Produkttest: HO Soccer Elite Pro
Vor einigen Wochen testeten wir für euch das Innennaht-Modell Enigma vom aufstrebenden Hersteller HO Soccer, der unter anderem Englands Nationaltorhüter David James ausstattet. Diesmal haben wir mit dem Elite Pro ein weiteres Topmodell aus der aktuellen Kollektion unter die Lupe genommen. Auch hierbei hat HO Soccer nicht an Innovationen gespart...
Die in rot, schwarz und weiß gehaltene Oberhand des Elite Pro ist zwar recht auffällig, doch gleichzeitig auch elegant. Ihr Design unterstreicht das Prinzip von HO Soccer: Alles andere als gewöhnlich.
Für die angenehme Belüftung der Hände bestehen die Schichtel und Seitenkeile des getesteten Modells aus einem Mesh-Material namens Airprene. Herzstück der aus drei Millimeter dickem Latex-Haftschaum bestehenden Oberhand, die von einer zwei Millimeter dicken Kaschierung unterstützt wird, ist die so genannte Punch Assist Control. Diese ist in die Oberhand im Bereich der Fingerknöchel eingearbeitet und besteht aus gummiartigem Material. Dieses Material ist nicht so weich wie Haftschaum und macht die Punch Assist Control beim Faustballen zu einer formbeständigen Plattform. Im Praxistest erweist sich dieses Bestandteil zwar als durchaus praktisch und sorgt beim Fausten für eine bessere Kraftübertragung auf den Ball, allerdings muss dieser dafür perfekt getroffen werden. Im Vergleich zu Technologien der Konkurrenz, wie beispielsweise das Shockshield aus dem Hause Reusch, liefert die Punch Assist Control von HO Soccer bessere Ergebnisse und hat die Nase vorn.
Der klassische Außennaht-Schnitt des HO Soccer Elite Pro garantiert eine große Fangfläche und sorgt für einen – im Vergleich zum Innennaht- und Rolledfingers-Schnitt – luftigeren Sitz des Handschuhs. Auf dem ebenfalls außengenähten Daumen findet man den Hinweis auf das so genannte Thumb Control System. Was es damit allerdings auf sich hat, wurde im Praxistest und aus den Herstellerinformationen nicht ersichtlich.
Mit Hilfe des umlaufenden Klettverschluss lässt sich der Handschuh gut verschließen und fixieren. Die Bandage ist allerdings – wie auch schon beim Modell Enigma zu beobachten – nicht eng genug. Dies erleichtert zwar den Einstieg in den Handschuh, sorgt jedoch nicht für die Stabilität, die man von üblichen Bandagen gewohnt ist. Insgesamt verrichtet die Kombination aus Einstieg und Verschluss jedoch gute Dienste.
Neben des umlaufenden Klettverschluss verfügt der HO Soccer Elite Pro über zwei weitere Technologien zum Fixieren und Anpassen des Handschuhs. Das Long Adjustment System ist eine Lasche, die über die Oberhand – allerdings unterhalb des Oberhandbesatzes aus Haftschaum – verläuft und auf der Bandage mit Hilfe eines Klettverschluss befestigt wird. Zieht man an dieser Lasche, so verringert sich die Länge des Handschuhs, da die Oberhand in Richtung der Bandage gezogen wird. Dadurch kann man den Handschuh optimal an verschiedene Handgrößen anpassen und individuell einstellen. Obwohl man es durchaus vermuten könnte, stört die auf der Bandage befestigte Lasche absolut nicht. Der bereits aus dem Produkttest des HO Soccer Enigma bekannte Micro Adjustable Strap bietet die Möglichkeit zum individuellen Anpassen und Fixieren des Handschuhs oberhalb des Verschlusses. Dort befindet sich eine weitere Lasche aus Klettverschluss, die durch eine Öse gezogen und fixiert wird. Sie ist stufenlos verstellbar, sodass die Passform des Handschuhs je nach Geschmack verändert werden kann.
Für die Punch Assist Control, das Long Adjustment System und den Micro Adjustable Strap hat HO Soccer Patente beantragt. Scheinbar möchte man an diesen Elementen festhalten und sie noch weiter entwickeln.
Der Mega Grip – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Produkt von Reusch – ist der Topbelag aus dem Hause HO Soccer. Er ist vier Millimeter dick und verfügt über eine drei Millimeter dicke Kaschierung. Diese sieben Millimeter sorgen natürlich für eine erstklassige Aufpralldämpfung. Gerade Liebhaber von dicken Haftschäumen werden mit diesem Belag sehr gut zurecht kommen. Die Griffigkeit des Mega Grip kann ebenfalls überzeugen: Er kann zwar nicht mit der des Absolutgrip von Uhlsport mithalten, liegt jedoch nur knapp darunter. Bei Nässe verliert der Haftschaum natürlich ein wenig an Griffigkeit, wird jedoch keineswegs zum Sicherheitsrisiko. Bei diesen Bedingungen ist der Mega Grip mit dem Namensvetter von Reusch zu vergleichen. Der Abrieb des Haftschaums liegt dabei im überdurchschnittlichen Bereich, ist jedoch höher als beispielsweise beim Absolutgrip von Uhlsport.
Insgesamt ist der HO Soccer Elite Pro ein empfehlenswertes Handschuhmodell. Obwohl einige Innovationen zum Einsatz kommen, hat man wichtige Elemente wie den Verschluss – anders als andere Hersteller – nicht angerührt und vertraut auf klassische und etablierte Technologien. Die Möglichkeiten zum individuellen Anpassen und Fixieren sind sehr gelungen und könnten zukünftig an Beliebtheit gewinnen.
Auswertung
Oberhand: http://www.torwart.de/rating/fourstars.jpg
Verschluss und Einstieg: http://www.torwart.de/rating/threestars.jpg
Haftschaum: http://www.torwart.de/rating/threestars.jpg (Grip bei Trockenheit: http://www.torwart.de/rating/fourstars.jpg; Grip bei Nässe: http://www.torwart.de/rating/threestars.jpg; Abrieb: http://www.torwart.de/rating/twohalfstars.jpg)
Verarbeitung: http://www.torwart.de/rating/fourstars.jpg
Tragekomfort: http://www.torwart.de/rating/fourstars.jpg
Innovation: http://www.torwart.de/rating/fourstars.jpg
Gesamt: http://www.torwart.de/rating/threehalfstars.jpg
