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Believer

Saisonrückblick 2009/2010 - Am besten einfach das Buch zu schlagen... (Teil 2)

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In der Winterpause standen für mich 5 Saisonspiele zu Buche, in denen ich wenig überzeugt hatte und einfach nicht in Tritt gekommen war. Nach den vielen Spielumlegungen in Folge des langen und sehr kalten Winters, traten wir erst am 07.03.2010 wieder auf den Kunstrasen zum ersten Punktspiel der Rückrunde, das ich prompt mit 2 Toren für mich entschied - wir verloren 1:2.
Eine Woche später stand ein Heimspiel gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten an. In diesem Spiel sollte ich die nächste Verletzung in meine "Saisonkollektion" aufnehmen. In der ersten Minute rutschte mir eine Stürmerin im Tiefflug mit beiden Stollen in die Oberschenkel. Trotz besseren Wissens spielte ich das Spiel durch, konnte aber natürlich nicht die blamable 1:6 Niederlage verhindern. Spätestens jetzt waren wir im tiefen Abstiegsstrudel angekommen - auch vom Kopf her, da uns diese Niederlage auf den Boden zurück holte. Es würde nicht so einfach werden. Für mich wurde es das auch nicht. Die Rückrunde war keine 2 Wochen alt und schon wieder musste ich ein Spiel pausieren, bei dem diesmal sogar eine Torhüterin aus der ersten Mannschaft bei unserem gebeutelten Kader aushelfen musste. Wir verloren wieder.
Einen Spieltag später, am 28.03., kehrte ich ins Tor zurück und bestritt ganze drei Spiele. Danach sollte für mich, zumindest als Torwart, fast die Saison beendet sein. Vor dem Spiel gegen Tabellenführer, der in Form von Tennis Borussia Berlin zu uns an die Hämmerlingstraße kam, standen die Zeichen sehr schlecht. Erneut ließ ich mich wider besseren Wissens von meinem Trainer und den Spielern überreden, zu spielen. Ich dankte es ihnen mit meiner hervorragenden Leistung, trotz der wir uns 0:5 (nach Halbzeitstand 0:0) abschlachten ließen, und einer Pause, die bis jetzt anhält (nur unterbrochen von meinem letzten Saisonspiel am 30.05.).

Meine Bilanz ist erschreckend:
Von 29 Saisonspielen absolvierte ich ganze 13. Von diesen 13 spielte ich zwei im Feld aufgrund von Verletzung. Also verbrachte ich nur 11 Spiele in dieser Saison im Tor. Traurig.
Auch die Punkteausbeute ist bedenklich.
Von unseren im Moment zu Buche stehenden 13 Punkten habe ich 5 Punkte gemeinsam mit dem Team geholt - ein Sieg & zwei Unentschieden. Dabei zogen knapp 1 1/2 Jahre ins Haus, bis ich mit einem Team wieder einmal einen Sieg holte.

Wie ihr aufgrund der Punkteausbeute über die Saison gesehen schon erahnen könnt, haben wir die ganze Saison im Abstiegsstrudel verbracht. Wir richteten uns auf Platz 16 als Letzter häuslich mit der roten Laterne in der Hand ein und dachten bis zum 25.04.2010 nicht daran, sie auch nur einmal aus der Hand zu geben. Momentan sind wir Vorletzter und punktgleich mit dem 14., dessen Platz der Klassenerhalt bedeutet. Gegen diese Mannschaft treten wir am Sonntag zum Saisonfinale an - nur ein Sieg kann uns retten.


Nun - am Ende dieses Berichtes - warum interessiert mich dieses Ergebnis wenig?
... - weil wir es nach all dem, was in der Saison passiert ist, verdient haben abzusteigen. Nicht, weil wir schlecht sind. Oh nein, wir haben Potenzial in der Mannschaft, da wird mir immer wieder schlecht, wenn ich unseren Tabellenplatz mit dem vergleiche, was möglich ist für uns. Aber Zickenkrieg war scheinbar wichtiger als sportliche Gemeinsamkeit. Egoismus zählte mehr als der Sieg im Team. Und vor allem: Persönliche Streitigkeiten mit dem Trainer und untereinander waren wichtiger als der Spaß aller am Fußball.
Ich kann mich mit diesem Team nicht mehr identifizieren und denke auch, dass man den Begriff "Mannschaft" an sich beleidigt, wenn man unsere Gruppe von Spielerinnen als eine solche tituliert.
Deswegen haben wir den Abstieg verdient. Weil uns nie der Fußball allein gereicht hat. Weil er ihnen nie gereicht hat.

Ich habe für mich, die Kreuzung vor Augen, einen neuen Weg eingeschlagen, der Herausforderung bedeutet und "Vereinswechsel" heißt. Obwohl ich mir das noch im Dezember letzten Jahres nie hätte vorstellen können, werde ich meine Heimat Berlin verlassen und einen Kahlschlag machen. Ich hoffe, dass ich in Frankfurt am Main, endlich zumindest fußballerisch eine Heimat finde. Mittlerweile ist einfach der Wunsch in mir herangereift Fußball zu spielen. Ich möchte einfach nur Spaß am Fußball und die Gewissheit haben, dass die anderen 10 auf dem Spielfeld ähnlich denken. Wie diese Saison zeigt, reichen 2 oder 3 Leute nicht aus...


So hoffe ich für die neue Saison, dass ich vom Verletzungspech verschont bleibe, dass mich in dieser Saison in beispielloser Art und Weise heimgesucht hat und dass ich eine neue Mannschaft kennen lernen darf, in der das Fußball spielen als Leidenschaft geteilt wird.
So sind Regelmäßiges Training und Spaß eigentlich die einzigen Wünsche, die ich im Moment habe...
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