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Besuch bei der U19 Champions Trophy in Düsseldorf

Bewertung: 2 Stimmen mit einer durchschnittlichen Bewertung von 5,00.
Zwischen dem 17. - 21. April wurde die jährlich stattfindende U19 Champions Trophy in Düsseldorf ausgetragen. Neben den Titelverteidigern der Japan Highschool Selection , die in diesem Jahr allerdings bitterlich enttäuschten, waren so interessante Teams wie Borussia Dortmund, Bayer 04 Leverkusen, PSV Eindhoven, VfL Wolfsburg, Dinamo Zagreb, Red Bull Salzburg, Tottenham Hotspur , Fortuna Düsseldorf und das gastgebende Team von BV04 Düsseldorf am Start. Gespielt wurde in 2 Gruppen, die Spielzeit betrug 2 mal 25 Minuten. Der Wanderpokal ging letzlich an das Team aus Österreich.
Wer Intresse hat kann alle Ergebnisse auf der Homepage der Trophy entnehmen.
Neben zahlreichen interessierten Kibitzen und eine schier endlose Fülle von Scouts aus dem In- und Ausland , waren auch einige "Veteranen" aus der Bundesliga zu Gast, wie der Schirmherr Uwe Kamps , Jens Nowotny oder Bernd Kraus.
Bei äusserlichen perfekten Bedingungen, Sonnenschein und bei Temperaturen um die 20 Grad Celsius waren die Erwartungen auf allen Seiten groß, ein Turnier zu erleben, das höchsten Ansprüchen gerecht würde. Leider bestätigten sich diese Erwartungen kaum und schon nach den ersten 3 Partien machte sich unter den Zuschauern Ernüchterung breit . Am besten brachte es für mich wohl Bernd Kraus auf den Punkt. Bei einer Currywurst unterhielten sich mein Trainerkollege und ich uns intensiv mit ihm und nach ein paar alten Anekdoten aus gemeinsamen Zeiten kamen wir auf das spielerische Niveau, nicht nur was dieses Turnier betrifft, zu sprechen. Meine Enttäuschung machte ich daraufhin Luft und Bernd Kraus sagte zu uns: " Ich schaue mir seit Jahren , in ganz Deutschland diese Nachwuchsspiele an und leider ist da nicht alles Gold was glänzt."
Klar haben wir exellente Nachwuchsspieler rausgebracht, aber in der Breite lässt die Qualität dann doch sehr zu wünschen übrig.Mir fiel besonders auf, das die meisten Teams in diesem Tunier durch disziplinartiges Auftreten immer sehr bemüht waren das Balleroberungsspiel durch Pressing und Gegenpressing bis zur Spitze zu treiben. leider wurde dadurch zum Grösstenteil ein hektisches Kick und Rush auf 50m Spielfeldfläche, gepaart mit ideenlosem hin und hergeschiebe im Mittelfeld, wenn die Balleroberung auf einer Seite erfolgreich war.Das kreative Moment, gerade im Mittelfeld, war äusserst selten zu sehen und so wurden dann die meisten Bälle lang auf den Flügeln geschlagen und so Chancen kreiert. Das Team aus Japan fiel durch technisch guten Fussball auf, fiel jedoch letzlich der deutlich körperlich überlegenen Gegnern, nach ansehnlichen 3-4 Stationen wunderschönen Kurzpassspiels,zum Opfer.Sicherlich gab es auch gute Spiele, in erster Linie sind da die Spiele von Dynamo Zagreb zu nennen, die erfreulich frisch aufspielten und mit Ausnahme des Halbfinales immer wieder clevere antworten auf die Spielweise des Gegners fanden.
Soweit meine bescheidene Einschätzung zum mannschaflichen Niveau, wobei sich meine Meinung natürlich nicht mit allen decken muss.
Was meine Intention war , mir dieses Turnier anzusehen, dürfte allen Lesern dieses Blocks klar sein, nämlich den Torhütern auf die Hände und Beine zu schauen.Was ich da mitansehen "durfte" spottet jeder Beschreibung , denn im Grossen und Ganzen sah ich ein Potpourri aus mangelhaften Zonenspiel ,technischen Schwächen in eigentlich jeder defensiven Torwarttechnik in unterschiedlichen Varianten. Lediglich 1 Torwart vermochte mich zu überzeugen, nämlich der Dortmunder Steffen Göcke , der seine Abwehr exellent organisierte, ein gutes zuweilen sogar sehr gutes "offensives" Stellungsspiel zeigte und auch im Zonenspiel zu Gefallen wusste. Auch seine defensiven Torwarttechniken fielen mir sehr positiv auf und auch in der Strafraumbeherrschung konnte er mich überzeugen.
Sicherlich jemand , den man sich in der Bundesliga mittelfristig vorstellen kann. Eine besonders grosse Enttäuschung erlebte ich bei einem Torwart auf den ich mich im Vorfeld besonders gefreut hatte.
Ich denke das ich den Namen ruhig nennen darf, denn diese Torhüter stehen ja schon im Fokus der Öffentlichkeit und können mit Kritik sicherlich positiv umgehen.Ich meine den Wolfsburger Kevin Kuhfeld, der leider fast alles vermissen liess, was ich von ihm erwartet habe. Unsicher in Distanzschüssen, keinen Abdruck z.B. beimTauchen, wirklich ein verherendes Zonenspiel, besonders, wie eigentlich alle, bis oben erwähnte Ausnahme, vom Wechsel Stand- in Kippzone und auch seine Körpersprache war einem Torhüter seiner Klasse unwürdig. Ob das eine Ausnahme bei diesem Turnier war, weil er vieleicht im Vorfeld verletzt war, kann ich nicht beantworten, aber für Ihn hoffen.Wie erwähnt, er stand mit seiner schlechten Leistung nicht allein da. Auch der Torwart aus Japan und von Fortuna Düsseldorf liessen die Frage aufkommen, warum diese Torhüter überhaupt in so einem Verein spielen. Besonders der Torhüter von Fortuna Düsseldorf Michael Kampmann , für einen Torhüter auch etwas zu klein für meinen Geschmack in diesem Segment, zeigte technische Schwächen in der Strafraumbeherschung und war nach dem Japaner sicherlich der schwächste Torwart dieses Turniers. Da Frage ich mich wirklich, wo ist die Torwarttechnik? Da war wirklich nicht viel zu sehen.
Ich wollte hier eigentlich einen Bericht schreiben, über die Elite der deutschen Torwartschule und mich hier hocherfreut in einem Feuerwerk der Freude über diese Torhüter ergiessen und dann kam doch alles ganz ganz ganz Anders.Ich weiß das ich ein sehr hohes Anspruchdenken habe , vieleicht war deshalb die Enttäuschung über die gezeigten Leistungen für mich um so tiefer. Dennoch, was soll ich davon halten, wenn ein Torhüter die Handinnenflächen nach vorne hat, tief in die Hocke geht - natürlich er kommt in eine 1 gegen 1 Situation, nur in seinen Fällen war der Ball in der Ferndistanz und 18 Gegenspieler zwischen ihm und den Ball. Es ist auch nicht einmal vorgekommen, sondern immer. Was soll ich davon halten, wenn einer seine Standzone nicht verlässt und nicht seitlich nachvorne in die Kippzone arbeitet, wenn der Ball an der Torauslinie geflankt wird, oder die Absicht dazu zu erkennen ist ? Was soll ich davon halten, wenn gerade mal die Mittellinie, wenn überhaupt, bei Abschlägen flach oder aus der Hand erreicht wird und dabei erkennbar keine Absicht hintersteckt ?Was soll ich davon halten , wenn beim tiefen Umarmungsgriff der Oberkörper sich nicht über den Ball beugt und der Torwart dadurch nachgreifen muss und wohlgemerkt bei Schüssen, die diesen Begriff Schuss gerade mal geradeso verdient hat ? Was soll ich davon halten...?Nein, ich müsste nochsoviel nennen, aber was bringt das? Zurück bleibt tiefe Ernüchterung und vieleicht die Erkenntnis das pro Jahrgang 1 oder 2 sind , die wirklich ein Niveau erreichen, das sie in die Bundesliga bringen könnte, aber die breite der deutschen "Jugendelitetorhüter" haben leider nicht mal den Hauch einer Chance.Mich wundert jedenfalls nicht mehr, warum viele Bundesligavereine sich Torhüter aus anderen Ligen holen.
Schade... es sollte doch ein so positiver Blog werden und ich sehe auf einen Scherbenhaufen!
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