Von einem überragenden Gefühl.
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am 21.07.2010 um 13:43 (5309 Hits)
Ich glaube, jeder von uns kennt dieses Gefühl. Frisch geduscht, mit einem Apfel oder einem Shake in der Hand, wird die Tasche geschultert. Mit einem Gruß verabschiedet man sich von den Betreuern und Trainern und macht sich dann auf den Nachhauseweg.
Gestern war um 21:03 Uhr die erste Einheit der Vorbereitung beendet. Sie begann mit einer kleinen Ansprache meines Trainers sowie der Ausgabe der neuen Trainingsklamotten ging es dann auf den Platz. Nach der Erwärmung und einem Stabi-Programm stand Einspielen mit dem Hauptaugenmerk auf spezifischer Ausdauer auf dem Programm. So spielten wir die restliche Trainingseinheit (3x 15 Min. mit jeweils aktiver Regeneration in den Pausen) 6 gegen 6 auf einem normalen Kleinfeld, was für uns sehr lauf- und willensintensiv gestaltet wurde. Danach hieß es noch 6 Minuten auslaufen und für mich ausdehnen.
Nach einem besonders anstrengenden Training, bei dem man auch an seine Grenzen geht, habe ich immer dieses überragende Gefühl. Während mein Körper mir erschöpft signalisiert, dass er jetzt keinen Bock mehr hat, ist mein Kopf frei und ich bin im reinen. Dann stöpsle ich mir die Kopfhörer meines MP3-Players in die Ohren, mache mir ruhige Musik an und mache mich auf den Weg zum Bahnhof. Die Fahrt in der Bahn zurück ist dann ein Genuss. Ich beobachte, wie die Umgebung an mir vorbeizieht und singe stumm das Lied in meinen Ohren mit. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre, ein ganz besonderes Gefühl, das man kaum beschreiben kann. Ich liebe es. Auch wegen diesen Momenten nicht nur auf dem Platz, sondern auch abseits des Platzes liebe ich diesen Sport so sehr.
In dem Sinne ist es nicht die Lust an der Qual (im Training hätte ich am liebsten das Handtuch geschmissen), sondern viel mehr das gute Gefühl den Willen bewiesen zu haben danach.
Das zeichnet uns wahrscheinlich alle aus.