Cooles Kahninterview in der Bildzeitung

BILD: Herr Kahn, kennen Sie Carlos Hernandez Valverde?

Kahn: „Sicher ein Spieler, der mit Costa Rica oder Ecuador zu tun hat?“

BILD: Der Star von WM-Eröffnungsgegner Costa Rica...

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Kahn: „Bis zum 9. Juni 2006 werden wir alles über ihn wissen. Jürgen Klinsmann läßt Costa Rica bestimmt schon beobachten. Das reicht dann auch. Man muß sich als Spieler nicht zu intensiv mit den Gegnern beschäftigen.“

BILD: Paul Breitner erwartet in der Vorrunde gegen Costa Rica, Polen und Ecuador drei Siege mit 12:0 Toren...

Kahn: „Mit der Aussage will er wohl unterstreichen, daß wir uns als Gruppen-Erster durchsetzen sollten. Das muß uns auch gelingen. Mir wären Mannschaften lieber gewesen, die man genau einschätzen kann. Eröffnungsspiele sind immer eine haarige Kiste.“

BILD: Italiens Torwart Dino Zoff ist mit 40 Jahren noch Weltmeister geworden. Knacken Sie diesen Rekord?

Kahn: „Wenn wir in diesem Jahr den Titel holen, wäre ich mit 37 Jahren ja noch recht jung... Ob ich nach der WM weitermache, entscheide ich aus dem Bauch heraus von Jahr zu Jahr.“

BILD: Haben Sie in den letzten Jahren auch schon mal auf Sparflamme umgeschaltet?

Kahn: „Ich spiele fast 12 Jahre bei Bayern. Andere schaffen es nicht einmal ein Jahr bei Bayern. In der Saison 2003/04 war eine Phase dabei, als es nicht so lief. Ansonsten habe ich immer Top-Leistungen gezeigt.“

BILD: Wie alt sind Sie – gefühlt?


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Kahn: „Ich spüre keine Schmerzen, ich werde nicht langsamer. Ich fühle mich eher wie 30. Die Erfahrung hilft mir weiter, während ich mit 18 teilweise noch völlig anders trainiert habe. Mich treiben der Kopf und die Motivation an.“

BILD: Sie kommen oft als letzter aus der Kabine. Brauchen Sie mehr Schönheitspflege?

Kahn: „Das hat nichts mit Eitelkeit zu tun, sondern mit der Behandlung des Körpers. Gymnastik, Massage...“

BILD: Machen Sie sich nach dem Aufwärmen noch mal die Haare, oder ist Ihnen Aussehen egal?

Kahn: „Ich will nicht nach dem Warmmachen verschwitzt und verdreckt ausschauen. Aber ob jedes Haar liegt, ist mir egal. Ich wundere mich manchmal über den einen oder anderen Spieler, der kurz vor dem Spiel noch die Haare gelt. Wenn mich früher ein Trainer dabei erwischt hätte, der hätte mich zum Teufel gejagt.“

BILD: Was tragen Sie im Spiel eigentlich unter der Hose?

Kahn: „Im Sommer nichts.“

BILD: Wie bitte?

Kahn: „Den Innen-Slip mache ich raus, der stört mich, weil er zu eng ist.“

BILD: Wenn also im WM-Finale die Hose reißt...

Kahn: „Es könnte zu fatalen Folgen kommen, wenn mir bei der WM die Hose reißt. Da stehst du nackt da. Dann hätte ich weltweit nichts mehr zu verstecken...“

BILD: Spielen Sie im ersten WM-Test gegen Italien (1. März)?

Kahn: „Die Nationalspieler treffen sich alle Ende Januar. Da wird sicher auch darüber gesprochen werden.“

BILD: Und der Tag, an dem Jürgen Klinsmann die Nummer 1 für die WM festlegt?

Kahn: „2005 war für mich ein starkes Jahr. Es gibt für mich keinen Grund zu zweifeln. Jürgen hat sowohl mir gegenüber als auch öffentlich erklärt: Oliver Kahn ist die Nummer 1, außer er gerät in ein lang anhaltendes Formtief. Das kann ich nicht erkennen. Im Gegenteil.“

BILD: Also macht der Konkurrenzkampf mit Jens Lehmann Sie stärker?

Kahn: „In erster Linie motiviert mich die WM. Für ein solches Ereignis muß man sich schon ein Jahr vorher in Form bringen. Die Situation in der Nationalelf gibt mir vielleicht den letzten Kick.“

BILD: Beim Trainingslager in Sardinien erlaubt Klinsi die Begleitung der Ehefrauen und Lebensgefährtinnen. Kommt Verena mit?

Kahn: „Die Idee mit den Frauen finde ich prinzipiell okay. Das bringt dich in eine positive Stimmung. Aber ich weiß noch nicht, ob Verena dabeisein kann.“

BILD: Hilft Ihnen nicht ein bißchen Ablenkung?

Kahn: „Ich blende bei einem Turnier jede Ablenkung aus. Ablenkung birgt die Gefahr, daß du die Konzentration aufs Wesentliche verlierst. Aber jeder Spieler hat da so seine Eigenheiten. Der eine spielt PlayStation, Computer oder telefoniert.“

BILD: Was machen Sie?

Kahn: „Ich setze mich total damit auseinander, was in einem Spiel passieren könnte. Ich nehme mir in jedem Spiel etwas vor: Welche Ziele will ich erreichen, was kann ich besser machen? Ich versuche viele Szenen schon in meinem Kopf durchzuspielen. Die optimale Vorbereitung ist ein Teil mentaler Stärke.“

BILD: Sie können Spiel-Situationen vor dem geistigen Auge vorhersehen?

Kahn: „Vor dem Spiel konzentriere ich mich und stelle mir reale Spielsituationen vor. Im Spiel blende ich alles aus, was mich ablenken oder belasten könnte. Dadurch kann ich mich auf das Wesentliche fokussieren, um die entsprechenden Reflexe abrufen zu können.“

BILD: Können wir mit dieser Abwehr Weltmeister werden?

Kahn: „Oft hat sich der vermutete Schwachpunkt einer Mannschaft im Verlauf eines Turniers als Stärke herausgestellt. Gut, es wäre besser, wenn Huth regelmäßig spielen würde. Wir haben Metzelder, Mertesacker, Friedrich und Wörns. Lahm kommt wieder. Ich mache mir keine Sorgen. Wir sind vielleicht keine Brasilianer. Aber wir haben Heimvorteil, Euphorie und körperliche Fitness.“

BILD: Zurück zu den deutschen Tugenden?

Kahn: „Das ist die Grundvoraussetzung. Wir haben auch spielerisch starke Leute. Ballack, Schweinsteiger, Deisler, Frings, Borowski, Schneider. Vorne ist Klose top in Europa.“

BILD: Und Poldi?

Kahn: „Ja, Lukas Podolski ist in einer schwierigen Position. Diesen Hype um seine Person kann ein junger Spieler nur schwer verkraften. Es wäre für ihn besser gewesen, in einem Verein zu spielen, bei dem die Aufmerksamkeit auf mehrere Spieler verteilt ist. Die Nationalelf kann für Lukas wie eine Befreiung wirken.“

BILD: Ballack überlegt zu gehen. Haben Sie Verständnis?

Kahn: „Michael ist fast sieben Jahre jünger als ich. Es geht für ihn um einen wegweisenden 4-Jahres-Vertrag bei einem Top-Verein. Ich würde mich an seiner Stelle auch nicht unter Druck setzen. Er allein muß wissen, wann er sich entscheidet. Ich sehe das recht pragmatisch: Wenn er bleibt, sind wir noch schlagkräftiger.“



Nachricht bearbeitet (01-03-06 21:16)

ich finde den teil interessant wo er über seine spielvorbereitung redet:


"Ich setze mich total damit auseinander, was in einem Spiel passieren könnte. Ich nehme mir in jedem Spiel etwas vor: Welche Ziele will ich erreichen, was kann ich besser machen? Ich versuche viele Szenen schon in meinem Kopf durchzuspielen. Die optimale Vorbereitung ist ein Teil mentaler Stärke"
und
"Vor dem Spiel konzentriere ich mich und stelle mir reale Spielsituationen vor. Im Spiel blende ich alles aus, was mich ablenken oder belasten könnte. Dadurch kann ich mich auf das Wesentliche fokussieren, um die entsprechenden Reflexe abrufen zu können"

würde mich das jemand fragen würde ich ungefähr das selbe sagen weil es gut klingt aber ich mache sowas nicht wirklich.
mich würde interessieren ob er das wirklich tut.

Und wo ist die Antwort auf die Frage nach dem besten Spielball? Ist das Interview nicht komplett?

@tomasz
ich persönlich setze mich auch damit auseinander was im spiel passieren kann, das fängt im training schon, da alles automatisch kommen muß, mann kann nicht von jetz auf gleich sich was einfallen lassen, mann muß bei jeder spielsituation wissen was zu tun ist.
fußball findet in aller erster linie im kopf statt und deshalb ist die vorbereitung auf ein spiel so wichtig, zumindes in meiner liga.
at

Das er im Sommer nix drunter zieht...

naja das machen recht viele. ich erinnere mich an einen artikel in der bildzeitung in der irgendein schwarzer spieler (den namen weiss ich nicht mehr) gemeint hat: tore schießen macht geil! und er begründete es auch mit dem baumeln da unten weil er nix drunter zieht dass da bei ihm was abstand.....

Schönes Interview.
Das Klose allerdings europäische Spitze ist, ist mir bisher noch nicht aufgefallen?!

Schönes Interview.
Das Klose allerdings europäische Spitze ist, ist mir bisher schon aufgefallen!!

klose meint selbst er hat noch luft nach oben. wenn das wirklich so ist, dann wärs gut.

kahn hat das ja unter seiner hose...*gg*