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Schnapper82

Zwischen Topelf, Verein, Arbeit und geschrotteten Fingern...

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Am 17. Juli fand mein erstes Vorbereitungsspiel statt. Es ging mit einer Auswahl von Essener Amateuren gegen den NRW-Ligisten Rot Weiss Essen. Hier kann man sich einen Eindruck über das Spiel verschaffen.
Ein kleines Highlight direkt zum Anfang der Saiosn, welches mich an meine 4. Liga Zeiten erinnerte und mich doch ehrlich gesagt etwas Emotional werden liess. Wir gewannen dieses Spiel mit 2:1 gar nicht mal unverdient. Klar, wir hatten kaum Chancen, aber diese haben wir halt versenkt im Gegensatz zum NRW-Ligisten. Mit meiner Leistung war ich zufrieden und darauf kann man aufbauen. Die Vor-Vorbereitung hat sich also wieder einmal gelohnt und ich bin auf den Punkt topfit und hellwach.
Leider habe ich mir bei diesem Spiel die Kapsel im rechten kleinen Finger angerissen, wie sich heute herausstellte. Ja, heute. Ich habe etwas getan, was ich eigentlich veruteile. Ich war nicht beim Arzt, sondern habe sogar noch zwei Vorbereitungsspiele ohne Diagnose gespielt. Aber der Reihe nach. Am 18. Juli stand das erste Vorbereitungsspiel mit meinem Verein auf dem Plan. Mein Finger schwoll über Nacht an und war grün und blau. Normalerweise hätte ich das Spiel ausgesetzt, aber unser 2. Keeper ist im Urlaub und unser TWT, der ansonsten schon mal einspring, wurde an der Nase operiert. So habe ich also gespielt unter Schmerzen. Ich hatte Glück und kein Ball oder Fuss erwischte mich am Finger. Wir verloren 4:1. Ganz schlechtes Spiel unserer Teams in der zweiten Halbzeit. Nach 70 Minuten merkte ich, dass ich total ausgelaugt bin. Dicke Beine, Schmerzen im Finger usw. Ich zog das Spiel durch. Konnte ein paar Bälle halten, aber 4 Gegentore wurmen schon. Gerade wenn man am Tag vorher noch mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe einen NRW-Ligisten geschlagen hatte. Montag fuhr ich runter. War bis 19:20 auf der Arbeit und habe das Training im Gym gecancelled. Dienstag dann das nächste Mannschaftstraining. Zum Glück waren wir nur laufen. Eine lockere Stunde. Ich hatte das Gefühl, dass meine Beine wieder fit werden beim laufen, also alles richtig gemacht. Mittwoch stand das nächste Spiel an. Warmgemacht nach einem langen Arbeitstag und gezockt. Klar, der erste Ball, den ich wirklich halten musste, der knallt voll vor den Finger. Egal. Wieder spiele ich weiter. Wieder gehen wir 1:0 in Führung. Ich spiele gut mit, sichere Flanken und bin echt zufrieden. Unser Spiel sieht gut aus. Der Gegner wurde dann stärker und schon kam die nächste Schrecksekunde. Ein langer Ball, ich gehe raus und will den Ball sichern. Der Gegenspieler rutscht rein und trifft mich genau am Kopf. Seltsamerweise ist nichts passiert. Ein paar Kratzer und das war es. Wieder Glück gehabt. Dann das 1:1. Ein Gegenspieler bricht durch, flankt rein und in der Mitte pennt unser Innenverteidiger. Kurze Zeit später das 2:1 für den Gegner in einer 2 gg 1 Situation gegen mich. Halbzeit. Wieder einige Wechsel und das Ergebnis nach 90 Minuten war 4:2. Unnötig, da alle Gegentore nach individuellen Fehlern fielen. Noch viel Arbeit. Donnerstag dann war ich bis 22:45 im Büro. Super. Wieder kein Gym. Egal. Regenerieren, soweit es geht. Heute Morgen klingelt der Wecker um 5:30 Uhr. Ich fühle mich wie ein alter Mann. Los gehts. Fertig machen und zum Doc. Endlich mal. Nach der Untersuchung und dem Röntgen dann die Erleichterung. Die Kapsel ist nur angerissen, der Knochen ist in Ordnung. Der Reha Handschuh von Torwart.de wird noch in der Arztpraxis per iPhone bestellt. Danke hierfür noch mal an Marcel für seinen Einsatz. Sonntag kann ich also spielen. Kleiner Finger und Ringfinger werden zusammengetaped und dann funzt es. Erlaubnis vom Doc habe ich. Fragen steigen in mir auf. Wieso mach ich das alles? Wieso ziehe ich es durch? Ich habe selber keine Antwort im Moment, aber ich bin froh, wenn das geregelte Training und die geregelten Spiele wieder losgehen. An Trainingstagen gehe ich um 6:15 aus dem Haus und bin um 21:30 Uhr wieder zu Hause. Ich stelle hohe Ansprüche an mich selbst und merke, dass das man Antrieb ist. Des Weiteren Liebe ich natürlich den Sport und auch das sagt mir: MACH WEITER!
Ich werde weiter machen und zwar so lange, bis ich merke, dass ich meine Ansprüche an mich selbst nicht mehr erfüllen kann. Das wäre ein Zeichen für mich die Handschuhe an den Nagel zu hängen. Das ist der Grund, wieso die Landesliga das Maximum ist für mich. Arbeit und Fussball in Kombination ist nicht leicht, aber machbar.
Sonntag stehe ich wieder da, wo ich hingehöre. In einem halbseitigen Käfig bestehend aus drei Stangen und einem Netz. Mein zu Hause. My Home is my castle...ich hoffe noch für einige Zeit.
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Kommentare

  1. Avatar von Mondy
    Respekt vor deiner Einstellung, auch wenn es tatsächlich leichtsinning ist mit Verletzung zu spielen...aber ich sitze ja selber im Glashaus, also werde ich nicht mit Steinen werfen!

    Weiterhin viel Erfolg, wünsche dir noch viele Jahre zwischen den Pfosten!!!
  2. Avatar von Luke
    Seltsame Parallelen... wo in meinem Alter die Faktoren Spaß eine Rolle spielen, ist es bei Dir die Arbeit, die Dich einspannt...
    Aber egal wie, jeder hat auf seine Art und Weise mit Faktoren zu kämpfen, die es nicht immer einfach machen, weiterhin so engagiert für den Fußball zu leben.

    Ich hoffe für dich, dass es noch nicht so bald der Fall sein wird, dass du dich nichtmehr so sehr für den Fußball begeistern kannst bzw. deine Ansprüche an dich nichtmehr erfüllen kannst.
  3. Avatar von Believer
    Hut ab, Schnapperle. Ein ehrlicher Text, den ich, auch wenn ich den Stress der Arbeitswelt noch nicht kenne, doch nachvollziehen kann, denn irgendwo opfert jeder.
  4. Avatar von S h Y
    Man merkt das du den Sport liebst ! Super Einstellung, nur irgendwann schlägt der Körper zurück und dann geht das nicht mehr.

    Wünsch die viel Erfolg für die Saison und natürlich, wie jedem andern auch Gesundheit!