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Fußball und wie ich ihn zum Teil erlebe... Eindrücke aus dem Fußballleben und von einen Torwarttrainer

Viva Cologné!

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Naja, Krefeld ist nicht Köln, doch man mag es einem Museumseisenbahner halt verzeihen, wenn er rechts Rheinisch kommt und dann über die berühmte Hohenzollernbrücke in den Hauptbahnhof einfährt - diesmal nur als Fahrgast… das 4711 Logo, es ist einfach legendär!
Doch dafür hatte ich keine Zeit, meine Gedanken fieberten dem ersten Training entgegen… schnell umsteigen und dann, wieder zieht die Landschaft vorbei. Eine Altbauelen zieht die Regionalbahn nach Krefeld - eigentlich müßte man dort die Kollegen besuchen - aber ich habe dafür keine Zeit.
Endlich fällt mir neben den typischen kleinen Häusern aus rotem Ziegelstein oder der Aussenwand verklickert noch etwas auf, was diese Landschaft prägt. Es ist, daß es am Horizont NICHTS gibt…. da sind keine Berge, keine Hügel… das Land ist flach und der Horizont senkt sich mit dem Himmel zu Boden. Grüne Felder, Bäume in den alten Rheinauen… und dann eben auch der Brennpunkt Fussball.
Bochum, Essen, Duisburg, Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf… alles eng beieinander und überall hochklassige Mannschaften.
In Krefeld, wir erinnern uns, spielte eins Bayer Uerdingen… also wirklich ein Ballungsraum des Fussballs…

Krefeld ist nicht groß, doch noch mehr freue ich mich auf eine Person, die im wundervollen alten Mercedes vorfährt. TW-Mentalcoach…
Nein, so habe ich mir die Person nicht vorgestellt, doch ich lasse Auto und Person auf mich wirken und bringe damit meine Vorstellung einfach in Einklang mit dem, was ich sehe - und es ist nicht nur in Ordnung, sondern ich habe plötzlich ein extrem gutes Gefühl - denn nüchtern betrachtet: Es passt - irgendwie.
Er ist kein Torwarttrainer, sondern Mentalcoach. Aber er arbeitet vor allem und viel mit Torleuten und mit einem sollte ich mal arbeiten.
Doch nun erfahre ich: Nicht nur der Torwart kommt, sondern auch ein junges Talent aus Schalke und sein persönliches DFB Trainer - es ist ein Auswahl- und Stützpunkttrainer, ein Fussball-"Lehrer" und ich merke, daß ich leichten Druck verspüre.
Kann und werde ich dem Level gerecht? Nervosität ist da, aber TW Mentalcoach und seine Art lassen vielleicht leichtes Lampenfieber zu, aber da ich sein darf, wie ich bin und auch so sein soll wie ich bin, nimmt mir das den Druck, den ich mir selbst auferlege.
Ein kleines Hotel erwartet mich, es wirkt wie eine der alten Fuhrmannschenken und erinnert mich an meine Kindheit, wie das Auto - so daß Hotel.
Ich bekomme mein Zimmer und ziehe ein. Auspacken muss ich nicht, ich lebe aus dem Koffer. Kleines Gepäck.

Eis essen und dann schlendere ich durch den Bokumer Park…. nett und wieder diese wunderschönen, kleinen Häuser mit Ziegel oder Klinker - es wirkt nicht nicht dort kann seine Wurzeln des Tage/Untertagebaus oder der anderen Schwerindustrie leugnen… Ich spüre Ehrfurcht, Respekt vor den Leuten, die das Wirtschaftswunder zu meiner Kindheit getragen und erreicht haben - und damit auch diese Häuser und diesen Baustil prägten.
Nein, ich bin irgendwie nicht fremd - nicht zu Hause, aber nicht fremd.

Es wird Zeit, TW Mentalcoach holt mich ab und wir fahren zu einem recht versteckten Sportplatz in Krefeld. 4. Liga spielt die erste Mannschaft, es ist der typische Verein, der so diese Nachwuchstalente prägt, die die oben genannten Mannschaften zu prägt… doch enttäuscht bin ich.. es ist zwar Training, aber Torwarttraining, gibt es auch hier nicht. Warum nur?

Endlich treffen Edin und Hendrik ein. Beide schauen an mir runter und mein Grinsen läßt diese ebenso lächeln. Ich weiß, es wird sich auf dem Platz entscheiden.
Dabei st heute nur bissi Kennenlernen und Videoaufnahmen angesagt. Doch schon das geht schief: Ich kann einfach nicht anders, anstelle den Fehler von Edin aufzuzeichnen, korrigiere ich sofort - und der setzt es vorbildlich um. Ich sehe Ihm an, daß die kleine Korrektur Bestürzung auslöst.. wie lange tut er das schon, und warum muss erst einer aus Frankfurt kommen, es korrigieren?
Hendrik ist da anders, er ist wer er ist - ein junger Wilder. Trotzdem, es gelingt mir, Ihn aus der Reserve zu locken… und auch wenn er sicherlich es noch nicht glauben will, er wird es im Video verstehen.
TW Mentalcoach ist immer mit dabei und er arbeitet so mit, als hätten er und ich nie was anderes gemacht. Ich muss gar nicht motivieren, er tut es… ich muss gar nicht auf die Dinge eingehen, warum man es so oder so macht, er übernimmt und bringt Beispiele und es wird nur allzudeutlich, warum wir so arbeiten, damit der Kopf es sich merkt und umsetzt.
Ich lerne und sauge es auf, denn ich spüre: Das bringt auch mich weiter.
Der Abend klingt locker beim Chinamann aus und bei den Frühlingsrollen läßt Hendrik anmerken: Er will Gas haben, daß war Ihm zu wenig.
Ich verspreche - er bekommt seine Vollgas Einheit.
Kurzer Austausch über Fussball, Profifussball, Spielerberater auf dem Weg ins Hotel… und dann falle ich auch schon ins Bett… Die Zweifel sind verflogen und ich weiß auch schon was ich machen werde. Vollgas?
Ich spüre den Geist der Pfalz in mir aufsteigen - Gerald Ehrmann würde seine Freude haben, naja, oder auch nicht.
Der Morgen beginnt mit einem guten Frühstück und ich gönne mir lecker Rührei mit Marmeladenbrötchen, dann räume ich das Zimmer und TW Mentalcoach bringt mich wieder zum Sportplatz.
Wir schauen uns die Videos an und auch der Spielerberater ist anwesend, er will wissen, was andere über seine beiden Jungs denkt - nun, ich kann diesen beruhigen, daß sind zwei sehr gute Torleute. Beide haben Macken, aber nichts tragisches, dafür unheimlich Potential. Warum das nur noch keiner ausgebildet hat… ich verstehe es nicht. Aber, DAS ist eine andere Sache - und letztendlich, dafür bin ich auch nicht angereist.
Hendrik ist jedenfalls nach den Videos beeindruckt. Denn er muss erkennen - der kleine Dicke hatte Recht. Wenn der sagte: Du kannst den Ball festhalten, war er am Vortag nicht überzeugt, doch beim sehen der Videos ist er es… und er beginnt mir zu vertrauen.
Wieder wärmen wir mit Fußballspiel und Passspiel auf, dann geht es los.
Drei Hütchen und schnelle Füsse. Man merkt, daß ist was die Jungs jetzt morgens brauchen. Kein Gelaber, machen. Trotzdem, ich Aber, ich schaffe damit die Pausen, die deren Körper brauchen und die sie sich nicht gönnen wollen.
Dann machen wir die letzte Übung und beenden.. kein will glauben, daß 2 Stunden verflossen sind - es fühlt sich wie 30 Minuten an. Und doch, es war intensiv und es hat Spaß gemacht…
Tw Mentalcoach entführt uns ein kleines griechisches Restaurant, wo wir hervorragend speisen und ich merke: Selbst diese Lokation spricht aus, was er ist. Das Äussere ist nicht wichtig, sondern es ist wichtig, wie es ist - und es ist einfach gut. Nicht nur einfach, sondern eben auch gut - sehr gut sogar.
Fehlt das Meer und die mediterrane Luft und man wäre irgendwo in Kreta oder sonst an einer der griechischen Küsten - es ist einfach klasse… wir verbummeln leider die Zeit, aber ich hatte die Chance, mit Edin zu reden und eigentlich muss ich sagen: Verdammt, es gibt in der zweiten und dritten Liga schlechtere als Edin - und warum ist so ein Torwart dann nicht in so einem Verein?
Wie gesagt, nicht meine Aufgabe - aber meine Gedanken.

Wir sind wieder auf dem Platz und Edin, als auch Hendrik gestehen ein: Der Vormittag hatte es in sich, bitte Schaub rausnehmen.
Also mache ich mit Edin eine Übung der Fallschule und TW Mentalcoach nimmt Ihn mir ab, ich bin mit Hendrik allein… Er, der derzeit nur an seine "Perle" denkt und geblendet von deren körperlicher Attraktivität braucht den Metallartiger eher, damit er fokussiert bleibt - doch hier mit mir, ist er es.
Eine kleine Übung machen wir, und dann haben wir eine zweite Übung - hier feilen wir nochmals an technischen Details und er spürt: Das ist gut… auch hier kommt bei Ihm auch das Begreifen auf - ich bin kein Feind, sondern ein Freund und ich will helfen. Er hat schon einen guten Trainer - ja - aber hier sind wir allein und ich, ich sehe die Dinge dann halt anders… er spürt einfach, dieses anders bringt ihn wieder ein Stück weiter und er ärgert sich, daß diese kleinen Details nicht sofort umgesetzt werden können, sondern wie bei Edin sich nach und nach einschleifen müssen. Doch Hendrik ist jung, da dauert das Verstehen, daß manche Dinge Zeit brauchen, oft ein wenig. Nicht tragisch… wir nehmen beide etwas mit…
Am Ende ist es 16 Uhr durch und der Abschied beginnt… trotzdem, es ist ein tolles Gefühl, gesagt zu bekommen: "Du kannst gern wieder kommen - jederzeit!"

Danke TW Mentalcoach… so ein wenig lichtet sich der Nebel der beständigen Frage "Wer bin ich?"
Ich bin der Torwarttrainer… die Antwort ist zwar nicht fix, aber sie ist in den absoluten Möglichkeiten….

Danke, für das tolle Wochenende… auch wenn Dank Deutsche Bahn die Rückreise nicht so ganz gelungen ist, wie die Hinreise, ich habe auf der Rückreise die Gedanken für diesen Blog schon notiert und abgefasst, weil es mich sehr tief bewegt hat.
Danke TW Mentalcoach, danke an die Jungs Hendrik und Edin - Ihr wart und ihr seit SUPER

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Aktualisiert: 13.06.2015 um 23:28 von Steffen

Kategorien
Torwarttraining , Gedanken und Erlebnisse

Kommentare

  1. Avatar von TW-Mentalcoach
    Guten Morgen Steffen,

    das einzige was mich wirklich überrascht hat ist die Tatsache, dass du von der Körpergröße her genau so ein Riese bist wie ich :-) Es war und ist uns eine große Freude, dass wir dich in Krefeld als hervorragenden Mensch und Super Torwarttrainer kennenlernen durften. Alle waren ausnahmslos begeistert, sowohl die Jungs als auch der DFB Trainer haben sich danach noch telefonisch bei mir gemeldet und mir das bestätigt. Du bist jederzeit und sehr herzlich bei uns willkommen!

    Danke und herzliche Grüße
  2. Avatar von Steffen
    Was soll ich darauf antworten? Mir bleibt nur ein - Vielen Dank, es war für mich ein ebenso tolles Erlebnis und wenn eine Einladung kommt, ich schlage diese bestimmt nicht aus