RSS-Feed anzeigen

Tobias 30

leise Gedanken- Der Glauben ist alles

Bewertung: 4 Stimmen mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4,00.
Es ist Weihnachten, die Zeit der Besinnlichkeit und der Familie. Man versucht gerade jetzt nach dem ganzen vorweihnachtlichen Stress zur Ruhe zu kommen freut sich auf ein paar schöne Tage,. das ist zumindest die Grundeinstellung vieler. Doch wie sieht dann die Zeit konkret aus? Man hetzt von einer kleinen Feier zur nächsten und oft ist doch alles nicht so ruhig und besinnlich, wie man es sich eigentlich vorgestellt hat.

Andere wiederum gehen zu Weihnachten, gerade am Heiligen Abend in die Kirche. Viele machen das aus der Gewohnheit, denn wenn man schon mal in die Kirche zum Gottesdienst geht, dann eben zu Weihnachten. Für viele ist es eine Art Tradition geworden, für andere wiederum bedeutet dieser Kirchengang etwas ganz anderes. Diese Menschen gehen aus einer tiefen Überzeugung in die Kirche, denn sie haben einen großen und tiefen Glauben.

Genau dieser Glauben lässt sie in schwierigen Zeiten nicht verzweifeln, denn sie sehen sich nie alleine, denn sie haben ihren Glauben im religiösen Sinne immer an ihrer Seite, denn Gott lässt sie nie allein. Wenn andere keinen Ausweg sehen, beten sie um Besserung und oft scheinen sie ihren Frieden doch irgendwo und irgendwie gefunden zu haben. Natürlich sind auch sie nicht frei von schwierigen Situationen oder Selbstzweifeln, aber sie haben in ihrem Glauben immer noch eine Zuflucht.

Doch es gibt nicht nur den Glauben an eine höhere Macht bzw. an ein höheres Wesen, den auch in diesem Bereich gibt es so viel mehr. Es gibt Musiker, die glauben an ihre Musik, der Wissenschaftler glaubt an seine Forschungen. Es ist egal, woran man glaubt, es ist nur wichtig, dass man an etwas glaubt. Das mag sich vielleicht ein wenig weltfremd anhören, doch drehen wir These doch einmal um:

Jeden Menschen treibt etwas an. Sei es nun die Liebe, oder die Freude an einem seiner Hobbies, oder er kann sich total mit seinem beruflichen Aufgabenbereich identifizieren. Andere brauchen in allen Lebenslagen Musik, um sich für den kommenden Tag oder die kommenden Aufgaben aufraffen und motivieren zu können. Der Glaube ist das, was uns antreibt, der Punkt, an dem es immer weiter für uns geht.

Es wird auch Menschen geben, die den Glauben für sich selbst verneinen, und doch wird es etwas geben, dass ihnen Freude bereitet. Warum stehe ich morgens auf, gehe ohne zu Murren auf Arbeit und lasse mich gegebenenfalls anschreien? Ich mache es, da ich weiß, dass ich an das Spiel glaube und dieses Spiel liebe. Über dieses Spiel beziehe ich meine Kraft, meine Emotionen und meinen Antrieb. Es lässt mich Schmerzen vergessen, es lässt mich wachsen, doch genauso kann man Glauben an mich selbst wachse oder schwinden. Es ist eine schwierige Situation, wenn man aus einer Sache seine Kraft bezieht, die einem gleichzeitig aber so enorm viel Kraft kosten kann.

Auch schwindet das Selbstvertrauen, wenn es nicht klappt. Zwar versucht meine Freundin mich mit allem Möglichen aufzubauen und ihre Liebe hilft mir dabei auch (dafür bin ich ihr auch sehr dankbar), doch definiere ich mich über den Fußball.

Und gerade in schweren Phasen, in denen es sportlich nicht so läuft, wie man möchte, ist es dann schwierig, den Glauben an sich selbst zu verlieren. Jeder hat wohl schon einmal an sich gezweifelt und dann fallen einem die Aufgaben noch mal schwerer. Man verzweifelt regelrecht und weiß kaum, wie man diese Barriere bewältigen oder überwinden kann.

Was hilft einem dann weiter: Aufgeben? Weglaufen? Oder alles auf Reset?

Vielleicht ist man auch zu zweit oder zusammen stärker und dann in der Lage, auch schwierige Situationen zu meistern. Voraussetzung ist allerdings auch dafür, dass man seinem Mitstreiter oder seinen Mitstreitern Vertrauen schenkt und an ihre Stärke glaubt, denn dann kann man regelrecht Berge versetzen.

Es ist kein Zeichen von Schwäche, sich in bestimmten Situationen Hilfe zu suchen oder sich helfen zu lassen. Niemand kann alleine ein Spiel gewinnen, weder der Stürmer mit dem goldenen Tor noch der Torwart, der ein ums andere Mal einen Rückstand verhindert. Man steht nicht grundlos zu 11 auf dem Platz und auch nicht ohne Grund verlangen einige Trainer eine Einheit auf dem Platz, die an sich glaubt, wo jeder dem anderen vertraut.

Man kann jeden Gegner schlagen, wenn man daran glaubt und nicht vorhin schon die Hoffnung aufgibt. Vertraut man aber nicht der eigenen Stärke, ist der Kampf oder das Spiel schon vor dem eigentlichen Beginn verloren. Jeder einzelne von euch besitzt die Stärke etwas Großes zu erreichen. Man muss nur daran glauben und auf die eigenen Stärken vertrauen, sich selbst vertrauen.

Ich hatte meinen Glauben schon verloren, hatte mich dadurch selbst verloren. Ich dachte, dass ich nicht wieder dem Ball hinterher fliegen konnte, da ich nicht mehr wusste, wie es denn bitte gehen sollte. Ich hatte regelrecht Angst davor und hatte schon den Spaß am fast Fußball verloren. Ich dachte nie wieder fliegen zu können, mein eigenes Freiheitsgefühl vollkommen verloren zu haben. Meine Flügel waren verschwunden, und das mit 23 Jahren. Es ist ein schreckliches Gefühl gewesen, ich fühlte mich ohne meine Flügel wertlos.

Ein Freund und meine Freundin haben mir erst durch lange Gespräche wieder das Gefühl gegeben, es doch noch zu schaffen, doch noch fliegen zu können.

Als ich aber dann dem Ball wieder hinter flog war es ein erhabenes Gefühl. Seitdem glaube ich wieder an mich. Ich habe gelernt auch anderen auf diesem Weg mein Vertrauen zu schenken. Denn wenn das Selbstvertrauen quasi non existent ist, braucht es oft eine helfende Hand, um sich wieder aufzubauen.

Vielleicht bin ich der falsche, um hier Ratschläge zu geben, denn ich bin auch nur einer von vielen, aber ich möchte anderen helfen, die verstehen, was ich ausdrücken möchte.

Es ist nie falsch, sich engen Vertrauten zu öffnen und sie um Hilfe zu bitten, denn man ist im Team stärker als allein, und der Hilfesuchende ist auch keineswegs schwach, nein, im Gegenteil, er ist stark, da er erkannt hat, dass man zusammen mit Aufrichtigkeit und dem Glauben aneinander stärker ist, als man es allein je sein kann oder je sein wird. Wenn ihr euch allein fühlt, sucht euch bitte Hilfe, bevor euch die Dunkelheit übermannt. Steffen hat es da schon vorzüglich beschrieben. Ihr seit es Wert, dass man euch hilft und aus diesem Grund vertraut euch selbst und dieser Hilfe und vor allem glaubt an euch und eure eigene Stärke. Ich habe diese Erfahrung schmerzlich durch meine Krankheit machen müssen und aus diesem Grund möchte ich helfen, so wie mir geholfen wurde.

Ich hoffe, dass jemanden meine Worte von Nutzen sein können.

Ein frohes Fest an alle und vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Kommentare

  1. Avatar von Fabie
    der blogeintrag, so schmerzlich es klingt ist das schönste geschenk dieses weihnachten... danke tobias, mit deinem worten gibst du einem kraft und anregung zum nachdenken!
  2. Avatar von Steffen
    Schade, daß man Blogs nicht bewerten kann.
    Dieser Einträge bekäme von mir Maximalpunktzahl
  3. Avatar von Tobias 30
    Vielen Dank Steffen. Ich möchte mit meinen Worten auch einmal Sachen verdeutlichen, die für manche vielleicht ein wenig befremdlich anmuten könnten. Gleichzeitig kann ich so auch Dinge verarbeiten und mir damit selbst wieder ein wenig Luft im Kampf gegen die Dunkelheit gewinnen.