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ryx0riz0r

Mein erstes Torwart.de Camp...

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...in meinem Leben und ich bin überaus glücklich und stolz zu gleich diese Aufgabe(n) gemeistert zu haben. Nach zusammengerechnet zwei Tagen schufften, sitz ich nun hier zu Hause - völlig kaputt - auf meinem Bürostuhl und versuche irgendwie meine Erlebnisse in die schriftliche Form zu bringen.

Fangen wir also beim Freitag an. 10 Uhr aufstehen, Frühstücken und die letzten Sachen packen, nochmal alles kontrollieren. Die Nervosität steigt. Geht alles gut? Komme ich mit den Trainern klar, dem Umfeld und meinen Kollegen?...In Unwissenheit gehüllt begab ich mich also um kurz nach 12 auf die ca. 3,5 Stunden lange Reise zur Sportschule Ruit Richtung Stuttgart. Die ersten 230 Kilometer geht alles gut, doch dann der erste Schock. Autopanne. "Grandios", denke ich mir und steuere mit fröhlich blinkenden Amaturleuchten den nächsten Rastplatz an. Motorhaube auf, Öl prüfen - kurze Pause. Weiter gehts in der guten Hoffnung, dass das Auto wohl schon halten mag.
Ich sollte Recht behalten, denn um kurz nach 16 Uhr kam ich als einer der ersten im Parkhaus an der Sportschule an. Nun galt es also das ganze Geraffel vom Auto zur Rezeption zu schleppen. Anmeldung - Schlüsselannahme - Zimmerbelegung. Mit mir auf dem Zimmer: Tobias, 31 Jahre. An dieser Stelle ein netter Gruß an dich, waren super Tage mit dir!
Nachdem ich mich also etwas eingerichtet hatte, erkundete Tobias mit mir etwas die Gegend und nahm nach und nach die weiteren Besucher in Empfang, bis wir vom torwart.de Team offiziell begrüsst und uns der weitere Ablauf bekannt gegeben wurde.

Nach dem Essen ging es dann auch direkt zur ersten Einheit. Erste Eindrücke sammeln, Ballgefühl bekommen. Die Sommerpause sitzt noch in den Knochen und man(n) machte sich hier und da dann doch Gedanken, wie man sich denn anstellen würde. So ganz als Neuling in diesem Camp...
Die ersten Zweifel wurden bei Christian beseitigt. In einmaligem "Schwitzerdütsch" wurden die Übungen erklärt. Die Stimmung wurde lockerer, wodurch wir "Aktiven" uns etwas einfacher und besser kennen lernen konnten. Die Anschließende Übung bei Philipp hatte es dann in sich. Grob geschätzt kam unsere Gruppe pro Mann auf 50 Liegestützen. Ein Andenken für die nächsten Tage sollte sich anbahnen...meiner einer nennt es auch Muskelkater.
Nach einer gemütlichen Runde im Anschluss an das Training ging es mit einem guten Gefühl ins Bett.

Tag zwei, es war Samstag und es regnete. Außerdem war es kalt. Na gut, als Torwart ist man ja nicht aus Zucker und so ging es in die zweite Einheit. Zwar tropfend Nass platschten wir von Übung zu Übung, doch es machte Spaß - immer und zu jederzeit! Highlight des Tages: Peppi. Ohne dich wäre die Gruppe nur halb so gut gewesen.. . Auch der Muskelkater machte sich bemerkbar, schränkte aber (noch nicht) ein. Kurzer Zwischenstopp in der Kantine zum Mittagessen, vorher natürlich duschen. Anschließend Campverkauf und wildes stöbern in Exklusiv- und Stangenmodellen der unterschiedlichsten Hersteller. Hauptsächlich aber von Uhlsport, dem Sponsor des Camps. Danach Umziehen und ab zur zweiten Einheit, die Vorfreude hielt sich auf niedrigem Niveau, denn das Wetter hatte noch immer keinen Bock. Wie dem auch sei, der halbe Schrank war bereits mit nassen Sachen gefüllt und die Fußballschuhe bis eben noch mit Klopapier ausgestopft...
Doch auch in dieser Einheit konnte jeder Teilnehmer etwas Nützliches rausziehen und etwas für sich selbst mitnehmen. Jeder einzelne Trainer hat zwar nur um die 20-30 Minuten pro Gruppe Zeit, doch es wird stets versucht jeden Fehler zu korrigieren und Tipps zu geben. Echt klasse Typen, die sich torwart.de hier rangeholt hat! Auch Steffen durfte ich kennen lernen: Fallschule und Hechten über Hürden waren hier die Highlights für mich. Zum Fausten hats am Sonntag leider..-oder besser- dank des hervorragenden Demotrainings von Ebbo Trautner und seinem Sohn nicht mehr gereicht.
Den Abschluss eines ereignisreichen Tages machte die Videoanalyse. In 1,5 Stunden wurden einzelne Aktionen der Torleute (auch ich wurde zur Schnecke gemacht *g*) in Augenschein genommen und nochmals analysiert. Hier konnte jeder nochmal zusätzlich seine Eindrücke der vergangenen Stunden bestätigen. Danach noch das ein oder andere Bierchen und dann ab aufs Zimmer. Einfach ins Bett legen und schlafen war das Motto. Umdrehen ging nicht mehr, die Leichenstarre setzte bereits ein - so zumindest war mein Gefühl.

Sonntag Morgen beschlich einem dann so langsam das Gefühl, dass in ein paar Stunden schon wieder alles vorbei sein musste. Doch zuerst kämpfe man sich mit Muskelkater von der Nase bis zum kleinen Zeh durch die letzten 1,5 Stunden Training. Nochmals ein letzter Feinschliff. Ausnahmslos jeder hat sich in diesem Camp verbessert und das war auch gut so!
Zum Glück war das Wetter jetzt besser. Bei einem Sonne-Wolken Mix und um die 20 Grad setzte Herr Trautner mit seinem Sohn, wie oben bereits erwähnt, zum Demotraining an. Solche Vorträge mag ich eigentlich nicht sonders, da ich es etwas eintönig und langweilig finde. Doch dieses Mal wurde uns allen etwas Geboten. Abwechselnd durften auch Campteilnehmer mitmachen. Hauptaugenmerk lag auf 1vs1 Situationen. Lange Distanz, kurze Distanz, mittlere Distanz, Ballangriff in verschiedenen Situationen, Raumverteidigung, Zielverteidigung. Alles wurde nicht nur angesprochen, sondern auch ausgiebig erklärt und veranschaulicht. Hätte ich einen Notizblock dabei gehabt, hätte der wohl nicht gereicht. Gut, dass die Kamera dabei war!
Danach gab es noch ein leckeres Mittagessen in geselliger Runde, Sachen packen und der obligatorische Check-Out mit Schlüsselabgabe und Urkundenübergabe. Etwas Wehmut war bei der Verabschiedung auf jeden Fall dabei. So viele Persönlichkeiten, Eindrücke, Erfahrungen...Mir persönlich war es ein Anliegen meine Gedanken nun zu sortieren und etwas darüber zu schreiben. Leider kann ich nicht auf jedes Detail eingehen, da ich sonst einen Roman schreiben könnte (was es ja auch fast geworden ist ).

Fazit: Gänzlich überwältigt und euphorisiert von den Eindrücken des zurückliegenden Wochenendes bleibt mir nur eins zu sagen: Ich bitte um Wiederholung! Freue micht jetzt schon auf das 7. Camp unter dem Motto "Seven Up"...

Kommentare

  1. Avatar von Paulianer
    Schön geschrieben! Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr auch wieder dabei sein kann.
  2. Avatar von torwart
    sehr schöner Beitrag - die Teilnehmer waren richtig toll und es hat sehr viel Spass gemacht
  3. Avatar von Steffen
    Großes Lob... Man darf aber nicht meinen, daß Hechten mein Steckenpferd sei
    Das ist es eigentlich ganz und gar nicht.

    Aber ich bin gebeten worden, und daher...
  4. Avatar von ryx0riz0r
    Deine Übungen bzw. Stationen waren das eine, was mich aber beeindruckt hat, war deine menschliche Seite. Auch wenn du wohl gefühlt 100 mal das gleiche erklären und veranschaulichen musstest, du hattest immer gute Laune und hast einfach weiter gemacht. Genau deswegen hat das Training bei dir auch mit am meisten Spaß gemacht. Zwar hat mir nach der Fallschule und dem Hechten jeder Knochen wehgetan, trotzdem möchte ich dir dafür danken!
    Freu mich schon auf das nächste Camp und deine Ideen .
  5. Avatar von Steffen
    ryx0riz0r,
    das genau ist das Problem.
    Zwar hat mir nach der Fallschule und dem Hechten jeder Knochen wehgetan...
    das kann nicht in Ordnung sein. Es kann nicht sein, daß ein Tw nach einem Training eines bestimmten Gebietes Schmerzen hat. Schmerzen in der Muskulatur, daß geht in Ordnung.
    Aber der tragenden Strukturen... da muss ich als Trainer wirklich überlegen. Leider kann man Fallen und eben daß Abfangen von Lasten nicht in 20 Minuten entwickeln, noch korrekt vermitteln. Es sind Denkansätze.
    Die meisten Trainer, die ich kenne, denen ist es Wurscht, daß ein Torwart nach dem Training mit Schmerzen der tragenden Skelettstruktur vom Platz geht. Das ist dann für diese einfach so.
    Für mich ist es das nicht. Denn wenn Training einen Körper kaputt macht, dann befinde ich mich entweder im hochbezahlten Leistungssport, wo ich einen Körper wie auf dem Skalvenmarkt erkaufen kann, oder aber ich sollte über Training und Trainingsmethode nachdenken.
    Just aus diesem Grund unterrichte ich nicht gern Hechten auf den Camps und mache es auch nicht gern mit Torhütern, die ich nicht kenne. Ich habe Leute gesehen, die haben einen Ball um das Kreuzeck gedreht und mussten danach mit einer Schultereckgelenksprenung ausgewechselt werden. Ich habe auf einem Tw Camp einen jungen Torwart gesehen, der ist einmal über eine Hürde gesprungen, aufgeschlagen und hat ab dann nur noch zuschauen können, weil er den Arm nicht mehr heben konnte und atmen schwer gefallen ist.
    Diese Dinge sind für mich etwas, wo ich mich und das Training deutlichst in Frage stelle.
    Wenn also am Camp jemand sagt, daß er das nicht macht, dann ist das völlig in Ordnung.
    Das schlimme ist nur:
    Viele schauen Videos, machen für sich eine Videoanalyse... doch genau die Punkte, die sehen die Leute nicht und hinterfragen weder Verletzung noch blaue Flecke... Wir sehen meist nur den Weg zum Ball, nicht aber was danach kommt.

    Daher ryx0riz0r, Du merkst sicher.... Ich bin mit solchen Stationen nicht immer so glücklich.
  6. Avatar von ryx0riz0r
    Kann ich sehr gut verstehen. Du kannst mich übrigends Stefan nennen... ;D