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Fußball und wie ich ihn zum Teil erlebe... Eindrücke aus dem Fußballleben und von einen Torwarttrainer

Studiert und trotzdem nix drauf

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Wisst Ihr, es ist wieder Abi Zeit. Vorweg gleich mal allen -> Viel Glück und Erfolg!
So ein Abitur macht sich nicht von allein, es ist schon eine Leistung. Trotzdem, was oft danach passiert, ist ein wenig Gaga. Da hat sich der Schüler durch die Instanzen der Grundstufe, Mittelstufe und Oberstufe gequält, nur um dann da zu sitzen und nicht zu wissen, was er denn jetzt macht. Also schreibt er sich mal in BWL ein, weil hier in der Großstadt, daß macht dann jeder. Früher meinte man, wer nix wird, der wird Wirt! Heute erscheint es mir so, daß jeder der keinen Plan hat, was er mit seinem Leben machen soll, dann BWL studiert und dann der große Manager wird, auf den die Welt nur gewartet hat. Für mich also kein Wunder, daß mehr und mehr Projekte in den Sand gesetzt werden und Führungspersonen alles können, nur nicht anleiten und führen. Pseudo Schlipsträger in Maßanzügen quälen sich in den Campus der "Financial Science and Managment", laufen in teuren Gucci Schuhen danach zu Aldi, um eine typische, karge Zwischenmahlzeit zu stopfen - nur um danach mit der 1000. Statistik wieder in ein Wachkoma zu fallen.
Nach dem Studium dann wird man Projektleiter und wie eine Heuschrecke, reist man mit Anzug und Rollkoffer von Projekt zu Projekt, nur um die Kröten abzusammeln, die man braucht.. das zu Hause steht leer, weil der Herr ein so wichtiger Manager ist, doch managen tut er eigentlich gar nichts und viele Fehlplanungen und furchtbaste Projektfehler sind auf mangelnde Kenntnis und Ausführung durch die Projektleitung zurück zu führen. Niemand kann ein Flugzeug fliegen, weil er das vom Tower erklärt bekommt, wie also soll jemand nur aufgrund Erklärung von Mitarbeitern ein Projekt in einer Firma stemmen, der die Firma nur vom Namen kennt?
Doch damit nicht genug. Es setzt eine Betriebsblindheit ein. Man definiert sich nicht über anderes, man schaut nicht übner den Tellerrand. Sondern getreu dem Motto: "Störe meine Kreise nicht!" ist man in sich geschlossen und so verrannt, daß man Sinn und Unsinn des eigenen Tuns kaum mehr erkennt. Abstand gewinnen, neu ausrichten - keinesfalls. Das wäre Schwäche. Schwäche und Fehler gibt es nicht, also bleibt nur das bittere "Weiter so!" und zur Not mit dem Kopp voll gegen die Wand.
Dabei wurde es doch anders unterrichtet und gelehrt, warum nur hat man es vergessen?
Da lobe ich mir den Biologen! Der hat sein kleines Ding, der weiß warum da was wächst und freut sich über seine kleine Studie... zumindest in dem Bereich, wo er seine Nische gefunden hat, ist er nun einmal der Wissenschaftlicher. Er schafft Wissen - das fehlt mir bei vielen anderen Akademikern derzeit oft gründlich.

Aber leider ist das nicht nur bei den Akademikern so, sondern auch bei vielen Tw Trainern. Herrgott, ich bin bestimmt keine Ausnahme - aber ich merke deutlich, wenn ich etwas sehe, wo etwas schief läuft. Und derzeit glaube ich, sind viele unterwegs, die sollten ein wenig Abstand nehmen, von dem was diese tun, eigentlich eher von dem WIE
Wenn ein Tw Trainer in einem Verein ist, sollte schon dieser eben nicht gerade ein Buch gelesen haben, und dann der Meinung sein, jetzt kann er Torleute trainieren. Denn diese ein wenig rumspringen zu lassen, ist so sinnfrei, wie ein Kind zum Schwimmen lernen einfach ins Becken zu werfen.
Doch das ist nicht das schlimmste, daß schlimmste ist, daß selbst der DFB und seine Organisationen nicht weg kommen, vom eingefahrenen Pfad!
Man bemängelt die Koordination und Beweglichkeit der Kinder - etwas was später im Fussball dringend notwendig ist. Statt nun hier die Intensität der Trainingseinheiten in Frage zu stellen, baut man die Trainingseinheiten um. Spiel- und Krabbelstunden für die Kleinsten, man muss ja kompensieren, was andere verrbocken und wundert sich dann ab der U11, warum die Jungs nicht mal einen Ball gerade aus spielen können und dann schraubt man hier die Intensität hoch!
Würde man seinen Leisten treu bleiben, Fussball und das mit Spaß in den jungen Jahren anbieten - das wäre mal Klasse. Aber heute versucht dann jeder, die "Fehler" des anderen zu kompensieren, merkt aber nicht, daß der Versuch, Fehler wieder gut zu machen die schlimmeren Fehler erst verursacht oder auslöst. Die mangelnde Beweglichkeit und mangelhafte Aktivität vieler Kinder ist doch ein Symptom der Gesellschaft und nicht des Fussballs - warum muss jetzt da ein Verband wie eine Glucke meinen, die Obererziehung zu übernehmen, um diese Kinder dann doch in die Bahnen des "Erfolgsfussballs" zu schmieden?
Es ist haarsträubend, was zum Teil mit Kindern dann passiert... Ballett Stunden, Turnstunden in Fussballschuhen auf dem Platz und vor allem: Fussballtrainer, die keinen Plan haben, was diese da wirklich tun!
Für just diese Stunden gibt es den Übungsleiter Breitensport. Der leitet solche Kinder Sporterlebnisstunden, der hat 120 LE und Püfung für so etwas absolviert und kennt sich aus. Der Fussball Trainer hingegen eben nicht - und das sieht man deutlich. Da kann der Verband an seinen Trainer Lehrgangsinhalten rumdoktern wie man will, daß geht einfach nicht, so sehr man das will. Aus dem Manager wird auch mit gut zureden doch kein Biologe!
Und damit nicht genug - es muss ja alles irgendwie in und auf der Sportstätte statt finden. Turnstunden in Fussballschuhen, auf dem Kunstrasen oder in der Umkleide
Doch es reicht immer noch nicht!
Die schönsten Blüten kommen ja dann, wenn man just diese Art durch hochdekorierte Menschen auf die Spitze treiben läßt. Dann rennen Fussball Torleute in den kleinen Hallen mit Augenklappen rum, dotzen Bälle und machen sonst etwas... mit Tw Training hat das in sofern zu tun, daß es die Koordinativen Eigenschaften schult, aber es ist klasse, daß man das wieder auf dem Platz macht, daß man wieder eine Art "Turn- und Bewegungsschule" in den Fussballschuhen abhält.
Da stehen dann Torleute da, prellen Bälle gegen Wände, Prellen Bälle auf den Boden, Werfen Bälle hoch, etc. pp.
Ich habe mich schon immer früher ein wenig amüsiert über die sogenannte "Ballschule" - das waren so Übungen, die man machen musste und als Tw Training galten. Also Ball aufprellen, schnell hinsetzen, aufspringen und den Ball fangen... oder dieses unsägliche Ball hochwerfen und hinter dem Rücken fangen. Klar, Ball hochwerfen und hinter dem Rücken fangen ist eine klare und vor allem sehr einfache Übungsform zur Schulung bestimmter Koordinativer Fertigkeiten. Trotzdem - ich habe diese Übungsformen zu meiner Zeit als Tw gehasst. Ebenso diese Übungen mit Ball hochwerfen, ein Liegestütz, Ball wieder fangen und so ähnlich...
Das hat sich geändert... jetzt stehen die Torleute zudem auf einem Wackelbrett und machen so etwas, dotzen Gymnastikbälle durch die Gegend oder balancieren sich selbst auf einem "Puddingball" um dann ähnlich gelagerte Übungen zu machen. Torwart Training Level was weiß ich... alles klatscht begeistert in die Hände und mir persönlich erschließt sich der Nutzen nicht.
Was hat ein Jugendtorwart davon, wenn er von einem Spitzenjugend Tw Trainer einmal in der woche oder öfters durch einen Koordinationsparcours in einer Sporthalle 'gescheucht' wird? Also so Life Kinetic auf die Spitze getrieben, Bälle in Farbfelder prellen, dabei Rechenaufgaben lösen oder ein Gedicht aufsagen... Das ist in ungefähr so, wie freihändig Fahrrad fahren, bergab durch den Wald mit Hindernissen, dabei einen Kriminalroman lesen und lösen und an bestimmten Stellen aufgrund von Lichtsignalen oder Tönen dann die Klingel oder Hupe betätigen... Klasse. Klingt spannend, bis zum nächsten Baum!
Es soll ja angeblich das Hirn leistungsfähiger machen und auch für den Torwart das geistige Potential der Enscheidungsfindung bei Antizipation von Situationen fördern.
Gut, verstehe ich. Aber warum geht man mit den Torleuten um, als wären es Laborratten?

Wisst Ihr, da bin ich altmodischer. Warum setzen wir die Torleute nicht realen Situationen aus?
Man spielt inzwischen zum Aufwärmen immer wieder mit der Mannschaft Handball, und stellt fest, daß es bestimmte Koordinative Fertigkeiten und Entscheidungen Raum und Situationsanalytische Bedingungen betreffend verbessert. Fein!
Warum schiebe ich meinen Torwart nicht mal in ein Basketball Training? Er muss vorllständig umdenken, denn hier geht es nicht um Zielverteidigung, sondern allein um Entscheidungen der räumlichen Antizipation. Er kann nicht einfach stehen und abwarten, dann reagieren... Er muss rasch agieren, Teil sein und vor allem völlig andere Bewegungsmuster anwenden... das ist hoch koordinativ!
Jetzt kennt man, und das ist ja nicht schwer, wenn man ein guter Trainer ist, auch einen Schwimmtrainer... Packt Euch den und dann stellt die Torleute mal der Aufgabe eines 60 min Schwimmtrainings... So was für den Schwimmer Alltag und lockeres Schwimmtraining wäre, wird für die Torleute zu einer Folterstunde! Allein der koordinative Aufwand, nur mit den Armen oder nur mit den Beinen zu schwimmen, daß macht es schon anspruchsvoll. Man muss es aber zudem mit der Atmung koordinieren, also bewußt atmen, damit man nicht das Becken leer trinkt oder schlicht ertrinkt... Da bekommt Life Kinetic eine völlig andere Bedeutung, weil - ich muss auf einmal Dinge kontrollieren und koordinieren, die normalerweise unbewußt und automatisch ablaufen - und ich muss das so koordinieren, daß ich dabei auch auch noch eine körperliche Leistung zu Stande bringe!!!
Damit nicht genug, wir packen die Jungs jetzt in eine dieser unsäglichen Kletterhallen. Top Roping... braucht man einen Mensch, der sichern darf, der kostet leider, ausser man bekommt über den Verein den Kurs bezahlt. Dauert oft nur ein Wochenende, dann darf man aber in der Halle die Jungs selbst sichern... und nun mal die Wand hoch... Wer schon immer mal dachte, wie man am besten 4 Gliedmaßen Koordinationstraining macht, der wird hier fündig. Zudem geht es auf Kraft und Kraftausdauer. Viele Torleute haben schon nach 90 minuten eine satte "Nähmaschine" und sind körperlich damit am Ende.. aber, allein hier: Atmung geht vielleicht automatisch, wenn ich aber vorher gelernt habe, daß bewußt zu kontrollieren und in Bewegungen einfließen zu lassen, bin ich im Vorteil, denn ich arbeite viel weniger im anaeroben Bereich... Zudem lerne ich rasch auch Füsse und Hände so zu positionieren, mit der Auge Hand und Auge Fuss Koordination, daß ich irgendwann recht flott die Wand hochgehe... Doch jetzt kommen die Spiele: Nut rote Griffe benutzen, oder im Wechsel rot grün und gelb... plötzlich kommt nun neben der Vier Gliedmaßen Koordination die Aufgabe hinzu, bestimmte Farben nur noch nutzen zu dürfen... und wenn ich das jetzt spitzen will, dann klettern zwei in Konkurrenz.. Wer zu erst oben ist, nur gelbe und rote Griffe, auf die Plätze, fertig, los....
Plötzlich müssen Entscheidungen getroffen werden und Entscheidungen bestimmen über Sieg oder Niederlage, aber auch über Erfolg und Absturz...
Jetzt kommt der Punkt, wo ich dann her gehe und das Bouldern einführe... denn nicht immer ist jemand zum Sichern da, aber Griffe, die Koordination der Gließmaßen, die Entscheidungen, sie bleiben alle - wer da sich das mal ansehen will, YouTube ist voll mit Videos zum Thema und da sieht man einfach: Es geht nicht um die Höhe, es geht dabei um das "Haften an der Wand" - und wer cool ist, der Klettert an der Decke... zwar schleift der Rücken dann ggf. knapp nur über dem Boden, aber es geht nicht um den Absturz, es geht darum, wie ein Gecko eben die Decke entlang zu kommen... nochmals wird alles, was man beim Top Roping hatte zugespitzt und verkompliziert. Alle koordinativen Fertigkeiten müssen nochmals geschärft werden, will man hier wirklich voran kommen...
Doch ich bin nicht am Ende... Denn nun treffen wir uns mit einem Judo Trainer. Wir können den typischen Aufwärmteil mit dem Springen, Greifen und Kram ruhig ein wenig kürzer fassen - denn dieses oft zu sehende Aufwärmtraining ist, wie man heute weiß, nicht zeitgemäß. Sprich wir können 7 Minuten lang uns mit einer Spielform bewegen, dann ein paar kleine Stabi-Übungen und Kraftigungsübungen machen, dann kurbeln wir alle Gelenke durch, dehnen uns und dann kann es schon los gehen... Wir lernen mal Fallschule. Das sollte für Torleute fix gehen, und dann gehen wir über in zwei einfache Wurfformen... Ich arbeite gern mit O-Soto-gari und Morote- oder Ippon-Seoi-nage... das machen wir ein wenig, um zu wissen, wie man im Judo von Stand in Boden gelangt, also in der Regel - doch dann geht es richtig los... Wir werfen den Partner und dann versuchen wir diesen, am Boden fest zu machen. Verdammt, das will keiner und schon hat man ein 1A Gewühle... Glaubt es einfach, die Torleute bewegen jetzt Muskeln, vor denen diese nicht mal ansatzweise wußten, daß diese überhaupt vorhanden ist... Am Abend hat man meistens schwer Rücken und auch der Bauchmuskel meldet sich mit Überlastungserscheinungen... Schultern schmerzen, der Nacken brennt und die Aduktoren haben längt die weiße Fahne gezogen... die Finger fühlen sich an wie Gummi und die Unterarme haben dieses Reißen, was man vom Klettern kennt... Einzig Oberschenken und Waden sind intakt, ebenso das Gesäss, aber der Rest fühlt sich, als wäre er durch den Fleischwolf gedreht worden...
Damit lassen wir es aber nicht gut sein, sondern wir machen das ja häufiger - und lernen dabei auch mal einen Würgegriff, wie Hadaka-jime oder Kreuzwürgen - Juji jime... damit nicht genug, die Stunde ist ja lang genug, wie wäre es mit einem Haltegriff wie Kesa gatame oder Yoko shiho gatame nebst Tate shiho gatame?
Und schon gehen wir wieder über in die Wühlerei... jetzt wird es aufwendiger, denn wer will schon gewürgt werden, oder wer bitte will jetzt in einen der genannten Haltegriffe geraten, deren Auflösung umso schwieriger ist?
Und plötzlich tut wieder alles weh...

Was ist damit sagen will, ist schlicht, daß die ganzen tollen Koordinationsübungen, für die so mancher Tw Trainer gefeiert wird oder sich sogar feiern läßt, einfach nur "Betriebsblindheit" sind. Es zeigt nur, daß diese Trainer nie über alternative Bewegungsangebote nachgedacht haben.
Der DFB zeigte dies, in dem er die DFB Mannschaften mit Yoga quält. Der Trend, daß Sportler Yoga machen, ist ja nicht neu - und es hält langsam auch im Torwartspiel Einzug.
Ich bekomme da nur wieder das kalte Schütteln, denn: Yoga ist wieder schonend, der Sportler wird belastet, aber nie wirklich so, daß er gezwungen ist, zu reagieren, zu agieren... das ist für einen Fussballer, der Millionen Euro schwer ist und immens wichtig für die Mannschaft im Professionellen Fussballgeschäft wahrscheinlich genau richtig, um das Risiko einer Verletzung einfach zu minimieren - aber daraus nun abzuleiten, daß es im Amteurbereich ebenso wirksam ist, ist Licht mit Eimern in den Keller tragen!
Hier darf ich Alternativsportarten betreiben und das bitte richtig! Da ist ein Judo Boden Randori sicherlich für viele Torleute koordinative und situationsbedingte Entscheidungsfindung (ohne Fussball) schlicht Top Notch der Belastung - und wer meint, daß die Torleute sich nicht anstrengen: In den meisten Judo Clubs gibt es genügend Sportler, die den Torwart gern durch die Mangel drehen und den Torwart rasch an seine geistigen und körperlichen Grenzen bringen!
Anstelle also Bälle dotzen, Farben Reaktionen und so ein Quatsch - warum ihr lieben Amateur TorwartTrainer geht Ihr nicht zu alternativen Sportangeboten, und lasst Eure Torleute dort sich richtig auspowern? Warum versucht Ihr krampfhaft nachzumachen, was viele hochdekorierte Torwarttrainer machen - eben koordinationsschule in Fussballschuhen, anstelle das so zu verkaufen, wie es korrekt und für die Torleute richtig wäre? Nämlich in Form völlig anderer Bewegungen und spielformen? Jetzt kann sich das Gehirn nicht auf eingeschliffene Muster berufen, es muss völlig andere, neue Mittel und Wege finden, auch lernen, um Situationen zu bewältigen!
Denn war Life Kinetic erklärt, daß wir nu 10% des Gehirnpotentials nutzen, ist schlicht werbetechnischer Blödsinn!
Aber die Grundformel von LifeKinetik und der damit so oft zu findenden Erklärung für diese unsäglichen "Torwartspezifischen Übungsformen der Koordination" wie oben beschreiben sind doch: Setze das Gehirn neuen und unbekannten Reizen aus, damit neue Verbindungen geschaffen und damit die Problemlösungskompetenz des Gehirns gesteigert wird - eine Aussage, die man direkt und ohne lange suchen in ALLEN LifeKinetic Büchern und von allen LifeKinetic Trainern hören kann.
Ja, aber warum muss ich dann auf Schlittsschuhen einen Hindernissparcous bewältigen, dabei Matheaufgaben lösen und bei einem Tornsignal jetzt den Puck ins Tor schießen - wenn ich diese Gesamtheit der Aufgaben durch Ausüben einer anderen Sportart so komplett wiederfinden kann - und zudem das Bewegungs- und Entscheidungsfeld Eishockey komplett aussparen kann?
Denn dann nehme ich das Gehirn von der üblichen Tätigkeit, also dem Eislaufen und Puck schießen des Eishockey komplett raus - das Gehirn kann auf KEINES der bekannten Muster zurück greifen, muss also komplett anders verfahren.
Jetzt sagt man: Man will das eine mit dem anderen Verbinden! Fein! Bravo.. die Frage ist dann, warum ich das für den Fussballtowart dringend auf dem Platz machen muss... Beim Bouldern bin ich in Absprung Höhe, ich kann also meinem Torwart einen Ball zuwerfen, den er fangen darf... dazu muss er jetzt von der Wandhaftung auf Reaktion Ball und Festhalten Ball torwartspezifisch umschalten.. im Boden Randori kann ich den Ball hinlegen und mein Torwart muss so rasch wie möglich auf den Ball, wenn ich ein Signal gebe (der Partner läßt diesen dann ggf. frei)... aber ich muss nicht Bälle prellen, dabei Matheaufgaben lösen und auf einem Bein durch einen Hütchen Parcours hopsen... Denn diese Übungen, wie immer zu sehen, kann ich viel intensiver und besser in alternativen Sport- und Bewegungsangeboten finden. Problem ist nur, daß die Torwarttrainer zum Teil so eingefahren sind und das die Erwartungen vieler Torleute just hier genauso sind...
Für mich gilt es, just diese eingefahrene und für mich dogmatische Denke aufzubrechen... Geht mit den Torleuten raus, macht was anderes... Geht in den Hochseilgarten / Kletterwald. Geht in eine Kletterhalle, geht zum Schwimmen und lasst Euch im Judo Training durchmangeln... Anstelle zu versuchen Yoga zu betreiben oder krampfhaft irgendwelche koordinativen Übungen zu betreiben und als Tw Training zu "verkaufen" geht hin, betreibt Alternativsportarten, raus aus dem eingefahrenen Fahrwasser, rein zu was anderem... neue Bewegungen, neue Herausforderungen, neues Denken - das ist WAHRE Life Kinetik.. es geht nur in Vergessenheit, weil Ihr Tw Trainer einfach nur Torwart und Fussball denkt, nicht aber in Alternativen Bewegungsangeboten geschult seid!

Eure Torleute werden von allein Koordinationsmoster, wenn Bewegungsangebote mit Spaß und vor allem nicht mit dem Krampf verbunden sind.

Kommentare

  1. Avatar von twtrainer
    War diesmal wirklich nicht leicht, deine Intensionen im Beitrag zu erkennen? Die "Life Kinetic" Leute scheinen es dir ja angetan zu haben? Aber klar, dort wo man mit seinem Wissen am Ende ist, da fängt der Glaube an und kaum belegbare Erkenntnisse werden dank großer Namen zu Dogmen.
    Was soll schon die Aussage nützen, dass wir nur 10 % unseres Gehirns nutzen, solange wir nicht wissen, welche 10 % davon gemeint sind und was man so alles mit den anderen 90 % anfangen können?

    Da ist es doch eigentlich ganz vernünftig, nicht gleich alles zu glauben und betriebsbilch zu übernehmen, sondern sich von Zeit zu Zeit ein gutes Stück weit zurück zu nehmen, um genau diese Selbstverständlichkeit zu hinterfragen.

    Allerdings gehört nach der Gewinnung neuer Erkenntnisse, die ausprobiert werden sollen, eine große Portion Mut dazu, das Neue auch zu wagen, ohne bereits ein bestimmtes Ziel dabei vor Augen zu haben. Denn dann ist es fast schon zum scheitern verurteilt, weil es lediglich darum geht, den TW-Trainer X zu widerlegen, weil man ja besser sein will! Es geht darum gemeinsam neuen Spaß zu entdecken, nicht um wie z.B. beim "Life Kinetic-Gurru" dessen Aufgaben so perfekt wie möglich zu lösen, damit man seine Begründung, dass auch der Fussball vom Kopf in den Fuß gespielt wird, richtig sei.

    Allerdings agiert die "menschliche Schaltzentrale" nicht nur, sondern sie interagiert auf unendlich viele Reize. An dieser Stelle habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, weil ich andere Sportarten fast genauso gerne mag wie den Fußball. Um es mal "praktisch" zu machen: warum soll ein Torwart nicht vom Hochspringer, einen Basket- oder Volleyballer lernen, wie man zum Ball hochspringt? Warum soll er nicht von einem Sprinter lernen, wie er seinen Antritt verbessert und die Höchstgeschwindigkeit in kurzer Distanz konstant hoch hält?

    Auch ich kann euch viel Mut zu sprechen, Neues zu wagen! Denn auch ich habe meine größten Fortschritte als Torwarttrainer abseits der breitgetretenen Pfade von kaum hinterfragten Inhalten des Torwarttrainngs gemacht! Und seien wir mal ehrlich: die meiste Kritik daran etwas zu ändern kommt doch von den Laien, die sich weniger für die Fähigkeiten-Entwicklung interessieren, sondern den Torwart als Spezialisten sehen, der Bälle halten soll, egal wie!

    Ich weiß allerdings nicht so recht, wie die Fussballschulen in diesem Zusammenhang zu sehen sind? Sie bedienen vorwiegend den Bereich der "Kinderbelustigung" und haben einen Eventcharakter, weil sie sich nur für ein paar Tage im Jahr blicken lassen. Dabei füllen sie ein Segment im Fussballverein, der im Nachwuchsbereich häufig vernachlässigt wird. Während sich die Nachwuchstrainer mit sich selbst, ihrer Mannschaftsaufstellung und der Taktik für den nächsten Sieg beschäftigen, fragen die Fussballschulen danach, was die Kinder wollen? Wären sie dabei nicht so erfolgreich, dann gäbe es sie wohl nicht mehr? Über die Schattenseiten dieser Schulen müssen sich aber Eltern im klaren sein. Denn wer die Erwartung hegt, dass das Kind in ein paar Tagen beim "trainieren wie die Profis" selbst zum Profinachwuchs wird, der wird enttäuscht sein. Aber was kauft man nicht alles, ohne es zu brauchen, weil man sich von der Werbung angesprochen fühlt?