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Fußball und wie ich ihn zum Teil erlebe... Eindrücke aus dem Fußballleben und von einen Torwarttrainer

Der Torwart war/ist nicht in der Lage, daß Spiel zu entscheiden

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Wisst Ihr, die NASA hat ein neues Triebwerk. Ein Triebwerk, welches keinen Treibstoff braucht. Letztendlich ist es ein Energiefeldtriebwerk. Okay, der Schub dieses Triebwerks ist lächerlich und hier auf der Erde würde das Ding wahrscheinlich nicht mal ein paar Kilogramm des Eigengewichts bewegen können.
Doch darum geht es gar nicht. Im All, wo es keine Reibung, keine Schwerkraft gibt, könnte dieses Ding super sein. Denn aus Solarzellen gewinnt man Energie, die dann das Triebwerk befähigen, Schub zu erzeugen. Der Witz ist nun, daß laut Physik das Ding nicht funktionieren können sollte/dürfte, aber trotzdem tut. Und wer Bilder dieses Triebwerks sieht, glaubt, ein paar Steampunk Fans haben es im Hinderhof aus ein paar Kupferröhren, Kochtöpfen und Thermoskannen selbst zusammen gelötet. Aber das Ding ist in Wahrheit totale HighTec und ist ein Paradoxum. Denn es funktioniert. Nicht bloß einmal, sondern - mehrfach, wiederholt und in den Messergebnissen gleichbleibend. Das heißt, der Effekt, daß es eine Schubkraft erzeugt, ist reproduzierbar und messbar. Und bisher weiß keiner genau warum. Verschiedene Theorien, verschiedenste Modelle, doch keines davon passt bisher vollständig.
Wirklich ein Paradoxum - und damit das schöne an Naturwissenschaften. Es gibt immer noch was zu entdecken, und es dauert Jahre, vielleicht Jahrzehnte, bis es endlich vollumfänglich verstanden wird.
Evolution als Beispiel, verstehen wir bis heute nicht 100%ig. Die Reaktorzone um Chernobyl als Beispiel... die meisten denken an dreibeinige Tire, Totgeburten und eine völlig aus dem Ruder gelaufene Natur... das Gegenteil ist der Fall. Man hat sogar der Forschung halber, wie sich Radioaktive Langzeit Belastung auf höhere Säugetiere auswirkt eine Gruppe der seltenen Prezewalski Pferde in die Todeszone gebracht. Da diese Tiere selten und überall geschützt und wertvoll sind, wählte man nicht die besten, stärkten und damit erfolgreichsten Tiere aus, sondern nahm kränkliche und schwache Tiere, deren Verlust nicht wirklich schmerzhaft gewesen wäre... der Hammer ist nun, das diese Tiere um Chernobyl sich zu einer stabilen, sehr gesunden kleinen Herde gemausert haben. Ein Paradoxum. Denn eigentlich war die Annahme, die Theorie und das bisherige Wissen, daß diese Tiere hätten an den Langzeitfolgen der radioaktiven Belastung sterben sollen... statt dessen tritt genau das Gegenteil ein...
Wieder gibt es Theorien, Modelle und Erklärungen - aber nichts passt 100%ig... nicht das man damit Radioaktivität verharmlosen will, aber es geht etwas halt vor, was irgendwie nicht passen will - und es ist jetzt nicht von der Hand zu weisen, es ist einfach da, belegbar, messbar, studierbar...


Und nun haben wir auch ein Paradoxum... Manuel Neuer...
Wisst Ihr, Torleute werden nach bestimmten Leitlinien ausgebildet und wenn man auf Lehrgänge und Workshops fährt, sieht man immer wieder, wie Tw Trainer anhand der Leitbilder die Torleute in den Bewegungen schulen und damit ausbilden. Was ist nun paradox daran? Nun, daß unsere DFB Nummer Eins mal gar nicht so in diese Leitlinien passen will: Schräg nach vorn in den Ball - macht er nicht oder selten, oft fällt er sogar Oliver Kahn like rückwärts. Er fällt auf Ellenbogen und Knie das es scheppert und agiert im Tor oftmals so taktisch uncool, daß man sich hier im Forum desöftern einfach aufgrund der Entscheidungen die er trifft aufregt.
Trotzdem, er ist der beste deutsche Torwart - und das obwohl er mit am wenigsten den Leitbildern entspricht.
Warum? Unerklärlich... es gibt Erklärungsversuche aber wirklich Erläutern kann, oder will es einem auf keiner. Denn, die Leitbilder sind, was zählt und Basis ist.
Das erklärt dann aber vielleicht auch, warum viele Trainer einen Manuel Neuer im Tor haben wollen und ausbilden möchten, es aber nicht schaffen - denn hänge ich an den Leitbildern, kommt eben kein Manuel Neuer dabei raus... denn er entspricht nicht den Leitbildern.
Ein Paradoxum.

Schlimmer wird es aber eher, wenn wir uns jetzt mal Tw Ausbildung überhaupt ansehen.
Ich war nun im Juniorinnen Fussball unterwegs und genoß zudem immer wieder Gruppenliga D-Jugend, Gruppenliga- Verband- und Hessenliga C-Jugend und auch derzeit sehe ich in diesem Altersbereich viele Spiele, aber ebenso nun auch Gruppenliga B-Jugend und Verbandsliga B-Jugend, ab und an auch mal Hessenliga, Regionalliga oder Bundesliga.
Was dabei auffällt ist einfach, wie wenig in der Fläche Tw Training und TW Ausbildung betrieben wird.
Halten wir mal fest: Es gibt eherlich inzwischen verdammt viele Tw Schulen, die mit Camps und regelmäßign Einheiten Tw Training anbieten. Eigentlich müßte ein Überhang großartiger Torleute daraus resultieren, doch irgendwie ist das nicht der Fall. Ein Paradoxum?
Nun, ich glaube nicht, daher ein Erklärungsversuch:

Tw Training ist nicht, daß ich einen Tw in eine Übung schicke, die er dann machen und absolvieren muss. Tw Training ist auch das Auswerten von Leistungen und das individuelle Anpüassen des Trainings an den Torwart. Beispiel: Ich habe einen Torwart, der haut sich in die 1 gegen 1 Situationen das es eine Freude ist, doch beim Hechten, daß will er gar nicht.
Warum also sollte ich dann jetzt das 1 gg 1 forcieren, wenn er beim Hechten einen Mangel hat?
Das muss ich auswerten. Ich kann nicht mit der Gießkanne arbeiten, sondern ich muss die Baustelle aufmachen und daran arbeiten. Auch muss ich, wenn es viele Baustellen gibt, die eine Baustelle bearbeiten, die am wichtigsten ist.
Als Beispiel: Abstoß und Abschlag sind zu verbessern, flach links seitlich im Abdruck ist nicht gut, im Eins gegen Eins gibt es Verbesserungsoptionen und beim Fangen von Flanken könnte der Torwart auch besser werden. Welche dieser Baustellen muss ich verschärft bearbeiten?
Trainiere ich alles ein bissi, schließe ich vielleicht nicht die wichtige Lücke, die sogar Punkte kosten kann.
Das geht nur, wenn ich den Torhüter auch beobachte - das bedeutet, ich muss in den Spielen präsent sein, muss den Torwart beobachten, seine Entscheidungen nachvollziehen und über diese Entscheidungen auch mit dem Torwart reden. Aber ich muss auch die Gegentore analysieren und prüfen, ob der Torwart hätte den Treffer verhindern können.
Denn das ist und bleibt die vorrangige Aufgabe des Tw Spiels, das Verhindern der Gegentore.
Um im Beispiel zu bleiben: Was nutzt es, wenn ich den Abstoß und Abschlag verbessere, in der Hoffnung, daß die Gegentore die ich bekomme durch besseres Offensivspiel zu kompensieren? Nichts, der Torwart schießt keine Tore (oder sagen wir nur in extremen Ausnahmen). Er kann einen guten Angriff einleiten, aber ob das zum Tor führt oder nicht, liegt nicht am Torwart. Daher sind Abstoß und Abschlag eher nicht das Ziel, welches zu trainieren ist, wenn ich Gegentore abstellen will. Das Prinzip: Vorn eins mehr schießen als man hinten bekommt, greift in diesem Fall überhaupt nicht.
Also steht das mal auf der Agenda der abzuarbeitenden Baustellen recht weit hinten an. Bei der Analyse hingegen bemerkt man, daß viele Schüsse auf die linke Seite des Keepers aber zu Gegentoren führen, weil er nicht abdrückt, oder schlicht nicht genug Druck hinter den Ball bekommt... Also lohnt es sich genau hier forciert zu trainieren. Flach, Halbhoch, auch immer mal wieder hoch... Wenig Aufwand vom Training hier verspricht hier den meisten Gewinn - also ist das bei der Trainingspalnung der Top Punkt an dem man arbeiten muss und darf. Gefolgt dann vielleicht, daß mit den neuen Techniken und dem neuen Verständnis sich dann auch das Eins gegen Eins verbessert... diese Selbstsicherheit kann ich nutzen, um dann auch beim Abfangen der Flanken mehr aus dem Torwart 'rauszuholen'... und so baut sich dann eine Kette auf, die den Torwart einfach immer besser macht.
Daher ist, wie auf dem Torwart.de Camp gemacht, ein Stationstraining eigentlich kein wirkliches Tw Training. Das ist lustig, daß ist nett - aber es ist einfach nicht individuell.
Genau das ist das Problem bei Tw Camps - sie machen Torleuten Spaß, bieten Impressionen des Tw Trainings und können auch einen Torwart ein Stük weit besser machen. Wahre Verbesserungen erfährt der Torwart aber nur, wenn ich regelmäßig mit diesem arbeite und das eben für den Torwart individuell. Denn wenn ich das Training auf einen Torwart zuschneide, leidet ggf. der andere Torwart darunter, der dann eben ein Training erfährt, welches nicht Arbeit an seinen Schwächen ist.
Daher ist wichtig, daß wenn ich eine Gruppe von Torleuten habe, z.B. in einer Mannschaft drei Torleute, daß ich dann eigentlich drei Tage arbeiten kann, wobei ein Tag immer geprägt ist von den Schwächen eines Torwarts. Für Aussenstehende sieht das dann immer nach Blödsinn aus und viele meinen immer, daß ein Torwart zu kurz kommt - doch das ist nicht der Fall, sondern es kommt in solchen Einheiten halt immer der torwart zu kurz, der gerade nicht an seinen Schwächen arbeiten kann.
Übertragen wir das nun auf ein Tw Camp, so fällt dann auf, daß eine Gruppe von Torleuten erscheint, die man gar nicht kennt als Trainer, deren Schwächen völlig unbekannt sind, die dann an einer Stationen arbeiten sollen. Wenn man Pech hat, arbeitet von 8 Torleuten dann nur einer wirklich an seinen Schwächen, für die anderen ist es eher "Schaufliegen" und bringt diesen gar nichts.
Ein Problem, welches bei einem Camp, wo es um Spaß geht, nicht zum Tragen kommt. Aber zu denken, daß mein Torwart besser wird, nur weil ich diesen auf ein Camp schicke - das wird nicht eintreten.
Nun treten viele Trainer da gegen den Mamorball und meinen: "Ja, wozu schicken wir dich auf die Torwart Camps wenn Du immer noch keinen Ball fängst?" Tja, liebe Trainer und Eltern, willkommen in der Wirklichkeit. Ein Tag Training, egal wie gut es ist, macht keinen Torwart.
Angenommen ich würde jede Woche die Kinder schicken... angenommen pro Woche bietet das Camp andere Schwerpunkte, selbst dann ist die individuelle Verbesserung eher geringer, weil die individuelle Förderung und das individuelle Arbeiten an den Schwächen einfach abkömmlich ist. Es läßt sich in Gruppenarbeiten kaum gewährleisten.
Sprich, wenn ich eine Tw Schule in einem Verein etabliere, dann habe ich Torleute, die trotz regelmäßigen Training nicht wirklich besser werden, weil zu wenig an deren Schwächen gearbeitet wird. Zudem ist dann auch das Risiko, daß ich Torleute dabei habe, die sogar durch das normale Training schon überfordert sind, weil es an Grundlagen fehlt...

Auch hier wieder ein Beispiel: Eine Torfrau wird gesucht, im Verein selbst findet sich keine passende Torhüterin und von extern kommen zwei Torhüterinnen. Die eine passt nicht wirklich, die andere hat Grundanlagen, aber es reicht für die Spielklasse nicht. Es ist eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera, Trump oder Clinton... Man entscheidet sich, doch was dann?
Es kann nur nach hinten los gehen, weil keine der Torfrauen die Vorgaben erfüllen kann. Zudem sind die Baustellen so groß und intensiv, daß man es im normalen Trainingsalltag kaum schafft, diese Torfrau auf das nötige Level zu heben. Es beginnt z.B. damit, daß die Torfrau bisher nur auf einem 9er Feld mit Jugendtoren gespielt hat. Techniken der Raumverteidigung sind daher so gut wie gar nicht vorhanden, das Eins gegen Eins ist auch nicht geschult und in der Zielverteidigung existiert nichts, was mit Abdruck und Absprung zu tun hat. Für ein Jugendtor mag das eine recht passable Leistung sein, auf einem 7 Meter Tor hingegen ist das pures Versagen. Dann kommt die höhere Spielklasse dazu und schon hat man eine Torfrau, die eigentlich nur noch in der Schießbude steht - und dann auch in der Kritik steht. Doch wie will man denn eine Torfrau in so kurzer Zeit 'heranzüchten' oder mit den nötigen FErtigkeiten ausrüsten? Trainingslehre wird hier mit Füssen getreten und Wunder werden erwartet... zudem steigt mit der Kritik die Demotivation und der Spaß und damit die Lernbereitschaft und der Lerneffekt gehen mehr und mehr ins Bodenlose, anstelle wie nötig, durch die Decke.
Und am Ende steht jeder da, und fragt sich: "Wie konnte es dazu kommen?"
Ich als Tw Trainer, damit konfrontiert, konnte es am Anfang schon absehen - aber geglaubt und gehört hat man nicht. Die Quitting kommt - und wer ist schuld? Der Trainer, der hat ja nix verrmitteln können.
Well done. Das Die Torfrau sich übner die Saison an vielen Stellen individuell verbessert hat, also nun von Null einen Sprung auf bereits drei Sterne gemacht hat, sieht keiner... sie genügte den Anforderungen nicht, steht in der Kritik und trotz Training will und will sie einfach nicht den Anforderungen gerecht werden. Der Trainer ist daher eine Niete und Schuld - tschüss Trainer.
Einfach denken bewahrt vor dem, daß man sich hätte solch einen Misserfolg gleich sparen können, wenn man von Anfang an darauf geachtet hätte, ob das anforderungsprofil passt.

Und das ist eben das Problem: Je mehr Torleute ich im Training habe, desto weniger individuell wird gefördert. Desto weniger verbessern sich die Torleute, trotz Training... und nach einen Jahr ziehen viele die Bilanz und sind entsetzt. Das liegt weniger am Trainer, weniger an den Übungen, als am Prinzip des Ganzen.
Um einen Torwart wirklich besser zu machen, muss ich diesen intensiv begleiten, bei Spielen betreuen und im Training gezielt an seinen Schwachpunkten arbeiten. Das kann ich nicht in Gruppenarbeiten und im Stationstraining abbilden.
Doch just das bieten nur sehr sehr wenige wirklich an. Daher sind und bleiben Tw Trainer in den Vereinen, ja eher in den Mannschaften das höchste Ziel einer guten Tw Ausbildung.
Doch dazu müssen auch die Tw Trainer eben keine Hütchenaufsteller und Übungsmacher sein, sondern müssen Torleute begleiten. Sie müssen Schwächen erkennen und wissen, wie man an diesen gezielt arbeitet.
Nein, nein... das ist kein Bashing gegen Tw Schulen, sondern soll den Vereinen einmal eher klar machen, wie wichtig, Tw Trainer für Mannschaften und damit die Leistungen der Torleute sind. Das kann ich nicht verlagern oder anderen überlassen.

Doch nun zurück zu den Jugend Ligen... es ist erschreckend, was da zum Teil im Tor rumfällt, bzw. rumsteht.
Okay, bei einigen Vereinen geht es, doch es sind eher die Ausnahmen als die Regel. Gerade Gruppenliga und Verbandliga hat zum Teil Torleute, die einer Beschreibung spotten.
Da spielt der Tabellen Dritte gegen den Tabellen Dritten, eigentlich ein spannendes Sppiel denkt man sich, doch der Sechste fiedelt den Tabellen Dritten mit einer Klatsche vom Platz, daß es nur so raucht und an 4 Toren ist der Torwart nicht nur mitschuldig, er ist einfach nicht fähig, eine Zielverteidigung zu machen. Durchrutschende Bälle, keine Fallschule, völliges Banane Verhalten im Eins gegen Eins, Null Sprungkraft. Hier fragt man sich, wer diesem jungen Mann die Handschuhe geschenkt hat, oder was Trainer reitet, mit so jemand in die Runde zu starten - und vor allem fragt man sich, wie die Mannschaft mit einer solchen Latte im Tor sich auf dem Tabellenplatz halten konnte.
Okay, legt man Wert auf Körpergröße, ist der Keeper sicherlich ganz vorn mit dabei - aber das war es schon mit Fähigkeiten. Der Schuss auf's Tor, keine wirkliche Aufgabe, aber der Keeper fällt nach hinten, kein Druck hinter den Ball, Finger, ja ganze Hand dran, lenkt das Ding nicht ab, sondern eher gar nicht - Ball Tor.... ich als Tw Trainer möchte da am liebsten Schellen verteilen, für so viel Dummheit, ja Arroganz. Man kann nicht mit einem Sack Reis im Tor dominieren.
Hinzu kommt, daß so etwas ja jetzt nicht einzigartig ist, sondern öfters zu erkennen ist. Da ist eine Mannschaft aus dem unteren Tabellenviertel... die Truppe ist an sich nicht schlecht, doch was im Tor steht, spottet jeder Beschreibung. Okay, es hat ein Tw Trikot und Handschuhe an und ja es ist groß - aber danke. damit endet es zum Thema Torwart. Da ist nicht ein Funken an Technik zur Ballsicherung... und diese Mannschaft hat dann sogar einen Tw Trainer... ich frage mich allen Ernstes, was diese Person mit diesen Torleuten anstellt. Schuss zentral vor den Torwart, der 15 Jahre, fast 16 Jahre alt ist - der Fällt auf beide Knie, daß Ding schlägt dumpf am Suspensorium auf und der Keeper legt beide Hände AUF den Ball... tiefer Umarmungsgriff, Fehlanzeige... Fausten, ist nicht, sondern es wird mit beiden Händen in einer wedelnden Bewegung der Ball abgeklatscht, genau vor die Füsse des Gegenspielers... ich stehe am Spielfeldrand und bin fassungslos.
Doch das ist nicht alles... denn auch das Coaching ist zum Teil einfach furchtbar. Ich habe noch nie so viele "Schweiger" im Tor gesehen, die nichts, aber auch gar nichts sagen. Okay, Torwart rufen, wenn man zum Ball geht, geht bei vielen noch... das war es schon. Doch anstelle "Dreh, Klatsch, Hintermann, Links steht, Hintenrum, Gut, Stark" oder ähnliches brüllen die meisten Torleute nur Bullshit rum: "Jungs, Balllinie" "Hallo Abwehr, Sichel!" "Hey, wie kann das sein?" "junge, geh da mal hin jetzt!"

Was für eine Aussage haben diese Rufe, welche Motivation entsteht aus diesen? Richtig, es wird etwas kritisiert, aber nicht motiviert... und die Trainer finden das dann auch noch super und toll, weil der torwart Ausstrahlung und Dominanz zeigt. Ja, klar... das ist in ungefähr so, als wenn der Silberrücken im Zoo gegen die Scheibe springt... affig.

Mir als Tw Trainer wird derzeit, der also sich Junioren Spiele anschaut, oft einfach furchtbar schlecht und ich frage mich, ob das wirklich wirklich der Ernst der Trainer ist... oder warum bemüht man sich dann nicht um Torleute, warum kümmert man sich so stiefmütterlich um eine der wichtigsten Positionen des Fussballspiels? Torwart ist der komplexeste Spieler, er ist Libero im Spielaufbau und Abwehr, er ist sogar zum Teil Sechser in der Spieleröffnung. Er ist aber auch Raumverteidiger in der Luftraumkontrolle, er muss Angstfrei und Fokusiert im Eins gegen Eins sein und fehlerfrei in der Zielverteidigung. Hände, Füsse und mental alles 100% - so das Ideal... die Wirklichkeit sieht anders aus.
Oft steht jemand im Tor, der nicht mal ansatzweise im Feld glücklich werden würde und könnte, der Mannschaft kein Stück Hilfe wäre, der dann scheinbar ins Tor verbannt wird. Denn Tor, was macht man da? Man steht ja nur blöd rum...
So erscheint mir, was in vielen Fussballtoren sich als Torhüter ausgibt... Ja, es werden nicht mal Fehler erkannt... sondern alles was der Torwart macht, ist in Ordnung, aber was er macht, ist einfach furchtbar.
Allen Ernstes, daß ist doch jetzt nicht wirklich DAS was diese Position ausmacht, oder wie es sein soll?
Unter den Trainern sind Stützpunkt Trainer, sind Auswahltrainer... Herrje, es ist furchtbar, ist es denn wirklich die Hoffnung, daß jemand, der 2 Meter groß ist, aber NULL Talent hat, dann wirklich im Tor steht, weil es keinen BESSEREN gibt?
Denn die Auswahl scheint ja nicht passiert zu sein, weil der Typ im Tor Tore verhindern kann, sondern es muss schlicht andere Qualitäten haben - denn Fussball geht nicht, mit den Händen kann er nicht, werfen geht nicht und schießen auch nicht wirklich... also WARUM steht der arme Kerl da im Tor ? Liebe Trainer, welche Erwartung habt Ihr?
Spiel Tabellen erster gegen Tabellen vierten... Beide Torleute nicht schlecht, aber ungeprüft. Der Torwart in orange hat nicht viel zu tun, kann die Parade erfolgreich für sich verzeichnen... Abdruck null, die Fingerspitzen reichen, aufgrund der Körpergröße, den Ball doch noch um den Pfosten zu drehen. Der Keeper in Gelb, ein Hüne tiefer Stimmer läuft wie ein billiger Bodybuilder auf schlechten Steroiden, ist träge...
Erstes Gegentor, der Torwart bleibt stumpf auf der Linie, während der Stürmer frontal auf diesen zuläuft, setzt dann zu einer Wiese Grätsche an, die seinesgleichen sucht und bekommt den Ball eiskalt unter dem Arsch durchgeschoben. Sieht von aussen gut aus, für einen Torwarttrainer ist es haarsträubendes Verhalten.
Zweites Tor, der Stürmer bricht links durch, läuft aus halb schräger Position direkt aufs Tor zu. Torwart bleibt wie angewurzelt im Tor, Stürmer schließt ab, Torwart fällt, Ball geht über Torwart ins Tor... wieder ein taktisches Verhalten im Eins gegen Eins was jeder Beschreibung spottet, es ist nämlich kein Verhalten da, sondern blinder Aktionismus. Aber der Trainer, der freut sich über seine Rakete im Tor...
Nochmals liebe Trainer - DAS KANN DOCH NICHT WIRKLICH EUER ERNST SEIN????

Ihr habt Erwartungen an die Torleute und dann stellt Ihr was ins Tor, was NULL diesen Anforderungen und dem entspricht, was in den Leitbildern steht, ja und es wird nicht mal ausgebildet sondern darf im Tor rumstümpern das es wirklich jeder Beschreibung spottet...
Liebe Trainer, Ihr habt ausbildung, ihr habt Wissen - wie geht das...

Und das ist das wahre Paradoxum....

Und die Aussage, der Torwart war nicht in der Lage, daß Spiel zu entscheiden, bekommt eine völlig andere Bedeutung. Denn hätte er die Fährigkeiten eines Torwart gehabt und von Drei Torabschlüssen zwei vereitelt, was nicht mal schwierig gewesen wäre, ware die Mannschaft nicht als VErlierer vom Platz gegangen.
Doch der torwart war - und bei vielen Teams ist er - nicht in der Lage, dass Spiel zu entscheiden. Nicht offensiv, sondern rein auf die defensiven Fähigkeiten bezogen.
Und das ist schlimm...
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