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Schnapper82

Die Arbeit – ein kleiner Einblick in den täglichen Wahnsinn… Part I

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Dieser Blog soll dazu dienen, einen kleinen Einblick in meiner Arbeitswelt zu bekommen
Der erste Eintrag in dieses Blog ist nun erst einmal eine kleine Einleitung und eine kurze Zusammenfassung von Dingen, die ich bereits in meinem Lebenslauf zu verzeichnen habe.

Ich habe meine Schullaufbahn mit Ende 17 beendet und habe dann mit der Fachhochschulreife eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei einer Mittelständigen Textilfirma begonnen. Meine Ausbildungszeit hatte ich auf 2 ½ Jahre verkürzt und konnte somit im Jahre 2003 bereits meinen Abschluss vor der IHK machen. Zusätzlich habe ich noch eine Zertifizierung für „Business-Englisch“, ebenfalls vor der IHK, gemacht, wusste zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht, wie wichtig das war.
Nach meiner Ausbildung arbeitete ich noch 3 weitere Monate in meinem Ausbildungsunternehmen als Sachbearbeiter, bevor ich dann meinen Zivildienst antrat. Ich leistete meinen Zivildienst in einer Dialysestation und war hier Mädchen für alles. Hausmeistertätigkeiten gehörten genau so zu meinen Aufgaben wie der Küchendienst oder das betreuen von Patienten während ihres Aufenthaltes.
Nachdem ich auch dieses Teilabschnitt meines Lebens nach 10 Monaten beendet hatte, schloss ich mich einer kleinen Ofenbaufirma im Sauerland an und arbeitete dort als Projektmanager und auch auf Baustellen, wenn mal Not an Mann war.
Ein Jahr lange bekleidete ich diese Position und lernte dort auch mit dem Meißel und dem Presslufthammer umzugehen. Es war eine lehrreiche Zeit, die ich nicht missen möchte.

Nun aber zu meiner aktuellen Position, die ich seit 2005 bekleide.
Ich arbeite zur Zeit bei einer weltweit operierenden Bank im Projektmanagement. Durch Umstrukturierungen und Verschmelzungen mit anderen Banken hat sich die Abteilung, in der ich Arbeite, vom Namen her des Öfteren verändert. Ich fing an im Produktmanagement, daraus wurde das Changemanagement und die Bankorganisation und nun heisst die Abteilung Data Quality and Structural Systems. Wie alles heutzutage ist auch bei uns Denglisch total im kommen. Der Hausmeister ist der Facility Manager und so weiter…

Was tun wir? Ja, die Frage stelle ich mir auch das ein oder andere Mal. Eine wirkliche Antwort habe ich darauf auch bisher noch nicht finden können.
Aber ich weiss, was unsere Verantwortlichkeiten sind und wie wir ans Ziel kommen.

Heute versuche ich erst einmal allgemeine Dinge anzusprechen, bevor ich dann tiefer in meinen Alltag eintauche.

Was für Projekte müssen umgesetzt werden?

Priorität Nummer 1 haben ganz klar „legal requirements“. Wenn der Staat auf die Idee kommt ein neues Gesetz zu verabschieden, dann haben wir dafür zu Sorgen, dass dieses Gesetz in der Bank umgesetzt wird. Als Beispiel dafür nenne ich jetzt mal die „Abgeltungssteuer“ oder auch brandaktuell die „Verbraucherkreditrichtlinie“. Kleine Worte, die aber einen riesigen Impact auf die Abläufe und vor allen auf die IT Infrastruktur unserer Bank hatten bzw. haben.

Wie kommt es dazu, dass aus einer Idee, ein Projekt wird?
Sollte ein Mitarbeiter oder eine Abteilung eine Änderung anstreben, die nur durch ein Projekt umgesetzt werden kann, dann muss ein Projektantrag geschrieben werden. Hier wird die Idee erklärt, ein angestrebtes Datum gesetzt und natürlich die angestrebten Gewinne aufgelistet. Nachdem dieser Antrag gestellt wurde, wird er in einem Committee bewertet und im besten Fall ohne Nachbesserungen angenommen, ein Projektmanager bestimmt und dann kann das Projekt auch schon starten.

Einfach gesagt, kann man das Projekt in 4 Phasen unterteilen:



Nachdem die Definitionsphase abgeschlossen ist, in der der Projektauftrag geschrieben wurde, kommt man zu Phase zwei, der Planung.

In der Planungs- und Durchführungsphase müssen einige Dinge beachtet werden und dokumentiert werden.



Zu den einzelnen Dingen werde ich sicherlich im verlaufe dieses Blogs noch mehr sagen.

Kommen wir also nun zur Durchführungsphase.

Die Meilenstein-Trend-Analyse (MTA) ist ein sehr effektives und übersichtliches Instrument zur Überwachung des Projektfortschritts. Um die MTA anwenden zu können, sind ein realistischer Terminplan, die Definition einer angemessenen Zahl aussagekräftiger Meilensteine die regelmäßige Durchführung eines Projekttreffens (Jour Fixe), bei dem die Terminvereinbarungen und damit der aktuelle Bearbeitungsstand der Arbeitspakete überprüft werden, unabdingbar.
Wichtig ist, dass man sofort einschreiten kann, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Hier heisst es dann herauszufinden, warum und wie kann ich es ändern.

Als letztes kommen wir dann zur Projektabschlussphase.
Es wird getestet und dann an dir entsprechenden Personen übergeben. Dieses sollte natürlich mit der entsprechenden Dokumentation geschehen.

Das war´s auch schon fürs Erste…

Kommentare

  1. Avatar von Paulianer
    Schöner Text! Ich habe in meiner vorletzten Abteilung bei der Erstellung eines Projektmanagement-Handschuhs mitgeholfen und erkenne deshalb viele Parallelen in deinen Aufgaben.

    Aber du sollst arbeiten und nicht Blogs schreiben
    Aktualisiert: 09.06.2010 um 09:11 von Paulianer
  2. Avatar von Believer
    Wow... also das wäre nichts für mich. Aber es hört sich wirklich interessant an. Nach meinem "Social Management"-Kurs in der Schule hatte ich auch kurzfristig überlegt, in diese Richtung zu gehen, aber irgendwie denke ich nicht, dass ich in diesem Beruf glücklich werden würde.
  3. Avatar von Icewolf
    Schnapper82 = Verantwortlicher für Finanzkrise => Bildartikel

    Ich arbeite auch Projektbezogen, bin aber nicht so eng an all diese Maßnahmen und Dokumente geknüpft.
    Man könnte grob sagen, dass meine Arbeit ERP-Software-Integration ist.