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Fußball und wie ich ihn zum Teil erlebe... Eindrücke aus dem Fußballleben und von einen Torwarttrainer

Torwart.de Camp 2011 - Sonntag

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Der Wecker klingelt, mitten in der Nacht.
Verdammt, es ist hell draussen, aber gefühlt... ich muss tot sein. Alles an mir ist so steif, herrgott aus meinem Muskelgewebe kann man Viagra Konzentrat gewinnen...
Egal, es muss gehen... also raus aus dem Bett, Dusche und Frühstück. Meiner Frau geht es nicht besser, es sind einfach die Betten... die tun das übrige.
Frühstück: Butterwecken mit Nutella - Herrlich. Danke Ruit, daß Ihr den Diätplan torpediert... ich kann nicht widerstehen
Wir gehen rasch, Umziehen und dann letzte Trainingseinheit... aaarrgh... durchhalten.
Ich kralle mir drei Stangen, zwei Hütchen auf dem Platz und baue meine Übung auf. Hans Leitert Gedächtnisübung. Ich mache keinen Hehl daraus, daß ich bei Hans Leitert völlig versagt habe.. ich weiß daher, was ich meinen Torleuten mit diesen Übungen antue.
Einige kommen damit gut klar, bei anderen zeigt sich: Reaktion und richtiger Beginn, es ist nicht einfach.
Nach weiteren 1,5 Stunden ist es vorbei... Das Material kommt vom Platz zurück an das Torwart.de Mobil, die Trainer sind ebenfalls fertig. Wir sind einfach körperlich auch nicht mehr taufrisch.
Klar, in uns schreit alles, daß es schön war und es gern weitergehen dürfte, aber schaffen würden wir es wahrscheinlich nicht...
Das letzte Mal geht es über die Brücke und wir hoffen, die Sportschule empfängt uns auch 2012 wieder. Denn der Platzwart hatte sich sehr, sehr abfällig geäussert, weil wir den Platz ein wenig gebracuht hatten und an einigen Stellen deutliche Gebrauchsspuren vorhanden waren. Nichts aber, was mir Sorgen bereitet hätte, weil diese Flächen nach wenigen Tagen, etwas Wasser und Dünger wieder grün sind.. doch wir kennen Platzwärte alle - und für den WFV müssen scheinbar immer top gepflegte und unbenutzte Teppiche vorhanden sein.
Sorry, lieber Platzwart und sorry, lieber WFV - alles im Rahmen der normalen Platzbenutzung und wenn der WFV mit seiner 120 Stunden Torwarteinheit kommt, sieht der Platz aus, als wäre ein Rudel Wildschweine auf der Suche nach Würmern über den Platz gezogen - also das ist nicht besser und umsonst war die Platznutzung auch nicht, sondern eben im Rahmen des sportart typischen Gebrauchs..
Aber gut, es kann keiner was sagen: Ich habe meine Stationen regelmäßig Gruppe für Gruppe verschoben, habe auch tiefe Löcher bedeckt und festgetreten, oder Verschiebungen wieder zurecht gezogen und angetreten - das sollte kein Thema sein... nur halt:
Jetzt muss der Platzwart leider was arbeiten, also mal düngen, mal sanden, mal bewässern - Entschuldigung, daß ein Beruf Arbeit nach sich zieht
Dieser etwas sandige, leicht bittere Nachgeschmack bleibt leider... doch wir können es nicht ändern... Vier Jahre lang scheint es niemand gestört zu haben, doch scheinbar sind wir Konkurrenz - ich frage mich nur: Worüber und worum? Sind wir etwas besser als andere? Potz, daß wäre ja dann ein Lob... viel Feinde, viel Ehr?
Egal, diese Gedanken schob ich nach den leckeren Fleischspießen zurück, als schon das letzte Mal geduscht und das Auto wieder gepackt war.
Noch rasch von der Torwartschule Ortenau meine Markierungshütchen zurück bekommen und dann wurde auch schon verabschiedet...
Wisst Ihr, daß über 360 Tage eine verdammt lange Zeit sein können? Eben noch Familie und schon aus Zwang geschieden - Leutz, Ihr fehlt mir... wisst Ihr das?
Die 2,5 Stunden nach Hause, wegen des Verkehrs mehr über die Landstrasse als die Autobahn, verliefen eher schweigend... ich glaube, jedem ging es so... die Eindrücke jedesmal, sie wiegen schwer.
Ich beschloss, diese Einträge zu schreiben, denn ständig war ich in Gedanken an Mathias, der nicht dabei sein konnte und gerade für Ihn, aber auch für alle anderen, die sich wieder mal nicht getraut haben, oder beruflich verhindert waren, schreibe ich das hier.
Schon am Abend spürte ich dann meine Adduktoren und nach Bear Grylls ging es unwiderruflich ins Bett... nur die Blaue Mauer nicht. Der brauchte bis 23 Uhr schweigend mit seinem Nintendo um das Camp zu verarbeiten.. und wenn ich das Video mir ansehe... ich weiß warum.

Kommentare

  1. Avatar von Oksanka
    Ja, die Fahrt nach Hause war schwer. So ein Leergefühl...
  2. Avatar von Believer
    Wir haben ja nach 2009 debattiert, ob man das Camp nicht auf eine Woche verlängern könnte. Jetzt muss ich mittlerweile sagen: Schnappsidee. Neben den ganzen materiellen Gründen macht einfach dieses Wochenende einmal im Jahr den Reiz aus. Und von der Intensität reichen diese 2 vollen Tage mit 9 Stunden Training vollkommen aus, damit man in jeder Trainingseinheit noch voll dabei ist. Niemandem würde es etwas bringen, wenn am 4. Tag keiner mehr ansprechbar geschweige denn konzentriert wäre.
    Also: Es war wieder ein tolles Wochenende mit einem freudigen Wiedersehen. Aber nach drei Tagen reicht es mir körperlich dann auch wieder und auf der Rückfahrt freue ich mich einfach auf nächstes Jahr. Allen Teilnehmern eine schöne Saison und ein erfolgreiches Arbeiten an den Anhaltspunkten, die im Camp gegeben wurden!
  3. Avatar von Paulianer
    Du fehlst uns auch, Steffen Ich zähle schon wieder die Tage!