RSS-Feed anzeigen

Fußball und wie ich ihn zum Teil erlebe... Eindrücke aus dem Fußballleben und von einen Torwarttrainer

Der Sundowner, oder Blog zum Torwart.de Camp 2015 "Octopus"

Bewerten
Also schon bei der Anreise dachte ich mir, hoffentlich wird es kein Octopussi... Doch letztendlich, nee... Es wurde ein ausgewachsener Kraken.

Pünktlich kamen wir los, Sven Walzer war schon abgeholt worden, so dass es auf die Bahn ging. Eigentlich lief es ganz gut, mal so ein wenig zähflüssig vor Heilbronn aufgrund eines defekten Fahrzeugs... Doch wir kommen insgesamt gut durch. Am Dreieck Leonberg wieder dickflüssig, doch am schlimmsten direkt vor der Ausfahrt Nellingen... Wir brauchen 45 Minuten, dann sind wir durch.
Ruit hat uns wieder, bei 24° C und Sonne. Schnell an der Rezeption registrieren, Gepäck auf's Zimmer, dann wieder vor.
Christoph Kleiner ist schon da, und nachdem ich alle schon anwesenden Campteilnehmer, die ich persönlich kenne, begrüßt habe, bekomme ich das neue Camp T-Shirt.
Es ist nüchterner als das Teilnehmer Shirt, aber vom Sponsor. Das Camp Logo ziert den Oberarm.
Schnell sind die Airdummies aufgeblasen, dann geht es schon los.

Begrüßung durch Marcel Schäfer von Torwart.de, kurze Vorstellungsrunde der Trainer. Die Teilnehmer bekommen den Camp Ablauf ausgehändigt, die T-Shirts werden verteilt.
Das Abendessen schließt sich an, und danach geht es schon in die erste Einheit.
Ich bin für BlindeKuh, Phil lässt wie immer die Abfälschmaschine arbeiten, Sven kümmert sich um die Fangtechnik. Bei Guido muss man an der Koordinationsleiter ran und bei Chris und Carsten stehen die Ballrahmennetze auf dem Programm.
Viel bekomme ich nicht mit, denn ich muss mich darauf konzentrieren, was ich anstelle.
Es geht um das periphere Sehen, so dass ich mit Augenklappen arbeite u d dann zunächst mit Tennisbällen arbeite, die abgewehrt werden sollen.
Im zweiten Teil sieht man den Ball, den Schützen, verliert diesen aber durch zwei Airdummies aus dem Blickfeld, wobei die Augenklappe zusätzlich behindert.
Die Teilnehmer merken und spüren, wie wichtig das Sehen als Torwart ist.
Nach dem obligatorischen Getränk geht es für. Ich ins Bett. Den Elferkrimi der deutschen Frauen-Nationalmannschaft erspare ich mir.
Nach rund 7 Stunden ist die Nacht vorbei, duschen, Frühstück. Der Himel ist bedeckt, es ist drückend. Gewitter und Schauer sind angesagt, wir bekommen es zu spüren.
Das Frühstück ist reichlich und gut - hier erfahre ich vom glücklichen Sieg der Frauen.
Dann geht es schon wieder auf den Platz. Bei mir hat Houdini Einzug gehalten, denn ich fessele die CampTeilnehmer in meiner Übung.
Ich will zeigen, wie man mit einfachen Hilfsmitteln großen Ausholbewegungen, wie dem sogenannten Skispringer, oder auch die Synchrone Bewegung der Hände zum Ball trainieren und schulen kann.
Die Hände sind dafür mit einer Bandschlinge auf den Abstand von ca. 30 cm fixiert, so lassen sich Bälle fangen, aber nicht gut einhändig ablenken, wir bleiben daher im Bereich des Kippens und Stehens, Techniken mit Abdruck sind nicht wirklich gefragt, zumal die meisten Torleute des Camps sicherlich nicht sich mit so gebundenen Händen hätten abfangen können - und ich bezweifle, dass es die meisten Trainer nicht mal wüssten, wie man es anzustellen hätte.
Ich wärme daher die erste Gruppe stehend auf, die anderen Gruppen kommen ins Kippen und entdecken, wie wirkungsvoll die Bandschlingen das Ausholen verhindern...
Guido ist im Zonenspiel, Sven ist bei der Fallschule, Phil hat eine Idee zum Aufwärmen in Gruppen und Chris ist in der Gladbacher Technikstrasse gefangen.
Wir sind auch nur rund dreißig Minuten trocken, dann ergießt sich Regen, der uns durchweicht. Da über die Alp ein Gewitter aufzieht, brechen wir 5 Minuten früher ab und gehen zum Mittagessen... Doch vor dem Trog kommt Dusche und trockene Kleidung.
Der Shop-Verkauf findet wegen der Wetterlage, mal wieder, in der Fussballhalle statt. Ich präsentiere dabe die dünnen Neopren Unterziehsachen von mares und seac. Das 0.5 WarmGuard der beiden Firmen ist als isolierende Unterziehschicht in der Übergangszeit gedacht, ist aber für Torleute ideal, vor allem im Winter. Es hält nicht trocken, sondern warm. So ist man nass, ja, aber es ist nicht kalt. Gerade im Winter, Frühjahr oder Spötherbst, wenn es kalt ist und regnet, sind diese Materialien Klasse, doch auch bei Schnee oder trockenem Frost ideal, weil dann die Feuchtigkeit des Körperschweisses als isolierende Nässe das Neopren befeuchtet.
Ob das Torwart.de demnächst anbieten wird?
Nach dem Verkauf geht es auf den Platz zum Torwartduell.... Eins gegen Eins...so treten die Torleute an, auch Meister gegen Schüler...
Trotz der steigenden Temperaturen, es macht Spaß. Leider verletzt sich im Halbfinale Trainer Chris Kleiner, weil er bei der Landung umknickt. Am Abend noch wird ein Verdacht auf Bänderdehnung diagnostiziert und eine entsprechende Luftpolsterschiene angepasst. Gute Besserung von hier aus!
Nach dem Duell kam die zweite Trainingseinheit des Samstags ins Spiel. Eigentlich wollte ich mit dem - Danke an Guido Keuenhof für die Detailkorrektur - Hüftdrehstoss arbeiten, doch im Zuge des Ausfalls von Chris übernahm ich körperlich seine Station, wären er vom Krankenlager aus korrigierte und dirigierte. Hierbei wurde wieder mit dem Ballrahmennetz gearbeitet.
Sven hingegen arbeitet am Aufstehen, Guido hat zur Raumverteidigung eine Station und bei Phil arbeitet man an seiner Orientierungsfähigkeit.

Das Abendessen war wohl verdient, und danach gingen wir zur Videoanalyse über... Jedoch nur halb. Denn eine immer noch ungebrochene Gruppe unermüdlicher Torleute zog mit Ball in die Fussballhalle um bis zur Ruhezeit dann noch Fußball zu spielen.
Kein Wunder, dass der Sonntag bei einigen müde begonnen hatte.
Nach dem Früchstück und dem obligatorischen Packen ging es zur letzten Einheit.
Chris konnte dank Schiene seine Station leiten, so dass ich zum Gassenhauer kam. Es ist eine einfache Übung zu Schüssen aus verdeckter Position. Sie ist schwer, und letztendlich kaum zu halten, stellt aber den Torwart vor die Herausforderung sich damit befassen zu müssen. Es gibt viele Lösungsansätze, und diese dürfen und sollen ausprobiert werden, gesagt sei aber: keiner davon wird/ist erfolgreich.
Wir spielen es gleich im Level zwei, wobei aus zwei Positionen abgeschlossen werden kann, so dass nicht mal an der eigenen Position gearbeitet werden kann. Der Torwart muss sich entscheiden und bei gerade den Torleuten, die lange auf höherem Niveau gespielt haben, ist zu merken, dass diese mit der Situation viel klarer umgehen, als junge Torhüter, denen die Erfahrung fehlt.
Trotzdem haben wir an der Station viel Spaß, doch auch bei Chris im Technikqudrat, Guido mit der Fussballarbeit, Sven bei den Stabis und Phil mit konditionellen Übungen kommt die Freude am Torwartspiel nie zu kurz.
So gehen auch diese zwei Stunden im herrlichsten Sonnenschein zu schnell vorbei.
Duschen, Zimmer räumen, Mittag essen... Alles läuft irgendwie melancholisch und automatisch ab. Es ist vorbei... Verabschiedung, herzlich, mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen. Trotzdem, es ist wie immer, das Gefühl, das alles zu schnell vorbei war / ist, es drängt sich auf... zum achten Mal bleibt dieses Gefühl. Es ist wie immer... Das Hochgefühl des supertollen Camps, gemischt mit der Traurigkeit, dass es schon wieder vorbei ist.
363 Tage bis zum Torwart.de Camp 2016...
Welches Motto wohl besser passt? Alle Neune oder DreiQuadrat?
Irgendwie finde ich letzteres netter...

Kommentare