Verhaltenshilosophie des Torwarts bei Flanken und Schüssen
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am 12.11.2013 um 14:08 (3577 Hits)
Immer wieder lese ich hier in Foren und Blogs die unterschiedlichsten Verhaltensmuster in verschiedenen Spielsituationen. Das es nicht nur die eine Lösung gibt , sondern die Situation so oder so gelöst werden kann. Prinzipiell ist es sicher möglich Spielsituationen eben mit unterschiedlichen Philosophien zu lösen , aber macht es das dadurch richtiger? Ich kann bei einem Radwechsel einen Wagenheber benutzen, oder ihn z. B. auf Backsteine lagern, ich bekomme den Reifen mit beiden Möglichkeiten gewechselt - Kein Thema , aber dennoch birgt die 2 Möglichkeit erheblich grössere Risiken.
Genauso sehe ich das beim Torwartspiel. Nehmen wir das oft verpöhnte Fausten, natürlich ist es mir auch lieber der TW fängt den Ball, dennoch ist das Fausten gerade wenn der Ball nass und glitschig ist für mich das Mittel 1 Wahl, denn wenn ich die Technik des Faustens drauf habe und mein Blickwinkel im Training geschult habe, kann ich durch das Fausten kontrolliert auf den eigenen Mann
einen schnellen Gegenangriff einleiten. Ich trainiere das in dem ich 6-8 kleine Tore in 1 Spielhälfte verteile , diese nummeriere und dem Tw bei einer Flanke kurz vor der Faustaktion eine bestimmte Nr. zurufe.Der Tw faustet nun auf die Tornummer! Dasselbe kann man natürlich auch bei Abwürfen machen. Mein Lieblingsthema ist das wegdrehen nach einer Flanke! Drehe ich mich nach der Landung zum Tor ab oder schon während des Fluges? Egal ich kann beides nichts abgewinnen , denn habe ich den Ball nach der Landung , warum sollte ich mich noch drehen??? Während des Fluges wäre es für mich noch indiskutabeler , denn ich werde in der Luft instabil und laufe Gefahr komplett die Orientierung zu verlieren. Zur Sicherung des Balles zum Tor zu drehen , kann ich nichts abgewinnen , denn wenn ich den Ball gesichert habe in der Luft bei einer Flanke oder nach einem Schuss , dann ist der Ball doch geklärt. Desweiteren wird hier oft über das anziehen des Beines diskutiert und ich verstehe nicht warum! Die Vorteile liegen auf der Hand , ich schütze mich und komme beim Sprung höher(da Schwungbein) , kann den Ball bei einer Flanke also wirklich am höchsten Punkt abfangen. Ich denke der Tw muss aktiv zum Ball bei Flanken gehen und das auch dominant ausführen und sich nicht devot abdrehen. Schließlich muss ich mich auch den Gegenspielern zeigen und mir Respekt verschaffen.
Auch verstehe ich die Diskussion um das nach vorne abspringen nicht wirklich. Aus meiner Erfahrung heraus muss ich die Schlussfolgerung ziehen, das bei einem strammen plazierten Schuss, man nur den Einschlag verhindern kann, wenn man sich nach dem Stemmschritt ca. 45 Grad nach vorne abstösst. Die Argumentation des längeren Zeitraums kann ich nicht gelten lassen, denn durch das nach hinten oder seitliche Fallen verliere ich diese Zeit wieder umgehend, der Ball kann dann aber neben den Pfosten einschlagen , was ich durch den früheren Kontakt durch das nach vorne arbeiten aber sehrwohl verhindern kann. Ausgenommen davon sind selbstverständlich Heber und evtl. langsame Schlenzer.
Ein Abweichen von dieser Regel sehe ich persönlich nur bei falschem Stellungsspiel.Ich vertrete vehemment die Philosophie des nach vorne arbeiten , denn bei Abschlüssen ist nun mal meist der Faktor Zeit entscheidend und nicht der Raum.
Auch bei Freistössen die aufs Tor geschossen werden, stehen meine Torhüter hinter der Torlinie und arbeiten wiederum nach vorne. Die sogenannte ProGoal Methode, mit denen ich hervorragende Erfahrung gemacht habe.
Ich möchte niemanden zu nahe treten, aber es gibt Dinge die sind nun mal nicht diskutabel , und bei diesen Dingen ist es der Fall!!!