre um die Ecke, das lockeren Gespräche waren extrem positiv und auch sportlich wäre es für mich eine Herausforderung. Ich habe den Leuten dort aber auch gesagt, dass ich zunächst entscheiden will, ob ich bei meinem jetzigen Verein weitermache und erst anschließend für weitere Gespräche zu haben wäre. Darüber, dass hier Kontakt besteht, habe ich auch meinen Verein informiert.
Kurz vor dem letzten Heimspiel habe ich den nochmal mit meinem aktuellen verein zusammengesessen und wollte endgültig eine Entscheidung treffen. Dazu hatte ich mir im Vorfeld zwei Bedingungen überlegt:
1. Statt wie bisher 3x wöchentlich Training, nur noch zweimal Training - zumindest in den Wochen, wo ich es zeitlich einfach nicht schaffe -> KEIN Problem seitens des Trainers, er will ggf. ohnehin nur noch zweimal wöchentlich trainieren und ich wäre gut genug, dass ich auch mit weniger Training am Sonntag meine Leistung bringen kann.
2. Ich würde meine Zusage nur bis zum Winter geben, da ich aufgrund der o.g. Unsicherheiten mich nicht unter Druck setzen und binden wollte. Zudem fand ich das fair gegenüber dem Verein. -> KEIN Problem die einhellige Meinung von Vorstand und Trainer. Sie wollten mich unbedingt halten und ich würde ihnen sehr weiterhelfen, wenn ich zumindest bis zum Winter bleiben würde. Anschließend könnte der A-Jugend Keeper für den Fall der Fälle, ja soweit sein. Andernfalls würde man sich im Winter eben nochmal umschauen.
Also war alles klar. Mein Herz hatte entschieden: Ich wollte dem Verein weiterhelfen und konnte es so im Rahmen meiner Möglichkeiten auch tun. Endlich war diese schwere Entscheidung vom Tisch. Und auch der Vorstand schien mit meiner Entscheidung sehr zufrieden und freute sich, mich am folgenden Sonntag nicht verabschieden zu müssen.
Nun sind seitdem 3 Wochen vergangen. Ich hatte noch zwei Anfragen anderer Verein, die ich sofort geblockt habe, schließlich hatte ich ja zugesagt. Auch der Verein aus meiner Unistadt meldete sich nochmal, dort habe ich die positiven Gespräche gelobt, aber mitgeteilt, dass ich an meinem Verein hänge und ihnen erstmal beim Wiederaufstieg helfen wolle.
Bis Anfang dieser Woche war ich nun im Urlaub und hatte einen entgangenen Anruf des neuen Coaches auf meinem Handy. Habe dann per Nachricht geschrieben, ob es wichtig sei und dass ich im Urlaub bin (was er eigentlich auch wusste; wir hatten vorher noch darüber gesprochen). Dann hat er mir per Nachricht mitgeteilt, dass er es mir gerne persönlich gesagt hätte, mich aber informieren wolle. Sie hätten den Keeper verpflichtet, mit dem schon vor mir gesprochen wurde. Mehr stand nicht drin. Anschließend stand das dann auch so in der Presse/einem Internetportal für den hiesigen Amateurfußball. Dabei zeigte sich der Coach voll des Lobes über seine Neuverpflichtung, meine Name wurde beiläufig erwähnt ("Allerdings haben wir XXX auch noch, ich freue mich auf einen Konkurrenzkampf."). Auf die SMS habe ich nicht geantwortet, da ich erstmal platt war. Das Thema hat mich im Urlaub nicht mehr los gelassen, zu groß war die (menschliche) Enttäuschung über die handelnden Personen. Ich wollte es im Urlaub aber erstmal bestmöglich verdrängen und mich einfach erholen.
Einen Anruf des ersten Vorsitzenden hatte ich drei Tage später ebenfalls auf dem Handy.
Nun bin ich zurück in Deutschland und muss mich mit diesem Thema befassen. Fest steht für mich: Für meinen Verein mache ich KEIN Spiel mehr. Die Enttäuschung ist einfach zu groß und ich fühle mich total ausgenutzt und verarscht. Hätten sie einfach gesagt, dass es ihnen mit mir zu unsicher sei oder wegen mir auch Unzufriedenheit an meinen Leistungen ausgesetzt und sich deshalb für einen anderen entschieden. Das alles wäre OK gewesen, dann hätte ich mich ordentlich verabschiedet, alles in guter Erinnerung behalten und wäre dem Verein als "Fan" geblieben. Sportlich hätte ich mit den anderen anfragenden Vereinen gesprochen und wäre vermutlich zu dem Verein aus meiner Uni-Stadt gegangen.
Für einen Verbleib bei meinem Verein sehe ich so überhaupt keine Basis mehr: Man lobt mich in den höchsten Tönen, will unbedingt meine Zusage (vermutlich, um "erstmal einen zu haben") und verhandelt dann mit anderen. Zudem wollte man eine schnelle Entscheidung, der neue Keeper hat sich fast 6 Wochen nach dem ersten Kontakt entschieden, mir wurde immer Druck gemacht und ständig wurde nachgefragt...
Hier geht es mir auch überhaupt nicht darum, einem Konkurrenzkampf aus dem Weg zu gehen. Den hätte ich bei dem Verein aus meiner Uni-Stadt nämlich auch gehabt. Es geht mir um (zwischen-)menschliche Dinge... Wir haben vollkommen offen gesprochen, ich habe den Verein in alles eingeweiht und am Ende kommt sowas. Ich denke, dass es hier um persönliche Interessen des Trainers geht. Daher habe ich auch das Gefühl, dass er den neuen als seine Nummer 1 geholt hat (evtl. sogar gegen den Willen des Vorstandes!?). Allein in der Vorbereitung kann ich aufgrund beruflicher Verpflichtung nur eingeschränkt trainieren, welche Argumente sprechen da in einem offenen Konkurrenzkampf für mich?
Nun weiß ich noch nicht so recht, wie ich weiter vorgehe. Einfach erstmal abwarten, ob sich noch Leute von dem Verein melden und mit mir mal sprechen wollen? Überhaupt mit ihnen reden oder einfach die Abmeldung rausschicken? Nochmal von mir aus auf die Vereine zu gehen, denen ich abgesagt habe? Evtl. das Internetportal bitten, einen kurzen Artikel zu veröffentlichen, dass ich den Verein verlasse und ein Statement abgeben?
Wäre cool, mal die Meinungen anderer Keeper zu dem Thema zu hören.
ich habe die dritte Saison bei meinem aktuellen Verein hinter mir und war in der ganzen Zeit immer die unangefochtene Nummer 1.
Leider mussten wir - trotz ambitionierter Ziele vor der Saison und einer Mannschaft mit gutem Potential - den unglücklichen Abstieg in die zweite Kreisklasse verkraften. Da ich beruflich und studientechnisch immer weiter eingespannt bin und zudem zum Training/Spiel immer eine Strecke von 80 km (Hin- und Rückweg) zurücklege, hatte ich im April die klare Tendenz, den Verein im Sommer zu verlassen. Ich war überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen und wollte mich nach drei schönen Jahren, in denen es vor allem menschlich immer gepasst hat, verabschieden. Mein Plan war es, aufgrund einiger zukünftiger Unklarheiten (evtl. im Herbst Umzug in eine andere Stadt wegen des Studiums etc.) eine Pause bis zum Winter einzulegen oder aber mich einem Verein an meinem Studienort anzuschließen und den Aufwand für den Fußball so zu reduzieren.
Leider kam alles etwas anders, der Abstieg rückte immer näher und war Anfang Mai mehr oder minder besiegelt. Dazu ist mein Grundgedanke, dass eine Mannschaft, die gemeinsam absteigt, auch versuchen sollte, gemeinsam wieder hochzukommen. Also machte ich mir ausgiebig Gedanken und spielte verschiedene "Was wäre, wenn..."-Szenarien durch. Der Verein kam auch auf mich zu, um sich nach meiner zukünftigen Planung zu erkundigen. In einem ersten lockeren Gespräch habe ich ihnen meine grundsätzlichen Gedanken offen gelegt und wir wollten uns dann mal zusammen setzen. Hier war es mir wichtig, zu erfahren, welches Konzept der Verein nach dem Abstieg verfolgt und welche Ziele in der kommenden Saison angegangen werden sollen.
Also setzten wir uns Mitte Mai zusammen (2 Vorstandsleute; der neue Spielertrainer, der noch mein Mitspieler war und ich) und sprachen über die Situation. Ich habe dem Verein mitgeteilt, dass ich grundsätzlich bereit sei, weiter für sie zu spielen, da mir die Leute am Herzen liege und ich beim Projekt Wiederaufstieg helfen wolle. Allerdings habe ich die drei Gesprächspartner auch über die bestehenden Unsicherheiten informiert. Der Verein seinerseits sagte, dass man sehr gerne mit mir weitermachen würde, da ich sehr wichtig für die Mannschaft sei, ein hohes Standing hätte und mich voll identifizieren würde. Man hätte allerdings nachdem ich ja noch nicht zugesagt hätte, auch bereits "mit einem anderen Keeper einfach mal gesprochen, um ihn kennenzulernen". Gut, dass fand ich legitim. Für den Fall, dass ich gehe, sollte der Verein gerüstet sein. Daran störte mich lediglich, dass der neue Trainer nicht ein einziges Mal zuvor direkt mit mir gesprochen hatte und seine erste Amtshandlung als Trainer es war, den anderen Keeper anzusprechen (ein alter Bekannter von ihm). Falls er käme, hätten wir halt einen Konkurrenzkampf, so der Neu-Coach.
Das nahm ich alles erstmal so auf, sagte aber auch ganz offen, dass ich nicht bereit bin, mich bei 80 km Wegstrecke und einer Menge Stress, den ich derzeit habe, bei dem Verein auf die Bank zu setzen (außer natürlich ich falle in ein tiefes Leistungsloch). Wie gesagt, wir haben da vollkommen offen drüber geredet und beide Seiten wollten sich nochmal Gedanken machen. Für meine Einstellung bekam ich viel Lob vom Verein und man wolle unbedingt, dass beide Seiten fair miteinander umgehen. Nur solle ich doch bitte zeitnah sagen, was Sache ist.
Anschließend haben wir immer wieder gesprochen, unter anderem hat der 1. Vorsitzende mir gesagt, dass sie eigentlich nur mit mir weitermachen wollen und mit keinem anderen Keeper. Ich sei einfach zu wichtig für die Mannschaft und ein wichtiger Baustein beim Projekt Wiederaufstieg. Mit einem anderen Keeper wolle man nicht mehr sprechen, sobald ich zusage. Zudem sollte der A-Jugend-Torwart hochgemeldet werden, von mir lernen, evtl. auch mal ein paar Spiele machen und so langsam an den Seniorenbereich herangeführt werden. Auch allgemein haben wir über die Lage der Dinge oft gesprochen, unter anderem hätten wohl bislang alle Spieler, die der Verein angesprochen hatte und von einem Wechsel dorthin überzeugen wollte, abgesagt und man voll auf die Abstiegsmannschaft sowie 1-2 Verstärkungen setzt. Wie gesagt, ich habe das alles erstmal aufgenommen und mir ausführlich Gedanken gemacht.
Zwischenzeitlich hatte sich durch die Uni auch Kontakt zu einem Verein aus meiner Unistadt ergeben. Dort habe ich mich mit Trainer/Vorstand mal ausgetauscht. Der Verein wäre um die Ecke, das lockeren Gespräche waren extrem positiv und auch sportlich wäre es für mich eine Herausforderung. Ich habe den Leuten dort aber auch gesagt, dass ich zunächst entscheiden will, ob ich bei meinem jetzigen Verein weitermache und erst anschließend für weitere Gespräche zu haben wäre. Darüber, dass hier Kontakt besteht, habe ich auch meinen Verein informiert.
Kurz vor dem letzten Heimspiel habe ich den nochmal mit meinem aktuellen verein zusammengesessen und wollte endgültig eine Entscheidung treffen. Dazu hatte ich mir im Vorfeld zwei Bedingungen überlegt:
1. Statt wie bisher 3x wöchentlich Training, nur noch zweimal Training - zumindest in den Wochen, wo ich es zeitlich einfach nicht schaffe -> KEIN Problem seitens des Trainers, er will ggf. ohnehin nur noch zweimal wöchentlich trainieren und ich wäre gut genug, dass ich auch mit weniger Training am Sonntag meine Leistung bringen kann.
2. Ich würde meine Zusage nur bis zum Winter geben, da ich aufgrund der o.g. Unsicherheiten mich nicht unter Druck setzen und binden wollte. Zudem fand ich das fair gegenüber dem Verein. -> KEIN Problem die einhellige Meinung von Vorstand und Trainer. Sie wollten mich unbedingt halten und ich würde ihnen sehr weiterhelfen, wenn ich zumindest bis zum Winter bleiben würde. Anschließend könnte der A-Jugend Keeper für den Fall der Fälle, ja soweit sein. Andernfalls würde man sich im Winter eben nochmal umschauen.
Also war alles klar. Mein Herz hatte entschieden: Ich wollte dem Verein weiterhelfen und konnte es so im Rahmen meiner Möglichkeiten auch tun. Endlich war diese schwere Entscheidung vom Tisch. Und auch der Vorstand schien mit meiner Entscheidung sehr zufrieden und freute sich, mich am folgenden Sonntag nicht verabschieden zu müssen.
Nun sind seitdem 3 Wochen vergangen. Ich hatte noch zwei Anfragen anderer Verein, die ich sofort geblockt habe, schließlich hatte ich ja zugesagt. Auch der Verein aus meiner Unistadt meldete sich nochmal, dort habe ich die positiven Gespräche gelobt, aber mitgeteilt, dass ich an meinem Verein hänge und ihnen erstmal beim Wiederaufstieg helfen wolle.
Bis Anfang dieser Woche war ich nun im Urlaub und hatte einen entgangenen Anruf des neuen Coaches auf meinem Handy. Habe dann per Nachricht geschrieben, ob es wichtig sei und dass ich im Urlaub bin (was er eigentlich auch wusste; wir hatten vorher noch darüber gesprochen). Dann hat er mir per Nachricht mitgeteilt, dass er es mir gerne persönlich gesagt hätte, mich aber informieren wolle. Sie hätten den Keeper verpflichtet, mit dem schon vor mir gesprochen wurde. Mehr stand nicht drin. Anschließend stand das dann auch so in der Presse/einem Internetportal für den hiesigen Amateurfußball. Dabei zeigte sich der Coach voll des Lobes über seine Neuverpflichtung, meine Name wurde beiläufig erwähnt ("Allerdings haben wir XXX auch noch, ich freue mich auf einen Konkurrenzkampf."). Auf die SMS habe ich nicht geantwortet, da ich erstmal platt war. Das Thema hat mich im Urlaub nicht mehr los gelassen, zu groß war die (menschliche) Enttäuschung über die handelnden Personen. Ich wollte es im Urlaub aber erstmal bestmöglich verdrängen und mich einfach erholen.
Einen Anruf des ersten Vorsitzenden hatte ich drei Tage später ebenfalls auf dem Handy.
Nun bin ich zurück in Deutschland und muss mich mit diesem Thema befassen. Fest steht für mich: Für meinen Verein mache ich KEIN Spiel mehr. Die Enttäuschung ist einfach zu groß und ich fühle mich total ausgenutzt und verarscht. Hätten sie einfach gesagt, dass es ihnen mit mir zu unsicher sei oder wegen mir auch Unzufriedenheit an meinen Leistungen ausgesetzt und sich deshalb für einen anderen entschieden. Das alles wäre OK gewesen, dann hätte ich mich ordentlich verabschiedet, alles in guter Erinnerung behalten und wäre dem Verein als "Fan" geblieben. Sportlich hätte ich mit den anderen anfragenden Vereinen gesprochen und wäre vermutlich zu dem Verein aus meiner Uni-Stadt gegangen.
Für einen Verbleib bei meinem Verein sehe ich so überhaupt keine Basis mehr: Man lobt mich in den höchsten Tönen, will unbedingt meine Zusage (vermutlich, um "erstmal einen zu haben") und verhandelt dann mit anderen. Zudem wollte man eine schnelle Entscheidung, der neue Keeper hat sich fast 6 Wochen nach dem ersten Kontakt entschieden, mir wurde immer Druck gemacht und ständig wurde nachgefragt...
Hier geht es mir auch überhaupt nicht darum, einem Konkurrenzkampf aus dem Weg zu gehen. Den hätte ich bei dem Verein aus meiner Uni-Stadt nämlich auch gehabt. Es geht mir um (zwischen-)menschliche Dinge... Wir haben vollkommen offen gesprochen, ich habe den Verein in alles eingeweiht und am Ende kommt sowas. Ich denke, dass es hier um persönliche Interessen des Trainers geht. Daher habe ich auch das Gefühl, dass er den neuen als seine Nummer 1 geholt hat (evtl. sogar gegen den Willen des Vorstandes!?). Allein in der Vorbereitung kann ich aufgrund beruflicher Verpflichtung nur eingeschränkt trainieren, welche Argumente sprechen da in einem offenen Konkurrenzkampf für mich?
Nun weiß ich noch nicht so recht, wie ich weiter vorgehe. Einfach erstmal abwarten, ob sich noch Leute von dem Verein melden und mit mir mal sprechen wollen? Überhaupt mit ihnen reden oder einfach die Abmeldung rausschicken? Nochmal von mir aus auf die Vereine zu gehen, denen ich abgesagt habe? Evtl. das Internetportal bitten, einen kurzen Artikel zu veröffentlichen, dass ich den Verein verlasse und ein Statement abgeben?
Wäre cool, mal die Meinungen anderer Keeper zu dem Thema zu hören.