RSS-Feed anzeigen

nik1904

Neuers Sündenfall

Bewertung: 2 Stimmen mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,00.
Manuel Neuer wechselt nach München. Dagegen zu wetten dürfte Geldverbrennung sein und manch Schalke-Fan schien angesichts einer beängstigenden Entwicklung des eigenen Vereins bereit zu sein, den Wechsel zum verhassten Ligakonkurrenten als nachvollziehbaren und sportlich zwingenden Karriereschritt zu verzeihen. Doch Neuer arbeitet konsequent daran, weite Teile der Schalker Fan-Familie nachhaltig gegen sich aufzubringen. Der Liebesentzug hat schon begonnen, die Ultras haben Neuer rausgeworfen.

Der „Blaue Brief“ wird auch Manuel Neuer mittlerweile erreicht haben, in dem die Ultras GE das einstige Vorzeigemitglied aus ihrer Gemeinschaft ausschließen. Man könne kein Schalker Ultra sein und gleichzeitig ausgerechnet für den FC Bayern mit aller Macht versuchen, Schalker Niederlagen herbeizuführen und womöglich durch seine Fähigkeiten dazu beizutragen, den Traum von der Meisterschaft noch länger unerfüllt zu lassen. Die klare Ansage: Geh ins Ausland, bleib glaubwürdig und als Schalker Ikone erhalten.

Schalker Spieler, die nach München wechseln? Ja, da gab es welche und der Name Olaf Thon ist weitaus mehr im Gedächtnis geblieben als Thomas Linke (trotz dessen Erfolgen). Seinerzeit, als Thons Stern mit seinem spektakulären Auftritt im Pokal aufging, spielte Schalke in der zweiten Liga und brauchte dringend die Millionen, die Uli Hoeneß zu überweisen gedachte. Thon wurde bei jedem seiner Auftritte im Parkstadion wie der verlorene Sohn begrüßt und kehrte schließlich als Held zurück.

Sollte auch Neuer vorhaben, dereinst seine Karriere auf Schalke zu beenden, wird er für die Liebe der Fans größere Hürden überwinden müssen. So sehr sich alle Schalker auch wünschen, Sir Alex Ferguson möge ein Angebot abgeben, das die deutsche Nr. 1 zum Nachdenken bringt – Neuer wird dennoch bald mit dem Bayern-Logo auf der Brust in die Veltins-Arena einlaufen. Die Absprachen zwischen Neuer und Hoeneß scheinen zu lange zu klar zu sein.

Also arbeiten Neuers Berater, der Spieler und die Vereinsführung der Bayern wie in einer Schmierenkomödie die gesamte Bandbreite ab, um den abgebenden Verein zu erpressen. Dabei werden auch die dümmsten Plattitüden verbreitet, wie dass der deutsche Nationaltorhüter beim FCB spielen muss (was historisch gesehen vollkommener Unfug ist) und ein Torhüter erst sein absolutes Top-Niveau erreichen könne, wenn er ständig auf Champions-League-Niveau gefordert ist. Die breite Öffentlichkeit glaubt es, das ist das Wichtigste.

Neuers Pressekonferenz, auf der er gefühlsbetont so tat, als habe es noch nie einen Kontakt zu Bayern München gegeben, fand nicht umsonst vor den wichtigsten Spielen der Vereinsgeschichte statt. Die Unschuldsmine diente dabei ausschließlich dem Schutz der Bayern, um deren irreguläres Baggern am Schalker Torwart nicht offenlegen zu müssen.

Die Abnabelung von den Fans ist durchaus strategisch eingefädelt, um die Gegner einer Neuer-Verpflichtung auf der anderen Seite zu besänftigen. Denn bei den Bayern-Ultras stößt Neuer auf eine Ablehnung, die ihm noch zu schaffen machen könnte. Der Spieler soll hinsichtlich seiner Schalker Vergangenheit neutralisiert werden. Und schließlich geht es darum, die Wechselmodalitäten in für die Bayern erträglichen Grenzen zu halten. Frei nach dem Motto: Je weniger Ablöse, desto mehr können Berater und Spieler an Gehalt und Prämien verbuchen.

Nüchtern betrachtet ist das branchenüblich. Bei Manuel Neuer ist die Erwartungshaltung zu Recht eine andere. Denn wer sich derart als Fan und Integrationsfigur generiert, muss sich an diesem selbstgewählten Standard messen lassen. Da helfen auch die Tränen nichts, die man dem jungen Mann sogar noch abnehmen möchte. Er wirkt dabei zwar so, als hätte er sich in einen Zug gesetzt, von dem er nicht mehr abspringen kann. Zeitgleich zieht er aber alle Register des modernen Profis, der Fußball-Ich-AG. Er tut das bis hin dazu, seinem zukünftigen Arbeitgeber loyaler gegenüberzustehen als dem Verein, für den er jetzt noch verpflichtet ist, das allerbeste zu tun und dem er sich einst als Spieler und Fan mit Leib und Seele verschrieben hatte. Ausgerechnet zu Gunsten der Bayern, dürfte dem Schalke-Fan entfahren…

Natürlich zählt Neuer bereits mit 25 zu den besten Torhütern der Welt, wenn er nicht schon der beste ist. Sein Gesamtpaket aus fast optimalen Anlagen in sämtlichen Bereichen des Torwartspiels gleicht einer Evolution. Die Verbindung seiner defensiv- und offensivstrategischen Möglichkeiten lassen einen Oliver Kahn als klassischen Reflextorhüter wie einen Dinosaurier erscheinen. Und Neuers Entwicklungspotenzial ist noch lange nicht ausgereizt. All das legt den Schluss nahe, dass so ein Spieler für sich beanspruchen muss, einen Verein zu wählen, der ihm weitestgehend garantiert, ständig auf höchstem Niveau spielen zu können. Und das kann Schalke 04 nicht. Es mag so sein, dass das Potenzial vorhanden ist, solches zu schaffen. Doch bislang hat sich der Traditionsverein vor allem in der Tradition geübt, Potenziale konsequent brach liegen zu lassen.

Der Schalker Fan hätte sich gewünscht, mit Neuer als Speerspitze in eine glorreiche Zukunft zu gehen. Kann man von einem Spieler verlangen, das nicht abwarten zu wollen, weil die ältere und jüngere Vergangenheit des Vereins diese Entwicklung nicht gerade wahrscheinlich macht? Nein. So sehr es die Schalker Seele kränken und quälen mag, der Wechsel zu einem europäischen Top-Verein ist dem Spieler rein sportlich gesehen nicht vorzuwerfen.

Das pseudoprofessionelle Schauspiel hätte Neuer hingegen besser sein gelassen. Er beraubt sich des Alleinstellungsmerkmals Authentizität. Denn selbst die schärfsten Gegner werden dem Ur-Schalker immer eines zugestanden haben: Glaubwürdigkeit in seiner Liebe zu seinem Verein. Ob sich dieser Imageschaden auszahlt, müssen der Berater und Neuer beantworten. Durch den Sündenfall des Manuel Neuer wird er am Ende nicht nur zum x-tausendsten Allerweltsprofi. Man kann zu den Ultras stehen, wie man will. Sie handeln in dieser Personalie vollkommen nachvollziehbar und richtig. Denn der Fußball verliert damit auch ein weiteres kleines Stück seiner einstigen Unschuld an den blanken Kommerz.

Aktualisiert: 29.04.2011 um 20:03 von Paulianer

Stichworte: - Stichworte bearbeiten
Kategorien
Kategorielos

Kommentare

  1. Avatar von Vice
    Ich halte deine Thesen für äußerst gewagt und die Grundlagen dafür scheinen nicht ganz ersichtlich. Vielmehr scheint es so, als wolltest du dir nun ein Feindbild aufbauen. Ich habe keine systematische Untergrabung der Schalke-Fans beobachtet, die von Neuer ausging. Für meinen Geschmack gehen deine Thesen hier viel zu weit ins Spekulative.
  2. Avatar von nik1904
    Danke für das kritische Feedback! Muss ja auch mal sein, dass richtig kontrovers diskutiert wird.

    Natürlich ist es Spekulation, schließlich ist es eine Deutung dessen, was passiert. Ich habe ja keine Belege dafür, sondern kann nur interpretieren, was passiert. Ich will mir auf gar keinen Fall ein Feindbild aufbauen. Im Gegenteil, würde die Sache sauber ablaufen, dann wäre ich der Erste, der den Wechsel auch zu Bayern nachvollziehen könnte - zumindest angesichts der Situation im Verein zu dem Zeitpunkt, als die Verhandlungen vermutlich schon begonnen haben bzw. konkret wurden.

    Nur: Warum setzt sich Neuer vor dem ManU-Spiel in eine PK und sagt, dass er nicht verlängert und sich alle Alternativen für seine Zukunft offen halten will. Er lässt aber auch keinen Zweifel daran, dass er wechseln will. Und schlussendlich sagt er nicht, wohin die Reise gehen soll. Warum? Um Bayern zu schützen, da sie zu einem Zeitpunkt an Neuer herangetreten sind das das latent tun, zu dem sie das nach den Statuten niemals hätten tun dürfen. Nächste Frage: Warum führt Neuer die Fans vor, indem er die Wechselabsicht nicht mit der Nennung des Vereins verbindet? Das ist Wahrheit auf Raten und so hat das Ganze weit mehr als nur ein "Geschmäckle".

    Ich liege übrigens mit einigen journalistischen Beobachtern der Schalker Szene ziemlich auf einer Linie in der Bewertung dessen, was da abgeht. Das wird zwar nicht so deutlich geschrieben, aber hinter vorgehaltener Hand ist das eine recht klare Interpretation.
  3. Avatar von Wolle
    Naja, also die Pressekonferenz als geschauspielert zu deklarieren, finde ich nicht nur sehr gewagt, sondern mehr als abstrus. Geschauspielert war das, was Timo Hildebrand damals gebracht hat.

    Neuer weiss ganz genau, was er Schalke zu verdanken hat und wie sehr er mit dem Verein verbunden ist. Insofern dürften die Aussagen auf der Konferenz mehr ein Selbstschutz gewesen sein. Hätte er dort sofort gesagt, dass er zu Bayern wechselt, hätte es nicht lang gedauert, bis von irgendwelchen Idioten die ersten Morddrohungen kommen würden, siehe dazu Köln als aktuellen Fall. Die Gesellschaft hat halt einfach wirklich nichts aus dem Tod von Robert Enke gelernt und verzeiht nach wie vor keine Fehler. Sie kann es nicht akzeptieren, dass manche Menschen ihre eigenen Wege gehen, auch wenn sie manchmal noch so seltsam erscheinen.
    Aktualisiert: 29.04.2011 um 19:01 von Wolle
  4. Avatar von Paulianer
    Ich habe mal die Schriftart angepasst.
  5. Avatar von nik1904
    @wolle

    Richtig, Hildebrand hatte eine andere Kategorie. Ich denke, dass Du eine wesentliche Ruhrgebietsmentalität unterschätzt und zwar die, wenigstens Ehrlichkeit zu verlangen. Ich betone ja ausdrücklich, dass man ihm die Tränen abnehmen kann. Das Problem ist nur: Er führt mit dem Affentanz um seine Wechselabsicht zu Bayern die Fans letztlich an der Nase herum. Oder er versteht nicht, welche Tour sein Berater mit dieser Dramaturgie fährt. Man muss es doch mal professionell sehen. Wenn ich als PR-Berater einem Klienten gegenüber die Verpflichtung habe, den Übergang zum neuen Verein so leicht wie möglich zu machen, dann handele ich automatisch nicht im Sinne des abgebenden Vereins, sondern des neuen. Geschützt werden die interessen des FCB, nicht des S04. Für Schalke ändert sich nichts - außer dass der Druck immens gestiegen ist. Die PK war aus Sicht von Schalke hinsichtlich Zeitpunkt und Inhalt so überflüssig wie nur irgendwas. Das ist die Kernaussage und nicht, dass Neuer nicht in einem Gefühlschaos stecken würde. Fakt bleibt allerdings und Gefühlschaos hin oder her: Der Spieler handelt anders, als das Bild, das er selber von sich über Jahre gezeichnet hat, dieses zulassen würde.
  6. Avatar von Schnapper82
    nik, das ist das Geschäft.
    Ich bin kein Fan von irgendeinem Club, sondern nur Fussball Fan und als solcher kann ich verstehen, dass Neuer dem Lockruf der Bayern folgt. Bayern bietet ihm all das, was er will und braucht, um die nächsten Jahre die Nr.1 der Welt zu werden.
    Des Weiteren ändert der denkende Mensch seine Meinung und somit auch Neuer. Von Schalke 4 Ever zum FC Bayern. Als Fan, der nur auf seinen Verein schaut, kann ich verstehen, dass man enttäuscht ist, aber wenn man über Neuer nachdenkt, sollte man alles nachvollziehen können!
  7. Avatar von nik1904
    Ich denke, dass ein falscher Eindruck entstanden ist, was ich natürlich (zumal als professioneller Schreiberling ) selbstkritisch mir selbst zuzuschreiben habe. Es geht nicht um Vereinsbrille oder ähnliches. Natürlich fühle ich mich als Schalker nicht gerade besonders gut behandelt von Neuer. Kern des Beitrages war aber: Ich wollte nur mal verdeutlichen, wie extrem das Schauspiel ist, das Berater und Bayern München abziehen. Da werden alle Register gezogen. Und es ist eben ein Unterschied, ob ein Spieler so handelt, der sich zum Arbeitgeber in einer professionellen Identifikation bekennt, oder ob ein Spieler das tut, der sich als Fan und Ultra durchaus auch bewusst darauf eingelassen hat, eine Image daraus entstehen zu lassen.
  8. Avatar von Schnapper82
    Ganz ehrlich, wer bezweifelt hat, dass Neuer Schalke verlässt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.
    Für mich war klar, dass das Geld siegt.
  9. Avatar von nik1904
    Natürlich, das stand seit mindestens einem Jahr fest. Wer nur ein bisschen zwischen den Zeilen gelesen hat, der wusste Bescheid.
  10. Avatar von Schnapper82
    Sicher wäre es richtig stark gewesen, wenn Neuer gegen den Strom geschwommen wäre und den Vertrag bei S04 verlängert hätte, aber ich denke, dass er von einigen Seiten auch einigen Druck bekommen hat.
  11. Avatar von Steffen
    Erstens der Druck, zweitens darf man auch nicht vergessen:
    2012 - was dann S04? Wenn man heute in einer Branche ist, wo das eigene Leistungspotential über das Einkommen und auch die Arbeitsplatzumgebung bestimmten, dann muss sich der S04 verdammt strecken.
    Es ist ein unterschied, überall der "Beste" genannt zu werden und dann mit der Mannschaft nur im Niemandsland der Liga zu hängen. Okay, S04 hat Potential... doch guggen wir uns das an: Dortmund hat es auch. Sorry, wenn's weh tut, doch warum macht der Erzfeind aus Null und Nichts den Meister, Schalke verbrennt Millionen und kommt doch nicht in die Pötte?
    Was ist also ab Sommer? Welches Ziel will man den ausgeben, ohne in der Liga ausgelacht zu werden? Schalke go for Meister? Das hätte mal was, nur die Frage ist: Woher nehmen wir nun eine Truppe, die das packt?
    Tuchel holen, um das be-klopp-teste zu machen, also mit einem jungen innovativen Trainer was zu versuchen... ein hübsches vabanque Spiel... kann man sich das leisten?
    Was vielen Fans immer noch abgeht, ist die Tatsache, daß ein Verein eben nicht wie ein Amateurverein tickt, sondern eher wie eine Maschinenbaufirma! Sprich, ich muss produzieren, wenn ich überleben will. Die Maschinen sind dabei die Menschen, Ausfälle der Maschinen kann sich z.B. Rolls Royce auch nicht leisten, eine Fussballmannschaft, man betrachte die Liga, oft auch nicht. Neben dem Vorhandwerker gibt es dann noch den Ingenieur, das entwicklungsbüro und dann eben die gesamte Vorstandsetage.
    Hier wird kalkuliert... so hart das es oft kracht.
    Und wenn man hier gut kalkuliert, dann kann man auch eine Maschine gut verkaufen und gegen eine andere austauschen, ohne das die Produktion einbricht, sprich ich mache den gleichen Gewinn, und das zählt - und nur das!
    Habe ich also eine Maschine, die ich ersetzen kann, wofür mir ein anderer Geld bietet, dann muss ich diese verticken, bevor der LeasingVertrag ausläuft und damit ein anderer just diese Maschine, die eben noch so produktiv war - wegschnappt und das für lau.
    Ich kann natürlich den Leasing Vertrag verlängern - logo! Doch wenn ich eine Maschine habe, wo ausnahmsweise mal alles passt, daß Ding eine nie dagewesene Präzison liefert, dann muss ich entweder die damit gestiegenen Leasing Kosten berappen, oder aber ich muss auch im rest der Produktion Maschinen haben, die überhaupt mit der Präzision was anfangen können. Wenn ich das nicht habe, muss ich mir überlegen, ob sich diese Kosten überhaupt rechnen.
    Der Fan denkt da wie ein Mitarbeiter, dem isses egal. Geile Maschine, die will er behalten - um jeden Preis. So darf aber der Vorstand nicht rechnen.
    Und ich bin ehrlich: Platz 10 berechtigt nicht, im nächsten Jahr mit höheren Einnahmen zu rechnen, noch sind damit höhere Einnahmen in Reichweite. Macht summa summarum, daß Geld wohl knapp wird...
    Der Fan schüttelt sich, doch der Vorstand wird in Anbetracht des Geldes einfach handeln müssen! Denn für heere Ziele müßte man neben der Maschine halten auch andere Maschinen dazu erstehen. Das kostet mehr, als es vielleicht bringt. Und das hohe Ausgaben nicht immer von Erfolg gekrönt sind, hat ja S04 diese Saison erfahren müssen - und ich bin sicher: Man hat nicht gerade eine reiche Erdölquelle in Gelsenkirchen gefunden, die nun für Jahre eben reiche Gelder sprudeln läßt. Also muss man wohl oder übel was tun, um eben den Banken auch Rechenschaft und entsprechendes bewußtes Handeln nachzuweisen:
    Man wird die ein oder andere Maschine verkaufen (müssen). Guggen wir nun hin, stellen wir fest: Gibt andere Maschinen, günstiger als die bisherige, die nicht zwingend schlechter sind, wenn man jetzt mal nicht die Tabellenspitze unbedingt und mit aller Macht erreichen will und muss.
    Da kann man die beste Maschine super doch verkaufen und günstig ersetzen, ohne nennenswert schlechter zu werden.
    Ich kann alle Fans verstehen, doch kritisch betrachtet: Das ist leider der Profi Fussball, und nicht der FC Holzbein Schiel, um den wir hier reden! Das ist der S04, eine große Firma.

    Und was da nun hinter den Kulissen abgeht, von uns weiß das doch keiner. Ich bin 100%ig sicher, man ist sich längt einig, auch beim Preis. Das macht im Sommer nach "zähen" Verhandlungen plötzlich klick und Neuer geht für 25 oder 30 Milli nach München, im Austausch bekommt S04 dann auch einen guten Tw - Rost wäre ein heißer Kandidat und Ende gut, alles gut.

    Schnell ist alles vergessen und in einem Stadion ausgebuht zu werden - nun ich glaube, daß machen alle 'Großen' durch.

    Schlimm jetzt? Nö, weil ich kein Fan bin... für einen S04 Fan wohl die Tragödie des bisherigen Jahrzehnts, und das hat gerade mal angefangen.
  12. Avatar von Wolle
    @ nik:

    Die Ruhrpott-Mentalität ist mir durchaus bekannt, schließlich kommt meine halbe Familie aus dem Pott.

    Aber Mentalität ist das eine, Profifussball das andere. Was würde es Neuer bringen, bei Schalke auf der Stelle zu treten, wenn er sich bei einem anderen Verein deutlich weiterentwickeln könnte? Klar wären die Fans dann glücklich, aber bei ihm selbst sähe es da wohl anders aus. Generell bin ich der Meinung, dass man sich nicht seinen eigenen Weg verbauen sollte, bloss um einer Menge Menschen zu gefallen. Man muss dann halt auch mal Trennlinien setzen und die Vergangenheit hinter sich lassen. Und nichts anderes macht Neuer nun.

    Und Ehrlichkeit in diesem Sachverhalt hätte ihm glaub ich so gut wie gar nichts genützt. Denn der FC Bayern bleibt für die Schalker Fans und ins besondere für die Ultras nach wie vor ein absolutes No Go. Er wäre so oder so bei den Fans unten durch gewesen.
    Aktualisiert: 04.05.2011 um 09:16 von Wolle