Tagebuch eines Torwarttrainers ,Vaters und Ehemanns -oder der ganz normale Wahnsinn-
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am 23.01.2014 um 11:56 (3124 Hits)
Montag morgen 5 Uhr in Deutschland , Unheil nimm Deinen Lauf.
Ich hieve meine alten Knochen aus dem Bett und schleiche verstohlen mit zuen Augen leise den mir vertrauten Weg ins Bad.Bevor ich mich der täglichen Hygiene widme heisst es erst einmal wachwerden, also hebe ich, wie jeden morgen ersteinmal den Deckel der Katzentoilette hoch um nach dem unmittelbaren Atemzug schlagartig meine Augen aufzuschlagen.Ich iebe meine Katzen, aber das ist so ein Moment, wo ich ernsthaft überlege, ob der Kauf eines Hasenbratens nicht unnütze
Geldverschwendung ist. Nunja, ich beschliesse jeden Tag aufs Neue mir diese Frage erst am nächsten Tag zu beantworten, denn die Zeit drängt, denn meine Frau wird in einer knappen halben Stunde aufstehen und das Bad für sich beanspruchen.Also rasiere ich den mir unbekannten Schädel , putz meine Beisserchen und marschiere mit meinem Adoniskörper oder zumindest den Körper, den ich mir als Adoniskörper sehr gut vorstellen könnte, unter die Dusche.
Den Rest der kulturellen Reinigung, soll dem Lesenden erspart bleiben , denn es sollte diese Ritual wohl jedem bekannt vorkommen.
Beim verlassen des Bades kommt meine wunderschöne Frau die Türe herein -puh das war knapp - ein flüchtiger Kuss und schnell noch das Wohnzimmer aufräumen, die Senseo Kaffemaschiene auffüllen und mir ein Butterbrot schmieren. Hastig würge ich das Brot hinunter und verbrenne mir wie jeden morgen am Kaffee den Mund. 6 Uhr morgens -allerhöchste Zeit meine Tochter zu wecken-
schliesslich ruft der Kindergarten.Dieses Ritual ist das schönste am Morgen, jedoch leider zeitlich sehr kurz gehalten.Schnell die Stulle aufs Brett, ein Kuss für meine Tochter und ein Kuss für meine wunderschöne Frau, hektisch renne ich zur Haustür hinaus mit einer kleinen Mülltüte, wo die Endprodukte meiner Reinigung der Katzentoilette beheimatet sind, rein in die Mülltonne , dann ins Auto, die Arbeit ruft. Ich begrüsse meine Arbeitskollegen, wie jeden morgen mit einem erfrischenden:"Guten Morgen, Ihr Luschen!" und genauso hallt es aus 7 Mündern zu mir zurück .Nach 8 Stunden verabschiede ich mich von meinen Luschen mit der Gewissheit, das die eigentliche Arbeit jetzt erst beginnt.
15 Uhr 30 Ankunft am Kindergarten , die Zeit drängt in spätestens 2 Stunden muss ich am Sportplatz sein und meine superschöne Tochter trägt, wie fast jedes weibliche Wesen, das Gen der Trödellei in sich. In den nächsten 15 -25 minuten werde ich ca. 10 mal gesagt haben :" Komm meine Sonne, wir müssen los!" Doch meine superschöne Tochter findet immer wieder einen Weg die Heinfahrt zuverlegen. Ich behaupte das niemand auf den ganzen Planeten länger braucht einen Spielzeugtopf in einen Spielzeugofen zu legen, als meine superschöne Tochter. Wäre das eine olympische Disziplin, wäre sie trotz ihrer jungen Jahren schon Olympiasiegerin. Weltmeisterin im "Aufwiederehen sagen" ist sie ohnehin und so verstreicht die Zeit ,leicht panisch und stark transpiriernd wünsche ich mir in diesen Augenblicken das ich, den Raum biegen könnte und so schneller zu Hause wäre.Da dies zu meinen Lebzeiten jedoch nicht möglich sein wird, habe ich beim anziehen der Jacke schon fast jede Hoffnung aufgegeben pünktlich zum Sportplatz zu kommen. Resigniert laufe ich die 50 Meter bis zum Auto , dank meiner superschönen Tochter in kaum zu glaubenen 4-5 Minuten. Ich muss erwähnen das meine superschöne Tochter in dieser Disziplin nur Europameisterin ist , denn ihre Freundin Alia, die 3 Min. vor uns aus dem Kindergarten gegangen ist und aus Afrika kommt überholen wir
gerade und so kommen zu den 4-5 Min Zeit bis zum Auto noch 3 Min. Overtime dazu wegen Smalltalk! Hektisch versuche ich den Anschnallgurt am Kindersitz einrasten zu lassen nach ca. 2 Min. der Sieg für mich im 11m Schiessen. Los gehts-ab nach Hause- vieleicht schaffe ich es doch noch rechtzeitig zum Sportplatz, der Autoschlüssel weg,zitternd durchsuch ich meine Taschen und lächelnd schwingt meine superschöne Tochter mein Schlüsselbund
auf den Rücksitz der Fahrerseite.panisch versuche ich den Schlüssel zu ergreifen und rutscht Dank meiner filigranen Technik natürlich unter dem Sitz und meine superschöne Tochter lacht laut los, während ich denke-zum Glück haben das meine Torhüter nicht gesehen.7 Min. später, endlich zu Hause! Raus aus dem Wagen, die Beifahrer Tür lässt sich nicht öffnen und meine superschöne Tochter winkt mir strahlend durchs geschlossene Fenster zu.Nur wiederwillig und nach der Drohung alleine ins Haus zu gehen drückt sie den Knopf doch noch hoch.Ein Nachbar, der seit Jahren Rentner ist gluckst:" Na Deine Zeit möchte ich haben, schon zu Hause?"
Kaum durch die Tür gegangen und leicht übermüdet ruft meine wunderschöne Tochter:"ich habe Hunger!" Verzweifelt erklär ich ihr, während ich mich in meine Sportklamotten werfe, das jeden Moment die Mama nach Hause kommt und kocht ! Diese Bemerkung von mir begreift meine superschöne Tochter als Kriegserklärung und weint laut drauf los und während ich auf sie zulaufe um sie zu trösten kommt meine wunderschöne Frau die Tür herein und fragt:"Was ist denn hier los?" "Der Papa will mir kein Essen geben" vernehmen noch meine Ohren und ich weiss das ich kurz vor der roten Karte stehe."Gib ihr doch eine Kleinigkeit", sagt meine wunderschöne Frau und ich weiss das ich nur durch diese Aktion einen Platzverweis umgehen kann. Während ich meiner superschönen Tochter eine Milchschnitte in die Hand gebe, grinst Sie mich triumphierend an und mir wird klar, das der Herr des Hauses hier ein kleines Mädchen ist. Schnell noch das wichtigste des Tages mit meiner wunderschönen Frau besprechen, 2 flüchtige Küsse für meine 2 "Damen" und ich hetze mit quietschenden Reifen zum Sportplatz.
20 min. vor Trainingsbeginn erreiche ich das Gartenhäuschen, das ca. 30 Meter vom Platz entfernt steht und alle Torwarttrainingsutensilien beherbergt, die ich habe.
Heute kommen erst die Kleinen dran - 8 Kinder im Alter zwischen 8-12 Jahren.1 Stunde Technik und Koordinationsübungen mit Ball, sowie Unterarmgriff und ständig der Wusch der Kleinen springen zu dürfen, wie die Grossen, die B- und A Jugendlichen, die schon 30 min. vor Trainingsbeginn umgezogen auf Ihr Trainig warten.Ich bitte Sie mir die 4 Dummies aus dem Gartenhäuschen zu Holen, verschiedene Hürden und Stangen und lasse Sie einen Parcour aufbauen. 30 min später ist das Trainig der Kleinen vorbei und sie werden von Ihren Eltern abgeholt , doch die kleinenwollen noch nicht gehen und schauen gebannt noch ein paar Minuten das Training der Grossen zu. Nach dem warmmachen müssen Sie einen Parcour auf Zeit bewältigen. Sie Starten mit einem Slalom durch 11 Stangen, der in kleinen Schritten zu bewältigen ist, hier und da die Ermahnung nicht beide Füsse in derLuft zu haben , doch meine Ermahnungen greifen bei 2 Tw heute nicht. Also greife ich zu drastischeren Massnahmen und ich lege Ihnen 30 cm lange Gummibändermit Klettverschluss um die Knöchel. Diese Massnahme fruchtet.Nach dem Slalom eine Rolle vorwärts, eine Rolle Rückwärts und ein Schuss ist im Unterarmgriff zu halten. Anschliessend eine Übung durch die Koordinationsleiter mit Zuwüfen eines Balles auf Mann, danach Rückwärts über 2 kleine Hürden und vorwärts über 2 kleine Hürden und immer mit Ballzuwürfen.Danach geht es im Sprinttempo durch einen Hütchenparcours hin-zurück -hin und mit einem Abschlusssprint von 12 m durchs Ziel.Die zwei mit den Fussfesseln geloben Besserung und die Fesseln werden wieder abgenommen.
Jetzt geht es auf Zeit und jeder verbessert nach 3 Duchgängen seine Bestzeit erheblich.
Anschliessend machen wir eine halbe Stunde kinetische Übungen mit einer Augenklappe, wo das starke Auge verdeckt wird.
Zum Abschluss machen wir Flankentraining mit einer anschliessenden Offensivaktion, dabei kommen wie auch schon beim Kinetiktraining die Dummies zum Einsatz. Abwurf oder Abstoss auf mehrere kleine Tore , die quer über den Platz verteilt sind. Dabei sind die kleinen Tore nummeriert und ich rufe Ihnen die Nummer zu, welches Tor sie treffen sollen,und ob mit Abwurf oder Abschlag, dabei gilt 1 Wurf oder Schuss mit dem starken Bein/Arm, 2 mit dem Schwachen.Ein abschliessendes Spielchen mit der Mannschaft lässt die Trainingseinheit ausklingen. Ich nehme mir meinen Bollerwagen, packe meine Bälle geordnet in die dazugehörigen Ballnetze und verstaue alles wieder in meinen Gartenhäuschen. Morgen geht es weiter, aber jetzt nach Hause. Kaum angekommen sehe ich meine wunderschöne Frau durchs Haus fegen und ein kleiner Wirbelwind sich weigern ins Bett zu gehen. Erst mein Versprechen, direkt nach dem duschen mich nochmal zu ihr zu legen, besänftigt sie und aus dem Haustyrannen wird wieder meine superschöne Tochter. Nachdem ich sie ins Bett gebracht habe klingelt das Telefon und meine beiden erwachsenen Söhne fragen wann wir mal wieder ins Kino gehen, wie einigen uns auf Samstag abend.Endlich haben meine wunderschöne Frau und ich mal Zeit füreinander und wir lassen den Abend besinnlich ausklingen.Ich weiss meinewunderschöne Frau ist nicht immer mit meinem Zeitmanagement einverstanden , aber Sie weiss auch das ich sonst nicht glücklich wäre. So erträgt sie diesen Ablauf immerhin 4 mal die Woche und auch meine Tochter. Die restlichen 3 Tage aber bin ich uneingeschränkt fürmeine Ladies da und ab und an auch noch, wenn ich gebraucht werde, für meine Söhne.Kurz vor dem einschlafen stelle ich fest, das Familienleben und Torwarttraining zumindest eins gemeinsam haben : [B]auf die Qualität kommt es an, nicht auf die Quantität.[/B]