Fußball und wie ich ihn zum Teil erlebe... Eindrücke aus dem Fußballleben und von einen Torwarttrainer

Was für ein Stress. Ankunft in Ruit um 18.45 Uhr, nichts gegessen, nicht umgezogen... Also schnell rein in die Klamotten, und auf den Platz.
Das Aufwärmen läuft, begrüßen, Hände schütteln und dann rasch: Wassereimer aufstellen, Hütchen aufstellen und los.
1. Einheit - Doppelballübung, Focus auf das schneller Aufstehen und Wenden unter Berücksichtigung verschiedner Möglichkeiten.
Brasilianer Fabio macht die "Spanische Wende" in absoluter Klasse, schnell und wahnsinnig perfekt... doch auch andere kommen gut über die Torwartwippe in den Stand und wieder andere versuchen sich dan der kritisieren, und von den meisten Trainern verschmähte Rolle.
Unterschiedliche Ideen und Meinungen kollidieren und die ersten guten Diskussionen kommen auf, doch es bleibt keine Zeit für diese Sachen. 21.30 Uhr endet die erste Einheit mit den letzten Strahlen der Sonne.
Gepäck auf's Zimmer, duschen und... eine Kleinigkeit essen... die Kinder jubeln erst nach Macces, doch nach dem Training reicht dann die Pizza vom Sportlertreff.
Zusammen mit Mathias Bolz, Klaus Fey und dem Simon Pander - Trainer der Torwartschule Ortnau - sitzen wir bis spät in der Nacht draussen und reden über das Torwartspiel, Torwarttraining und Philosophien.
Um 7.30 Uhr klingelt der Wecker, die Nacht war kurz.. kurz duschen, Zahnbürste in die Schnute und ab zum Frühstück.
9 Uhr beginnt das Training und der Planet steht am Himmel und entsendet die mörderischen Todesstrahlen auf den morgenfeuchten Fussballplatz.
Meine Einheit hat Orientierungsfähigkeit zum Thema und ich Dussel, habe meine Hütchen vergessen.
Also nehme ich die Torwart.de und Campus Ruit Markierungskegel und improvisiere ein wenig... doch, es funktioniert. Es ist eine mörderische Einheit, da aber die Gruppen recht groß sind, ist die individuelle Belastung zum Glück erträglich. Für einen Torwart allein, es wäre eine Folter... das muss auch der "bayrische Oberbatzi" Manfred erkennen, der aufgrund einer Leistungszerrung im Oberschenkel mit dem Training aussetzen muss.
So kann man einige Torhüter mal ein wenig fordern. Sascha B. und Doro sind solche Torleute, die bei dieser Übung richtig Gas geben und sagenhaft gute Leitungen erzielen, die die Leistung der anderen nicht schmälert, aber hier auffällig waren.
Es geht um kurz nach 11 Uhr 15 Minuten in die Umkleiden/Zimmer, zum Duschen. Das Thermometer ist auf gefühlte 50° C geklettert, der sanfte Wind mag kühlend sein, doch er brennt auf dem roten Nacken, der sich abzeichnet.
Mittag, doch keine Mittagsruhe. An seinem 25 Hochzeitstag ist der Produktmanager von Uhlsport gekommen... hatten alle Teilnehmer schon Uhlsport Shirts für das Camp bekommen, war er nun da. So machen Torwarthandschuhe der Profi Sondermodelle von Robert Enke die Runde, aber auch die WM Handschuhe der Fangmaschine oder WM Sondereditionen sind Thema... Modell machen die Runde, auch ein Fangmaschine Prototype ist dabei, der in seinen auffälligen Farben als Erlkönig vervorsticht. Beläge sind das Thema, wie der Intermediate Belag, der dann eben kein Duo Belag ist, wie bei anderen Herstellern, sondern eine Besonderheit aus dem Hause Uhlsport ist... auch der Absolutgrip wird angesprochen...
Schnell ist die Runde rum, auch wenn einige Trainerkollegen wie beim Vortrag von reusch mit leicht ironisch-sarkastischen Hintergrundbemerkungen für Freude und Spaß bei den Teilnehmern sorgten, die in der Nähe waren...
Dann kam der torwart.de Sonderverkauf... und auch hier waren einige Leute wieder dabei, die Ihre Handschuhsammlung mit einigen Modell aufbesserten, oder auch neue Unterziehhosen fanden.
Umziehen und 15.30 Uhr wieder auf dem Platz.
Die Einheit nennt sich "snap it" und auch hier geht es um den aggressiven Ballangriff und das eins gegen eins. Schwerpunkt sind hier: Rechtzeitig fertig, sowie Mut...
Die Blaue Mauer sorgt in seiner Gruppe für viel Stimmung, denn als Stürmer ist er bei den Torleuten, die diese Übung machen, auch gefürchtet, denn aufgrund seiner Größe, ist er einfach rasend schnell. Doch auch die Mädels-Gruppe kann hier glänzen, während die Gruppe der Alten Hasen im Ü50 Tempo versucht der unsäglichen Hitze zu trotzen, die sich in meinem Nacken anfühlt, als würden Dornenranken die gereizte Haut foltern.
Viel Stimmung unter den Älteren Aktiven, die sich hier zum Teil erbitterte Duelle liefern, und hier wirklich Vollgas gegeben haben - Kompliment an diese Gruppe.
Nach dem Abendessen geht es in den Trainer Workshop, doch die Hitze zeigt sich in Müdigkeit und Ruhebedürfniss, die Fragen kommen nicht auf, so daß der Workshop nicht wirklich so ins Rollen kommt - schade, denn hier hätten die Teilnehmer endlich mal die Trainer direkt und gezielt fragen können - wann gibt es so eine Chance, und die Teilnehmer lassen diese zum Großteil ungenutzt verstreichen.
So geht ins Achtelfinale Ghana - USA, welches der "Saupreis" und der "Batzi" am Tisch draussen bei Cola und Weizenbier verbringen, und auch hier über Camp 2009 und Torwartspiel und Torwarttraining sprechen... Es wird 1.18 Uhr Sonntag, bis die Truppe ins Nachtdunkel wackelt und zur Ruhe geht...
Unbarmherzig der Wecker - verdammt... es fühlt sich an, als wäre das Gesicht nach einer Schönheits-OP verpfuscht worden: Überall klemmt und spannt die Haut und der Nacken ist die Hölle...
8 Uhr Frühstück, und viele sind leicht schlapp... doch um 9 Uhr sind dennoch wieder alle auf dem Platz.
Einige Verletzte gibt es, darunter jemand, der beide Hüften blau hat und daher nicht mehr mitmachen kann. Wohl ein Problem der Falltechnik - Warum hat er die Chance nicht genutzt, die Trainer zu fragen und hier um Hilfe zu bitten, als es noch ging? Doch umgekehrt stelle ich mir die Frage: Warum ist es mir, oder einem der anderen Trainer nicht aufgefallen?
Sonntag morgen und die Sonne brennt schon wieder.. für mich stehen Abwürfe und Abstoße auf dem Programm... Präzision ist gefragt, denn es geht darum, Ziele anzuspielen bzw. anzuwerfen... 35 Meter, es erscheint vielen so nah, das Ziel ist 10 cm vom Boden entfernt, knapp 1,80 Meter hoch und 5 Meter breit, welches dort steht.. und trotzdem schaffen es einige, dieses Ziel voller Ehrgeiz anspielen zu wollen und weder mit Hand noch mit dem Fuss dieses auch getroffen. Es ist oft nicht die Weite, es ist die Präzision.
Es werden Getränke und Nachtisch ausgespielt und man merkt es, diese Einheit, sie ist für den Spaß da... Zeit für Korrekturen gibt es leider nicht, so läßt man die Spielform laufen... Es gibt Torleute, wie Nico S. die hier mit Händen und Füssen sensationelle Weiten aufgrund toller Technik erreichen, aber leider eine Streuung haben, die dann die "Klostein-Nummer", also Null-Null, implementiert...
Fertig... 11.30 Uhr.. der Platz leert sich, die Teilnehmer helfen Material zum Sammelpunkt zu tragen - Danke an alle Teilnehmer, Ihr habt so toll mitgemacht, trotz der sprichwörtlichen "Hölle von Ruit"...
Duschen, Zimmer räumen und Mittagessen.
Viele reisen schon ab, die Verabschiedung ist herzlich und bei einigen ist klar:
2011 - Torwart de Camp nr. 4 - Replay

Nach 2 Stunden und 45 Minuten sind wir endlich zu Hause, rechtzeitig zum Anpfiff des Achtelfinale, welches mit einem tollen 4:1 für die deutsche Mannschaft endet... ein guter Tag, mit Glück auch.
Danke hier an Golfi und Lucky Luke, ihr habt mich gerettet, nachdem ich geflucht habe und eigentlich mich furchtbar über mich aufgeregt hatte... Danke nochmals.

Danke aber auch an das Team von Torwart.de, danke an Marcel, sein Staff Schlumpf, Ilka und Carsten... 1A Organisation, gute Planung und inzwischen ein recht bekanntes und zudem bewährtes Camp, mit einem immer ansprechenden Programm. Danke!

363 Tage bis zum Torwart.de Camp 2011 - Replay

Mission accomplished!!! Congratulations!