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Schnapper82

Welcome to my little world oder @ work Part II

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Wieder einmal um kurz nach sieben Uhr auf der Arbeit angekommen greifen die Automatismen. Erstmal das Notebook hochfahren und die Emails, die seit gestern Abend eingegangen sind, checken. Während das Notebook vor sich her bootet, ziehe ich mir einen Kaffee und Frühstücke erstmal mein Müsli.

Notebook ist gebootet, Lotus Notes, schnarchig wie immer, ist geöffnet. Erstmal die Termine sondieren für den heutigen Tag. Klasse, wieder kaum Zeit zum Arbeiten. Wieder einmal verplant mit Meetings. Viele Meetings zu vielen verschiedenen Baustellen, ehm Themen. Naja. Schauen wir einfach mal, wie der Tag wird.
Verwunderung macht sich in mir breit, als ich eine Email lese und sehe, dass diese um 1:23 Uhr geschickt wurde. Ich frage mich, ob Leute auch noch Privatleben haben und frage mich gleichzeitig, ob diese Person noch auf eine Antwort gehofft hat.
Nein, ich denke nicht, wobei bei einigen kann man sich nicht sicher sein.

Kurz rufe ich mir die 6 Phasen eines Projektes in den Kopf:


Es klingt vielleicht komisch, aber in vielen Fällen läuft es wirklich genau so ab.

Nun fällt mir ein, dass ich noch zwei Vorstandspräsentationen vorbereiten muss. Diese Herren kennen keine Verspätungen, wenn man etwas zu liefern hat. Oh, das wird wieder einmal ein Fest beim Vorstand etwas vorzutragen in den heilligen Hallen des Vorstands. Es gibt Dinge, die würde ich lieber tun.
Antworten fehlen mir auch noch für diese Präsis, also ran ans Telefon bzw. schnell noch ein paar Reminder Mails verfasst. Ein Blick auf die Uhr: 9:30 Uhr. Meetingtime. Schnell nach dem Thema geschaut, Sachen zusammengepackt und los gehts.
Angesetzt war das Meeting bis 10 Uhr. Kurzer Blick auf die Uhr: 10.46Uhr. Hat ja wieder bestens geklappt. Was ist mit der Präsentation? Nichts ist. Um 11 Uhr ist der nächste Termin, also nutze ich die Zeit bis 11 noch schnell und mache danach weiter. 12:24 Uhr. Das Meeting war mehr oder weniger erfolgreich. Zurück zur Präsentation, die um 16 Uhr stehen muss. Zumindest eine von beiden. Wie es so ist klingelt ununterbrochen das Telefon und Emails kommen im Sekundentakt. Alles muss natürlich schnell gehen. Noch schneller als Schnell. Gestern am besten.
Um 13.20 schaffe ich es dann mal endlich Mittag zu machen.
Spagetti mit Tomatensoße versüßen mir den Mittag. Ein Kaffee nach dem Essen muss auch sein. 13:55 Uhr. Zurück am Platz. Das Emailpostfach scheint heute von allen benutzt zu werden. Egal. Priorisieren. Nur nicht den Kopf verlieren.
Die Präsentation wird gut. Ich bin mir sicher, dass heute eine Entscheidung zu meinem Thema fallen kann. 15:55 Uhr. Ich mach mich auf den Weg zum Vorstand und präsentiere von 16 Uhr bis 17:45 Uhr mein Anliegen und die Herren scheinen zufrieden zu sein. Jetzt nur noch eine endgültige Entscheidung und mein Tag könnte gerettet sein. Yes. Die Entscheidung steht. Ich kann endlich Dinge veranlassen, die das Projekt weiterbringen. 18:36 Uhr. Ich bin soweit mit meinen Mails durch und habe die ein oder andere Sache noch veranlassen können. Das Projekt ist wieder "grün".
19:21 Uhr. Zeit für Feierabend. Ich mache alles aus und begebe mich in den wohlverdienten Feierabend.
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Kommentare

  1. Avatar von Steffen
    12 Stunden Arbeitstag - und Du fragst Dich, ob Leute noch ein Privatleben haben
    Wenn bei uns einer die 10 Stunden Regel verletzt, darf man nächsten Tag erklären, warum man so ein bitterböses Vergehen begangen hat. Würde man dann so ähnlich argumentieren wie Du, würde man einem falsches Selbst- und verfehlen beim persönlichen Zeitmanagment vorwerfen.

    Nein, danke. Mit Dir möchte ich nicht tauschen
  2. Avatar von Paulianer
    12-Stunden-Tage sind auch bei uns keine Seltenheit. Überstunden im dreistelligen Bereich sind quasi eine Pflicht
  3. Avatar von Steffen
    Bei uns werden Überstünden größer 80 Std gekappt und ausbezahlt... zudem muss der Chef mit seinem Mitarbeiter ein Zeitmanagement Gespräch führen, um diesen zu weniger Überstunden und Abbau der angesammelten Stunden zu anzuhalten
  4. Avatar von Paulianer
    Tja, bei uns gibt es Leute mit mehr als 350 Überstunden. Und die stammen teilweise nur aus einem halben Jahr. Eigentlich wird gesagt, dass man die Überstunden "abbummeln", d. h. Gleittage nehmen, soll. Dies ist jedoch nicht wirklich realistisch, da die Leute gebraucht werden und nicht ohne Grund Überstunden machen. So läuft es am Ende meistens auf eine Auszahlung der Überstunden hinaus. Auch nicht optimal, da man so in eine höhere Steuerklasse kommt.
    Aktualisiert: 15.06.2010 um 20:50 von Paulianer
  5. Avatar von Schnapper82
    Bei uns ist es so, dass man 60 Stunden haben darf. Hat man mehr als 60 Stunden zum Quartalsende, dann werden ALLE Stunden zum nächsten Monat ausbezahlt. Plus Prozente natürlich.
    Ich zum Beispiel hatte im Januar 9 Tage auf Überstunden frei, habe im April 80 Stunden ausbezahlt bekommen und stehe aktuell bei ca. 50 Stunden.
    Es ist einfach viel zu tun und die Arbeit muss gemacht werden. Klar gibt es mal nen Klaps von der Perso, wenn man permanent mehr als 10 Stunden am Tag arbeitet, aber eigentlich machen das hier viele Leute im Projekt. Hinzu kommt noch, dass wir eng mit Spanien arbeiten und da scheint es solche Regelungen nicht zu geben!
  6. Avatar von Mondy
    Eure Einstellung ist beneidenswert, die Arbeitszeiten eher weniger...ich würde das glaub ich nicht schaffen.