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Fußball und wie ich ihn zum Teil erlebe... Eindrücke aus dem Fußballleben und von einen Torwarttrainer

Sumpf, Jauche und Schwimmflügelchen

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Nein, von Regen konnte man zum Glück gestern nicht sprechen und von Tauwetter erst recht nicht. Doch der Sommer ist fern, so daß es eigentlich nicht lohnt, trotz der 5400 Quadratmeter Fläche die Badehose und Schwimmflügelchen einzupacken.

Trotzdem: Gestern wieder mal ein Highlight. Eigentlich, und da muss man einfach die Lanze brechen, es ist kein Verfehlen des Vereins, doch er leidet darunter - ich auch.
Es gibt keine Möglichkeiten, wirklich auszuweichen und der Spielrasen - intern gern auch Campo di Tannwaldo genannt - ist gesperrt, damit wir zumindest die letzten Spiele zu Hause noch auf dem schon arg mitgenommenen Boden durchführen können.
Also trainieren wir auf dem gefurchten, hoppeligen neuangelegten Rasenplatz, dessen Drainage einer Beschreibung spottet.
Anfangs denkt man noch, der Boden sei fest und stabil, doch der Boden ist schon bald weich und nass, nur wenige Schritte, und man steht bis zu den Knöcheln im Wasser.
Bewegt sich der Torwart im engen Bereich des Tores, sieht der Boden dort nach nur 15 Minuten Training wie eine Sausuhle aus und die faulenden Grasanteile steigen als deutlicher Geruch nach Kuhdung in die Nase und ein Wolke der Geruchs liegt über dem Platz.
Man kann kaum einen geraden Ball spielen, der Boden läßt es nicht zu und zwischen den Grasbüscheln verbergen sich tiefe Pfützen.

Nach nur 20 Minuten waren die Füsse durchweicht, und ein leises Quatsch, quatsch, quatsch begleitet die Schritte... es ist widerlich, vor allem weil der Boden sich anfühlt wie schleimiger Lehm und jeder zweite oder dritte Schritt in einer tiefen Lache endet.
Es ist Winter, da macht es wirklich keinen Spaß und Torwarttraining ist auf diesem Platz die Hölle, denn nach nur 10 Minuten ist der Torwart völlig durchweicht und dank der Temperaturen beginnt man auch rasch zu frieren.
Ich hatte gestern Füsse, die an Eisklötze erinnern und für mich ist diese Anlage, die ich als toll und eine der besten des Kreises in Erinnerung hatte, nun nach nur einem Jahr völlig zu Grunde gerichtet worden.
Man kann es nicht in Worte fassen, wie die Situation mich im Moment herunter zieht und eigentlich sogar anwidert...
Das ist keinem Verein zumutbar, ausser vielleicht einer Schoppenmannschaft. Doch selbst diese hätte, weil es kein Clubheim (es ist im Bau) mehr gibt, bei uns kein wirkliches Zu Hause.
Weder der Platz, noch das restliche Gelände lassen im Moment das Gefühl zu, daß man es hier mit einem ambitionierten Verein zu tun hat, der gern in die Gruppenliga aufsteigen möchte.
Dies würde man eher im unteren Niveau der Kreisligen vermuten, auch wenn dies ein unhaltbares Vorurteil diffamierender Art ist.
Schlicht gesagt, es ist grausam - und nach gestern 60 Minuten war ich mal wieder völlig demotiviert.
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Kommentare

  1. Avatar von Aschekind
    Naturrasen... Ich erinnere mich dunkel. Es war wirklich schön, der Geruch, die Geräusche des Balls und die absolute Ergonomie (Balsam für die Knie). Aber der Beitrag erinnert mich an die Vorteile eines modernen Kunstrasens. Da kann es unendlich viel regnen oder nur leicht feucht sein. Der Platz bleibt gleich. Trotzdem beneide ich jeden der auf Rasen trainieren kann. Auch wenns nur einmal in der Woche ist.