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Fußball und wie ich ihn zum Teil erlebe... Eindrücke aus dem Fußballleben und von einen Torwarttrainer

Tritratrullala - oder Kasperletheater

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Nein, ich kann mich nicht wirklich an meine Kindheit erinnern, aber so ein paar Dinge sind im Kopf geblieben. Wie eben die Kasperle Theaterstücke, die im Winter im Affentorhaus aufgeführt wurden, oder auf der Freilicht Theater Bühne des Taunus Wunderland abgehalten wurden. Mal war es das grüne Krokodil, welches angestiftet wurde, doch den Kasperle zu fressen - man brüllte sich die Seele aus dem Leib als Kind, nur um den Kasperle zu warnen, wenn sich das Viech mal wieder aus einer Ecke anschlich... oder war es die Hexe Sauerkraut, die wiedermal neidisch auf Kasperle war, und Ihm daher an den Kragen wollte.
Eigentlich muss man es ja sagen, der Kasper war immer der Depp. Das Krokodil hätte Ihn gefressen, der Räuber erschlagen und die Hexe Ihm die Pest auf den Hals gehext, wenn nicht die vielen Kinder um Publikum Ihm alles verraten, verpetzt und gewarnt hätten.
Und was soll man sagen? Es ist heute nicht anders... der größte Kasper ist heute in der Position des Helden und angesehenen Problemlöser, nur weil dutzende diesem Zutragen oder für diesen die eigentliche Arbeit machen - selbst aber nie gelobt und genannt werden.

Irgendwie erinnern mich aber auch Fussballvereine oft an das Kaspele Theater, nicht weil es planlose Vorstände gibt, die vom dem und jenem was zugetragen bekommen und damit oft merkwürdige Aktionen planen oder Beschlüsse fassen - nein, weil oft da Dinge passieren, die so lächerlich sind, daß diese wohl sich als Grundlage für eines der bei Kindern so beliebten Handpuppenstücke eigenen würde.
Das beginnt bei den Trainern.
Schaut man sich diese an, sind diese schlicht mit der Führung von Kindern überfordert und absolut ungeeignet.
Auf einem Turnier steht da einer dieser Trainer an der Aussenlinie und brüllt: "Sag mal, *NamevonderRedaktionentfernt* willst Du nicht endlich mal laufen? Das ist ja heute schlimm mit Dir, streng Dich doch endlich mal an!" oder "*Nameentfernt*! Wenn Du schon nicht Fussball spielen kannst, dann tritt den Ball doch zumindest ins Aus!" oder "Sag mal, spinnt Ihr den alle? Warum macht denn keiner was ich sage - Könnt Ihr endlich mal angreifen? Das ist ja nicht zum Aushalten!"
Beim Punktspiel kommt man in die Kabine, der Trainer mit drei kleinen Fussballern ist schon da, und er hat eine deutliche Alkoholfahne... nein, Fahne kann man es nicht nennen, so wie das weht und mit dem Ausmaß ist es ein Alkoholbanner!
In der Halbzeit faltet er seine Kinder in der Kabine zusammen, daß er so etwas noch nie gesehen hätte, wie schlecht alle doch wären. Das er sich so etwas mit ansehen müsse, wie man sich kampflos ergeben würde, weil man nicht mal Fussball spielen würde.
Er geht mit den Kindern um, als wäre es eine unterklassige Fussballmannschaft voller erwachsener Schwerverbrecher.
Entschuldigung, liebe Eltern - WARUM gibt man Kinder in solche Vereine in die Hände SOLCHER Trainer?
Ich selbst habe lange Zeit in einem größeren Frankfurter Verein die Jugendarbeit erlebt und auch durch den damaligen Jugendleiter erfahren, wie man mit Jugend und Trainern umgeht und wie wichtig der erfahrene und vor allem gute Trainer war und ist.
In meiner Zeit als Torwarttrainer war dies beeindruckend, und auch dann später im Verein des Main-Taunus-Kreises habe ich hervorragende Jugendarbeit nicht nur im Vorstand, sondern auch auf dem Platz und der Seitenlinie erlebt.
In Frankfurt habe ich dann jedoch jetzt, da ich mich um junge Torhüter wieder widmen durfte, leider anders erleben müssen. Die bekannten Zeiten sind vorbei. Zwar schmücken sich Vereine mit Pädagogen in der Jugendleitung, doch was an der Auslinie steht, hat nichts mit kindgerechter Jugendarbeit zu tun... Da steht man im angeblich drittgrößten Verein und sieht zu, wie die kompetenten und wirklich fähigen Trainer 'abgesägt' werden, statt dessen ein Stil sich durchsetzt, den man vielleicht in Venedig beim Streit der Gondoliere ganz lustig findet, aber mit Sport und Ausbildung nichts zu tun hat - und die Jugendleitung schaut, trotz offenkundiger Missstände zu.
Ja, allen Ernstes fragt dann die sportliche Jugendleitung ob es nicht vielleicht besser sei, weil man nur den 3. Platz hinter dem JFC und der Eintracht belegen würde, vielleicht eine andere Mannschaft ins Rennen zu schicken, oder noch Spieler für die Rückrunde 'dazugewinnen' sollte, um endlich hier diesen Makel zu überwinden... Man schüttelt den Kopf und fragt sich, was es bringt? Aufstieg ist nicht möglich, weil schon höchste Spielklasse... für was ist dann also die gnadenlose Titeljagd mit kurzfristigen Erfolgen wert?
Natürlich muss man sich verstärken, aber doch bitte nicht über Leichen gehen - schon ganz gewiss nicht im Lernalter - das geht immer noch wenn die Kinder Jugendliche im Alter von 15 bis 16 Jahren geworden sind und man deren Leistung und weitere Entwicklung besser ab und einschätzen kann, als mit 10 oder 11 Jahren...
Trotzdem, die Vereine tun es! Getrieben oft von intriganten Eltern, die dann ggf. die Pizzeria des Trainers häufiger besuchen, nur damit das Kind auch spielt und dann am Besten auf der Lieblingsposition.
Ich habe erlebt, wie durch intrigante Eltern Torleute abgesägt wurden und durch eine Marionette im Tor ersetzt wurden, nur weil man den Vater des Torwarts und das oft etwas offensive Spiel des Torwarts nicht leiden konnte. Die nachfolgenden Spiele wurden dadurch verloren, mit zum Teil eklatanten technischen Torwartfehlern. Doch dann war halt der Gegner zu stark, denn letztendlich spielte nur noch eine Truppe Kindern, wo die Eltern gut miteinander ausgekommen sind, aber Talente und Positionen aussen vor waren... und der Trainer hat das mit sich machen lassen, war das doch ein tolles Einkommen seiner Pizzeria!
Ich habe erlebt, wie man hat fähige und gute Trainer ziehen lassen oder mit fadenscheinigen Gründen aus dem Verein "komplimentiert" hat, und durch Leute ersetzt hat, die vielleicht erwachsene Menschen einigermaßen trainieren können, aber Kindern nicht mal ansatzweise verständlich machen konnten, was dieser von Ihnen will.
Oder weil jemand mit den Jugendleiter nicht klar gekommen ist, weil dieser die Freigabe für einen anderen Verein nicht erteilt und der junge Trainer damit nicht dort spielen kann und darf, will ein junger Trainer in den Sack hauen. An sich nichts schlimmes, doch dann förmlich die ganze Mannschaft, die auch noch recht erfolgreich ist, mitzunehmen, zu irgendeinem anderen Verein...oder das Training dann zu sabotieren und die Eltern mit in diese Situation einzubinden, sagt mal, wie verpeilt ist das denn? Plötzlich redet dann alles von Mannschaftsauflösung im Winter, und sofort sind Eltern dabei und rennen dem Trainer hinterher, nach dem Motto:" Also mein Sohn spielt nur da, wo Schätzchen ist und wenn Schätzchen aufhört, dann hört mein Sohn auch auf!"
Äh, sorry, liebe Eltern, um wen geht es denn? Geht es um die Kinder, oder geht es um Euch?
Wenn der Trainer den Ihr lieb gewonnen habt, in den Sack haut und nichts mehr macht, dann darf das Kind kein Fussball mehr spielen? Also das erinnert, die Mutter betreffend doch eher an die Frage, wer das wohl mit wem schläft, als die Frage zu erörtern, wer da mit wem wo Fussball spielt...
Also, ich bin entsetzt!

Entsetzt zumal der Jahrgang 2002/2001 nicht gerade mit einer starken Besetzung versehen ist und auch andere Vereine in diesem Jahrgang schon Spieler von weiter weg akzeptieren, um überhaupt eine entsprechende Truppe zu bekommen. Es gibt Ausnahmemannschaften, dennoch: Bestimmte Positionen sind selbst bei großen Vereinen nicht gut besetzt, und einige sogar nicht mal doppelt, wie es oft ratsam wäre.
Oft bekommt man gerade so mit Müh und Krach eine Truppe von 9 Spielern zusammen, die dann überhaupt ansatzweise Fussball spielt.. man bedenke, wie dann die 2. Garde oft aussieht - hier muss man oft bei Adam und Eva anfangen, weil diese noch eher auf dem Platz stehen und Fussball zusehen, als mitspielen... aber die Eltern schwärmen von dem Star von morgen, weil just dieses Träumerle, welches weder einen Pass stoppen, noch spielen kann, 10 mal den Ball hoch halten kann, oder einen ruhenden Ball auf's Tor schießen kann.
Ich selbst schwärme auch oft, weiß aber: Letztendlich geht es um eine gute Ausbildung im Sport, und der Rest ist dann Zufall und Glück. Doch ich weiß auch: Alles Talent nutzt nichts, wenn man später keinen Spaß daran hat oder schlicht dem Stress nicht gewachsen ist.
Und ich weiß auch: Herrje, es ist nicht schlimm, wenn man am Ende der Ausbildung nur Kreisliga oder Bezirk spielt, solange man damit ein erfülltes Hobby hat und sich darin wieder findet - es muss nicht Bundesliga sein.
Aber bitte, überlegt man bei solchen Entscheidungen und Aussagen nicht, das man es auf dem Rücken der Kinder austrägt, die am wenigsten dafür können?
Man möge mir verzeihen, wenn ich das Kasperle-Theater dann nenne. Denn das kann's wohl nicht sein.

Doch das ist nicht alles. Letztendlich bekommt man plötzlich Post, der elektronischen Art. Man wäre ein Kinderschänder, ein Quäler, man wäre der böse Bube, das Abbild des Bösen.
YouTube würde es zeigen, wie man auf dem Trainingslager die Kinder quälen und foltern würde. Kindgerechtes Training sähe anders aus und zudem würde der DFB verbieten, daß man so junge Kinder auf eine Position im Fussball prägt. Doch, doch... man bekommt richtige Hassnachrichten.
*seufz*
Also, nochmals für alle:

1. NEIN - ich erwarte es nicht und ich trainiere es auch nicht. Keiner meiner Torleute wird genötigt oder gezwungen auf Stein, Asphalt oder Hartgummiboden zu trainieren.

2. NEIN - ich mache bestimmt kein Erwachsenentraining mit jungen Torleuten, hier steht die technische Grundausbildung im Vordergrund

3. NEIN - ich brülle meine jungen Torleute nicht an. Das gehört sich in der Kinderarbeit nicht und findet daher auch nicht satt.

4. NEIN - ich nehme meine Torleute bestimmt nicht hart ran.

Halten wir doch mal fest: Es gibt auch YouTube keine Videos meiner Torleute, gut ausser einem. Wer kann sich also ein Bild davon machen, wie wir trainieren? Wohl niemand, denn der eine ist alles andere, nur bitte kein Massstab für andere. Wenn andere diesen als Maßstab sehen, okay, deren Problem, aber ich würde nie einen anderen Torwart offen mit diesem einen vergleichen - das gehört sich nicht.
Und weil ich diesen einen kenne, wie keinen anderen, sind wir auch so richtig aufeinander abgestimmt. Sprich, wenn wir dann eine Übung machen... kann das auch sein, daß sein Schauspielerisches Talent durchkommt Aber logisch auch: Weil er sehr gut fallen kann, aufgrund seiner Alternativen Sportarten und seiner damit verbundenen intuitiven Lernbereitschaft, auch dort bestimmte Dinge ins Torwarttraining zu übernehmen, als auch das kindgegebene Drängen daran, etwas zu können und damit es bis zum Erbrechen zu üben - kann er heute auf harten Böden hechten, ohne sich zu verletzen.
Logisch ist dies Angeberei - aber wir finden es lustig, mit so etwas nutzlosem anzugeben, vor allem wenn es vielleicht dem ein oder anderen hilft, die Angst zu verlieren.
Aber wir beide sind fern davon, auf solchen Böden zu trainieren und man sollte nicht von solchen Zusammenschnitten auf den Training-Alltag schließen.
Zu 3. natürlich brülle ich diesen auch ab und an mal im Training an, vor allem wenn die Kamera läuft. Denn wir beide 'spielen' dann hartes Training und amüsieren uns köstlich, wenn wir beide die Szene wiederholen müssen, weil wir mal wieder vor Lachen nicht ernst bleiben konnten.
Jeder kennt aus dem Fernsehen das "Guter Cop, böser Cop" Spiel aus den Actionstreifen und wir spielen "Harter Trainer, armer Torwart!"
Anstelle also nur auf die kurzen Ausschnitte zu reagieren, sollte man uns vielleicht mal persönlich kennenlernen....

Und ich denke, daß ist dann die Überleitung zum Thema, warum denn z.B. der DFB eigentlich sagt, daß man erst ab der D-Jugend Torwarttraining machen sollte.
Denn dem DFB ist nicht entgangen, daß vor allem große namhafte Vereine, wie oben beschrieben, bereits in der F- und E-Jugend gern erfolgsorientiert trainieren und spielen - was der Entwicklung der Kinder alles andere als günstig ist.
Wie viele Videos von der "Blauen Mauer" gibt es, die eben zeigen würden, was alles schief gelaufen ist. Die wir benutzen, um Abwehrverhalten und Torspiel zu optimieren und im Training ganz bewußt darauf eingehen. Natürlich weiß sein Trainer, daß bestimmte Dinge da noch nicht verinnerlicht werden und werden können - aber es fühlt sich immer noch für die "Blaue Mauer" gut an, wenn man daran arbeitet, denn Training gibt einfach ein Gefühl von Sicherheit.
Dem DFB ist nämlich auch klar, daß z.B. das räumliche Orientierungsvermögen und die Koppelungsfähigkeit erst mir rund 12 Jahren soweit ausgebildet ist, daß man mit solchen eher taktischen Dingen den Torwart belasten kann und den natürlichen Reifeprozess dieser Fertigkeiten zielgerichtet unterstützt.
Dem DFB ist bewußt, das es vielen Trainern just an einer solchen Ausbildung mangelt, um das Tw-Training auf diese Stufe herunter zu brechen. Dem DFB ist auch bewußt, daß es so schon kompliziert genug war, eine Lizenz bzw. Zertifizierung zu schaffen, doch es war dem DFB völlig bewußt, daß man dies 100%ig nicht auf diese Alterklasse herunter gebacken bekommt.
Es fehlt selbst heute vielen Trainern schlicht an der Fertigkeit, wie man einen Bewegungsablauf einem Torwart nahe bringt oder diesen Stück für Stück schult... und wenn doch, dann ist es so, daß es andere Trainer oft gar nicht interessiert.
Ich gehe sogar weiter, und sage: Dem DFB ist völlig bewußt, daß in vielen Vereinen auch für die Kleinen Tw-Training angeboten und gemacht wird und distanziert sich von diesen oft haarsträubenden Aktionen.
Kinder lernen durch vormachen und nachmachen. Was soll ein junger Torwart also mit der Erklärung des Trainers anfangen, wenn dieser diesem nur erklärt, wie die Technik geht... er wird sich redlich bemühen, es aber nicht schaffen - und dann kommt wieder das Brüllen und "Anfeuern" ins Spiel, weil Unverständnis oft dann als Sturheit angesehen wird.
Zudem werden dann oft genug Dinge gemacht, die gehen gar nicht. Warum glaubt Ihr wohl, gibt es kaum Videos zum Thema Flanken? Logisch, Kinder haben wie oben geschildert, ein eingeschränktes Räumliches Orientierungsvermögen und eine mangelhafte Koppelungsfähigkeit. Beides ist aber zum Abfangen von Flanken wichtig. Denn ich muss wissen, wo befinde ich mich, muss ungefähr abschätzen wo der Schütze sich befindet, was nur mit einem guten Räumlichen Orientierungssinn funktioniert. Doch dann muss ich meine Bewegung und die Bewegung des Balles so koordinieren, daß ich nicht nur den Ball am Schnittpunkt erreiche, sondern aich muss auch in der Lage sein, abzuschätzen, wo der Ball runter kommt, bzw. die Höhe hat, daß ich diesen auch erreichen kann. Dies braucht dann die Koppelungsfertigkeit, denn ich muss diese Dinge erkennen und miteinander zielgerichtet koppeln.
Habt Ihr Lust, macht doch mal Kopfballtraining... nur wenige F-Jugendspieler sind überhaupt in der Lage es abzuschätzen, noch wenige sind überhaupt so weit, daß diese den Ball mit dem Kopf treffen...
Wenn ich also nun einen Torwarrt ins Tor stelle und hohe Bälle werfe, wie viele davon wird er bekommen? Klar, nicht viele.
Training in dieser Richtung ist also keinesfalls so, daß es die Situation verbessert. Ich kann es trotzdem anbieten und machen, aber wenn der Torwart den Ball nicht bekommt, aufgrund der obigen Einschränkungen durch das Alter, kann ich nicht kritisieren, sondern muss dennoch loben und ermutigen.
Doch schaut man sich diese Sache an, wird es in Vereinen oft gemacht und der Torwaret angebrüllt, warum er nicht aus dem Tor herausläuft und ins 1 gg 1 geht. Wie soll er denn, wenn er weder Ball noch herannahenden Stürmer zu sich in Realtion bringen kann? Wie soll er denn entscheiden, wann und wann nicht?
Das die Blaue Mauer dies gemacht hat, ist eine Sache, war herausragend, ab und an aber auch haarsträubend. Trotzdem hat er sich nicht entmutigen lassen, weil er dafür nie kritisiert wurde und sich daher frei entfalten konnte. Das Gegentor war oft Strafe genug, da muss man nicht schimpfen. Die Trainer sehen und sahen es aber immer anders...
Jetzt, wo er erneut eine Entwicklungsphase in der Richtung durchmacht, muss ich wieder damit arbeiten, führen und vorsichtig leiten, ermutigen, loben und trösten - nicht kritisieren, anbrüllen und anmeckern.
Schaut man sich aber das TW-Training dieser Alterklasse an, so werden die meisten Torleute ohne dieses Wissen trainiert und versucht, daß man bereits in der E-Jugend einen Torwart hat, der auf B-Jugendniveau ist.. das kann nicht funktionieren!
Das ist wohl der Hauptgrund, warum der DFB kein Torwarttraining in der Alterklasse empfiehlt... zudem geht vielen Trainern bei den Torleuten durch die Lappen, daß diese immer mal wieder im Feld spielen sollen und müssen. Ob im Training oder in Freundschaftsspielen, oder auch in der Punktrunde: Nur so bildet der Torwart auch Zweikampfstärken und die anderen fussballerischen Fertigkeiten aus. Er muss passen können, muiss stoppen und schießen können. Das geht nur, wenn er auch immer mal wieder im Feld spielt.
Auch ein Grund, warum der DFB keine Festlegung auf die Position empfiehlt, denn viele Vereine machen genau das und damit steht einer im Tor, der später alles kann, nur nicht fussballspielen. Er wurde durch diese Trainingsmethodik schlicht damit vom Weiterkommen und der Erlangung des vollständigen modernen Fussballspiels ausgeschlossen.
Auch dies gilt es zu beachten und bedenken, wenn wir Torleute der unteren Alterklasse schulen und ausbilden...

Und dennoch: Oft ist also Torwarttraining in der Alterklasse bis 12 Jahre in vielen Vereinen völliges Kasperletheater und der Oberkasper ist dann oft ein Trainer, der nicht weiß, was er tut oder was der kleine Mann im Tor leisten kann - aufgrund seines Alters, aber sich nach Herzen und Respekt anstrengt, Ziele zu erreichen und zu erfüllen, die er gar nicht erlangen kann - und damit richten wir ggf. Schäden an, die später den Torwart mental ruinieren.
Abner nicht bloß bei Torleuten, auch bei Feldspielern ist dies oft so, und viele der "Badeschlappentrainer" sollten vielleicht wirklich mal eine Ausbildung in Erwägung ziehen, anstelle sich am Profitraining zu orientieren....

Wenn die Kinder also diesmal nicht schreien, dann bin ich auch das große Krokodil und schnappe mir den Oberkasper, um den mal so richtig zu in den Hintern zu schnappen! Schni-schna-schnappi!

Kommentare

  1. Avatar von Skanatic
    Hallo Steffen,

    sehr guter Blog, diese Thematik lässt bei mir auch desöfteren eine wahre Flut von Kopfschütteln hervorrufen. Viele Trainer sind sich ihrer Verantwortung, vor allem in pädagogischer Hinsicht nicht bewusst. Manche argumentieren sogar mit der "alten Schule", da man es früher genau so gemacht hat. Aber Reflektion ist das in keinster Weise. Man kann nur weiter im Einzelnen daran arbeiten, Bewusstsein zu schaffen. Sei es bei Verantwortlichen oder Vereinen. Es ist zwar eine Sysiphos-Arbeit, aber ich denke mit der Zeit kann man was erreichen. Und bevor viele jetzt meckern, heißt es: Wer solch eine Philosophie wie Steffen vertritt, sollte selbst in einem Verein aktiv werden und Mißstände ausräumen.

    Und ich denke nicht, dass du in deinen Videos zu barsch vorgehst. Von meiner Stelle deswegen keine Kritik.

    Und zum Thema "Fußball in sehr jungem Alter", ich denke es geht bei den kleinen vor allem darum: Koordination zu üben, denn das was sie in diesen jungen Jahren mitnehmen, wird ausschlaggebend für die Folgejahre sein.