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Fußball und wie ich ihn zum Teil erlebe... Eindrücke aus dem Fußballleben und von einen Torwarttrainer

Shambalah am Fusse des Meru

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Shambalah, es ist der Name eines mytischen Königreiches. Solche Mythen von derartigen Königreichen finden sich überall, egal ob Atlantis oder Troja, El Dorado, Saba ... überall. Sie sind oft Sinnbild eines verklärten Wunschtraumes nach dem idealen Abbild - hier der menschlichen Zusammenlebens.
So mag Saba noch greifbar sein, Troja wirklich gewesen zu sein, doch Atlantis erscheint mehr eine Phantasie und Shambalah ist eher Ort und Zuflucht tief in der Seele, als wirklich eine geographisch fassbare Örtlichkeit.

Unfassbar ist auch die neue Idee unseres Trainers. Haben wir das Wochenende mit insgesamt 4 Trainingseinheiten gut überstanden, wobei mein Torwart zwei Einheiten reines Tw Training hatte, zwei Einheiten durfte er laufen und mit dem Schlitten spielen.
Dabei war schon klar, daß wir mit schnellen Schritten und etwas Sprungkraft voll in die Kerbe schlagen, die zuvor ausgegeben wurde: Grundlagenarbeit an der Physis. So habe ich die letzte Einheit etwas Reaktion und Doppelball Übung gemacht, doch hier zeigte sich deutlich: Ist der Körper am Ende, ist auch die Konzentration und Reaktion furchtbar.
Dies zeigte sich dann gestern auch im Spiel.
Nein, kein Monster Gegner, eher ein Gegner, der gerade so 11 Mann zusammen bekommen hatte, wo dann ein Feldspieler ausgelost wurde, der ins Tor musste und ging es auch los. 20 Minuten Kurzpass-Spiel mit ansprechendem Tempo - 5:0
Da der Trainer mit 3er Kette spielen möchte, haben wir gestern gegen diesen schwachen Gegner diese Option ausprobiert.
Nunja, man muss sagen: Durchaus durchwachsen. Die Abstimmung funktioniert gar nicht, weil das intensive Verschieben in der Devensive zum Aufbau der Verteidigungsdreiecke nicht funktioniert, die Doppelsechs kann nicht immer die Aussen sauber abdecken und blocken, das offensive Mittelfeld und die Zentrale waren ebenfalls nicht in der Lage, durch Verschieben und Raumdeckung die Abwehr zu entlasten. Mit mehr und mehr Müdigkeit kamen mehr und mehr Fehler im defensiven Verhalten und damit Chancen für unsere sehr schwachen Gegner. So resultierten die beiden ersten Gegentore aus einem Strafstoss, der im Nachschuss verwandelt wurde, weil die Verteidiger weniger schnell schalteten als der gegnerische Stürmer - dieser konnte den Ball über die Linie drücken, nachdem dieser vom Torwart gehalten wurde, bevor ein unserer Leute den Ball wegschlagen konnte.
Der zweite Treffer war ein langer Heber über die Mauer bei einem Freistoß, der vom Torwart etwas unglücklich gehalten wurde, der aber den Ball nicht um den Pfosten ins Aus drehte, oder den Ball festhalten konnte, sondern den Ball prallen lies, so daß aich hier der wesentlich schneller schaltende Gegner im Nachschuss erfolgreich war.
Auch die Pässe zum Torwart, oft waren es Bälle, die nicht flach gespielt wurden, sondern auf Kniehöhe angedudelt kamen oder schlichtweg durch das nicht immer optimale Stellungsspiel des Torwart zu weite Strecken zurück zu legen hatten, daß aich hier der Gegner ein zweimal beinahe den Querpass erreicht hätte.
Schlimm war dann die 2. Halbzeit, wo wir durch individuelle Fehler 2 Elfmeter verursachten, die durch unglückliche Fouls im Strafraum durch den zentralen Abwehrspieler verursacht wurden.
Das schnelle Kurzpassspiel mit Laufarbeit verkam zu einem Langpassspiel mit Standfussball, die Trainingseinheiten machten sich nun sichtbar bemerbar, zum Unverständnis der Zuschauer.
So wurde auch weniger, mit dem gewechselten, Torwart gespielt, sondern eher nach aussen geklärt, der Ball geschlagen oder zur Ecke geklärt, was nicht immer glücklich aussah und die Abwehr mehr und mehr unter Druck geriet.
Das Projekt 3er Kette, es ist wie die mystische Stadt Shambalah, von vielen als toll, super und sehr ansprechend beschrieben, bei uns nur schwer realisierbar. Vor allem nach solchen Trainingseinheiten geht es nicht, weil die Spieler nicht die Kraft haben, die volle Laufbereitschaft und vollen Laufwege immer und immer wieder zu gehen, weshabl sich unweigerlich Lücken und Öffnungen ergeben, die dem Gegner Chancen und Abschlussmöglichkeiten eröffnen.
Man kann daher von Glück sagen, daß der Gegner so schwach war, gegen einen guten Gegner hätten wir nicht 9:4 gewonnen, sondern wären wohl 3:1 oder 4:2 nach Hause geschickt worden.
3er Kette aus dem Stehgreif, ohne Übung, ohne viel Training, es ist ein ehrgeiziges Projekt, und nicht nur ich hege Zweifel, daß man damit wirklich in der Runde sicher und sauber bestehen kann.
Jedenfalls könnte man dann vielleicht mehr Tore schießen, doch die wenigsten Gegentore der Saison, wie im letzten Jahr durch unsere Abwehr erreicht, das wird man so nicht halten können - und damit dürfte das Projekt Meisterschaft stehen und fallen...
Stichworte: testspiel, vorbereitung Stichworte bearbeiten
Kategorien
Fussball , Gedanken

Kommentare

  1. Avatar von Icewolf
    Parodiebeispiel:
    "Statt heute gegen eine Fußball-Mannschaft anzutreten werden wir uns im Stabhochspringen mit gelernten Leichtathleten messen! Wehe, wenn Ihr versagt!"
    Mann, Mann.
    Woher wissen die Spieler denn, wobei man bei ner 3er-Kette achten muss? Und welche Situationen niemals eintreten dürfen, da sie sonst zerfällt?