Unbekannte Stadt, unbekannte Menschen und nette WG-Mitbewohner
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am 29.06.2010 um 20:58 (6191 Hits)
So, es ist nun mein erster Tag im für mich großen, aber im Vergleich zu Berlin, kleinen Frankurt am Main.
Der Abschied fiel sehr schwer. Noch ist es ein seltsames Gefühl nach vorne zu blicken und sich zu sagen: Ich werde jetzt dort leben, obwohl mein Zuhause Berlin bleibt.
Es ist wie in den Urlaub fahren. Ein langer Urlaub.
Um 10:21 Uhr ging also der Zug vom Berliner Ostbahnhof. Ein Stau auf der Lichtenberger Brücke hätte mich fast den Zug gekostet, aber zum Glück reagierten wir frühzeitig und fuhren einen Umweg. Nach 4 Stunden und 23 Minuten kam ich dann also in Frankfurt am Main am Hauptbahnhof an. Schweißgebadet schleppte ich dann beide Koffer bis zum Ende des Bahnsteigs, wo mich Mathias erwartete und mich dankenswerterweise von einem der beiden erlöste. Eine kurze Rundfahrt an die für mich wichtigsten Orte (Trainingsplätze, Park, Weg zum Training) folgte, bis wir dann letztendlich zur WG aufbrachen. Diese befindet sich in einer Straße umringt von großen, mehrstöckigen Häusern, die wir dann auch runterfuhren. Doch die richtige Nummer wollte und wollte nicht kommen. Schließlich ließen wir dann das bunte Treiben der Straße und die meisten Häuser hinter uns und kamen auf eine Hauptverkehrsstraße. Sehr verwundert kamen wir dann ein paar Minuten später bei der richtigen Nummer an an. Ein weißes Haus, dahinter eine große Werkstatt. Gegenüber ein S-Bahn-Gleis und eine Bushaltestelle (der Bus fährt alle Stunde). Das war schon ein kleiner Schock, da das Haus von außen irgendwie ein wenig heruntergekommen aussah. An Mathias' Blick konnte ich ablesen, dass er dasselbe dachte. Im Haus dann zumindest ein wenig Erleichterung. Bis auf die scheußlichen weißen Spitzenjalousien, die ich dranlassen muss leider, sind die Zimmer wie erwartet eingerichtet und hell. Sehr schön. Leider sind sie zur Straße gerichtet und der Lärm der Hauptverkehrsstraße ist am Tag schon vernehmbar. Aber alles eine Frage der Gewöhnung und Musik ist bei mir sowieso immer an. Zur Zeit (bis zum 14.7.) schlafe ich in einem Container hinter dem Haus. Ein kleines 2-Zimmer-Ding mit Dusche, WC und Waschbecken sowie im Hauptzimmer einem Bett, einem großen Kleiderschrank, Komode, Nachtschrank und TV-Gerät. Wenn es dort nicht so mörderisch heiß wäre, dann wäre es wirklich super. Aber ich sage es mal so: Der Ventilator ist mein Freund. Also kann ich mich eigentlich kaum beklagen.
Noch ist es wirklich schwer sich vorzustellen, dass man hier lebt für das nächste Jahr. Der erste Eindruck der Stadt ist so ganz anders als der von den Ecken, die ich aus Berlin gewohnt bin. Aber gut, auch das ist eine Gewöhnungssache.
Morgen steht dann das erste Training an. Da werde ich auch meinen neuen Trainer und die neue Mannschaft kennen lernen. Es bleibt spannend.
Gerade sitze ich mit meinen Mitbewohnern im Wohnzimmer und gucke Spanien gegen Portugal
Also: Viva Sofia! (Wir haben 2 Spanienfans )