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Fußball und wie ich ihn zum Teil erlebe... Eindrücke aus dem Fußballleben und von einen Torwarttrainer

Von Ölpflanzen, seltsamen Entzündungen und Rippenblessuren....

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...die Blaue Mauer hat es nicht leicht.
Erst donnert ein Gegenspieler zweimal gegen eine Rippe, so daß er zwei Tage später beim Atmen aufgrund Schmerzen von der Schule nach Hause geschickt wurde, dann entzündet sich eine Sehne im Fuss, so daß er jetzt auch an Gehhilfen seine Wege machen muss.
Doch was haben Ölpflanzen damit zu tun?

Ganz einfach: Sesam ist eine der ältesten und bekanntesten Ölpflanzen dieser Erde. Schon im alten Indien und Mesopotamien wurde die Pflanze kultiviert und Öl aus deren Samen gemacht.
Sesam Saaten sind beliebt, um diese als feine, zarte Körner auf Laugengebäck oder normale Brötchen zu streuen, der nussige Geschmack verfeinetr Vollkornbrot und Müsli Gerichte.
Unter Körper hingegen verfügt auch über Sesam: Kleine Knochen, die in Sehnen eingearbeitet sind, um das Gleiten und Bewegen der Sehne zu verbessern, aber auch um die Länge der Sehnen ein wenig in Grenzen zu halten und durch knöcherne Strukturen zu unterstützen.
Am bekanntesten ist wohl die Kniescheibe - im Grund genommen ist auch dies ein Sesambein. Es schützt das Kniegelenk von vorn, verhindert die Reibung der Sehe an der Kniegelenkspitze und stabilisiert die Sehne als auch deren Führung bei starker Beugung des Gelenks.
Auch im Handgelenk, am Daumen und den Füssen finden sich Sesambeine...
Das Sesambein um was es jetzt geht, liegt in der langen Sehne des großen Fusszeh eines jungen Torwarts. Hier hat sich eine Entzündung gebildet, die erst einfacheBeschwerden hervor gerufen hat, bis dann eigentlich gar nichts mehr ging.
Blaue Mauer ist da ein Phänomen. Nach seiner Kollision mit dem Stürmer des Gegners, der ihm versehentlich mit der Fussspitze in die Rippen trat, weil Blaue Mauer im eins gegen eins seitlich sich dem Stürmer vor die Füsse warf und den Ball so vor den Füssen des Gegners ergriff, da wollte er nur ein wenig Eis haben. Er hat weiter gemacht, gemerkt hat man so erst einmal nicht, nur bei der zweiten Eins gegen Eins Situation wirkte es unrund, und wahrscheinlich kam hier der zweite Treffer dazu, auch hier nicht mit Absicht, sondern weil keiner der Beiden nachgeben oder den Ball aufgeben wollte. Er hat Am Abend zwar ein wenig über Rippen-Probleme geklagt, doch letztendlich: den ganzen Tag rumgetollt und getobt, da war niemand bewußt, daß es schlimm sein könnte. Dies änderte sich einen Tag später, wo er am Abend von Atemnot erzählte, von stechenden Schmerzen beim Lachen oder Husten - Alarmglocken schrillten und siehe da: Ein leichtes Hämatom hatte sich gebildet. Da man wenig machen kann, beschloss man Dienstag morgen gleich zum Orthopäden zu fahren. Der hat sich die Sache angesehen und da man bei der Blauen Mauer nur eine starke Taschenlampe braucht und kein Röntgengerät um die Knochen sich 'anzusehen' - zudem es unerheblich ist, ob nun angebrochen oder nur geprellt, stand schnell fest:
Gebrochen ist nichts, wenn das ein Haarriss, eine sogenannte Fissur oder eben geprellt.
Ruhe halten, zwei Wochen lang... ein Schock, für den kleinen Torwart, der sich so sehr auf die nächsten Spiele gefreut hatte. Blaue Mauer ist niemand der jammert, wenn er weint und sich vor Schmerzen krümmt, dann ist wirklich was... bei psychischen Schmerzen, da zieht er lieber zurück, ist recht ehrlich und läßt andere vor, und wenn er aus Frust keinen Bock mehr hat, dann täuscht er auch 'Verletzungen' vor, um nicht weiter diese mentalen Schmerzen ertragen zu müssen, aber körperliche Schmerzen, da haben wir schon viel erlebt... er bekommt einen Hockey Schläger an den Kopf, eine Beule, daß es einem Einhorn die Ehre gemacht hätte, nicht eine Träne, nicht ein Stück Jammern, Hand in der Tür eingeklemmt. Kurz geweint, dann gekühlt, Tränen abgewischt und weiter, bis dann festgestellt wurde, der Finger wird dicker und blauer - Blaue Mauer fand's lustig, die Eltern gar nicht, so daß man sich um 22 Uhr in der Notaufnahme des Krankenhauses einfand, weil der Finger sich violett verfärbt hatte. Im Spiel gegen den nördlichen Stadteilverein bekommt er den Ellenbogen im Flug gegen die Wirbelsäule und kann das Gegentor nicht verhindern. Der Schmerz war da, doch keine Träne nichts, es überwog der Frust, daß er den Ball nicht halten konnte und das Foul niemand gesehen hat. Das führte dann auch zum Weinen in der Kabine - Unfairness macht Ihm sehr zu schaffen, insbesondere dann, wenn er eigentlich sicher war, das dieses Tor sonst nicht gefallen wäre. Ehrgeiz tut auch weh. Die Beschwerden der Rippe sind abgeklungen, doch am Sonntag Abend klagte er erstmals über Fußschmerzen. Nunja, nicht schlimmes, vor allem wenn man sich zwei Mal auf den Fuß treten läßt. So denkt man. Kind geht ins Bett und am nächsten Tag: Alles in Ordnung... doch er kommt früher von der Schule nach Hause, kann kaum laufen und der Vorderfuß ist geschwollen.
Der Orthopäde kann es nicht fassen: Es ist eine Entzündung der Sehne des großen Zehs und zwar genau rings um das Sesambein. Sehr ungewöhnlich, höchst selten - aber sehr unangenehm.
so humpelte er, auch krank geschrieben nun nach Hause und bekam gestern morgen, weil es nicht besser wurde, Gehilfen verpasst, um den Fuß noch mehr zu entlasten.
Leider ist die Schwellung nicht zurück gegangen, sondern zieht sich nun in Richtung Ferse... So kommt jetzt erst einmal ein Zinkleim Verband zum Einsatz und wenn möglich, wird heute Nachmittag der Physiotherapeut aufgesucht, um ggf. mit Bewegungsübungen, auch unter Schmerzen ggf. die Entzündungsreaktion anzugehen, zu bekämpfen und in den Griff zu bekommen.
Logisch, daß die Eltern der Blauen Mauer zwar in Sorge, nicht aber in Panik sind - denn diese Sachen können auch erste Anzeichen für verstärkte Wachstumsimpulse sein, die der Körper jetzt aussendet und an einigen Stellen dann, wo das Gewebe durch das Wachstum empfindlich geworden ist, nun leichter und stärker als normal reagiert.
Das es aber unbedingt dann immer solche Stellen sein müssen, es ist einfach unfair...

Freitag ist Training und er wird dann wohl, wie Manuel Neuer, eher im Knien arbeiten müssen, als im Stehen. Gefällt der Blauen Mauer gar nicht, doch wer rastet der rostet und zumindest ein wenig für das Gefühl und die technische Sicherheit sollte man schon machen.

Aktualisiert: 25.11.2010 um 10:38 von Steffen

Stichworte: blaue mauer Stichworte bearbeiten
Kategorien
Torwarttraining , Fussball , Gedanken

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