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xirram

Geben ist seliger den nehmen -oder das total verkorkste Torwarttraining Teil 2

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17.30 Uhr , es regnet noch immer und durch den boeige Wind ist es gefühlte Minus 10 Grad. Da bin ich also in der Jahn -Sportanlage , ein Ort mit persönlicher Geschichte . Hier stand ich mit 9 Jahren das erste mal zwischen den Pfosten und nach einer turbullenten Karriere auch das letzte Mal . Hier hielt ich im Kreispokalfinale 3 Elfmeter im 11m -Schiessen 1999 . Wir gewannen 3 zu null und als ich den letzten Elfmeter gehalten hatte und die Mannschaft von der Mittellinie jubelnd auf mich zugerannt kam , wusste ich aufeinmal , das es vorbei ist . Ich war 32 Jahre und mir war schlagartig klar , das es jetzt und nur jetzt , die Zeit war meine Reusch -Handschuhe an den Nagel zu hängen. Kurzum ,ein mythischer Ort , wie gesagt mit Geschichte , ohne zu ahnen das ein weiteres Kapitel zu dieser Geschichte zugefügt würde . Gut 15 Jahre später kehre ich als Gast in mein früheres zu Hause zurück , aber heimisch wie früher fühle ich mich nicht , obwohl sich kaum etwas optisch verändert hat. 30 Minuten Zeit in Erinnerung zu schwelgen und mein selbst mitgebrachtes Inventar aufzubauen.20 Bälle , 10 Rote und 10 Gelbe, 2Koordinationsleitern, Hütchen, 10 Pylonen mit Zahlen, 2 grosse Pylonen und 10 Pylonen mit Löchern mit 5 Stangen , Drei 15 cm -und vier kleinere Hürden , sowie mein Gummibänder -Equipment , welches ich immer in einem Rucksack mitführe , sollten für ein vernünftiges Torwarttraining ausreichen. Hier wurde ich ausgebildet und mir schossen Erinnerungen in den Sinn , wie ich mit Sand befüllten Gummischläuchen auf der Schulter, durch das abseits des Spielfeldes mit Sand gefüllte grosse Holztor hüpfte ,um dann den Gummischlauch abzuwerfen und einem Ball hinterherzuspringen. Heute undenkbar , aber damals._., naja , andere Zeiten eben. Hier ist der Ort wo ich entdeckt wurde und von wo ich auszog irgendwann Profi zu werden , mit 17 Jahren wurde dieses greifbare Ziel jäh zerstört und zu diesem Zeitpunkt hätte ich nie geglaubt das ich noch jemals zwischen den Pfosten stehen würde. Meine Fussballtorwartkarriere war zu Ende , so die feste Überzeugung meiner Ärzte und mir. 12 Jahre später jedoch stand ich wieder im Kasten und es ging wieder. Das letzte Jahr kam ich zu meiner einstigen grossen Liebe zurück , der Rest der Geschichte ist bekannt. Nun bin ich also Torwarttrainer und kehre als Gast zu meiner Jugendliebe zurück , voller Neugierde was aus ihr geworden ist . Noch ahnte ich nicht , als ein guter Freund aus alten Tagen mich recht freundlich begrüsste und mich aus meinen Erinnerungsbruchstücken riss , wie sehr die alte Liebe erloschen würde ,weil diese Liebe nichts mehr mit meinen Zielen gemeinsam hat. Eins würde mir nach dieser Trainingseinheit klar sein , nämlich das man schöne Erinnerungen aus der Vergangenheit nicht mit der Gegewart zerstören sollte . Ich habe mein Herz für diese Trainingseinheit gegeben und sie nahmen meine Seele . Aber davon erzähle ich im 3 Teil meiner Triologie.
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