Glove Spotting

Zuerst war es nur eine flüchtige Idee, doch Stück für Stück wurde daraus eine eigene Serie. Und heute gehört Glove Spotting zum festen Repertoire von torwart.de. In bisher 23 Ausgaben zeigten wir euch, welche Torwarthandschuhe die Profitorhüter tragen, wer auf ein außergewöhnliches Sondermodell setzt und wer sich offensichtlich mit der Verkaufsware zufrieden gibt. Zukünftig werden wir uns obendrein in regelmäßigen Abständen gezielt den Torwarthandschuhen ausgewählter Torhüter widmen und diese mithilfe detaillierter Aufnahmen und Erklärungen präsentieren. Den Anfang machen wir heute mit Morten Jensen von Hessen Kassel, aktueller Tabellenführer der Regionalliga Süd.

Wer ist Morten Jensen?

Morten Jensen wurde am 20. September 1987 im norddeutschen Husum geboren. Der 1,88 Meter große Torhüter begann seine Karriere beim Rödemisser SV, wechselte dann zum Husumer SV und schließlich zu DGF Flensborg. Ihm war klar, dass der Wechsel zu einem Profiverein unausweichlich ist, wenn er im Fußball etwas erreichen wolle. So ging er im Alter von 15 Jahren zu Hannover 96. Das war in 2003. Schnell zeigte sich, dass Jensen ein Ausnahmetalent ist. Mit 18 Jahren kam er zum ersten Mal in der damaligen Oberliga Nord zum Einsatz. Über weitere Einsätze in der 2. Mannschaft konnte er sich schließlich für höhere Aufgaben empfehlen und feierte am 34. Spieltag der Saison 2005/2006 gegen Bayer 04 Leverkusen sein Debüt in der Bundesliga. Seine Kollegen Robert Enke und Frank Juric waren damals verletzt, weshalb Jensen bereits eine Woche vor dem Spiel wusste, dass er zum Einsatz kommen wird. Das Spiel endete 2:2. Heute sagt er, dass es Spaß gemacht hat, vor einem so großen Publikum zu spielen. Am Abend vorher war er nervös und konnte schlecht schlafen, auf dem Platz griffen dann jedoch die Routinen und der berühmte Tunnelblick bescherte ihm ein gelungenes Debüt. Das 2:2 erzielte damals übrigens ein gewisser Dimitar Berbatov, der heute für Manchester United am Ball ist.

In den darauf folgenden Saisons rückte Jensen jedoch wieder ins dritte Glied und spielte zumeist nur für die 2. Mannschaft der Niedersachsen. Für einen talentierten Nachwuchstorhüter war dies natürlich keine befriedigende Situation und deshalb wollte Jensen den Verein verlassen. Doch Hannover 96 ließ ihn nicht ziehen. In der Saison 2008/2009 kam er dann gegen Arminia Bielefeld zu seinem zweiten Einsatz in der Bundesliga. Robert Enke war verletzt und Florian Fromlowitz flog am vorherigen Spieltag vom Platz. Das Endergebnis lautete 1:1. Jensen kann also von sich behaupten, in der Bundesliga noch nicht verloren zu haben. Gewonnen hat er allerdings auch noch nicht. Damit sich dies irgendwann ändert, arbeitet Morten Jensen hart für seine sportliche Zukunft. Im Sommer 2010 lief sein Vertrag in Hannover aus und er wechselte zu Hessen Kassel in die Regionalliga Süd. Auf den ersten Blick mag dies ein Rückschritt sein, aber wer Jensen kennt, der weiß, dass er einen Schritt zurück durchaus in Kauf nimmt um an Ende zwei Schritte nach vorne zu machen. Und zumindest der sportliche Erfolg gibt ihm Recht: Jensen hat sich als eine Macht zwischen den Pfosten etabliert und spielt eine starke Saison im Tor der Hessen. Mit seinem Team steht er derzeit an der Tabellenspitze und hofft am Ende der Saison den Aufstieg in die 3. Liga feiern zu können. Ein Schritt nach vorn. Ein Schritt in Richtung Bundesliga, wo Jensen eines Tages wieder spielen möchte.

Welche Torwarthandschuhe trug Morten Jensen in der Vergangenheit?

Seitdem Morten Jensen bei Hannover 96 den Sprung in den Seniorenbereich schaffte, trug er - bis auf eine Ausnahme - durchgehend Torwarthandschuhe von Uhlsport. Zu Beginn vertraute er noch auf einen außen genähten Schnitt, doch vor einigen Jahren entschied er sich für ein Modell mit einer Innennaht und blieb seitdem dabei. Da Uhlsport bis zum Erscheinen der Uhlsport Fangmaschine HN Pro im letzten Jahr keine Innennaht-Modelle in seinem Sortiment hatte, bekam Jensen immer Sondermodelle zur Verfügung gestellt. Vor knapp zwei Jahren wechselte er allerdings kurzzeitig seinen Ausrüster und lief mit Torwarthandschuhen von Adidas auf, die er unter anderem auch bei seinem zweiten Einsatz in der Bundesliga trug.





Welche Torwarthandschuhe trägt Morten Jensen heute?

In der aktuellen Spielzeit trägt Morten Jensen ein Sondermodell der Uhlsport Fanghand Absolutgrip Advanced. Im Folgenden zeigen wir euch, dass sich dieses Sondermodell gar nicht so stark vom frei im Handel erhältlichen Stangenmodell unterscheidet.





Auf den ersten ungeübten Blick unterscheidet sich das Sondermodell von Jensen (hinten) überhaupt nicht vom Stangenmodell (vorne). Die Oberhand beider Modelle ist identisch. Dies ist allerdings nicht ungewöhnlich, da natürlich der Eindruck vermittelt werden soll, dass die Profitorhüter ein im Handel erhältliches Paar Torwarthandschuhe tragen.



Überraschender ist hingegen, dass Jensen dem relativ umstrittenen Verschluss des Stangenmodells vertraut. Während dessen fehlende Stabilität von vielen Torhütern kritisiert wird, scheint Jensen damit gut klar zu kommen. Dies zeigt, dass Geschmäcker verschieden sind und nicht jeder Profitorhüter dieselben Wünsche hat, wenn es um das Arbeitswerkzeug geht. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Jensen von vielen seiner Kollegen, die vermehrt auf den klassischen umlaufenden Klettverschlussriegel setzen. Anzumerken ist, dass der einem Gurt ähnelnde Verschluss ursprünglich personalisiert war. Dass sich die Buchstaben bereits gelöst haben, deutet darauf hin, dass dieses Material nicht wirklich gut zu bedrucken ist. Uhlsport ist sich dieses Problems bewusst und hat den Namen deshalb vorsichtshalber noch einmal auf den über das Handgelenk verlängerten Haftschaum gedruckt.



Im Gegensatz zum Stangenmodell verfügt das Sondermodell von Jensen über den Uhlsport-Schriftzug auf dem Haftschaum direkt über dem Handgelenk.





Der größte Unterschied zwischen dem Stangenmodell der Uhlsport Fanghand Absolutgrip Advanced und dem Sondermodell von Jensen ist der unterschiedliche Schnitt. Wie zuvor bereits angesprochen, vertraut Jensen auf den Innennaht-Schnitt und dementsprechend ist sein Sondermodell gestaltet. Das Stangenmodell hat hingegen eine Außennaht. Anzumerken ist an diesem Punkt, dass sowohl das beide Modelle über die leichten Prägungen im Haftschaum verfügen. Dabei scheint es sich um eine wirklich sinnvolle Eigenschaft zu handeln, wenn man betrachtet, dass auch die Torwarthandschuhe andere Profitorhüter so ausgestattet sind.







Auch der Daumen ist beim Sondermodell komplett innen genäht. Das Außenmodell verfügt auch hier über eine Außennaht.







Die Außenkeile des Sondermodells von Jensen sind entsprechend des Schnitts der Finger ebenfalls innen genäht.



Das typische Sample-Schild befindet sich in fast allen Sondermodellen von Uhlsport. Dort ist neben der Modellnummer und dem Produktionsdatum bzw. -zeitraum meistens auch die Größe der Torwarthandschuhe vermerkt. Im Falle von Jensen ist dies Größe 11.