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Believer

Das Studio... - trotzdem auch irgendwie ein Zufluchtsort.

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Die Vorfreude auf das Camp und die Ereignisse danach wird größer. Nur die Anspannung kann da mithalten. Doch im Gegensatz zur Vorfreude, die man offen zeigt und ausleben kann, spielt die Anspannung ein sehr fieses Spiel.
Sie kommt schleichend, in den Momenten da man zur Ruhe kommt und die Gedanken abschweifen, langsam, bis sie zu diesem einen Thema hinfinden. Dann wird sie größer und die Zeit wird unerträglich, scheint so langsam zu vergehen, so dahin zu fließen wie zähflüssiger Kleber.
In solchem Momenten überfällt mich dann der Drang etwas zu tun, um meinen Kopf und meinen Körper zu beschäftigen. So kommt es dann, dass man mich oft noch um 23 oder 0 Uhr im Fitnessstudio antrifft...

Heute war wieder so ein Tag. Die Gedanken kreisten um die Abiturergebnisse, um die in 2 Tagen beginnende Fußballweltmeisterschaft und andere Dinge. Am Nachmittag Physiotherapie. Wieder Zeit rum. Eigentlich wollte ich heute einen Ruhetag einlegen. Eigentlich. Also vor den Fernseher.
Doch dann, um 22:30 Uhr, als letztlich die Sendung vorbei ist und meine Finger den richtigen Knopf auf der Fernbedienung zum Ausschalten des Fernsehers finden, kommen diese Momente des Nachdenkens.

Also nichts wie hoch ins Zimmer. Da hilft nur eins. Sportklamotten übergeworfen, Trinkflasche und Mitgliedskarte in den Rucksack gesteckt.
Mentales Training. Zum Runterkommen. 10 Minuten. Wie immer.
Diesmal dauert es, ruhiger zu werden, doch der vertraute Augenblick des langsamen Eintauchens kommt und wird nach der verbleibenden Zeit durch das jähe Klingeln des Handys beendet. Beim Radeln zum Studio liegt der Fokus bereits auf dem Training, das vor mir liegt. Angekommen, den Nachtwächter begrüßt, der mich mittlerweile schon kennt, schnell die Sachen in den Spind geworfen, MP3-Player eingestöpselt und los geht es.
Die Übungen sind bekannt, Automatismen greifen, die Musik in meinen Ohren tut ihr übriges, ich singe leise mit - es ist niemand in der Nähe, der mich hören kann. Die nächste Stunde anstrengend aber wunderbar. Nach dem Ausdehnen liege ich noch ein paar Minuten auf der Matte und genieße diesen Moment, der sich am Ende eines jeden guten Trainings befindet. Es ist ein Moment der Ausgeglichenheit, Ruhe und Zufriedenheit angesichts des Geschafften. Ich blicke mich im Studio um, sehe die leeren Cardio-Geräte und Hantelbereiche vor mir und wie die Fernseher stumm vor sich hin laufen. Die leise Musik in den Ohren gehe ich zu den großen Glasfenstern und spüre den angenehm kühlen Luftzug, der sich nun mit der schwül-warmen Studio-Luft mischt. Ja, dieser Ort ist ein ganz anderer, wenn fast alle gegangen und die Geräte verwaist sind. Er ist still, friedlich, ganz für mich allein.

Wenn ich dann vom Studio nach Hause radle, bin ich ruhig und die Anspannung der vorherigen Stunden ist nur noch eine Erinnerung - bis sie mich das nächste Mal überfällt und ich wieder meine Sportsachen packe...
Stichworte: anspannung, fitnessstudio Stichworte bearbeiten
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Kommentare

  1. Avatar von Luke
    Alternative für diejenigen, die nicht so spät gehen wollen:
    Bei 30° im Schatten und 40° im Studio ist auch kaum jemand da
  2. Avatar von Believer
    Nicht so in Mahlsdorf. Ist ja auch der 2. beste McFit in Deutschland Da sind halt alle verrückt.