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Fußball und wie ich ihn zum Teil erlebe... Eindrücke aus dem Fußballleben und von einen Torwarttrainer

Eigentlich, eigentlich wollte ich gar nicht mehr lästern... aber, aber, aber...

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Ach, es ist so schwierig.
Lästern ist immer eine Form der Kritik, die dann angewendet wird, wenn man sich mit einem Übel abgefunden hat, weil egal wie gut man ist, egal wie hilfreich man sein kann und möchte, es weder angenommen, noch ernst genommen wird. Nun ist eine solche Kritik dann auch nicht nützlich, letztendlich, sie schadet einem oft nur selbst.
Wohl, es schadet mir dann vielleicht, aber mal ehrlich - wenn man diese Kritiken nicht ausspricht, auch wenn man weiß, daß diese keinerlei, Null und Nichts verändern, wozu äussert man dann noch Kritik? Kritik an sich ist doch nichts negatives - dazu später noch mehr - Kritik soll helfen, soll besser machen. Ich bin aber, ehrlich gesagt, ein schlechter Kritiker.

Torwart.de plant jedes Jahr ein Torwart Camp. Es findet an der Sportschule Ruit statt - und eigentlich war Torwart.de immer offen für Kritik.
Letztes Jahr hatte Torwart.de anstelle Ebbo Trautner oder einen anderen Spezialisten eben mal ein Torwartduell als "Event" geplant. Mal was anderes.
Dafür gab es Kritik - die einen fanden es gut, die anderen schlecht. Natürlich kann Torwart.de mit positiver Kritik ebenso leben, wie mit Negativer Kritik. Problem dabei ist oft, wie die Kritik geäussert wird. Da jammerte jemand nach einer CD, die es angeblich hatte geben sollen, nach einem Workshop. Nun war der Kritiker selbst nicht anwesend und bekam daher die Sache mit der CD nur zugetragen - ganz sicher und da musste man bloß Christian Lasch als "Workshopper" fragen, gab es die CD nicht umsonst, und auch nicht gleich nach dem Lehrgang, sondern es wird (irgendwann) eine CD zum Thema geben und diese wird dann auch über Torwart.de erhältlich sein... nicht mehr und nicht weniger war die Aussage. Aber gut, Missverständnisse gibt es immer wieder. Schwamm drüber, das Ding war ein Beispiel, mehr nicht... nein, es soll auch kein Nachtreten oder Seitenhieb gewesen sein, nur ein Beispiel, wie Missverständnisse entstehen und das dann daraus "Ärger" resulieren kann.
Dessen bin ich mir sehr bewußt - gerade beim Schreiben dieses Blogs...

Auch zum Torwart.de Camp. Nicht immer hat ein Profi oder Spezialist Zeit. Letztendlich, angenommen man würde einen Profi einladen... Ein Grund warum andere Camps teurer sind, ist dass es eben mehr Material gibt und dann auch ein Trainer mehr Geld verlangt bzw. ein Gast entlohnt werden muss. Wir haben mal gescherzt, daß Jens Lehmann mit dem Hubschrauber eingeflogen wird - wir erinnern uns, damals war die Hubschrauber Affäre um Jens Lehmann gerade in der Sportpresse - doch das ist als Beispiel nicht so abwegig. Läd man Jens Lehmann ein, kommt der zumeist nicht umsonst oder kostenlos. Auch Oliver Kahn nicht, Manuel Neuer nicht auch nicht Kevin Trapp, Drobny oder Tyton.
Es wäre eine Ehre, käme ein Michael Rechner oder David Thiel, selbst Thomas Schlieck oder Hans Leitert kämen bestimmt nicht aus Spaß auf das Camp - denn von irgendwas leben diese Leute auch. Natürlich wäre das klasse, natürlich wäre das interessant, aber es sind Kosten, die zu Buche schlagen und oft muss man einfach sehen - geht es auch anders.
Was ist aber wichtig?
Wie führt man Kritik, wie äussert man Kritik und was will man erreichen... Daher wäre es toll, wenn möglichst viele Menschen, Wünsche zum Torwart.de Camp im Forum posten würden, weit im Vorfeld, damit Torwart.de planen kann. auch nach dem Camp, schreibt was toll war und was nicht gut war... denn ohne Kritik, wird das Camp bald in die Bedeutlungslosigkeit verfallen. Nicht weil Torwart.de es so will, nein, weil das Camp den Anschluss zur Basis, zu den Leuten, zu den Teilnehmern, zu den Torleuten verliert... Das Camp, einst als User Treffen geplant und dann zum Trainingslager umgemodelt, es ist das Hauptevent von Torwart.de für die Teilnehmer der Plattform - daher sind diese auch aufgerufen, es mit zu gestalten, mit Leben zu füllen - und das geht nur über Kritik danach und Wünsche und Ideen im Vorfeld....

Kritik hingegen, ich habe auch mal wieder eine.
Da waren letztlich wieder Prüfungen. Prüfungen zum Trainer C im Fussball. Man kennt es ja, den kann man zentral an den Verbandssportanlagen machen, wie eben Ruit, Kaiserau, Schöneck, Oberhaching oder so - oder eben dann denzentral bei Vereinen, die sich solche Lehrgänge auflasten und dann mit Leben füllen.
Dabei muss man nun den Basiskurs veranstalten, darauf kommen die Profile, wovon jeder Teilnehmer 2 Stück belegen muss. Möglichkeiten sind hier: Kinder, Jugendliche, Erwachsene und seit 2015 ganz neu - Torhüter.
Ja, so gibt es eine Lizenz - also ein Profil für den Trainer, die nennt sich Torhüter. Gut steht nicht auf der Lizenz drauf, aber man bekommt halt so ein Papier, wo das Profil bestätigt wird. Aber letztendlich, am Ende ist man Trainer C ...

Wie sinnvoll das ist, will ich an einem Beispiel mal erklären: Angenommen ich habe Profil Jugendliche und Erwachsene gemacht... bin ich dann in der Lage, Kinder zu trainieren?
Naja, eher nicht. Denn mir fehlt schlicht das pädagogische Wissen um Kinder und Kinderfussball. Schließlich waren dass 40 Lehreinheiten und die finden sich in den Profilen Jugend und Erwachsene nur rudimentär wieder. Das artet dann in Stilblüten aus, wo ein Trainer mit Bambinis doch tatsächlich Verschieben, Hinterlaufen oder Flanken trainieren will...
Somit ist das Papier auf dem die Lizenz steht, wenig wert, denn die Eignung als Trainer ist eine andere. Ich hätte daher gern, daß auf dem Papier steht, für welche Profile diese Lizenz gilt.. damit man sieht, wo der Trainer C auch seinen Fachschwerpunkt hat um diesen korrekt einzusetzen. Und verdammt, habe ich Kinder und Jugendliche, will dann aber eine aktive Mannschaft machen, dann hocke ich mich halt mal eine Woche am Stützpunkt in den Kurs für das Profil Erwachsene, reiche die Karte beim Verband ein und bekomme das Profil auch noch auf diese Karte gedruckt.... ist denn das so schwer? Nö, ist es nicht... aber es gibt ja sogar Leute, die glauben eine Lizenz wäre für immer und ewig...
Schlimm also das es solche Teilnehmer und Absolventen gibt. Noch schlimmer aber ist, wenn die Verbandssportlehrer als Prüfer dann irgendwo gar nicht wissen was diese haben wollen, oder wie die Realtität aussieht.
Wir sind hier eine Torhüterplattform, schauen wir doch mal exemplarisch wie so eine Prüfung Trainer C mit dem Profil Torhüter aussieht.
Nehmen wir mal an, der Aspirant hat sein Profil in der einen Woche Kurs am Verbandsstützpunkt abgelegt. Dafür muss er in der Regel am Ende des Lehrgangs eine Lehrprobe machen, dies ist meist eine Gruppenarbeit, wird aber trotzdem überwacht und besprochen - es gibt nur kein Ergebnis. Nehmen wir nun an, der Aspirant hat unter den Augen des Dozenten, nennen wir diesen Sven Hofmeister (übrigens, der machte das wirklich), seine Lehrprobe mit Jugendtorleuten absolviert und diese wurde für hervorragend befunden. Gruppe freut sich, hat den Abschluss, bekommt das Zertifikat. Bekommen hätte es die Gruppe auch mit einer nicht so guten Lehrprobe, denn es ist ja nur eine Teilnahme...
Jetzt lassen wir den Teilnehmer dann auch noch den DFB Kurs besuchen, was ein komplexes Bewerbungsverfahren ist, mit Lebenslauf, sportlicher Lebenslauf, Attest, Erste-Hilfe, Führungszeugnung und Bewerbung... also nix Kindergarten, sondern wie bei einer B-Lizenz.
Er wird angenommen und darf unter einigen Bundesliga Torleuten, Torwarttrainern der Nachwuchsleistungszentren und einigen Vereinstorleuten oder Torwartschuleninhabern dann diesen Kurs direkt unter Jörg Daniel an einem DFB Stützpunkt absolvieren.
Auch hier gibt es eine Lehrprobe in Gruppenarbeit, auch diese wird für gut befunden - ist aber wie beim Basiskurs für den Abschluss des Lehrgangs nicht relevant....

Jetzt geht der Aspirant in den Basiskurs, besucht ein weiteres Profil und dann meldet er sich zur Prüfung an.
Es sind ja dann alle Voraussetzungen für einen Abschluss gegeben. Er muss mündlich nun sein Wissen unter Beweis stellen, was ja jetzt nicht schwer ist, kann an der Tafel auch Hinterlaufen, Kreuzen oder Doppelpass darstellen, oder auch eine Eckballverteidigung dort aufzeigen, weiß verschiedene Verfahren bei Freistößen und so weiter. Also theoretisch vielleicht nicht übnerragend, aber doch nicht schlecht.
Dann aber geht es an seine Lehrprobe. Der Prüfling hat sich viel Mühe gemacht... doch der Verbandssportlerer ist damit gar nicht einverstanden.
Kritik, wie gesagt ist ja erwünscht, doch irgendwo ist es komisch, wenn man das Gefühl hat, es ginge an der Realität vorbei.
Also wenn der Prüfer kritisiert, daß der Trainer aktiv ins Training eingebunden ist. Nun, vielleicht ist im Mannschaftstraining es besser, wenn der Trainer eben am Rand steht und zusieht, stoppt, korrigiert und die Übung wieder weiter rollen läßt... doch als Tw Trainer?

Zwei Beispiele, die helfen diese Frage zu beantworten:
Tw Training an der Sportschule Schöneck
Tw Training auf Schalke

Zwei Beispiele und wir sehen, die Trainer sind eingebunden, ja mehr noch, sind Dreh- und Angelpunkt des Tw Trainings. Sie geben vor, ja sie provozieren sogar.
Sie provozieren Situationen und ggf. sogar Fehler.
Sie stehen nicht abseits am Rand und schauen zu, stoppen, korrigieren und lassen die Übung weiter rollen. Nein, sie sind mitten drinne, mitten dabei.
VfB Stuttgart, siehe 1:13 min

Deutlich ist das im Eberhard Trautner Video zu sehen, so ab 1:13 ungefähr. Mehr mittendrinne kann man als Trainer doch gar nicht sein, oder?
Aber nein, also Lehrprobe nicht gut, gerade so ausreichend, bitte am Besten neu.
Was macht der Aspirant? Nun, er plant seine Prüfung um. Denn die Kritik ist angekommen, also plant er eine neue Einheit. Diesmal bindet er bei der Spielform keine Mannschaft ein, sondern versucht nmur zwei Torleute zu verplanen und zudem kommt er den Wünschen des Verbandssportlehrers nach - bitte als Trainer nicht mitmachen, sondern das muss anders gehen.
Am praktischen Prüfungstag dann ist der Teilnehmer da... Natürlich gibt es auch hier wieder Kritik. Zwei Torleute hätten da sein sollen, es ist aber nur einer. Geplant war nun die gesamte Lehrprobe aber für 2 Torleute. Der Verbandssportlehrer dann: "Tja, lassen Sie sich was einfallen, so ist es doch auch in Wirklichkeit!"
Das die Lehrprobe aber zwingend einen zusätzlichen Spieler benötigt, will er nicht gelten lassen und das steht im Widerspruch zu der mündlich/theoretischen Prüfung, wo gefordert war, daß der Trainer eigentlich nicht mitmacht.
Also wirft unser Aspirant alles um und schüttelt sich im wahrsten Sinn etwas aus den Ärmeln. Ihr könnt Euch sicherlich denken, wie das ist. Nervosität, Übung nicht durchführbar, Improvisation pur.
Problem schlicht - der erste Prüfer will das der Trainer nicht mitmacht und jetzt ist es doch wieder ein Torwarttraining wie immer... Was also bitte will der Verband zur Prüfung?
Nun führt er also seine Improvisation durch, es ist inzweisachen stockdunkel auf dem Rasen und der Torwart kann den Trainer nur schemenhaft erkennen, ebenso wieder ein harter Ball kaum mehr kontrollierbar, weil die Reaktion einfach aufgrund Licht nicht mehr ausreicht - es wird eine Art "Jedi Training" - nicht sehen du sollst, fühlen du musst!
Aufwärmen wie üblich Pässe zum Laufen und Bewegungen, dann lockere Schüsse, auch flach einfach um reinzukommen. Dann Hauptteil eins und Hauptteil zwei... Übungen, die man aus dem Basiskurs kennt, denn es geht um Standzone und Kippzone - das sieht man deutlichst, für den Torwart völliges Neuland. Er kann weder in der Standzone agieren, noch in der Kippzone kennt er die Techniken, dem Torhüter nicht anzulasten, sieht halt in der Prüfung nicht gut aus.
Doch letztendlich ist es: Trainer spielt die Bälle, Torwart agiert, Trainer korrigiert und von vorn.... eigentlich ein typisches Individualtraining, welches sich jemand zu einem Thema aus dem Ärmel schüttelt, wenn man wieder irgendwie gar nichts gepasst hat.
Gute Miene zum bösen Spiel, der Prüfling besteht seinen Trainer C... doch die Kritik ist klar und deutlich:
Das Aufwärmen... das war mal gar nix. Er sollte doch bitte ein Ganzkörperaufwärmen machen. Was aber in den Augen des Verbandssportlerers ein Ganzkörperaufwärmen für Torleute ist, bleibt verborgen. Wie stellt sich der Verband das nun vor, vor allem wenn der Torwart sich nicht, wie z.B. auch bei vielen Profis nicht minimal selbst durch laufen und Dehnen vorbereitet hat?
Schauen wir oben ins Video von der Sportschule Schöneck sehen wir ein tolles Aufwärmprogramm - allerdings für 4 Torleute. Aber letztendlich, es ist im Indivudual doch ebenso gewesen: Lockere Bälle mit Laufen, dann Bewegungen und unterschieldiche Bälle zum Fangen, Werfen und Kippen....
Also, wie stellt sich der Verband bitte das Aufwärmen des Torhüters vor? Diese Frage bleibt unbeantwortet, zumal der Verbandssportlehrer sich in Schweigen hüllt.
Die Übungen fand er wiederum gut, kommt aber dann zu seinen Kollegen wo er meint, er hätte noch nie ein schlechteres Training gesehen. Hm, ja... auch hier eine zweideutige Aussage, war es gut oder war es schlecht. Wenn es schlecht war - ja bitte, Hr. Verbandssportlehrer, wie sollte es denn aussehen? Der Prüfling steht hier also im Regen und auch das Internet hüllt sich in Schweigen, denn Übungsformen zu Standzone und Kippzone gibt es zwar - aber diese sind eher theroretischer Natur, oder wenn dann braucht es dafür mindestens 2 Torleute.
Und weil der Verband ja auch eine Spielform haben möchte - wie bitte, lieber Fussballverband macht man eine Spielform für 2 Torleute? Also eine Spielform, die dann vergleichbar ist, mit einer Mannschaftsspielform. Sorry, daß ist doch Blödsinn...

Naja, zwei gute Ratschläge bekommt der zukünftige Trainer, der ja nun mit eher schlechtem Gewissen auf die Torleute losgelassen wird, doch nicht mitgeteilt.
Erstens soll er demnächst Mal Handschuhe tragen. Denn als Trainer müßte man ja vielleicht auch was vormachen, und dafür sind Handschuhe unabdingbar. So echt?
Nun, hier mal zwei Bilder, die zum Nachdenken anregen sollten. Das eine, nun das ist Christian Lasch, einer der Wegbereiter und Mitgestalter der DFB- /Verbandstorwarttrainerausbildungen.

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Trägt der Handschuhe? Nein.
Der andere ist Kurt Kowarz. Nun, wer nicht weiß wer das ist, er war DFB Torwarttrainer der U21 Mannschaft im Jahr 2009, also jemand der mit dem zukünftigen Weltmeister und Welttorwart und damaligen U21 Europameister Manuel Neuer trainiert hat. Kurt war in seiner aktiven Zeit die Nummer 1b hinter Andreas Köpke bei Nürnberg und musste diesen insbesondere, wenn Köpke zum DFB gerufen wurden, diesen in den Ligaspielen vertreten.

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Auch der, keine Handschuhe... wozu auch? Sein Körperhaltung, seine Fangsicherheit, seine Ausstrahlung - perfekt. Der braucht keine Handschuhe um zu demonstrieren, was er will. Und was man hier sieht, ist ein Bild von 2008... damals gab es aber noch keine Verbandstorwarttrainerausbildung, nicht mal beim DFB...
Auch wenn jemand selbst ein guter Torwart war, als Trainer, ist das nicht immer nötig, Handschuhe zu tragen. Vormachen geht auch ohne Handschuhe. Es sieht immer lächerlich aus, wenn ein Tw Trainer auf dem Platz mit Handschuhen umherstolziert, und beim Vormachen aussieht wie ein sterbender Elefant im LSD Rausch....
Doch der nächste Ratschlag zeigte nur, daß scheinbar der Verband gar nicht weiß, wie er prüft und wie die Ausbildung ausgelegt ist. Denn allen Ernstes rät der Prüfer dem Prüfling den Torwart Basiskurs am Verbandsstützpunkt zu besuchen.
Nicht das unser Prüfling es schon gemacht hat, ja es Bedingung für die Prüfung im Profil ist, nicht das unser Prüfling schon einige Jahre im Geschäft ist - nein, er hat sogar den Kurs gemacht, mit dem der Prüfer angibt. Denn vollmundig erklärt er unserem Prüfling, daß er selbst Inhaber des Leistungssscheins ist, den man für das Nachwuchsleistungszentrum braucht, und der Basiskurs, das wäre klar, da würde er endlich mal so richtig Futter bekommen.
Achja...
Nun, über diese Kurse ist ja auch hier von mir eine ganze Menge geschrieben worden und es zeigt nur, daß Torleute und Torwarttrainer zwar einen besonderen Stellenwert beim Verband einnehmen, rühmen kann sich der Verband allerdings nicht - denn scheinbar fehlen in den Reihen des Verbandes noch wirklich Trainer, die sich intensiv mit der Materie beschäftigt haben. Und gerade der Hr. Verbandssportlerer ist hier nicht die rühmliche Ausnahme, sondern zeigt nur auf, wie schlimm es wirklich um das Denken des Verbandes und seiner Lehrkräfte um und über Torleute steht.
Denn wie wäre sonst ist zu erklären, daß der eine Prüfer meint, der Torwarttrainer dürfte nicht mitmachen und will daher völlig andere Übungen der Lehrprobe, der andere Prüfer hingegen Handschuhe empfiehlt, den Basiskurs als weiterführende Maßnahme anrät UND obendrein noch nicht mal eine Idee für das Aufwärmen hinterläßt?

Nunja, alles beim Alten. Glückwunsch daher den Absolventen des Lehrgangs, wenn es bei den Feldspielern ebenso war wie bei den Torleuten, verstehe ich auch, warum so viele Trainer mit Lizenz am Spielfeldrand stehen, die alles erdenkliche machen, nur nix richtig, was man eigentlich laut DSOB Ausbildung oder höherer Fussballtrainerausbildung (und auch der C-Trainer Basisausbildung) nicht machen sollte...

Vielleicht sollte man doch den Trainerschein, der ja für die C-Lizenz nur aus Pappe besteht, mit einem guten Scanner einscannen, den Namen darauf 'verfälschen' um dann mit dem Ding rumzurennen. Denn auf soviel Wert läuft es doch hinaus.

Es kommen schlicht Erinnerungen hoch, wie als ich im Kreis Bensheim/Bergstrasse war, wo der Dozent theoretisch so viel vorgestellt und erzählt hat - es dann selbst nicht vormachen konnte und sein Auswahl/Stützpunkttorwart schlicht alles falsch machte, was man falsch machen konnte. Nein, ich trage es dem Dozenten nicht nach, aber ich fand erschreckend, daß er diese Fehler übergangen ist. Das der Torwart dabei von stolzen, glücklichen Eltern gefilmt worden ist, kommt erschwerend hinzu, denn diese nehmen ja nun an, daß der Torwart spitze und Vorbild ist.... sorry... aber das war wohl nix.
Beim zweiten Mal nahm ich einfach mal die Blaue Mauer mit. Er gilt ja ein wenig als talentiert, gut ist er aber nicht, sonst würde er ja bei einem großen Verein unangefochten an der Spitze stehen - doch das ist nicht der Fall.
Hier maß er sich mit den Verbandsliga Torleuten, den Auswahl und Stützpunkt Keepern und ich erinnere mich an eine Anekdote... Er wurde gefragt wie er heißt und dann wurde Ihm wo sein Gesprächspartner heißt, wo er spielt (Gruppenliga D-Jugend, Aushilfe Sonderliga, Stützpunkt, Bezirks und Hessenauswahl) und er wurde dann gefragt, wo er spielt... bei der trockenen Antwort "Kreiskasse" ist der andere Torwart bald bewußtlos geworden, weil der sich fragte, wie gut dann in Frankfurt die Gruppenliga sein muss und welche Auswahltorhüter die haben, wenn so ein Keeper in der Kreisliga "rumdümpelt"...
Jedenfalls war die Blaue Mauer mit Abstand (!!) der aktivste und technisch best ausgebildete Keeper der 6 Torleute am Lehrgang, würdiges Demoobjekt und wurde dann immer wieder zum Demonstrieren der Übungen herangezogen. Detailweise kritisiert, ja, aber im Großen und Ganzen eben jemand, mit dem man etwas demonstrieren konnte.
Auch in Hanau gab es so einen Lehrgang, wieder die Blaue Mauer dabei - Jürgen Rollmann war ganz angetan, den Lüten fliegen zu lassen, weil er von den 'schnellen Füssen' so fasziniert war, die er als essentielle Sache des Torwart betrachtete und im Lehrgang für die Teilnehmer hervor hob - das war so sein Ding. Rene Keffels, der Zuschauer war und dort im Rahmen seiner Torwartschule auch Einheiten anbot, zog damals nur die Augenbrauen hoch.
Naja, man muss ja kein guter Trainer sein...
Auch nicht, wenn man dann zum Stützpunkttraining reist, wo die eigene Torfrau Training hat... diese beim Tw Training durch Ringe krabbelt, oder andere Torfrauen nicht mal den tiefen Umarmungsgriff beherrschen, dafür aber nicht mal kritisiert werden - weil der Trainer es nicht vormachen kann (aber Handschuhe hat er getragen, sehr wichtig!!!)
Dann ist man in Darmstadt unterwegs, auch so ein Lehrgang, wo Uli Stein am Abend aus seiner Zeit berichtete und den gemütlichen Ausklang des Lehrgangs mit Geschichten begleitete... dort fällt der Trainer auf den Ellenbogen, verdreht sein Knie... schlimmer noch, fällt rückwärts... all das war wohl für Stützpunkt und Training weniger kritisch, doch ich glaube, weil er keine Handschuhe getragen hat, ist er dann irgendwann ausgeschieden... Es war vom Programm her einer der schönsten Lehrgänge, von der Demonstration her aber wieder einer der Lehrgänge, wo man sich fragt, warum Leitbild und Wirklichkeit auf diesen Lehrgängen nicht mal ansatzweise in ein Einklang zu bringen ist.
Dabei gibt es dieses Technikleitbild wirklich auf jeder Torwarttrainer Aus- und Weiterbildung, ja sogar als Download im Internet... Da steht nix von falle rückwärts oder falle auf den Ellenbogen...

Nein, die Überzeugung ist... Torwarttraining und Torwarttrainer, daß alles ist bei den Verbänden bisher noch nicht angekommen, hat noch kein Gewicht... und das spürt man deutlich.
Schade eigentlich, denn vom Verband, egal ob Land oder Bund, würde ich erwarten, daß es anders ist, denn die haben Mittel und auch das Material, auch die HumanRessources...

Und weil ich wieder gemeckert habe, bekomme ich keine Lizenz... wohl bekomm's... Du musst ja sagen, Kritik, nicht erwünscht, nicht mal, wenn Du es gut meist.
Und lieber Christian, vielleicht verstehst du nun den Grund, warum ich lieber nach den 7 Prinzipien denke und trainiere, als im Zonenmodell... denn nicht mal das bekommt der Verband ja gebacken, sondern begnügt sich mit einer vereinfachten Form....

Und bevor jemand was sagt: Ich wüßte sofort, wie man das besser machen kann!
Lasst die Lehrgänge nicht Verbandssportlerer leiten, sondern Tw Trainer aus den großen Vereinen, gerade aber die, die offen sind. Michael Rechner, Hans Leitert (auch wenn er Österreicher ist!), David Thiel, Eberhard Trautner, Thomas Schlieck, Dennis Rudel, Michael Gibhardt, Kurt Kowarz, Christian Lasch, Rainer Berg, Sven Neuhaus... nur um mal einige zu nennen.
Dann bringt jeder Lehrgang die Teilnehmner weiter - das Leitbild kommt nie zu kurz und es kommt bestimmt kein praxisferner Mist ins Programm, sondern näher und direkter wart Ihr nie daran.

Ich habe früher immer die Lehrgänge des Hessischen Verbandes unter Volker Piekarski kritisiert. Doch in der Zwischenzeit bin ich der Überzeugung, daß es deutlichst schlechter geht und was Piekarski gemacht hat, sicherlich optimaler und praxisnäher war, als was die letzten Jahre gemacht wird.
Warum verändert man etwas in schlechter?

Vielleicht erklärt das auch, warum in vielen Vereinen in den anspruchsvollen Ligen kaum mehr gute Torleute im Tor stehen.

Kommentare

  1. Avatar von ryx0riz0r
    Schön geschrieben mit interessanten Einblicken. Bin durchaus ein wenig geschockt. Bin ja durchaus ein toleranter Mensch, aber bei sowas wär ich wohl ab nem gewissen Punkt nicht mehr klargekommen...
  2. Avatar von Steffen
    ryx0riz0r,

    Du bist doch auch auf Facebook… schau Dir doch dort mal die Videos an, die so diverse Torwartschulen posten… und dann besuchst du YouTube und schaust…

    Da gibt es sogar Tw Trainer, die posieren mit 8 Jährigen und 10 Jährigen, weil die jetzt bei 'großen' Vereinen angenommen worden sind. Wenn ich mir überlege, daß ich auch mal kurz beim FSV Frankfurt war, ich mein… ist das irgendeine Aussage, wenn ein Kind in der F-Jugend, E-Jugend jetzt dort in diesen Vereinen spielt, ist das irgendeine Auszeichnung?

    Und dann blickt man wieder auf die Videos und fragt sich: Wo und warum bitte wird so wenig Wert auf Technik und das lehren der korrekten Technik gelegt?

    Und dann merkt man plötzlich, wie furchtbar alles geworden ist. Torwartübungsmacher….