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xirram

Die Last mit der Technik oder Wahrheit und Wirklichkeit eines Torwarttrainerlebens

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Kreuzbandriss und oder Meniskusschaden gegen Bandscheibenprolaps, im immerwährenden Kampf der Torwarttechniken, das ist hier die Frage!

Laut FVN und DFB Richtlinien wird bei flachen Bällen auf Mann vom Torwart verlangt, das hintere Bein nach aussen zu drehen. Zweck dieser "Grundstellung" ist das verhindern das der Ball durch die Beine geht, bei unsachgemässen fangen des Balles, und das vergrössern der Körperfläche im unteren Bereich!
Diese Technik wird von Anfang an gelehrt und Kritiker dieser Technik verweisen auf die Belastung auf das vordere Kreuzband und die Instabilität des Körpers, etwa wenn der Ball abgefälscht wird und abgewehrt werden muss. Aus meiner Sicht eine vollkommen richtige Sichtweise der Problematik. Auch wenn der Ball durch die Beine geht, so hat der Towart beim Fangen einen Fehler gemacht und versucht durch das ausdrehen des Knies im Vorfeld einen Fehler zu korregieren, den er noch gar nicht begangen hat , also eine Technik für den Pessimisten;) und meiner Philosophie , nämlich das aktive
Torwartspiel, das ab einer gewissen Klasse/Reife durchaus risikofreudiger interpretiert werden darf, zutiefst wiederspricht.

Nun , wie sieht eine Alternative aus?
Man kann sich nach vorne beugen mit leichter Schrittstellung und angewinkelten Knien und den Ball mit Fächergriff -Unterarmgriff mit abschliessenden Kreuzgriff und vorbeugen des Oberkörpers sichern, und ist imstande auch auf abgefälschte Bälle noch zu reagieren. Diese Technik beansprucht jedoch im höchsten Maase die Bandscheiben im Lendenwirbelbereich und ist aus meiner Sicht genauso zu verwerfen, wie Technik 1.

Ich persönlich bevorzuge erste Variante, mit der Einschränkung den
Unterschenkel nicht nach aussen zu drehen.
Also tiefe Kniestellung in Schrittstellung und Kniestand bei Aufnahme des Balles mit den angegebenen Griffen.

Meine Torhüter verweigern jedoch die beiden letzten Techniken vehement, da irgendso ein "Vollhorst" in der D-Jugend ihnen diese Technik beigebracht hat und verweisen als Verteidigung darauf , das
die Richtlinien des FVN und des DFB die 1ste Technik so vorgeben.

Die Risiken insbesondere die Gesundheitlichen werden konsequent
ignoriert.Auch verweisen sie zurecht darauf, das ab einem gewissen Level der Sport eben nicht immer gesund sein kann.
Ihnen ist bewust das sie in letzter Zeit häufig gescouted werden und eine Abwandlung dieser Technik ihnenn negativ ausgelegt werden kann. Auch mein Verweis darauf, das alle drei auch ihre Individualität
in einigen Bewegungsabläufen vorweisen stösst als Argument die Technik zu verändern auf taube Ohren.
Letzlich muss ich vor dem FVN und dem DFB und dessen Anforderungsprofil resigniert die weisse Fahne hissen und die ungesunde und pessimistische Technik aktzeptieren und mir diese Technik schön reden mit dem Trost und reine Selbstautosuggestion, das das eine individuelle Technik meiner Torhüter ist.

Also: ole ole DFB, knechtet meie Trainerehre und versklavt unsere Torhüter- damit wir weiterhin die besten TW der Welt haben, aber noch besser machen? Nein, das wollt ihr nicht - manchmal ist es schlichtweg zum kotzen!
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Kommentare

  1. Avatar von Steffen
    Hm, noch einer der so denkt. Bravo will ich rufen.
    Bringt das dogmatische Verfolgen solcher Vorgaben wirklich etwas?
    Schaue ich in die Bundesliga, oder auf internationaler Top-Ebene, sehe ich nur wenige Torleute, die noch das Knie eindrehen, vielmehr gehen diese zum Ball wie "die Giraffe beim Wasser saufen" - also tiefe Spreizstellung , Oberkörper vor und dann mit den Händen in den Ball... das ist kein Knie kein Fuss auch nur ansatzweise dahinter... und unsicherer sind diese bestimmt nicht.
    Ich musste mir nach der Knieoperation auch diese Form abgewöhnen... denn wenn ich als Torwart immer nur ein Knie zu Boden bringe, muss ich ggf. bei einem Ball auf den falschen Fuss "um den Ball herum laufen" - um das Knie zu Boden drücken zu können. Ich mache die Technik also seitenfalsch und das ist für mich ebenso inkorrekt, denn Hans Leitert fordert "Der richtige Beginn!" hier müßte ich aber inkorrekt beginnen - geht gar nicht, gibt es doch Alternativen.
    Diese sind dann schlicht, daß ich anstelle seitlich das Knie runterdrücke, einen kleinen Schritt auf den Ball vorwärts zu mache, dann das Knie anwinkele und mich nach vorn in den Ball bewege. Das ist weder elegant, noch einfach - aber für mich war es nach der Operation die einzige Lösung, ohne das ich mich arg verdrehen musste...

    Herzlich Willkommen in der Welt der Vorschriften und Dogmata...